Einleitung
HiHa sind Haikus zu historischen Themen, die in ihrer strengen 3-Zeilen Form, die Geschichte der Menschheit erzählen. Knappheit zwingt zur Reduktion auf wesentliches. Was macht die Epochen der menschlichen Geschichte aus, gibt es dafür ein objektivierbares Geschichtsbild oder ist die Gewichtung immer subjektiv und lokal.
Die gewählte Form ist traditionell asiatisch, sogar noch eingeschränkter japanisch, der kleinen Insel im Pazifik, dessen Volk sich lange für die Welt hielt, die es noch länger nicht bei sich zuließ, von der abgeschottet diese Sonderlinge ihre Existenz begründen und damit einem anderen Volk in der Mitte Europas ähnelten, das sich auch gerne für etwas besonderes hielt, auch wenn sie auf keiner Insel sondern eher im Wald lebten.
Gerade hielt sich wieder ein anderes Inselvolk teilweise für etwas ganz besonderes, möchte sich darum aus der Mitte Europas verabschieden und beim großen Nachbarn im Westen, wollten sie sich ganz auf sich zuerst konzentrieren und taten dies unter einem möglicherweise bereits dementen, zumindest lange schlecht geführten Präsidenten bisher sehr rüpelhaft und unkultiviert, wie es neureichen Stammtischbewohnern eher entsprach als der Verständigung der Völker, was die Haiku als reduzierte Form noch näher legt - der Kontrapunkt zum Weltgeschehen, der über dieses berichtet - infolge seiner Dichte zum Innehalten zwingt. Von dem cholerischen Türkenonkel, der gerne aus den Überresten des einst osmanischen Reiches eine große Nation schmiedete, sie zuvor aber ins Mittelalter führen möchte, um nur sicher jeden Anschluss zu verlieren, sei lieber geschwiegen - es geht ja um bedeutende Geschichte, nicht Größenwahn und Potenzprobleme.
Wer immer über Geschichte schreibt, genau wie jene, die Geschichte schrieben, tut dies höchst subjektiv als einzelner, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben zu können, auch wenn gerade jene, die dies versichern, es um so lieber wollen. Was ich danach noch sagen soll, jeden Anspruch zu relativieren, keine Ahnung zu behaupten, die ich nicht habe, weiß ich nicht so genau, darum sage ich lieber dem Haiku entsprechend weniger.
Unübertroffen im bescheidenen Tiefstapeln war schon Ende des 16. Jahrhunderts Michel de Montaigne, mit seinem “Was weiß ich schon?” - dem schließe ich mich einfallslos an und maße mir noch zusätzlich an alle Ereignisse nach Laune zu gewichten, um in dieser historischen Dichtung auch einen möglichst authentischen Spiegel meiner selbst und meiner Vorurteile zu sehen. Da ich nicht von mir weg kann und alles, was ich schreibe, ohnehin gefärbt ist durch meine Überzeugungen, meine Herkunft und anderes, was mich prägte, kann ich statt dagegen zu kämpfen, Objektivität vorzutäuschen, die keiner je erreicht, auch aus Lust und Laune subjektiv über Geschichte schreiben, dann habe zumindest ich Spaß daran, um nichts anderes geht es ja im Leben immer und so lese wem’s gefällt, was ich hier tue, soll mir Spaß machen und unterhalten.
jens tuengerthal zu
Berlin den 19. August 2017
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