Lektürentagebuch 24.7.25
Bei Jules und Jim geht es weiter mit dem
Kapitel der Sprung in die Seine das also
Vermutlich wieder in Paris spielt fraglich
Nur wer sprang und was daraus wird
Sicher könnte an der Seine auch vor
Oder nach in Paris gelegen sein im
Burgund wo die Quelle liegt oder an
Der Mündung bei Le Havre am Kanal
Doch sind Jules und Kathe nach ihrer
Hochzeit wieder nach Paris zurückgekehrt
Jules ruht als Ehemann nun sehr in sich
Erledigt alles nötige noch ganz nebenbei
Er lädt Jim zur Feier der Hochzeit mit
Seiner Frau zum Essen ein dabei wird
Über Literatur gesprochen wie ihre nun
Literarischen Projekte was Kathe langweilt
Dabei zeigt sich Jules plötzlich sowohl
Dominant wie rücksichtslos gegenüber
Seiner blonden Frau die er unbedingt
Haben wollte und die nun nur da ist
Die Ehefrau eines Schriftstellers müsste
Solche Gespräche auch ertragen können
Sich dafür interessieren meinte Jules als
Jim vorsichtig das Thema wechseln wollte
Jules zeigte all seinen Charme für Jim
Aber ignorierte Kathe als wollte er sie
Dadurch erziehen was sie erstaunlich
Still und geduldig dabei hinnahm
Nach dem feinen Abendessen bei dem
Sich jeder sein Menüs zusammenstellte
Schlug Kathe noch einen Spaziergang am
Ufer der Seine bis zur Schleuse vor
Sie kletterten über die Geländer bis Kathe
An einer Stelle Jules und Jim einfach zur
Seite schob und in den Fluss sprang sie
Zuerst nur ihren Hut noch treiben sahen
Jules zitierte vor Schreck und Angst
Jim dagegen war gelassener und traute
Kathe zu einfach wieder aufzutauchen
Sie war eine sportliche Schwimmerin
So kam es dann auch einige Meter
Weiter unten im Fluss wohin Jim als
Retter der nicht schwimmen konnte
Sogleich lief um ihr dort zu helfen
Mit Hilfe des Ärmels seiner Jacke
Zog er sie der mit dem nassen nun
Schweren Kleid das Schwimmen
Schwer fiel am Ufer entlang bis
Zu einem Kahn auf den sie dann
Endlich klettern konnte über eine
Leiter schnell und sicher das Ufer
Bestieg an dem sie sich schüttelte
Das zur Hälfte nasse Ehepaar fuhr
Mit einem Taxi das Jim rief nach Hause
Am nächsten Tag war Jules wieder
Bescheiden still und weniger sicher
Kathe dagegen strahlte wie Napoleon
Nach den ersten Siegen in Italien
Über den Sprung in die Seine wurde
Nie wieder zwischen ihnen gesprochen
Nun kam Jules Mutter das junge Paar
Besuchen und reiste mit ihnen durch
Frankreich wie es ihnen dabei erging
Erfuhr Jim erst viele Jahre später
Jules und Kathe lebten nun in einem
Haus am See in ihrer Heimat und
Bekamen das erste Kind ein Mädchen
Jim sollte kommen und Pate werden
Drei Tage vor seiner Abreise brach
Der Krieg aus und trennte sie für
Fünf ganze Jahre in denen sie nur
Über neutrale Länder schreiben konnten
Jules kam an die russische Front warum
Es unwahrscheinlich war dass sie sich je
Im Felde begegnen würden und so zogen
Die Jahre von 1914 bis 1918 dahin
Bin fasziniert diese Schilderung des
Kriegsausbruch aus französischer Sicht
Hier zu lesen von der ich bei Hessel schon
So vielfältig las wie Roché es beschreibt
Kenne die Berichte auch von meinen
Französischen Brüdern des Grande Orient
Die teils noch beide Kriege erlebten sich
Als Elsässer um Verständigung bemühten
Wir fern waren wir uns in vielen Fragen
Noch bei unserer ersten Begegnung
Am Anfang der neunziger Jahre wie
Nahe brachten uns die Verträge
Von Maastricht und die Union die den
Alten Nationalstaat der facto erledigten
Denke ich und wie frei lebten es die
Hessels und Roché schon weit vorher
Denke an meinen Urgroßvater der als
Berater des Kaisers quasi aus Versehen
Eher vor Verdun fiel in diesem Krieg wie
Seinen Sohn der nach Paris ging
Nach dem Krieg und nach dem Tod
Seines Vaters als preußischer Offizier
War er in den Zwanzigern in Paris
Soff mit Hemingway und Picasso
Ob er mit den Hessels oder auch
Roché im Café geplaudert hat
Er der so viele dort auch kannte
Wird es mir nicht mehr erzählen
Als ich 1991 noch die Monate vor
Seinem Tod viel mit ihm sprach
Kannte ich Hessel und Roché leider
Noch nicht war nur schon im GO
Auch darüber sprachen wir damals
Vieles erzählte er nicht solange die
Geliebte Großmutter anwesend war
Von den wilden Zeiten in Paris
Denke an meine Liebsten in Paris
Die im VII. Arrondissement wohnten
Ein Jahr nach seinem Tod auftauchten
Für Chanel liefen was die Omi liebte
Es sind kleine Kapitel nur in diesem
Wunderbaren Buch die stets ein ganzes
Universum an Pariser Erinnerungen
Nach vielen Jahren frisch wecken
Rieche das frische Baguette und
Höre das Geschrei auf den Märkten
Von Montmartre noch tief in mir bei
Jeder Seite von Jules und Jim
Manches kam anders als gedacht
War seit dem Besuch bei meiner
Ersten Verlobten 1998 nicht mehr
In Paris aber es lebt ja noch in mir
Noch nachzutragen und gestern über
Viele andere bunte Gedanken ganz
Vergessen sind einige Seiten wieder
Bei Johann Gottfried Seume der auf
Seinem Spaziergang nach Syrakus
Einer der ganz frühen Bände noch
Aus der geliebten Anderen Bibliothek
Gerade in Dresden ist und plaudert
Immer wenn ich gerade denke dieser
Bericht sei schon etwas Lehrerhaft
Langweilig baut er aus dem Nichts
Eine Rezension oder Pointe ein
Auch hier wieder eine bissig genialer
Kleiner Verriss eines Theaterstücks
Das mehr von Engbrüstigkeit zeugte
Die dieser aus dem Wesen begründet
Vorsichtig und immer auch liebevoll
Doch genau gelesen ganz scharf wie
Kritisch das schöne Dresden und seinen
Von August gebauten Schein betrachtend
Amüsiert sich über die obersächsische
Aussprache einzelner die das Harte weich
Wie das weiche hart anstatt aussprechen
Im ganzen doch eher komisch wirkten
Berichtet ganz nebenbei wie der gute
Herr von Büel ihnen persönlich in nur
Wenigen Stunden ein Visum direkt
Von Metternich noch verschaffte
Dabei bedenkend dass diese Reise
Im Jahre 1802 stattfand also noch
Vor dem Reichsdeputationshauptschlus
Der das deutsche Reich quasi auflöste
Das sich offiziell dann 1806 erledigte
Aber Reisen zwischen den Staaten
Wären nicht so leicht wie nach Schengen
Sie heute bis zum Vormerz noch waren
Die Kunst und die Antiken besichtigte der
Gute Seume nicht aber dafür den Künstler
Grassi den er für den größten hält und
Tauscht sich über Erlebnisse dabei aus
Wie der sanfte Künstler zu Warschau
Im Zuge der Revolution als Korporal noch
Diente eine ganze Batterie kommandierte
Von ohnehin schon wilden Polen dort
Am Morgen hätte ihn Kanonendonner
Geweckt und so erfuhr er dass ein Prinz
Geboren wurde von dem er nun hofft er
Möge nicht so viel Lärm im Leben machen
So wären ja die Wettiner das in Sachsen
Als Kurfürsten regiert seit über hundert
Jahren als friedliebend bekannt was die
Kriege Friedrichs II. völlig ausblendet
Nach dem Wanderer nach Syrakus kommt
Der Glücksritter Pückler in England auf der
Suche nach einer Braut die seine noch
Gartenträume ihm finanzieren kann
Mit viel Humor schreibt Peter James
Bowman über die letztlich gescheiterten
Versuche des Fürsten Pückler auf der
Insel eine reiche Gönnerin zu finden
Pückler schreibt seiner Frau in seiner
Offenherzigen Art von seiner kleinen
Sechzehnjährigen Geliebten die mit einer
Solchen Wildheit dabei war dass sie es
Wohl mögen musste oder eben ihn
Auch war er sehr erstaunt von so einem
Jungen Ding Lobgesänge auf seine
Schönheit auf sein Gesicht zu hören
Jedenfalls wäre es ein Vergnügen
Gewesen was ihn nichts kostete zwar
Wäre sie keine Jungfrau mehr gewesen
Aber er wäre mit ihr durchaus zufrieden
Einzig Sorge machte ihm dabei eine
Mögliche Geschlechtskrankheit die er
Sich bei einem Vergnügen zuzog und
Klagte über eine chaude pisse
Chaude pisse ist Gonorrhoe oder auch
Tripper genannt was jedoch wenig ernst
Ausbrach aber seine kleine Romanze
Mit Julie leider abrupt beendete
Darüber empörte diese sich sehr und
Schwört sogleich ihn nie wieder an sich
Heranzulassen er hätte ja nur vier oder
Fünf andere Mädchen noch gehabt
Für die jungen Mädchen entwickelte
Pückler dabei eine richtige Passion
Schwärmte sie wären nirgendwo sonst
So schön und gefühlvoll offen dabei
Die täglichen heißen Badewannen fand
Er eher lästig wusste aber sie würden
Bei der Heilung helfen und sinnierte dazu
Nun sei die Liste seiner Missgeschicke voll
Darum hoffte er nun auf bessere Zeiten
Fand noch bei Esterhazy in Lottum einen
Leidensgenossen sie beide mussten
Darum allem Alkohol abstinent sein
Mitte Januar war er wieder gesund genug
Zur Saison nach Brighton zu gehen um
Dort seiner eigentlichen Aufgabe wieder
Konzentriert nachgehen zu können
Er traf wieder auf Mary Gibbings die
Immer noch reich und hübsch war nur
Ihre Eltern wie einen Klotz am Bein hatte
Die immer noch so vulgär waren
Weil es kaum eine andere Wahl gab
Nahm er seine Werbung wieder auf
Begleitete sie zu Bällen lauschte ihrem
Gesang und schrieb dann seinen Antrag
Er brachte seine edle Herkunft vor wie
Seinen Titel aber schickte den Brief
Dann doch lieber nicht ab und reiste
Unverrichteter Dinge wieder ab
Er ging zurück nach London um noch
Ein letztes mal auf Braujagd zu gehen
Dort durfte er nicht wie ein armer nur
Ehrgeizling erscheinen warum er
Von Rudolph Ackermann den er kannte
Einen Illustrierten Artikel über Muskau
In dessen Journal drucken ließ der dazu
Verwendete Stich war von Schinkel
Dessen Entwurf aber nie zur Ausführung
Kam mangels finanzieller Möglichkeiten
Zusätzlich wurde das Kurbad gelobt
Es war also richtige Eigenwerbung
Leider erschien der Artikel dann erst im
Juni also eigentlich zu spät für seinen
Dabei beabsichtigten Zweck aber
Auch ohne war seine Aufnahme gut
Er wurde erwähnt und eingeladen
Sein Englisch war mittlerweile gut
Genug auf dem Parkett zu glänzen
Seine liebste Gastgeberin wurde
Diesmal die Herzogin von St. Albans
Die er noch als Mrs Coutts kannte die
Von der Presse als ihre Fettheit noch
Verspottet wurde aber Kontakte hatte
Vor allem hatte die korpulente Irin
Großen Einfluss aufgrund ihres so
Enormen Reichtums die Karten zu
Ihren Freiluftfesten waren begehrt
Dort fand er sich neben Sir Walter Scott
Dessen Bescheidenheit ihn wie einen
Einfachen Landedelmann wirken ließ
Nicht wie den da bekanntesten Autor
So schien Pückler an der Oberfläche
Erfolgreich aber tatsächlich brodelte
Wieder die Gerüchteküche gegen ihn
Die ihm nachhaltig schaden sollte
So flog er beinahe als Gast aus dem
Travellers Club zog sich die Missgunst
Zweier bekannter Gastgeberinnen zu
Wie die des Herzogs von Cumberland
All diese streuten Gerüchte dass Pückler
Ein bloßer Abenteurer und Betrüger sei
Dazu wurde schlecht über seine Frau
Lucie Hardenberg noch geredet
Schließlich schrieb er noch einen Brief
An Friedrich Wilhelm III. mit der Bitte ihn
Zum General zu ernennen oder ihm
Einen Orden zu verleihen ohne Erfolg
Bülow dagegen nutze jede Gelegenheit
Pückler öffentlich zu verteidigen was aber
Keine größere Wirkung zeigte obwohl der
Botschafter Preußens alles versuchte
Als die wechselnden Gerüchte gerade
Überhand nahmen passierte etwas völlig
Unerwartetes der erfolglose Mitgiftjäger
Verliebte sich in Henriette Sonntag
Diese heimische Berühmtheit die auch
Eine gute Partie in London suchte wird
Die überraschende Wende im nächsten
Kapitel über den Glücksritter Pückler
jens tuengerthal 24.7.25