Sonntag, 7. April 2024

Liebesmühe

Liebesmühe

Macht Liebe je Mühe
Oder ist sie dann keine
Mehr sondern nur noch
Eine Qual als Beziehung
Die aneinander zieht wie
Sich dafür verformen will
Es dann passend zu haben
Überlege ich und denke
Wenn Liebe bleiben soll
Müssen wir uns auch um
Sie bemühen noch etwas
Miteinander zu erreichen
Doch sollte es dabei eine
Freude mehr sein als Mühe
Die wenig nur wert je ist
Zur Mühsal wird was
Keiner Liebe dann gut tut
Was kostbar uns scheint
Ist sicher der Mühe wert
Doch lässt worum wir uns
Mit Leiden bemühen alle
Unglücklicher nur zurück
Warum ich es dann gleich
Lieber lasse vernünftigerweise
Was ich in der Liebe nie bin
So gibt es immer wieder viel
Mühe die entbehrlich wäre
Blieben wir vernünftig nur
Wer ist das schon verliebt
Vielleicht ist das aber auch
Für die Liebe besser so
Also bleibt alles wie es ist
Irgendwie mühsam aber
Mit Liebe dafür

jens tuengerthal 7.4.24

Kriegswahlen

Kriegswahlen

Wahlen im Krieg
Sind vom Krieg beeinflusst
Es geht kriegerischer zu
Zwischen den Parteien
Wie im Denken aller
Entsprechend das Ergebnis
Frage mich ob wir uns
Wahlen in Zeiten des Krieges
Nicht lieber ersparten um
Dafür gut verwaltet in Frieden
Besser künftig zu leben
Weil Wahlen wenig ändern
Und wenn besser noch
Seltener stattfänden damit
Alles bleibt wie es ist

jens tuengerthal 7.4.24

Nachtunruhe

Nachtunruhe

Unruhige Nächte sind eher
Entbehrlich und besser
Sparten wir uns diese ganz
Um nicht zu schlafen statt
Diesen nachholen zu wollen
Wenn irgendwie eingeschlafen
Aber irgendwie hatte ich dann
Das Gefühl doch noch etwas
Entspannt schlafen zu wollen
Statt wie vorher nur in Kleidern
Unentschlossen noch was ich
Eigentlich wollte aber doch zu
Erschöpft noch etwas zu ändern
Diese Nächte sind zum vergessen
Besser streiche ich sie aus dem
Atlas meiner Erinnerung als ein
Unbekanntes Land was keiner
Reise mehr wert ist die nur mehr
Unruhe bringt wovon es weniger
Viel mehr bräuchte zu genießen
Was bleibt egal was ich will
Vergesse also die Nacht damit
Der Tag noch etwas wird
Vielleicht irgendwann

jens tuengerthal 7.4.24

Sonntagsverstimmung

Sonntagsverstimmung

Was ist die richtige Sonntagsstimmung
Für einen lieber einsamen Autisten den
Alles nervt was alle tun der lieber seine
Ruhe für sich hat statt im Strom noch
Angepasst mitzuschwimmen was er
Nur tut um in Ruhe gelassen zu
Werden dem nichts heilig mehr ist
Wie kollektive Stimmungen eher
Ein Graus lange schon sind weil
Sie das kritische Denken ersetzen
Freiwillig in keine Kirche mehr geht
Außer vielleicht noch kulturhistorisch
Diese Räume zu betrachten der aber
Ruhe und Stille genießt also so einen
Idioten wie mich überlege ich und
Frage mich ob alles lassen wie es ist
Besser tun könnte als große Pläne
Zur Verbesserung der Stimmung
Das Leben ist wie es eben ist
Zum Glück auch endlich wie
Sonntags noch etwas ruhiger
Wenn wir nicht etwas vorhaben
Wie heute leichtsinnig Oper
Mit Eugen Onegin in Heidelberg
Werde es noch ertragen weil
Die Musik großartig schön
Denke aber bei mir wieder
Weniger ist für mich mehr
Genau das mehr an Nichts
Liebe ich an Sonntagen was
Alle fürchten die immer gerne
Etwas unternehmen wollen
Den gelangweilten Geist mit
Nichtigkeiten zu beschäftigen
Was soll ich dazu sagen als
Besser nichts um lieber im
Lärm der Welt noch seine
Ruhe etwas zu haben

jens tuengerthal 7.4.24

Samstag, 6. April 2024

Jugendtod

Jugendtod

Das Bundesjugendorchester spielt im
Staufersaal des Wieslocher Palatin
Heute von Richard Wagner
Vorspiel und Isoldes Liebestod
Sowie Alma Mahlers Sieben Lieder
Wie schließlich als Krönung noch
Richard Strauss Also sprach Zarathustra
Elias Grandy hat dort die Leitung und
Wiebke Lehmkuhl singt die Alt Stimme

Ein Programm das mit dem Tod spielt
So ist Isoldes Liebestod die tragische
Geschichte der Liebe die nicht gelebt
Werden darf wie jene berühmte von
Romeo und Julia die Shakespeare
Beschrieb nur in der deutschen
Version besonders intensiv von
Wagner für Tristan und Isolde die
Auch übereinander wie miteinander
In vergeblich verbotener Liebe sterben
Wie nah war jeder Liebende dem
Nicht schon im Tanz der Gefühle
Mit der immer Endlichkeit

Auch die wunderbaren 7 Lieder von
Alma Mahler nach Texten der Autoren
Dehmel Bierbaum Rilke setzen sich
Mit dem Tod auseinander auf feine
Musikalische Art der vielfältigen
Großen Dame der Kultur der ihr
Gatte Gustav zwar leider das
Komponieren untersagte die
Wie einige große Musikerinnen
Der Spätromantik nur im Schatten
Ihrer Gatten oder Brüder wirkten
Doch bleibt mit den sieben Liedern
Hier ein emanzipatorisches Stück
Der Erinnerung an das Genie der
Alma Mahler uns in Erinnerung

Also sprach Zarathustra schließlich
Zeigt uns den Kirche und Glaube
Eher abgeneigten Richard Strauß
Der Gott wie Nietzsche auch eher
Kritisch gegenüberstand sich davon
In seinem der Komposition noch
Zugrundeliegenden Text distanzierte

Mutig freigeistig romantisch also
Das heutige Programm des
Bundesjugendorchesters was mit
Hoher tonaler Intensität mit Wagner
Beginnt der die größtenteils älteren
Zuhörer in den Bann schlägt auch
Wie intensiv die jungen Musiker
Teils sichtbar körperlich mit der
Hochdramatischen Musik mitgehen
Bis Isolde endlich doch stirbt

Mit wunderbarer Stimme singt
Wiebke Lehmkuhl die damals mutig 
Modernen Lieder Alma Mahlers die
Auch mit der Dunkelheit wie dem
Tod tonal hier spielen die Zuhörer
Ähnlich emotional berühren wie
Schon Isoldes Liebestod zuvor
Faszinierend auch wie zart das
Orchester die Waldseligkeit
Untermalt die sich in große Dramatik
Noch steigert bevor es liedhaft
In meines Vaters Garten geht
Den Wiebke Lemkuhl zart erfühlt

Lächelnd fragt sich der Zuhörer
Bei dem fast walzerartigen Klang
Dieser Lieder ob Gustav hier von
Alma inspiriert komponierte ihr
Darum selbiges untersagte damit
Keiner bemerkte wer wen kopierte
Was hier dahingestellt sei um es
Der Forschung zu überlassen
Kompetent darüber zu urteilen
Aber den kleinen feministischen
Seitenhieb auf Gustav dennoch
Mit einem Lächeln zu schlagen

Großartig beginnt das Orchester
Hier den Zarathustra und füllt den
Saal mit philosophischen Klängen
Die so tief berühren wie Nietzsche
Mit dem Zarathustra die Welt einst
In ihren Gewohnheiten erschütterte
Das Nichts was alles wird zum
Maßstab jeden Seins kürte das
Nichts über sich mehr duldet
Noch etwas unterwerfen muss
Im Schatten von Max Stirner
Gelesen den Nietzsche schätzte
Wird sein Entwurf radikal deutlich
Seine Welt auf sich zu stellen heißt
Von Nichts zu kommen wie dort
In aller Radikalität zu enden

Wohin verführt der Komponist
Den Philosophen in seiner Vertonung
Deren Auftakt wir alle gut kennen
Es gibt kein Gut oder Böse mehr
Der Bogen zum Beginn des Stücks 
Wird von Strauss am Ende geschlagen
Verheißt das den nächsten Morgen
Die ewige Wiederkehr des Gleichen

In jedem Fall wirkt die formale 
Geschlossenheit wie ein Narkotikum
Gegen die Widersprüche der Welt
An denen Nietzsche verzweifelte
Vielleicht liegt so in diesem Zarathustra
Des Bundesjugendorchesters eine
Hoffnung durch Betäubung der
Widersprüche im Sein denn was
Bleibt uns übrig beim Blick in
Diese schrecklich schöne Welt
Die Jugend spielte den Tod
Der immer unausweichlich bleibt
Nur dem Orchester noch ferner liegt
Als den meisten der Zuhörer schon
Doch verstanden haben sie ihn
Passend zur Haschisch Legalisierung

jens tuengerthal 6.4.24

Lustlehren 018

Lustlehren 018

Dreimal sechs ist achtzehn
So liegt es nun wohl nahe sich
Mit Dreiern und ähnlichem beim
Sex zu beschäftigen 

Einen echten Dreier hatte ich nie
Nur drei Wochen mit drei Frauen
Die damals für Chanel noch liefen
Es ist 33 Jahre her also Geschichte

Wusste als es bevorstand noch nicht
Was mir blühte sondern dachte ich
Führe mit meiner Liebsten wie ihren
Zwei Mitbewohnerinnen aus Paris

Die ich bis dato für Freundinnen hielt
In einen netten Urlaub an den Atlantik
Im Südwesten Frankreichs traumhaft
Dachte ich naiver Knabe noch

Klein war das Haus für Familien aber
Schnuckelig gelegen am Strand mit
Blick aus dem Elternschlafzimmer
Auf das wunderbare Meer recht nah

Das Kinderzimmer dagegen war winzig
Ging auf den schattigen Garten der
Kaum eines Blickes hier wert war
Wir haben es nie benutzt

Mit drei wunderschönen Models am
Strand auftauchen stärkt das Ego
Wohl jedes schlichten Mannes noch
Will mich nicht darüber erheben

Um ohne zu lange Umwege nun
Zur Sache zu kommen fing es
Nach dem Essen an in dem die
Drei Damen eher nur pikten

Hatte reichlich südfranzösisch
Irgendwie mit Fleisch und Salat
Wie Rosmarinkartoffeln gekocht
Durfte quasi für vier essen

Sie zogen lieber die eine oder
Andere Linie danach wurden
Immer hemmungslos geiler infolge
Enthielt mich drogenängstlich lieber

So hatte Christiane F mich als frühe
Lektüre in Jugendjahren nachhaltig
Von Drogen und den Folgen eher
Abgeschreckt als neugierig gemacht

Wie wirkungsvoll Lektüre doch ist
Dachte ich dessen bester Freund
Aus Jugendjahre an Heroin starb
Als wir uns nicht mehr kannten

Was ich nicht vorher wusste dass die
Drei schon vor oder neben mir eine
Auch erotische Beziehung hatten
Mehr als vertraut miteinander waren

Fand es erst wunderbar dachte schon
Es wäre doch der Traum eines jeden
Mannes drei wunderschöne Frauen
Die ganz unterschiedlich noch waren

Eine Blonde nordischen Typs eher
Die andere dunkle Französin von
Großer sinnlicher Eleganz wie die
Beschnittene größte aus Eritrea

Dann wollten diese drei auch noch
Mit mir auf einmal ins Bett und waren
Dabei in allem dem Schnee geschuldet
Völlig hemmungslos lustvoll

Was traumhaft geil damals begann
Das ganze spielte Anfang der neunziger
Wurde schnell dabei relativ sportlich weil
Alle irgendwie alles wollten aber dazu

Außer sich gegenseitig was sie kannten
Wie geübt gelassen auch taten nur einen
Schwanz hatten den sie sich teilten der
Davon erst euphorisiert bald erschöpft war

Hemmungsloser Sex der alles probieren will
Was wir uns nur ausdenken konnten wie
Dabei der schöne Anblick der drei scheint
Wie aus einem schlichten Pornofilm

Koks macht heiß und hemmungslos
Verhindert die Erschöpfung auch wie
Aber leider auch die Befriedigung dabei
Womit es sportlicher wurde weil das

Nötige Feingefühl wie die Empathie
Fehlte die drei sich immer mehr in ihre
Geilheit mit jüngeren Mann der damals
Noch keine 21 war hineinsteigerten

Der sexuelle Traum mit drei willigen
Wie geilen wunderschönen Frauen
Wurde zum sportlichen Ficken das
Den Geist sexueller Verbindung verlor

Wie schön ist es beim Sex doch ganz
Nah wie innig beieinander zu sein mit
Gespür auch füreinander nur ging es
Hier ohne Erschöpfung immer weiter

Die Beziehung zu der einen die ich
Noch im Krankenhaus in dem ich
Arbeitete neben der Schule traf wo
Ihre frühere Kollegin langsam starb

Am überall streuenden Tumor nach
Einer Schwangerschaft und die ich
Dort kurz vor ihrem Ende pflegte
Zerbrach bald danach daran

Die Lust zu viert war aufregend
Nie hatte ich vorher geträumt so
Etwas wirklich zu erleben vermutlich
Aufgrund meiner Naivität kam es so

Es war trotz der noch Jugend die
Relativ dauernde Standkraft sicherte
Am Ende eher erschöpfend obwohl ich
Mehr aß als je zuvor nahm ich ab

Doch diese sportliche Erschöpfung
Wäre für den Traum der Gegenwart
Dieser drei wunderbaren Frauen noch
Hinnehmbar gerne gewesen

Was mir die ganze Zeit fehlte was ich
Erst viel später begriff war die selige
Erschöpfung weil dieser Sex einfach
Kein Gefühl füreinander mehr hatte

Es war sportlich fast ehrgeizig
Wollte sich noch übertreffen um
Immer weiter dabei zu gehen statt
Selig beieinander anzukommen

War eine für Momente befriedigt
Wollten die anderen beiden dies
Auch schnell erleben was hieß
Es kam auf Erschöpfung nicht an

Ohne diese selige Entspannung
Wird der Sex schnell nur sportlich
Dabei wollen wir etwas erledigen
Was der Schnee gut verhinderte

Habe viel über weibliche Sexualität
Wie den Umgang der Frauen miteinander
Mit ihrer eigenen Lust gelernt auch
Dass Kokain geil macht lernte ich

Geilheit und Nervosität weil es mit
Keine ruhige Befriedigung mehr gibt
Wir uns nur selbst übertreffen wollen
Ohne ein glückliches Ende je

Viagra gab es damals noch nicht
Brauchte es auch noch nicht wirklich
Sommer und Schönheit halfen der
Lust auf wo Erschöpfung kam

Doch blieb danach eine große Leere
Wo der geteilte Sex der sich dabei
Mit Höhepunkten vielleicht sogar noch
Miteinander beschenkt Fülle gibt

Frauen die ständig Lust haben wie
Mit dieser noch lustvoll spielen um
Dich zusätzlich zu erregen verlieren
Seltsam genug damit ihren Reiz

Nicht weil sie lustvoll genießen
Was geteilt schönstes Glück ist
Sondern weil sie nicht kommen
Die selige Erschöpfung fehlt

Dachte ich erst dies müsste das
Sexuelle Paradies doch wohl sein
Wurde es mir immer mehr zur Hölle
Die mich erschöpfte und auslaugte

Auch darum hielt sich mein Bemühen
Später noch Dreier zu haben in eher
Überschaubaren Grenzen lieber noch
Genoß ich schlicht erschöpfenden Sex

Vielleicht ist das danach zu teilen wie
Die Seligkeit dabei in beider Augen viel
Wichtiger für das Glücksgefühl beim Sex
Als die Vielzahl der Varianten denke ich

Könnte die Natur doch schlichter sein
Weniger auf einmal als Konzentration
Der Abwechslung vorziehen um das
Was ist ganz zu genießen

Vielleicht kannst du beim Dreier noch
Die Illusion von Gemeinsamkeit auch
In der Erschöpfung genießen ob diese
Auch echt dann ist dahingestgellt

Kann es nicht beurteilen aber habe
Gemerkt weniger kann mehr sein
Auch in der Lust warum ich es zu
Zweit meist viel mehr genoss

Finde das Wunder der Lust ist der
Konzentration aufeinander mit einer
Gewissen Intimität wert fand es auch
In Bordellen immer unbefriedigend

Es mag Menschen geben die davon
Träumen oder es genau so lieben
Weil Orgien der Gipfel der Lust wären
Ziehe Intimität dem deutlich vor

So hat die Lust mich gelehrt lieber
Weniger zu wollen um mehr an
Befriedigung und bleibendem Glück
Zu haben als nur sportlichen Sex

Es sieht dann wirklich aus wie im
Pornofilm und fühlt sich nur leider
Danach genauso leer immer an
Weil das Glück danach fehlte

jens tuengerthal 6.4.24

Liebesparadox

Liebesparadox

Es ist etwas paradoxes um die Liebe
Je mehr ich sie will wie an ihr leide
Desto ferner liegt sie mir als wäre es
Eine Folge der Sehnsucht nach mehr
Liebe diese weniger zu haben

Wer unbedingt will scheint bedürftig
Bemüht etwas zu erreichen was nur
Im freien Flug landen kann wie sich
Vor jedem Willen erschreckt verzieht
Attraktiv dagegen wird wer ohne
Jede Absicht fliegen lässt

Die Liebe kommt am liebsten zu denen
Welche ihrer am wenigsten bedürfen
Als ob dies ihren Ehrgeiz noch weckte
Lässt jeden für sich noch leiden doch
Erscheint gerne ungefragt wie auch
Überraschend wenn überhaupt

Lasse sie am liebsten frei fliegen
Halte keine und nichts mehr fest
Weil es zum Gegenteil nur führte
Verstehe nicht warum es so ist
Aber nehme es wie es kommt

Zu gerne mache ich mir meine Welt
So wie sie mir gefällt außer in der
Liebe wo ich lieber nichts mehr will
Um zu genießen was noch bleibt
Im ewigen Liebesparadox

jens tuengerthal 6.4.24

Jenahe

Jenahe

Wie nahe liegt Jena mir denke ich
Bei der Lektüre von Andrea Wulfs
Fabelhaften Rebellen welche die
Literarischen wie auch geistigen
Protagonisten vorstellt die dort an
Der Wende zum 19. Jahrhundert
Als geistige Gemeinschaft wirken

Von Goethe und Schiller bevor sie
Sich in Weimar vereinigten über
Humboldts Schlegels Fichtes bis
Zum verzweifelten Novalis die
Mit Familien und Geliebten dort
Lebten wie vielfältig wirkten damit
Jena zum geistigen Mittelpunkt
Der später deutschen Klassik
Noch machten die damit ihren
Revolutionären Ursprung in einer
Heute thüringischen Stadt hat zu
Der auch ich seltsam familiäre
Bindungen habe

So stammt etwa auch noch
Die Turnverbindung in der sich
Meine Eltern einst kennenlernten
Die Großväter beide aktiv waren
Noch aus Jena wo nahe auch die
Familie in Gotha Wurzeln hat was
Zeigt wie nahe mir diese Stadt ist
Die einmal das geistige Mekka war
Des Aufbruchs in eine neue Zeit die
Das ICH in den Mittelpunkt stellte

In der Romantik national verendete
Zu der Schiller und Goethe nie
Zumindest nicht ganz gehörten was
Andrea Wulf leider etwas leichtfertig
Plaudernd über die Zeitenballung
In der auch Napoleons Sturm durch
Europa begann der in Italien siegt
Die Österreicher dort vertreibt bis
Seine Zeit endet ist Schiller dann
Schon länger nicht mehr und so
Reise ich geistig mal wieder durch
Zeit und Raum nach Jena was mir
Lange schon seltsam vertraut ist

Auch wenn DDR verschandelt wo
Einst das Paradies vor der Stadt lag
Bleibe ich gern in geistigen Welten
Vergangener Jahrhunderte statt als
Tourist durch Orte zu laufen die nie
Spüren lassen was Zeit ausmacht
Wozu Bücher viel besser tun wie
Peter Neumanns großartiges Buch
Jena 1800 was im Untertitel uns die
Republik der freien Geister vorstellt
Ohne die Epochen zu vermischen

Sicher ist Fichtes ICH auf das er
Seine Welt bezieht ohne dabei je
So frei zu werden wie der Berliner
Max Stirner als Junghegelianer war
Eine Grundlage dieses Umbruchs
Doch wie wichtig ist es zugleich
Romantik und Aufklärung wie die
Protagonisten und ihre Motive als
Geistige Welten zu unterscheiden
Wie zu sehen wohin was uns führte

Mit diesem Hintergrund an Wissen
Ist die Lektüre von Andrea Wulfs
Fabelhaften Rebellen vergnüglich
Als Bestseller der Humboldtbiografin
Den mehr vermutlich lesen als Jena 1800
Ist es auch kritisch noch zu sehen um
Nicht versehentlich Schiller und Goethe
Für Romantikbegründer zu halten was
Vieles leichtfertig vermischte was von
England aus so scheinen könnte wo
Die Romantik ihre Protagonisten hat
Von Byron bis Shelley und mehr doch
Immer ein typisch deutsches Kind bleibt

Das sich leider im nationalen Taumel
Wie Rechthaberei um das ICH verlor
Ohne mit englischen Humor auch über
Sich dabei lachen zu können was ein
Goethe der zwischen den Welten noch
Lavierte versuchte und doch scheiterte
An Schillers Eitelkeiten und Schlegels
Stürmischen Temperament was sich
Im Kampf behaupten wollte noch

Doch wie schön ist es in diese geistigen
Welten durch Raum und Zeit mit
Guter Lektüre zu reisen statt das
Enttäuschende Jena zu besuchen
Wo ich im letzten Jahrtausend noch
Kurz nur zu Gast war eben auch in
Erinnerung großväterlicher Studienorte
Bleibt Jena mir so vielfältig nahe was
Eine schöne Lesereise mit bleibt

jens tuengerthal 6.4.24

Gestaltungslust

Gestaltungslust

Welche Lust liegt im Leben was wir
Gestalten um es uns zu nehmen als
Dann unseres statt es nur zu erleben
Nach meinem Bilde forme wie ein
Prometheus in Goethes Versen
Denke ich voller Freude und weiß
Doch wie fern dieser Wille dann
Bald der Wirklichkeit liegt die mit
Alltäglichen Zwängen gerne alle
Lust bremst bevor sie überläuft
Aus Sorge die Kontrolle dabei
Zu verlieren doch ach wie schön
Ist es in meiner Welt die ich allein
Auf mich gestellt so gestalte wie
Es mir gefällt um Wege aus der
Überall Kontrolle in Freiheit zu finden
Die mich lustvoll fliegen lässt ohne
Den Erdboden je zu verlassen
Denke ich und mache mir meine
Welt weiter wie sie mir gefällt bis
Sein nach der Natur endet dann
Ist es egal weil nichts mehr ist bis
Dahin mach ich es mir wunderbar

jens tuengerthal 6.4.24

Schwarzzublau

Schwarzzublau

Wenn langsam das Schwarz der
Nacht zum Blau des Morgens wird
Seine erste Runde in der Provinz
Drehen die noch ganz samstäglich
Verschlafen scheint wenn in Berlin
Die Bäcker den ersten Kaffee an die
Letzten Clubbesucher schon ausgeben
Übriggebliebene sich mit denen die
Schon fast weg sind treffen in der
Zwischenzeit von Tag zu Nacht ist
So seltsam bezaubernd dass es
Immer weniger Schlaf lohnt noch
Die ersten Stunden des Lichts
Als Flaneur zu genießen der hier
Nur vom Busfahrer angestaunt wird
Welcher mit noch leeren Bus die
Erste Runde durch das Dorf was
Stadt sich nennt dreht merkst du
Wie etwas anfängt bevor es beginnt
Bist Teil dieses Übergangs der sich
Den Tag der langsam dämmernd
Erst von schwarz zu blau wird
Nimmt um ihn für sich zu haben
Wie gut dies nicht zu verschlafen
Denke ich lächelnd dabei dankbar
Mit vier Stunden genug zu haben
Für einen Neubeginn wo auch
Immer Licht sich schon findet

jens tuengerthal 6.4.24

Freitag, 5. April 2024

LadyApril

LadyApril

Heute morgen noch den wunderbar
Warmen sonnigen Tag gelobt doch
Eben bei der Runde um den Block
Glücklich gewesen einen Schirm
Nur zur Vorsicht mitgenommen zu
Haben den dann eine stürmische
Böe fast wegwehte obwohl ich noch
Minuten vorher die warme Sonne
Vor dem Elternhaus in der noch
Kurpfalz genoss typisches Aprilwetter
Eben wie es kommt und geht im
Rasenden Wechsel launisch dabei
Wie es manche Damen nachsagen
Wozu ich mich lieber enthalte auch
Wenn ich Wechsel der Extreme
Aus leidvoller Erfahrung gut kenne
Bei nahen Damen wie bei mir was
Gegen die Geschlechtertheorie spricht
Doch könnte es dem April gut tun
Der dann ja die April heißen müsste
Als Lady mit Hochachtung auch in
Wechselnden Launen behandelt
Zu werden wie über diese als 
Gentleman mit einem milden
Lächeln hinwegzugehen als
Wäre nie etwas geschehen
Lasse mal die Erwartung weg
Weil die Monat wie die Dame
Die Liebe genug verdient sie
Nicht mit Erwartungen noch
Erschlagen zu wollen besser
Es als Ladylike zu belächeln
Wie immer einen Schirm
Lieber mit sich zu führen
Um als guter früher Pfadfinder
Noch als Gentleman dabei
Allzeit bereit zu sein was
Lady April auch einfällt

jens tuengerthal 5.4.24

Lustlehren 017

Lustlehren 017

Lust ist eine Einstellungssache
Manche wirken lustvoll heiß
Andere sind bei gleicher Figur
Kaum anderen Organen dazu
Völlig langweilige Spaßbremsen

Dachte früher einmal ich stünde
Auf große schöne Brüste wie
Eine weibliche Rubensfigur
Eher als auf sportlich trainiert
So wurde es mir nachgesagt

Lange lustvolle Beziehungen
Hatte ich meist mit eher schlanken
Teilweise sehr sportlichen Frauen
Wobei das genaue Gegenteil auch
Einige der schönsten Erinnerungen

Bis heute noch sind mit solchen
Wilden üppigen Walküren doch
Waren mir stille Wasser näher die
Horizontal überraschend frei wurden
Immer konnten oder wollten

Aber alles davon ist Unsinn weil es
Nicht auf den Typ ankommt sondern
Das Mischungsverhältnis sowie die
Innere Harmonie bei der Lust die
Auch nach Stimmungen wechselt

Habe keinen Frauentyp sondern
Begeistere mich für Menschen mit
Eigenschaften Geruch Erscheinung
Wo möglich auch den Geschmack
Denke dabei etwa an Vanille Tee

Vollkommen fühlt sich die Lust an
Wenn zwei physisch harmonieren
Wie sich anziehend finden dazu
Das Gefühl zueinander passt
Was nicht immer große Liebe
Oder riesige Hoffnung sein muss
Sondern einfach sich gut tut

Wer sich etwas verbietet führt
Meist Machtkämpfe auf ganz
Anderen Territorien durch ohne
Etwas gemeinsames zu haben

Dabei geht es eher um Herrschaft
Als um Genuss der Lust die frei
Fliegt wie es ihr gerade gefällt
Wohin immer sie gerade will
Sich findet oder eben nicht

Lust wird unbeschränkter Genuss
Wo sie ohne alle Regeln fliegt wie
Ist umeinander gut zu tun was
Manchen erstaunlich schwer fällt
Die dadurch reizvoll erscheinen
Dass sie auf Tabus noch bestehen
Wie deren Einhaltung überwachen

Wachhunde sollten sich am besten
Untereinander paaren denke ich
Während wer freies vögeln genießt
Grenzenlos miteinander ist ohne
Sich dabei besiegen zu wollen
Sondern um sich ganz gut zu tun

Verbote haben ihren Reiz weil die
Übertretung erstrebenswert wird
Doch macht es dies nicht besser
Sondern nur falsch aufregend
Weil es Grenzen überschreitet

Harmonisch schöner Sex kennt
Für mich keine Grenzen und findet
Wege zueinander wie ineinander
Die passend einander gut tun
Es klingt dann zusammen

Wem das nicht gefällt die mögen
Weiterfliegen für passende Lust
Welche unendliche Spielarten hat

Keine ist falsch oder richtig doch
Erspüre ich was zu mir passt wie
Wo die Lust nach der Natur wächst

Dies alle auf ihre Art genießen zu
Lassen wie miteinander zu suchen
Macht den Circus des Sex so bunt

Was bleibt und befriedigt war gut
Wer Kämpfe dazu braucht möge
Kampfpartner sich lieber suchen

Harmonischer Sex im Gleichklang
Ist ein selten schönes Glück was
Manchen immer fern liegt die lieber
Benutzt werden wollen dabei weil
Alles andere ihrer Natur fernliegt

Zu genießen was passt tut gut
Mehr werden wir nie erleben
Auch unpassendes kann zeitweise
Ein aufregender Genuss noch sein
Doch finden wir uns langfristig besser
Beim Sex in harmonischem Gleichklang

Keine Art ist mehr oder weniger wert
Manche fühlen sich gut dabei an
Dann ist es irgendwie richtig so
Andere werden nie passend
Was schmerzhaft sein kann
Wo zuviel Gefühl beteiligt ist
Doch dann lassen wir es lieber

Wie es ist und sich anfühlt spürst du
Erst dabei was uns leicht zu der
Fehlsicht verführt die Lust mit Liebe
Zu verwechseln wie beide zugleich
Durcheinander genießen zu wollen

Schön wo dieses miteinander harmoniert
Gut wo wir merken wenn nicht um lieber
Andere Wege miteinander zu gehen die
Dann passen oder neues uns eröffnen
Trauen wir der Natur zu erkennen
Was zueinander passt wird
Seine Wege schon gehen
Wer dazu lächelt genießt
Was ist wie es ist
Mehr geht nie

jens tuengerthal 5.4.24

Erwartungslost

Erwartungslost

Alle Erwartung aufzugeben schenkt
Freiheit uns zu genießen was ist
Statt an enttäuschten Hoffnungen
Länger noch zu leiden die nichts
Als selbstgewählte Frustration sind

Die Liebe ist die gefährlichste aller
Hoffnungen die auf Ewigkeit noch
Spekuliert wie ein gemeinsames
Leben bis zum Ende sich träumt
Einander damit fesseln will

Lieben und glücklich sein wie
Ohne Eifersucht gönnen kann
Nur wer sich an dem freut was ist
Statt noch Erwartungen zu haben
Die sicher enttäuscht werden

Habe alle Erwartungen aufgegeben
Keinerlei Hoffnungen mehr gehabt
Um aus dem Nichts zu entdecken
Wie der Liebe Flügel wuchsen die
Weiter reichten als alle Beziehungen

Wer Erwartungen hat ist lost
Bekommt immer weniger als
Gehofft und wird sicher enttäuscht
Wer sie aufgibt gewinnt die Welt
Die in Freiheit zu ihm fliegt

Seit ich in Freiheit nur liebe
Nichts mehr erreichen will
Sondern mich am Moment freue
Erlebe ich glücklich dankbar wie
Liebe grenzenlos sein kann

jens tuengerthal 5.4.24