Lesen dient vielfach nur
Der Unterhaltung noch
Statt dem aufrechten Gang
Der vom Geist getragen ist
Wie gefesselt lesen viele
Die Abenteuer anderer
Ohne sie auf sich zu beziehen
Es kritisch zu reflektieren
Alles was ich lese wird stets
In Versen und Gedanken
Gespiegelt so nützlich zu sein
Über geistige Onanie hinaus
Lese darum nur gute Literatur
Die Zeit nicht zu verschwenden
Welche ich pflichtbewusst nutze
Meiner Leidenschaft hingegeben
Fraglich könnte jedoch hier sein
Wem diese Haltung noch nutzt
Ob die Pflicht nicht unnötig quält
Wo lieber lustvoll gelesen würde
Denke an meinen Großvater der
Als Wahlspruch vom Leben als
Freude träumte erwacht Pflicht sah
Lebend Pflicht zur Freude machte
Folge der Leidenschaft für Bücher
Gebe mich ihr aber pflichtbewusst
Hin um Gutes und Schönes zugleich
In den würdigen Kontext zu stellen
Eben diese Verse zur Pflicht in der
Leidenschaft gab Montaigne ein
Dessen Essay über das Nichtstun
Am Morgen gelesen beflügelte
Wie gerne halte ich den blauen
Wunderschön edel gebundenen
Band der Anderen Bibliothek dazu
Wie andere eine Bibel in Ehren
Erfülle meine Pflicht durch tägliche
Lektüre wie öffentliche Reflektion
Darüber in Versen aber tue es mit
Leidenschaft und Liebe immer
Lesen ist meine große Lust
Ihr folge ich mit Leidenschaft
Zu gerne und noch viel lieber
Wo sie der guten Sache dient
So dient das eine dem anderen
Statt in Opposition zu stehen
Für Leidenschaft als nur Freizeit
Wie ungewollte Pflicht ansonsten
Die Haltung die ich als Leser fand
Macht die Leidenschaft nützlich
Lebe wovon ich überzeugt bin
Statt Dinge stumpf zu erledigen
jens tuengerthal 23.7.2019
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