Sonntag, 25. August 2019

Wortuniversen

Worte mancher Dichter öffneten
Neue sprachliche Universen uns
Die eigene Welten bildeten die
Geist und Sprache entsprechend
Parallel weiter existierten sogar
Ästhetische Traditionen schufen
Als wären gerade diese zu den
Schlüsselfiguren einer Kunst
Geworden die weiter besteht
Sich ihre Wege in der Nachfolge
Mit eigener Verwandtschaft suchte
Rilke George Mann und Kafka
Stehen für solche literarischen
Schlüsselfiguren die Nachfolger
Wie eine eigene Kunstform schufen
Es wären da noch viele Beispiele
Zu nennen von Lasker-Schüler bis
Jandl die neue Welten sprachlich
Kreierten denen viele nur folgten
Das Wort kafkaesk ist auch Folge
Einer solchen Entwicklung wie die
Diskussion über den Begriff der
Bürgerlichkeit als Maßstab einer
Eigenen ästhetischen Schule die
In Nachfolge Thomas Manns steht
Das Kleinschreiben der Jünger des
Sich gern ätherisch gebenden George
Wurde zu einem neuen Universum
Mit eigenem ästhetischen Bekenntnis
Die zarte empfindsame Schönheit eines
Rilke schuf eine noch im Leiden stets
Wohlklingende Welt voller Schönheit
Was von einem Hesse oder Böll gar
Einem Grass bleiben wird dahingestellt
Auch wenn sie viele Jünger fanden noch
In der Tradition der alternativen Bewegung
So mehr im sozialen Kontext als im rein
Ästhetischen ihre Spuren hinterließen
Ein Goethe und ein Schiller schufen auch
Viele geflügelte Worte in ihren Versen die
Im Wortschatz auch unbewusst noch
Lebendig blieben wie es einem Lessing
Mit seiner Ringparabel als Inbegriff der
Religiösen Toleranz gelang die allerdings
Mehr des Inhaltes als der Worte wegen
Zur präsenten Erinnerung wurde auch
Dank der fortgesetzten Präsenz des
Nathan in Theater und Schule bis heute
Dieser Dichter Denken und Sprache
Zog vielfach auch noch um die Welt
Schuf also noch in anderen Sprachen
Neue ästhetische Traditionen was
Die Frage stellt ob es mehr an der
Sprache oder dem Inhalt lag ob ein
Rilke seiner Schwermut wegen oder
Seiner sprachlichen Tänze wegen
Mehr geliebt wurde wie andere die
Bürgerlichen Traditionen eines Mann
Verstanden der weltweit mit Begeisterung
Gelesen und verstanden wurde obwohl
Er eine spezielle hanseatische Welt
Wie ihren Geist vielfach wiederspiegelte
Ob was uns beschränkt erscheint an
Anderen Orten der Welt ganz anders
Wahrgenommen wird oder der Geist
Guter Literatur an mehr als Worten hängt
Es stellen sich noch viele Fragen dazu
Offensichtlich ist nur wie groß dabei
Bis heute das Interesse an den sprachlichen
Universen großer Geister weltweit bleibt
Wie unterschiedlich auch die Wahrnehmung
Bestimmter Autoren ist wenn etwa ein
Ernst Jünger in Frankreich lange geliebt
Dafür in Deutschland von manchen Kreisen
Aus politischen statt ästhetischen Gründen
Eher geistlos abgelehnt wurde während
Manche Anhänger mehr die Richtung als
Die Schönheit seiner Sprache sahen
Mit der er in Gärten und Straßen etwa
Noch als deutscher Offizier und Besatzer
Eine Liebeserklärung an Frankreich schuf
Welche die Franzosen sofort erkannten
Während viele Deutsche sich lieber als
Böse Krieger schämen wollten noch
Es zeigt sich eben in großen Universen
Der Sprache immer wieder auch manch
Abwegiges an dem kleine Geister sich
Starr festhalten statt das Ganze zu sehen
Moralisch statt ästhetisch urteilen dabei
Die Kategorien der Schönheit verlieren
Den Blick für Wortuniversen nie finden
Die denen vorbehalten bleiben die ihren
Blick unbefangen auf die Schönheit richten

jens tuengerthal 25.8.2019

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