Freitag, 29. November 2024

Liebeskunst

Liebeskunst

Unter Liebeskunst wird meist
Mehr oder weniger durchsichtig
Die Erotik und Technik beim Sex
Behandelt und selten die Liebe

Wo sie als Mittel zum Zweck 
Den Weg in die Horizontale mit
Liebeserklärungen als großem
Vertrauensbeweis ebnen soll

Doch Liebe ist völlig zweckfrei
Kein Mittel um Sex zu bekommen
Schadete beidem und brächte
Keinem Beteiligten einen Vorteil

Was aber ist die hohe Kunst der
Liebe und wie kann ich sie lernen
Gibt es dafür eine Übung außer
Sich dieser ganz hinzugeben

Wenn Liebe bedingungsloses
Gut wollen voller Gefühl ist was
Die vernünftigste Definition noch
Einer unvernünftigen Sache scheint

Fragt sich wie dieses aufrechte
Wie echte Gefühl je geübt werden
Soll außer durch Hingabe an es
Um ihm so Flügel zu verleihen

Wer bedingungslos gut will
Nimmt sich damit zurück um
Der Geliebten Person alles
Was sein Gefühl trägt zu geben

Wie selten damit Liebe ist die
Keine Vorbehalte mehr kennt
Sich nicht an Bedingungen knüpft
Lehrt alle ehrliche Erfahrung

Die höchste Kunst der Liebe
Scheint mir darum zu sein sich
Diesem Gefühl ganz hinzugeben
Also zweifellos damit zu lieben

Selten nur gelang mir das wie
Die Erfahrung Zweifel nie minderte
Doch für Momente war sie ganz da
Zweifellos das schönste im Leben

jens tuengerthal 29.11.24

Donnerstag, 28. November 2024

Lektürentagebuch 28.11 24

Lektürentagebuch 28.11 24

Am regnerischen Donnerstag die Zeit
Zum lesen und dichten genutzt dabei
Im Zauberberg lächelnd gelesen wie
Über Friedells Blick auf Spinoza gelacht


In Thomas Manns Zauberberg war heute
Das Kapitel Freiheit an der Reihe das den
Namen erst gegen Ende begründet außer
Wir zählen Hans Castorps Gedanken mit

Es beginnt mit Hermine Kleefeld die als
Schlichteres Gemüt ironisches zur Zeit
Im bald schon Oktober bemerkt und wie
Sie hier diese doch verschwendeten

Was Settembrini unglaubwürdig nennt
Dem der Verein Halbe Lunge ohnehin
Eher suspekt ist als verantwortungslos
Woraus sich ein Diskurs entwickelt

Hans findet die Urteile Settembrinis zu
Scharf aber sagt weniger als er denkt
Doch endet dieser vor der Zimmertür
Mit einer Bemerkung Settembrinis zu

Den Russinnen in seiner Liegekur
Die Hans empört weil er sich dabei
Ertappt fühlt und sich darauf zornig
Auf den Leierkastenmann verzieht

Doch findet all dies nur im Kopf des
Protagonisten statt in den uns der
Autor hier schauen lässt was seine
Freiheit ist und Hans Freiheitswillen zeigt

Eine Art Emanzipation von seinem Lehrer
Der stets das letzte humanistische Wort hat
Manches ungesagte wirkt in ihm fort noch
Potenziert durch seine großen Gefühle

Wie findet er in der anstehenden Pflicht
Nun wieder zur inneren Ruhe und so 
Beschließt er in der Liegekur die kleine
Lampe neben sich einen Brief nach Hause 

An seinen Onkel James Tienappel den er
Allen anderen vorzieht zu schreiben was
Seine Freiheit hier oben wie er in seinem
Trotz denkt auf Dauer dann sichern soll

Dies mit der Bitte um Anweisung von
Achthundert monatlich was seine Mittel
Die ihm frei zur Verfügung stehen aus
Dem Erbe bei weiten nicht überstiege

Jedoch ein großzügiges seiner Klasse
Er wusste ja was er sich schuldig war
Würdiges Leben ermöglichte ihm also
Freiheit hier auf Dauer damit sicherte

Erstaunt bemerkt Hans wie die Messung
Nach dem Brief sogar 37,8° ergibt was er
Dann als PS unter den Brief setzt als
Erklärung warum er nur selten schreibe

Diese kleineFreiheit nimmt er sich um so
Enttäuschung im Flachland zu umgehen
Ungestört sein Leben hier oben zu führen
Als nun einer von ihnen damit zufrieden

Die rebellische Freiheit gegenüber dem
Guten Menschen und Humanisten der
Settembrini sicher ist gab ihm die Kraft
Alles nötige voller Trotz zu erledigen

Damit richtete er sich ohne Angabe
Einer Zeit auf einen wohl dauerhaften
Aufenthalt im Sanatorium Berghof ein
Nahm sich diese Freiheit gegenüber

Seinem humanistischen Lehrer als
Der Settembrini ihn gern ermahnte
Richtete sich langfristig ein statt mit
Einer baldigen Rückkehr zu rechnen

Hans fühlte sich angekommen wie
Wohl in diesem neuen Leben und
Verfolgte eigene emotionale Ziele
Ging der Welt ein Stück verloren

Ob die erhöhte Temperatur eher an
Dem vorigen Gespräch mit Settembrini
Seiner Aufregung über diesen wie im
Besonderen dessen letzter Bemerkung

Lag als am entspannten Schreiben des
Briefes sei dahingestellt zumindest nutzt
Hans seine neue Freiheit als Kranker sich
Von gesellschaftlichen Pflichten freizustellen


Egon Friedell beschäftigt sich in seiner
Kulturgeschichte der Neuzeit mit dem
Juden Baruch Spinoza was er betont
Wie die geistige Gefahr durch diese immer

Diese kritische Sicht auf die Juden mag
Dem Juden Friedell gestattet sein der aus
Einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie
In Wien noch stammte und dort lebte

Erzählt wie die jüdische Gemeinde von
Amsterdam Spinoza zunächst für sich
Zu gewinnen versucht mit Versprechungen
Angebote machte bis sie ihn schließlich

Verfluchte und damit bannte was noch
Andere das Leben gekostet hatte aber
Spinoza der unbestechlich immer blieb
Nicht weiter zu erschüttern schien

Friedell erläutert warum das diesen
Freien Denker nicht tangierte sondern
Eher anspornte wie Spinoza seine Ethik
Mathematisch mIt Logik begründete

Gott und Natur dabei gleichsetzt ihm aber
Jede personale Existenz abspricht die nur
Menschlich begründet wäre kein irgend
Vollkommenes Wesen je haben könnte

Was zu Ende gedacht danach eigentlich
Nicht existieren kann auch wenn er dies
Lieber so nicht sagte  dafür das Streben
Nach Selbsterhaltung als Grundkraft des

Lebens wie er es verstand definierte
Die höchste Größe erreichte die Seele
Für Spinoza in der rein intellektuellen
Liebe zu Gott die den meisten fern liegt

Wie in Konsequenz Gott absurd überflüssig
Machte auch wenn er ihn die reinste Seele
Nannte die aber unpersönlich logisch blieb
Gott wird bei ihm konsequent zum Nichts

Die Welt damit sogar zu weniger als das
Friedell hält die Einordnung von Spinoza
Unter Pantheismus für falsch weil dieser
Religiöse Antworten für Fragen suche

Jener erledigte alles religiöse mit Vernunft
Er sieht Spinoza als Prediger und Propheten
Eines mathematischen Atheismus was eher
Zweifelhaft dem atheistischen Dichter scheint

Den Glauben des Autors begründet weil
Spinoza nicht predigt sondern schlicht
Logisch folgert ohne allen Hokuspokus
Die Natur als Grundlage allein nimmt

Atheismus der nur die Natur erkennt
Sie als alles nimmt ist eben keine
Weiterer Glaube neben anderen
Sondern logische Naturbetrachtung

Darin auch in der Tradition von Epikur
Der den Göttern wenn es sie geben sollte
Eine Parallelwelt zugesteht die uns nichts
Anginge noch je tangieren würde

Die mutige Gleichsetzung von Gott
Mit der Natur die den persönlichen
Gott als himmlische Figur lächerlichen
Aberglauben sein lässt war provokativ

Sie zeigte im siebzehnten Jahrhundert
Wie frei Menschen denken konnten die
Ihr Denken logisch nur aus der Natur
Ohne kirchliche Dogmen begründeten

Verkehrte den Aberglauben aus sich
Indem er ihn konsequent zu Ende dachte
Ein sicher großer Denker der seiner Zeit
Wie manchen bis heute voraus war

Wann bringt die arabische Welt einen
Denker wie ihn hervor der ihren doch
Eher lächerlich dogmatischen Propheten
Mit Mitteln der Logik überflüssig macht

Statt Götter zu erfinden sich auf die
Beobachtung der Natur zu verlassen
Täte manchen besser als uns der
Aberglaube je tun konnte

jens tuengerthal 27.11.24

Liebestrauen

Liebestrauen

Liebe vertrauen
Bleibt einzige Möglichkeit
Sie zu erkennen

jens tuengerthal 28.11.24

Gelassenheiter

Gelassenheiter

Gelassenheit bleibt
Letztes Geschenk im Alter
Alles wird egal

jens tuengerthal 28.11.24

Regentage

Regentage

An Regentagen
Ist die Horizontale
Einzig aufrechte

jens tuengerthal 28.11.24

Feigheit

Feigheit

Feigheit statt Freiheit
Sollte Merkels Buch heißen
Meint Lobo treffend 

Keine Epoche
Zeigte mehr Mutlosigkeit 
Als Schuldenbremse

Überraschungen
Sollte keiner erwarten
Lektüre egal

jens tuengerthal 28.11.24

Lektürentagebuch 27.11.24

Lektürentagebuch 27.11.24

Im Zauberberg gelesen und in die so
Vertraute Welt der Durchleuchtung dort
Eingetaucht wie bei Friedell über geistige
Hintergründe Englands noch gelesen


In Thomas Manns Zauberberg dem nun
Überall bejubelten Jubiläumsbuch über die
Innenansichten durch Röntgenaufnahmen
Gelesen wie das Erlebnis eben dieser

Gemeinsam mit Joachim hat Hans sich
Ins Wartezimmer im Untergeschoss ganz
Pünktlich natürlich aufgemacht doch sind
Noch Wartende vor ihnen anwesend

Sie dürfen sich also auf heute übliche
Wartezeiten einstellen die Hans nutzt
Die anderen Patienten zu beobachten
Die noch ihrer Durchleuchtung harren

Ob so das Besondere gewöhnlich wird
Dort in allem einfach leichtsinnig mit der
Zeit aller umgesprungen wird oder es
Gute Gründe der Verzögerung gibt bleibt

Bis auf weiteres offen doch als die beiden
Als letzte auf ihren Termin warten kommt
Überraschend Clawdia ins Wartezimmer
Was die Wartezeit für Hans rasant verkürzt

Auf deren Nachfrage wegen der Verzögerung
Antwortet der angesprochene Joachim knapp
Es dauere eben noch was die schöne Russin
Kopfschüttelnd hinnimmt um sogleich etwas

Nervös durch den kleine Warteraum zu tigern
Doch begrenzen die beengten Verhältnisse
Ihren Auslauf und so setzt sie sich in einen 
Der komfortablen Sessel dort lesend

Der Anblick ihres Beines durch den Rock
In Schemen zwar nur doch sichtbar ist
Für Hans sicher Temperatur steigernd aber
Wird auch mit großer Freude genossen

Als Joachim und Hans aufgerufen werden
Den verdunkelten Raum zu betreten folgt
Joachim mit so schnellem Selbstverständnis
Das Hans Gedanke der nervösen Clawdia

Den Vortritt doch zu lassen verfliegt bevor
Er die richtigen Worte in französisch die er
In diesem Moment suchte gefunden hatte
Ohne zu wissen ob dies je tunlich dort wäre

Die Beschreibung des Apparates wie das
Folgende Erlebnis des spukhaften Blicks
nach Innen beschreibt Mann mit großem
Humor und Wissen für die dabei Details

So recherchierte Mann immer gründlich
Für all seine Romane und schafft es
Dennoch aus bloßen Fakten magische
Geschichten im Moment zu zaubern

Die Aufnahmen wie die Bilder von sich
Die sie bald auch erhalten sollen führen
Zur Bestätigung der Erwartung nach der
Bereits Diagnose durch das Klopfen

Hans hat Kavernen und entzündliche
Stellen darf sich also zu recht als ein
Kranker und Patient fühlen der damit
Auf erstmal unbestimmte Zeit bleibt

Die erste direkte Begegnung mit der
Von ihm so verehrten Schönen wie
Der von Hofrat Behrens amüsant
Gestaltete Einblick sind ein Erlebnis

Schauen wir auf den Tod wenn wir
Unser sonst unsichtbares Gerippe
Plötzlich bildlich vor uns sehen wie
Passend scheint dies gerade hier

Das Rattern und Donnern vor den
Blitzen wie die dann wieder völlig
Geräuschlose Durchleuchtung selbst
Schafft eine spukhafte Atmosphäre


Eher amüsant distanziert betrachtet
Egon Friedell in seiner wunderbaren
Kulturgeschichte der Neuzeit dafür
Den englischen Puritanismus als ein

Schreckliches schlecht gelauntes wie
Jüdisches Christentum was am Sabbat
Wie um diesen Tag gerne alles verbietet
Was Menschen Freude und Lust schenkt

Warum sich Menschen bis heute auf solch
Lebensfeindlichen Aberglauben noch so
Gerne einlassen bleibt hier unverständlich
Dazu muss Mensch wohl gläubig sein

Die sympathischste Version davon waren
Nach Friedells Urteil die Quäker mit ihren
Bis heute in den Vereinigten Staaten noch
Verbreiteten Sitten als die Schüttler Sekte

Dafür wird John Milton zum großen Dichter
Der Puritaner der im verlorenen Paradies
Dichtet wie Christus zum Donnergott wird
Der den rebellierenden Engeln seine Blitze

Als Sohn des alttestamentarischen Gottes
Der Rache entgegen schleudert und sie so
In den Abgrund stürzt als Vaters Stellvertreter
Hier ist er kein Botschafter endloser Liebe 

Gegenspieler Miltons war für Friedell Hobbes
Als Advokat der Krone mit seiner doch eher
Pessimistischen Philosophie sieht  er nur 
Herde und Herren und rechtfertigt dafür

Den Absolutismus aus der Konsequenz der
Notwendigkeit absoluter Macht was dem
Wahnsinn der Stuart Könige Jakob und Karl
Wohl im Geiste in vielem sehr entsprach

Er schuf eine nihilistische Ethik nach der
Nichts gut oder böse ist sondern die Moral
Erst im Staat entsteht alles Denken sei wie
Rechnen alle Worte danach Mathematik

Zwar war Hobbes Mathematiker aber diese
Zu prägnante Sicht Friedells auf den Vater
Des Leviathan und damit Großvater wohl
Der Vertragstheorie greift eher zu kurz

Doch ist die Wiederentdeckung Hobbes
Als konstruktiver Denker erst seit den
Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Aufgekommen also schon nach Friedell

Seine Meinungen zur Geschichte sind
Nicht alle wohl ausgewogen begründet
Wie ohne Fußnoten hergeleitet doch
Lohnt diese Frechheit die Lektüre schon

Friedell ist kein langweiliger Historiker
Der fein abgewogene Urteile gibt um
Geschichte zu zeigen wie sie halt war
Sondern provoziert und bewertet

Wer scharf urteilt kann sicher auch
Immer wieder mal danebenliegen
Ist jedoch darum so gut zu lesen
Friedell sei darum allen empfohlen

Die Lektüre bildet und bringt zur
Weiteren kritischen Diskussion
Weckt so die Auseinandersetzung
Macht die Geschichte lebendig

Dies zu erleben ist eine große
Freude und kann damit auch
Vermeintlich trockene Themen
Spannend unterhaltsam machen

So spielt Friedell ein wenig Theater
Mit der Geschichte die damit zur
Lebendigen Quelle der Gegenwart
Wieder wird was das beste wohl ist

jens tuengerthal 27.11.24

Mittwoch, 27. November 2024

Weihnachtswunder

Weihnachtswunder 

Liebe bleibt immer
Das schönste Weihnachtswunder
Aller Verliebten

jens tuengerthal 27.11.24

Adventsfrühchen

Adventsfrühchen

Mit Weihnachtsmärkten
Beginnt der Advent früher
Als alte Gewohnheit

jens tuengerthal 27.11.24

Friedensdauer

Friedensdauer

Solange Waffen
Ruhen ist faktisch Frieden
Fraglich wie lange

jens tuengerthal 27.11.24

Waffenruhe

Waffenruhe

Wenn Waffen schweigen
Bekommt Frieden mehr Gehör
Statt der Knallerei

jens tuengerthal 27.11.24


Lektürentagebuch 26.11.24

Lektürentagebuch 26.11.24

In zwei Büchern heute gelesen
Zum einen weiter im Zauberberg
Wie zufällig ergänzend heute noch
In der Kulturgeschichte der Neuzeit

Begonnen mit Thomas Mann im
Zauberberg wo Hans wieder am
Leben auf dem Berghof als endlich
Auch Patient einfach teilnimmt

Diesem multikulturellen Ort in
Den Schweizer Bergen an dem
Sich Nationen an Tischen finden
Teils ihre Sitten noch bestaunen

Als nur leicht Kranker zeigt sich
Hans geduldig und wartet auf seinen
Termin zum Röntgen staunt erst wie
Wenig sein Auftauchen Thema wird

Nicht weil die anderen Patienten zu
Sehr mit sich beschäftigt wären oder
Keine Augen für weniger Kranke dort
Hätten sondern weil sie im immer

Gleichen Rhythmus längst alles
Gefühl für Zeit verloren wie auch
Hans an seinem Platz sitzt als ob
Nie etwas gewesen wäre mit ihm

Die ersten drei Wochen füllen noch
Staunend hunderte Seiten mit den
Erlebnissen des Kranken während
Seine nächsten drei verschwanden

Trotz seiner Bescheidenheit beim
Warten auf das Röntgen schummelt
Er dennoch  ein wenig bei der Angabe
Seiner Messungen  die er übertreibt um

Zur Aristokratie der Schwerkranken als
Nur frisch leicht Erkrankter zu gehören
Zumindest ein wenig sich dadurch auch
Der Gemeinschaft und ihren Sitten die

Der Hanseat aus alter Familie wie alle
Überkommenen Sitten gern respektiert
Anzupassen ein Kranker wie alle zu sein
Der mit seinen Messungen aufschneidet

Kein Revolutionär wie Settembrini der
Sich gegen die Sitten auflehnt wie alles
Mit freiem Geist gerne hinterfragt lieber
Einer in der Gemeinschaft zu sein

Trotz der anderweitigen Belehrung
Durch den Humanisten bleiben die
Kranken oder vom Tod gezeichneten
Für Hans Castorp hier der Adel

Zugleich erfahren die Leser wie verliebt
Hans bereits in Clawdia ist wann er das
Gefühl ganz deutlich wenn auch wie
Vorher uneingestanden nun spürt

Die Nähe zu Joachim der seine Marusja
Unausgesprochen still liebt diszipliniert
Hans der sich sonst sicher einen Bleistift
In guter Erinnerung noch geliehen hätte

So aber keusch lieber Abstand noch hält
Wie er von dem Besucher bei Clawdia aus
Ihrer Heimat bei Tisch erfährt und dass der
Hofrat sie in Öl nun bei sich wohl malt 

Diese für Hans erregenden Vorstellungen
Führen bei der nächsten Messung in der
Obligatorischen Liegekur zu einer klaren
Erhöhung seiner Temperatur auf 37,2°


Egon Friedells Kulturgeschichte der Neuzeit
Erzählte heute wie Cromwell im Konflikt
Zwischen den Kavalieren des Königs und
Den Rundköpfen des Parlaments auftaucht

Wie dieser alles niederwirft beim Griff nach
Der Macht im Land König wie Volk Hochkirche
Beide Häuser des Parlaments auch Iren und
Schotten allen war er auf seine oder ihre Art

Zugleich auch verhasst denn er stand ohne
Vorgefassten Standpunkt allein so wurde der
Lordprotector zum einzig absoluten Herrscher
Englands weil er ein stehendes Heer besaß

Er sah sich als Diener der Nation nie als König
Sondern als Constabel der eine Ordnung in der
Verwaltung erstmals schuf so nennt Friedell ihn
Den wichtigsten Schutzmann Englands 

Einer der das Fundament späterer Seemacht
Legte wie das Land ordnete und reformierte
Ob Cromwell der Fürst der Lügner war oder
Nie gelogen hat ist bis heute weiter strittig

Was an der unterschiedlichen nationalen
Definition von Realität auch liegt wie der
Kluge Wiener bemerkt es zu einem
Ausflug zu nationalen Charakteren nutzt

Die Franzosen behandelten die Realität
Wie ein passionierter Liebhaber der leicht
Zu betrügen aber ist weil blind für alle
Kritischen Blicke auf seine Wirklichkeit

Während der Deutsche sie als zwar
Ehrlicher langweiliger pedantischer
Verlobter behandelt spielt dagegen
Der Engländer den brutalen Ehemann

Ist der Haustyrann jeder Realität dabei
Will der genusssüchtige Franzosen nur
Das Angenehme sehen der bloß biedere
Deutsche um jeden Preis die Wahrheit

Auch wo es unangenehm für ihn wird
Ganz genau kennen will legt der eher
Praktische Engländer einfach fest
Angenehmes sei wahr und dafür

Unangenehmes also falsch womit die
Kulturen und ihre Eigenarten treffend
Beschrieben und charakterisiert wären
Passend zum religiösen Hintergrund

Funktionaler englischer Pragmatismus
Gegen deutsche Exaktheit die leicht
Pedantisch wirken kann während die
Franzosen gern mit der Realität flirten

Betrachte diese freche Zuschreibung
Die manch treffendes im Kern beschreibt
Überlege was sie für Europa dabei heißt
Ob es sich besser ohne Haustyrann lebt

Wie wirklich die Wirklichkeit nun ist
Bleibt dabei so offen wie immer was
Guter Wiener Schule entspricht die
Vieles nebeneinander toleriert dabei

In ihrem traditionellen Vielvölkerstaat
Der nationale Anwandlungen regional
Gerne mit Unwohlsein begründet was
Dann auch weggelächelt werden darf


Spannend ist wie sich in dieser frechen
Betrachtung der Charaktere in Europa
Zauberberg und Kulturgeschichte genial
Ergänzen und treffend beschreiben

Auch der Siedepunkt auf dem dieses
Europa zwischen Traum von grüner
Zukunft mit Multikulti und Angst so
Wieder schwankt ist hochaktuell

Sich dessen bewusst zu sein schärft
Den Blick auf die Gegenwart warum
Die Lektüre von Friedell wie Mann
So dringend wie hochaktuell ist

jens tuengerthal 26.11.24

Dienstag, 26. November 2024

Liebeslügen

Liebeslügen

Der Liebe wegen
Lügen viele noch leichter
Guten Gewissens

Solange alle
Weiter daran glauben war
Es wohl besser so

jens tuengerthal 26.11.24

Erfinderglück

Erfinderglück 

Glücklich sind alle
Die Welten in sich finden
Echte Erfinder

jens tuengerthal 26.11.24

Wahrheitsfindung

Wahrheitsfindung

Gerichte streben
Nach Wahrheitsfindung also
Geglaubten Lügen

jens tuengerthal 26.11.24

Lebenslügen

Lebenslügen

Lügen zum Zweck des
Selbstbetruges sind gerecht
Täuschen nur Lügner

jens tuengerthal 26.11.24

MUSKularchie

MUSKularchie

Das reichste Land der Welt
Verwandelt sich rasend schnell
In eine MUSKularchie in welcher
Der reichste Mann die Macht hat

Keine Oligarchie als Herrschaft
Der wenigen strebt hier einer an
Sondern Weltherrschaft für Musk
Der die Trumpette tanzen lässt

Die Trumpette ist ein ungebildeter
Neureicher Mann der dafür als
Repräsentant herhalten soll um
Die Machtübernahme noch korrekt

Erscheinen zu lassen was längst
Ein Putsch des reichsten Mannes
Wird der Stimmen kaufte wie den
Staat in seinem Sinne umbauen will

Gerichtsverfahren gegen die schon
Mehrfach vorbestrafte Trumpette
Werden bereits im vorauseilenden
Gehorsam eingestellt derweil sich

Musk mit Putin über die Zukunft
Der Welt unter seiner Herrschaft
Mit seiner asozialen vorgeblich
Freien X Sprache nur unterhält

Ein Mann dessen privates Netz
Von Satelliten um die Erde kreist
Der also alles unter Kontrolle hat
Schon auf den Weltraum zugreift

Orwells 1984 war ein harmloser
Kindertraum verglichen mit dieser
Macht und Geldfülle in einer Hand
Die keiner mehr kontrollieren kann

Das freie Europa als Basis sowohl
Der Menschenrechte wie auch der
Demokratie nachdem die USA an
Den Traum vom Geld verloren gingen

Muss auf diese Revolution von oben
Endlich mit Konsequenz reagieren
Aktienmärkte und Devisengewinne
Verstaatlichen als Gegenmacht

Ein freies europäisches Netzwerk
Des freien Geistes einrichten was
Europäischer statt amerikanischer
Moral genügt und sie verteidigt

Dieser Marktplatz der Kommunikation
Wird die Basis des Widerstandes für
Die Freiheit gegen die MUSKularchie
Im Geiste des aufgeklärten Humanismus

Lassen wir uns nicht überraschen von
Der Verwandlung der USA in der Hand
Von Musk der seine dumme Trumpette
Dafür nach Laune benutzen nur wird

Sein wir geistig gerüstet und schaffen
Endlich die Grundlagen für eine dann
Autonome freie Welt die Europa wieder
Den Klang der Freiheit im Namen gibt

Nach dem peinlichen Kolonialismus
Wird endlich die europäische Idee
Von Freiheit und Menschenwürde als
Festung zu deren Verteidigung gebaut

Bauen wir keine Mauern um uns
Tragen wir unseren Geist in die Welt
Gegen die Herrschaft des Musk mit
Der kein freier Staat bestehen kann

Dazu braucht es ein freies Netzwerk
Für europäischen Geist als Treffpunkt
Wie eine autonome Energiewirtschaft
Aus erneuerbaren Energien mit Luft

Komprimierte Luft ist das sauberste
Wie überall verfügbare Speichermedium
Was uns die grenzenlose Energie die
Natur uns schenkt frei nutzen lässt

Es braucht dazu keine Konzerne mehr
Sondern freie Genossenschaften sind
In Selbstverwaltung tätig für die dann
Verteilung aller gehörender Naturkräfte

Es könnte der Umbau der USA die
Große Chance für Europa sein um
Ein Kontinent der Freiheit zu werden
Der damit auf Dauer überlegen ist

Verbrennen wir nicht länger tödlich
Kohlenwasserstoffe sondern wagen
Den Aufbruch und radikalen Wandel
In einem Kontinent voller Wälder

Freier Geist kennt keine Grenzen
Märkte dienen den Menschen um
Sich zu versorgen nicht Monopole
Weniger unfrei nur zu sichern

So gesehen könnte die den USA
Drohende MUSKularchie auch die
Größte Chance Europas noch sein
Es ist unsere Verantwortung nun

jens tuengerthal 26.11.24