Nun bin ich bald 50 Jahre
Liebend durch die Welt gezogen
Und verstehe immer noch nichts
Von den Gründen oder Wegen
Welche uns zur Liebe verführen
Warum sie wann kommt oder geht
Was sie unendlich wachsen lässt
Bis sie im Nichts verschwindet
Was vorher ewige Wahrheiten
Zu absurden Lügen werden lässt
Wie wir überzeugt uns schwören
Für alle Zeiten zusammen zu bleiben
Um uns wenig später nie wieder
Sehen zu wollen es sogar eher
Unnormal finden wenn die Liebe
Trotz schlechter Behandlung bleibt
Das vorher Absolute für das wir
Gefühlt unser Leben geben wollten
Nicht einfach im Nichts verschwindet
Solche Liebe pathologisch nennen
Weil sie nur unglücklich machen kann
Wir dann lieber psychiatrisch behandeln
Auch wenn wir sie in Theater oder
Literatur so sehr verehrten etwa bei
Romeo und Julia oder im Werther
Wollen wir im Alltag doch lieber die
Große Leichtigkeit die fliegen lässt
Fliehen alles Schwere lieber schnell
Wollen einfach undialektisch glücklich sein
So suchen wir die absolute Liebe zwar
Die also ganzheitlich erfüllen soll
Wollen aber nur die Sonnenseite
Ohne uns über die Einseitigkeit dabei
Weiter zu wundern beenden wir lieber
Was sich nicht mehr so gut anfühlt
Nach kurzer Zeit um im
Freizeitpark Leben
Stets gut unterhalten zu sein
Auch wenn sich manche noch einst
Geschworen haben in guten wie in
Schlechten Zeiten zusammenzuhalten
Wird wenn es schwierig mal wird
Heute lieber beendet weil sich doch
Irgendwo was besseres noch findet
Als wäre es nicht einmal absolut uns
Für alle Zeiten gültig erschienen
Doch gehört die Absolutheit im Traum
Zum Liebesrätsel wie die Relativität
In der Realität in der wir überleben
Was leichter all denen stets fällt die
Rechtzeitig zu relativieren lernten
Was sie vorher absolut geschworen
Was als des Rätsels Lösung lehrt
Liebe ist absolut relativ gültig
Verstehe das nun wer wolle
Es ist halt die Liebe
Das ewige Rätsel
jens tuengerthal 7.12.19
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