Montag, 30. Dezember 2019

Mutterlinien

Ob eine Kultur sich nach
Den Vater oder Mutterlinien
Ausrichtet sagt uns sehr viel
Über Macht und deren Bestand
Dachten wir uns sehr lange
War mit der Macht des Erbes
Auch tatsächlich häufig so
Wenn sichere Abstammung
Über künftige Herrschaft entschied
Manchmal wechseln sie jedoch
Die Linien auch überraschend
Wie die Juden im babylonischen Exil
Wo sie plötzlich zurückkehrten zur
Matrilinearität in ihrem Erbe ohne
Zugleich die Herrschaft zu ändern
Die männliche Priester behielten
Welche patrilinear ihre Ämter auch
An die erwählten Söhne weitergaben
So war diese jüdische Variante wie
Die Geschichte von Adam und Eva
Bloße Exilliteratur mit klaren Zielen
Der Opposition gegen Gilgamesch
Die lustvoll verlockende Religion der
Babylonier gegen die Priester noch
Taktisch ihre Macht bewahren wollten
So sind viele biblischen Sagen die
Ewige Gültigkeit für sich beanspruchen
Reaktionen auf konkrete Bedürfnisse
Ausdruck schlichter Machtpolitik allein
So wenig heilig wie alle Politik die eben
Klientelinteressen immer schon vertrat
Was bei jüdischen Flüchtlingen im Exil
Zur Geschichte von Adam und Eva wie
Zur Matrilinearität konsequent uns führte
Diese brach das Christentum auf auch
Um als männlicher Kontrapunkt mit dem
Messias als Gottessohn mit den alten
Traditionen völlig zu brechen die es
Zunächst sogar zu verstärken schien
Was auch viele Frauen anlockte 
Neben der charismatischen Erlöserfigur
Tabuisierten und heiligten die Römer
Weibliche Sexualität und priesen die
Monogamie als heilig um sie gegen
Alte Wechselmodelle der Stämme
Durchsetzen zu können die eine
Sexuell freiere Matrilinearität pflegten
Mit der Europa viele tausend Jahre
Länger wohl erfolgreicher lebte als
Mit der seltsamen Variante der noch
Jungen jüdischen Sekte Christentum
Die patriarchale Strukturen mit einer
Mythologischen Tabuisierung der Lust
Damit geopferter Frauen verband die
Um ihrer höheren Reinheit willen ihrer
Eigentlich viel potenteren Natur entsagten
Woran sich bis heute in Gesellschaften
Die patrilinear geprägt sind wenig
Zur Freiheit und Freude der Frauen
Geändert hat was auch der Feminismus
Eher in seinem Erbe verklemmt oft
Leider fälschlich übersah den Sex
Als männlich dominiert auslegte nur
Weil eine kurze Epoche eine Sekte
Relativ starke Macht ausübte statt
Die Natur des nervus pudendus
Verstehen zu wollen weibliche Lust
Über Jahrtausende dunkel mystifizierte
Dabei war die viel längere Prägung noch
Über ein vielfaches an Jahrtausenden
In Jäger und Sammler-Gesellschaften
Zumeist matrilinear die Sexualität frei
Galt es länger als förderlich sehr viele
Samen auf ein Kind zu sammeln als
Jemand je monogam dachte war lang
Nur die Mutter natürlich sicher während
Kinder vom Stamm oder dessen Gästen
Möglichst bunt gezeugt wurden dafür
Bei Müttern mit vielen Vätern in der
Gemeinschaft aufwuchsen was auch
Das matriarchale Schlüssel und Hausrecht
Der germanischen Frauen nach Tacitus
In der Logik des Erbes uns erklären kann
Was das Christentum erst aus den eher
Durchsichtig schlichten Interessen der
Priester wieder durchbrach dafür ein
Anfälliges System der Priestermacht
Konstruierte dessen moralische Autorität
In chauvinistischen Strukturen zum Preis
Des Zölibats verkauft wurde was dem
Weltlichen Herrscher mehr Gewicht gab
Womit beide zweitausend Jahre gut lebten
Was als Struktur in emanzipierter Gesellschaft
Logisch völlig überflüssig künftig wird
Achteten wir weniger auf Erbe und Eigentum
Könnten wir noch manches lernen
Von älteren matriarchalen Strukturen
In denen miteinander länger besser war
Als in den aufgesetzten Modellen der
Jüdischen Sekten Islam und Christentum
Warum die römische Sekte auch alles tat
Nach der Bekehrung mit dem Schwert
Vorherige Spuren verschwinden zu lassen
Was viele bis heute bodenlos verwirrt mit
Uns viel länger wesenfremder Monogamie
Menschen in große Verwirrung stürzt
Die romantische Liebe ist auch ein
Typisch katholisch pathologisches
Geschwür mit ungesunden Folgen
Wie der Autor aus Erfahrung bestätigt
Vor allem für die stärkeren Frauen
Zeit umzudenken für alle Seiten wohl
Männer die es bequem wollen werden
Für romantisch monogame Liebe plädieren
Frauen werden sich davon befreien
Oder masochistisch die Unfreiheit
Wie schon so lange aus Gewohnheit
Weiter wählen und ich beobachte es
An virtuellen Orten der Begegnung
Staune über beide Geschlechter 
Die sich rituell gegen ihre Natur oft
Entscheiden aus bloßer Gewohnheit
Das muss wohl Liebe sein

jens tuengerthal 3012.19

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