Donnerstag, 16. Januar 2025

Verhandlungssache

Verhandlungssache

Immer ist alles
Verhandelbar womit nichts
Dauer haben kann 

jens tuengerthal 16.1.25

Waffenruhe

Waffenruhe

Waffenruhe ist
Kein Frieden aber besser
Als alle Kriege

jens tuengerthal 16.1.25

Lustzärtlich

Lustzärtlich

Manche mögen es gerne hart
Wollen richtig genommen werden
Um sich dabei gut zu fühlen
Die finden bestimmt genau das

Viele die ich kannte die das wollten
Waren irgendwann Opfer von Missbrauch
Ihnen fehlte der Zugang zum Genuss
Der für mich geteilt der Kern ist

Sex kann völlig verschieden sein
Auch gerne mal hart und wild
Doch bleibe ich dabei immer ein
Zärtlicher Liebhaber der Frauen liebt

Tue gerne gut und verwöhne
Liebe es Lust zu schenken wie
Noch schöner sie ganz zu teilen
Am schönsten ist dies zärtlich

Es gibt nicht einen richtigen Weg
Sondern so viele wie Menschen
Es passt wenn es sich gut tut
Wie wir es miteinander machen

Darüber reden hilft dabei mehr
Als einfach nur machen oder dem
Anderen sagen mach was du willst
Dann fehlt das gemeinsame meist

Geduldig bleiben und warten bis
Der richtige Weg sich findet lag mir 
Lange eher fern der Trieb war stärker 
Das Alter schenkte mir Geduld 

Zwar hat älter werden viele Nachteile
Die abnehmende männliche Potenz
Im Gegensatz zur zunehmenden der
Frauen macht es nicht einfacher dabei

Doch der Gewinn an Gelassenheit 
Kompensiert für mich alle Mängel
Weil wir einander verstehen lernen
Können wir dann erst ganz genießen

Am Ende bleibt die zärtliche Lust
Wie ein Teil meines Wesens übrig
Wo das passt wird es sich finden
Sonst sucht es sich eben anderes 

jens tuengerthal 15.1.25

Liebestrauma

Liebestrauma

Ach wie oft hat die Liebe uns
Schon so verletzt dass keine
Perspektive mehr möglich schien

Alles verloren was eben noch
Für alle Ewigkeit versprochen
Frisst uns die Leere dann auf

Das plötzliche Nichts wiegt so
Viel schwerer und die Erinnerung
An geteilte Träume schmerzt dazu

Doch dann wie aus dem Nichts
Findet sie sich im tiefen Abgrund 
Der verlorenen Herzen wieder

Blühen schönste Blüten ganz
Vergessener Gefühle wieder
Ganz egal wie alt wir sind

Vielleicht geben erst unsere
Verlorenen Träume den Grund
Auf dem Großes blühen kann

jens tuengerthal 15.1.25

Mittwoch, 15. Januar 2025

Lektürentagebuch 15.1.25

Lektürentagebuch 15.1.25

Doch noch ein Kapitel im Narrenturm
Nach dem schwachen Prolog gelesen
Nun wurde es rasant begann gleich mit
Wildem Sex und einer Verfolgungsjagd 

Dies gut und temporeich geschrieben
Passend zur Erscheinung des Romans
Schon mitreißend aber wiederum mit
Zu vielen kleinen hässlichen Fehlern

Diese könnten auch an der Übersetzung
Liegen die zu sehr ins zeitgenössische 
Schwankt für Renaissance wie die Zeit
Der Hussitenkriege unübliches nutzt

Dennoch mitreißend geschrieben mit
Einem gewissen Humor wird auch das
Gemetzel auf dem Marktplatz beschrieben
Wie lesbarer Freude am blutigen Detail

Werde dem flüchtigen Poeten noch
Eine Chance geben zu überzeugen
Zumindest ging es hier rasant zu
Wenn auch sachlich mäßig korrekt

Es wird diese wilde Mischung aus
Blut Sperma Sex und Kampf wohl
Gewiss Gemüter begeistern die auch
Anderes ähnliches schon schätzen

Der Flaneur ist etwas befremdet
Einen solchen Film schaute ich nie 
Action ist weniger mein Genre lieber
Ist mir da ruhig gediegene Literatur

Was für Filme gilt würde ich für
Literatur noch mehr gelten lassen
Wer solche Szenen noch braucht
Leser zu fesseln sucht nicht mich 

Doch insofern es im nächsten Kapitel
Um den flüchtigen Poeten geht der
Dem Flaneur nicht ganz fern ist
Könnte sich zeigen ob mehr lohnt 

Sex und Action sind eher die Köder
Für einen illterarische Masse während
Poeten es gerne gelassen angehen
Statt außer Atem ganz gefesselt nur

Mit wilden Abenteuern im Stile eines
Casanova lassen sich Leserinnen ganz
Sicher fesseln doch das stand schon
Im Original besser beschrieben

Mäßige Sprache zu ertragen die nur
Gelegentlich sich historisch aufspielt
Braucht es guten Geist es zu ertragen
Biblischer Sex ist netter im Hohelied 



Zum Trost darum noch ein wenig
Nach der hektischen Aufregung
In Joseph und seine Brüder gelesen
Die mannsche Verzögerung genießend

Warum lieben die Frauen gerade die
Unbeugsamkeit am Mann weil erst sie 
Der Nachgiebigkeit ihren Wert gibt
Raunt Mut ihrem Gatten nun zu

Dies doppeldeutig sinnliche Spiel mit
Männlicher Standkraft und weiblicher
Lust sie zu überwinden ist ohne ein
Wort zu Sex zu verlieren erotischer

Als viele nur ausdrücklich beschriebene
Vögeleien in allen körperlichen Details
Weil hier eine geistige Spannung entsteht
Wird im Narrenturm etwa nur gefickt

So macht es die Frauen stolz wenn sie
Den Widerstand des Mannes überwinden
Dieser es ihnen trotzdem zum Geschenk
Macht was sie so erst errungen haben

Allerliebst nennt Peteprê darum auch ihre
Erklärung die ihn neugierig macht was
Das tatsächliche Anliegen ist das sie nun
Zu ihm führte der ungern nur gestört wird

Was sie mit hochmütiger Distanz respektiert
Außergewöhnlich wichtig muss also sein
Was sie Stolz und Respekt ignorieren lässt
Sich ihm so außergewöhnlich zu nähern

Es ist das Spiel und ewige Schwanken
Zwischen Liebe und Hass das mit dem
Begehren befeuert wird und dafür die
Unruhe die es bringt ertragen lässt

Wie sehr begehrt er seine schöne Frau
Die sich dazu besonders schmückte
Ihren ganzen Körper also einsetzt für
Den ihm noch unbekannten Zweck 

Diese ganz übliche zielgerichtete
Prostituion zwischen Eheleuten ist
Ein Handel den beide genießen
Wenn so jeder das seine erreicht

Wenn sie sich nun zu seinen Füßen
Auf das von ihm gereichte Kissen setzt
Und sagt sie besuchten sich doch viel
Zu selten einfach so ohne Zwecke

Macht sie das Gegenteil ihrer Absicht 
Dem lange verheirateten Manne noch
Deutlicher der abwägend überlegt was
Er als Grund sich wünschen sollte

Wie sie sich in Höflichkeiten ergehen
Die zu Bissigkeiten werden als sie zum
Wiederholten Male das zu grelle Licht
Bemängelt was er für sie entzünden ließ 

Dann weist er ihre Kritik scharf zurück
Meint dafür wie unpassend sie doch 
Gekleidet wäre wo er doch zu gerne
Das Linienspiel ihres Körpers sähe 

Welch verletzend tödliche Waffe nutzt
Der Mann im Spiel der Geschlechter
Noch ohne zu wissen was sie will
Woraufhin sie sich entschuldigt

Galant tut er dies dann ab für die
Bemerkung er hätte nur in der
Möglichkeitsform gesprochen falls
Sie ungehöriges zu wollen meine

Sie finden dann nach kleineren
Kämpfen doch ins Gespräch
Was er nutzt sie noch mehrfach
Ein wenig dabei vorzuführen

Wenige Seiten dieses Geplauders
Am hier Scheitelpunkt des Romans
Machen die feine Magie deutlich
Mit der Mann aus Nichts zaubert 

Hier braucht es keine Superlative
Zufällig gleichzeitiger Ereignisse
Die Leser wie gebannt fesseln
Spannung entsteht zwischenmenschlich

Diese hohe Kunst der Erzählung 
Welche keine Aufregungen nutzt
Um zu beschreiben was zwischen
Zwei Menschen hochexplosiv gärt

Kunst ist es Gefühle der Spannung
Im unsichtbaren sichtbar zu machen
Ohne nur zu erzählen was passiert
Sondern diesem den Klang gibt

jens tuengerthal 15.1.25

Wunderliebe

Wunderliebe

Wunder zu lieben
Liegt vielen näher als die
Liebe zu leben

jens tuengerthal 15.1.25

Zeitwunder

Zeitwunder

Vergeht Zeit wirklich
Oder immer relativ
Zur Realität

jens tuengerthal 15.1.25

Eiszeit

Eiszeit

Kommt eine Eiszeit
Überlegt jeder ohne 
Heizung im Winter

jens tuengerthal 15.1.25

Glatteis

Glatteis

Eis erzeugt Glätte
Keine Überraschung aber
Viele fielen doch

jens tuengerthal 15.1.25

Lustwissen

Lustwissen

Braucht es Wissen für die Lust
Ist sie nicht wie die Liebe eine
Gefühlsfrage zuerst weil es ohne
Gefühl dabei nicht funktioniert

Sicher besucht es Gefühl das
Der Schlüssel zum Glück ist
Ohne wäre Sex nur Technik
Zur Reizung der je Nerven

Gefühl gibt uns erst das nötige
Einfühlungsvermögen was der
Schlüssel zu geteilter Lust ist
Warum Gefühl unentbehrlich ist

Ob das gleich Liebe sein muss
Ein Gefühl füreinander genügt
Liebe manchmal eher behindert
Ist eine graduelle Unterscheidung

Gefühl braucht es auf jeden Fall
Um ein Gespür für die Lust meines
Gegenüber zu bekommen doch
Wie nötig ist Wissen dabei noch

In der Liebe gibt es kein Wissen
Beim Sex schon und dieses hilft
Einander besser zu verstehen
Wie Gelassenheit zu finden

Wissen bekommst du auch durch
Übung beim Sex wie Gespräche
Doch schadet zusätzliche Lektüre
Für weiteres Wissen dem Sex nie

Sich auch miteinander immer für
Den Körper der anderen dabei zu
Interessieren macht es schöner
Kann neue gute Wege zeigen

Einander dabei verstehen wie 
Sich gegenseitig befriedigen wollen
Ist der Schlüssel zum schönsten Glück
Sich darum zu bemühen lohnt immer

Vieles liegt in unserer Natur doch
Manchmal braucht es noch mehr
Damit beide es genießen können 
Auch Befriedigung dabei finden

Darüber offen reden wie sich für
Die Lust des anderen interessieren
Ist der Schlüssel zum Glück doch 
Hilft Wissen dies leichter zu finden

Wissen ersetzt jedoch kein Gefühl
Macht es nur leichter mit diesem
Gelassen umgehen zu können
Statt auf Zufälle nur zu hoffen

jens tuengerthal 14.1.25

Liebeswissen

Liebeswissen

Von Liebe kann ich nichts wissen
Sie ist nie beweisbar noch gibt es
Eine absolute Sicherheit auch wenn
Wir uns diese so gerne versprechen

Kann sie nur fühlen wie diesem
Gefühl glauben mehr nicht als
Ein Glaube ohne Tatsachen der
So schnell verfliegt wie er kommt

Nichts ist also gewiss in der Liebe
Als ihre Flüchtigkeit besonders dann
Wenn wir uns ihrer zu gewiss sind
Egal was vorher sich versprochen

Weiß also nichts von der Liebe
Glaube aber zu gerne an sie 
Weil sie so glücklich macht
Wenn zwei sie mal teilen

Gegen alles mathematische Wissen
Sind wir uns dann sicher dass sie
Sich geteilt auch endlos verdoppelt
Was logisch nach Aberglaube klingt

Dennoch wäre es unvernünftiger
Nicht an die Liebe zu glauben
Weil es dann keine mehr gibt
Egal was ich je davon weiß

jens tuengerthal 14.1.25

Dienstag, 14. Januar 2025

Lektürentagebuch 14.1.25

Lektürentagebuch 14.1.25

Begann schon in der Nacht mit dem
Narrenturm einem wie es heißt
Historischen Fantasy Roman der
Zur Zeit der Hussiten Kriege spielt

Nichts was ich sonst lesen würde
Den Weg in meine Bibliothek fände 
Schon das Cover der Taschenbuchausgabe
Wäre abschreckend genug gewesen

Doch wider Erwarten begann es zwar
Lautstark mit flachen falschen Bildern
Die sprachlich aus der Zeit fielen aber doch
Nicht so schlecht erzählt wie ich fürchtete

Erinnert vom Stil her sehr an Umberto Eco
Den klugen Italiener der auch gut für das
Breite Publikum zu schreiben wusste
Dessen Bücher mich aber bisher alle

Literarisch zu sehr langweilten um sie 
Aufgeregt zu Ende lesen zu wollen
Fand sie zu durchsichtig oder zu
Schlicht gewollt dabei komponiert 

Bis auf den Namen der Rose sein
Erster erfolgreicher Roman der ein 
Bücherbuch auch war mich dennoch
Im Stil eher langweilte als faszinierte

Es ist nicht alles Thomas Mann oder
Musil vom sprachlichen Niveau her
Doch parallel zu den Meistern ist diese
Triologie doch ganz nett sogar

Trotz des abschreckenden Genre wie
Der zweifelhaften Gestaltung nicht so
Schlecht wie es scheinen könnte werde
Ihm irgendwann noch eine Chance geben

Wenn nicht parallel noch der Zauberberg
Wie Joseph und seine Brüder meiner als
Leser geduldig harren so kommt alles
Zu seiner Zeit genau richtig wieder


Im Zauberberg beginnt nun das
Walpurgisnacht genannte Kapitel
Was sich um den Karneval rankt
Wie das erotische Ereignis dabei

Es beginnt mit dem Zusammentreffen
Mit Settembrini der die Vettern als
Alter Hase aufklärt was dabei im
Sanatorium Berghof zu erwarten sei 

Es gäbe ja auch Bälle für die Narren
Wie die Blöden im Irrenhaus warum
Also nicht auch hier danse macabre
Doch nehmen viele vorige dieses

Jahr nicht Teil weil das Fest schon
Weit vor Mitternacht beginnt scherzt
Dazu der Humanist ein wenig bitter
Was Hans lachend gleich aufnimmt

Auch wenn der Titel des Kapitels
Dessen lustvolles Ende für Hans
Schon vorwegnimmt lässt sich wie
Er selbst schreibt Thomas Mann Zeit

Beschreibt wie es mit den närrischen
Instrumenten die es vorher schon beim
Concierge zu kaufen gab wie dazu mit
Papierschlangen zu den Mahlzeiten beginnt

Einige tragen da schon Papierhüte und
Geben sich närrisch wie später im
Rahmen der Festivität noch mehr die
Zur lustvollen Weihestunde für Hans wird



In Joseph und seine Brüder das Kapitel
Die Gatten begonnen  in dem Mut ihren 
Garten aufsucht um nach ihrem Traum
Die Entlastung des Joseph zu fordern

Wunderbar beschreibt Mann hier die
Begegnung der Gatten als ein völlig
Außergewöhnliches Ereignis und wie
Diese sich ausgesucht höflich begegnen

Zeremonielle Reden wie sie bei der
Begegnung den Göttern nahen sich
So abgespielt haben mögen lotet Mann
Fein und mit Freude am Detail aus

Wenige Seiten dieser Hochsprache lassen
Das spanische Hofzeremoniell als eine
Lockere Party scheinen verglichen zum
Privaten Umgang dieser Ehegatten

Hier zaubert der Zauberer wieder
Eine große Szene mit Freude am
Detail die einer Kulturgeschichte der
Höfischen Beamten dabei gleicht

Das ist nun Ägypten zur Zeit der
Josephslegende also etwa um das
Jahr 1800 vor der Zeitrechnung
Zur Zeit von Pharao Sesostris I.

Es beschreibt eine Hochkultur 
Wie die feinen Sitten des schon 
Gehobenen Bürgertums unter
Den hohen Beamten dort


Parallel zu dieser Begegnung die 
Fast Viertausend Jahre früher lag
Nun Proust zu lesen nah der sich
An den Sitten in Frankreich ergötzt 

Schien mir gerade sehr passend
So lese ich weiter im zweiten Band
Vom Schatten junger Mädchenblüte
Über die geistlosen Witze die Vater

Bloch unter ständiger Wiederholung
Der Pointe damit sie auch jeder ganz
Sicher verstünde erzählt wobei sich
Vater und Sohn humorvoll ergänzen

Genial mit welch feinem Spott Proust
Dabei die gesellschaftlichen Stufen
Seziert und so aufzeigt was diesen 
Also gehoben edel noch erscheint

Dafür anderen peinlich vorkommt
Jede Stufe in ihrem Universum
Noch lebt was die anderen voller
Verachtung stattdessen betrachten

Jeder für sich meint in seinem ganz
Eigenen Benehmen die beste Stufe
Erreicht zu haben die anderen welche 
Über ihnen stehen nur peinlich ist

Allein für diese präzise Analyse der
Sozialen Zustände wie der Sitten im
Raum zwischen Großbürgertum und
Adel ist la recherche schon lohnend

jens tuengerthal 14.1.25

Liebeskontrolle

Liebeskontrolle

Wer seine Liebe
Kontrolliert hat vermutlich
Keine Gefühle

jens tuengerthal 14.1.25

Choleriker

Choleriker

Choleriker sind
Sklaven ihrer Gefühle
Unfrei noch in sich

jens tuengerthal 14.1.25

Kontrollverlust

Kontrollverlust

Alle Kontrolle
Verlieren an Gefühle
Lebt sich gefährlich

jens tuengerthal 14.1.25

Leidenschaft

Leidenschaft

Was Leiden schafft tut
Selten dauerhaft gut doch 
Schenkt es höchste Lust

jens tuengerthal 14.1.25