Dienstag, 9. Juli 2019

Befreiungswille

Wie stark muss der Wille sein
Uns aus der Unmündigkeit auch
Auf Dauer zu befreien nicht nur
Als Illusion eines Moments

Immer wieder auch ein Opfer
Großer Gefühle merke ich wie
Schwach mein Wille nur noch war
Verglichen mit dieser Macht

Die Liebe hat mich über Jahre
Wie danach noch Monate völlig
Innerlich versklavt und ich war
Nicht mehr frei etwas zu wollen

Immer noch nagt das Gefühl
Mit schwacher Hoffnung gerne
An meinem Herzen das doch nur
Glücklich lieben so gern möchte

Ist Liebe und Glück wichtiger als
Die Befreiung aus Unmündigkeit
Oder bin ich Sklave meines Gefühls
Das meiner Natur nur zuwiderläuft

Was wäre eine echte Befreiung
Sollte ich mich gegen die Liebe
Für die Freiheit einfach entscheiden
Was bliebe dann noch von mir

Ist die große Liebe nun Teil meiner
Natur geworden oder eine Krankheit
Die es zu überwinden gilt weil sie wie
Jene letzte Liebste mir klar schaden

Wäre ich vernünftig nur wäre es
Ein einfacher logischer Schluss
Werde meiden was mir schadet
Lieber tun was mir dafür gut tut

Aber fragt dann das teuflische
Gefühl aus dem Hinterhalt der
Verklärten Erinnerung was war
Je schöner als Liebesglück dir

Lebte ich nicht mein Leben lang
Immer für die Liebe und hatte nun
Die eine gefunden bei der ich treu
Für immer glücklich bleiben wollte

Dagegen fragt sogleich die Vernunft
Warst du überhaupt glücklich mit ihr
Hat sie dich nicht wahnsinnig gemacht
Versklavt mit ihrer rasenden Eifersucht

Logisch schlüssig beweist sie mir wieder
Wie ich doch innerlich vor ihr klar floh die
So impotent wie willenlos mich machte
Den Alltag zur Hölle zu oft werden ließ

Kann wirklich vernünftig betrachtet nur
Froh sein davon befreit endlich zu sein
Wäre das Gefühl des Liebesglücks nicht
Stärker noch als alle meine Vernunft

Wie oft schon habe ich diese Gefühle
Endgültig beerdigt um nur zu spüren
Gerade dann tauchten sie wieder auf
Als würden sie dadurch noch stärker

Dann lähmen sie alle Vernunft wie sie
Den letzten Verstand mir raubten der
Sogar die letzte Erniedrigung ihr verzieh
Als sie mich belog und betrog so lange

Alles kantische in mir wehrt sich gegen
Diese dunkle romantische Macht die
Das Leben zur Hölle mir machte es
Beinah am Ende mir sogar raubte

Weiß ich will frei sein und mündig
Nicht Sklave länger einer sein die
Im Stich mich ließ als ich schwach war
Weil sie sich plötzlich stark fühlte

Bindung und Liebe können sicher
Wunderschön sein und Sex eine Lust
Mit Vertrauen und echtem Gefühl
Nicht nur den Spielen böser Frauen

Weiß alles und habe lange begriffen
Wie dringend ich mich befreien musste
Aus vorigem Zwang der beide wohl
Nur unglücklich machen konnte

Trotzdem sorge ich mich um sie
Frage mich wie die Frau der ich
Dreimal das Leben rettete so kalt
So anders und böse werden konnte

Ob sie schon immer so war und ich
Nur blind es lange zu sehen scheint
Absurd und doch nicht unvernünftig
Manches erkennen wir erst spät

Was war überhaupt jemals echt an ihr
Die so vieles offensicht nur spielte nur
Behauptete immer aufrichtig zu sein
Frage ich mich lieber nicht mehr

Der Wille zur Befreiung ist stark
Will endlich wieder mündig sein
Wie Kant es beschrieb um nicht
Länger Opfer einer noch zu bleiben

Dennoch nagt in mir die Sehnsucht
Nach dem großen Traum von Liebe
Den wir gemeinsam doch hatten oder
Schien es nur mir Narren zeitweise so

Vielleicht weil alles wortlos endete
Nach zwei Jahre ohne Erklärung sie
Nur das Ende mir kund tat aber die
Gefühle brauchen keine Erklärung

Sie sind stark und schaden mir
Wirken gegen meinen freien Geist
Lähmten mich monatelang was nun
Glücklicherweise alles beendet ist

Und doch bleibt in mir immer noch
Ein Fünkchen Hoffnung irgendwann
Aus diesem Alptraum zu erwachen
Wenn sie sich für alles entschuldigt

Auch dann sollte ich sie nie wieder
Wollen sagen mir Erfahrung und Vernunft
Nur das Gefühl lässt mein Herz nur beim
Gedanken schnell viel höher schlagen

So scheint das Gefühl etwas zu sein
Was gegen meine Natur auch ist alle
Vernunft mit Irrsinn einfach besiegt
Was ich vernünftig überwinden sollte

Doch bin ich auch ein großer Liebender
Voller Gefühl und Sehnsucht auch die
Nur einen vernünftigen Rahmen braucht
Den es mit ihr niemals geben konnte

Aus ihr brachen die Zweifel heraus wie
Das Bedürfnis nach Kontrolle verbunden
Mit dem Zwang die Schönste und Beste
Überall auch sein zu wollen wohl allen

Diese dunklen Ängste beherrschten sie
Terrorisierten unsere Liebe wie mich der
Sich ihnen immer weiter unterwarf ganz
Gegen seine Natur lieber gehorchte meist

Was geht es mir dagegen gut nun mein
Leben nach meinem Willen einzurichten
Es vernünftig zu führen mit dem was mich
Ausmacht statt Launen der Prinzessin

Sage es mir und frage mich dabei wie ich
Ohne die Verehrte jemals wieder glücklich
Leben soll ob sich das alles überhaupt lohnt
Es nicht eigentlich langsam auch genug ist

Dieser graue Unsinn wird immer schwächer
Pflicht und Berufung lenken nun genug ab
Irgendwann wird es vermutlich verschwinden
Dann bleiben nur die Erinnerungen noch

Doch wird das Gefühl mich schnell wieder
Vergessen lassen was sie mir alles antat
Wie wichtig mir meine Freiheit doch ist
Die Sklaverei mich immer wieder erwürgte

Wie mache ich den Willen der vernünftig ist
Stärker als das unfreie Gefühl gegenüber der
Die nur Spott und Verachtung für mich hatte
Als ich völlig zerstört am Boden schon lag

Ganz einfach sagt mir die Vernunft da
Schau hin wie wenig sie jemals liebte
Wie sie dich behandelte über Jahre
Was sie dir jetzt am Ende noch antat

Das reicht in Summa um jede Schöne
In die nächste Umlaufbahn zu schießen
Sie nie mehr sehen zu wollen weiß ich
Weil sie ein kleines Mädchen nur ist

Habe ich mich über Jahre nur getäuscht
War sie immer schon so billig nur wie
Oberflächlich es dem Insta Profil entsprach
Spielte sie nur eine Rolle kurz für mich

Weiß es nicht aber nicht mal das sollte
Noch eine Frage für mich sein sagt mir
Alle Vernunft doch längst weil es doch
Ganz offensichtlich ist wie sie ist

Ihr Verhalten hat mir eine hässliche Person
Gezeigt die weder der Liebe noch irgend
Einer schönen Erinnerung weiter wert ist
Trotzdem verzeihe ich ihrer Jugend alles

Suche vom Gefühl getrieben ständig nach
Entschuldigungen für ihr böses Verhalten
Statt es als das zu nehmen was es ist
Das immer wieder gleiche Spiel nur

Wie oft hatte sich diese hässliche Seite
Im Streit schon voller Hass auch gezeigt
Wie schnell vergaß ich es beim Sex
Suchte die Fehler lieber alle nur bei mir

Muss nur ihre letzten Nachrichten lesen
Auf egal welchem Netzwerk zu wissen
Was die Vernunft schon lange sagt
Sie verachtete mich voller Hass

So merke ich am Ende wie das Gefühl
Völlig verblödet alle Vernunft lähmte
Für eine die nicht mal Hass mehr wert ist
Weil große Gefühle dafür zu viel sind

Wie nun der Wille endgültig die Herrschaft
Bekommt damit ich frei und vernünftig
Für die Zukunft bleibe und alle Wolken
Loswerde frage ich mich manchmal noch

Vermutlich ist das die große Aufgabe der
Aufklärung sich selbst auch zu besiegen
Um frei zu sein von aller Sklaverei dann
Werde ich das Glück danach genießen

Aufklärung bleibt für alle Zeiten uns die
Befreiung aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit mit dem Mut zu denken
Sie allein macht auf Dauer glücklich

Aus dem dunklen romantischen Traum
Völlig verkatert erwacht plötzlich wieder
Ins helle Licht der Aufklärung zu sehen
Blendet zuerst ein wenig mich noch

Sobald sich die Augen wieder ans Licht
Der Aufklärung gewöhnt haben wird dies
Die Fackel sein die eine gute Zukunft mir
Beleuchten soll mit weniger Romantik

Freue mich immer mehr darauf gerade
Genieße die endlich wieder Freiheit ganz
Was so gut beleuchtet ist muss echt sein
Auf diesem Grund steh ich frei und sicher

jens tuengerthal 9.7.2019

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