Mittwoch, 9. August 2017

Verweiblichung

Zusammenziehen aus Liebe ist ein schönes Vorhaben und klingt traumhaft, wenn sich zwei finden, die ein Leben teilen wollen. So ging es mir und wir wagten es. Mit großer Absicht für ein Leben voller Liebe sich gefunden, beieinander angekommen und anfängliche Wehen gut überstanden - bei nicht nachlassendem Gefühl und voller Vorfreude begonnen, was so oft der erste Grund für ein Scheitern ist.

Das ganze Leben auch im Alltag teilen, führt die Liebenden plötzlich in selbigen und zeigt die Unterschiede bei der je Bewältigung der dabei auftretenden Probleme. Was sich so selbstverständlich und ganz normal anhört, Millionen Menschen immer wieder ausprobieren, ist vermutlich die größte Übung in Toleranz, vor die uns das Leben stellt. Gewohnheiten ändern sich und manches, was immer normal schien, ist es plötzlich nicht mehr, sondern eher eigen und muss diskutiert werden.

Warum es dennoch in relativ vielen Fällen gut geht und was uns ganz gegen alle Gewohnheit zusammenhält, scheint mit dem Wunder der Liebe zusammenzuhängen, was sich den rationalen Erklärungen und Betrachtungen gern entzieht.

Aber genügt ein Gefühl, den Alltag zu bewältigen oder trübt es nur den sonst klaren Blick und lässt Dinge hinnehmen, die uns vorher unmöglich schienen?

Ich weiß es nicht ganz genau, auch wenn ich diesen Prozess nun nicht zum ersten mal durchmache, schon lange vorher über fast ein Jahrzehnt in nicht immer ganz einfacher Konstellation mit der Mutter meiner Tochter zusammengelebt habe zwischen immer wieder Kampf und schöner Erfüllung.

Erfahrung macht klug, sagen wir gern und so gesehen, könnte ich nun alles besser machen, wenn es so einfach wäre, die Dinge sich wiederholen würden. Sie tun es aber nicht, weil die Beteiligten andere sind, anders reagieren und selbst wenn ich tatsächlich reifer geworden sein sollte, woran Zweifel sehr begründet sind, heißt es noch nicht, dass beide den gleichen Blick auf die Dinge haben und so ist eben jedesmal neu und ein erstes mal mit allem, was dazu gehört.

Das Gefühl trägt zumindest über viele Konflikte hinweg und hilft Dinge zu klären, die sonst vielleicht zum Konflikt würden, bei denen wir im Alltag alleine nie nachgäben, die für uns absolut  unverzichtbar schienen und plötzlich geht es dann doch, weil das Gefühl stärker ist als die Angst etwas zu verlieren oder sich etwas zu vergeben.

Zugleich macht es das nur Gefühl als Basis aber auch viel schwieriger als in arrangierten Ehen, wo für gut befundene Partner von Dritten zusammengeführt werden und sich in diese Situation fügen, weil es eben so ist und sie nun Mann und Frau sein sollen. In unserem Kulturkreis ist so etwas inzwischen verpönt und wir schwören spätestens seit der Romantik auf das Gefühl als einzig taugliche Grundlage einer Beziehung.

Ob nur darum die Scheidungsrate bei uns viel höher ist als in Kulturen, die noch auf vermittelte Ehen setzen, wäre wohl der Frage wert. Allein es spielen dabei auch so viele andere Fragen eine Rolle, wie die soziale und finanzielle Selbständigkeit der Partner, der Grad der persönlichen Emanzipation und das Freiheitsempfinden der Beteiligten. Auch von daher ist die Situation überhaupt nicht vergleichbar. Die soziale Rolle der Frau in den meisten Kulturen in denen eine Ehe vermittelt wird, machen den Vergleich auch unmöglich.

Auch in unserer Kultur war die soziale Rolle der Frau eine ganz andere, als die Vermittlung von Ehen hier noch normal war. Wie es die Germanen einst hielten, bei denen, wenn wir Tacitus Glauben schenken wollen, woran viele Zweifel auch gut begründet wären, die Frauen, die Schlüsselmacht hatten und das Haus hielten, während die Männer alle paar Jahre, der Felderwirtschaft entsprechend, Haus, Hof und Frau wechselten, wissen wir nicht so genau und auch nicht ob der Geist heutiger Gender-Diskussionen in dieser Natur noch wurzelt.

Aber auch in den Kulturen, in denen Ehen aus sozialen Gründen vermittelt wurden, wie es bei uns am längsten noch im Adel üblich war, spielte die Liebe als Ideal immer eine große Rolle. Sie war und ist der Traum von Glück und Erfüllung miteinander. Wie die immer noch erfolgreiche Fortpflanzung bei vermittelten Ehen zeigt, braucht es das Gefühl nicht dazu, auch wenn wir Sex und Liebe immer gern in einer idealisierten Verbindung sehen, die in der Realität aber oft auch in aus Liebe gefundenen Verbindungen ganz andere Formen annimmt und leider oft zur schnell zur vernachlässigten Nebensache wird, wenn nicht sogar zum Mittel der internen Politik, um Formen der Erpressung noch höflich zu umschreiben.

Aber die Abgrenzung von Politik und Erpressung fällt in der Realpolitik so schwer wie in der Ehe häufig. Während es bei der Politik noch um Parteiinteressen geht und die reale Durchsetzbarkeit eine große Rolle spielt, die zumindest eine sachliche Diskussion manchmal ermöglicht, auch wenn es gerade an den Rändern des politischen Spektrums eine immer stärkere Emotionalisierung bei bestimmten Themen gibt, von Hartz IV bis zu Flüchtlingen, nimmt in der Verbindung von Mann und Frau heute und hier das Gefühl die größte Rolle ein und wird als Basis einer erfolgreichen Verbindung betrachtet.

Wer sich zu einer Ehe mehr von pekuniären oder anderen rationalen Gründen verführen lässt, gilt als berechnend und kalt, die Verbindung als weniger Wert, auch wenn sie, vernünftig abgewogen, vielleicht viel bessere Gründe für ihre Haltbarkeit hat als die übliche Liebesheirat.

Verliere mich gerade etwas in den Exkurs zur Ehe und ihren besten Grundlagen, was scheinbar vom Thema wegführt. Das aber täuscht, denn im Kern ist das Zusammenziehen und ein gemeinsames Leben führen, ob es nun mit staatlich beglaubigten Trauschein geschieht oder, wie heute eher üblich, bereits vorher ohne, genau das, was das vorige Verliebtsein von der Ehe unterscheidet. Es geht nicht mehr nur um das schöne Wunder der Liebe und den hoffentlich wunderbaren Sex, den aber vermutlich auch viel weniger Menschen, die dennoch Zusammenziehen, je miteinander genossen haben, als sich darin von der Natur begabte glückliche Menschen vorstellen können, sondern um das neue Ding des gemeinsamen Alltags, der uns aber auch schnell an unsere Grenzen führt.

Dem Zusammenleben geht meist ein Umzug voran, der, wenn die Beteiligten nicht bereits finanziell so gut gestellt sind, dies alles von anderen erledigen zu lassen, eine enorme Kraftprobe und damit auch der erste große Praxistest für die Haltbarkeit einer Beziehung ist.

Umzüge sind anstrengend und beschäftigen uns völlig, lassen kaum Zeit zum Nachdenken oder kritischen Hinterfragen und vielleicht ist es von daher mit diesen wie mit Beerdigungen, die auch mit hohem organisatorischen Aufwand betrieben werden und von daher die Trauernden völlig binden und ihnen keine Zeit zum Nachdenken lassen während der erste Schmerz des Verlustes noch so groß ist.

Habe mich die ganze letzte Woche mehr als Handwerker, denn als Autor betätigt, nur wenig Zeit zwischendurch mir zum Lesen und Schreiben genommen, weil einfach zu viel zu erledigen war. Wie wir es geschafft haben die Sachen meiner Liebsten in ihrem schwäbischen Studienort alle allein einzuladen, ist mir, betrachtete ich es objektiv nüchtern und mit Abstand, ein Rätsel. Dass ich danach noch diesen zu großen Transporter über 12h aus dem tiefen Südwesten heil bis Berlin fuhr, scheint mir ein ähnliches Wunder.

Bedenke ich wie hoch das Risiko ist als ungeübter, halbblinder Fahrer mit einem Auto, das ich noch nie zuvor fuhr, auf dieser Strecke zu verunglücken oder liegenzubleiben, könnte sogar ich Atheist angesichts des heilen Ankommens fast vor Dankbarkeit gläubig werden, zumal sich das Wetter noch alle Mühe gab seinen Beitrag dazu zu leisten, dass wir nicht am Ziel ankämen, was dann doch wider Erwarten und mit nur fünf Stunden Verspätung geschah.

Wie wir dann nach nur zwei Stunden Schlaf am nächsten Morgen um sechs Uhr den Wagen in rasender Geschwindigkeit wieder ausluden und ich diesen tatsächlich pünktlichst und ohne eine Beule oder sonstige Schäden abgeben konnte, erstaunt mich immer noch und macht mich so glücklich, dass mir die Aufgabe, den gesamten Inhalt des Wagens noch bis in meinen Dritten Stock zu bekommen, fast klein erschien.

Mit Hilfe von lieben Freunden gelang es dann doch und so langsam sind wir am Ende des Chaos angelangt, beginnen uns einzurichten, werden die letzten Kartons wieder ausgepackt, ist endlich wieder Land und Ruhe in Sicht. Auch wenn wir uns beide nun immer wieder schwören, nie wieder umzuziehen, neige ich schon fast dazu, das ganze als halb so dramatisch zu sehen, wie es mir in der Sorge zuvor schien.

Der Mensch scheint weniger Schlaf zu brauchen, als wir sonst so meinen und ist in Extremsituationen zu außergewöhnlichem fähig. Natürlich ist ein Umzug an sich nichts besonderes und zum Glück zog ich nicht um - wo außer in Berlin sollte ich jetzt auch leben wollen? - musste nicht meine weit über sechzig Kisten voller Bücher schleppen, allein der Gedanke lähmte mich schon, aber vermutlich ginge es doch irgendwie, wenn es halt sein müsste.

Ist es die Liebe, die uns die Kraft gab, diesen Wahnsinn zu überstehen, ganz gegen die sonstigen Gewohnheiten von beiden, die wir eher mit dem Kopf arbeiten und uns lieber weniger vom Fleck bewegen, tagelang mehr als Handwerker zu vegetieren zwischen erschöpftem Einschlafen nach immer noch nicht getaner Arbeit und einfach weiter machen im ständigen Chaos, ständig etwas suchend, was nicht zu finden war?

Irgendwie fand sich dann doch alles wieder, wurde es schöner als erwartet oder geplant, taten sich neue Wege auf, zeigten beide Qualitäten, die sie sich selbst kaum zugetraut hatten, löste ich handwerkliche Probleme der Stabilität, so kreativ und überraschend erfolgreicher, als ich es mir theoretisch je zugetraut hätte. So wuchsen wir beide über uns hinaus und machten völlig überraschende Erfahrungen - blieb in Situationen ruhig, die mich sonst vermutlich explodieren ließen und weiß nicht mal, ob es nur an der Erschöpfung lag, die für solche Aktionen schlicht nicht genug Energie übrig ließ, meine Liebste trug schwerer und mehr, als sie von sich gedacht und ich je gewollt hätte und besiegte ihre anfliegende Migräne selbst, als ihr ein Brett auf den Kopf fiel und dann einfach alles wieder gut war.

Ob dies alles am Wunder der Liebe liegt, das uns mehr Energie gab, als wir uns je zutrauten, weiß ich nicht. Da ich es nicht ausschließen kann, fühlt es sich zumindest gut an, dies anzunehmen. Wäre ich weniger verliebt gewesen, hätte ich vermutlich alles genauer geplant, möglichst perfekt organisiert und wäre dafür in ständiger Unruhe gewesen, wenn etwas vom vorigen Plan abwich. So aber war ich dabei einfach verliebt, relativ planlos und ließ die Dinge einfach laufen.

Es klappte trotzdem vielleicht besser als top organisiert und auch wenn manches wie das Suchen der passenden Schrauben oder Teile viel länger dauerte, als wenn es meinem sonst perfekten Plan gemäß gelaufen wäre,  es klappte und das Lachen über die zwischenzeitliche Verwirrung, ließ alles viel besser ertragen. Nüchtern dem perfekten Umzugsplan zu folgen, hätte vermutlich enorm Zeit gespart, nur was gewinnen wir mit eingesparter Zeit wirklich, frage ich mich, während ich mir zwischendurch die Zeit nehme, einfach mal darüber zu  schreiben.

Nichts denke ich mit Momo und den Grauen Herren im Hinterkopf - gesparte Zeit ist verlorene Zeit und so dauert eben manches etwas länger, ist nicht alles ganz vernünftig, streiten wir uns auch mal stundenlang über unwichtige Dinge, weil eigentlich beide längst völlig erschöpft sind. Vielleicht wäre es weniger konfliktträchtig, perfekt organisiert zu sein, denke ich für Momente - aber der Versöhnungssex lässt alle Effektivität unwichtig erscheinen und voller Erstaunen stelle ich fest, wie viele treue Leser ich habe, auch wenn ich mal tagelang nichts schreibe.

Nun sitze ich hier und betrachte meine Wohnung, die sich immer mehr verändert. Sie wird weiblicher, nicht nur ihre vielen Schuhe, die sich schon länger im Flur reihen und mich so entzücken, wenn ich ihre dazu passenden, damenhaft kleinen Füße vor mir sehe, auch nicht nur ihre Jacken und Mäntel an meiner Garderobe, sondern die vielen kleinen Dinge, die aus ihrem Leben stammen und die wir nun teilen, die irgendwie schwedisch anmutenden weißen Schafsfelle aus den Korbsesseln in der Küche, die rosa Lampe hier, der Kerzenleuchter im Bad, ihr Geschirr in meinem Küchenregal, wenn sich ihre Sachen auf meinen stapeln und die penible Ordnung in ihrem Schrank, die plötzlich aus dem vorher noch Chaos wie ein Leuchtturm der Ordnung wächst, ihr liebstes Bild am Eingang der Küche oder das Mädchenzimmer, das plötzlich ganz hell mit weißen Möbeln in der Mitte wächst, ihre E-Gitarre und ihr Verstärker zwischen meinen Schränken, ihre grüne Fee und ihr Whisky, die plötzlich in der vorher mit überflüssigem verstopften Ecke in der Küche stehen.

Manches bleibt und doch ist irgendwie alles anders und während ich mich noch frage, wie ich diese neue weibliche Linie finde in meiner alten Wohnung, die meinen Bücherturm verändert, wo ich doch alle Veränderungen möglichst vermeide, da sie die Gedanken ablenken und es schwerer machen, sich nur auf die Worte zu konzentrieren, der ich jeden Kitsch aus meinen Regalen verbannte, die Bücher ganz nach vorne rückte, um sie in den Mittelpunkt zu stellen, in einer Bibliothek nur mit meinen paar Büchern zu leben, stelle ich fest, wie wohl ich mich nach der Verweiblichung meines gewohnten Lebensraumes fühle, weil ich plötzlich merke, was hier fehlte, wie warm und schön die weibliche Hand wirkt.

Hat Frau eine befriedende Wirkung auf Mann?

Auch das weiß ich nicht so genau. Angesichts all der drohenden und bestimmt noch auftretenden Konflikte, der erwartbaren wie der überraschenden, des manchmal völligen Unverständnisses füreinander, was noch überflüssigere Ersatzgefechte kämpfen lässt, schiene es wohl etwas verfehlt und anmaßend solches generell anzunehmen und dennoch spüre ich eine tiefe Harmonie, genieße trotz des immer noch etwas Chaos die neue Reinlichkeit. mit der sie Stück für Stück auch Besitz von nun unserer Wohnung ergreift, freue mich an Kitsch und Kleinigkeiten aus ihrem Leben, der die Räume mit ihrer Liebe erfüllt - auch wenn das weder aufgeklärt noch vernünftig klingt.

Mehr Weiblichkeit um mich zu zulassen, sie zu genießen, mich an ihr sinnlich zu erfreuen, wie ich lustvoll längst auch mal ihre schöne Wäsche hier auf die Leine hängte, scheint den Verlust der Einsamkeit und der eigenen nur durch mich geprägten Räume nicht nur zu kompensieren sondern gibt mir ein Gefühl der Vollständigkeit. Lebe nicht mehr nur für mich, sondern teile ein Leben, das durch eine Frau weiblicher in vielen wird. Auch wenn ich schon ahne, wie wir uns über bestimmte Punkte der Haltung zu Ordnung und Sauberkeit vermutlich irgendwann auch noch streiten werden, genieße ich die Verweiblichung gerade viel mehr, als ich erwartbare Konflikte fürchte

Das Land wird von einer Kanzlerin regiert, die Bundeswehr von einer Verteidigungsministerin neu aufgestellt, immer mehr Frauen überall werden immer selbstverständlicher. Manche fürchten den Verlust ihrer Männlichkeit oder die Schrumpfung typisch männlicher Tugenden in einer immer mehr gegenderten Welt, die sich dabei noch um möglichst große politische Korrektheit bemüht.

Sehe die Gefahren sicher auch und bemühe mich darum, auch diese Sorgen zu verstehen, während ich gerade genieße, wie meine Wohnung weiblicher wird und mir die Verweiblichung der Welt nicht als Bedrohung sondern als Verschönerung erscheint. Freue mich an der sinnlichen Schönheit der Weiblichkeit, die nun ein Teil meines Lebens wird. Genieße die Gegenwart der schönen Zartheit voller Lust und entdecke Seiten an mir, die ich lange nicht kultivierte, weil sie auch nicht zu meiner Rolle als Mann nicht passten. So werden andere Seiten aktiviert und ich genieße es, wie es kommt, vielleicht weil ich vom Gefühl geblendet bin und darum mir alles schön scheint, vielleicht aber auch, weil die Erfahrung lehrt, es ist gut so und tut Mann und Frau gut, sich so zu ergänzen und gemeinsame Wege zu suchen, um von jeder Seite mal dies mal jenes mehr leben zu lassen, damit alle dabei glücklich sind.

Nicht sicher bin ich mir dabei, ob dieses angenehme Wohlgefühl aufgeräumter und wohlgeordneter Weiblichkeit nun meine männliche Seite verdrängt oder meine weibliche Seite weckt, da wir wohl alle immer mehr als eine Seite in uns tragen und die äußere Geschlechtlichkeit nur einen kleinen Teil unseres ganzen Wesens ausmachen. Als schon immer leseverrücktes Muttersöhnchen, habe ich zwar lange alle Rituale sozialer Männlichkeit gepflegt und mich gelegentlich dabei auch als Held gefühlt und doch im Kern mich immer bei einer guten Tasse Tee mit einem feinen Buch in der Hand am wohlsten gefühlt und so im Laufe der Jahre immer mehr der üblichen Rituale hinter mit gelassen, um das zu tun, was ich wirklich liebe und womit ich glücklich bin - Bücher, Schreiben, Liebe in natürlich vertauschbarer Reihenfolge und Bedeutung, da ohnehin immer die Letzten die Ersten sein werden und so sehe ich der Verweiblichung meiner Wohnung gelassen entgegen, es geht ja nichts von mir verloren, vielleicht ist nur mehr Platz für andere Seiten von mir, die ich vorher nicht so pflegte.

jens tuengerthal 9.8.2017

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