Dienstag, 14. Januar 2025

Lustwandel

Lustwandel

Lust wandelt sich 
Im Laufe des Lebens
Von aufgeregt drängend
Zu gelassen genießend
Hat sie viele Varianten 
Zwischen Erregung und Ekel
Alle gekostet zu haben
Um damit zufrieden
Am Ende gelassen 
Genießen zu können
Was bleibt ist genug
Denke ich zufrieden

jens tuengerthal 13.1.25,

Glücksteilung

Glücksteilung

Glück zu teilen macht glücklich
Was neben es ist was es ist
Alles über die Liebe sagt
Jedes Wort mehr wäre hier
Zuviel warum dies Gedicht
Kurz bleibt es zu teilen
Einfach zusammen 
Glücklich zu bleiben

jens tuengerthal 13.1.25

Montag, 13. Januar 2025

Lektürentagebuch 13.1.25

Lektürentagebuch 13.1.25

Weiter mit Egon Friedells frechen Blick
Auf das Frankreich des siebzehnten
Jahrhunderts in dem nun in wiederum
Die Mutter für den minderjährigen Sohn

Die Regentschaft übernimmt den später
Berühmten Ludwig XIV. mit ihrem da
Liebhaber Kardinal Mazarin den Friedell 
Eine schwache Doublette Richelieus nennt 

Regierte Anna von Österreich Frankreich
Bis Ludwig alt genug wurde dabei war ihr
Politisch schwacher Liebhaber real aber
Erfolgreicher als Richelieu es je wurde 

Mazarin warf die Fonde nieder als den
Letzten Aufstand des Adels gegen den
Absolutismus erreiche in Münster dafür
Den Rhein endlich als Ostgrenze 

Schuf den Rheinbund als Verteidigung
Gegen die Niederlande und stellte so
Den Westen Deutschlands ganz unter
Französischen Einfluss erreichte auch

Durch weitere Bündnisses mit Schweden
Polen England und den Niederlanden
Mehr Einfluss als Ludwig XIV. je hatte
Doch wirkt er neben Richelieu blass nur

Friedell vergleicht ihn in seinem Geiz
Wie seiner Gier mit einer Figur aus
Einem Stück von Moliere nach dessen
Tod spekulierten schon alle auf den

Nächsten Kardinal der aber nicht kam 
Stattdessen übernahm Ludwig XIV. nun
Selbst die Herrschaft damit begann 1661
Der Hochbarock unter seiner Herrschaft

Warum es das cartesianische Zeitalter
Auch genannt wird lese ich morgen
Um heute noch gute Pasta zu kochen
Muss sich die Geschichte gedulden

jens tuengerthal 13.1.25

Ökoökonomie

Ökoökonomie

Weniger muss mehr werden
Wachstum nur der Konzentration
Weil alles lange schon zuviel war
Wenn wir eine Zukunft noch wollen

Wer keine mehr will kann weiter
Trump und AfD wählen wie mit
Dem Flugzeug in Urlaub fliegen
Aus Spaß alles zerstören 

Denn Zusammenhang erkennen
Wie Verantwortung übernehmen
Sollte nachhaltig belohnt werden
Asoziales Leben dafür bestraft

Jeder Flug ist so asozial wie ein
Kreuz bei der AfD oder sich für
Putin und Trump einzusetzen was
Mörderischen Imperialismus fördert 

Aber keine Sorge ihr Spießer
Euch nimmt keiner was weg
Besser geht die Welt unter
Als Gewohnheiten zu ändern

So lügen vor Wahlen alle weiter
Vom Wohlstand für alle wenn
Keiner etwas wagen will um
Die Welt nochmal zu retten

Aber ist ja ganz egal denn
Wenn diese kaputt ist dann
Bestellen wir bei Amazon eine
Neue die Elons Raumschiffe liefern

jens tuengerthal 13.1.25

Menschenliebe

Menschenliebe

Es können alle
Menschen sich lieben wie es
Lustvoll genießen

jens tuengerthal 13.1.25

Remigration

Remigration

Remigration heißt
Ausländer raus übersetzt
Dürfte strafbar sein

jens tuengerthal 13.1.25

Menschenrassen

Menschenrassen

Menschenrassen zu
Unterscheiden ist bereits
Rassismus im Wort

Unterschiede sind
Natürlich nicht nachweisbar
Sagt Biologie 

Alle können sich
Paaren und so vermehren
Sind eine Rasse 

jens tuengerthal 13.1.25

Biodeutsch

Biodeutsch

Unwort des Jahres
Biodeutsch tarnt Rassismus
Als Naturprodukt

jens tuengerthal 13.1.25

Liebesfehler

Liebesfehler

Liebe begeht keine Fehler
Hat immer Recht oder ist
Schon lange nicht mehr
Weil Kleinigkeiten plötzlich
Wichtiger als Gefühle werden
Wir uns durchsetzen wollen
Statt bedingungslos einander
Gut tun zu wollen dann ist
Von der Liebe mal wieder
Nur eine Beziehung geblieben
Aber auch das ist kein Fehler
Der Liebe sondern schlicht ein
Menschlicher Mangel bloß
So wäre die Liebe vollkommen
Wären wir es irgendwer von uns
Darum geht es weiter wie immer
Aber Liebe hat nie Fehler
Dafür ich um so mehr

jens tuengerthal 13.1.24

Sonntag, 12. Januar 2025

Geschmacklos

Geschmacklos

Seit Covid bin ich nahezu geschmacklos
Was eine Liebste ganz süß bestritt
Schaue ich sie an kann ich ihr nur
Zustimmen mein Frauengeschmack
Wird eher immer exklusiver kaum
Eine reizt mich nach allem noch
Wirklich oder ist es geschmacklos 
So etwas überhaupt zu bemerken
Wer bestimmt darüber was etwas ist
Zeugt es von gutem Geschmack 
Konventionell dabei zu empfinden
Was die eigene Meinung ersetzt
Welche Konventionen sind akzeptabel
Zeigt sich dabei Klassendenken oder
Unterwerfung unter die gerade halt
Herrschende Meinung und was bleibt
An Freiheit geschmacklos zu sein
Geht es um Äußerlicherlichkeiten nur
Oder tiefe innere Werte noch überlege ich
Ohne eine Antwort zu kennen ob es
Freier macht geschmacklos zu sein
Oder guter Geschmack ein Gebot
Von Stil und Klasse zugleich ist
Der engsten Fessel die dabei tut
Als gäbe es sie gar nicht nur
Dezent die Nase rümpft darüber 
Um alle ohne Geschmack damit
Völlig unmöglich zu machen was
Nur aushält wer auf die Meinung
Der anderen nichts mehr gibt

jens tuengerthal 12.1.26

Lektürentagebuch 12.1.25

Lektürentagebuch 12.1.25

In der Nacht die wunderbare Geschichte
Aus der Reise um meinen Garten von
Alphonse Karr vorgelesen aus Brief XVI
Unter dem Titel Halb Maritime über die

Pflanzen und Tiere am Ufer des Baches
Der sein Grundstück durchquert das er
Nutzt um die vollkommene Schönheit
Der Natur zu preisen der verglichen

Menschliche Nachahmungen der Natur
Etwa in der Architektur immer unvollkommen
Bleiben und erzählte bei Gelegenheit
Noch von den Vergissmeinnicht

Woher der Name dieser Blumen
Die alte nach dem deutschen benannt
Welche Sage daran geknüpft wurde
Wie unpassend der botanische Name ist

Macht deutlich wie Menschen stets
Sich übertreffen wollen und so von
Neid und Missgunst getrieben nur
In Konkurrenz die Natur imitieren 

Inspirierte mich noch in der Nacht
Zu den heutigen Haikus dieses
Etwas anderen Reisebuchs das im
Eigenen Garten die Welt findet


Mit viel Verständnis und Einfühlung
Erzählt Thomas Mann im Josephsroman 
Wie Mut die Frau des Potiphar sich mit
Der Erfüllung eleganter Pflichten müht

Wie sehr die Anforderungen eines 
Gesellschaftlichen Lebens immer
Die Lebenskräfte vornehmer Frauen
Beanspruchen sei ja lange bekannt

So widmete Mut täglich mehrere
Stunden der Pflege ihrer Schönheit
Eine gute Erscheinung zu bieten
Dazu kamen noch die Besuche

Bei Freundinnen ihres Status wie
Der Dienst bei Hof für die göttliche
Teje der sie auch diente in ihrer
Aufgaben als göttliche Beischläferin

So wurde sie eine weltkühle Mondnonne
Zwischen all ihren Ordenspflichten längst
Dachte nicht mal im Traum an Unzucht
Weil es außer ihrem Bewusstsein lag

Diese Stelle ist eine spannende Reflexion
Manns über die Theorien Freuds wie der
Traumdeutung die er damit infragestellt
Weil wir nichts denken was unbewusst

Damit bestimmt das Bewusstsein die
Träume auch mit dem Willen sind wir
Nicht willenlose Opfer des erfundenen
Unterbewusstseins was unfrei macht

Mit langen Anläufen wird beschrieben
Wie sie sich Joseph in Gedanken nähert 
Erst in der Absicht ihn im Sinne des 
Zwerges zu bekämpfen was sich verkehrt

Unbemerkt wie ungewollt wuchs damit
Die Anziehung des schönen wie auch
Deutlich jüngeren Joseph bis sie dabei
Die Kontrolle völlig über sich verlor

Sie träumte von Joseph und tat
Infolge alles den Traum zu besiegen
Was die Vernunft nur gebieten konnte 
Auch wenn sie längst das Gegenteil wollte

Wie schwer es aber ist Träume in Worte
Zu fassen weil das sagbare so wenig über
Diese sagt dafür Aroma und Fluidum alles 
Dennoch wird Muts Traum dann erzählt

Wie sie sich mit dem Messer schnitt 
Das Blut langsam ihr Gewand verfärbt
Aber keiner es bemerken will bis Joseph
Ihr die Wunde aussaugt und damit stillt

Mann beschreibt erotisch wie sich die
Lippen auf die blutende Stelle pressen 
Ihr vor Lust das Herz stehen bleibt die
Wunde darauf nicht weiter blutet 

Eine fast pornographisch sinnliche Stelle
Das Blut im Zwischenraum weggesaugt
Von seinen sinnlichen Lippen die sie aus
Der Scham der Flecken damit befreit

Hier wird deutlich warum die sonst so
Kühle korrekte Gattin plötzlich der
Großen sinnlichen Sehnsucht verfällt 
Statt weiter korrekt im Status zu agieren


Von den heißen Träumen in Ägypten
Wieder ins kühlere Davos wo die
Vettern Karen Karstedt abholen ihr
Ein wenig Unterhaltung zu geben

In strahlender Sonne laufen sie bei
Im Februar hohen Schnee darum
Im Gänsemarsch den geräumten
Pfad zum Friedhof mit ihr hinauf

Einer die dort vermutlich bald
Schon ihre letzte Ruhe findet
Was emotional gewagt ist aber
Hans natürlichem Umgang entspricht

Viele schlichte Gräber waren mit Namen
Aus ganz Europa hier versehen doch kaum
Einer war älter als zwanzig geworden die
Jugend ohne Tugend endgültig horizontal

Bis sie an einer freien Stelle stehen bleiben 
Beider Vettern Blick dabei auf die dort
Vor ihnen stehende Karen gerichtet die
Es spürt und darauf beschämt lächelt

Das war und würde wohl ihr Platz
Um auf Dauer horizontal zu bleiben
Denn leben schien dabei unpassend
Sind alle drei erschüttert beschämt

Mit großem Feingefühl schreibt Mann 
Hier über den Tod und geht mit ihm um
Wie der Abschied vom Leben als
Aufgaben neben anderen erfüllt wird

Kein Drama nicht zuviel Gefühl was
In Anbetracht erwartbarer Endlichkeit 
Unangemessen übertrieben schien 
Doch mit gutem Feingefühl dabei,

jens tuengerthal 12.1.25

Vorgartenfreude

Vorgartenfreude

Auf der kleinen Wanderung
Von Heinersdorf zurück zum
Helmholtzplatz beim Weg durch
Weißensee heute einen
Geschmückten Vorgarten entdeckt
Der weihnachtlich tierisch dekoriert
Einen Moment innehalten ließ
Während die Fenster noch
Erzgebirgisch leuchteten
Standen im Vorgarten quasi
Hinter Gittern Figuren die
Den Großstädter lächeln ließen
Ignoriere den erhobenen rechten
Arm des Weihnachtsmannes um
Lieber die Tiere zu belächeln
Keiner käme wohl auf die Idee
Im benachbarten Prenzlauer Berg
Seinen Vorgarten so zu dekorieren
Beschaulich dörflich wirkte es
Erinnerte mich noch an die
Gartenzwerge die wir als Kinder
Mit meiner Großmutter besuchten 
In dem kleinen Dorf in der Wetterau
Nun nahe der Prenzlauer Allee doch 
Noch in Weißensee dieser etwas
Verschlafenen Kleinstadt die seit 1920
Ein Teil von Berlin auch ist heute zum
Bezirk Pankow gehört der sich auch
Den Prenzlauer Berg einverleibte der
Immer großstädtischer war als Pankow
In dem Bolle einst Ärger noch suchte
Aber jenseits dieser bezirklichen Possen
Um den richtigen Namen war es ein
Spaziergang durch östliche Provinz
Fühlte mich wie auf dem Dorf auch
Als ich die Fotos dort machte und
Ein wenig die Gardine gelupft wurde 
Zu schauen wer dort stehen blieb
Was Grund genug war diesen
Gefühlt Ausläufer Brandenburgs
In Berlin durch die nächste Ampel
Am Dreiländereck der Brotfabrik
Richtung Prenzlauer Berg mittels
Überqueren einer Straße schnell 
In Richtung des heimatlichen Bergs 
Wieder zu verlassen der dann auch
Gewohnt unaufgeräumt schläfrig aber
Zumindest städtisch doch wirkte
Heinersdorf ist natürlich dörflich
Wie es der Name naheliegt auch
Wenn die Straßenbahn von dort
So sie denn fährt zum Alex führt
Aber wirkt schicker als ein Vorort 
Vom nahen Berlin dagegen ist
Weißensee gefühlt östliche Provinz
Was die misstrauischen Blicke dort
Immer wieder gerne bestätigen
Während du in Prenzlauer Berg
Spätestens nach Überquerung
Der Ringbahn irgendjemand auf
Englisch Französisch oder Spanisch
Plappern hörst es städtisch ist
So bin ich lange an Kleingärten
Entlang vom Dorf durch die sehr
Östliche Provinz in die Großstadt
Bei eisig sonnigem Wetter gelaufen
Mit völlig unterschiedlichen Eindrücken
Von Berlin das es nicht gibt weil es
Eigentlich nur viele Dörfer sind die
Zufällig alle heute Berlin heißen

jens tuengerthal 12.1.25

Liebesgarten

Liebesgarten

Liebe gleicht einem
Garten durch Jahreszeiten
In stetem Wandel

jens tuengerthal 12.1.25

Gartenparadies

Gartenparadies

Jeder Garten ist
Natürliches Paradies 
Das sich erneuert 

jens tuengerthal 12.1.25

Naturvollkommen

Naturvollkommen

Natur verschenkt die
Vollkommene Schönheit uns
Betrachtern umsonst

Mensch imitiert
Diese nur unvollkommen 
Zu hohen Preisen

jens tuengerthal 12.1.25

Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht heißt
Eine Blume und bittet 
Um Erinnerung

jens tuengerthal 12.1.25