Sonntag, 14. Mai 2023

Reinemargot

Reinemargot

Am 14. Mai 1553 wurde Marguerite de Valois
In Saint-Germain-en-Laye geboren die zum
Letzten Spross des Hauses Valois wurde
Nachdem ihr Bruder Heinrich III. verstarb
Wie noch drei ihrer Brüder bereits vor ihr
Ihr Leben war durch Skandale Intrigen wie
Tragödien geprägt und voller Wechsel
Sie war als Katholikin mit dem Protestanten
Heinrich von Navarra verheiratet worden
Weil ihre Eltern hofften so einen Frieden
Mit den Hugenotten herstellen zu können
Dabei war sie vielfach ein Spielball der
Politischen Parteien in Frankreich spielte
Aber teilweise auch selber erfolgreich mit
Setzte sich für Aussöhnung und Frieden ein
Sie pflegte einen eher unkonventionellen
Lebensstil der für viel Spott am Hofe
Sorgte wobei sie dem nicht entgegen trat
Warum sie später vielfach als eher
Lasterhaft charakterisiert wurde dabei
Bestätigen heutige Historiker dass
Margot wie ihr kleiner Bruder sie nannte
Sich nur die Freiheiten nahm die für die
Männlichen Mitglieder des Adels üblich
Waren sich bildete und lustvoll lebte
Ihr Leben ist vor allem durch die von
Ihr selbst verfassten Memoiren bekannt
Zeitgenossen beschrieben sie als stolz
Freigiebig und großzügig dabei galt sie
Als wissensdurstig redebegabt wie auch
Schlagfertig und aufgeschlossen gegenüber
Den Wissenschaften ihrer Zeit war also
Eine noch vom Geist der Renaissance
Geprägte selbständige Frau die sich
Nicht scheute eine Meinung zu haben
Bei ihrer später Bluthochzeit genannten
Vermählung fand das Batholomäusnacht
Genannte Gemetzel an den Protestanten
In Frankreich statt wobei sie selbst einen
Protestanten außer ihrem Gatten in ihrem
Schlafzimmer gerettet haben soll später
Als ihr Mann sich um des Glaubens wegen
Wieder nach Navarra zurückzog lebten
Beide längere Zeit getrennt er hatte stets
Geliebte wie seine Gattin dann auch
Nachdem sie zu ihm durfte verkehrten an
Ihrem Hof große Geister der Zeit wie
Michel de Montaigne und andere mit
Denen sie wichtige Fragen diskutierte
Wie Dichtung und Philosophie förderte
Auch weil ihre Ehe kinderlos blieb
Vor allem aber weil ihre Mutter die
Trennung wünschte um Michel mit
Ihrem Patenkind statt ihrer Tochter
Zu verheiraten welche die Witwe des
Führers der Liga Henri de Guise war
Ihrer großen Jugendliebe am Hof
Die ihre Mutter aber ablehnte für sie
Waren andere Heiratskandidaten noch
Geplant zuerst Don Carlos dann der
Spätere Rudolf II. doch all diese großen
Pläne zerschlugen sich und so war die
Ehe mit Henri von Navarra als Geste
Der Versöhnung am Ende was blieb
Die Liste ihrer nachweisbaren Liebhaber
Ist überschaubarer als die Gerüchte die
Um diese hoch gebildete Frau welche
Französisch Latein Griechisch Spanisch
Fließend beherrschte nach ihrer später
Scheidung freundete sie sich gut mit
Ihrem Gatten und seiner neuen Gattin a
Die wie ihre Mutter aus der Familie der
Medici stammte wurde sogar noch zur
Patin des späteren Ludwig XIII. bis sie
Mit 61 Jahren nach Krankheit verstarb
Hatte sie ein Leben mit wechselnden
Wohnsitzen in Frankreich geführt was
Auch durch Kriege die Scheidung wie
Die Rolle ihres Mannes dabei geprägt
War ihm teilweise solidarisch zur Seite
Gestanden aber auch widersprochen
Wie gestritten wo sie es nötig fand
Eine für ihre Zeit selbstbewusste Frau
Die ihr eigenes Leben führte wie sich
Liebhaber hielt und ihrer Lust folgte
Was der Würdigung wert ist auch
Weil dies bis heute in vielem nicht
Selbstverständlich ist warum es
Lohnt sich mit dieser starken Frau
Der letzten Valois zu beschäftigen

jens tuengerthal 14.5.23

Liebesgenießer

Liebesgenießer

Die Liebe macht blöd und blind
Ist mit Abstand betrachtet meist
Völliger Unsinn der selten gut geht
Zu oft mehr schadet als nutzt
Sagen Erfahrung und Vernunft
Aber welch ein Genuss ist es
Verliebt in die Welt zu schauen
Wie schön wird diese plötzlich
Was zählt da noch wie lang je
Für den höchsten der Genüsse
Der die ganze Welt verzaubert
Denke ich und bleibe wohl ein
Liebesgenießer auch gegen alle
Vernunft die noch blieb
Vielleicht ist es besser so
Als es ohne wäre

jens tuengerthal 13.5.2

Lustspielchen

Lustspielchen

Ist die Lust immer auch ein Spiel
Was wie ein Hindernislauf dann
Besonders reizvoll wird wenn ich
Erreiche was schwer zu erringen
Wie gewinne was unerreichbar
Lange mir schien darum geradezu
Traumhaft wird ohne das sich am
Ablauf dessen irgendwas ändert
Kommt es für das Maß der Lust
Mehr auf dieses Spielchen an
Als auf irgendwelche Maßstäbe
Die sich verallgemeinern ließen
Ist es schlichtes Marketing das
Was schwer zu erlangen ist uns
Besonders kostbar erscheint auch
Wenn es nüchtern betrachtet wie
Ohne diese Spielchen lächerlich
Eher erscheinen würde weil es
Schlicht dialektisch nur reagiert
Bin ich wirklich so einfach gestrickt
Frage ich mich dabei zweifelnd
Aber finde wenig Beweise für
Das Gegenteil irgendwo noch
Gerne reden wir von Liebe dann
Was die alte Lüge ist die noch nie
Die Dialektik der Natur aufhob
Nur uns zeitweise mal blendet
Vielleicht hilft es darüber beim
Weiterspielen zu lächeln

jens tuengerthal 13.5.23

Bücherflucht

Bücherflucht

In einer Welt der Kriege und
Immer wieder Katastrophen
Tut es gut in Bücher zu fliehen
Eine geistige Welt für sich als
Zuflucht jenseits der hässlichen
Realität im Reich der Worte
Für sich gefunden zu haben
Denke ich und schaue zufrieden
Auf das was mich noch erwartet
An ungelesenen Büchern die hier
Überall um mich stehen und liegen
Vielleicht ist das eine Flucht vor der
Wirklichkeit aber es ist auch meine
Darum wiederum eine Realität in
Der ich gut und gerne lebe und 
Was mehr sollte ich wollen
Wäre es besser die Welt so
Zu nehmen wie sie ist oder
Macht es glücklicher sich seine
Eigene Welt zu konstruieren
Die unabhängig von dem ist
Was ich nicht ändern kann
Dafür so erlesen wie ich es will

jens tuengerthal 13.5.23

Rückzugsgenuss

Rückzugsgenuss

Vor meiner Tür am Helmholtzplatz
Tobt das Leben in die feiernde Nacht
Gerade noch um Spülmittel zu kaufen
Eine Runde um den Platz gedreht wie
An den vollen Bars vorbei gedrängt
Beim Gedanken an mein Bibliothek
Wo ich bei Klaviermusik dichte oder
Ganz in Ruhe lesen kann zumindest
Sofern die Fenster geschlossen sind
Dabei gelächelt und gewusst wo ich
Zuhause bin und warum Rückzug
Ein schöner Genuss für mich ist
Nicht weil ich Menschen scheute
Ab und zu plaudere ich gern vor
Der einen oder anderen Bar
Vielleicht gehe ich später noch
Aber die Option des Rückzugs
Scheint mir der größere Genuss
Als der konkurrente Laufsteg auf
Dem so viele sich amüsieren um
Gesehen zu werden wie zu sehen
Dabei mehr übereinander zu reden
Als je miteinander zu sein dabei
Oder andere Hoffnungen zu hegen
Die eher körperlicher Natur sind
Insofern ist es glückliche Freiheit
Hoffnungslos für andere zu sein
Um für sich zu genießen was ist
Mehr gelingt mir nirgendwo
Denke ich und bin zufrieden
Auch ohne alle zu können
Bei denen was los ist

jens tuengerthal 13.5.23

Durchschnittsqual

Durchschnittsqual

Der Kurs der Massengesellschaft
Wie die moderne Demokratie eine ist
Richtet sich nach dem Durchschnitt
Wie seinen Interessen und Fähigkeiten
Wer darüber darunter daneben steht
Fällt durch das Raster der Normalität
Welche herrschend die Abweichung
Zur Qual statt zum Prädikat macht
Nicht was besonders ist wird wertvoll
Sondern gut wird wer sich diesem
Eben Durchschnitt gut anpasst
Daran zu leiden ist eine Ehre
Denke ich nach Jahren der
Versuchten Anpassung als
Lieber solitär im Universum
Der eigenen Träume die alles
Durchschnittliche langweilt der
Nur der Isolation zu entgehen
Ein gewissen Maß mitmacht
Aber dem lieber ganz entgeht
Um für sich glücklich zu sein
Was so einfach wäre würde es
Nicht von der Masse des überall
Durchschnitts unnötig erschwert
Darüber lächeln zu können macht
Zumindest der Qual ein Ende aber
Anders oder besser wird es nicht
Rückzug ist eine Lösung um nur
Mit sich allein zu sein statt in der
Masse damit aufzufallen gibt es
Eine Perspektive für alle die etwas
Anders sind als der Durchschnitt
Vielleicht ist es eine Behinderung
MIt der sich für sich gut leben lässt

jens tuengerthal 13.5.23

Staatsterror

Staatsterror

Was ist ein Staat eigentlich
Als der Zusammenschluss
Seiner Bürger von denen
In der Demokratie alle Macht
Ausgehen soll die sie in Wahlen
Gelegentlich ausüben dürfen
Dem liegt der Vertragsgedanke
Zugrunde nach Rousseau der
Später als Diskurs weitergedacht
Wurde etwa von Habermas
Warum aber dieser Staat meint
Das Leben der Bürger regeln
Wie über das Ausmaß ihrer Freiheit
Bestimmen zu dürfen ist rätselhaft
Warum Bürger es sich gefallen lassen
Für nicht angepasstes Verhalten vom
Staat bestraft zu werden scheint mir
Völlig unverständlich so mag es noch
Verständlich sein dass alles was
Andere schädigt bestraft wird um
Schäden für die Allgemeinheit so
Möglichst gering zu halten aber
Ein Staat der seine Bürger durch
Ordnungswidrigkeiten erziehen will
Ist autoritär und nicht freiheitlich
Einen Vertrag dazu würde ich nie
Unterschreiben schon allein weil
Allein mein Gewissen entscheidet
Was ich verantworten kann wie es
Kant uns im Prinzip Aufklärung so
Klar darlegte und daran wieder zu
Erinnern scheint gerade nötig wo
Die Verwaltung sich in immer mehr
Fragen des Lebens einmischt dabei
Sollte das Prinzip des Staates sein
Er ist nur dort zuständig wo nötig
Wie nicht anders regelbar was der
Freiheit grundsätzlich Vorrang gäbe
Dahin zu kommen sollte unser
Aller Ziel wieder sein denn
Weniger Staat ist
Mehr Freiheit

jens tuengerthal 13.5.23

Samstag, 13. Mai 2023

Seinsbegrenzung

Seinsbegrenzung

Unser Sein ist begrenzt
Dennoch investieren wir viel
In die Verlängerung des Lebens
Von Kranken oder Sterbenden
Dabei fragt sich ob das lohnt
Auch wenn wir sie nicht stellen
Weil Leben unbezahlbar ist
Bis dir dein Arzt eröffnet was
Du die Kasse noch kostest
Dann fragt sich der Mensch
Zumindest soweit noch sozial
Ob das denn alles sein muss
Die Indianer es nicht richtig
Machten wenn sie die Alten
Die nicht weiter wandern konnten
Am Feuer sitzen ließen mit etwas
Holz auf das sie wenn es dann
Abgebrannt die Wölfe holten
Weil ihre Zeit vorbei war
Heute pflegen wir die Alten
Auch wenn es nicht mehr geht
Weil wir es können und der
Schutz des Lebens uns ein
Wichtiges Gut ist zumindest
Solange wir es uns noch
Leisten können was danach
Kommt haben wir noch keine
Ethisch taugliche Antwort
Frage mich nur manchmal
Ob was die Indianer taten
Menschlicher war als das
Was in Pflegeheimen geschieht
Vielleicht ist es darum gut
Vorher zu gehen wie es
Auch mein Vater tat
Wenn das Sein begrenzt ist
Wäre es Freiheit auch über
Das Ende zu entscheiden
Hoffe ich kann das dann

jens tuengerthal 13.5.23

Charitésiechen

Charitésiechen

Wer einmal in der Ambulanz der so
Berühmten Charité stundenlang saß
Ohne auch nur einen Arzt zu sehen
Geschweige denn behandelt zu werden
Wie die Zustände im Haus bedenkt
Das mit wenig Personal großes noch
Leisten soll fragt sich schon ob der
Name Siechenhaus nicht passender
Wäre als Charité aber wie fing es
Mit dem berühmtesten Krankenhaus an
Am 13. Mai 1710 wird auf Befehl von
König Friedrich I. vor dem Spandowschen
Tor mit der Errichtung eines Quarantäne
Hauses angesichts der drohenden Pest
Begonnen um gut gerüstet zu sein falls
Die Große Pest aus Osteuropa bis nach
Berlin kommen sollte jedoch blieb die
Seuche in Brandenburg stecken streifte
Nur die Uckermark am Rande etwas
Das nun nicht benötigte Lazarett vor
Den Toren der Stadt wurde nun erst
Für Arme Bettler unehelich Schwangere
Prostituierte zum Arbeitshaus
Sowie zum Garnisonslazarett
Im Januar 1717 verfügte dann der
Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.
Die Umwandlung in ein Bürgerhospital
Was laut einer Randbemerkung dann
Charité heißen sollte erster Direktor
Wurde der königliche Leibarzt
Johann Theodor Eller was zeigt
Dem sparsamen Preußen war für
Seine Berliner der beste Arzt gerade
Gut genug und in den folgenden
Jahren entstanden mehr Gebäude
Im ursprünglichen Siechenhaus lebten
Die Angestellten im Erdgeschoß und
Alle Kranken im Obergeschoss dabei
Getrennt nach Männern und Frauen
Seit dem Jahr 1800 lag die Charité
Im Stadtgebiet von Berlin das sich
Mit der Zeit erweitert hatte ab Ende
Des 18. Jahrhunderts wurde sie
Ein reines Krankenhaus was der dann
Modischen spekulativ romantischen
Medizin wie wir es von Heilpraktikern
Oder der Homöopathie gut kennen
Einen naturwissenschaftlichen Ort der
Vernunft entgegenstellen was es
Bis heute geblieben ist schon 1790 kam
Eine Kommission welche die Zustände
Im Haus untersuchen sollte über die es
Verschiedentlich Beschwerden auch gab
Zu dem Schluss diese seien tatsächlich
Untragbar dabei gehörte der Kommission
Auch einer der Beschwerdeführer an
Es ging also überraschen demokratisch
Im Königreich Preußen dafür zu und der
Frische König Friedrich Wilhelm III. der
In seiner Ehe mit Königin Luise auch
Als bürgerlich galt stockte die Mittel
Aus der königlichen Kasse auf was noch
Durch erhebliche Spenden der Bürger
Erweitert wurde so konnte 1795 die
Pépinérie zur Aus und Weiterbildung
Von Militärärzten gegründet zu deren
Stipendiaten Rudolf Virchow sowie
Hermann von Helmholtz gehörten
Ab 1801 war Hufeland als königlicher
Leibarzt leitender Arzt der Charité
War dann ab 1810 auch Dekan der
Medizinischen Fakultät der neu
Gegründeten Berliner Universität
Damals bildete die Universität die
Zivilen Ärzte aus während die Charité
Für Militärärzte und Militärchirurgen
Zuständig war schon damals erstrebte
Hufeland eine Verbindung der Praxis
Mit der theoretischen Ausbildung an
Der Universität was aber noch dauerte
Rudolf Virchow wurde 1856 zum
Direktor des Pathologischen Instituts
Berufen nachdem er aus Erlangen
Wohin er nach der Revolution von
1848 hatte fliehen müssen wieder
Nach Berlin gerufen worden war
Dort forschten auch Paul Ehrlich und
Robert Koch der den Milzbranderreger
Entdeckte und bekämpfen lernte
Auch Ferdinand Sauerbruch wurde
Noch 1927 an die Charité berufen die
Ab 1870 das führende Krankenhaus
In Deutschland war was sie trotz der
Schwierigen Zustände in vielem blieb
Sie zählt heute mit fast 3100 Betten
Zu den größten Universitätskliniken in
Europa die dabei über 300 Professoren
Wie etwa 9000 Studierenden gehen
Auf das aus Furcht vor der Pest am
13. Mai 1710 eröffnete Siechenhaus
Zurück möge sie in Zukunft sich mehr
Der Heilung widmen können statt selbst
Dahinzusiechen zumal es am König fehlt
Der die Mittel nun aufstocken könnte
Für jene Klinik aus der über die Hälfte
Der deutschen Nobelpreisträger auf
Dem Gebiet der Medizin kamen so
Gehört sie heute zum Bereich der
Sonderforschung der DFG und ist
Teil der deutschen Exzellenzstrategie
Was zu besseren Zuständen doch
Alle Beteiligten verpflichten sollte

jens tuengerthal 13.5.23

Traumliebe

Traumliebe

Was wäre der Traum von Liebe
Überlege ich und weiß keine
Sichere Antwort auf diese Frage
Klar ist guter Sex wichtig aber
Sicher nicht alles sondern
Nur eine Form sie zu leben
Während langweiliger sicher
Auf Dauer nicht ginge habe es
Damit doch lang ausgehalten
Manchmal zumindest aber
Für das Gefühl ist es nicht
Der entscheidende Faktor
Hatte einen Traum von Liebe
Habe ihn zeitweise gelebt
Bis es zum Albtraum wurde
Was lebensgefährlich wurde
Seitdem träume ich lieber
Nicht mehr auch um die
Erwartungen zu vermeiden
Die jede Liebe zerstören
Weil sie immer enttäuschen
Nicht mehr getäuscht zu sein
Ist im Sinne der Aufklärung gut
Für die Liebe eher ernüchternd
Seit ich meine Traumfrau beerdigte
Kann ich jede so genießen wie
Es ihr und dem Moment entspricht
Bin von keiner mehr enttäuscht
Freue mich an dem was ist damit
Fehlt der Liebe das große Ideal
Sie bekommt dafür viel mehr
Zauberhafte Momente was
Im Ergebnis genug ist um
Es miteinander zu genießen
Aber weniger an Leid was sonst
Mit der Enttäuschung kam
Manchmal spukt die Traumfrau
Die es real nie geben kann noch
Ungefragt durch Gedanken dann
Vertreibe ich sie mit Wirklichkeit
Die ich so gegenwärtig genieße
Was traumhaft genug sein könnte

jens tuengerthal 12.5.23

Freitag, 12. Mai 2023

Zufriedenheiter

Zufriedenheiter

Lange wollte ich unbedingt noch
Mehr Bänder der Anderen Bibliothek
Die Sammlung wachsen zu lassen
War närrisch wie alle Sammler die
Glück nur für kleine Momente haben
Um gleich nach dem nächsten Teil
Gierig zu suchen nie auf Dauer
Zufrieden und glücklich sind
Habe dieses Jahr erst einen Band
Erworben und das Gefühl genug
Schöne Bücher um mich zu haben
Wie wunderbare Bände für den
Rest meines Lebens zu lesen hier
Beschlossen dieses Glück ohne
Alle weitere Gier zu genießen was
Zufrieden und heiter macht weil ich
Nichts mehr haben muss aber mit
Dem was ich habe gut leben kann
Nebenbei noch gebrauchte Kleider
Von meinem Vater geerbt und so
Mehr als genug sogar womit ich
Vollkommen zufrieden nun bin
Das scheint mir inzwischen das
Höchste erreichbare Glück zu sein
Auch wenn es dem Markt nicht gefällt
Wie mein Antiquar leidet seinen treuen
Kunden nicht mehr so oft zu sehen
Könnte ihn ja mal besuchen gehen
Auch wenn ihm das nicht weiterhilft
Denke ich mit allem so zufrieden
Wie heiter weil es gut so ist nichts
Mehr wollen zu müssen wie den
Überflüssigen Konsum einzustellen
Weniger zu brauchen und damit
Mehr Zufriedenheit zu haben
Weiß gerade nicht was noch
Mehr sein könnte als mit dem
Was ist zufrieden zu sein

jens tuengerthal 12.5.23

Genussabgründe

Genussabgründe

Wohin führt es mich wenn ich
Dem Genuss zuerst folge
Ist es der Weg in den
Moralischen Abgrund
Oder das Paradies auf Erden
Weil ich mir meine Welt mache
Wie sie mir gefällt egal was
Pflicht oder Gesetze sagen
Ist Maßstab mein Gewissen
Wie Kant uns einst lehrte
Im kategorischen Imperativ
Diese Freiheit im Urteil ist
Die Voraussetzung um zu
Genießen was ist wie es ist
Er hebt jede andere Norm auf
Befreit mich von allen Urteilen
Was der größte Genuss ohne
Alle Vorurteile damit ist aber
Sozial in den Abgrund der
Inneren Anarchie mich führt
Finde es ist ein Genuss
Dort mit sich im reinen
Zu leben wie ich will
Ohne wollen zu müssen

jens tuengerthal 12.5.23

Willenlos

Willenlos

Willenlos zu sein heißt juristisch
Ohne freien Willen also unfrei
Nur wo Wille da ist wird unser
Tun uns auch zugerechnet
Es sei denn wir hätten wollen
Können oder müssen aus
Sorgfaltspflichten oder so
Also sollte ich mich als
Bürger und Rechtssubjekt
Hüten willenlos zu sein um
In Freiheit sein zu können
Zumindest theoretisch
Philosophisch betrachtet
Wie in der Liebe bin ich
Gerne willenlos um so
Genießen zu können was ist
Während der Wille zu etwas
Die Freiheit dazu einschränkt
Dazwischen balanciere ich
Irgendwie durch das Leben
Mit mehr oder weniger
Willen dabei

jens tuengerthal 12.5.23

Seinsgründe

Seinsgründe

Welchen Grund hat mein Sein
Bin ich um etwas zu tun da
Oder weil sich vor über 52 Jahren
Eizelle und Samenzelle meiner
Eltern beim Sex zusammenfanden
Und bis jetzt zufällig überlebte
Wie alle Natur die einfach ist
Ohne einen Grund zu brauchen
Überlege ich typisch menschlich
Gerne suchen wir einen Sinn
Im Sein und versuchen dies als
Grund unserer Existenz zu sehen
Die keinen anderen Grund hat als
Das meine Eltern Sex hatten
Ein schöner Grund finde ich
Der mir vollkommen genügt
Was bleibt zu genießen
Ohne alle Gründe
Wie es eben ist
Mehr sehe ich
Nirgendwo
Als Sex

jens tuengerthal 12.5.23

Netzwerklich

Netzwerklich

Wer an die Macht will braucht Netzwerke
Um dort etwas zu bewegen wie nicht mit
Nur Ideen spurlos zu verschwinden weil
Es Netze braucht sie zu verbreiten wie
Dem Fang an Stimmen Dauer zu geben
Wie Petrus es mit den erfundenen Seelen
Tat dem Aberglauben Macht zu erhalten
Das ist kleines politisches Handwerk
Die Grünen sind lange genug in der
Politik die Spielregeln zu kennen
Worüber sich keiner empört wundern
Muss wie der Spiegel in Bild Manier
Macht nur beide lächerlich
Patrick Graichen ist gut vernetzt
Darum ist er effektiv erfolgreich
Schaue ich auf die CSU wie
Deren bayerische Netze ist
Was die Grünen bilden noch
Verhältnismäßig Kleinkram
Aber es geht um sehr viel Geld
Die sich darüber beschweren
Machen nichts anderes nur
Gelten dabei eben Spielregeln
Die Freiheit noch zu sichern
Wer sie offensichtlich verletzt
Macht sich stets angreifbar
Dann braucht es stabile Netze
Im Fallen gefangen zu werden
Ob die Grünen Netze reichen
Einen Minister wie seinen Staatssekretär
Der ein ziemlicher Brocken ist
Kenne ihn ja er ist größer als ich
Aber auch und gerade inhaltlich
Locker ganz dezent aufzufangen
Kann ich nicht beurteilen
Die CSU hat lange Übung darin
Ob es in dem Fall lohnt die
Politischen Netze zu aktivieren
Scheint zumindest fraglich denn
Wenn Patrick so wichtig ist dass
Ein doppeltes Netz ministeriellen
Vertrauens ausgeworfen werden muss
Machte allein das schon verdächtig
Was gut überlegt sein will
Weiß nicht wie die Grünen
Die ich sehr schätze wie auch
Patrick Graichen den ich ja kenne
Wie schon zu oft hier gesagt
Sich aus dieser Affäre winden
Aber zum Glück denke ich
Muss ich dazu auch keine
Meinung mehr haben denn
Da ich einen entfernt kenne
Gebe ich mich befangen und
Tue was ich am liebsten tue
Im politischen Geschäft
Mich lächelnd enthalten

jens tuengerthal 12.5.23