Sonntag, 23. Februar 2025

Lektürentagebuch 23.2.25

Lektürentagebuch 23.2.25

Den Sonntag lesend schon in der Nacht
Begonnen mit Franz Hessels wunderbaren
Buch Von den Irrtümern der Liebenden
Mit der ersten tragischen Liebesgeschichte

Die Erzählerin berichtet von einer Freundin
Professorentochter unter besten Umständen
Aufgewachsen mit einer großen geheimen
Sehnsucht nach dem wilden ungezügelten

Immer wieder weist sie alle Kavaliere zurück
Keiner reizt sie oder genügt ihr zu gerne
Ginge sie mal in den wilden Norden der
Großstadt wäre das für sie möglich

Dann kommt ihr Bruder auf Urlaub von
Der Front und bringt seinen Vorgesetzten
Unteroffizier einen schlichten Bauern mit
Wie er die Familie schon vorher warnt

Dieser unterhält sich im intellektuellen Haus
Mit dem Vater einem Chemieprofessor über
Düngemittel wie mit dem Bruder noch über
Maschinen geht dann mit dem Bruder

Das Berliner Nachtleben erkunden während
Sie bei den Eltern bleibt voller Sehnsucht
Nachts hört sie die beiden kommen und
Fasst einen Entschluss der tödlich endet

Was sie versuchte woran sie scheiterte
Welche Verzweiflung sie zu was führte
Lesen die Leserinnen am besten selbst
Wunderbar feinfühlig lässt Hesel erzählen

Mit dieser ersten tragischen Geschichte
Voller Sehnsucht nach dem anderen
Beginnt die Nacht der Geschichten von 
Den Irrtümern der Liebenden 


Weiter ging es heute mit dem großen
Sardischen Roman die schöne Mercede
Und der Meisterschmied von Marcello Fois
Der selbst ein geborener Sarde ist

Mit großem Gefühl und starker Sprache
Wird von der Hochzeitsnacht erzählt in
Der sie die Führung übernimmt als er
Emotional berauscht zu vorsichtig ist

Seine Hand ergreift und diese auf
Ihren Busen führt damit er zugreift
Die erregt stehenden Brüste erspürt
Worauf alle Hemmungen dann fallen

Sie einfach zueinander gehören wie
Natürlich in dieser ersten Nacht welch
Zufall der Natur diese auch begünstigte
Voller Hingabe ihre Zwillinge zeugen 

Wie er im letzten Moment seinen Kopf
In die Kissen drückt weil sie meinen so
Deutlich wie sie die Straße stets hören
Müsste auch ihre Lust allen hörbar sein

Wie fein sind diese Beschreibungen auch
Des lustvollen Lebens einer Ehe was seine
Grenzen in der Umgebung findet und wie
Die jüngere Frau die Führung übernimmt


Eine weitere wunderbare Geschichte im
Indischen Papageienbuch über die Lust
Wie die Lügen um sie gelesen die der 
Papagei der Prinzessin auf Wunsch erzählt

Von dem Mann der ein Bramahne war
Aber ohne Geld und Arbeit einen Stier
Langsam an sich gewöhnt bis er mit
Diesem zum Bordell reiten konnte

Dort gibt er sich als reicher Kaufmann aus
Bekommt die Tochter der Chefin wie das
Beste Zimmer und genießt die Lust um
In der Nacht mit dem Schmuck zu fliehen

Die Mutter beschließt nichts zu tun um
Sich nicht zum Gespött der anderen Huren
Der Stadt zu machen trifft ihn aber am
Nächsten Tag und packt ihn sogleich

Sofort will sie ihn zum König führen 
Damit der Dieb bestraft würde doch 
Der kluge Dieb warnt sie davor wiederum
So glaubwürdig dass sie es lässt

Dazu bringt er sie noch dazu ihm
Den Stier den er bei der Flucht noch
Bei ihr im Stall ließ herauszugeben
Zeigte sich so als erfahrener Lügner

Wenn sie so gut lügen könnte sie sie
Ihr Vorhaben wagen meinte der Papagei
Der damit wieder eine lockere Moral
Die über den Betrug lacht zeigt

Dieser kleinen Geschichten aus der
Uralten indischen Tradition zeigen
Ein lockeres Verhältnis zur Moral
Wo es legitim ist ein Bordell zu betrügen

Auch in unserer verlogenen Gesellschaft
Ist der Hurenlohn bis heute nicht einklagbar
Der Preis für Sex wird vorher darum gezahlt 
Egal ob lohnend oder eher nie real

jens tuengerthal 23.2.25

Wahlgang

Wahlgang

Bin heute zur Wahl gegangen
Vom Helmholtzplatz zum Ende
Der Lychener Straße gelaufen
Ein Stück durch die Schliemann 
Wie auf dem Rückweg noch etwa
Hundert Meter durch die Duncker
Damit das LSD Dreieck vollständig
Wenn auch ohne Rausch durchquert
Im Jugendzentrum Lychi kam ich ohne
Schlange und Warten dran und
Konnte schnell den Wahlzettel in die
Urne dort einwerfen und das war
Schon alles von der Wahl bis die
Ergebnisse um 18 Uhr kommen
Das Wetter war mild und trocken
Viele waren wohl schon wählen 
Mehr gab es nicht zu erfahren
Die Cafés am Platz waren auch
Draußen wieder gut gefüllt

jens tuengerthal 23.2.25

Liebeswahl

Liebeswahl

Liebe nicht wählen
Wo wir eine Wahl haben
Wäre wohl töricht

jens tuengerthal 23.2.25

Illusionslos

Illusionslos

Illusionslos lebt
Sich ohne jede Hoffnung
Weiter zum Ende

jens tuengerthal 23.2.25

Wahltag

Wahltag

Eine Wahl haben
Sollte eine Ehre sein
Ausdruck von Freiheit

jens tuengerthal 23.2.25

Clubriesling

Clubriesling

Noch pünktlich um zwanzig vor zwölf
Im Crossroads angekommen doch die
Kinobank war besetzt wie Tino sagte
Der heute alleine alles machen muss

Doch fand sich ein schöner Tisch oben
Zwischen den Clubsesseln mit Blick
Auf David Bowie was in vielfältig guter
Erinnerung nicht verkehrt sein kann

Zwe gemischtei Gruppen wie zwei
Paarweise bieten genug Geschichten
Von der Stimmung am Samstag hier
Gelassen erzählen zu können wie 

Als beobachtender Flaneur völlig
Ungestört in der Ecke zu sitzen um
Das etwas aufgeregte Geschehen
Hier beschreiben zu können 

Gerade brachte Tino meinen Riesling
Als Anna eine junge Münchnerin kam
Sich zu mir an den Tisch setzte und
Gleich zu plaudern begann was den

Flaneur ein wenig am Schreiben 
Hinderte aber junge zauberhafte
Damen verdienen natürlich alle
Aufmerksamkeit auf Kosten der Kunst

So plaudert sich der Abend in die
Nacht das Publikum wechselt 
Zwischendurch kommt noch Tino
Vorbei gehetzt und erledigt nötiges

Der Flaneur freut sich an der weiter
Munter plaudernden Anna und lässt 
Das Riesling Gedicht damit enden 
Sich an der Gegenwart zu freuen

jens tuengerthal 22./23.11.25

Samstag, 22. Februar 2025

Lektürentagebuch 22.2.25

Lektürentagebuch 22.2.25

Begonnen schon in der Nacht mit
Franz Hesels ganz zauberhaften
Irrtümern der Liebenden in dem
Drei Paare sich Geschichten erzählen

Es beginnt im unruhigen Jahr 1919
Der Krieg ist gerade erst zu Ende
Deutschland frisch eine Republik
Es mangelt an Strom und Wasser

Darüber unterhalten sich zwei der
Drei Damen auf einem Ball zum
Karneval in Berlin was schon eine
Sich fremde Veranstaltung eher ist

Sie hätte vergessen die Wanne noch
Vorher zu füllen klagt die eine während
Es der anderen an Kerzen mangelt der
Ball im Halbdunkel befremdet sie eher

Als dann ein Herr mit Monockel doch
Dazu auffordert obszön zu werden
Wollen sie ganz schnell weg da kommt
Da kommen Professor Dappertuto

Der Kunsthistoriker mit seiner neuen
Noch namenlosen Geliebten was auch
Eine zu weite Festschreibung hier wäre 
Wird humorvoller Kopf des ganzen 

Dieser lädt alle zu sich ein wo er
Guten Grog vom Gaskocher verspricht
Alle folgen durch das nächtliche Berlin
In dem noch Soldaten Wache halten

Eine der Damen die sich auf einer
Brücke am Kanal im Stacheldraht mit
Ihrem weißen Mantel aufgeregt verfängt 
Wird von einem Soldaten befreit

Angekommen machen sie es sich im 
Kerzenschein auf Diwan und Sesseln lasziv 
Bequem was Hessel mit Freude am Detail 
Sehr  anschaulich fühlbar beschreibt

Nicht wissend was sie tun sollen
Wird beschlossen Liebesgeschichten
Einander zu erzählen womit eine Szenerie
Zwischen Boccaccio und E.T.A Hoffmann 

Unter den drei frischen oder doch
Vielleicht noch nicht Paaren beginnt
Was eine zauberhafte Inszenierung
Für eine Nacht voller Geschichten ist

Bin gespannt auf die Erzählungen
Von der Liebe in dieser Nacht direkt
Nach Krieg und Revolution um die
Liebe und die Lust wie ihr Scheitern 

Eine Liebesgeschichte ohne Ende
Damit Tragik oder Drama fände kein
Ende und wäre gähnend langweilig 
Wie gut sind dagegen die anderen


Auch eine alte Liebesgeschichte erzählt der
Roman Mercede und der Meisterschmied
Von Marcello Fois der auf Sardinien spielt
Dort im Jahre 1889 mit der Begegnung

Der schönen Mercede mitt dem noch
Lehrling des Schmiedehandwerks Michele
Angelo und wie beide bei dieser durch
Eine seltsame Reihe von Zufällen die so

Nur die Liebe schreiben kann sich finden 
Woraus eine aufregende sardische also
Insuläre Liebesgeschichte voll Leidenschaft
Die von Glück und Schrecken erzählt wird

Schon die Inszenierung dieser Begegnung
Ist mit großem Gefühl wie feinen Details
Ganz zauberhaft beschrieben und macht
Hunger darauf bald weiterzulesen

Wie war diese Insel die eine meiner
Schwestern so liebt und sich als zweite
Heimat erkor zur Jahrhundertwende
Bevor die Moderne dort ankam

Dieser wieder wunderschöne Band aus
Der geliebten Anderen Bibliothek entführt
Den Flaneur nach Sardinien was er nun
Neugierig gespannt lesend erforscht

Wozu noch sollte ich je reisen solange es
Mit der Anderen Bibliothek auf dem Diwan
Soviel schöner auch gehen kann als ein
Flaneur der schönen Literatur

jens tuengerthal 22.2.25

Frühlingszauber

Frühlingszauber

Der erste wieder wärmere Tag
Noch vorsichtig warm angezogen
Führt uns die Natur vor was kommt
Ganz zart kommen erste Blüten
Nach dem harten Frost hervor
Zeigen uns lustvoll schön auch
Im gefrorenen Boden überlebte
Wunderschöne Natur um gleich
Voller Pracht wieder zu blühen
Als wäre nicht eben noch alles
Verschneit gewesen regt sich
Mit steigender Temperatur sogleich
Die vielfältig lebendige Natur
Wie dieser wunderbaren Bilder
Die mich von einer Gärtnerin
Aus Liebe wie Blumenliebhaberin
Heute erreichten und verzauberten 
Mit einem Blick nicht etwa weil
Nur Natur irgend magisch wäre
Die wächst und gedeiht wie es
Ihrem Wesen so bloß entspricht
Doch kann ich Mensch mich
Daran grenzenlos freuen weil
Erste Blüten Hoffnung geben
Auf wieder wärmere Zeiten
Die Leichtigkeit uns schenken
Was gerade Zauber genug ist
Auch ohne alles Höhere nur
Voller Freude über das Leben
Was wiederkommt trotz allem

jens tuengerthal 22.2.25

Ordnungsliebe

Ordnungsliebe

Liebe schafft Ordnung
Im Chaos der Gefühle
Glauben manche echt

jens tuengerthal 22.2.25

Teeordnung

Teeordnung

Mit einer Tasse
Tee Tage zu beginnen
Ist Ordnung genug

jens tuengerthal 22.2.25

Vorwahlstille

Vorwahlstille

Vor Wahlen keine
Meinung äußern respektiert
Freiheit erst wirklich

jens tuengerthal 22.2.25

Flaneurriesling

Flaneurriesling

Noch ganz im Hesel Rausch gerade
Zwanzig Minuten vor zwölf wieder
Das randvolle Crossroads erreicht
Kaum ausgezogen stand bereits

Der Riesling an meinem Stammplatz
Wie wohl tut es doch eine Stammbar 
Zu haben die deine Wünsche kennt
Wo du vertraut freundlich begrüßt wirst

Tino und John machen die Bar wobei
John mehr hin und her läuft was auch
In Anbetracht der gerade Enge oben
Eine gute Wahl heute hier scheint 

Das Publikum bunt gemischt mit noch
Einigen vertrauten Gesichtern an der Bar
Gerade kam mit einem fast zauberhaften
Lächeln eine Blonde ausladend vorbei

Gegenüber sitzen in den Sesseln zwei
Freundinnen im Gespräch von denen
Eine sehr männlich wirkt die andere
Die Zigarette zwischen den Zügen

Ein wenig angestrengt von sich weg hält
Beide haben sich viel zu erzählen ohne
Darüber zu mutmaßen wie bedeutend
Die Gegenstände ihres Gesprächs sind

Einige gemischte Runden plaudern laut
Die Musik besteht gerade hauptsächlich
Aus Beat zu Lasten der Melodie was
Durch die Stimmen vieler ersetzt wird

Hier in der Zwischenetage verstehe ich
Eher nichts von gewichtigen Worten die
Zum bunten Matsch so werden was
Perfekt zum dauernden Beat passt

Die irgendwie bekannte Dame mit den 
Langen rotblonden Haaren und der zum
Goldenen Zeitalter der Niederlande auch
Perfekt passenden Figur kam just vorbei 

Wir bemerken einander sichtbar aber
Tauschen noch keinen Gruß was nun
Nur eine Frage der Zeit scheint da sie
Allein gelangweilt gerade wirkt

Zwischendurch unterhält Tino sie
Sehr vertraut vielleicht genügt das
Ihr Warten auf Godot zu überbrücken
Bliebe gerne nur Beobachter hier

In einer kurzen ruhigen Phase setzen
Sich John und Tino rauchend zu ihr
Damit sind alle wieder gut versorgt
Der Flaneur kann für sich bleiben 

Die beiden Damen aus den Sesseln
Verabschieden sich freundlich mit einem
Seltsam vertrauten Lächeln was ich
Gerne erwidere ohne zu wissen warum

Der Flaneur ist scheinbar als Dichter
Hier bekannter als er ahnt denn andere 
Gründe scheinen mir noch unvorstellbarer
Versuche weiter unauffällig zu bleiben

Während ich noch beobachte wie John
Körbeweise leere Spirituosen Flaschen
Nach oben trägt überlege ich lieber nicht
Wo deren Inhalt inzwischen landete

Vielleicht erzählt die sehr ausgelassene 
Stimmung am Freitag hier noch mehr
Als der Beobachter erkennen kann 
Um halb eins beruhigt es sich etwas 

jens tuengerthal 21./22.2.25


Freitag, 21. Februar 2025

Lektürentagebuch 21.2.25

Lektürentagebuch 21.2.25

Heute nur Hessel gelesen was
In der Nacht mit Vater Franz aus
Ein Flaneur in Berlin begann ging
Später mit seinen Söhnen weiter

Franz Hessel berichtet während
Sie an der Börse vorbeifahren
Wie er einmal dem Treiben auf
Dem Parkett zu sehen durfte

Vom Balkon aus konnte er das
Mühen der vielen Glatzen unten
Bei ihrem Handel von Ferne mit
Humor dabei auch betrachten 

Diese leichte aber immer noch
Freundliche Distanz zu allem
Macht den Flaneur Hessel aus
Der immer ein Beobachter bleibt

Von der Börse geht es über die
Schlossbrücke deren nackte
Oder teils bedeckte Figuren dort
Allegorisch für Kriegsgötter stehen

Erzählt vom Spott der Bettina von Arnim
Gegenüber Varnhagen über diese die
Dem König zu nackt waren ihr aber
Zu wenig klassisch nichts richtiges

Varnhagen bemerkt dazu nur trocken
Welch Elend es mit der Kunst sei die
Nie etwas rechtes zustande bringe doch 
Lobt Hessel Schinkels Schwung der Brücke

Nach der Brücke erzählt er statt vom
Zeughaus erst von einer nirgendwo 
Aufgeführten Berliner Sehenswürdigkeit
Die sich in einem Spreekahn findet 

Dort gibt es einen präparierten Wal 
Dessen beeindruckende Größe ihn
An seine Kindheit erinnert als er diesen
Schon unbedingt sehen wollte

Vollständig und geruchlos sei dieser
Präpariert worden auf 22 Meter Länge
Berichtet anschaulich wie er mit den
Knaben dort den Walfisch bestaunte

Manche der Namen die dort auf
Schildern verzeichnet waren schienen
Ihm zu Christian Morgensterns Kunst
Der Verse geradezu ideal zu passen

Als Beispiele nennt er dazu die
Kammeidechse oder den Seestier
Auch Kofferfisch was sein Zeitgenosse
Morgenstern gewiss verdichtet hätte 

Doch der eigentliche Grund warum
Er so ausführlich vom Wal berichtet
War dass er nun etwas zum doch 
Benachbarten Zeughaus sagen müsste 

Zu diesem fiel ihm nicht viel ein denn
Es sei zu vollkommen es zu preisen
Zugleich preußisch wie barock dabei
Berlinisch wie verschwenderisch dazu

Lobt Schlüters Panoplien auf der
Balustrade die Helme außen wie
Die sterbenden Krieger innen ist es
Eine Spur zu vollkommen eigentlich

An dieser Stelle unterbrach ich heute
Die Lektüre um die Hessel Ausgaben
Im Antiquariat erstehen zu können die
Zur weiteren Hessel Lektüre führten


Diesmal seine beiden Söhne 
Stephane und Ulrich Hessel in dem
Band über Franz Hessel auch aus
Dem Oldenburger Igel Verlag 

Stephane erzählt von Erinnerungen
An den Vater in der Kindheit der ihm
Aus der gruseligen Odyssee vorlas
Die er gerade übersetzt hatte

Wie er Stephane mehr nach Helen Grund
Seiner Mutter kam französischer war
Während Ulrich Franz ähnlicher war
Erzählt von der Liebesgeschichte 

Wie er und Ulrich mit vier und sieben
Teil der Geschichte von Jules und Jim
Aus der Liebe zu dritt mit Rocher als
Kinder wurden und es seltsam war

Ulrich berichtet aus dem Leben im
Krieg der Flucht aus Berlin wie der
Zeit im Lager mit seinem Vater und
Von der in Sanary-sur-Mer wo sie

Zuerst in Huxleys Villa wohnten wie
Später bei einer Opernsängerin zur
Untermiete und von Franz Tod der
Schnell schön überraschend kam

Seine Sicht auf den Tod der kein
Grund zur Traurigkeit wäre sondern 
Ein erlösendes Ende von allem noch
Quälend individuellen das allgemein

Mit dem Ende würde teile ich sehr
Entdecke den Geist des Vaters noch
Zwischen den Zeilen und schließt mit
Passenden Versen von Ringelnatz:

“Wenn ich sterbe, darfst du niemals trauen
Meine Liebe wird dich überdauern 
Weine gut, lache gut
Mache deine Sache gut.”

Wie schön ist es so dem Menschen
Franz Hessel nah zu kommen dessen
Liebevoller Blick auf das Leben gut tut
Freue mich sehr auf mehr davon

jens tuengerthal 21.2.25

Hesselglück

Hesselglück

Franz Hesel zu lesen ist ein Glück
Seine Bücher zu besitzen ein noch
Viel größeres weil es dem Flaneur
Ermöglicht immer Zeit mit ihm zu teilen

In meinem Lieblingsntiquariat Mutabor
Im Winskiez hatte ich neulich schon
Die Gesamtausgabe entdeckt und
Überlegt ob ich sie mir leisten könnte

Auch bat der freundliche Antiquar
Noch um etwas Bedenkzeit für den
Preis der wohl über hundert Euro liege 
Was für arme Poeten viel Geld ist

Entschlossen war ich eigentlich
Schwärmte meiner polnischen Freundin
Die als Literaturwissenschaftlerin gerade
Eine Ausgabe meiner Lyrik kommentiert vor

Kurz entschlossen und Bücher liebend
Wie diese als CEO eines Unternehmens ist
Beschloss sie der Berliner Flaneur müsse
Diese Ausgabe haben und wies alles an

Nun landete das Prachtstück nach kurzer
Verhandlung mit noch einigen Schätzen 
An Ausgaben von und über Hesel ganz
Überraschend schon in meiner Bibliothek

Stehen in direkter Griffweite im Rücken
Des Dichters für den sich ein Traum mit
Mehr als genug Franz Hessel erfüllte der 
Sich auf wunderbare Lesestunden freut 

Welch GIück können Bücher schenken
Wie reich und zufrieden fühle ich mich
In meiner Bibliothek auf dem Diwan nun 
Dankbar der großzügigen Gönnerin

Für die einen nur bedrucktes Papier
Dem Flaneur eine Welt voller Glück
Die eine eigene feine Philosophie der
Freude am nahen und kleinen mir ist

jens tuengerthal 21.2.25

Liebesverlassen

Liebesverlassen

Von aller Liebe
Verlassen bliebe wenig
Hoffnung auf morgen

jens tuengerthal 21.2.25