Mittwoch, 9. Oktober 2024

Bettruhe

Bettruhe

Bettruhe ist ein 
Perfektes Rezept ohne
Alle Albträume

jens tuengerthal 9.10.24

Liebesübung

Liebesübung

Braucht die Liebe Übung
Liegt sie nicht in der Natur
Zieht es uns nicht nach ihr
Zueinander wie aneinander

Denke ich zurück an alle
Versuche Liebe zu finden
Welche Fehler ich machte
Was ich leichtsinnig verspielte

Würde ich sagen es bräuchte
Dringend Übung bevor wir mit
Großen Gefühlen es versuchen
Doch was bringt dabei Theorie

Waren die ersten Lieben dann
Übungen nicht ernst zu nehmen
Oder nur eben unerfahren noch
Weil es an Übung noch fehlte

Damals mit fünfzehn noch vor
Bald vierzig Jahren nun schon
Oder noch länger her mit den
Ach darüber schweige ich hier

Brauchte es all die Versuche
Bei keiner bleiben zu können
Lieber allein zu leben mit dem
Glück gelegentlicher Treffen

Mit 46 noch stürzte ich mich
Voller Gefühl verliebt in eine
Echte Werther Liebe mit allem
Nur vorstellbaren Drama ohne

Glückliches Ende aber doch
Wie alle Liebe eben endlich
Was vermutlich besser so war
Seitdem vorsichtiger Genießer

Verlier ich dennoch zu gerne
Das Herz was ich liebend dann
Mit offenen Armen verschenke
Das Erbe meines Vaters wohl

Komme am Ende zu dem nur
Zurück von dem ich stamme
Da hätte es keine Übung je
Gebraucht schön war es doch

Wer Liebe üben kann nutze es
Nur halte nie eine nur für eine
Übung und lernen tust du nichts
Als zu merken wie die eben bist

Doch lohnte sich jede Übung so
Schmerzvoll manche waren und
Was bleibt war alles wert denk ich
Dem Ende näher als dem Anfang

jens tuengerthal 9.10.24

Lektürentagebuch 8.10.24

Lektürentagebuch 8.10.24

Noch ein wenig bettlägrig blieb ich
Zum Lesen in Davos und Paris
Wollte es zumindest doch dann
Ging es plötzlich nach Hamburg

Nach der reichlichen sehr guten
Mahlzeit die Hans Castorp lobte
Während sein Vetter Joachim wie
Dort üblich nörgelte schlief der

Besucher aus dem Flachland schon
Am Tisch ein und wurde darauf von
Seinem Vetter schnell aufs Zimmer
Gebracht nur unterbrochen von der

Kurzen ersten Begegnung mit dem
In Wollsocken und Sandalen sehr
Deutsch gekleideten Doktor Krokowski
Der ein wenig beleidigt reagierte

Dies weil Hans sich nur als Besucher
Der im Kern gesund sei und keiner
Behandlung bedürfe vorstellte was
Dem Analytiker unvorstellbar schien

Wie Analytiker eben aus Überzeugung
Immer und überall Probleme suchen
Statt sich um Lösungen zu bemühen
Die sie überflüssig dann machten

Diese Begegnung verfolgt den bald
Eingeschlafenen Hans auch noch in
Seine Träume mit denen ein Kapitel
Endet um im nächsten dann in die

Hamburgische Heimat zu gehen
Mehr über den Protagonisten zu
Erfahren und seine Familie auch
Die Taufschale beim Großvater

Warum das frühe Waisenkind die
Eltern so früh verlor dass er sich
Kaum überhaupt noch erinnert was
Grund ist es im Schlaf zu erzählen

Wie ähnlich die Einrichtung der
Räumlichkeiten dem Haus meiner
Großeltern in Bremen war was die
Alten Traditionen gerne auch pflegte

So scheint mir auch die Pflege der
Traditionen dort sich kaum von denen
Ihrer Großeltern zu unterscheiden die
Doch noch Anfang des Jahrhunderts

Im Kaiserreich geheiratet hatten wo
Die eigenen Großeltern geboren wie
Alte hanseatische Familien scheinbar
Lieber nichts ändern an ihren Sitten

Es mischt sich da doch manches in
Den Familien aus denen ich komme
Doch erstaunlich vertraut sind mir die
Rituale mit dem Großvater dennoch

Der Welt in der auch Thomas Mann
In Lübeck einst aufwuchs von alten
Kaufmannsfamilien was meine nie war
Auf keiner Seite je und doch so ähnlich

Sind es die bürgerlichen Welten wie
Ihre vertrauten Rituale die dies Buch
Zu einer so nahen Heimat machen
Überlege ich und fühle mich lesend

Wieder wie zuhause in dieser Welt
Das Lungensanatorium erinnert mich
An die Klinik in Rohrbach in der ich
Über Jahre als Aushilfe arbeitete

Natürlich hat sich manches gewandelt
Doch anderes blieb mir innig vertraut
Ist mir mehr Heimat als jeder Ort denn
Mit dem Zauberberg wurde ich Leser

Waren die Buddenbrooks noch eben
Familiengeschichte in vielem ähnlich
Der Bürger Künstler Konflikt mir noch
Fremd als ich sie las und gruselig auch

Ist diese europäische Kulturgeschichte
In Davos wo ich einst Skifahren lernte
Als kleines Kind während mein Vater
Einen Kongress besuchte so vertraut

Wollte erst Joseph und seine Brüder
Den biblischen Roman fertig lesen
Welcher auch wunderbar ironisch ist
Doch mir nie zum Zuhause wurde

Ägypten ist weit weg für mich und
Die Bibel ein fremdes Märchenbuch
Was ich nicht ohne Zorn sehen kann
Die Josephsgeschichte sehr seltsam

Im Sanatorium Berghof fühle ich mich
Wie zuhause angekommen in vielem
Sehe nun auch die immer Ironie des
Großen Erzählers Mann seinen Witz

Diese Feinheit mit über fünfzig also
Nach über dreißig Jahren nochmal
Genießen zu dürfen ist ein Glück
Denke ich der vieles anders liest

So ist die Lektüre dieses Romans
Der eine Kulturgeschichte auch ist
Eine Reise zu mir und meinen
Wurzeln als liebender Leser

Sie beflügelt mein Sein als Erzähler
Neu und lässt lange liegen gelassenes
Neu beflügelt langsam wieder erwachen
Zeigt was sich verbinden darin sollte

Muss nicht wie Heinrich Mann noch
Mit etwas abrechnen oder irgendwen
Bloßstellen sondern lieber sichtbar
Werden lassen was Welten baute

Worauf ruht die bürgerliche Welt
Was ist von ihr geblieben heute
Hundert Jahre nach dem Erscheinen
Wie 117 Jahre vor der Handlung

Lese nicht einfach ein Meisterwerk
Nochmal sondern durchlebe es nun
Zum Glück etwas weniger hustend
Ganz neu und es formt mich wieder

Etwas älter inzwischen als Mann
Zur Zeit des Erscheinens war der
Noch seinen 50. vor sich hatte
Dafür bereits vielfacher Vater war

Was mir soweit ich weiß nur einmal
Mit der zauberhaftesten Tochter die
Ein vorlesender Vater finden konnte
Gelang damit genug der Vergleiche

Bei der ersten Leseerfahrung war
Hans Castorp mit schon Examen
Älter als ich der noch nicht mal sein
Abitur gemacht hatte ein anderer

Heute ist er ein junger Knabe mit
Kaum Lebenserfahrung denke ich
Milde sein Liebesspiel belächelnd
Dem Erzähler selbst viel näher

Lese- und Lebenserfahrung
Ändert den Blick auf die Lektüre
Kann ihn noch mehr genießen
Ohne etwas erledigen zu wollen

Kann jedem frühen Leser nur raten
Große Bücher noch einmal zu lesen
Wie mit Liebe neu zu betrachten was
Diese Bücher auch aus uns machten

Bin ich Settembrini eher gefolgt als
Freimaurer und Humanist der stets
Die Aufklärung gegen die Romantik
Als unvernünftige Zeit gerne lobte

Was vom Hans ist noch in mir oder
Sind die Vettern mir heute fern mit
Ihren jugendlichen Bedürfnissen
Noch etwas im Leben zu werden

Habe inzwischen auch wie Hans
Den eigenen Vater beerdigt was
Innerer Reifung nicht schaden muss
Betrachte die Lektüre vielfältig neu

Lange vertrautes neu zu erlesen
Sich in bekannte Welten zu begeben
Aber als ein anderer der längst in
Ganz anderen Ligen Leben spielt

Ein wunderbares Erlebnis was ich
Allen Leserinnen nur raten kann
Weil es neue Welten entstehen lässt
Die sich mit vertrautem in mir verbinden


Schön war es auch wieder mit dem
So liebevoll freundlichen Flaneur
Franz Hessel in Paris zu Besuch
Im Moulin Rouge beim Tanztee

Wie dieser noch kostenlos um
Eine Probevorführung der noch
Debütantinnen nächtlicher Shows
Erweitert wurde und wie es wirkte

Auch hier betrachtet Hessel als
Inzwischen älter gewordener das
Jugendliche Treiben beim Tanz
Was ihm so seltsam vertraut ist

Die jungen Damen die sich noch
Ein wenig verkleiden für die Rolle
Von der sie noch nicht wissen wie
Sie welche länger spielen wollen

Fein beobachtet Hessel das Treiben
Wie den Umbau der Bühne und die
Dort Ballettshow mit leicht sinnlichen
Einlagen nach dem dort Tanztee

Er freut sich am erlebten immer noch
Auf der Suche nach einem für ihn
Guten Feuilleton der sein Dasein als
Journalist rechtfertigen könnte doch

Wo diese Tanzstunde schon gut schien
Kamen doch Fragen auf bezüglich der
Leser und was er erzählen wollte wie
Bei der Teilnahme am Auflauf zum 1. Mai

Das seltsam revolutionäre Volksfest
Was französisch mit Sozialismus spielt
Eine ältere eigene Revolution hat die
Europa mehr gab als Sozialismus je

Er wahrt die Distanz und sucht doch
Nähe um dabei zu sein als Flaneur
Der unberührt berichtet von Parolen
Die im munteren Volksfest enden

Es ist eine Freude mit Hessel durch
Paris in seine Geschichte wie damit
In Erinnerungen in die eigene auch
Zu reisen auf dem Diwan bleibend

jens tuengerthal 8.10.24

Föderalterror

Föderalterror

Sahra Wagenknecht verübt Terror
Gegen die föderale Struktur der
Bundesrepublik welche die DDR
Bürgerin sichtbar nicht verstand

Dies ist ein Angriff auf unser Land
Gegen den dieses mit allen Mitteln
Verteidigt werden muss auch künftig
Festung der Stabilität zu bleiben

Der Föderalismus ist ein Element
Innerer Stabilität der Bundesrepublik
Länder und Bund teilen sich dabei
Die Aufgaben nach Zuständigkeit

Keiner hat in die Zuständigkeit der
Anderen hineinzuregieren damit die
Arbeitsteilung dem Grundgesetz als
Maßstab der Legalität entspricht

Außenpolitik und Verteidigung sind
Klar Bundessache während Kultur
Wie die Schulen Ländersache sind
Das hat Sahra Wagenknecht wohl

Offensichtlich noch nicht verstanden
Diese verlogene Pazifistin auf Seiten
Des Kreml die zu den Vergewaltigungen
In der Ukraine immer noch schweigt

Alleine ihre Versuche die Politik des
Bundes über die Länder dabei zu
Beeinflussen zeigt sie deutlich als
Terroristin wider die föderale Demokratie

Ob sie nicht nur wie Rosa Luxemburg
Aussehen möchte sondern auch wie
Sie enden will weiß ich nicht sofern sie
Weiterhin Erpressung betreibt wäre es

Kein überraschendes Ende für diese
Agentin des Kreml und im Sinne der
Verteidigung der Demokratie geboten
Was hoffentlich vermieden nun wird

Deutlich ist nach dieser Erpressung
Geworden das BSW ist wie die AfD
Kein Bündnispartner für Demokraten
Beide gehören dringend verboten

Ihre Nähe zu Putin und die Versuche
Der Erpressung verdeutlichen diese
Rechtfertigen im Krieg jede Handlung
Wer sie weiter wirken läßt wäre naiv

Möge so jeder Gewalt vorgebeugt
Werden die ihr Förderer Putin noch
Weiter real und drohend ausübt auch
Gegen seine Agentin hier damit die

Ein Frau Partei wieder verschwindet
Wie die AfD als Störfeuer aus Moskau
Die unsere Demokratie destabilisieren
Bevor wer sie behandelt wie Rosa

Möge sie lieber in Schutzhaft kommen
Oder in vorzeitigen Ruhestand nach
Dem Verbot ihrer Organisation die dem
Ossi Populismus neues Futter zuwirft

Während Putin neue Atomraketen in
Königsberg stationiert hat keine einst
Stalinistin über deutsche Sicherheit
Im Bündnis noch irgend mitzureden

Damit dieser Hebel des Föderalterror
Nicht greift muss jedes Bündnis mit
BSW und AfD verhindert werden wie
Deren Verbot durchgesetzt werden

Ohne diese beiden Feinde unserer
Freiheitlichen Demokratie werden
Sich andere Koalitionen finden lassen
Das Land bündnisgerecht zu verwalten

Sollte die Förderung durch Moskau
Nicht ausreichend nachweisbar sein
Genügt der Verweis dabei auf die
Bekannten geheimen Quellen auch

Vielleicht könnte ein solches Handeln
Was Sahra zu Oskar an den Herd lieber
Schickt unnötige Gewalt verhindern die
Sonst einigen hier drohen könnte

jens tuengerthal 9.10.24

Dienstag, 8. Oktober 2024

Liebesvernunft

Liebesvernunft

Vernunft und Gefühl
Leben besser im Einklang 
Außer bei Liebe 

Vertrauen darauf
Als wäre es vernünftig
Gefühl zu glauben 

Unvernünftiger
Wäre nur nicht mehr an die
Liebe zu glauben

jens tuengerthal 8.10.24

Meinungsfrei

Meinungsfrei

Ohne Meinung ist
Heute öffentlich keiner
Mehr erhört worden

Dabei ersetzte
Meinen alle Tatsachen
Schneller als gedacht 

Michel aus Frankreich
De Montaigne genannt hat
Früher es erkannt

Weniger ist mehr
Enthaltsamkeit bei Meinung
Höhere Tugend

jens tuengerthal 8.10.24

Horizontal

Horizontal

Aufrechter lebt sich
In der Horizontalen
Mit genug Büchern

jens tuengerthal 8.10.24

ErNeuerung

ErNeuerung

Wer seinen Zeitpunkt
Verpasst verliert damit nur
Die Selbstbestimmung

jens tuengerthal 8.10.24

Liebessalti

Liebessalti

Fahre keine Achterbahnen
Würde mir nur schlecht bei
Drehe auch keine Salti schon
Weil ich es nicht mal kann

Dennoch wage ich Liebe
Zu Frauen die ich nie
Verstehen werde oder kann
So es geht ewig weiter

Mit Ungewissheit wie dem
Unendlichen hin und her
Wie in einer Achterbahn
Wollen sie Aufmerksamkeit

Oder nicht genervt werden
Gerade unbedingt Sex oder
Jetzt sicher nie auch ohne
Jedes weil halt darum was

Mit Liebe verstanden wie
Alles geduldig ertragen wird
Bis zur nächsten Kehrtwende
Die völlig unberechenbar kommt

Es geht schließlich um Gefühle
Die muss kein Mann verstehen
Nur spüren solltest du sie was 
Rotierend manchmal etwas hohe

Anforderungen an uns stellt
Wir alle kennen die Folgen
Darum liebe ich alleine was
Viel Gelassenheit schenkt

jens tuengerthal 8.10.24

Lektürentagebuch 7.10.24

Lektürentagebuch 7.10.24

Seit mich Samstag die kleine Grippe
Erwischte und das Leben daher eher
In der Horizontalen stattfindet lese ich
Sowohl weiter als auch entsprechend

Nach vielen Jahren in denen ich ihn
Eher nur von Gert Westphal gelesen
Hörte lese ich wieder den Zauberberg
Passend zum Husten ab nach Davos

Wo ich mich in den Buddenbrooks schon
Zuhause fühlte wurde der Zauberberg mir
Von der ersten Seite an zur literarischen
Heimat und wohl immer liebsten Buch

Der Humor mit dem Thomas Mann die
Figuren im Sanatorium Berghof karikiert
Ohne dabei je witzig sein zu wollen oder
Höchstens im Geheimen bleibt großartig

Wie aufmerksam beobachtet da einer
Das Geschehen und wie fein zeichnet
Der Autor seine Personen alle die im
Sanatorium Genesung oder Tod erwarten

Mehrmals sollten die Leser ihn lesen
Hatte schon Thomas Mann geraten um
Ihn immer anders wahrzunehmen dabei
Alte Bekannte ganz neu wiederzutreffen

Lese selten Bücher je zweimal denn
Zu präsent sind mir ihre Geschichten
Wenn nicht wären sie es nie wert nur
Hier nun die besondere Ausnahme

So tauche ich gelegentlich hustend in
Die Zauberbergwelt ein was langsam
Beginnt wie die Eisenbahn den Berg
Hinauf kriecht in diese fremde Welt

Wie der Küstenmensch sich ganz ohne
Pause oder Akklimatisierung gleich bis
Ins Hochgebirge aufmacht um dort den
So gesund aussehenden Vetter zu treffen

Zu erfahren wie der Anschein täuscht
Es noch genug raue Stellen gäbe wie
Die Zeit dort anders gemessen wird
Drei Wochen eher nicht existieren

Das die im Bobschlitten transportierten
Leichen des höheren Sanatoriums noch
Den bereits Lachanfall befördern und wie
Seltsam erhitzt und frierend ihm doch ist

Weiß genau was mich erwartet und doch
Sehe ich manches nun anders lese es
Wie neu als Liebhaber dieses Humors
Der immer liebevoll freundlich bleibt

Freue mich auf das Auftauchen aller
Figuren die eine Rolle spielen und
Wie Hans sie wahrnimmt der ganz
Langsam in diese Welt wächst

Parallel zu Prousts Suche nach der
Verlorenen Zeit entstanden wird das
Spiel mit dieser noch bewusster hier
Während Einstein alles relativierte

Es ist wie der Besuch eines großen
Familienfests bei dem ich lauter schon
Ewig nicht gesehene Verwandte treffe
Mit denen ich Erinnerungen noch teile

Gut bekannt sind sie mir alle noch die
Handelnden Personen von Hans bis
Joachim zu Settembrini und Naphta der
Erst später zeitweilig zum Mentor wird

Madame Chauchat die rothaarige so
Indezent türenknallend kommende
Dame vom guten Russentisch wie
Die beiden Ärzte auch vertraut sind

Hofrat Behrens der rotwangige
Rheinländer der ein guter Operateur
Sein soll wie Doktor Krokowski sein
Assistent und die Brücke zur Magie

Das laute russische Ehepaar die im
Zimmer nebenan hören lassen
Was Hanseat Hans lieber nicht hörte
Sind so vertraut wie seine Maria Mancini

Die geliebten Zigarren von denen er
Ganze 300 für drei Wochen mitnahm
Die kein wirklicher Genuss werden in
Der klaren Luft die nach nichts riecht

Die seltsamen Glasbehälter im Flur
Für die letzten Atemzüge der nicht
Mehr heilbaren Patienten und wie
Die Mahlzeiten zelebriert werden

Freue mich auf die Begegnungen
Mit den alten Bekannten wie die
Humanistischen Lektionen des
Italieners Ludovico Settembrini

Tauche ebenfalls hustend nun
In der Horizontalen wie sie dort
Bei der Liegekur üblich war ein
In die Welt des Sanatoriums

Zum Glück nicht an Tuberkulose
Erkrankt noch sonst gefährdet ist
Der Zauberberg gerade wieder
Die ideale Bettlektüre für mich


Daneben weil eines ja doch etwas
Wenig an Abwechslung wäre noch
Weiter mit Franz Hessel in Paris wo
Verschiedenes nun erlebt wurde was

Nur knapp zusammengefasst hier
Wiedergegeben werden soll auch
Wenn jedes Wort dieses so feinen
Wie zarten Beobachters stets lohnt

Wie er seinen alten Freund besucht
Sie von alten Zeiten viel reden doch
Völlig ohne sich nach dem jetzt nur
Eine Frage zu stellen doch bleibt mehr

Es kommt zu Theaterbesuchen die
Kaum einen Feuilleton wert scheinen
Nach dessen Thema er noch sucht
Wie bedeutende Treffen noch dazu

So reden sie über das alte Reich
Von Karl dem Großen was leider
Dessen Erben aufteilten für sie noch
Eines vom Main bis zum Atlantik ist

Ein schöner europäischer Gedanke
Der wichtiger scheint als vieles an
Politischen Kleinigkeiten unserer Zeit
Vom gemeinsamen Geist getragen ist

Wie dieses offizielle Treffen auch der
Deutsch französischen Freundschaft
Auf kultureller Ebene dienen sollte
Doch kein Artikel Thema leider wird

Heute dann ein wunderbarer Gang
Über Montmartre wie auf die dort
Schönen vormittäglichen Märkte
Die Stimmung mit Künstlern dort

Wo Tänzerinnen und Concierge
Mit den gleichen rosa Pantoffeln
Ihr Gemüse und Baguette erstehen
Maler und andere noch dazwischen

Erinnere mich an diese Märkte gut
Es gab auch Anwohner dort noch
Aber immer deutlich mehr Touristen
In typisch Pariser Atmosphäre dann

Ist der Autor einer von diesen als
Berliner in Paris oder doch schon
Ein vertrauter Freund in bekannter
Umgebung die er lange schon kennt

Die Geschichten meines Großvaters
Der dort studierte als Picasso und
Hemingway zusammen soffen sind
Wach dabei in meiner Erinnerung

Er könnte Franz Hessel getroffen
Vielleicht mit ihm geplaudert haben
Auch wenn er deutlich jünger war
Werden Geschichten so lebendig

Erinnerung und Phantasie mischen
Sich in zwischendurch Träumen zu
Neuen Geschichten die mich dieses
Paris als meines wiedererleben lassen

Leben die Geliebten aus den frühen
Neunzigern noch alle überhaupt sind
Nicht vielleicht mehr schon nicht mehr
Als die eine von der ich es weiß

Eine Bekannte erzählte mir neulich
Wie sie mit ihren Kindern in Paris dort
Unterwegs war und ins Moulin Rouge
Ging was auch Franz Hessel besuchte

Dort tanzte auch die Geliebte meines
Großvaters einst und ich denke wie
Gut ist es nur literarisch dort zu sein
Statt reale Enttäuschungen zu erleben

Die Tänzerin war nie ein Thema wohl
Der eifersüchtigen Großmutter wegen
Andeutungen erzählte er mir doch
Dazwischen tanzt die Phantasie

jens tuengerthal 8.10.24

Montag, 7. Oktober 2024

Geschlechtsverkehrt

Geschlechtsverkehrt

Welche Rolle spielt
Geschlecht im Verkehr zwischen
Menschen heute noch

jens tuengerthal 7.10.24

Frauenbilder

Frauenbilder

Männer wollen gern
Traumfrauen glücklich machen
Jede ist traumhaft

Frauen würden gern
Allen Männern gefallen
Ergebnis bekannt

jens tuengerthal 7.10.24

Mannsbilder

Mannsbilder

Frauen wollen gern
Ganze Kerle richtige
Mannsbilder eben

Männer würden gern
Frauen immer gefallen
Ergebnis bekannt

jens tuengerthal 7.10.24

Gedenkengrauen

Gedenkengrauen

Siebter Oktober
Gedenken eines Grauen
Aus Hass der Hamas

jens tuengerthal 7.10.24

Vergewaltiger

Vergewaltiger

Die Emotionen kochen hoch zum
Fall der vergewaltigten Französin
Die von ihrem Mann noch betäubt
Anderen Männern angeboten wurde

Es ist unstrittig dass viele Männer
Mit ihr Sex hatten ohne dass sie es
Wollte oder sogar wusste weil nicht
Bei Bewusstsein in diesem Moment

Dies erfüllt sicher den Tatbestand
Einer Vergewaltigung weil es dabei
Nicht darauf ankommt ob das Opfer
Bei Bewusstsein war oder nicht

Klar ist auch dass sie das nie wollte
Fraglich ob anderes gelten muss
Falls der Mann den Tätern suggerierte
Das Opfer wolle genau dies eigentlich

Darf ein Mann so etwas glauben oder
Nie weil es unmöglich sein kann dass
Eine Frau sexuell benutzt werden will
Handelte der Täter also vorsätzlich

Wer glaubt einverständlich zu handeln
Hat nicht den Vorsatz zu vergewaltigen
Könnte dafür nicht bestraft werden auch
Wenn der objektive Tatbestand erfüllt

Was im deutschen Strafrecht eine
Frage der Schuld ist könnte sich nach
Französischem Recht anders beurteilen
Zumindest scheint es leider vieldeutig

Inwieweit dies schuldhaft wäre also der
Täter es hätte erkennen müssen kann ich
Ohne den Täter zu kennen nicht beurteilen
Muss im Einzelfall also geprüft werden

Wer darüber mit Gewissheit von außen
Urteilt ist meist ahnungslos wie eher
Von Gefühl als von Vernunft getrieben
Sollte keinesfalls darüber je urteilen

Damit ist viel weniger eindeutig klar
Als manche heute empört meinen auch
Wenn er hier entsetzt hat der Schutz
Von Tätern eine große Bedeutung

Wir liefern niemand dem Mob aus
Lassen keinen steinigen oder hängen
Strafen nur mit einer Aussicht auf
Besserung oder Veränderung noch

Wie kann ein solches Geschehen für
Die Zukunft zum Schutz der Frauen
Wie aller Opfer vor Missbrauch künftig
Gesetzlich noch verhindert werden

Es geht dabei nicht darum wie ich dies
Verhalten persönlich beurteile noch wie
Es der Frau dabei erging sondern allein
Wie es objektiv erfasst werden könnte

Was könnte ein Gesetzgeber dabei tun
Frauen davor besser zu schützen wie
Täter angemessen zu bestrafen was
Noch mehr abschrecken könnte

Wo ziehen wir eine Grenze beim Sex
Was darf noch erlaubt sein und wo
Muss der Staat sicherheitshalber in
Den privaten Bereich eingreifen

Es gibt in Berlin genug Clubs in 
Denen Frauen sich von mehreren
Männern zugleich benutzen lassen
Wer es mag findet hier jede Variante

Das ganze gibt es auch gefesselt
Mit Ketten als Vergewaltigung dabei
Zumindest gespielt und inszeniert im
Einverständlichen Missbrauch

Diese machen es einverständlich was
Durch ein Formular feststellbar wäre
Wenn es jemand nicht glauben wollte
Dann wäre die Schuldfrage geklärt

Es gibt auf sexuellem Gebiet wenig
Was Menschen sich nicht antun oder
Einander aufgegeilt zurufen um so
Einander noch heißer zu machen

Habe mehrfach erlebt wie Frauen
Dabei zu mir sagten vergewaltige mich
Nimm mich und mach was du willst
Was mir immer absurd vorkam

Sex ist für mich geteilte Lust die sich
Damit beschenken will und damit ist
Eine Vergewaltigung das Gegenteil
Von dem was Sex je schön macht

Fand solche Aufforderungen immer
Abturnend eher seltsam machten
Sorge ob des psychischen Zustandes
Der beteiligten Partnerinnen mehr

Was diese aber alle entschieden wie
Teilweise beleidigt zurückwiesen nur
Wo beginnt da eine Schutzpflicht
Was darf Teil des Spiels noch sein 

Inzwischen habe ich gelernt es gibt
Beim Sex nichts was es nicht gibt
Wie keine absurde Neigung der nicht
Irgendwer noch wie blind dann folgte

Habe erlebt wie eine Sub einen Dom
Nach dem Sex autoritär zurechtwies
Er sei nicht böse genug gewesen wie
Beim Schlagen nicht konzentriert 

Von Frauen erzählt bekommen wie geil
Es doch wäre auf einem Tisch zu liegen
Wie bewusstlos und 6 Schwänze um dich
Benutzten dich einfach immer wieder

Kannte Frauen die zu mir sagten mach
Nimm mich einfach frag nicht lang rum
Was ich will oder wie fick mich einfach
Dann plötzlich das Gegenteil wollten

Wann wäre was davon schon eine
Vergewaltigung gewesen oder hätte
Für jeden objektiven Dritten zumindest
Wie eine solche sicher ausgesehen

Die Vergewaltigung nach Wunsch hat
Gezeigt was mich sehr erleichterte
Dazu bin ich völlig unfähig dabei
Stand nichts wie es nötig wäre

Kann also von mir aus Erfahrung
Sagen ich bin kein Vergewaltiger
Könnte nie eine Frau missbrauchen
Noch würde ich so etwas genießen

Seltsam nur las ich wie einer der
Täter der Vergewaltigungen dort
Das gleiche von sich sagte was
Nachdenklich im Urteil machte

Wo ist die sichere Grenze die 
Über viele Jahre Gefängnis 
Entscheidet vor welchen Tätern
Müssen wir uns dringend schützen

Ein Täter war wohl auch pädophil
Zumindest fanden Ermittler Hinweise
Die auf diese Neigung hindeuten
Darf dies das Urteil beeinflussen

Wie sehr ist diese Neigung durch
Die Mode der Nacktrasuer aus der
Pornobranche noch gefördert worden
Worauf manches inzwischen hindeutet

Frauen die ich darauf hinwies waren
Oft genauso beleidigt wie jene deren
Psychischen Zustand ich anzweifelte
Warum sich friedlicher schweigend lebt

Was der Ehemann um den es im
Prozess geht seiner Frau antat ist
Ein entsetzliches Verbrechen das
Dringend bestraft werden muss

Ist das Konstrukt der Ehe zu der
Auch der eheliche Beischlaf gehört
Die Basis des Problems eher als
Eine Sicherheit und Lösung dafür

Liebe und verehre Frauen könnte
Keiner Gewalt antun noch eine je
Vergewaltigen und erlebte aber
Genau das als sexuellen Wunsch

Heute ist so etwas regelbar und
Wir können uns vorab versichern
Genau das auch zu wollen zur
Not sicherheitshalber schriftlich

Nur was macht zum Vergewaltiger
Gibt es eine klare Grenze dabei
Oder verschwimmen die Ränder
Wen darf wen muss ich bestrafen

Sich über diese Fragen erneut
Auch miteinander klar zu werden
Ist dieser Prozess sehr gut der
Vielleicht miteinander reden lässt

Viele von denen ich dazu las sind
Sicher in ihrem Urteil statt sich die
Dinge in Ruhe zu betrachten weil
Noch mehr gerechte Strafe wollen

Als ich mein Jurastudium 1992
Begann sagte der Professor im
Strafrecht als erstes vergessen sie
Das Schwein muss bestraft werden

Dies der Grundrechte wie auch
Der Prozessrechte wegen und
Des Grundgedankens der im
In dubio Grundsatz steckt

Bei der Massenvergewaltigung
Schreien viele nach Strafe für
Die Schweine und Kastration
Fordern gar noch einen Pranger

Verstehe all die aufgewühlten
Gefühle angesichts der Tat doch
Wäre vernünftige Distanz nötig
Rechtlich korrekt hier zu urteilen

Ein Urteil was die Grundrechte
Der Täter verletzt hat keinerlei
Aussicht auf Bestand was die
Situation noch schlimmer machte

Geben wir den Glauben auf der
Rechtsstaat sorgte jemals für
Gerechtigkeit dies unklare Wort
Was alleine emotional wertet

Bedenken wir alle Folgen bevor
Wir für eines anderes aufgeben
Mit dem wir künftig dann leben
Weil Gefühle sich schnell ändern

Hoch emotionale Prozesse helfen
Sich der Grenzen des Rechts wie
Seiner Chancen zur Befriedung
Klarer zu werden ohne Gefühl

Es geht bei der Frage einer
Verurteilung als Vergewaltiger
Um keinerlei Gefühl sondern
Die nüchterne Rechtsanwendung

Nur wo diese gesichert ist kann
Ein Urteil jemals Bestand haben
Was ein wichtiges Grundrecht ist
Dessen Aufgabe Vergewaltigung wäre

Frauen müssen vor solchen Tätern
Nachhaltig geschützt werden wie
Diese verfolgt und als Gefahr für
Frauen beseitigt gehören nur wie

Sich darüber klar zu werden nutzt
Der aufgewühlte Diskurs vielleicht
In dem viel Unsinn erzählt wird
Es wird unsere Aufgabe sein

jens tuengerthal 7.10.24

Sonntag, 6. Oktober 2024

Alleinsein

Alleinsein

Manche fürchten das
Alleinsein wie Krankheiten
Ist doch nur Natur

Andere folgen
Illusion von Nähe nur
Für kleine Momente

Glück der Einsamkeit
Genießen Kenner für sich
Allein meine Welt

jens tuengerthal 6.10.24