Montag, 9. Mai 2022

Berlinbunt

Berlinbunt

Heute durch das bunte Berlin
Gelaufen was sich so vielfältig
Von Kiez zu Kiez unterscheidet
Dass es dem Wanderer vorkam
Als wäre er durch viele Länder
Wie Kulturen gelaufen ohne die
Stadtgrenzen je zu verlassen bei
Dreißig Kilometer flanieren zeigten
Sich gegensätzliche Welten wie es
Kaum in einem Gedicht beschreibbar
Begonnen am Helmholtzplatz ging es
Zunächst Richtung Friedrichshain
Durch Winskiez und Bötzowviertel mit
Der typischen Prenzlauerbergkultur die
Leicht alternativ etwas gehoben doch
Versucht in allen Dörfern großstädtisch
Zu sein mit vielen teuren Kinderwagen
Lastenrädern und entsprechenden Läden
Die mit Cafés wechseln vor denen immer
Menschen teils dort arbeitend sitzen um
Das Leben städtisch dörflich zu genießen
Durch den Park Friedrichshain ging es
Danach in der etwas anderen Welt des
Gleichnamigen Bezirks weiter wo sich
Etwas rauher eine ähnliche Kultur zeigt
Von eher jüngeren Menschen die sich
Selbst verwirklichen und dabei gerne
Gesehen werden wie sie andere auch
Beobachten danach der Straßenbahn
Folgend bis zum Ostkreuz um kurz die
Rummelsburger Bucht zu besuchen mit
Ihrer alternativen Hausbootkultur neben
Den gediegenen Neubauten auf der
Halbinsel Stralau bei diesem Wetter ein
Gern besuchter Ort an dem viele auch
Am Wasser mit dem Laptop irgendwie
Wohl auch arbeiteten auf dem dann
Rückweg noch an den Plattenbauten
Auf der Südseite des Friedrichshains
Entlang die noch ein Stück DDR zeigen
Auch wenn längst neu angestrichen
Eine ganz andere Wohnkultur bieten
MIt zwar Menschen jeden Alters die
Dafür den Flaneur misstrauisch eher
Beäugten weil er hier offensichtlich
Nicht hingehörte sodann ab durch
Die hippe Mitte gen Brunnenstraße
Welche wieder mehr junge Leute
Mit höherem Bildungshintergrund
Hinter ihren immer Rechnern oder
Telefonen auch im Weinbergspark
Lagernd zeigte von wo dann die
Brunnenstraße Richtung des auch
Zum Bezirk Mitte gehörigen aber
Völlig anderen Stadtteils führte der
Gesundbrunnen heute ist in dem
Sich der Flaneur teilweise auch
In einer türkischen Großstadt wähnte
Hier ist es bunt und laut Menschen
Jeden Alters aus völlig verschiedenen
Kulturen leben nebeneinander teilweise
Die Frauen verhüllt oder mindestens mit
Kopftuch andere bauchfrei ihre Reize in
Hautengen Hosen bis zur Wäsche dem
Publikum präsentierend dazu Knaben
Die laut arabische Musik bei ganz weit
Geöffneten Fenstern durch die Straßen
Cruisen im Auto oder mit dem Fatbike
Ältere Herren mit Wasserpfeife sitzen
Am Straßenrand vor den Cafés neben
Woolworth oder dem Handyladen der
Die Träume der jungen Generation
Anbietet die gerne davor fachsimpelt
Ey Alter is viel zu teuer taugt nix oder
Mega Teil geht total ab voll die Optik
Gemüseläden vor denen orientalische
Verkäufer auf genau diese Art ihre
Wunderbar drapierten Waren anbieten
Neben Brautmodenläden Wettbüros
Oder auch Pfandleihern falls mal eine
Wette nicht aufging oder ein Spiel was
Auch an der belebten Straße viele so
Spielen als seien sie dort zuhause
Ein ständiges Brausen und alles ist
In Bewegung hier brummt Berlin wie
Nicht am Kudamm zum Schlussverkauf
Staunend wie lächelnd flanierte ich
Durch diese bunte Welt aus einer ganz
Anderen Kultur und war plötzlich wie
In einem anderen Land gelandet das
Weniger homogen als Mitte oder der
Prenzlauer Berg ist sondern wild wie
Ursprünglich gewachsen ständig in
Bewegung wie Veränderung scheint
Über die Ostseestraße dann noch
Ein wenig nach Reinickendorf gelaufen
Berliner Nachbarn beim Plausch über
Die Balkone in berlinerisch gelauscht
Wie sie sich über Stromausfälle wie
Den Zustand der Gehwege erregten
Bei kurzer Pause auf dem Rückweg
Am kleinen Park an der Ostseestraße
Mit einem älteren Herren geplaudert
Der mit einem Greifer die zahlreichen
Kronenkorken für einen guten Zweck
Sammelte auch wenn er diesen nicht
Verriet war er fröhlich bei der Arbeit
Bedankte sich mehrfach für die dabei
Anteilnahme des Flaneurs an seiner
Arbeit auf dem weiteren Weg am
Gesundbrunnen wieder vorbei unter
Der Brücke nördlich des Bahnhofs
Durch die zeitweise ein Slum war
Mit Wohnwagen und vielen Autos
Mittlerweile gesäubert wurde ganz
Passend zum dort neu errichteten
Viertel am Mauerpark das schick
Aber leblos steril eher wirkte damit
Den größtmöglichen Gegensatz
Zum Mauerpark dahinter bot der
Fast den Abschluss des Weges
Bildete mit seiner bunten leicht
Alternativen vor allem jungen
Kultur die dort ausgelassen feiert
Oder seine Fitness trainiert was
Nebeneinander gelassen geht
Den vielen beim Picknick wie den
Genialen dunkelhäutigen Trommlern
Die sich mit denen mit ihrem dort
Feierabendbier mischen um eine
Eigene städtische Kultur zu kreieren
Die sich gerne selber feiert weil das
Leben dort irgendwie städtisch wie
Zugleich ländlich ist bis am Eingang
Des Mauerparks wieder die Gruppe
Junger Afrikaner saß die vermutlich
Alles zu bieten haben was es für
Träume auf Drogen braucht aber
Von dort durch die wunderschöne
Breite Oderberger Straße die alles
Hat von der Prenzlauer Berg Kultur
Bis Touristenverköstigung wie den
Immer gut gehenden Jugendkult mit
Ihrer Unzahl an Pflanzen und Beeten
Ein Biotop eigener Art bietet was an
Pflanzen mehr hat als die meisten
Botanischen Gärten vorweisen können 
Abschließend dann über die wieder
Sehr städtische Kastanienallee an den
Dort gut besetzten Cafés vorbei wo
Lauter geredet wird wenn mal wieder
Die Straßenbahn vorbeifährt oder am
Ende die U-Bahn aus dem Untergrund
Auftaucht um an der Hochbahnstation
Eberswalder Straße dem Zentrum des
Prenzlauer Berges auf den schönen
Grünen Stahltrossen zu halten dort wo
Sich drei Straßenbahnlinien kreuzen
Die Autos mindestens vierspurig fahren
Tobt das Leben laut wie wild um dann
Kaum in die Lychener Straße eingebogen
Wieder der gelassenen Stimmung im
Helmholtzkiez zu weichen in dem die
Menschen immer noch vor Cafés sitzen
Gegen halb acht dann erste Bars die
Stühle für die Nacht rausstellen weil
Nun der andere Teil des Lebens beginnt
Eine kleine bunte Wanderung durch
Nur einige Berliner Bezirke eigentlich
War ich nur in dreien aber gefühlt ist
Diese Wanderung eine kleine Weltreise
Voller verschiedener Eindrücke gewesen
Ist halt Berlin was soll ich sagen
Irgendwie bunt dabei immer anders
Und jeder nach seiner Fasson

jens tuengerthal 9.5.22

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