Freitag, 17. Januar 2025
Verschiebebahnhof
Verschiebebahnhof
Leben ist einfach
Der Verschiebebahnhof
Für verlorenes
Gefühle Hoffnung
Perspektiven werden dort
Real verschoben
jens tuengerthal 17.1.25
Grenzverschiebung
Grenzverschiebung
Grenzen verschieben
Ist Imperialismus
Nach Putin und Trump
Grenzen ziehen für
Alle Ausländer aber
Neues Christentum
Grenzenlos leben
Unvorstellbarer Horror
In unserer Welt
jens tuengerthal 17.1.25
Wortlust
Wortlust
Können Worte Lust wecken
Spürbar erregen oder braucht
Der Sex immer Taten dazu
Fängt nicht alle Lust im Kopf an
Wenn ich der Liebsten schreibe
Lass mich dein Perlentaucher sein
Weiß sie zwischen welche Lippen
Die Zunge dann lustvoll sich sehnt
Ihr beschreibe wie ich mich ganz
Langsam Wirbel für Wirbel ihren
Rücken hinab küsse bis er sich teilt
Um zungig die Teilung zu liebkosen
Von der Lust ihr schreibe mit der ich
Sie von den Füßen zur Mitte lecke
Mit dieser sie umkreisend spiele
Bis sie vor Vorfreude überläuft
Dann spürt sie die Lust aus diesen
Worten die sie längst erregten oder
Jede Tat wäre überflüssig nun was
Manche ohne Phantasie leugnen
Worte können Lust wunderbar zaubern
Sofern diese schon angelegt ist
Verhallen lächerlich echolos wo nicht
Werden dann zur nur Belästigung
Das Gespür haben wie Worte der Lust
Einander erregen können wo aber nie
Erfordert die gleiche Aufmerksamkeit
Wie Taten der Lust es auch tun
Aber welch zauberhaftes Vorspiel
Sind Worte der Lust immer noch
Wo der Geist den Körper berührt
Kommt er tiefer als jede Berührung
jens tuengerthal 16.1.25
Liebesworte
Liebesworte
Gibt es Worte die Liebe zaubern
Außer den so genannten Erklärungen
Die sich der anderen offenbaren
Und lösen die überhaupt etwas aus
Rennen wir nicht nur schon offene
Scheunentore damit ein wenn sie
Ein positives Echo finden denn
Wie wirkungslos verhallen sie
Gänzlich echolos wo das Wunder
Ungeteilt für sich nur bleibt
Werden dieselben Worte gar
Als Belästigung empfunden
Die bei der Richtigen zaubern
Müßig scheint es mir das eine
Zauberwort zu suchen weil wenn
Das Gefühl passt alles richtig ist
Wo nicht es nie verzaubern kann
Sind Worte also Schall und Rauch
Überlegt der Dichter bestürzt der
So gern die Minne in Verse fasst
Um die Liebe so zu besingen
Aber weiß aus Erfahrung ohne
Geteiltes Gefühl verzaubert nichts
Mit lässt auch ein Narr die Augen
Seiner Prinzessin stotternd leuchten
Doch träum ich gerne weiter dass
Die eine sich zwischen den Zeilen
Erkannt wie gemeint auch fühlt
Vom Klang der Verse bezaubert
Dem Charme des Dichters erliegt
Von dem vermutlich er alleine
Wenn überhaupt noch träumt
Wie gelegentlich schon mal
Die eine oder andere meinte
Was sich in der Realität dann
Bald wieder im Nichts verlor
Wenn Worte kein Echo mehr
Im anderen Herz wecken können
So hoffen und dichten die Dichter
Weiter es fände sich die eine
Wie viele es am Ende auch waren
Lässt die Hoffnung Lliebesworte
Weiter durch die Verse tanzen
Damit sie eine doch berühren
jens tuengerthal 16.1.25
Donnerstag, 16. Januar 2025
Lektürentagebuch 16.1.25
Lektürentagebuch 16.1.25
In eine schlesische Ratsversammlung
Geriet ich im Narrenturm wo bei ganz
Frischem Bier aus Schweidnitz über
Das jüngste Drama verhandelt wird
Auf moralische Empörung folgt der
Politische Realismus der sich sehr
Zugunsten von Reinmar von Bielau
Aufgrund seiner Erfolge wendet
Der Erfolge als Medicus von denen
Einige der Anwesenden profitierten
Wie seine Verbindungen bis in die
Höchsten Kreise des Reiches
Seine Sünden oder Verbrechen
Scheinen gering verglichen mit
Seinen Erfolgen die ihn dabei
Vielfältig unentbehrlich machen
Der Probst selbst als einst Adeliger
Pfarrer des Ortes anwesend ließ die
Inquisition als rechtschaffen dabei
Verteidigen statt alberner Hexerei
Auch dies scheint historisch korrekt
Vermutlich hat die Inquisition mehr
Frauen vor dem Feuer gerettet als
Die Glaubenskongregation hinrichtete
So werden die Vorwürfe zu den
Gefundenen Büchern relativiert
Es ginge um medizinisches allein
Was ausführlich erklärt wird
Zugleich werden auch noch die
Verwandtschaftlichen Verhältnisse
Des Reinmar offen gelegt die in
Allerhöchste Kreise hinein reichen
Der Rat beschließt noch keine Meldung
An den Herzog vorab zu erstellen um
Nicht unnötig Aufregung auszulösen
Praktiziert eine Politik der ruhigen Hand
Die gewiefte Inszenierung dieser
Inoffiziellen Ratssitzung ist gekonnt
Sprachlich teilweise etwas unrund
Doch politisch klug argumentiert
Der Roman hat immer noch die
Neigung etwas zu laut zu erzählen
Eine Spur zu plakativ seine Spuren
Auszulegen es fehlt etwas das Feine
Doch zumindest lädt es auch zum
Weiterlesen neben anderem was ihm
Sprachlich oft weit überlegen ist als
Die magische schlesische Ritterstory
Im Zauberberg wird mit großer Freude
Wie der Feinheit mannscher Ironie von
Der Inszenierung am Faschingsdienstag
Berichtet die ein wildes Fest erwarten lässt
Es gibt ersten Champagner schon zur
Abendmahlzeit zugleich werden auch
Sekt und Burgunder gemischt wie die
Beleuchtung bis auf Lampions gelöscht
Dazu schickt Settembrini einen Zettel
Mit einem Vers an Hansens Tisch der
Lautet der Berg sei heute zaubertoll
Wo Irrlichter ungenau Wege weisen
Wie Doktor Blumenkohl darauf eine
Poetische Erwiderung schreiben will
Sich aber beim Versuch sich dazu
Einen Bleistift zu leihen ganz verliert
Das Kleid von Clawdia Chauchat gab
Grund genug zu erbleichen fand auch
Hans der nur mein Gott ausríef beim
Anblick ihrer nur nackten Arme
Es folgt eine Parade der Verkleidungen
Mit teils vertauschten Geschlechtern
Ein Grieche vom schlechten Russentisch
Erschien dafür als Märchenprinz
Frau Stöhr wurde zum Scheuerweib
Alle duzten sich unter den Masken
Frau Iltis und Herr Albin kamen als
Stumme Schwester und blauer Heinrich
Clawdias Erscheinung mit einem
Selbstgefalteten Papierhut quer war
Mondän und Settembrini nannte sie
Darauf Lilith nach Adams erster Frau
Erläutert dies dem fragenden Hans
Als Figur der hebräischen Sage noch
Die später verschwunden ging aber
Verbittet sich streng das Du von ihm
So hält der Humanist auch noch im
Karnevalstaumel die Zivilisation wie
Deren formelle Etikette noch hoch
Nicht Teil des Rauschs zu werden
Seltsam genug dabei für einen
Freimaurer die alle per Du sind
Im weltumspannenden Bunde der
Brüder des Humanismus doch
So inszeniert Thomas Mann ganz
Feinsinnig auch den so exzessiven
Karneval noch als philosophische
Debatte von Lehrer und Schüler
Castorp im Rausch dagegen der
Nüchterne Settembrini ironisch
Distanziert wie Mann gern selbst
Der Karneval der Zauberer wurde
Figuren sind dann groß wenn sie
Im Wesen widersprüchlich werden
Was Mann wieder großartig gelingt
Noch in der Konsequenz überraschend
So wird dieses Kapitel in dem Hans
Clawdia intim ganz nah kommt zum
Wende und Höhepunkt der Romans
Auch wenn sie es nur französisch tun
Sich dafür viele Tage Zeit zu nehmen
Scheint dem geliebten Werke dabei
Mehr als angemessen wie es dem
Kernthema der Zeit auch entspricht
Ein aufgeregt rasantes Fest bei dem
Hans quasi defloriert und imitiert wird
Über viele Tage aufzuteilen scheint
Mir hier die angemessene Reaktion
Das unterscheidet den Zauberberg
Vom Narrenturm der haufenweise
Die Leser mit Details ertränkt die
Keine Geschichte weiter tragen
Bei Thomas Mann hat jeder kleine
Absatz noch Bedeutung wie bei
Proust sie feiern jedes Wort wo
Sapkowski inflationär schwafelt
Große Literatur von eher kleinen
Romanen für die breite Masse
Fein unterscheiden zu können
Macht Urteilsvermögen aus
jens tuengerthal 16.1.25
Lustzärtlich
Lustzärtlich
Manche mögen es gerne hart
Wollen richtig genommen werden
Um sich dabei gut zu fühlen
Die finden bestimmt genau das
Viele die ich kannte die das wollten
Waren irgendwann Opfer von Missbrauch
Ihnen fehlte der Zugang zum Genuss
Der für mich geteilt der Kern ist
Sex kann völlig verschieden sein
Auch gerne mal hart und wild
Doch bleibe ich dabei immer ein
Zärtlicher Liebhaber der Frauen liebt
Tue gerne gut und verwöhne
Liebe es Lust zu schenken wie
Noch schöner sie ganz zu teilen
Am schönsten ist dies zärtlich
Es gibt nicht einen richtigen Weg
Sondern so viele wie Menschen
Es passt wenn es sich gut tut
Wie wir es miteinander machen
Darüber reden hilft dabei mehr
Als einfach nur machen oder dem
Anderen sagen mach was du willst
Dann fehlt das gemeinsame meist
Geduldig bleiben und warten bis
Der richtige Weg sich findet lag mir
Lange eher fern der Trieb war stärker
Das Alter schenkte mir Geduld
Zwar hat älter werden viele Nachteile
Die abnehmende männliche Potenz
Im Gegensatz zur zunehmenden der
Frauen macht es nicht einfacher dabei
Doch der Gewinn an Gelassenheit
Kompensiert für mich alle Mängel
Weil wir einander verstehen lernen
Können wir dann erst ganz genießen
Am Ende bleibt die zärtliche Lust
Wie ein Teil meines Wesens übrig
Wo das passt wird es sich finden
Sonst sucht es sich eben anderes
jens tuengerthal 15.1.25
Liebestrauma
Liebestrauma
Ach wie oft hat die Liebe uns
Schon so verletzt dass keine
Perspektive mehr möglich schien
Alles verloren was eben noch
Für alle Ewigkeit versprochen
Frisst uns die Leere dann auf
Das plötzliche Nichts wiegt so
Viel schwerer und die Erinnerung
An geteilte Träume schmerzt dazu
Doch dann wie aus dem Nichts
Findet sie sich im tiefen Abgrund
Der verlorenen Herzen wieder
Blühen schönste Blüten ganz
Vergessener Gefühle wieder
Ganz egal wie alt wir sind
Vielleicht geben erst unsere
Verlorenen Träume den Grund
Auf dem Großes blühen kann
jens tuengerthal 15.1.25
Mittwoch, 15. Januar 2025
Lektürentagebuch 15.1.25
Lektürentagebuch 15.1.25
Doch noch ein Kapitel im Narrenturm
Nach dem schwachen Prolog gelesen
Nun wurde es rasant begann gleich mit
Wildem Sex und einer Verfolgungsjagd
Dies gut und temporeich geschrieben
Passend zur Erscheinung des Romans
Schon mitreißend aber wiederum mit
Zu vielen kleinen hässlichen Fehlern
Diese könnten auch an der Übersetzung
Liegen die zu sehr ins zeitgenössische
Schwankt für Renaissance wie die Zeit
Der Hussitenkriege unübliches nutzt
Dennoch mitreißend geschrieben mit
Einem gewissen Humor wird auch das
Gemetzel auf dem Marktplatz beschrieben
Wie lesbarer Freude am blutigen Detail
Werde dem flüchtigen Poeten noch
Eine Chance geben zu überzeugen
Zumindest ging es hier rasant zu
Wenn auch sachlich mäßig korrekt
Es wird diese wilde Mischung aus
Blut Sperma Sex und Kampf wohl
Gewiss Gemüter begeistern die auch
Anderes ähnliches schon schätzen
Der Flaneur ist etwas befremdet
Einen solchen Film schaute ich nie
Action ist weniger mein Genre lieber
Ist mir da ruhig gediegene Literatur
Was für Filme gilt würde ich für
Literatur noch mehr gelten lassen
Wer solche Szenen noch braucht
Leser zu fesseln sucht nicht mich
Doch insofern es im nächsten Kapitel
Um den flüchtigen Poeten geht der
Dem Flaneur nicht ganz fern ist
Könnte sich zeigen ob mehr lohnt
Sex und Action sind eher die Köder
Für einen illterarische Masse während
Poeten es gerne gelassen angehen
Statt außer Atem ganz gefesselt nur
Mit wilden Abenteuern im Stile eines
Casanova lassen sich Leserinnen ganz
Sicher fesseln doch das stand schon
Im Original besser beschrieben
Mäßige Sprache zu ertragen die nur
Gelegentlich sich historisch aufspielt
Braucht es guten Geist es zu ertragen
Biblischer Sex ist netter im Hohelied
Zum Trost darum noch ein wenig
Nach der hektischen Aufregung
In Joseph und seine Brüder gelesen
Die mannsche Verzögerung genießend
Warum lieben die Frauen gerade die
Unbeugsamkeit am Mann weil erst sie
Der Nachgiebigkeit ihren Wert gibt
Raunt Mut ihrem Gatten nun zu
Dies doppeldeutig sinnliche Spiel mit
Männlicher Standkraft und weiblicher
Lust sie zu überwinden ist ohne ein
Wort zu Sex zu verlieren erotischer
Als viele nur ausdrücklich beschriebene
Vögeleien in allen körperlichen Details
Weil hier eine geistige Spannung entsteht
Wird im Narrenturm etwa nur gefickt
So macht es die Frauen stolz wenn sie
Den Widerstand des Mannes überwinden
Dieser es ihnen trotzdem zum Geschenk
Macht was sie so erst errungen haben
Allerliebst nennt Peteprê darum auch ihre
Erklärung die ihn neugierig macht was
Das tatsächliche Anliegen ist das sie nun
Zu ihm führte der ungern nur gestört wird
Was sie mit hochmütiger Distanz respektiert
Außergewöhnlich wichtig muss also sein
Was sie Stolz und Respekt ignorieren lässt
Sich ihm so außergewöhnlich zu nähern
Es ist das Spiel und ewige Schwanken
Zwischen Liebe und Hass das mit dem
Begehren befeuert wird und dafür die
Unruhe die es bringt ertragen lässt
Wie sehr begehrt er seine schöne Frau
Die sich dazu besonders schmückte
Ihren ganzen Körper also einsetzt für
Den ihm noch unbekannten Zweck
Diese ganz übliche zielgerichtete
Prostituion zwischen Eheleuten ist
Ein Handel den beide genießen
Wenn so jeder das seine erreicht
Wenn sie sich nun zu seinen Füßen
Auf das von ihm gereichte Kissen setzt
Und sagt sie besuchten sich doch viel
Zu selten einfach so ohne Zwecke
Macht sie das Gegenteil ihrer Absicht
Dem lange verheirateten Manne noch
Deutlicher der abwägend überlegt was
Er als Grund sich wünschen sollte
Wie sie sich in Höflichkeiten ergehen
Die zu Bissigkeiten werden als sie zum
Wiederholten Male das zu grelle Licht
Bemängelt was er für sie entzünden ließ
Dann weist er ihre Kritik scharf zurück
Meint dafür wie unpassend sie doch
Gekleidet wäre wo er doch zu gerne
Das Linienspiel ihres Körpers sähe
Welch verletzend tödliche Waffe nutzt
Der Mann im Spiel der Geschlechter
Noch ohne zu wissen was sie will
Woraufhin sie sich entschuldigt
Galant tut er dies dann ab für die
Bemerkung er hätte nur in der
Möglichkeitsform gesprochen falls
Sie ungehöriges zu wollen meine
Sie finden dann nach kleineren
Kämpfen doch ins Gespräch
Was er nutzt sie noch mehrfach
Ein wenig dabei vorzuführen
Wenige Seiten dieses Geplauders
Am hier Scheitelpunkt des Romans
Machen die feine Magie deutlich
Mit der Mann aus Nichts zaubert
Hier braucht es keine Superlative
Zufällig gleichzeitiger Ereignisse
Die Leser wie gebannt fesseln
Spannung entsteht zwischenmenschlich
Diese hohe Kunst der Erzählung
Welche keine Aufregungen nutzt
Um zu beschreiben was zwischen
Zwei Menschen hochexplosiv gärt
Kunst ist es Gefühle der Spannung
Im unsichtbaren sichtbar zu machen
Ohne nur zu erzählen was passiert
Sondern diesem den Klang gibt
jens tuengerthal 15.1.25
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