Freitag, 27. Dezember 2019

Festruhe

Nach den wilden Festen
Kommt die große Ruhe
Wenn die Gäste gingen
Die noch bis zum Morgen
Gemeinsam gefeiert wie
Es sich en Familie gehört
Sich zum Abschied aus
Noch kleinen Augen tief
In selbige blickten bis
Dem letzten gewunken
Vergehen noch Stunden
Dann sind sie alle weg
Bis auf die Einheimischen
Die ohnehin immer da sind
Alles erscheint seltsam still
Die Ruhe danach dämmert
Noch tiefer als sonst so
Während des Mittagsschlaf
Der Großeltern früher den
Die heute auch übernahmen
Als verdiente Altersruhe wie
Übliche Formeln kundtun
Fragt sich nur was dahinter
Steckt wenn es jemals mehr
Als bloße Luftblasen waren
Ist es zumindest Tradition
Die den Tag einteilt zwischen
Reste essen und Abendbrot
Oder auch Essengehen kommt
Sicher wie das Amen in Kirchen
Der großelterliche Mittagsschlaf
Als kulturelle Institution des Nichts
Was sich in Pausen der Stille
Die dem großen Lärm folgen
In uns ereignet wenn nichts mehr ist
Könnte vielleicht auch der größte
Bleibende Schatz der Feste sein
Bei denen wir noch miteinander
Lautstark unsere Blutspuren
Verfolgten auf der Suche nach
Der verlorenen Zeit der Kindheit
Die sich in gelebten Traditionen
Immer wieder zeigt vor allem aber
In der Stille danach ganz gefühlvoll
Aus dem Nichts wieder auftaucht
Was zu belegen mir scheint
Dass wo nichts mehr ist
Am meisten bleibt

jens tuengerthal 27.12.19

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