Wie frei sind unsere Entscheidungen
Folgen wir allein dem Gewissen oder
Reagieren wir eher automatisch auf
Loyalitäten die dies von uns fordern
Das Beispiel der Polarisierung um
Die zeitweise verhaftete Kapitänin
Rackete zeigte den Zwang der Loyalität
In dem Menschen nur noch reagieren
Beide Seiten argumentierten mit eher
Wenig Verstand aber viel Gefühl dafür
Was juristisch immer irrelevant sein sollte
Aber soziale Automatismen offenbarte
Wer einmal Fußballfans zuhörte wie sie
Die Entscheidungen eines Schiedsrichters
Debattieren sieht solche Automatismen
Der Loyalität beispielhaft funktionieren
Wie frei entscheiden Menschen noch
Die in solche Loyalitäten eingebunden
Ihrer Herde lieber folgen statt der Vernunft
Die sie möglicherweise vereinsamte
Der soziale Zwang zur Loyalität geht
Soweit dass jeder absurde Verdacht
Oder auch eine öffentliche Erniedrigung
Infolge für angemessen gehalten wird
Wo hört das kritische Denken hier auf
Wann beginnt der soziale Zwang alle
Vernunft zu ersetzen und raubt uns so
Die errungene Mündigkeit wieder
Ist wer einer Gemeinschaft angepasst
Also entsprechend der Erwartungen nur
Reagiert je frei gewesen oder noch in der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit gefangen
Wie selbstverschuldet ist die überhaupt
Wo wir als soziales Wesen mit Anpassung
An die üblichen Erwartungen auch im Denken
Reagieren statt Widerstand noch zu leisten
Sind wir nach unserer Natur zuerst ein
Soziales Wesen das sich anpasst oder
Frei und widerständig weil wir es sind
Lässt sich dies je so allgemein sagen
Nach Kant schlösse die Loyalität den Mut
Zu eigenständigen Denken aus wobei er
Gewisse Loyalitäten für notwendig hält
Damit die Gesellschaft funktionieren kann
Können und sollten wir diese dringend
Um der Freiheit willen überwinden oder
Sind sie notwendiger Bestandteil unserer
Sozialen Existenz in der Gesellschaft
Auch die in der Demokratie übliche wohl
Auch praktisch nötige Parteilichkeit löst
Konflikte zwischen Loyalität und Freiheit
Aus die das Gesetz garantieren will
So seien die Abgeordneten des Parlaments
Nur ihrem Gewissen unterworfen auch wenn
Sie in den meisten Abstimmungen doch eher
Der Parteilinie natürlich folgen müssen
Die Funktionalität der Parteiendemokratie
Macht diese Loyalität erforderlich warum
Ihre Aufhebung in speziellen Fragen stets
Zu großen Diskussionen um Freiheit führt
Es vertreten viele Mensche eher gläubig
Eine Überzeugung die der ihrer Gruppe
Entspricht statt vernünftig abzuwägen oder
Anschauungen kritisch noch zu prüfen
So können sich völlig unwissenschaftliche
Sichten verbreiten weil es den Loyalitäten
Einer Gruppe entspricht auch wenn sie
Nachweislich einfach unsinnig sind
Beispiele finden sich dazu vom Impfen
Über die Organspende bis zum Klima
Wo sich nur der Gruppe angepasst wird
Statt vernünftig kritisch zu reflektieren
Dies gilt auch für die Sicht auf die Freiheit
Welche für viele nach der Solidarität kommt
Weil es ihnen das miteinander leichter macht
Isolation vielen persönlich eher schwer fällt
Gerade Menschen die von sich behaupten
Völlig frei und unabhängig zu reagieren sind
Häufig noch angepasster an die Ideale ihrer
Jeweiligen sozialen Gruppe ohne Kritik
Die Beschimpfungen im politischen Kontext
Mit der die einen als Faschisten verunglimpft
Von den anderen linksgrünversifft genannt
Werden zeigen die Befreiung vom Verstand
Es gäbe also viel zu tun für die Aufklärung
Wie den kritischen Geist damit Menschen
Wieder zu mehr Mündigkeit finden können
Wenn es denn irgendwer überhaupt wollte
Doch haben sich die meisten längst lieber
Bequem in ihrer solidarischen Gruppe schon
Eingerichtet und verachtet gemeinsam ihre
Feinde die sie für völlig beschränkt halten
Die Urteile derer die durch Loyalitäten selbst
In ihrem Denken gruppenweise beschränkt sind
Über die andere Gruppe offenbaren daher nie
Tatsachen sondern nur den Grad der Loyalität
Sich in polarisierten Zeiten aus allen Diskursen
Heraushalten könnte darum klüger sein führt
Aber die Vernunft nicht zum Sieg auf lange Sicht
Wer nur diese ermahnt wird dennoch selten gehört
Durfte gerade selbst erfahren persönlich diffamiert
Zu werden von den Jüngern der Kapitänin die mich
Für einen Rechten hielt nur weil ich versuchte die
Angelegenheit auch noch kritisch zu betrachten
Solche Erfahrungen macht in sozialen Netzwerken
Jeder Mensch gerade in aufgeregten Zeiten in denen
Sich Menschen ohne Sinn und Verstand solidarisieren
Statt mehr auf ihre Mündigkeit noch zu achten
Habe den Kommentar unter dem sich der Hass
Auf mich als argumentativer Vertreter des Rechts
Kübelweise ergoß lieber gelöscht weil dabei mit
Argumenten nichts mehr zu erreichen war
Spannend aber wäre für die Zukunft wie das
Leben in sozialen Netzwerken überhaupt wie
Mit dieser verstandesbefreiten Solidarität auch
Künftig umzugehen sein könnte mündig zu sein
Vermutlich wollen viele Menschen gar nicht
Mündig werden oder Dinge kritisch betrachten
Sondern sich lieber in Loyalitäten flüchten die
Ohne Nachdenken Gemeinschaft bieten
Wie ein vernünftige Lösung etwa im Fall der
Kapitänin aussehen könnte wurde dazu bereits
Skizziert muss nicht weiter ausgeführt werden
Wichtiger wäre wie die Vernunft zu retten ist
Was könnte die Befreiung aus Unmündigkeit
Für Menschen verlockender wieder machen
Als die angepasste Reaktion entsprechend
Ihrer jeweiligen sozialen Gruppe nur
Sich von Loyalitäten zu befreien die überall
Von uns erwartet werden fällt viel schwerer
Als theoretisch nur kritisch zu denken was
Sich auch bei den Existenzialisten zeigte
Sartre und Beauvoir überwarfen sich mit
Manchen die nicht auf linker Parteilinie
Waren wie etwa auch Camus obwohl ihr
Denken den Ansatz völliger Freiheit trug
In allen Lagern zeigen sich immer mehr
Solche Solidaritäten der Abgrenzung
Die Loyalitäten verstärken aber dafür
Den Verstand massiv beschränken
Die Frage der Zukunft wird darum sein
Wie ist das Bewusstsein für Freiheit
Wie der Geist der Aufklärung zu stärken
Gegen die dominante immer Loyalität
In Freiheit zu leben ist immer unbequem
Wer es wagt muss andere Wege gehen
Als die ausgetretenen Pfade der Loyalität
Was immer zuerst auch einsam macht
Der Gewinn an Autonomie die unser
Leben erst wirklich frei und glücklich
Mache kann sollte es uns wert sein
Auch wenn die Masse der Herde folgt
jens tuengerthal 3.7.2019
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