Freitag, 25. Juli 2025

Paradiesfund

Paradiesfund

Paradise lost von John Milton ist ein
Episches Gedicht das uns in Versen
Vom Verlust des Paradieses erzählt
Das die Gläubigen gehorsam hielt

Milton erzählt vom Höllensturz der
Gefallenen Engel wie der Versuchung
Von Adam und Eva und der Vertreibung 
Aus dem Garten Eden als Paradies

Natürlich steht Milton auch in meiner
Kleinen Bibliothek wenn auch leider
Nur in einer Paperback Ausgabe bisher
Aber so wichtig ist der Aberglaube nicht

Diese kleine Bibliothek dafür die längst
So reich und wie bunt bestückt ist bleibt
Das Paradies in dem ich lebe für mich
Dem verglichen jeder Garten egal wird 

Vielleicht auch weil mir lesen viel näher
Liegt als Gartenarbeit je es der schönste
Luxus eines erlesenen Lebens zwischen 
Dem Staub der Jahrhunderte für mich ist

Kann von meinem Diwan aus mit einem
Griff die liebsten Autoren immer greifen
Durch die Jahrhunderte wie die Welt mit
Klugen Begleitern so immer reisen 

Von der Arktis mit Forster in den Urwald
Mit Humboldt nach Frankreich oder auch
Italien mit Michel de Montaigne wie sehr
Erotische Verse seiner Zeit dazu lesen

Habe die ganze geistige Welt die mich
Noch reizt in schönen gebundenen Bänden
Griffbereit mit Lesezeichen oder Band
Ganz nah und bin damit glücklich

Die Zufriedenheit und Erfüllung welche
Gute Lektüre dauerhaft schenken kann
Wird auch von Sex nur kurzfristig erreicht
Während Bücher ein Leben lang bleiben

Dieses so menschliche geistige Paradies
Schenkt mir alles wovon ich je träumte
Dankbar würdige ich dieses Glück mit
Lektüre am Morgen und in der Nacht 

Natürlich ist der menschliche Traum
Dies auch teilen zu können mit einer
Bücherliebhaberin was ich schon durfte
Für einige Jahre immer auch präsent

Dann als Vorleser zu beglücken oder
Miteinander in Ruhe zu lesen von der
Geteilten Lust beglückt ist wirklich das
Schönste aller paradiesischen Vergnügen

Doch gemessen an der damit stets
Verbundenen Unruhe geht es mir
In der Einsamkeit als Leser besser
Komme ich mehr zu guter Lektüre

Mit der kleinen Bibliothek in meiner
Kleinen Wohnung vollkommen zufrieden
Habe ich alles im Leben nun erreicht
Denke ich dankbar und lese noch was

jens tuengerthal 25.7.25

Lektürentagebuch 25.7.25

Lektürentagebuch 25.7.25

Nach dem Ende des Krieges fuhr Jim 1919
In Jules Heimat diesen dort zu besuchen 
Der mit Kathe und zwei Töchtern im Haus 
Auf dem Land irgendwo in Preußen lebt

Wunderbar ist ihre Annäherung geschildert
Wie die erste Begegnung mit Kathe die Jim
Mit den Mädchen in der Pension besucht
Es kommt Jim vor wie das endlich Date 

Jenes bei dem sie sich in Paris noch
Leider verpasst hatten schwebt ihm
Wieder vor Augen und er wusste bereits
Von Jules dass Kathe Geliebte hatte

Sogar in der Nacht vor ihrer Hochzeit
Um sich für das Verhalten seiner Mutter
Zu rächen das sie völlig unmöglich fand
Nun hatte sie eine Liaison mit Konrad

Der mit dem sie in Griechenland waren
Mit dem Jim sich schon da beinahe
Geprügelt hätte der sie und die Mädchen
Zu sich holen und heiraten wollte 

Jules und Jim hatten ihr Gespräch wieder
Fortgesetzt als wäre es nie durch einen
Weltkrieg und fünf Jahre unterbrochen
Sie rauchten tranken und redeten

Jim machte sich Sorgen um Jules
Der sich mit dem Verlust von Kathe
Scheinbar abgefunden hatte wie immer
Nichts unternahm es geschehen ließ

Jules erzählt Jim alles auch aus der
Irgendwie erledigten Ehe aus der sie
Schon bis vor drei Monaten noch für 
Ein wildes Landleben ausgebrochen war

Wieder eine Geschichte die Hessel in
Der Alte Mann genauso auch erzählt
Voller Liebe und Zärtlichkeit dabei zu
Allen Figuren seines Romans über sich

Dann machen Kathe und Jules ihren
Gemeinsamen Spaziergang bei dem 
Er ihr erst alles aus seiner Sicht erzählt
Sie danach das gleiche auch aus ihrer

Die Ehe scheint ihm erledigt aber er
Will Kathe nicht verlieren und redet
Lange mit ihr bis es dunkel wird im Wald
Zum Abschied in Sichtweite des Hauses

Kommt ihr erster Kuss und Jim spürt
Eine geradezu unbeschreibliche Süße
Die Geschichte nimmt eine Wendung
Die lange schon absehbar war

Jim hatte Kathe in vielem richtig gesehen
Tief gefühlt und erkannt aber doch so
Manches noch anders als sie gesehen
Die es zurück ins Leben nun trieb

Wird der beste Freund des Mannes
Nun der nächste Geliebte oder der
Erträumte Ersatz wie hält dies die
Freundschaft mit Jules noch aus

Dieser wie Franz Hessel der für Jules
Pate stand ist immer leicht depressiv
Kurz vor dem Absprung wie anständige
Flaneure und Dichter es so gerne sind 

Muss nun aufpassen bei der Lektüre
Nicht die Romane Hessels zum selben
Thema wie die Biografie der drei mit
Dem Roman zu verdrehen noch

Was von den bekannten biografischen
Details der beiden haben dann wieder
Ihre Biografen aus den Romanen selbst
Abgeschrieben die autobiografisch sind

So fragt sich der Flaneur und Leser
Von sowohl Hessel wie Roché der
Die Lebens- und Liebesgeschichte
Aller drei kennt mit Helen Grund

Wie wirklich ist die Wirklichkeit und
Was ist in dieser unausweichlich wo
Entscheiden wir als freie Menschen
Noch wann sind wir Opfer der Gefühle

jens tuengerthal 25.7.25

Rechtsstaatsschutz

Rechtsstaatsschutz

Der Rechtsstaat schützt seine Feinde
Statt deren Gegner mit Konsequenz 
Zu unterstützen werden diese von
Gerichten oder politisch verurteilt

Wer Alice Weidel künftig eine
Nazi-Schlampe nennt soll ihr
Nach aktueller Rechtsprechung
Noch Schadensersatz leisten

Eine inzwischen völlig unstrittig 
Rechtsextreme Partei welche die
Deportation von Millionen Menschen
Plant soll weiter toleriert werden

Hier stößt der Rechtsstaat an formale
Grenzen der Gleichbehandlung die uns
Zwingen seine Feinde so zu behandeln
Wie seine Verteidiger und sich zu schaden 

Hätte wer Hitler dessen Pläne seit seiner
Haft in Mein Kampf bekannt waren früher
Umgebracht wären Millionen Menschen
Gerettet worden dem gilt es vorzubeugen

Hier braucht es eine politische Richtung
Die den Rechtsstaat klar verteidigt wie
Seine autoritären Feinde bekämpft statt
Die Verteidiger der Freiheit zu bestrafen

Die von einer rechtsradikalen Partei stets
Ausgehende Gefahr für den Rechtsstaat 
Macht Angriffe gegen diese zu einer Art
Notwehr der Demokratie gegen ihre Feinde

Sollte es eine feige Politik nicht schaffen
Diese rechtsstaatliche Sicht klarzustellen
Müssten wir gegen diese Missachtung der
Grundrechte der Verteidiger wohl klagen

Sobald der Rechtsstaat seine Feinde
Gegen seine Verteidiger verteidigt läuft
Etwas schief in der Verantwortung die
Offensichtlich in falschen Händen wäre 

Den Schutz des Rechtsstaates braucht
Keine Nazi-Schlampe und dieser muss
Keinen Politiker bestrafen der mit einem
Symbol die Rechtsradikalen kennzeichnet

Verbieten wir endlich diese Partei die
Lange genug in Putins Dienst sabotierte
Sagen wir wie es ist es sind Nazis wie
Üble Rassisten auch wer sie wählt ist es

jens tuengerthal 25.7.25

Liebeserwartung

Liebeserwartung

Die Liebe voller
Erwartung kann Enttäuschung
Sicher immer sein

jens tuengerthal 25.7.25

Erwartungsaufgabe

Erwartungsaufgabe

Alle Erwartung
Aufgeben erfüllte mehr
Als jede Hoffnung

jens tuengerthal 25.7.25

Lebenserwartung

Lebenserwartung

Leben nähert sich 
Kontinuierlich dem Tod
Nichts zu erwarten 

jens tuengerthal 25.7.25

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit

Lohnt sich Enthaltsamkeit im Leben
Was ist der Gewinn gegenüber dem
Verlust den wir infolge erleiden 
Wird weniger dabei jemals mehr
Überlege ich mit Montaigne im Kopf
Der sich in den Hugenottenkriegen
So weit wie möglich enthielt aber
Beide Seiten vernünftig beriet
Verwandte in beiden Lagern hatte
Es erfolgreich kampflos überstand

Halte Enthaltsamkeit aus Prinzip 
Für eher lebensfeindlich weil der
Genuss alles ist was uns bleibt
Wenn wir irgendwann bemerken
Das Leben ist schlicht sinnlos
Wir können nur lustvoll genießen
Was in beschränkter Zeit bleibt
Die Lust Teil unserer Natur ist
Außer der Natur nichts bleibt

Manche gaukeln sich noch mit
Hilfe des Aberglauben vor das Leben
Wie alles hätte einen Sinn und folge 
Höheren Regeln oder Prinzipien
Was ähnlich verrückt ist wie die
Erfindung einer unsterblichen Seele 
Die nirgends in der Natur einen
Irgend glaubwürdigen Beleg findet 

Alles was ist vergeht auch wieder
Einzig ihre unfreie Angst vor dem
Tod macht viele zu Gläubigen wovon 
Epikur schon vor zweitausend Jahren 
Mit der schlichten Feststellung befreite
Der Tod ginge uns nichts an weil wir
Nie irgendwo gleichzeitig wären den
Michel de Montaigne so gerne zitiert
Wenn er über seine lange Angst
Vor dem Tod weiter nachdenkt

Gerade eine riesige Portion Spaghetti
Mit Tomatensauce lustvoll genossen 
Dazu einen guten Rotwein getrunken
Lust und Genuss dabei ist alles was
Vom Leben uns am Ende bleibt
Essen ist der Sex des Alters
Meinen manche sogar dazu
Enthalte ich mich seit ich das
Thema nur noch theoretisch kenne
Irgendwann davon genug hatte
Nach vorigem Übermaß wohl
Viel lieber als zu meinen
Zu wissen wie es richtig wäre

Letzteres kann sich jederzeit wieder
In der Gegenwart der Richtigen ändern
Die ich aber lieber nicht mehr erwarte
Finde sexuelle Enthaltsamkeit Unsinn
Onanie eine gesunde Beschäftigung 
Körperliche Nähe auch wohltuend
Sehe sie nur gerne im Verhältnis

Wenn es bloß um Befriedigung ginge
Würde die Onanie immer gewinnen
Statt sich auf anstrengende andere 
Was Frauen als Wesen von der Venus
Für vom Mars stammende Männer
Mit all ihren Erwartungen immer bleiben
Wie umgekehrt vermutlich genauso
Auch körperlich noch einzulassen doch
Kann deren Gegenwart auch so gut tun
Dass es alles andere wieder widerlegte 
In unsinnige Widersprüche verwickelte
Warum ich lieber Enthaltsamkeit zur
Meinung dabei übe zu genießen was bleibt

Gerade wagte ich es eine Meinung die
Von linker Mehrheitsmeinung abwich
Auf Eigenverantwortung statt Strafe setzte
Unter einen taz Kommentar zu schreiben
Worauf ich so viele Hass Botschaften als
Reaktion erhielt dass ich ihn irgendwann
Lieber löschte um meine Ruhe zu haben
Merkte wie intolerant doch immer die
Meinungsblasen sozialer Netze sind
Die Enthaltsamkeit zur Wohltat machen 
Verstand wie Hass und Spaltung entstehen 

Zeitweise war ich politisch aktiv noch
Mitglied in einer politischen Partei
Hielt dies Engagement für meine Pflicht
Als Bürger in einer Demokratie doch ist
Das Leben seit ich dort Enthaltsamkeit 
Lieber übe wesentlich entspannter was
Das Aufkommen der Extremisten am 
Politischen Rand noch klar bestätigt
Weniger Meinung mehr Kultur täte
Dem Diskurs im Lande viel besser

Kampf um Meinungen lohnt seltener
Als viele ganz engagiert noch meinen
Während Enthaltsamkeit das Leben
In ganz vieler Hinsicht entspannt
Auch besser nachdenken lässt als
Unter Druck der richtigen Ideologie 
Die eher kritisches Denken blockiert
Was die Grundlage der Freiheit ist

Sich mit Montaigne und Kant im
Hinterkopf in Enthaltsamkeit üben
Könnte das Leben eher entspannen
Als egal welche Überzeugung an
Hehren Zielen je erreichen konnte
Dabei mit Max Stirner die Welt allein
Auf sich zu stellen schenkt Freiheit
Die sich ihres natürlich dabei stets
Beschränkten Horizontes bewusst ist

jens tuengerthal 25.7.25

Donnerstag, 24. Juli 2025

Lektürentagebuch 24.7.25

Lektürentagebuch 24.7.25

Bei Jules und Jim geht es weiter mit dem
Kapitel der Sprung in die Seine das also
Vermutlich wieder in Paris spielt fraglich
Nur wer sprang und was daraus wird

Sicher könnte an der Seine auch vor
Oder nach in Paris gelegen sein im
Burgund wo die Quelle liegt oder an
Der Mündung bei Le Havre am Kanal

Doch sind Jules und Kathe nach ihrer
Hochzeit wieder nach Paris zurückgekehrt
Jules ruht als Ehemann nun sehr in sich
Erledigt alles nötige noch ganz nebenbei

Er lädt Jim zur Feier der Hochzeit mit
Seiner Frau zum Essen ein dabei wird 
Über Literatur gesprochen wie ihre nun
Literarischen Projekte was Kathe langweilt 

Dabei zeigt sich Jules plötzlich sowohl
Dominant wie rücksichtslos gegenüber
Seiner blonden Frau die er unbedingt
Haben wollte und die nun nur da ist

Die Ehefrau eines Schriftstellers müsste
Solche Gespräche auch ertragen können
Sich dafür interessieren meinte Jules als
Jim vorsichtig das Thema wechseln wollte

Jules zeigte all seinen Charme für Jim
Aber ignorierte Kathe als wollte er sie
Dadurch erziehen was sie erstaunlich
Still und geduldig dabei hinnahm

Nach dem feinen Abendessen bei dem
Sich jeder sein Menüs zusammenstellte 
Schlug Kathe noch einen Spaziergang am
Ufer der Seine bis zur Schleuse vor

Sie kletterten über die Geländer bis Kathe
An einer Stelle Jules und Jim einfach zur
Seite schob und in den Fluss sprang sie
Zuerst nur ihren Hut noch treiben sahen 

Jules zitierte vor Schreck und Angst
Jim dagegen war gelassener und traute 
Kathe zu einfach wieder aufzutauchen 
Sie war eine sportliche Schwimmerin

So kam es dann auch einige Meter
Weiter unten im Fluss wohin Jim als
Retter der nicht schwimmen konnte 
Sogleich lief um ihr dort zu helfen

Mit Hilfe des Ärmels seiner Jacke
Zog er sie der mit dem nassen nun
Schweren Kleid das Schwimmen
Schwer fiel am Ufer entlang bis

Zu einem Kahn auf den sie dann
Endlich klettern konnte über eine
Leiter schnell und sicher das Ufer
Bestieg an dem sie sich schüttelte

Das zur Hälfte nasse Ehepaar fuhr
Mit einem Taxi das Jim rief nach Hause
Am nächsten Tag war Jules wieder
Bescheiden still und weniger sicher

Kathe dagegen strahlte wie Napoleon
Nach den ersten Siegen in Italien
Über den Sprung in die Seine wurde
Nie wieder zwischen ihnen gesprochen

Nun kam Jules Mutter das junge Paar
Besuchen und reiste mit ihnen durch
Frankreich wie es ihnen dabei erging
Erfuhr Jim erst viele Jahre später

Jules und Kathe lebten nun in einem
Haus am See in ihrer Heimat und
Bekamen das erste Kind ein Mädchen
Jim sollte kommen und Pate werden

Drei Tage vor seiner Abreise brach
Der Krieg aus und trennte sie für 
Fünf ganze Jahre in denen sie nur 
Über neutrale Länder schreiben konnten 

Jules kam an die russische Front warum
Es unwahrscheinlich war dass sie sich je
Im Felde begegnen würden und so zogen
Die Jahre von 1914 bis 1918 dahin 

Bin fasziniert diese Schilderung des
Kriegsausbruch aus französischer Sicht 
Hier zu lesen von der ich bei Hessel schon
So vielfältig las wie Roché es beschreibt

Kenne die Berichte auch von meinen
Französischen Brüdern des Grande Orient
Die teils noch beide Kriege erlebten sich 
Als Elsässer um Verständigung bemühten 

Wir fern waren wir uns in vielen Fragen
Noch bei unserer ersten Begegnung
Am Anfang der neunziger Jahre wie
Nahe brachten uns die Verträge

Von Maastricht und die Union die den
Alten Nationalstaat der facto erledigten
Denke ich und wie frei lebten es die 
Hessels und Roché schon weit vorher

Denke an meinen Urgroßvater der als
Berater des Kaisers quasi aus Versehen
Eher vor Verdun fiel in diesem Krieg wie
Seinen Sohn der nach Paris ging

Nach dem Krieg und nach dem Tod
Seines Vaters als preußischer Offizier
War er in den Zwanzigern in Paris
Soff mit Hemingway und Picasso

Ob er mit den Hessels oder auch
Roché im Café geplaudert hat
Er der so viele dort auch kannte
Wird es mir nicht mehr erzählen

Als ich 1991 noch die Monate vor
Seinem Tod viel mit ihm sprach
Kannte ich Hessel und Roché leider
Noch nicht war nur schon im GO

Auch darüber sprachen wir damals
Vieles erzählte er nicht solange die 
Geliebte Großmutter anwesend war
Von den wilden Zeiten in Paris

Denke an meine Liebsten in Paris
Die im VII. Arrondissement wohnten
Ein Jahr nach seinem Tod auftauchten
Für Chanel liefen was die Omi liebte 

Es sind kleine Kapitel nur in diesem
Wunderbaren Buch die stets ein ganzes
Universum an Pariser Erinnerungen
Nach vielen Jahren frisch wecken

Rieche das frische Baguette und
Höre das Geschrei auf den Märkten
Von Montmartre noch tief in mir bei
Jeder Seite von Jules und Jim

Manches kam anders als gedacht
War seit dem Besuch bei meiner
Ersten Verlobten 1998 nicht mehr
In Paris aber es lebt ja noch in mir


Noch nachzutragen und gestern über
Viele andere bunte Gedanken ganz
Vergessen sind einige Seiten wieder
Bei Johann Gottfried Seume der auf

Seinem Spaziergang nach Syrakus
Einer der ganz frühen Bände noch
Aus der geliebten Anderen Bibliothek
Gerade in Dresden ist und plaudert 

Immer wenn ich gerade denke dieser
Bericht sei schon etwas Lehrerhaft
Langweilig baut er aus dem Nichts
Eine Rezension oder Pointe ein

Auch hier wieder eine bissig genialer
Kleiner Verriss eines Theaterstücks
Das mehr von Engbrüstigkeit zeugte
Die dieser aus dem Wesen begründet

Vorsichtig und immer auch liebevoll
Doch genau gelesen ganz scharf wie
Kritisch das schöne Dresden und seinen
Von August gebauten Schein betrachtend

Amüsiert sich über die obersächsische
Aussprache einzelner die das Harte weich 
Wie das weiche hart anstatt aussprechen
Im ganzen doch eher komisch wirkten

Berichtet ganz nebenbei wie der gute
Herr von Büel ihnen persönlich in nur
Wenigen Stunden ein Visum direkt
Von Metternich noch verschaffte

Dabei bedenkend dass diese Reise
Im Jahre 1802 stattfand also noch
Vor dem Reichsdeputationshauptschlus
Der das deutsche Reich quasi auflöste

Das sich offiziell dann 1806 erledigte 
Aber Reisen zwischen den Staaten
Wären nicht so leicht wie nach Schengen
Sie heute bis zum Vormerz noch waren

Die Kunst und die Antiken besichtigte der
Gute Seume nicht aber dafür den Künstler
Grassi den er für den größten hält und 
Tauscht sich über Erlebnisse dabei aus

Wie der sanfte Künstler zu Warschau
Im Zuge der Revolution als Korporal noch
Diente eine ganze Batterie kommandierte
Von ohnehin schon wilden Polen dort

Am Morgen hätte ihn Kanonendonner
Geweckt und so erfuhr er dass ein Prinz
Geboren wurde von dem er nun hofft er
Möge nicht so viel Lärm im Leben machen

So wären ja die Wettiner das in Sachsen
Als Kurfürsten regiert seit über hundert
Jahren als friedliebend bekannt was die
Kriege Friedrichs II. völlig ausblendet


Nach dem Wanderer nach Syrakus kommt
Der Glücksritter Pückler in England auf der 
Suche nach einer Braut die seine noch
Gartenträume ihm finanzieren kann

Mit viel Humor schreibt Peter James 
Bowman über die letztlich gescheiterten 
Versuche des Fürsten Pückler auf der
Insel eine reiche Gönnerin zu finden

Pückler schreibt seiner Frau in seiner
Offenherzigen Art von seiner kleinen
Sechzehnjährigen Geliebten die mit einer
Solchen Wildheit dabei war dass sie es

Wohl mögen musste oder eben ihn
Auch war er sehr erstaunt von so einem
Jungen Ding Lobgesänge auf seine 
Schönheit auf sein Gesicht zu hören

Jedenfalls wäre es ein Vergnügen
Gewesen was ihn nichts kostete zwar
Wäre sie keine Jungfrau mehr gewesen
Aber er wäre mit ihr durchaus zufrieden

Einzig Sorge machte ihm dabei eine
Mögliche Geschlechtskrankheit die er
Sich bei einem Vergnügen zuzog und
Klagte über eine chaude pisse

Chaude pisse ist Gonorrhoe oder auch
Tripper genannt was jedoch wenig ernst
Ausbrach aber seine kleine Romanze
Mit Julie leider abrupt beendete 

Darüber empörte diese sich sehr und
Schwört sogleich ihn nie wieder an sich 
Heranzulassen er hätte ja nur vier oder
Fünf andere Mädchen noch gehabt

Für die jungen Mädchen entwickelte
Pückler dabei eine richtige Passion
Schwärmte sie wären nirgendwo sonst
So schön und gefühlvoll offen dabei

Die täglichen heißen Badewannen fand
Er eher lästig wusste aber sie würden
Bei der Heilung helfen und sinnierte dazu
Nun sei die Liste seiner Missgeschicke voll

Darum hoffte er nun auf bessere Zeiten
Fand noch bei Esterhazy in Lottum einen
Leidensgenossen sie beide mussten 
Darum allem Alkohol abstinent sein

Mitte Januar war er wieder gesund genug
Zur Saison nach Brighton zu gehen um
Dort seiner eigentlichen Aufgabe wieder
Konzentriert nachgehen zu können

Er traf wieder auf Mary Gibbings die
Immer noch reich und hübsch war nur
Ihre Eltern wie einen Klotz am Bein hatte
Die immer noch so vulgär waren

Weil es kaum eine andere Wahl gab
Nahm er seine Werbung wieder auf
Begleitete sie zu Bällen lauschte ihrem
Gesang und schrieb dann seinen Antrag

Er brachte seine edle Herkunft vor wie
Seinen Titel aber schickte den Brief
Dann doch lieber nicht ab und reiste
Unverrichteter Dinge wieder ab 

Er ging zurück nach London um noch
Ein letztes mal auf Braujagd zu gehen
Dort durfte er nicht wie ein armer nur
Ehrgeizling erscheinen warum er

Von Rudolph Ackermann den er kannte
Einen Illustrierten Artikel über Muskau
In dessen Journal drucken ließ der dazu
Verwendete Stich war von Schinkel

Dessen Entwurf aber nie zur Ausführung
Kam mangels finanzieller Möglichkeiten
Zusätzlich  wurde das Kurbad gelobt 
Es war also richtige Eigenwerbung 

Leider erschien der Artikel dann erst im
Juni also eigentlich zu spät für seinen 
Dabei beabsichtigten Zweck aber
Auch ohne war seine Aufnahme gut

Er wurde erwähnt und eingeladen 
Sein Englisch war mittlerweile gut
Genug auf dem Parkett zu glänzen
Seine liebste Gastgeberin wurde 

Diesmal die Herzogin von St. Albans
Die er noch als Mrs Coutts kannte die
Von der Presse als ihre Fettheit noch
Verspottet wurde aber Kontakte hatte

Vor allem hatte die korpulente Irin
Großen Einfluss aufgrund ihres so
Enormen Reichtums die Karten zu
Ihren Freiluftfesten waren begehrt

Dort fand er sich neben Sir Walter Scott
Dessen Bescheidenheit ihn wie einen
Einfachen Landedelmann wirken ließ 
Nicht wie den da bekanntesten Autor

So schien Pückler an der Oberfläche
Erfolgreich aber tatsächlich brodelte
Wieder die Gerüchteküche gegen ihn
Die ihm nachhaltig schaden sollte

So flog er beinahe als Gast aus dem
Travellers Club zog sich die Missgunst
Zweier bekannter Gastgeberinnen zu
Wie die des Herzogs von Cumberland 

All diese streuten Gerüchte dass Pückler
Ein bloßer Abenteurer und Betrüger sei 
Dazu wurde schlecht über seine Frau
Lucie Hardenberg noch geredet 

Schließlich schrieb er noch einen Brief
An Friedrich Wilhelm III. mit der Bitte ihn
Zum General zu ernennen oder ihm
Einen Orden zu verleihen ohne Erfolg

Bülow dagegen nutze jede Gelegenheit
Pückler öffentlich zu verteidigen was aber
Keine größere Wirkung zeigte obwohl der
Botschafter Preußens alles versuchte

Als die wechselnden Gerüchte gerade
Überhand nahmen passierte etwas völlig
Unerwartetes der erfolglose Mitgiftjäger 
Verliebte sich in Henriette Sonntag

Diese heimische Berühmtheit die auch
Eine gute Partie in London suchte wird
Die überraschende Wende im nächsten
Kapitel über den Glücksritter Pückler

jens tuengerthal 24.7.25

Blindflug

Blindflug

Liebe wagt es blind
Zueinander zu fliegen
Um anzukommen

jens tuengerthal 24.7.25

Beflügeln

Beflügeln

Einander wirklich
Beflügeln tut besser als
Fesseln je könnte

jens tuengerthal 24.7.25



Vertrauensselig

Vertrauensselig

Sich verstehen macht
Vertrauensselig ohne
Doppelten Boden

jens tuengerthal 24.7.25

Verletzlichkeit

Verletzlichkeit

Sich verletzlich zu zeigen
Mag Größe auch beweisen
Erstmal macht es empfindlich

Wie oft reagiere ich verletzt
Empfindlicher als vernünftig
Um mich vor mehr Verletzungen

Durch solche Vorsicht zu schützen
Statt die Stärke darin zu sehen
Sich voller Vertrauen zu öffnen

Früchte ich eher schlimmeres
Dabei zeigt die Fähigkeit sich
Wirklich verletzlich zu zeigen

Wo verlorene Liebe schmerzt
Wie sehr ich wieder vertraue 
Was die Basis aller Liebe ist

Damit den Samen sät aus dem
Großes Gefühl wachsen kann
Wer sich verletzlich zeigt legt

Damit die Basis für neue Liebe
Die Vertrauen wieder finden kann
Befreit sich so vom Schmerz 

Statt länger sein Opfer zu sein
Offenbart damit Mut und Stärke
Aus der Hoffnung wachsen kann

Dies zu erkennen macht mehr Mut 
Sich lieber verletzlich zu zeigen um
Vertrauen zueinander zu gewinnen

Aus diesem kann Liebe erst wachsen
Was die größte Chance füreinander ist
Egal was wird hat es sich dann gelohnt

jens tuengerthal 24.7.25

Vertrauenssache

Vertrauenssache

Liebe ist eine Vertrauenssache
Vertraue einem Gefühl und das
Dieses manchmal geteilt wird 
Ohne bleibt nichts als Enttäuschung

Wage ich nicht zu vertrauen
Kann ich keine Liebe finden
Es ist der Schlüssel zum Glück
Ohne bleibt nichts als Enttäuschung

Enttäuschungen lehren uns Vorsicht
Nicht wieder verletzt zu werden mit
Dieser geben wir dem Macht über
Unsere Gefühle was uns weh tat

Vertrauen lohnt in der Liebe
Vorsicht bestraft den anderen
Um sich vor Verletzung zu schützen
Die andere andere dir zufügten

Was wann richtig ist bleibt fraglich
Will ich lieben muss ich Vertrauen
Will ich nicht mehr verletzt werden 
Werde ich lieber vorsichtig bleiben

Dazwischen balancieren wir um
Miteinander glücklich zu werden
Ohne uns dabei ganz zu verlieren 
Wenn es gut geht lohnte Vertrauen 

Wo es schief geht war Vorsicht besser
Nur konnte es dann nie Liebe geben
Die unvorsichtig vertrauen muss um
Beieinander ankommen zu können 

Vertrauen lohnt in der Liebe immer
Weil ohne keine mehr sein kann
Vorsicht gibt die größte Sicherheit
Vielleicht lohnt Unsicherheit mehr

jens tuengerthal 24.7.25

Mittwoch, 23. Juli 2025

Sternenfreiheit

Sternenfreiheit

Unsere Gedanken sind frei
Wir entscheiden was wir denken
Wie daraus folgern zumindest
Soweit wir noch Reste von Verstand
Irgendwo übrig haben können wir das

Dennoch geben viele diese Freiheit
Für einen Blick in die Sterne auf
Die uns Auskunft geben sollen
Über unser Wesen und seine Wege 

Ignorieren dabei dass was sich so
Verlogen Astrologie nennt fern aller
Logik bloßer Hokuspokus ist der
Unserem Denken Schranken setzt

Nach denen wir das Bild formen 
Was wir uns von anderen machen
Ah eine doppelte Waage na dann
Sagte gerade eine zu mir die ich
Für so klug wie belesen und schön halte

Lässt sich wie einst Wallenstein und
Viele nach ihm noch von Magie leiten
Statt ihrem Verstand zu folgen was
Ihr Denken logisch unfrei macht auf

Dünner Basis und was vielleicht noch
Als alberner Unsinn abgetan werden
Könnte formt damit ihr Bild von mir
Sie begegnet mir damit nicht mehr frei

Sondern mit einem Haufen noch dazu
Magischer Vorurteile die das Leben
Ohne das es auf uns noch ankommt 
In engen Bahnen festschreibt was

Eine Begegnung mit Liebe die nur
Bedingungslos sein kann ausschließt
Was auch wenn ohne jede Absicht hier
Doch schade wäre darum lasst uns

Gemeinsam in die Sterne schauen
Von der Unendlichkeit fasziniert
Frei miteinander diese träumen 

Aber nie Mauern errichten im Kopf
Durch die Dummheiten der Astrologie
Lasst uns frei begegnen um der
Liebe wegen was Grund genug

jens tuengerthal 23.7.25