Wir messen die Liebe gern
In Größe wie manchmal in
Länge und Nähe zum Beweis
Ihres relativen Wertes in uns
Eine Liebe die gegenwärtig
Nicht groß scheint bleibt
Auch künftig immer klein
Im Rückblick aber wird
Manch Kleine viel größer
Als sie gelebt je war
Glaube noch fest daran
Dass die große Liebe
Im Wesen unsterblich ist
Könnte ich sie schon kennen
Oder irrte ich immer wieder
Auch wenn die Erfahrung
Das Gegenteil schon lehrte
So gesehen kann ich nun
Wohl nach fast einem Jahr
Beruhigt sein diese Liebe
War groß sie lebt immer noch
Auch wenn die Vernunft sagt
Es konnte nie funktionieren
Weiß mein Gefühl es besser
Nur halt ohne Gründe wohl
Ist eben so ein blödes Gefühl
Die Realität schleift alles ab
Lehrt vergessen durch Ersatz
Um ohne weiter sein zu können
Wie wirklich diese Wirklichkeit ist
Was Einbildung immer nur war
Wer die andere wirklich blieb
Bleibt wortlos ewig ungewiss
Sich auf so etwas einzulassen
Widerspräche aller Vernunft
Weiß der Aufklärer in mir genau
Aber der muss schweigen
Vor der Macht der Liebe
Schreit das Gefühl lautstark
Vom Alltag zum Schweigen
Vernünftigerweise verurteilt
Manchmal äußert es sich noch
In Träumen und Versen aber
Mit immer weniger Hoffnung
Wird die Erinnerung verblassen
Als wäre nie etwas gewesen
Ob das dann gut so ist scheint
Ex post betrachtet eher fraglich
So können wir uns beruhigen
War es die große Liebe
Braucht es keine Suche mehr
Dann ist es wie es nun ist
Das Leben hatte schon alles
Wir können beruhigt abwarten
Bis alles ein Ende findet
Irgendwann oder nie wird
Sich zeigen was es war
Dann wächst Gras darüber
Oder über uns längst
Dann bin ich nicht mehr
Aber wüsste was es war
Was dann auch egal ist
Warum es vernünftiger ist
Der Aufklärung zu vertrauen
Als länger noch der Liebe
Die nur ist was sie ist
Einsam nachzutrauern
Leben zu lieben um
Mehr zu genießen
jens tuengerthal 22.12.19
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