Dienstag, 8. Januar 2019

Artusethos

Die Ritter am Hof des König Artus
Sind sagenhafte Helden aus Sagen
Viele suchten reale Wurzeln noch
Um britische Identität abzuleiten

Wichtiger als ob es ihn wirklich gab
Scheint heute die Frage seiner Ethik
Was er davon uns für heute mitgab
Wie zentral die Liebe uns noch ist

Bräuchte es wieder ritterlicher Helden
Die Politik mit blutigem Schwert treiben
Sich muskelgestählt und stark abbilden
Wie Putin es noch so gerne zelebriert

Nach Ethos fragte ein Ritter kaum
Wichtiger war ihm stets seine Ehre
Die zu verteidigen er das Schwert
Zu gerne auch tödlich schwang

Der wahre Kern alter Sagen bleibt
So unergründlich wie die Wahrheit
Als absoluter Anspruch der Weisheit
Aber ist er ethisch irgend bedeutend

Wer immer die Sagengestalt auch war
Ein erfolgreicher Krieger wohl sicher
Der seine Offiziere um sich sammelte
Wie später es der Alte Fritz etwa tat

Ob er seine Frau verbrennen lassen wollte
Weil sie ihn mit einem seiner Freunde betrog
Was ihn Lanzelot einst verstoßen ließ oder
Alles ganz anders war ethisch taugt es nichts

Eifersucht und Mord wie die Jagd nach
Drachen und mythischen Feinden die er
Durch magische Hilfe Merlins nur gewann
Taugen als heutiger Ethos eher weniger

Heutige Herrschaft ist nur noch Verwaltung
Von einfach Beamten statt großen Helden
Auch wenn manche Offiziere dazu machen
Sind sie nur Vollzugsorgane geteilter Macht

Etwas absurd unsinniges wie der Brexit
Könnte dem Geist der Artussage noch
Eher entspringen als unsere Mutti Merkel
Die fleißig ordentlich ihre Arbeit erledigt

Wollten wir irgend mörderische Helden
Beschwor etwa Top Gun diesen Geist
Der vernünftig kritisch absurd scheint
Immer mehr schadete als uns nutzte

Ist der Geist ritterlicher Ehre etwas
Das Menschen in der Politik vermissen
Wollen wir statt rationaler Vernunft
Herrscher die als Helden taugen

Spannend ist der Blick auf die
Wurzeln der Heldensage wie der
Um das Schwert Excalibur das
Artus magisch unschlagbar machte

Möglicherweise brachte ein irakischer Kult
Die Sage mit römischen Söldnern ins Land
Die statt einem Altar ein Schwert in der Erde
Als Zentrum ihres Glaubens verehrten

Interessant auch die klaren Bezüge auf
Die damals Völkerwanderung die erst
Angeln und Sachsen auf die Insel brachte
Briten zeitweise in die Bretagne verbannte

Flucht Vertreibung und Kampf um Kultur
Ein Thema das heute noch viele bewegt
Aber bietet Artus Tafelrunde uns Antworten
Die ethisch irgendeine Zukunft noch haben

Sie berichtet vom blutigen Kampf gegen
Eindringlinge und Verteidigung des Landes
Der Sieger gewinnt nur durch Zauberei
Wie der Vater die Mutter magisch raubte

Am Ende wird auch der Held Artus wohl
Ein Opfer der vielen Schlachten auch
Wenn sein Ende wie das Barbarossas
Der schlicht ersoff unsterblich verklärt

Der eine auf Avalon der andere im Berg
Über dem die Raben kreisen wurden
Beide zu unsterblichen Helden erzählt
Als spielten Tote je irgendeine Rolle noch

Auch bei abstrakt philosophischer Sicht
Werden die Ritter nicht mehr zu Helden
Außer für prügelnde Knaben sie waren
Halt Krieger mit tödlicher Erfahrung

Am Ende war fast die ganze Tafelrunde tot
Artus soll bei seiner Schwester auf Avalon
Verschollen sein die ihn auch sexuell pflegte
Was ihn hier zumindest schwer strafbar machte

Auch der nach einigen Versionen versuchte
Mord an seiner Gattin aus Eifersucht auf ihre
Liaison mit Lanzelot durch Verbrennung zeigt
Einen eifersüchtigen missgünstigen Tyrannen

So romantisch der Mythos von König Artus
Wie heldenhaft die Ritter auch beschrieben
Als Helden im Rechtsstaat taugen sie nichts
Wären wohl vorbestrafte Gewaltkriminelle

An eine wilde Rockergang erinnert vieles
Vom Heldenkult dieser ritterlichen Schläger
Weil wir uns kulturell weiter entwickelten
Das Mittelalter eben eine dunkle Zeit war

Wir geben heute Flüchtlingen Asyl statt
In der Politik dem Aberglauben zu folgen
Wie er in der Artussage so bunt auftaucht
Artus ist sicher kein Held unserer Zeit

Sich aber daran zu erinnern wie einst
Aus den Resten des römischen Reiches
Sich europäische Kultur entwickelte mit
Einflüssen auch aus dem Irak tut gut

Es weitet den Horizont über die Enge
Nationalen Denkens hinaus wie es im
Mittelalter geprägt von religiöser Einfalt
Beschränkt und gewalttätig herrschte

jens tuengerthal 08.01.2018

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