Liebesverhältnis
Wie ist das Verhältnis der Liebe
Zur Lust eigentlich nach unserer
Natur und was formen dabei der
Aberglaube und die Konvention
Viele sagen es sei verbunden am
Allerschönsten weil sich dann das
Gefühl mit der Sehnsucht vereint
Die Lust zur gelebten Liebe wird
Wer das zu welcher Zeit vertritt
Was sich im Laufe des Lebens
Erstaunlich wandelt liegt mehr
An Konventionen als am Trieb
Habe da gewisse Zweifel insofern
Sich so enttäuschte Erwartungen
Mit Hoffnung auf Befriedigung mischen
Beide sich gegenseitig behindern
Doch wird kein Argument hier je
Mit Vernunft kritisch betrachtet zum
Großen Gefühl vordringen was alles
Besser weiß vor allem erfühlt noch
Unser Sexualverhalten ist selten nah
Der Natur häufiger eine Mischung aus
Kompromissen und Konventionen die
Sich mit den Gefühlen noch duellieren
Wie schön Sex mit Liebe sein kann
Soll hier nicht infrage gestellt werden
Doch häufiger behindert dieses eher
Den Genuss der Lust als ihn zu fördern
Dazu kommt dass sexuelle Freiheit
Sich schwer tut mit Beziehungsregeln
Die seltsamsten Konventionen noch
Bis heute wie blind gehorchen
Die Liebe darf die schönste Lust sein
Egal mit wem wer gerade Sex hat weil
Eines das andere nicht beeinträchtigt
Doch wenigen gelingt die Trennung
Die Doppeldeutigkeit der Worte wie
Trennung und Verhältnis zeigt schon
Wie tief die Konvention im Denken
Noch steckt und uns behindert
Am Gefühl füreinander wie der Lust
Miteinander ändert sich auch durch
Erhöhung der Menge nur sehr wenig
Es ist egal wer mit wie vielen schlief
Sicher macht genug Erfahrung dabei
Gelassener was dem Streben nach
Glück und Befriedigung förderlich ist
Doch relativiert Masse auch stark
Ob du mit einem zehn hundert oder
Bis zu tausend sexuell aktiv warst
Ändert nichts am Gefühl im Moment
Den es einmalig zu genießen gilt
Vielleicht kann weniger hier mehr sein
Jedesmal besonders zu genießen doch
Bringt jede Erfahrung auch Vorteile wie
Neugier sich dabei noch weiterbildet
Wichtiger als die völlig irrelevante Frage
Nach der Anzahl sexueller Kontakte ist
Das Vertrauen zueinander im Moment
Um diesen lustvoll teilen zu können
Wer ganz beieinander ist sich also
Beim Sex auch fühlt wird es darum
Leichter viel mehr genießen können
Wovon Beziehungen eher ablenken
Ohne Gefühl ist kein guter Sex möglich
Die auf Beziehung gerichtete Liebe ist
Das wohl größte Hindernis dabei genau
Dazwischen liegt das richtige Verhältnis
Dahin zu balancieren dies auf die eine
Oder andere Art miteinander zu finden
Ist die hohe Kunst von Liebe und Lust
Alles andere nur ein Vorspiel dazu
jens tuengerthal 12.11.24
"Liebesverhältnis" - ein wunderbares philosophisches und essayistisches Gedicht in einem Genre, das ich liebe, komplex im Inhalt, voller philosophischer Überlegungen und Reflexionen, die zu dem Schluss führen, dass eine erfolgreiche Kombination von Liebe und Verlangen schwer zu erreichen ist – es erfordert das Finden von Gleichgewicht und Harmonie zwischen Intimität und Freiheit.
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