Donnerstag, 14. August 2025

Hitzschlager

Hitzschlager

Glühend heiß sind diese Tage
Ohne Liebe nur vom Wetter
Das unsre Natur überfordert
Warum Ruhe angesagt ist

Bei der Hitze wenig tun
Wenn es schwindelt
Schnell in den Schatten 
Nichts muss jetzt noch sein 

Der Hitzschlager spielt sich
Nach der alten Melodie von
Spiel mir das Lied vom Tod
Diesem noch mal vorzubeugen 

Seid nun alle bitte vorsichtig
Weniger ist gerade mehr
Macht nur das allernötigste
Hitzetage sollten Feiertage sein 

jens tuengerthal 14.8.25

Wechselläuten

Wechselläuten

Der Bundeskanzler sieht nach 100 Tagen
Den politischen Wechsel eingeläutet 
Muss ihm da völlig zustimmen
Nie war ein Kanzler nach so
Kurzer Zeit so unbeliebt
Nie scheiterte eine Koalition so
Krachend mehrfach wie diese
Nie waren radiale Kräfte je so
Mächtig in Deutschland 
Nie machte eine Koalition so
Hohe Schulden ohne Perspektive
Das ist sicher ein politischer Wechsel
Fraglich nur ob den irgendwer wollte

jens tuengerthal 14.8.26

Liebesfalle

Liebesfalle

Liebe fesselt gern
Voller Glückseligkeit uns
Mit schöner Hoffnung

jens tuengerthal 14.8.25

Parteilos

Parteilos

Keiner Partei mehr
Anzugehören schenkt mir
Täglich Wahlfreiheit

jens tuengerthal 14.8.25

Linkshändertag

Linkshändertag

Habe gestern den
Linkshändertag ganz verpasst
Bleibe es dennoch

Erbe der Mutter
Andersrum denken macht das
Leben kompliziert

Feiere jeden
Überlebten Tag lieber 
Von allen Seiten

jens tuengerthal 14.8.25

Frauengeschmack

Frauengeschmack

Denke sehnsüchtig lustvoll daran
Wie meine Zunge deinen Rücken
Wirbel für Wirbel hinab wandert 
Tief in die erste Teilung taucht
Um dich intensiv zu schmecken
Wo du dich ihrem züngeln öffnest 
Doch während sich dein Becken 
Schon ihr entgegenhebt als ich
Von hinten mich anschlich nur
Die Zunge statt Handgepäck 
Für die Lustreise über dich 
Bei der ich all deine Kontinente
Küssend erforsche um so
Zumindest zu wissen wie
Deine Nähe mir schmeckt
Wandere ich schon weiter
Nach dem ersten Tauchgang
In deine dunklen Gänge um
Zu deinem Fundament so 
Zärtlich dir die Füße noch
Küssend zu gelangen dann
Innenseiten deiner Schenkel
Zart schleckend nur auf
Einen Zungenschlag am
Venushügel zu verweilen vor
Anderen Höhlen deine höchsten
Hügel mir zu erlecken die schon
Wogend auf die Wellen der Lust
Warten die Zunge und Zähne
Ihr an der Grenze schenken
Bis ich endlich den vielleicht
Noch bewaldeten oder schon
Modisch kahl geschlagenen
Immer noch mons veneris
Erklimme von dort mit einem
Sprung in deine feuchten Höhlen
Zunge voran tauche um
Wieder aufgetaucht aus der
Schönsten Höhle der Welt die
Ihr Ursprung nach Courbet ist
Zum Perlentaucher des Glücks
Werden zu dürfen der dir dort
Unten schönste Gipfel erleckt
Hole kurz Luft und denke ach 
Wie wundervoll wäre das jetzt
Dir so nah sein zu dürfen das 
Alles mehr schon eins wäre

jens tuengerthal 14.5.25

Liebesgewissheit

Liebesgewissheit

Kann es Sicherheit geben mit etwas
So unsicheren wie einem Gefühl
Noch dazu einer Frau gegenüber 
Die völlig unberechenbar ist oder
Sind das eher die Männer und
Frauen immer verlässlich außer
Es reizt sie noch etwas anderes
Also doch wieder wie die Männer
Was die Frage wohl egal macht
Sind all die anderen Reize nicht
Teil unserer logischen Natur die
Schlicht funktioniert wie sie ist
Aber nichts mit Liebe zu tun hat
Die doch so ein geistiges Ding ist
Aber irgendwie auch nicht weil
Durch Hormone gesteuert die
Logisch funktionieren aber nur
Selten vernünftiger machen
Was zumindest sicher scheint
Vermutlich kommt es auch
Dabei darauf an welche wie
Liebe derer ich mir wirklich
Ganz sicher gewesen bin
Noch schneller verschwand
Im Nichts verlorener Lieben 
Nur wenn ich mir sicher bin
Es wäre so oder so mit der
Liebe kann ich sicher sein
Dass es meist anders kommt
Dann gibt es einfach keine
Gewissheit im Gefühl je
Unklar nur ob das dann
Eine Art Gewissheit ist
Und so bleibt am Ende
In der Liebe alles unsicher

jens tuengerthal 14.8.25

Mittwoch, 13. August 2025

Lektürentagebuch 13.8.25

Lektürentagebuch 13.8.25

Zuerst habe ich heute über 300 Seiten
Des Gedichtbandes Korrektur gelesen
Der bald erscheinen soll worauf sich
Die Leserinnen hoffentlich freuen

In zwei Flaneure in Berlin verfasst von
Gerd Rüdiger Erdmann geht es in dem
Kapitel Tauentzienstraße um diese was
Nahe lag und was Franz Hessel darüber

Wie über die Berlinerinnen dort schrieb
Die mit ihren fliegenden Schultern aus
Dem guten Jahrgang 1910 dort crawlen
Wie Hessel den zu eiligen Gang nennt 

Während andere noch Brustschwimmen
Kraulten diese jungen Schönen viel zu
Eilig durch die Straßen sie sollten besser
Flanieren lernen das ginge dort gut

Mit Kurfürstendamm und Tauentzienstraße
Hätte Berlin zwei ideale Boulevards auf 
Denen die Berlinerin flanieren üben könnte
Auch wenn es ihrem Wesen ganz fremd ist

Diese beiden Straßen haben darum nach
Hessel eine hohe Kulturmission sie sollen
Die Berlinerin zur Gelassenheit wie zum
Irgendwann eleganten Gang erziehen

Wie Franz Hessel gerne schrieb ist auch
Diese kleine Spitze gegen die immer eilige
Berlinerin die ständig wichtiges zu tun hat
Ganz liebevoll verpackt gebracht hat es

Bis heute leider nichts die Berlinerin ist
Ständig eilig unterwegs um bloß nichts
Zu verpassen in der unruhigen Stadt
Sie können mit uns Flaneuren üben

Was ihrem Gang wie ihrer Eleganz
Gut täte damit ihre Schönheit besser
Wirken ließe uns Flaneure sehr freute
Leider haben sie keine Zeit für sowas


Unter der Überschrift Aperitif der Liebe 
Geht es im Buch von Helen Hessel 
Der schnellen Berlinerin die aus Paris
Schreibt weiter um sie und ihre Rückkehr

Zum Schreiben 1924 ermuntert von 
Großmann der ihr einige Artikel anbietet
Unter Aufzeichnungen ohne Philosophie
Sollten diese dann erscheinen

Ihnen lag Helens Reise nach Paris
Wie ihre wachsende Vertrautheit mit
Der Stadt zugrunde der erste war der
Pariser Bilderbogen in dem sie zur

Flâneuse wurde vielleicht auch unter
Einfluss ihres Mannes Franz beschreibt
In spröden Ton wie sie durch Pariser
Straßen wandert und was sie beobachtet

Persönlich anteilnehmend werden ihre
Texte sobald es um Mode geht sie wird
Von den Kleidern wie hypnotisiert wird
So zur mitfühlenden Teilnehmerin

Hier bezeugt Helen bereits das Talent
Was sie später Karriere als die große
Modereporterin der Frankfurter Zeitung 
Werden ließ noch braucht sie Beifall

Großmann nennt ihre Pariser Stücke
Entzückend nun war ihr Ehrgeiz zum
Schreiben erwacht mit dem sie sich
Über die Trennung von Roché tröstete

Sie sucht noch nach Wegen mit denen
Ein dauerhaftes Leben mit Roché in 
Paris selbständig finanzierbar wird
Worauf sie sich einen Bob schneidet

Im Oktober 1924 bekommt sie das 
Angebot der Frankfurt Zeitung als
Modekorrespondentin nach Paris
Zu gehen was sie sofort annahm

Von ihrem Freund Paul Huldschinsky
Einem bekannten Architekten den sie
Hülle nannte wurde sie in die Berliner
Modeszene wo nötig eingeführt 

Von Rochés Mutter ließ sie sich die
Vogue und Fémina schicken während
Roché selbst ihr Mode Zeitungen aus
New York schicken sollte die in waren

Ihre Hymne auf die Mode lobte auch
Franz Hessel sehr und wollte sie in 
Seiner Zeitung Vers und Prosa drucken 
Helen wollte lieber Geld damit verdienen

Schon Mitte 1925 war sie davon überzeugt
Den idealen Beruf gefunden zu haben sie
Überlegt ständig wie sie mehr verdient
Franz lobt dabei ihre Artikel häufig

Sie träumt immer von einem Film
Wie einem Theaterstück vielleicht
Auch einen Roman war aber meist
Zu unruhig für mehr als kurze Stücke

Nach dem Krieg schrieb sie noch
Ein Drehbuch und ein Theaterstück
Über den Widerstand aber beide
Brachten keine großen Erfolge

Eine vielfältig spannende Frau
Die ihr Leben immer wieder wenn
Gerade nötig ganz neu entwarf 
Als ginge ihr Sein mit der Mode 

jens tuengerthal 13.8.25

Sommerlust

Sommerlust

Die gerade heißen Tage verführen
Dazu sich so leicht wie nur möglich
Anzuziehen was in Konsequenz viel
Körperliche Reize uns überall zeigt

Darf ich als schlichter Mann bei der
Runde um den Platz mich noch am
Anblick der luftig bekleideten Damen
Freuen oder sollte ich wegsehen

Einige können den Blick auf ihre
Sichtbaren Formen als sexistisch
Empfinden was mit ganz fern liegt
Es ist bloße Freude an der Natur

Andere wiederum könnten das
Wegsehen als Kränkung empfinden 
Spielen sie doch ganz bewusst mit
Allem was ihnen die Natur gab

Der Flaneur genießt nach seiner Natur
Den Anblick ohne mehr zu wollen als
Sich an der weiblichen Natur zu freuen
Aber reduziert das die Damen zu sehr

Was ist noch gerade zulässig und wo
Ist schon der Blick anzüglich weil er
Leicht alles sehen könnte was sonst
So gut verborgen wird überlege ich

Auf keinen Fall möchte ich die Damen
In irgendeiner Weise beschämen
Nur teilnahmsvolle Freude zeigen
Als machte ich ihnen ein Kompliment

Fürchte aber es wird egal was ich
Nun entscheide einigen nicht recht sein
Während andere sich noch mehr erhoffen
Was der nur Beobachter nicht leisten kann

Weil ich es ohnehin nie für alle richtig
Machen kann fragt sich ob ich dann 
Zumindest eines richtig machen sollte
Oder alles ignoriere und tue was ich will

Insofern ich aber keine Dame erzürnen
Noch Probleme schaffen möchte bleibt
Der richtige Weg hier fraglich denn nur
Wegsehen wäre gegen meine Natur

Am einfachsten ist es wohl in seiner
Bibliothek auf dem Diwan zu bleiben
Draußen ist es ohnehin zu warm nur
Schade um die Schönheit wäre es

jens tuengerthal 13.8.25

Gazarosinenbomber

Gazarosinenbomber

Deutschland ist gerne hilfsbereit 
Das ist eine positive Entwicklung
In Erinnerung an die amerikanischen
Rosinenbomber nach dem Krieg
Wurden 192 Tonnen Hilfsgüter 
Durch die Bundeswehr inzwischen
Über Gaza abgeworfen um so
Die hungernde Bevölkerung dort
Mit dem nötigsten zu versorgen
Auch wenn diese Hilfe wieder
Vollständig in den Händen der
Dort noch regierenden Hamas
Landen wird beruhigt doch das
Deutsche Gewissen zumindest
Etwas getan zu haben damit
Dort endlich Frieden wieder
Herrscht und die Terroristen
Siegreich bleiben werden
Israel keine Waffen mehr geliefert
Die dort einsetzbar sind
Somit ist die Hilfsaktion der
Deutschen Bundeswehr ein
Doppelter Sieg für die Hamas
Spannend wie die Regierung Merz
Bedingungslose Solidarität auslegt 

jens tuengerthal 13.8.25

Mauerliebe

Mauerliebe

Die Berliner Mauer
Kannste lieben oder nicht
Ist heut Geschichte

jens tuengerthal 13.8.25

Wellenweise

Wellenweise 

Ergreift Weisheit mich
Wellenweise oder nie
Frag ich lieber nicht

jens tuengerthal 13.8.25

Hitzewellen

Hitzewellen

Hitzewellen sind
Keine Abkühlung mehr nur
Am Meer geht es noch

jens tuengerthal 13.8.25

Liebesrisiko

Liebesrisiko

Liebe bringt das ständige Risiko
Tödlicher Verletzungen immer
Fraglich bleibt dabei nur wofür
Dies einzugehen lohnen könnte

Vernünftig betrachtet ist wohl nichts
Wertvoller als ein ruhiges Leben
Bereitwillig geben wir dies auf für die
Die vage Hoffnung auf Befriedigung

Zärtlichkeit und Zuneigung fühlen sich
Wie der schönste Liebeslohn an nur 
Ob sie ihren Preis je wert sind bleibt
Offen im emotionalen Liebestheater

Eine sehr verehrte ferne Freundin
Die ich eigentlich zu gerne begehrte
Weil so wunderschön wie klug lehrte mich
Die Freiheit ohne Liebesdramen lieben 

Jeden Monat länger in diesem freien
Selbstbestimmten Leben scheint es
Vernünftiger und besser zu tun als alle
Beziehungsdramen davor noch je 

Nichts ist das Risiko wert in das die
Liebe mein Leben so oft stürzte auch 
Wenn all die Frauen ganz wunderbar
Sicher waren blieben sie fern mir 

Wie oft rieb ich mich voller Sorge
Um Liebste völlig auf sie zu retten
Immer für sie da zu sein wenn dies
Nach ihrer Laune zufällig passte

Heute genieße ich lieber was bleibt
In Ruhe gelassen für mich ohne noch
Einer Dominanz einzuräumen oder
Das Leben bestimmen zu lassen 

Liebe die Bücher und meine kleine
Bibliothek statt vieler Frauen noch
Die doch nur Probleme machten 
Auch wenn das sicher an mir lag

Was auch immer die Ursache der
Leiden an der Liebe war lohnt es 
Mehr diese abzustellen statt sich
Noch weiter zu quälen denk ich

Das Risiko der Liebe ist am Ende
Immer höher als der Gewinn je
Ergäbe die nüchterne Bilanz die
Verliebt natürlich keiner zieht

jens tuengerthal 13.8.25