Dienstag, 5. September 2023

Spätsommer

Spätsommer

Im endlich September wenn die
Spekulatius und Weihnachtsmänner
Sich wieder in den Märkten stapeln
Ist der Sommer mit Macht zurück
Es wird richtig warm und die Menschen
Vor den Cafés ziehen sich gleich
Soweit wie möglich wieder aus
Geben dem Flaneur tiefe Einblicke
Es herrscht Sommerstimmung am Platz
Oder eigentlich Spätsommerstimmung
Der Schmerz des Abschieds ist darin
Was den Moment noch schöner macht
So genießen wir das überraschende
Geschenk der Natur hier am Berg
Manche sagen Altweibersommer was
Doppelt unschön klingt aber dafür
Eine wunderschöne Zeit mit einem
Wunderbaren Lebensabschnitt hier
Parallel setzt darum würde ich es
Lieber reife Damen Sommer nennen
Was aber auch bescheuert klingt
Bleiben wir beim Indian Summer
Was deutsch etwas seltsam klingt
Genießen wir das späte Geschenk
Wer weiß was der Herbst uns bringt

jens tuengerthal 5.9.23

Uniformität

Uniformität

Politik ist Leitung der Verwaltung
Sie soll nicht unser Leben ordnen
Sondern den Staat organisieren
Wie Grenzen wo nötig aufzeigen

Immer wieder aber versucht Politik
Mit Visionen und ähnlichen schweren
Psychischen Störungen sich zum Arzt
Der Gesellschaft aufzuspielen

Dann wird es wieder Zeit dem Staat
Grenzen aufzuzeigen wie seine nur
Geliehene Macht zu beschränken um
Sich auf die Verwaltung zu konzentrieren

Macron hat als Präsident der Franzosen
Die den Absolutismus in die Demokratie
Mit diesem Amt mitgenommen haben
Eine Vision zur Schuluniform in Europa

Es klingt nett die Kinder vom Diktat der
Mode und der Marken zu befreien in
Den Schulen mehr Gleichheit zu schaffen
Wie Konzentration auf den Stoff

Stoff soll dabei nicht jener der Uniform sein
Sondern die Themen des Unterrichts was
Die Frage stellt ob wir nicht auch gleich in
Büros Uniformen statt Anzüge einführen

Wer hat das Recht zu bestimmen wie
Ein Mensch sich kleidet und damit seine
Persönlichkeit auch ausdrückt soll die
Uniform etwa modisch wieder werden

China unter Mao hat uns gezeigt wohin
Dieser große Sprung Millionen führte
Sie verhungerten als Opfer staatlicher
Zentralistischer Fehlplanung einfach

Doch zeigt Mao wie andere totalitäre
Regime und ihre Uniformen uns
Wie schwer es ist Freiheit zu lernen die
Vielen Russen noch absurd vorkommt

Europa und seine Menschenrechte sind
Ein Erbe der Aufklärung der es um die
Individuelle Freiheit geht die negiert wer
Uniformität wieder groß schreibt

Die Vorteile der Egalität werden durch
Nachteile der Freiheit wieder aufgehoben
Gewinn wäre nur eine strenge Ordnung
Die bis in den Kleiderschrank regiert

Welche vernünftige Begründung könnte
Eine Uniform für Kinder vorschreiben die
Freiheit noch lernen müssen aber dafür
Erwachsene davon freistellen

Es wäre genug wenn der Staat sich um
Die Leitung der Verwaltung kümmert
Welche seiner Beamten er dabei in
Uniformen stecken will ist seine Sache

Wenn Macron eine Uniform möchte
Sei sie ihm auch ungedient gegönnt
Aber Kinder sollten besser lernen mit
Freiheit umzugehen statt sie zu rauben

Für die Zukunft wird es wichtiger sein
Den Kindern den Wert der Freiheit wie
Der Menschenrechte beizubringen als
Sie in Uniformen zu stecken

Dies gilt noch mehr wo Uniformen als
Verordnete Egalität statt Freiheit nur
Die Fehler der Sozialpolitik verdecken
Sollen ohne ethischen Mehrwert

An der ersten Schule meiner Tochter
Gab es auch Schuluniformen die wie
Macron es vorschlug modisch schick
Bei den Kindern beliebt waren

Fand das auch eine gute Idee noch
Geblendet von dem Glauben Egalität
Sei wichtiger als Freiheit zu lernen
Aber nichts kann je so wichtig sein

jens tuengerthal 5.9.23

Invasiv

Invasiv

Globalisierung und Reisen schien
Ein Gebot der Zeit was die Welt wie
Im Netz real zusammenwachsen ließ
Jeder konnte überall hin und alles an
Jedem Ort kaufen dabei wurde dort
Produziert wo es am billigsten war
Der Markt bestimmte die Preise
Mehr Vielfalt schien uns mehr
Gerechtigkeit für alle zu bedeuten
Auch wenn keiner wollte dass die
Menschen Afrikas oder Asiens
Außer sie hatten genug Geld alle
An unserem Wohlstand teilhaben
Sollten zumindest eher wenige
Das Vorbild Europa hatte Grenzen
Nun endlich merken wir auch die
Folgen des Reisens und ständig
Globaler Wege wenn auch Keime
Wie invasive Pflanzen sich global
Verbreiten wie Covid uns rasend
Schnell weltweit tödlich vorführte
Aber auch bestimmte Pflanzen
Oder Tierarten verbreiten sich
Welche die Biodiversität stören
Damit das Gleichgewicht der Natur
Durcheinanderbringt und diese so
Nachhaltig zerstört weil sich die
Invasiven Arten so durchsetzen
Das heimische Gleichgewicht in
Unseren Breiten stören damit
Dem lebenswichtigen Wald etwa
Weiter schaden wobei es genügt
Wenn Menschen die dem Winter
Auf sonnige Inseln entfliehen eine
Spore mikroklein unterm Schuh
Quasi unsichtbar einschleppen
Nicht nur der Schaden des Fliegens
Was unser Klima in der Stratosphäre
Nachhaltig zerstört genügt das für
Einen invasiven Schaden lange
Wer sich der Vielfalt unserer Natur
In Wäldern und Wiesen bewusst ist
Versteht wie wichtig das Gleichgewicht
Auch zukünftig ist damit es noch eine
Regeneration geben kann muss hier
Handeln und seine Gewohnheiten
Der heimischen Natur anpassen
Alles was hier landet müsste darum
Desinfiziert werden um nicht noch
Größeren Schaden anzurichten
Nackt unter die Dusche wie jedes
Kleidungsstück von Sporen reinigen
Die unnatürliche Wanderung noch
Bremsen zu können so sollte jeder
Für die Folgen seines Handelns
Zur Verantwortung gezogen werden
Was damit beginnt ein Bewusstsein
Für die Folgen dieses asozialen
Verhaltens zu entwickeln wie dann
Zu entsprechenden Gegenmaßnahmen
Nach jedem Flug aus Übersee auch
Zu verpflichten womit solche Reisen
So lästig würden wie teuer dass sich
Das Problem bald selbst erledigt
Besser noch wäre die Menschen
Würden Verantwortung übernehmen
Sich also mündig zeigen statt nur
Der Herde zu folgen was aber wohl
Von wenigen nur zu erwarten ist
Denn eigentlich weiß wer etwas
Kritisch denken kann bereits seit
Vielen Jahren um die Folgen der
Globalisierung wie des Tourismus
Die für kurzfristige Gewinne ohne
Dabei Folgen zu berücksichtigen
Irreparable Zerstörung auslösen
Warum es folgerichtig nur wäre
Alle Gewinne des Handels der
Solche Folgen auslösen kann
Wie der touristischen Unternehmen
Zur Beseitigung der Schäden für
Natur und Mensch zu beschlagnahmen
Was schlichte Verursacherhaftung wäre
Die wir zu lange ignorierten auch wenn
So etwas wie die Kaninchenplage in
Australien und Tasmanien uns schon
Vor hundert Jahren eines besseren
Hätte belehren können was aber bis
Heute von globalen Händlern noch
Weiter ignoriert wird genau diese
Sollten zur Verantwortung gezogen
Wie mit ihrem Vermögen haften um
Die Biodiversität zu sichern welche
Grundlage unseres Lebens ist wie
Deren Zerstörung es gefährdet so 
Schien das Thema Artenvielfalt lange
Ein Nischenthema am Rand nur doch
Wird deutlich wie es die Basis unseres
Seins und der Gesundheit ist die wir
Besser nicht gefährden sollten um
Weiter hier leben zu können warum
Wer es wissentlich dennoch tut nun
Mörder genannt werden darf egal ob
Tourist in fernen Ländern oder ein
Globaler Händler ohne Sorge was
Für jeden gilt der es nun weiß

jens tuengerthal 5.9.23

Montag, 4. September 2023

Literabindung

Literabindung

Manche Literatur baut eine Bindung
Zum Leser auf die noch weit über die
Lektüre hinausgeht so habe ich etwa
Den Zauberberg mit 18 gelesen also
Ende der achtziger Jahre aber bis
Heute ist er ein immer präsentes Buch
In meiner geistigen Welt das eine
Tiefe und innige Bindung aufbaute
Mit seinen Betrachtungen in dieser
Sonderwelt des Sanatoriums in Davos
Wie ich mich wenn mal bettlägrig
Zu gerne an Hans Castorp erinnere
Ähnlich auch la recherche denn
Prousts Suche nach der verlorenen
Zeit lese ich seit über dreißig Jahren
Immer mal einige Seiten bis es mich
Wieder im Detail langweilt oder zu
Nah berührt und ich Abstand von
Meister Marcel brauche was auch
Für Joseph und seine Brüder vom
Vielfältig geliebten Thomas Mann
Noch gilt dessen Buddenbrooks
Das erste Buch waren was mich
Nachhaltig mit sechzehn an die
Große schöne Literatur band
Dessen Wirkung bis heute gilt
Warum ich mit Büchern lebe
Wie vor und mit ihnen schlafe
Sie meine intensivste Bindung
Bis heute zu egal wem sind
Von Trost Abenteuer bis Liebe
Dann gibt es viele Bücher die
Einfach weg können weil sie
Völlig egal sind einmal gelesen
Besser wieder vergessen werden
Sich nicht länger darüber zu ärgern
Oder ihrer nichtigen Unterhaltung 
Mehr Bedeutung zu geben weil
Es keine Literatur jemals wird
Was für die meisten Druckwerke
Sicher bis heute gilt warum die
Wenigen die bleiben denen die
Sie kennen umso kostbarer
Werden wie mir auch der
Mann ohne Eigenschaften von Musil
Den ich seit fünf Jahren immer mehr
Lieben lernte und lächelnd betrachte
Der manch eigenes Schreiben auch
Überflüssig macht weil er es längst
In schönster Form sagte und so geht
Die Bindung zu den Büchern weiter
Durchzieht meint Leben und wenn ich
Es mir wünschen dürfte verschied der
Dichter hier lesend vor seinen Regalen
Glücklich was es alles noch gibt wie ich
Gerade an einer der schönsten Stellen
Im Mann ohne Eigenschaften ankam
Wo er nach dem Tod seines Vater seine
Schwester trifft und dieses neue
Auch sinnliche Verhältnis mit seiner
Großen literarischen Schönheit lasse ich
Voller Vorfreude in Ruhe nun warten
Freue mich jeden Tag darauf dort
Weiter zu lesen und warte darum
Damit die Freude zu erhalten die
Das literarische Leben beflügelt
Was wenn ich geduldig bin auch
Monate dauern kann wenn uns
Noch so viel Zeit zu lesen bleibt
Gute Literatur will nicht erledigt
Sondern voller Lust genossen
Wie in Ruhe gelesen werden
Was sonst zählt im Leben

jens tuengerthal 4.9.23

Verbindung

Verbindung

Was schafft Verbindung
Zwischen wie zueinander
Überlege ich und denke an
Die Bahn die mich manchmal
Quer durch Deutschland trug
Dabei seltsam genug eher den
Ungeflickten Flixzug der dafür
Bisher immer pünktlich war wie
Ohne Umsteigen zum Ziel führt
Wählend weil sich ein privates
Unternehmen die staatlichen
Unzuverlässigkeiten nicht leistet
Was immer es über Verbindungen
Zwischen Menschen uns lehrt
Sollten wir lieber dem staatlichen
Modell überholter Ehe trauen um
Eine Verbindung zu erhalten die
Dann nur überteuert wie vor dem
Gericht geschieden werden kann
Oder auf private Partnerbörsen
Im Netz für immer frische neue
Verbindungen setzen die dann
Spannend bleiben statt in den
Stets eingefahrenen Gleisen von
Gewohnheit und Eifersucht zu
Landen die keine Perspektive
Mehr haben als weiter so was
An die in vielem unfähige Bahn
Erinnert aber die Normalität in
Den meisten Beziehungen nach
Einer gewissen Zeit wird weil 
Männer und Frauen einfach
Nicht zusammenpassen außer
Kurzzeitig manchmal inmitten
Wie begeistert für Momente die
Wo es um Dauer oder Besitzstand
Geht schnell auch lästig werden
Aber deren Mustern seltsam genug
Fast alle in ihren Träumen folgen
Um dann enttäuscht zu erwachen
Pflege meine Verbindungen gern
Mit Liebe und Vernunft um das
Was möglich ist lustvoll zu genießen
Wozu es den ganzen Menschen
Braucht also Gefühl und Vernunft
Vertrauen wie Hingabe zugleich
Sich gegenseitig beflügelt dann
Kommt es weniger darauf an ob
Die Bahn zufällig pünktlich kommt
Als wie glücklich die Verbindung
Uns in jedem Moment macht

jens tuengerthal 4.9.23

Gleichgewicht

Gleichgewicht

Über meine Verdauungsorgane
Wie den Magen mit den an ihm
Hängenden komplexen Drüsen
Spreche ich normalerweise nicht
Solange alles im Gleichgewicht ist
Kein Thema und wo nicht ist das
Auch eher unappetitlich warum es
In Versen weniger zu suchen hat
Wie aus feinen Speisen schlichte
Scheiße wird die noch dazu stinkt
Was Grund genug gibt sie nicht
Mehr als nötig zu beachten hier
Darum sei es auch kein Thema
Auch wenn es mehr beschäftigt
Als vieles anderes wenn es mal
Nicht so perfekt läuft es einem
Vielmehr dann beschissen geht
Weil einem gefühlt die nötige
Verdauung ins Hirn auch steigt
Was sich mit entsprechenden
Themen leider nur beschäftigt
Solange diese dominant sind
Aber all dies ist besser kein Thema
Für zarte Verse die lieber noch
Vom Licht der Aufklärung schwärmen
Wie der großen Natur nach Epikur
Die Lukrez uns so wunderbar in
Seinem de rerum beschrieb als
Von zeitweise disfunktionaler Natur
In Versform noch zu klagen
Auch wenn diese dann eher alle
Gedanken doch beschäftigt ob
Das besser so ist wäre eine
Frage der ich nachgehen könnte
Zumindest just noch kompetent
Die mir aber sonst bedeutungslos
Eher erscheint weil Natur eben
Funktionieren soll statt zum dann
Lästigen Thema nur zu werden
Wozu es ein Gleichgewicht braucht
Was mit Ruhe am besten wieder
In uns zurückkehrt ohne Krampf
Der kein Thema mehr wird

jens tuengerthal 4.9.23

Wozu

Wozu

Wozu ist für ganz viele Menschen
Die wichtigste Frage nach dem Sinn
Ihres Seins wie des Lebens überhaupt
Wozu bin wozu tue ich wozu dient es
Wie andere Varianten ohne ein Ende

Finde wenig so egal wie wozu denn
Nichts ist um eines Zweckes wegen
Alles ist seiner selbst willen genug
Was es zu genießen noch gilt bis
Die beschränkte Zeit zu Ende ist

Ein wozu im Leben hängte dieses
An einen meiner beschränkten
Einsicht unterliegenden Grund was
Keinem angetan werden sollte
Was ist ist auch ohne jedes wozu

Aufgabe im Sein ist für mich nur das
Was mir an Sein bleibt zu genießen
Ohne wen damit zu schädigen was
Angesichts der Komplexität künftig
Aufgabe genug für uns sein wird

Ob ich damit sage mein wozu wäre
Der Genuss des Seins lasse ich offen
Da sich diese Frage mir nicht stellt
Weil nichts ein wozu für mich braucht
Es an sich kostbar genug schon ist

jens tuengerthal 4.9.23

Beziehungslos

Beziehungslos

Kein Mensch ist beziehungslos
Alle beziehen sich auf irgendwen
Kaspar Hauser war die Ausnahme
Die wir für krank dabei hielten als
Ein Intelligentes Opfer der Umstände
War lange fast immer in Beziehungen
Bin in einer Großfamilie aufgewachsen
Finde Zuverlässigkeit und Vertrauen
Ganz wichtig auch in der Liebe die
Keine Fesseln verträgt soll sie je
Länger als den Moment leben
Beflügelt und gut tut wo sie ist
Statt einzuengen nur im Korsett
Der immer enttäuschten Erwartungen
Dem tödlichen Gift in den meisten
Beziehungen die es wagen sich
Ganz aneinander zu hängen
Bleibe darum gerne unabhängig
Ohne Beziehung und Erwartung
So gerne ich zuverlässiger Partner
Auch wäre scheint mir die Liebe
Kostbarer als meine eher schlichten
Bedürfnisse nach Sicherheit wie
Bestätigung darin auch was nie
Aufgabe der Liebe sein soll die
Dafür frei zu fliegen lehrt

jens tuengerthal 4.9.23

Sonntag, 3. September 2023

Liebesbindung

Liebesbindung

Was macht eine Liebe dauerhaft
Als die Bindung aneinander die
Oft dunkle spekulative Ursachen hat
Täte es der Verbindung besser
Sie aus dieser tiefen Dunkelheit
Der Emotionen herauszuholen
Mit dem Licht der Vernunft wie
Kritischem Verstand zu befreien
Oder fehlte ohne die Basis die
Liebe erst entstehen lässt weil
Es sich im Dunkeln so gut
Munkeln lässt wie der Volksmund
Sagt und die Finger dabei am
Liebsten mit Leidenschaft die
Dunklen Gefilde im sogar
Unsichtbaren erforschen sich
Von Innen nahe zu kommen
Bindet das Dunkle vielleicht
Noch mehr als offene Worte
Überlege ich voller Liebe aber
Merke schon wie ich mich hier
Im Dunkeln verirre ohne zu
Wissen auf was es ankommt
Aber solange dies weiterhin so
Lustvoll schön ist wie bisher
Wird das Lieben weitergehen
Wie es der Natur entspricht
Daraus wird dann eine Bindung
Wenn uns nicht anderes vorher
Vertreibt aus dem Paradies der
Geteilten Träume wie etwa das
Besitzdenken der Liebe was als
Eifersucht sich kristallisiert im
Hässlichen Spiegel der Gefühle
Ob wir wehrlos gefesselt sind
Wenn eine Bindung entsteht
Oder angebunden wie ein Esel
Hängt von der Blendung ab die
Den klaren Blick uns trübt
Was glücklich macht war
Zumindest solange gut
Alles andere verliert sich
Ohne weitere Bindung wieder

jens tuengerthal 3.9.23

Chauvi'man'nismus

Chauvi'man'nismus

Sprache bildet die Verhältnisse
In einer Gesellschaft stets ab
Darum gibt es gendergerechte
Sprache die noch damit experimentiert
Einen Weg zu gerechtem Ausdruck
Zu finden der alle einbezieht dabei
Ist völlig egal was ich aus meiner
Beschränkten Erfahrung als eben
Weiße männliche Hete also einer
Völlig durchschnittlichen Type die dazu
Noch protestantisch getauft wurde
Obwohl Gott da schon längst von
Zuständigen Philosophen für tot
Erklärt worden war dazu denke
Solange es den Unterdrückten hilft
Sich besser integriert zu fühlen
Füge mich also soweit ich kann
Nur bei einem leiste ich schon
Seit den neunziger Jahren des
Vergangenen Jahrhunderts den
Dringend nötigen Widerstand
Wie kann 'man' noch weiter
Benutzt werden diese Floskel
Welche Mensch Mann nennt
Unsere schönere Hälfte dabei
Vergisst wie schlicht ignoriert
Die nur eine Leerformel derer ist
Die ihr Hirn nicht zum denken
Nutzen sondern nachplappern
Also unmündig wie damit auch
Unaufgeklärt unfrei bleiben was
Viele von Netflix berieselte heute
Als freiwilliges Exil sich wählen
Dafür genau wissen was 'man'
Tut oder meint ohne dies je
Selbst kritisch geprüft zu haben
Warum es so dringend wäre
Dieses chauvinistische Wort
Endlich aus dem Wortschatz
Zu streichen damit dieser
Wieder kostbar statt nur
Billig mit 'man' unbenannt wie
Halb gebildet daherkommt aber
Was soll ich kämpfen wenn Frauen
Die du darauf aufmerksam machst
Es trotzig inflationär noch nutzen
Statt selbständig zu denken aus
Prinzip einfach dagegen sind
Überlege ich manchmal aber
Vielleicht weil ich die Frauen liebe
Und Gefühl ist ja nur selten ein
Vernünftiger Ratgeber auf dem
Weg zu sprachlicher Freiheit und so
Bin ich dafür und dagegen

jens tuengerthal 3.9.23

Jenseitssehnsucht

Jenseitssehnsucht

Woher nur kommt diese Sehnsucht
Nach einem Jenseits in fast allen
Varianten des Aberglaubens egal
Aus welcher Kultur und warum
Verbinden Menschen mit der
Hoffnung auf eine endlose
Fortsetzung des Elends Trost
Statt die sichere Freiheit des
Nichts ausgiebig zu genießen
Welche die vielleicht größte
Chance des Lebens auf eine
Unendlichkeit im Nichts zu finden
Bleibt und dabei ganz mit der Natur
Geht die wie alles Sein vergänglich ist
Deren kleiner Teil wir einfach sind als
Lebendige Kombination der Elemente
Die sich dessen bewusst sind was
Ohne Endlichkeit biologisch schlicht
Nicht möglich wäre wie dem Sein
Die falsche Richtung zugleich gäbe
Wider sich wandelnde Natur wäre
Die wir teilweise wahnhaft noch
Wegspritzen wollen um so
Längst jenseits der Realität dabei
In der Blüte unserer Jugend zu leben
Statt altersgemäß zu genießen was
Mehr ausblendet als ermöglicht wie
Sich mehr Leben raubt als es zu
Genießen wie es ist und kommt
Bedenke ich etwa wieviel potenter
Und sexuell aktiver Frauen jenseits
Oder in der Menopause werden
Frage ich mich warum das Ideal
Der sexuell aktiven Frau noch
Irgend junge Mädchen sind die
Meist weder spannend noch
Sonst vielversprechend sind
Weniger Erfahrung dabei haben
Denen Gelassenheit völlig fehlt
Dabei wie noch mehr überhaupt
Außer um dem Ideal eines
Jugendkultes zu frönen ansonsten
Nur anstrengend meistens sind
Wer nicht altersgemäß vögelt
Sucht scheinbar Probleme die
Keiner mit Erfahrung je möchte
Dennoch halten wir den Kult
Wie mit viel zu jungen Huren hoch
Was ein Produkt der pathologischen
Jenseitssehnsucht auch ist die hofft
Durch Rückkehr zur Jugend dem
Tod noch ein wenig zu entfliehen
Habe alles mir vorstellbare in den
Dabei möglichen Varianten erlebt
Finde immer mehr davon langweilig
Die Sucht nach Abwechslung ermüdend
Muss weder vor dem Tod fliehen
Noch fürchte ich ihn freue mich
Vielmehr am guten vertrauten
Was sich gut tut und will statt
Den Kitzel spielerisch zu erhöhen
Keine andere Welten sucht um
Hier unsere Natur zu genießen
Denn mehr ist es doch nie als
Hoffentlich lustvoll offen dabei
Warum daneben noch einen
Himmel oder eine Hölle erfinden
Gar Götter Teufel Engel die diese
Bewohnen was mir schon als Kind
Ein lächerliches Märchen gegen
Alle freie Vernunft zu sein schien
Genieße lieber die Natur wie sie
Am besten zu mir passt wobei
Erfahrung lehrte wieviel potenter
Frauen ab 50 werden während
Eigene Männlichkeit zunehmend
Schwindet oder ihre noch letzten
Ausläufer nur mühsam mal zeigt
Gehemmt von ihrer Eitelkeit nur
Durch Viagra mal aufgefrischt
Die Damen mehr und schneller
Wollen um multiple kleine Tode
Als wachsendes Glück zu genießen
Was das einzige Jenseits ist das
Im Sein erstrebenswert noch bleibt
Wer braucht ein Jenseits noch der
Das eigene Sein paradiesisch schon
Genug genießen konnte überlege ich
Weil nichts mehr kommen kann ist
Das Nichts alles was uns bleibt
Denke ich und freue mich ohne
Jede Furcht im Sein immer ein
Großer Genießer gewesen zu sein

jens tuengerthal 3.9.23

Abschiedspflicht

Abschiedspflicht

Braucht es eine Pflicht zum Abschied
Wenn das Leben an sein Ende kommt
Wir zum Pflegefall nur noch werden
Statt eine zu teure Erhaltungspflicht
Einer längst überforderten Medizin
Die uns mit Apparaten erhält wo
Längst nichts mehr zu wollen ist
Nach aller medizinischen Vernunft
Überlege ich und zögere ein wenig
Nicht aus Angst vor dem Tod der mich
Mit Epikur im Geist nichts angeht
Sondern weil ich mich frage ob ich
Darüber kompetent urteilen kann
Der nur noch lebt weil mich die
Maschinen monatelang am Leben
Noch hielten und die Aussichten
So schlecht waren dass sogar
Der eigene Vater zeitweise überlegte
Lieber abzustellen um mir den Rest
Damit zu ersparen da es keinerlei
Perspektive scheinbar gab womit
Sich fragt ob es besser wäre diese
Entrüstung zu formalisieren ohne
Strafdrohung schlicht nach den
Grundsätzen der Wahrscheinlichkeit
Wäre ich dann überhaupt noch da
Würde ich diese Fragen stellen
Kommt es auf das Nichts an oder nie
Wäre eine Pflicht zum Abschied da
Nicht Erleichterung und Freiheit
Nahm mein Vater sich diese Freiheit
Vor seinem gerade Ende bevor es
Nicht mehr ging was ich wesentlich
Tröstlicher finde als ungewollt
Gehen zu müssen beizeiten
Es wäre ja nicht schlimm und käme
Nur nichts neues mehr wie alles
Leiden ein Ende hätte was aber
In unserer Gesellschaft verpönt
Auch nur zu denken ist warum
Wir in eine Situation kamen
Die keinem gefällt oder gut tut
Dennoch scheint eine Pflicht zum
Nichts nach formalen Kriterien mir
Eher absurd weil keiner über das
Leben anderer zu entscheiden hat
Jedoch wäre es nötig eine Freiheit
Zum Abschied zu gewähren statt
Diesen Weg voller Hindernisse
Noch zu stellen da wir ohnehin
Längst zu viele Menschen sind
Weniger für alle besser wäre
Womit sich der Titel am Ende
Von der Pflicht zur Freiheit
Wandelt was dazu genügt
Vielleicht für genug Aufregung
Bei manchen noch sorgt die
Den Tod mehr fürchten als
Das was noch bleibt lieber
Lustvoll zu genießen
Dann war es gut

jens tuengerthal 3.9.23

Schulddrohung

Schulddrohung

Aiwanger bekennt sich schuldig
Wie es von ihm erwartet wurde
Dabei erinnert er sich an nichts
Mehr so genau eine dazu irgend
Präzise Aussage machen zu können
Darin ähnelt er Kanzler Scholz
Nur halt in anderer Angelegenheit
Er ist mit dieser Affäre als sonst
Lautstarker Populist ganz böse
Auf die Schnauze gefallen
Worin er auch Kanzler Scholz ähnelt
Der selbiges beim Joggen tat
Gleichzeitig bedroht derjenige der
Nichts mehr so genau weiß
Diejenigen welche sagen was ist
Es also aus dem Zusammenhang
An den er sich nicht mehr errinnert
Reißen würden und Söder stellt sich
Hinter den der nichts mehr weiß
Aber Besserung gelobt ohne sich
An einen Grund zu erinnern was
Vielleicht angreifbar machte wäre
Die Opposition die Bundesregierung ist
Angriffsbereit statt sich selbst nicht
Zu erinnern oder erholen zu müssen
Vom auf die Fresse fliegen und so
Passiert bis zur Wahl erstmal nichts
Was vernünftig sein könnte auch
Wenn Aiwanger sich selbst tiefer
In den Dreck begab als ihn die
SPD Zeitung Süddeutsche stupste
Aber es hat etwas Neues aus dem
Schuldbekenntnis eine Drohung
Zu fabrizieren wie es eben nur
Echte Populisten können denen
Ihre Anhänger alles verzeihen
Weil es um Glaube geht der
Wie die Liebe alles darf nur
Nicht so lieb dabei macht
Der Rest ist nur Politik das
Schmuddelige Geschacher
Um Posten von Repräsentanten

jens tuengerthal 3.9.23

Samstag, 2. September 2023

Liederlauschenglück

Liederlauschenglück

Am Helmholtzplatz endlich wieder das
Liederlauschen Festival nun an einem
Tag von 15h bis 23h begann grandios
Zum 16. mal findet das wunderbare
Fest in der Mitte des Platzes statt so
Startete es diesmal endlich wieder
Vereint mit Riders Connection den
Lokalen Helden die zumindest mit
Philipp und Moritz hier aufwuchsen
Die mit ihrem Reggae eigener Art
Viele tanzend von den Bänken rissen
Diesmal noch um einen E-Gitarristen
Angewachsen der den mitreißenden
Sound noch wunderbar bereicherte
Ein großartiger Auftakt zu dem sich
Schon viele Anwohner auf dem Platz
Einfanden die begeistert jubelten
Wie mit den Kindern vor der Bühne
Voller Begeisterung tanzten und die
Bekannten Hits mitsangen dabei
Fiel mir auf dass ich nun auch schon
Seit 12 Jahren zu dieser Musik tanze
Welch Freude war diese Wiedervereinigung
Auf der diesmal kleineren Bühne am
Helmholtzplatz die sich später noch
In vielen Umarmungen am Rand
Zwischen den alten Freunden zeigte
Wie gut wenn sich solch alte Liebe
Wiederfindet und so mitreißen kann
Auf Riders Connection folgte dann
Mit Hiddit die größte Band die auf
Der kleinen Bühne möglich war
Zu acht spielten sie mit Trompete
Saxofon und Altsaxofon E-Gitarre
E-Bass Keyboard Schlagzeug
Wie zwei großartigen Sängerinnen
Nach kurzer Pause werde ich später
Sicher noch weiter hören auch weil
Die Stimmung unter Nachbarn dort
Wunderbar ist und wer heute hier in
Berlin noch Zeit hat sollte auch zum
Helmholtzplatz kommen um dieses
Kleine feine Festival Liederlauschen
Mit uns hier zu genießen es lohnt

jens tuengerthal 2.9.23

Freitag, 1. September 2023

Poethik

Poethik

Welchen Wert hat die Poesie
Ist sie nur l'art pour l'art also
Bloße Kunst die ergötzt oder
Hat sie wie Lukrez es einst im
De rerum natura ausdrückte
Einen Bildungsauftrag der den
Geist der Zeit komprimiert wie
Anregende Gedanken so in
Verse schön verpackt weitergibt
Dient sie wie bei Wilhelm Busch
Tucholsky oder Heinrich Heine
Dem politischen Spott gar der
Systemkritik sogar wie bei
Manch lyrischen Revolutionären
Ist sie Geschichtsschreibung
Wie Homer es einst begann
Überlege scharf und weiß es nicht
Treffend auf den Punkt zu bringen
Denke ich an meine Minnelyrik
Die den Geliebten teils täglich über
Jahre Anbetung gewährte wie
Selten zarte Kritik auch mal
Was der Dichter meist bereute
Dann diente sie keinem der
Vernunft zugänglichen Zweck
Aber wurde zum kostbar
Zärtlichen Schatz mir den
Manche sogar horizontal belohnte
Nach welchem Ethos auch immer
Überlege ob ich nach dem Gefühl
Nicht beide Silben besser trennte
Für eine sinnliche Po Ethik die
Näher mir liegt als ein Ethos für
Alle Verse außer vielleicht das
Dichtung verdichtet und so
Sprache im Geist lebendig macht
Wer mit Lebenden zu tun hat
Sollte sich der Ethik bewusst sein
Außer es geht um Liebe
Da ist alles erlaubt
Wie vieles verboten
Wie beim Po

jens tuengerthal 1.9.23