Samstag, 3. Juni 2023

Bakerregenbogen

Bakerregenbogen

"Alle Menschen können zusammenleben, wenn sie es wollen."

"Ich habe zwei Lieben: mein Land und Paris."

"Eines Tages wurde mir klar, dass ich in einem Land lebte, in dem ich Angst hatte, schwarz zu sein. Es war nur ein Land für weiße Menschen. Nicht für Schwarze. Also ging ich weg. Ich war in den Vereinigten Staaten erstickt… Viele von uns sind gegangen, nicht weil wir wegwollten, sondern weil wir es nicht mehr aushielten… In Paris fühlte ich mich befreit."

"Ich werde mein ganzes Leben lang tanzen… Ich würde gern atemlos und erschöpft am Ende eines Tanzes sterben."

"Du musst eine Ausbildung machen. Du musst zur Schule gehen, und du musst lernen, dich zu schützen. Und du musst lernen, dich mit dem Stift zu schützen, und nicht mit der Pistole."

“Mit Geld kann man sich viele Freunde kaufen, aber selten ist einer seinen Preis wert.”

“Viele Frauen sind nur auf ihren guten Ruf bedacht; aber die anderen werden glücklich.”

“Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschließen, einmal daraus zu erwachen.”

“Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur keine Kleider an.”


Bakerregenbogen

Am 3. Juni 1906 wurde in St. Louis Missouri
Freda Josephine McDonald geboren die als
Josephine Baker Weltruhm erreichte dabei
Sowohl Tänzerin Sängerin Schauspielerin
War wie als Widerstandskämpferin im Krieg
Auf Seiten der Résistance kämpfte wie den
Streitkräften für ein freies Frankreich 
Angehörte die gebürtige Amerikanerin wurde
Im Jahre 1937 Französin sie war als die
Uneheliche Tochter einer Waschfrau wie
Eines jüdischen Schlagzeugers geboren
Wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf
Sie erlebte 1917 ein Pogrom in St. Louis
Was sie ein Leben lang zur Kämpferin
Gegen jeden Rassismus machte 
Sie wurde mit 13 von ihrer Mutter mit
Einem um viele Jahre älteren Mann
Verheiratet doch diese Ehe hielt nur
Wenige Wochen aber heiratete mit
15 den Zugbegleiter Willie Baker
Dessen Namen sie ein Leben lang
Behielt auch wenn sie ihn schon
Nach fünf Jahren wieder verließ
Ihre Karriere startete sie mit 16
In Philadelphia und ging aber bald
Nach New York wo sie dann den
Talentsucher Klaus Georg Vollmoeller
Kennenlernte der sie nach Paris wie
Nach Berlin vermittelte ab 1925 tanzte
Sie in der La Revue Négre in Paris
Eroberte dort schnell das Publikum
Das erstmals Charleston so sah
Bei ihren Nackttänzen trat sie meist
Ohne den Schurz aus Bananen auf
Sie war 1926 erstmals in Berlin im
Nelson Theater am Kurfürstendamm
Dabei war sie häufig zu Gast im Haus
Von Vollmoeller am Pariser Platz wo
Sie auch auf Harry Kessler traf der die
Begegnung in seinem Tagebuch festhielt
Wie sie fast nackt in der Wohnung mit
Der Nichte von Samuel Fischer die als
Junge im Smoking verkleidet war tanzte
In Paris war sie der Star im Folies Bergère
Wo sie im Bananenröckchen auftrat
Sie heiratete 1927 einen Sizilianer der
Sich als Graf di Albertini ausgab und ihr
Manager einige Zeit war bis sie 1937 den
Industriellen Jean Lion heiratete durch
Diese Ehe erhielt sie die französische
Staatsbürgerschaft und wurde 1942
Wieder von ihm geschieden während
Des Zweiten Weltkrieges war sie in
Frankreich und Nordafrika wobei sie
Als Pilotin Verletzte flog nach dem
Waffenstillstand 1940 ging sie zur
Résistance und zum Geheimdienst
Wie ab 1944 zur Luftwaffe des
Freien Frankreich als Unterleutnant
Für ihre Verdienste wurde sie 1957
Mit dem Croix de Guerre geehrt wie
In die Ehrenlegion aufgenommen
Bekam dann auch noch die
Médaille de la Résistance als hoch
Geehrte Kriegsteilnehmerin
Sie heiratete 1947 zum vierten mal
Den Orchesterleiter Jo Bouillon
Sie trennten sich 1957 wieder
Ab den 1950er Jahren engagierte sich
Baker für die amerikanische
Bürgerrechtsbewegung und protestierte
Gegen Rassismus in dem sie 12 Kinder
Unterschiedlicher Hautfarbe adoptierte
Die sie ihre Regenbogenfamilie nannte
Mit denen sie unter manchmal etwas
Schwierigen finanziellen Bedingungen
Auf Schloss Les Milandes im Perigord
In Südfrankreich lebte sie wurde im
Jahr 1960 Mitglied der Freimaurerloge
Nouvelle Jérusalem der Grand Loge
Féminine de France sie kündigte 1956
Ihren Rückzug von der Bühne an hatte
Aber schon 1961 ihr Comeback und
Trat noch bis kurz vor ihrem Tod an
Einer Hirnblutung in ihrer Show
Joséphine in Paris auf sie bekam
Dort ein MIlitärbegräbnis wie ein
Grab in Monaco so war auch noch
Gracia Patricia bei ihrer Beerdigung
Im November 2021 wurde sie noch
Im Pariser Panthéon aufgenommen
Wie dort symbolisch beigesetzt das
Grab mit ihrem Sarg blieb auf Wunsch
Der Familie noch in Monaco

jens tuengerthal 3.6.23

Freitag, 2. Juni 2023

Gesprächsweise

Gesprächsweise

Sitze vor der Höschen Bar mit
Drei Damen am Nachbartisch
Wir kommen uns gesprächsweise
Näher erst auf deutsch dann im
Schnellen Wechsel auf englisch
Es ging einmal um die Welt dabei
Die erste kam aus Serbien aber
Ging im Krieg nach Australien
Wo ihre erwachsene Tochter
Wie ihre Eltern auch leben
Lebte lange in den USA wo
Die andere auch Blondine aus
Seattle kam die dritte rothaarig
Lebte auch lange in Australien
Kam ursprünglich aus Russland
Wir redeten intensiv über die
Typischen Eigenschaften der
Nationen die ich bestritt worauf
Die serbische Nachbarin von mir
Auf die balkanische Eifersucht
Als typische Eigenschaft bestand
Sie für sich auch bestätigte wie
Dann alle drei Bestätigung suchten
Für ihre These deutsche Männer
Seien im Kontakt schlüchterner
Wie Balkanprinzessinnen eben
Impulsiv leidenschaftlich wären
Konnte es konkret nicht widerlegen
Was balkanesische Leidenschaft
Wie Eifersucht betrifft die mir eher
Lästig einst war aber bezweifelte
Zumindest deutsch männliche
Schüchternheit für mich konnte
Aber das Gegenteil auch nicht
Konkret belegen außer mit den
Umarmungen für alle drei zum
Abschied der internationalen
Plauderei vor der Höschen Bar
Die sich gesprächsweise für
Einen Moment näher kam

jens tuengerthal 2.6.23

Philososex

Philososex

Die Welt verstehen wollen wie sie
Im innersten zusammenhängt ohne
Sich dabei an die Natur zu hängen
Sondern lieber Zusammenhänge
Wie Gründe des Seins zu ergründen
Gibt es die Philosophie als Form
Des geistigen Sex der über das
Was die Lust erzeugen soll oder
Auch häufiger lieber nicht noch
Weiter nachdenkt als genießt
Spannend aber wird es wo sich
Beides lustvoll verbindet die
Geistige Lust ausgelebt wird
Weil egal was wir denken es
Am Ende immer um das eine
Geht wie das Leben stets
Dem Ende zustrebt ist der
Kleine Tod auf dem Weg
Was geistige Erfüllung
Andernorts uns schenkt
Zusammen Philososex
Fühlt sich gut an
Das genügt

jens tuengerthal 2.6.23

Lustliebe

Lustliebe

Liebe die Lust und gebe mich
Ihr zu gerne hin ohne zu wissen
Warum und was es dabei ist
Das alles andere verdrängt
Wenn es seinen Platz will
Wie wunderschön scheinen lässt
Was lieblos eher komisch schien
Sich der Lust voller Liebe zu ihr
Hinzugeben macht sie zu einem
Vollkommenen Genuss denke ich
Mehr braucht es nicht mehr
Als gelebte Lustliebe die
Alles ertragen lässt

jens tuengerthal 2.6.23

Liebeslust

Liebeslust

Ist die Lust auf die Liebe
In meiner Natur angelegt
Habe ich sie erlernt durch
Die Liebe meiner Eltern
Oder die Erfahrung der Zeit
Wäre es nur letzteres
Spräche mehr dagegen
Wie oft ließ sie schon leiden
Was tat sie nicht schon alles an
Wie ich mir infolge ihrer Macht
Beinahe wie tatsächlich
Doch ist die Lust an ihr so
Groß dass ich dafür alle
Erfahrung fahren lasse
Um zu genießen was ist
Wenn sie auftaucht ohne
Erwartung oder Vorwarnung
Sich in mir breit macht um
Einfach genossen zu werden
Als Glück an und für sich
Wie noch mehr miteinander
Weiß nicht woher es kommt
Warum es stärker ist als alle
Vernunft Erfahrung oder ich
Bin also eher ahnungslos
Aber die Lust daran könnte
Jede Liebe wert sein

jens tuengerthal 2.6.23

Freiheitsdrang

Freiheitsdrang

Wohin drängt der Freiheitsdrang
Ist er so gedrängelt noch frei oder
Gefangener des Drang geworden
Überlege ich und frage mich was
Grenzenlose Freiheit bedeutet
Ob sie es nicht mehr ist wo es
Uns zu ihr drängt oder etwas
In uns diese Freiheit ganz will
Weil es ein Bedürfnis unserer
Natur wäre frei zu sein als ob
Diese je ganz frei wäre nicht
Immer Kausalitäten folgte die
In ihr angelegt sind wie sehr die
Freiheit den Entschluss braucht
Es genau so zu wollen oder ob
Genügt dabei faktisch frei zu sein
Egal ob ich es will oder mir der
Freiheit im Moment bewusst bin
Wie die Grundrechte etwa die
Freiheit als Natur garantieren
Aber viele Einzelgesetze diese
Wieder beschränken um so die
Funktion der Gesellschaft welche
Unsere Freiheit sichern soll auf
Dauer zu garantieren egal was
Dabei aus der Freiheit wird die
Durch Sicherheit und Fürsorge
Sich gut und gerne ersetzen lässt
Warum es mich aus dem Korsett
Drängt das jede Gesellschaft ist
Um zur mir natürlichen Freiheit
Zu gelangen die es in der Natur
So eher weniger gibt ist dabei
So unklar wie der Freiheitsdrang
Vielleicht ist es nicht so dringend
Denke ich und lasse es darum
Lieber dahinstehen

jens tuengerthal 2.6.23

Abschweifungen

Abschweifungen

Abschweifungen sind etwas ganz
Wunderbares finde ich als Leser
Von Montaigne etwa der sich zu
Gerne in Abschweifungen seiner
Philosophischen Gedanken auch
Wenn nur scheinbar verirrt doch
Den Leser mitnimmt auf die Suche
In sich wie die Gedanken welche
Zu seinen Antworten oder Fragen
Was manchmal die beste Antwort
Noch ist leiten und so sind auch im
Gespräch geistige Umwege oft das
Reizvollste weil sie offenbaren was
Der gerade Weg zu oft verbirgt wie
Wer nur ausgetretenen Pfaden folgt
Selten neues entdecken wird aber
Sich auf Abwegen mancher Schatz
Überraschend zeigen kann der uns
Am liebsten ohne jede Absicht noch
Begegnet was für die Literatur wie
Für die Liebe gleichermaßen gilt
Auch wenn wohl richtiger wäre hier
Von meinen anderen Lieben zu
Reden denn die Literatur ist ja
Deren eine und nie die kleinste
Warum ich immer polyamor bin
Doch scheint es mit geistig sehr
Spannend wie die Abschweifung
Näher zum Kern der Dinge führt
Als der gerade Weg der uns nach
Aller Logik geboten naheliegend
Stets erschien zum Ziel zu kommen
Doch lehrt die Erfahrung meist das
Gegenteil sowohl lesend wie liebend
Wo wir da viel mehr entdecken wo
Weniger oder nichts erwartet wurde
Womit wäre die Schlußfolgerung nun
Der echte Genießer am besten alle
Ziele fahren lässt um zu genießen
Was einfach kommt um da zu sein
Dahingestellt dabei ob es nicht ein
Zielgerichtetes Vorgehen schon ist
Alle Ziele fahren zu lassen doch
Könnte mehr Gelassenheit lohnen
Um Abschweifungen zu genießen
Die fern des Weges liegen denn
Das Leben muss nirgendwo hin
Außer enden und das tut es
Wenn es Zeit ist alleine

jens tuengerthal 2.6.23

Ausschweifungen

Ausschweifungen

Sinnliche Ausschweifungen können
Etwas wunderbares sein doch wo
Beginnt die Ausschweifung und was
Ist der ganz normale Wahnsinn der
Kaum der lyrischen Rede wert wäre
Überlege ich der doch zu gerne
Ausschweifend ist doch ohne zu
Wissen wo es beginnt wird es eher
Schwer solche festzustellen im
Gewöhnlichen Alltag des lustvollen
Lebens was doch das Besondere
Sucht als bleibenden Wert einer
So noch geileren Begegnung
Die zügellose Hingabe sei es
Meint das Lexikon kann dabei
Sowohl sexuell als sonstiges sein
Auf jeden Fall wohl ein Genuss
Wofür ich immer zu haben bin
An den sich dann ohne Zügel
Hingegeben wird wobei unklar
Noch ist ob auch ohne Steigbügel
Oder ungezügelt sich nicht auf
Das lenkende Geschirr bezieht
Sondern das Wesen meint das
Jede Hemmung fallen lässt was
Der Lust folgend normal sein sollte
Warum Ausschweifungen vielleicht
Altertümlich für das längst ist was
Bei schöner Begegnung normal mir
Noch schiene weil sich Maßstäbe
Wohl nach Neigung verschieben
Wer einmal alles nur denkbare mit
Partnern sexuell ausprobierte wird
Kaum mehr Ausschweifungen finden
Die noch zügellos schienen aber als
Das Wort seinen Marsch in unsere
Sprache begann im 15. Jahrhundert
Meinte es noch Üppigkeit die nicht
Immer sexuell dabei sein muss
Wo zügellos grenzenlos frei heißt
Könnte es gut und schön sein aber
Es klingt eher nach hergebrachter
Moral die bestimmtes verurteilt was
Dann als abweichend ausschweifend
Genannt wurde wie damit sonderbar
Reite gerne auch mit Zügeln aber
Wo ich das Pferd gut genug kenne
Lasse ich lieber die Zügel fallen
Wie dieses den Weg suchen um
Besser zu wissen wo es lang geht
Was ein Zusammenspiel mir scheint
Keine unmoralische Ausschweifung
Sondern eher Rückkehr zur Natur
So halte ich es wohl mit den meisten
Ausschweifungen heute denen ich
Nach der Natur wie es passt folge
Ohne dafür Zügel zu brauchen
Wie gerne dabei ungezügelt also
Voller Hingabe beieinander bin
Um sich fallen zu lassen also
Haltlos zufrieden zu sein

jens tuengerthal 2.6.23

Sadeistmuss


“Erlaubt ist, was gefällt”

"Alle Moralideen sind [...] eigenmächtig, und der ist ein grosser Narr, der sich durch sie fesseln lässt."
Die 120 Tage von Sodom

"[...] es ist die Natur, von der ich meine Neigungen empfangen habe [...]."
Die 120 Tage von Sodom

"Es ist toll, sich einzubilden, dass seiner Mutter etwas zu verdanken. [...] Ich sehe in der Sache überhaupt nur Motive des Hasses und der Verachtung."
Die 120 Tage von Sodom

"Weiss nur zu wohl, dass unter euch noch etliche Dumme sind, die es nicht über sich bringen können, der Idee dieses infamen Gottes abzuschwören und die Religion zu verabscheuen [Rede des Herzogs]."
Die 120 Tage von Sodom

"Und ich gebe mich ihr [geistige und physische Beschwingung] hin, ich habe mich zur rechten Zeit über die Chimären der Religion hinweggesetzt, vollkommen davon überzeugt, dass die Existenz eines Schöpfers eine empörende Absurdität ist, an die selbst Kinder nicht mehr glauben."
Die 120 Tage von Sodom, 

"Der zweite Grund für die Abschaffung der Todesstrafe liegt darin, daß diese nie das Verbrechen verhindert hat, denn es wird sogar angesichts des Schafottes begangen."
Die Philosophie im Boudoir

"Es ist noch lange kein Verbrecher, wer die seltsamen Neigungen beschreibt, zu denen die Natur verleitet."
Juliette oder die Vorteile des Lasters


"Die Spuren meines Grabes sollen von der Erdoberfläche verschwinden, so dass die Erinnerung an mich aus dem Menschengeist ausgelöscht wird."
Testament


"Ich schwöre dem Herrn Marquis de Sade, meinem Geliebten, dass ich immer nur ihm gehören werde."
Mit Blut unterschriebener Brief der 17-jährigen Kanonissin Anne-Prospère de Launay, Schwägerin de Sades, Ende Dezember 1769,

Marquis Donatien Alphonse Francois de Sade


Sadeistmuss

War der Marquis de Sade ein perverser
Lüstling aus altem Adel oder einer der
Großen Aufklärer seiner Zeit fragt sich
Wer seine großen Romane wie etwa
Die 120 Tage von Sodom oder Juliette
Kennt während wer seine Stück oder
Die Briefe las den Aufklärer kennenlernt
Am 2. Juni 1740 in Paris geboren ist
Donatien Alphonse Francois Comte de Sade
Als der Marquis de Sade Geschichte wie
Namensgeber des Sadismus geworden
Die meisten seiner gewaltpornographischen
Romane schrieb er im Gefängnis oder in
Den Irrenanstalten in denen er 27 Jahre
Seines Lebens bis zum Tod eingesperrt
Nur noch leben durfte dabei zeichnet sich
Sein Schreiben durch eine materialistische
Wie radikalatheistische Philosophie die
Im Geiste Baron Holbachs noch steht aus
Es wechselt dort die sehr explizite meist
Sexuelle oder gewalttätige Handlung sich
Mit philosophischen Teilen ab welche der
Rechtfetigung des brutalen Plots wie auch
Zur Propagierung seiner libertären Sichten
Des Lebens dienen über siebzig Jahre
Nach seinem Tod prägte der deutsche
Psychiater Richard von Krafft-Ebing den
Ausdruck Sadismus als medizinischen
Fachbegriff für Fälle in denen Menschen
Lust oder Befriedigung daraus ziehen
Andere Menschen zu demütigen oder
Zu quälen dabei galt die eigentliche
Leidenschaft des Marquis weniger seinen
Amoralischen Erzählungen als dem
Theater als moralische Anstalt was
Der Freiheit und Aufklärung diente
In der Beurteilung de Sades scheiden
Sich bis heute die Geister während
Die einen ihn als einen amoralischen
Kriminellen sehen meinen andere er
Sei ein verkanntes literarisches Genie
Wie ein Vorkämpfer der sexuellen
Befreiung der Frau wie Philosoph
Der die Aufklärung vor Nietzsche
Vollendete so nannten etwa die
Französischen Surrealisten ihn den
Göttlichen Marquis es sagte etwa
Guillaume Apollinaire über de Sade
Er sei der freieste Geist der jemals
Existiert hätte was im Kontrast zum
Realen Leben des Marquis stand der
Die meisten seiner Schriften in der
Gefangenschaft erst schrieb die ihn
Schließlich in die Psychiatrie durch
Bemühen seiner Familie brachte
De Sade entstammt einem alten
Provenzalischen Adelsgeschlecht
Sein Vater war ein Feldmarschall
Wie wichtiger Botschafter noch
War auch als Liebhaber bekannt
Schrieb unveröffentlichte Romane
Hatte aber durch zu offene Kritik
Seinen Ruf am Hof ruiniert gehabt
Er machte die typische Karriere
Junger hoher Adeliger war erst
Offizier im siebenjährigen Krieg
In dem er mehrfach für seine große
Tapferkeit ausgezeichnet wurde
Er wurde um der Aussteuer wegen
Seine Familie war eher verarmter
Adel der Provence mit der Tochter
Des Steuergerichtspräsidenten von
Paris verheiratet aufgrund des so
Erheirateten Reichtums konnte er
Der als wunderschöner Mann galt
Das ausschweifende Leben eines
Pariser Libertins führen und hatte
Beziehungen zu Kurtisanen wie
Schauspielerinnen die als die
Aristokratie der Prostitution galten
Wobei es zum ersten Skandal kam
Als er von einer Frau offensichtlich
Gotteslästerliche Handlungen forderte
War er kurzzeitig im Gefängnis aus
Dem ihn die Familie wieder befreite
Auf seinem Landsitz Lacoste in der
Provence feierte er Orgien zu denen
Er Männer und Frauen einlud oder
Sie bezahlte und verpflichtete um
Seinen Neigungen zu folgen was
Nicht weiter ungewöhnlich war
Im Jahre 1769 begann er eine
Liaison mit seiner Schwägerin
Der kleinen Schwester seiner Frau
Die ihm Treue mit einem Bluteid
Schwor wie oben zitiert nachdem
Sie ihm ihre Jungfräulichkeit bereits
Geschenkt hatte den mehrfachen
Anklagen entzog er sich durch Flucht
Doch erwirkte seiner Schwiegermutter
Einen königlichen Haftbefehl der ihn
Von 1777 bis 1784 ins Gefängnis
Brachte wie von da bis zur Revolution
In die Bastille wobei er kurz zuvor
Nach einer Ansprache zur Befreiung
Aus dem Fenster noch in eine weiter
Abgelegene Irrenanstalt gebracht wurde
Unter dem Regime der Direktoren kam
De Sade dann 1790 frei und schloss sich
Den Jakobinern an engagierte sich von
Da an politisch wurde sogar im
Jahre 1793 zum Richter am Pariser
Revolutionstribunal ernannt wobei er
Seine Schwiegereltern so vor der
Guillotine retten konnte wurde aber
Schon im folgenden Jahr als zu lasch
Angeklagt und zum Tode verurteilt
Dem er durch den Sturz Robespierres
Noch einmal entging seine nächste
Verhaftung wird Napoleon Bonaparte
Zugeschrieben als es sich dort an
Einem Mithäftling vergangen haben soll
Wurde die Strafe ohne Urteil verschärft
Ob der Anfang der Haft durch die
Verwaltung aufgrund einer Satire über
Napoleon die er nie schrieb erwirkt
Wurde scheint eher zweifelhaft doch
Als Autor der Justine wie noch anderer
Verbotener Schrifte gab es wohl genug
Gründe ihne ohne Urteil festzuhalten
Ab 1803 bewirkte seine Familie dann
Seine Unterbringung in einer anderen
Irrenanstalt in der er bis zu seinem Tod
Im Jahre 1814 verblieb und schrieb
Anfänglich sogar Theater aufführte
Dabei steht in seinem Totenschein als
Beruf er sei ein homme de lettres
Erst im 20. Jahrhundert öffnete ein
Nachfahre de Sades das Familienarchiv
Bis dahin wurde er wie ein Tabu behandelt
Der Marquis war sicher ein Freidenker
In vielem der Aufklärung verpflichtet
Auch wenn einem einige seiner sexuellen
Neigungen und Beschreibungen eher
Absurd vorkommen mögen hat er viel
Für die Befreiung der Sexualität getan
Die bunte Spielarten der Lust hat und
Erlaubt ist was gefällt

jens tuengerthal 2.6.23

Donnerstag, 1. Juni 2023

Sommergefühl

Sommergefühl

Es ist Juni warm und schön
Die langen Nächte beginnen
Sitze am Helmholtzplatz vor
Der Höschen Bar alle Plätze
Am Platz sind wieder besetzt
Ein kühler Wind weht aber es
Fühlt sich nach Sommer an
Das Leben findet draußen statt
Frische Dates versuchen die
Annäherung mehr oder weniger
Berührend erfolgreich dabei
Ist die Stimmung gelöst schön
Andere berichten sich intensiv
Von den vorherigen Versuchen
Meist geht es nur um das eine
Gelegentlich beruflich getarnt
Herren hinter mir zeigen sich
Fotos die ihre Süßen ihnen
Gerade schickten sind in den
Kriterien der Auswahl eher schlicht
Was süßes mit Highheels was
Halt was hermacht währen der
Hübsche Typ mit dem etwas
Peinlichen Klodeckelbart seinem
Date etwas frustriert beim Schreiben
Auf dem Telefon zuschaut was
Sie zu selig anlächelt an ihm
Wirklich interessiert zu sein
Als er kurz verschwindet
Sucht sie den Blick des Flaneurs
Der höflich distanziert lächelt
Zu viel Wasserstoffperoxid um
Mehr als Beobachter hier zu sein
Denke ich dazu die Turnschuh
Zu groß und schlicht wie so
Viele der kleinen Mädchen hier
Schenke ihr nicht die Aufmerksamkeit
Nach welcher sie so giert
Dann bemüht sich der Knabe
Wieder um sein Date ohne
Große Hoffnung bei beiden
Vielleicht landen sie darum
Am Ende doch im Bett die
Enttäuschung klein zu halten
Lohnend wird das wohl nicht
Aber besser als nur frustriert
Am ersten Sommerabend am
Helmholtzplatz wo alle doch
Irgendwas suchen und ich es
Beobachte und den Sommer
Genieße weil er nun ist was
Genügt es gut zu haben

jens tuengerthal 1.6.23

Lustverschluss

Lustverschluss

Lust ist bei uns eher eine
Geschlossene Veranstaltung
Wobei immer mehr ihre Reize
Offen tragen wovon sich aber
Besser kein Mann reizen lässt
Um nicht in Schubladen des
Gegenderten Sexismus zu
Flutschen was meist schief geht
Wie wäre es überlege ich da
Den Verschluss zu entfernen
Die Lust überall offen zu leben
Reize nicht nur zeigen sondern
Straflos vollziehen zu können
Dahingestellt ob es öffentlich
Wirklich lustvoller wäre könnte
Die Option wie Beliebigkeit den
Ohnehin Reizen jeden Reiz damit
Nehmen weil es langweilig würde
Jeder es überall täte damit nie
Etwas besonderes daran wäre
Außer du machst es dir dazu
Durch Technik und Erfahrung
Was für manche Vorteile hätte
Andere deutlich benachteiligte
Wir könnten Stellungsnoten zum
Sex der anderen nebenan dann
Verteilen was nicht reizlos wäre
Dem ESC ähnelte nur ohne die
Schlechte Musik dabei aber
Manchmal noch Stöhnen was
Die Lächerlichkeit noch mehr
Offenbarte des ganzen Sex
Wer also Sexismus effektiv wie
Nachhaltig verhindern will gibt
Alles frei wie damit auch der
Lächerlichkeit preis bis sich
Das rumspricht vögeln wir
Weiter unter Verschluss
Besser wäre es anders

jens tuengerthal 1.6.23