Mittwoch, 29. Januar 2025

Teeliebe

Teeliebe

Teetrinker lassen
Liebe wie Tee noch ziehen
Was zu ihnen passt

jens tuengerthal 29.1.25

Erlebnis

Erlebnis

Leben erleben
Genug Erlebnis für den
Zuschauer Flaneur

jens tuengerthal 29.1.25

Begabung

Begabung

Begabung verschenkt
Talente völlig umsonst
Manches lohnt sich nie

jens tuengerthal 29.1.25

Teegeschenk

Teegeschenk

Tee schenkt mir alles
Wärme Erfrischung Genuss
Mit Zufriedenheit

jens tuengerthal 29.1.25

Dienstag, 28. Januar 2025

Lektürentagebuch 28.1.25

Lektürentagebuch 28.1.25

Professor Clemens Kestner kommt in
Kapitel II von Franz Hesels heimlichen
Berlin gegen Mittag nach Hause wo er
Sich am Kind der Pförtnerin erfreut

Dieses malt Himmel und Hölle in
Kästchen zum Hüpfen auf den Gehweg
Als er fragt ob in die Mitte Erde kommt
Meint das Kind wohl eher Tempelhof

In der Wohnung trifft er die gestresste
Olga die sich um Russels Prinz.kümmert
Wie davon erschöpft ist worauf noch
Margot die Runde überraschend bereichert 

Alle fragen sich wo Karola ist die noch
Nicht wieder auftauchte und haben die
Idee sie könnte bei Wendelin sein 
Mit dem sie bei Margot lange tanzte

Daraufhin macht Clemens den vorher
Margot noch auf Eifersucht anpiekte
Die er als überflüssig zurückwies sich
Auf den Weg zu Wendelin Karolin finden

Während der Herr des Hauses abwest
Geht Margot mit Russell dem englischen
Untermieter in den Salon der von seinen
Freunden im Hochadel ihr erzählt

Dies tut er locker plaudernd nennt auch
Ehemals regierende Häuser nur beim
Vornamen ohne alle Titel die er dafür 
Beim Bürgertum ganz exakt nennt

Sie plaudern über die Verhältnisse im
Hause Kestner wie Olga die Schwester
Von Karola Clemens liebt was alle sehen
Bis auf die Beteiligten die es ignorieren

Dann fragt Olga bei Karoline an ob sie
Mitessen wollte Russel wollte sie das
Bescheidene Mahl nicht anbieten der
Es aus seinem Vorräten noch ergänzt

Bringt Dosen mit Leckereien wie einen 
Weißen Bordeaux den er elegant öffnet
Seinen Gin hatte Margot noch abgelehnt
Weil er sie beim Springen stören würde

Es ging weiter um Bekannte und Pferde
Fühlte mich an meine Großmutter dabei 
Erinnert die ähnliche Konversation liebte
Zu gerne über Pferde und Prinzen sprach

Auch sie nannte diese nur beim Vornamen
Erzählte gern wie sie einst in London noch
Die junge Elizabeth geschaukelt hat die bei
Ihren Freundinnen nebenan lebte

So fühl ich mich bei Franz Hessels so
Gut beobachteten wie geplauderten
Geschichten ein wenig wie Zuhause
Die Sitten ähnelten sich doch sehr

Im Hinterkopf dabei immer was aus
Dem Ausbruchsversuch von Karola
Mit Wendelin nun wohl werden wird 
Wer wen wo wie antreffen wird

Gerade noch lag Wendelins Kopf in
Karolas Schoß auf seinem Diwan
Als sie ihn beauftragte ihre Sachen
Für sie packen zu lassen aber dann

Doch lieber selbst aufgebrochen war
Nun erscheint ihr Gatte bei ihm was
Das nächste Kapitel unterhaltsam in
Hoffnung auf eine Aufregung macht

Wie fein Hessel dies Großbürgertum
In seinen Lebenswelten liebevoll zeigt
Zugleich die inneren Grenzen wie auch
Mögliche Konflikte inszeniert ist groß

Mit Blick für die Details auch dennoch
Immer liebevoll im Ton dabei beschreibt
Er eine eigene Welt die nach ihren Regeln
Mit Sinn für Traditionen noch lebt

Zugleich zeigt er dem Umbruch auch
Die neue Zeit in der nur Geld zählt was
Sehr an uns wieder erinnert wo der wohl 
Verrückte reichste Mann König spielt

Hessel zu lesen lohnt sehr wegen der
Feinen Beobachtung welche uns die
Zeiten nahebringt zu Beginn der
Weimarer Republik in Berlin

Eine Wendezeit mit erstarkenden
Radikalen die durch große Krisen ging
In Diktatur und Weltkrieg endete
Hoffentlich ersparen wir uns das

jens tuengerthal 28.1.25

Liebeswege

Liebeswege

Liebe sucht Wege 
Zueinander zu finden
Auch ohne Gründe

jens tuengerthal 28.1.25

Reinlichkeit

Reinlichkeit

Sauberkeit ist kein
Kultureller Höhepunkt
Sondern bloß putzig

jens tuengerthal 28.1.25

Beziehungsweise

Beziehungsweise

In Beziehungen
Werden wir selten weise
Manchmal nur dennoch

jens tuengerthal 28.1.25

Zustimmungserpressung

Zustimmungserpressung

Ohne Mehrheit die
Zustimmung zu erpressen
Offenbart vieles 

jens tuengerthal 28.1.25

Lustrealitäten

Lustrealitäten

Verliebt von geteilter Lust träumen
Schafft orgiastisch schöne Welten
Welche die gelebte Lust zu gerne
Enttäuscht weil nicht so ist wie im
Traum noch imaginiert warum die
Wirklichkeit vielfach dann zu einem
Frustrierenden Erlebnisse wird was
Wir uns traumlos eher ersparten
Doch nie scheint Sex uns so heiß
Wie voller Sehnsucht nur geträumt
Weil nüchtern mit Abstand betrachtet
Die Triebbefriedigung doch eine eher
Lächerliche Gymnastik ist die aber
Dafür erstaunlich gut funktioniert
Wie uns die Porno Industrie zeigt
Dazu unser Immunsystem stärkt
Irgendwo dazwischen balancieren
Wir von Sex zu Sex der mit jedem
Versuch langweiliger uns scheint
Was Ehepartner oft enttäuscht davon
Miteinander erleben müssen wenn
Der Reiz füreinander abnimmt aber
Andere dafür reizvoller erscheinen
Dies sind normale Lustrealitäten
Mit denen wir vermutlich noch
Am besten entspannt umgehen
Statt überholter Moral zu huldigen
Sollte erlaubt sein was gefällt
Um einander so gut zu tun
Sex könnte wie ein Spiel als 
Entspannungsübung gesehen
Weniger Konflikte verursachen
Doch grau ist alle Theorie dafür 
Blüht bunt der Baum der Phantasie
Die mit Sehnsucht noch gemischt 
Lust riesig erst werden lässt was
Durch entspannten Umgang mit
Sex wie Tanz im Fitnessstudio
Eine gute Perspektive böte ohne
Damit Beziehungen und Familien
Für eine Nebensache zu riskieren
Weil die emotionale Dramatisierung
Des Sex es erst reizvoll macht real
Alle Grenzen zu übertreten die eine
Grenzenlose Natur nicht kennt
Sein wir einfach realistisch
Genießen wir unsere Natur
Möglichst ohne Drama

jens tuengerthal 28.1.25

Sehnsuchtsfrei

Sehnsuchtsfrei

Wie wäre eine Liebe ohne
Das Leiden der Sehnsucht
Bliebe nur eine Partnerschaft
Wie eine Ehe unabhängig
Vom nur eingebildeten Gefühl
Böte das nicht mehr Stabilität
Überlege ich der heute noch
Mit einer bewunderten Freundin
Schrieb einer wunderschönen
Opernsängerin die Lyrik liebt 
Welche die Freiheit genießt
Nichts zu wollen und lieber
In Freiheit ungebunden zu
Bleiben nicht auch all die
Ungesunden Reflexe der Liebe
Erleiden zu müssen die wir
Beide zur genüge kennen
Wenn auch nicht miteinander
Ersparen wir uns das lieber 
Keine Beziehung zu wollen
Liegt mir schon lange nahe 
Die Freiheit eines Lebens ohne
Sehnsucht zu genießen gibt
Dem Geist großen Freiraum 
Schön es so ähnlich zu sehen
Dachte ich bei unseren Nachrichten
Und weiß doch jeder Plan ist
Müßig kommt erst die Realität
Der Gefühle ins Spiel die dann
Mit Leichtigkeit alles dominieren
Ob es sehnsuchtsfreie Liebe gibt
Bin ich auch nicht ganz sicher 
Bei Büchern zumindest geht es
Wie mit Geliebten eher als unter
Verliebten Partnern in Beziehungen 
Jedenfalls wird so weniger mehr
Bekommt was bleibt neuen Wert
Was sich vielleicht lohnen könnte

jens tuengerthal 28.1.25

Globalbegrenzt

Globalbegrenzt

Braucht es grenzenlose Märkte
Um langfristig erfolgreich zu sein
Ist Globalisierung logisch nötig
Oder eine ungerechte Gefahr

National orientierte Menschen
Finden dabei plötzlich wieder
Gemeinsamkeiten mit Linksgrünen
Die sie sonst für versifft halten 

Lokale Märkte sind ein typisch
Grünes Projekt was aber dem
Konservativen Denken auch
Sehr gut gefallen dürfte

Brauchen wir mehr Grenzen
Von Bundespolizisten bewacht
Oder ist das schlicht überholt
Behindert die Warenströme nur

Was den freien Handel stört
Macht Waren unnötig teuer
Schadet den Ärmsten sicher
Verstärkt damit die Inflation

Sicherheit kam noch nie über
Grenzen alle Täter waren da
Ordnung beginnt im Inneren
Wo die Länder zerstritten sind

Unser Sozialsystem braucht
Ganz dringend Zuwanderung
In Zukunft zu funktionieren weil
Die Wirtschaft auf Wachstum setzt

Dies zu ändern könnte auch die
Nationalen und Grünen Kräfte im
Weniger ist mehr seltsam vereinen
Machte aber alles für alle teurer 

Grenzen und Zölle behindern den
Handel wie eine freiheitliche
Entwicklung der Märkte und
Benachteiligen damit alle

Soziale Spannungen aufgrund
Fehlender Integration sind eine
Reale Gefahr auch geworden 
Wie ist es mit globalen Märkten 

Machen diese selbstverständlich
Was für viele unvorstellbar noch ist 
Wäre multikulturelle Kultur dann die
Passende Antwort in Zukunft 

Sollten wir global denken doch
Lokal lieber handeln und wie lässt
Sich beides vernünftig vereinbaren 
Möglichst vielen gerecht zu werden

Sich diese Fragen zu stellen um
Eine vernünftige Antwort zu finden
Könnte das wichtigste werden auch
Die rechten Narren zu entlarven

Wie wollen wir künftig leben
Welche Kompromisse braucht es
Könnte weniger Polarisierung helfen
Gemeinsame Wege zu finden

jens tuengerthal 28.1.25

Wahlkrampf

Wahlkrampf

Gerade herrscht Wahlkampf was das
Das Gegenteil von Vernunft immer ist
Von den Lügen in Zeiten von Wahlen
Zu erzählen scheint müßig doch was
Wäre die Alternative als dazu darum
Lieber zu schweigen weil alle wissen
Die Politik will sich nur verkaufen was
Immer sie am Ende wirklich wollen
Wird es nun kaum einer so sagen
Um nicht angreifbar zu werden
Doch warum wir dann überhaupt
Wählen und dies teuer bezahlen
Verstehe ich immer weniger
Es ist ein hässlicher Krampf mehr
Als ein Fest der Freiheit noch

jens tuengerthal 27.1.25

Montag, 27. Januar 2025

Nachgiebigkeit

Nachgiebigkeit

Ist Nachgiebigkeit weiser als der
Ewige Kampfgeist um schneller so
Kompromisse finden zu können
Überlege ich angesichts einer
Überall zunehmenden Polarisierung
Gibt es dabei echte und unechte
Die also nur so tut um sich dann
Auf anderem Weg durchzusetzen
Was sind die Folgen bei den Frauen
Werden nachgiebige Männer von 
Diesen überhaupt beachtet oder
Will Frau stringente Alphatiere
Die sich immer durchsetzen wollen
Wie möglichst unnachgiebig sind
Wie sehr spielen dabei sexuelle Träume
In den sozialen Umgang mit hinein
Überlege ich und die Erfahrung lehrt
Frauen sagen dabei gerne auch das
Gegenteil von dem was sie wollen
Reagieren auf anderes als sie sagen
Folgen dabei dem Gefühl mehr als
Kühl abgewogener Vernunft was vieles 
Dabei ziemlich verwirrend für Mann macht
Hätte gern mehr Nachgiebigkeit um
Weniger Kämpfe zu kämpfen die
Selten zu etwas Gutem führen
Doch ob meine Natur das je
Zulassen wird beleibt offen
Was die Frage stellen könnte
Ob ich nicht zumindest gegenüber 
Der eigenen Natur sehr nachgiebig bin
Statt gegen atavistische Gewohnheiten
Ganz entschieden vorzugehen und so
Ändert sich vermutlich nie etwas am
Wesen aber Bewusstsein kann helfen
Gelassen damit künftig umzugehen

jens tuengerthal 27.1.25

Lektürentagebuch 27.1.25

Lektürentagebuch 27.1.25

In Franz Hessels Heimlichen Berlin
Vom Besuch der allem überdrüssigen
Karola bei Wendelin gelesen wo sie
Beschließen nach Italien zu fahren

Was viel zu knapp zusammenfasst
Wovon Hessel plaudernd erzählt
Wie die Bankiersgatt8n sich völlig
Überflüssig in ihrem Leben fühlt

Gatte Schwester Oda und Kind
Ihr alles abnehmen wie jeden
Wunsch bevor er groß wurde 
Schon ungefragt erfüllen darum

Dringend eine Aufgabe sucht
Während Wendelin von der Mutter
Auf das Gut der Onkels gerufen
Wo sie auch lebt dort zu lernen

In Landwirtschaft zu machen was
Doch für Söhne von Familie sehr
Gut und bodenständig wäre die
Herkunft mit der Zukunft verbände

Einen Brief von Kusine Jutta die
Gut verheiratet ist mit einem halt
Bankier lässt er hinein plätschern
Deren Sehnsucht nach Wendelin

Vielfältig begehrt gibt Wendelin
Der mit Fuchs geschmückten 
Karola hier den Vorzug die ihn 
Erst beauftragte um dann doch

Sich selbst auf den Weg zu machen
Mit dem sich vermutlich alle Träume
Von Italien bald wieder erledigen
Doch bleibt der Leser hier gespannt

Wie Karola die nun beschäftigt ihn
Zum Abschied auf die Stirn küsst
Verschwindet und von in ihr nur ein
Zerknülltes Taschentuch übrig blieb

Jene seltsam gebrauchte Trophäe
Die meist liegen bleibt wo eine Dame
Sich vorher erhoben hat was wie eine
Duftmarke ihrer physischen Existenz ist

Wie feinsinnig ironisch Hessel erzählt
Mit tiefem Blick auf die Verhältnisse
Wie die Gefühle der Bewohner dieser
Schon dadurch besonderen Umstände da

Die Freude am kleinen Detail wie das
Gespür für die Bedürfnisse in den noch
Besseren Verhältnissen die aber auch
Gerne über schwere Zeiten klagen

Franz Hessel schildert von Innen das
Leben wie die großen Gefühle derer
Zwischen Großbürgertum und Adel
Eine bis heute noch eigene Welt die
Ihre Etikette nun versteckt zelebriert 

Der Flaneur lustwandelt zwischen
Den Salons im feinen Westen vom
Überdruß zur Sehnsucht nach echter
Leidenschaft die sie nur träumen 

Eine mir nicht unbekannte Welt die
Irgendwie längst Geschichte wurde
Ohne durch etwas adäquat im nun
Digitalen Zeitalter ersetzt zu werden 

Die Welt eines Thomas Mann der
Auch Walter Benjamin entstammte
In der ein Dietrich Bonhoeffer noch
Aufwuchs damals schon in Dahlem

Jene gehobene wohlsituierte Welt
Die nahe am Abgrund wandelte 
Ihren Luxus mehr schätzte als die
Grundbedürfnisse zu kennen 

Hessels langsame geniale Sprache
Zeigt den großen Künstler wie den
Feinsinnig bürgerlichen Flaneur der
Sich der Verhältnisse wohl bewusst

Eine untergehende Welt beschreibt 
Die sterbend noch eleganter wirkt
Am Abgrund noch balanciert aus
Freude am vergangenen Glanz

jens tuengerthal 27.1.25

Liebevoll

Liebevoll

Voller Liebe ist
Leben miteinander viel
Schöner als ohne

jens tuengerthal 27.1.25