Samstag, 23. September 2023

Seinsdekonstruktion

Seinsdekonstruktion

Kann ich das Sein je gestalten
Ohne es begriffen zu haben

Gibt es eine Begrifflichkeit die
Alles Sein umfasst und beschreibt

Kann jede Benennung wieder
Mit Derrida dekonstruiert werden

Muss sie es sogar um zum tieferen
Verständnis der Worte zu gelangen

Als hätte Sprache ein erfundenes wie
Gottgleich geglaubtes Unterbewusstsein

Was ein Glaubenssatz wie die
Geaberglaubte Dreieinigkeit ist

Viele gestalten viel mehr ohne je
Zu wissen was sie tun dabei

Was widerlegt ich müsste etwas
Begriffen haben konstruktiv zu sein

Wie Menschen massenhaft Sex haben
Oder lieben ohne zu wissen wie

Wir funktionieren natürlich auch ohne
Zu wissen wie oder warum

Können wir was ist mit unserem
Bewusstsein jemals vereinen

Ist was uns menschlich kritisch macht
Eine Behinderung der sonst Natur

Weiß nicht ob es natürlich wäre was
Uns im Wesen ausmacht krank zu nennen

Zumindest entspräche es dem Geist
Der unsere Gesellschaft beherrscht

Gesund ist was angepasst funktioniert
Krank wer willentlich davon abweicht

Besonders gerne praktiziert beim
Freitod der stets pathologisiert wird

Als gäbe es nicht immer mehr Gründe
Für das Nichts als ein nur weiter so

Was die Frage stellt ob nicht erst wer
Sein Sein vollständig dekonstruierte

Dieses selbstbestimmt also konstruktiv
Wieder aus dem Nichts errichten kann

Wert bekommt nur was wir verloren
Nach der Natur von Angebot und Nachfrage

Gestalten kann nur wer Freiraum hat
Wem also Nichts mehr im Weg steht

So könnte die pathologische Betrachtung
Uns hindern das Leben zu würdigen

Nur wer die Grenze schon überschritt
Jede Verbindung abschnitt ist frei

Der Freimaurer wird zum Meister
Indem er symbolisch Hirams Tod stirbt

Erkenntnis der Zusammenhänge
Wächst im Überschreiten der Schwelle

Nach dem Nichts kommt nichts mehr
Das Sein endet damit unzweifelhaft

Aberglaube an Geister und Seelen ist
Die Flucht Unfreier in ihre Ketten

Diese unmündigen unfreien mithin
Unaufgeklärten Wesen brauchen Hilfe

Freie Menschen sollten ihr Sein völlig
Dekonstruieren selbst zu gestalten

Der Rest braucht staatliche Pflege
Wohl weiterhin statt zu gestalten

Brich alle Brücken ab um dein Sein
Aus dem Nichts frei zu gestalten

Nur wer das Leben so überwand
Verdient es in Freiheit zu leben

Alle die es überleben sind befreit
Die nicht sind nicht mehr also auch

Was nicht mehr ist bleibt egal
Mehr bleibt am Ende nie

Das Sein begreift sich erst aus
Der Balance zum Nichts ganz

Nur wer gehen wollte bleibt bewusst
Gestaltet sein Leben konstruktiv

jens tuengerthal 23.9.23

Freitag, 22. September 2023

Lebensgewinn

Lebensgewinn

Ein Ende ist ein Ende
Es verzaubert keineswegs
Sondern führt dafür stets
Ins Nichts was auch nie
Mehr sein sollte um bloß
Über keine schlechten Stufen
Zu stolpern in Hessescher Manier
Oder dem Aberglauben an ein
Jenseits ängstlich zu verfallen
Doch das Nichts zu genießen
Weil es als weniger an sonst
Ein Gewinn dessen was bleibt
Für mich ist genügt mit allem
Zufrieden zu sein wie es ist
Wollte ich je Leben bilanzieren
Was mir ferner liegt als Genuss
Wäre es im Ergebnis positiv
Vermutlich pi mal Daumen
Könnte ich nicht schlicht sagen
Iudex non calculat ob mit
Oder ohne Examen dabei
Und so bleibt am Ende der
Genuss in allem entscheidend
Was wie Epikur schon sagte
Eine große Lust ist um die
Sich Leben nur dreht

jens tuengerthal 22.9.23

Liebesverloren

Liebesverloren

Ist die verlorene Liebe ein Verlust
Oder einfach nicht mehr darum egal
Eher ein Hauptgewinn an Freiheit
Weil besetztes Gedankengebiet
Für neue Gefühle freigegeben
Emotionales Neuland erschließt
Statt sich an längst verlorene
Hoffnungen weiter zu klammern
So gesehen ist der Gewinn mit
Jeder verlorenen Liebe größer
Als eine ein Verlust sein kann
Theoretisch zumindest ist es so
Mit genug Vernunft auch praktisch
Ob der Mangel an Vernunft einer
Der Liebe ist oder zu ihr gehört
Streiten Betroffene und Experten
Am Ende bleibt stets nichts

jens tuengerthal 22.9.23

Regenleben

Regenleben

Regen Regen Regen

Es regnet den ganzen Tag
Ruhig fließt das Wasser
Leitungen und Wände herab
Überall plätschert es noch
Bis es irgendwann aufhört
Regen wie Leben
Dann ist Ruhe

jens tuengerthal 22.9.23



Mittwoch, 20. September 2023

Landlust

Landlust

Ist die Lust auf dem Land noch
Eine andere als in der Großstadt
Wo alle gerne ihre Grenzen suchen
Extreme aufeinandertreffen es für
Jede Art der Leidenschaft noch
Irgendwo Gleichgesinnte gibt was
Auf dem Land eher seltener ist

Der Umgang mit der Lust ist dort
Wie hier eine Typfrage manche sind
Natürlich entspannt andere dagegen
Kommen vor lauter Anspannung nie
Was gleichermaßen oft vorkommt

Die Wahrscheinlichkeit auch Menschen
Von geistiger Nähe zu treffen ist in der
Stadt vielleicht etwas höher dafür sind
Die vielen Kontakte unverbindlicher
Gehen wir miteinander ins Bett um
Sich dann bis irgendwann zu wünschen
Was je nachdem wie es war vorkommt
Oder nicht weil es dann egal wird
Die Auswahl ist ja groß genug

Technik und Natur gleichen sich in
Der Stadt wie auf dem Land nur die
Gelassenheit bei der Anwendung
Unterscheidet sich gelegentlich
Aber auch dabei gilt viel wichtiger
Als die Orte an denen wir Sex haben
Ist die Haltung zueinander dabei
Entscheidet der Charakter über
Die Fähigkeit zum Genuss

Während Großstädter vielleicht mehr
Toleranz auch gegenüber den noch
Absurdesten sexuellen Neigungen haben
Braucht ähnliches auf dem Land länger
Ansonsten unterscheiden wir uns nicht
Sind wir uns hier wie dort ähnlicher als
Unterschiedliches Leben vermuten lässt
Mehr sexueller Austausch täte beiden gut
Ob es für wen noch reizvoll ist bleibt eine
Andere Frage dabei die ich offen lasse
Niemandem zu nah zu treten

jens tuengerthal 20.9.23

Volksliebe

Volksliebe

Lieben die Völker verschieden
Unterscheiden sich die Gefühle
Oder nur die Form des Ausdrucks
Überhaupt diese je oder ist es im
Kern auf der ganzen Welt das
Immer gleiche mit der Liebe
Ob als großes Drama wie es
Bei Romeo und Julia beschrieben
Oder als schöner Traum den wir
Alle insgeheim irgendwie hegen
Ob wir ihn zu leben wagen oder
Lieber uns den Bedingungen des
Geschäftigen Lebens anpassen
Hatte Liebste aus der ganzen Welt
Wenn auch sicher die meisten aus
Dem eigenen Kulturraum wie die
Intensivsten Beziehungen auch
Irgendwie nah aufwuchsen aber
Wunderbare Begegnungen auch
Mit großartigen Frauen aus ganz
Anderen Kulturen haben dürfen
Die das Herz nicht weniger rührten
Durch sie durfte ich lernen die Liebe
Spricht eine eigene Sprache auch
Wenn manches uns fremd scheint
Kann sie eine Nähe zaubern die
Jede kulturelle Distanz überwindet
Viele sind davon auch fasziniert
Suchen bewusst die Ferne um
Sie sich ganz nah kommen zu lassen
Was mir eher fern liegt der lieber
Sich an Ähnlichkeiten freut die
Von Gemeinsamkeiten zeugen
Statt Unterschiede zu suchen
Aber alle Theorie ist grau wenn
Die Liebe es wagt nah zu kommen
Gibt es keine Völker mehr sondern
Liebende die sich suchen wie
Hoffentlich glücklich finden
Zumindest für Momente

jens tuengerthal 20.9.23

Sprachwandel

Sprachwandel

Sprache wandelt sich mit der Zeit
Passt sich den Bedingungen an
Unter denen Menschen die sie
Nutzen leben wollen was teilweise
Durch Autorität manchmal aber
Auch als natürlicher Prozess zeigt
Der Wandel in Gang setzt wie aus
Sich trägt um neues abzubilden
Wie das Netz Rechner verbindet
So eine internationale englische
Sprache der Verständigung schuf
Im Internet der Computer eben
Wo wir unsere Accounts haben
Laufen viele Veränderungen ab
Gegen die Rechtschreibreform
Gab es lange noch Widerstand
Gerade von konservativen Medien
Welche wie die FAZ auch noch
Beim alten blieben bis der Druck
Der Gewohnheit und Anpassung
Stärker war als alle Traditionen
Schon wandelte sich die Welt
Was für die Gendersprache die
Bisher vernachlässigte Gruppen
Besser integrieren will auch gilt
Sie wird ihre Ecken abschleifen
Aber sich als Fortschritt durchsetzen
Weil Integration wichtiger ist als
Ausgrenzung die zu nichts führt
Manche brauchen noch länger
Neue Normalitäten zu verstehen
Was am Ende davon übrig bleibt
Ist weniger wichtig als Offenheit
Für den Wandel der Sprache der
Zeigt diese ist noch lebendig was
Veränderung möglich wie nötig
Macht wie innere Kraft zeigt
Während Intoleranz nur den
Beschränkten Horizont derer
Offenbart die es nicht schaffen
Sich dem Wandel zu öffnen

jens tuengerthal 20.9.23

Ablaufen

Ablaufen

Wie soll etwas ablaufen
Welche Wege wollen wir 
Noch ablaufen da gewesen
Zu sein oder ist dieser Ablauf
Weniger wichtig als das Laufen
Egal wo unser Inneres bewegt
Indem es sich im Äußeren auf
Den Weg macht ob nun mit
Ziel als Wanderung oder ohne
Als Flaneur der Gegenwart
Der sich die Zeit nimmt durch
Hektische Großstadt zu schlendern
Einen Kontrapunkt zu bilden zu
Allen die immer unterwegs sind
Um nirgendwo anzukommen
Bei sich laufend da zu sein
Wie immer es auch abläuft
Zählt der Wille zum Laufen
Genug es auch zu genießen
Wie seiner Natur dabei auch
Unterwegs gerecht zu werden

jens tuengerthal 20.9.23

Wanderlust

Wanderlust

Wanderlust ist die Lust am wandern
Bezeichnet den Antrieb sich die Welt
Auch abseits der eigenen Heimat zu
Fuß zu erschließen wie zu durchwandern

In der Neuzeit wurde der Begriff stark
Durch die Romantik geprägt wo etwa
Eichendorf noch singen ließ Wandern
Ja das Wandern sei seine Lust

Gleiches gilt auch für das Volkslied
Das Wandern ist des Müllers Lust
Das kann kein rechter Müller sein
Dem niemals fiel das wandern ein

So finden sich zahlreiche Beispiele
In Kunst Literatur und Musik die auf
Die Wanderlust der deutschen noch
Zielen und sie wunderbar zeigen

Denke etwa an Caspar David Friedrichs
Wunderbaren Wanderer über dem
Nebelmeer oder viele Bilder wie sie
Ausstellung Wanderlust einst zeigte

Der Begriff wurde in der Romantik so
Populär dass er auch Eingang etwa
Im englischen wörtlich fand wo auch
Von Wanderlust die Rede noch ist

Auch der eher sesshafte Literat kann
Mit tausenden durch Berlin schon
Gewanderten Kilometern bestätigen
Wie gut die Wanderlust ihm schon tat

Den Geist bewegte wie zugleich aus
Der Bewegung heraus innere Ruhe
Schenkte die wir so sehnsüchtig in
Der nervösen Moderne suchen

Wandern braucht nichts als Beine
Wie ein paar Schuhe in denen ich
Zumindest keine Blasen bekomme
Alles andere ist überflüssiger Ballast

Jetzt wo die drückende Hitze des
Sommers dem milden Herbst weicht
Beginnt die Zeit der Wanderlust wie
Das Bedürfnis sich an ihr zu freuen

Dazu gibt es in Berlin genug Wege
Die immer wieder Freude bereiten
Wie gelegentlich auch Überraschungen
In den vielen Dörfern die wir sind

So ganz nebenbei schafft das Wandern
Was ich einst mit meinem Vater begann
Auch Verständnis für andere Kulturen
Macht Völkerwanderung problemloser

jens tuengerthal 20.9.23

Völkerwanderungen

Völkerwanderungen

Als Völkerwanderung bezeichnen wir
Die Migration germanischer Gruppen
Von Osten und Norden her was mit
Dem Einbruch der Hunnen begann
Wie mit dem Einfall der Langobarden
In Italien endete etwa 200 Jahre von
Ungefähr 375 bis 568 dauerte mit dem
Zusammenbruch des römischen Reichs
Im Westen zusammenfiel was dann
Dem Wanderungsdruck nichts mehr aus
Eigener Kraft entgegensetzen konnte
Diese Zeit bildet den Übergang von der
Antike zum Mittelalter doch waren
Völkerwanderungen immer ein Teil
Der Menschheitsgeschichte wie auch
Die Bibel vom Volk Israel berichtet was
Aus ägyptischer oder babylonischer
Gefangenschaft in ihr Land floh egal
Wie belegt diese Sagen der Bibel sind
Zeigen sie wie sehr Migration immer
Ein Teil unserer Kulturgeschichte war
Europa erst wurde was es ist durch
Migration und wechselnde Herrschaft
Welche die Kulturen veränderte also
Trotz großer Verluste auch stets eine
Bereicherung der Kulturen waren die
Sich wandelten und damit anpassten
Dahingestellt wie der gerade hohe
Migrationsdruck aus Afrika mit der
Vorher kolonialen Ausbeutung noch
Zusammenhängt oder vielfach ein
Selbstgeschaffenes Problem ist
Verändert er unsere Kulturen real
Stellt sich die Frage wie Europa
Sein Wertesystem erhalten kann
Ohne es Angst oder Misstrauen die
An den Rändern gesät werden zu
Opfern also preis zu geben was
Angesichts immer lauter werdender
Populisten die auf Rassismus setzen
Wie Angst propagieren fraglich scheint
Deren gerade Erfolg in Demokratien wird
Die Eignung der Demokratie prüfen den
Rechtsstaat unabhängig zu erhalten der
Die Grundlage unseres Wohlstandes ist
Weil er Sicherheit für Geschäfte bietet
Sich in Zeiten des Umbruchs bewusst
Zu machen dass Europa mit seiner
Kultur ein Produkt von Migration ist
Kaum einer der hier Stämme lebte
Bevor ihn die Migration dorthin trieb
Könnte mehr Gelassenheit gegenüber
Der immer realen Völkerwanderung
Geben die deutlich macht Europa ist
Ein Erfolgsmodell was darum auch zum
Anziehungspunkt wurde weil es sich
Seit Jahrtausenden durch Migration
Weiter entwickeln konnte als das
Westliche Ende des Kontinents
Auf dem sich immer wieder neue
Völker und Gruppen einfanden die
Unsere Kultur veränderten wie damit
Auch bereicherten was sie bis heute
Für viele Menschen attraktiv macht
Wer sich selbstbewusst genau dieser
Attraktivität der Freiheit bewusst ist
Wird sie lieber verteidigen statt neue
Grenzmauern nach außen zu errichten
Die Beschränkung unserer Freiheiten
Wäre dagegen eine Aushöhlung die
Zerstörte was sie verteidigen will
Also ein paradoxes Verhalten ohne
Perspektive auf einen Erfolg außer
Zur Beruhigung gesäter Angst die
Extremisten zum Missbrauch nutzen
Es gab vermutlich keine Völkerwanderung
Zumindest nie eine die diesen Namen
Verdiente sondern immer nur mehr
Oder weniger starke Migration durch
Teile von Gruppen die hofften etwas
Besseres zu finden und losgezogen was
In der historischen Forschung bis heute
Ein umstrittenes Thema auch ist aber
Klar ist es macht sich immer nur ein
Mobiler Teil auf der hofft so eine
Bessere Perspektive zu finden
Nie verlassen ganze Völker ihre Heimat
Außer die Umwelt zwingt sie dazu wozu
Der Klimawandel auch einiges beiträgt
Aber auch dann geht es in Etappen
Wir können uns seit langem auf das
Was bevorstand vorbereiten aber
Haben noch keine Antwort gefunden
Die eine langfristige Lösung gibt was
Dringend nun notwendig ist um die
Frage ohne Gewalt und Polarisierung
Lösen zu können dies wird wohl die
Wichtigste Aufgabe der Welt der
Zukunft sein suchen wir Antworten
Um die Veränderungen konstruktiv
Mitzugestalten statt Opfer zu werden
Was rechte Rassisten beschwören
Die selbst einst Migranten auch keine
Antwort oder taugliche Lösung bieten
Die besten Wege werden im Stillen
Durch leise Kompromisse gefunden
Daran sollten wir uns erinnern bevor
Wir den Schreihälsen folgen

jens tuengerthal 20.9.23

Dienstag, 19. September 2023

Lustgenügsam

Lustgenügsam

Macht genug Lust genügsam
Hat wer einmal alles genoss
Irgendwann genug und braucht
Keine großen Abenteuer mehr
Überlegte ich nicht ganz ohne
Solche Erfahrungen bisher

Weiß nicht ob mehr Erfahrung
Genügsamer macht oder eher
Neigungen klarer erkennen lässt
Manche Versuche überflüssig
Macht weil es nie passen wird
Wir nur wissen was wir wollen

Manche führt mehr an Lust wie
Der immer gesuchte neue Kick
Auch zum Gegenteil von mehr
Genügsamkeit weil sie lieber
Immer in allem etwas neues
Wie dessen Kitzel brauchen

Bin dankbar für die vielfältigen
Erfahrungen die ich sammeln
Durfte in meinem Leben als
Liebster und Geliebter wie mit
Ganz wunderbaren Frauen
Erhoffe keine Wunder mehr

Genieße ohne jede Erwartung
Was kommt wie es dann ist
Versuche es für beide dabei so
Schön wie möglich zu machen
Bin mit viel weniger zufrieden
Was mich glücklicher macht

Nichts mehr sich beweisen zu
Müssen oder erringen zu wollen
Sondern schlicht zu genießen
Ist genug glücklich zu bleiben
Denke ich heute vielleicht ist das
Eine Form von Lustgenügsam

Ob von der Lust ohne die Gier
Noch viel übrig bleibt oder sie sich
Irgendwann von alleine erledigt
Wie es der Lauf des Alters halt ist
Weiß ich nicht aber genieße die
Gelassenheit nun viel mehr

jens tuengerthal 19.9.23

Liebeslektion

Liebeslektion

Welche Lektion erteilt die Liebe
Gibt es etwas was wir lernen müssen
Um lieben zu können was quasi
Unentbehrlich auf der Suche nach
Dem Liebesglück ist überlege ich

Zuerst fallen mir Demut und Geduld ein
Welche die Liebe ihre Natur nach aber
Gleich wieder infrage stellt denn nichts
Gibt mehr Größenwahn als die Liebe
Keine macht mich je ungeduldiger

Toleranz um ihre Vielfalt anzuerkennen
War der nächste Gedanke doch will die
Liebe gerade wählen und alle liberale
Haltung durch den Absolutismus der
Gefühle ad absurdum führen

Auf das Gefühl besser zu hören scheint
Ein kluger Rat doch funktioniert es in der
Liebe nur länger als für den Moment wenn
Wir mit Vernunft zur Sache auch gehen
Braucht es immer ein Gleichgewicht beider

Fragte mich was überhaupt nicht geht
Dachte an Altersunterschiede oder die
Kulturelle Differenz an der so viele im
Hochgefühl geschlossene Ehen dann
Bald wieder scheitern doch irrt wohl

Wer meint es gäbe nur was geht oder
Wir liebten weniger wenn wir Dogmen
Hätten die Liebe ausschließen sollen
Weil die Liebe macht was sie will wie
Wenn sie kommt immer recht hat

Am meisten dachte ich zu lieben in
Den unmöglichsten Konstellationen
Vielleicht auch nur um dem mit mehr
Gefühl etwas entgegenzusetzen wie
Wirklich die Liebe auch immer ist

Die wichtigste Lektion die mich der
Bisher bunte Weg meiner Lieben
Nach über fünfzig Jahren lehrte ist
Es gibt und geht alles wenn Liebe
Da ist und ist was sie ist

jens tuengerthal 19.9.23

Teestunden

Teestunden

Teestunden brauchen viel Zeit
Stunden wie der Name sagt
Dürfen es gerne auch sein um
Der Zeremonie aus Zubereitung
Wie Genuss genug Raum zu geben
Im sonst so hektischen Leben
Sind Teestunden eine Meditation
Die zum Genuss innehält wie so
Gesundheit und Wohlbefinden
Zugleich fördern eine klügere
Investition der Kassen wären als
Manche spirituellen Formen der
Medizin die vor allem wegen ihres
Werts für die psychische Gesundheit
Gerechtfertigt werden den aber die
Teestunde in alle Ruhe auch bietet
Wo wir wagen uns Zeit zu nehmen
Guten Tee liebevoll zuzubereiten
Wie dann mit Lust zu genießen
Vielleicht dabei noch ein gutes Buch
Lesen oder ein Gedicht schreiben
Ist für das innere Gleichgewicht
Mehr gewonnen als durch viele
Sonst indischen Verrenkungen
Es genügen wohl temperiert
Übergossene Kräuter wie Zeit
Diese in Ruhe zu genießen dem
Strom der Unruhe zu widerstehen
Was mehr könnte je sein als die
Große Entspannung nach einer
Solchen Teestunde die Energie
Zurückgibt wie dem Geist gut tut
Nehmen wir uns die Zeit für Tee
Es lohnt mehr als alles sonst
Nicht sollte wichtiger sein

jens tuengerthal 19.9.23

Bürgerkriegsverlagerung

Bürgerkriegsverlagerung

Die Oppositionellen aus Eritrea
Wehren sich gegen die Feste
Des diktatorischen Regime dort
In Deutschland mit Gewalt um
So auf das Unrecht dort gewalttätig
Aufmerksam zu machen was ein
Leigtimes Bürgerrecht sein könnte
Aber so nicht hinnehmbar ist da es
Zu Lasten Unbeteiligter deutscher
Polizisten und Dritter geht warum
Sich fragt wie bei Wahrung der
Bürger und Freiheitsrechte gegen
Die Ausschreitungen vorzugehen ist
Welche brutale Randale nur noch sind
Um die Veranstaltung von Festen durch
Die abgelehnte Regierung unmöglich
Zu machen die eine Tradition haben
Gegen diese Verlagerung des dortigen
Bürgerkrieges nach Deutschland muss
Sich Deutschland entschieden wehren
Ohne dabei Unsinn zu schwadronieren
Über Abschiebung bedrohter Menschen
Die aus Gründen Asyl hier genießen
Ob ein Verbot der Veranstaltungen wie
Es die gewalttätige Opposition wünscht
Der richtige Schritt sind scheint fraglich
Weil damit die Gewalt obsiegte jedoch
Scheint es auch nicht angemessen zur
Präsentation einer Diktatur deutsche
Steuerzahler massive Polizeieinsätze
Wie deren Folgen bezahlen zu lassen
Vielleicht wäre es zur Beruhigung der
Lage vorerst angemessen nun alle
Veranstaltungen zeitweise auszusetzen
Einen Sicherheitsplan zu entwickeln
Der einen guten Schutz gewährt wie
Ausschreitungen verhindern kann
Was vermutlich Jahre dauern wird
Aber ohne alle Freiheitsrechte damit
Infrage zu stellen beruhigen kann
Was wichtiger scheint als plötzlich
Das Patentrezept aus dem Hut zu
Zaubern was nicht gelingen kann
Dafür komplexe Gutachten anfordern
Die Sache gründlich zu erforschen
Könnte die Gewalt ohne zugleich die
Grundfreiheiten anzutasten über
Einen längeren Zeitraum erledigen

jens tuengerthal 19.9.23