Sonntag, 7. Mai 2023

Rücksicht

Rücksicht

Ist Rücksicht ein Tun
Oder eher ein Erleben
Geht es um den Blick
Ob er zurück frei ist
Nichts die Sicht verstellt
Sieht wer es hat mehr
Wie es künftig weiter geht
Hat wer zurückblickt die
Rücksicht aus Erfahrung
Erfordert Rücksicht Umsicht
Geht also nach allen Seiten
Mehr als nur zurück auch
Nach Vorne um zu sehen
Was oder wer kommt wie
Rücksichtsvoll zu reagieren
Wie wirken Sehfehler sich
Auf die nötige Rücksicht aus
Gibt es Kurz oder Weit mehr
Was führt zu weniger außer
Dem normalen Egoismus
Macht der natürlich blind
Wer hat den Überblick noch
Fahren wir dann auf Sicht
Vor oder zurück auch im
Dunkeln noch sichtbar
Wer braucht Lampen um
Die Rücksicht zu finden

jens tuengerthal 7.5.23

Dummheitskultur

Dummheitskultur

Kultivieren wir die Dummheit als
Produkt der Massengesellschaft
In der triviales modisch wurde wie
Die Berieselung dem selbständigen
Kritischen Denken vorgezogen wird
Frage ich mich wenn ich lese was
Viele Menschen von sich geben in
Den Sozialen Netzwerken wie was
Themen der Gespräche sind die ich
Gerne vor den Cafés belauschte bis
Es mich anzuöden anfing oder ist das
Die Sicht eines alternden Mannes der
Nicht mehr weiß was in der Gegenwart
Wichtig ist wie den Moden nicht folgt
Weder Fernsehen schaut noch reist
Bewegte Bilder lieber meidet also eher
Neben dem steht was die Mehrheit liebt
Wie womit sie sich beschäftigt und auch
Wenn mir das dumm vorkäme wäre ein
Urteil über Dinge die ich nicht kenne
Wie deren Geist ich nicht verstehe noch
Weiter mich damit beschäftigen will eine
Intolerante Anmaßung die dem Geist von
Freiheit und Aufklärung wie Toleranz ganz
Entschieden widerspräche warum ich mir
Dieses Urteil lieber verbiete auch wenn es
Aus meiner Sicht so scheinen könnte sind
Die Werte die ich damit verteidige mir viel
Wichtiger als treffend zu verurteilen wie
Über drohende Dummheit zu klagen die
Nur bewiese ich verstehe die Welt wie sie
Geworden ist nicht mehr was aber doch
Eher meine Dummheit offenbarte denk ich
Schweige also zum Thema lieber und bin
Gespannt wie andere künftig darüber
Denken werden wenn sie es sich fragen
Zumindest scheint mir das klüger als
Global die Dummheit zu verurteilen
Die ich nicht mehr verstehe weiß nicht
Ob es richtiger so ist aber zumindest
Hält es hoch was mir wichtiger ist
Dagegen ist die Dummheit mir
Eher völlig egal auch wenn das
Eine solche sein könnte

jens tuengerthal 7.5.23

Naturatheismus

Naturatheismus

Liegt der Glaube in unserer Natur
Ist etwas in uns was nach einem
Höheren Zusammenhang sucht
Für alles was wir nicht verstehen
Oder ist er Produkt der Gesellschaft
Haben Tiere oder Bäume Götter
Sind Menschen bei ihrer Natur wenn
Sie sich Religionen ausdenken wie
Meinen diese seien von den Göttern
Zu ihnen gesandt worden weil alle
Gemeinschaften so etwas erfinden
Den Zusammenhalt zu stärken wie
Dem Leben einen Sinn zu geben
Den nach der Natur nichts braucht
Weil alles ist was es ist in der
Natur wie in der Liebe
Braucht die Natur einen solchen
Ist es typisch menschlich dies in
Der Natur dann finden zu wollen
Wie Beweise für ihren Glauben
Aus unverstandener Komplexität
Ziehen zu wollen und habe noch
Keine klare Antwort darauf gefunden
Für mich gibt es nichts außer der
Natur die alles ist und deren Teil
Wir in natürlichen Abläufen sind
Es gibt viele Beweise dafür wie
Die Natur funktioniert und das
Leben in ihr entsteht all das hat
Der Mensch mit Vernunft erkannt
Dennoch haben manche Menschen
Die Sehnsucht darin mehr zu sehen
Ist das gegen die Natur die einfach ist
Oder eben Teil der menschlichen Natur
Die daraus Befriedigung zieht all das
Was wir noch nicht erklären können
Mit einem höheren Sinn zu füllen der
Eine erfüllende Befriedigung denen
Die an ihn glauben scheinbar gibt
Sie absurden Regeln folgen lässt
Wie ihre Natur unterdrückt um so
In der Gemeinschaft der Gläubigen
Anerkannt zu werden was dafür
Spräche dass es Teil der sozialen
Natur sein könnte damit zu leben
Was sich über Generationen fand
Dann wäre völlig egal ob es in der
Natur Götter gibt wenn es Teil unserer
Natur wäre solche zu erfinden um in
Gemeinschaft glücklich zu leben
Auch wenn wir ohne freier wären
Die Natur genießen könnten wie sie ist
Statt ihr eine Moral überzustülpen die
Immer wieder absurde Folgen hat
Besonders in der Sexualität die so
Viele Religionen gerne unterdrücken
Wie damit erst so interessant machten
Dann wäre der soziale Unsinn des
Aberglaubens der Fortpflanzung wie
Damit auch der Natur dienlich auch
Wenn sie dies zu gern negieren aber
Vermutlich ist dies der unverständige
Blick des Atheisten der in allem nichts
Als Natur sieht und darum auch das
Soziale Streben als Folge ansieht
Die Gemeinschaft organisiert aber
Vielleicht hilft religiöse Toleranz
Die jeden sein lässt wie es gefällt
Den Absolutheitsanspruch all der
Sekten des Aberglaubens endlich
Konsequent zu relativieren hoffe ich
Insgeheim von Vernunft getrieben
Wohl wissend diese genügt nie das
Menschliche Wollen zu verstehen
Wie alle Gefühle zu erklären aber
Zumindest hilft es mir als Atheist
Den Glauben als Teil der Natur
Des Menschen in Gemeinschaften
Zu sehen womit die Widersprüche
Zur Vernunft enden und am Ende
Alles irgendwie natürlich ist oder
Doch zumindest menschlich was
Kein Widerspruch sein muss

jens tuengerthal 7.5.23

Humeismus

Humeismus

"Die Vernunft ist nur ein Sklave der Affekte und soll es sein; sie darf niemals eine andere Funktion beanspruchen, als die, denselben zu dienen und zu gehorchen."
Ein Traktat über die menschliche Natur. Buch II, Teil III, Dritter Abschnitt.

"Stärker als alle Grundsätze ist die Natur."
Eine Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes, 12, 2, 7. Absatz

"Himmel und Hölle setzen zwei verschiedene Arten von Menschen voraus: gute und böse; aber der größte Teil der Menschen schwankt zwischen Laster und Tugend."
Über die Unsterblichkeit der Seele
(postum veröffentlicht 1777)

"Sie sehen also, [[[Jean-Jacques Rousseau]]] ist eine Komposition aus Launen, Affektiertheit, Boshaftigkeit, Selbstgefälligkeit und Unruhe mit einer winzigen, wenn überhaupt vorhandenen Beimischung von Wahnsinn. [...] Die oben genannten, vorherrschenden Qualitäten zusammen mit Undankbarkeit, Grausamkeit und Lügerei, und der von mir nicht extra zu erwähnenden Redegewandtheit und Erfindungsgabe, formen die gesamte geistige Verfassung."
Brief an Adam Smith vom 8. Oktober 1767

"Gewohnheit ist der große Führer im Menschenleben."
Eine Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

"Keine Zufälligkeit irgendwo im Universum, keine Gleichgültigkeit, keine Freiheit. Während wir handeln, wird gleichzeitig an uns gehandelt."
Eine Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

David Hume

"Aus jeder Seite von David Hume ist mehr zu lernen, als aus Hegels, Herbarts und Schleiermachers sämtlichen philosophischen Werken zusammengenommen."
Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum vierten Buch, Kapitel 46

"Ich gestehe frei: die Erinnerungen des David Hume war eben dasjenige, was mir vor vielen Jahren zuerst den dogmatischen Schlummer unterbrach, und meinen Untersuchungen im Felde der spekulativen Philosophie eine ganz andere Richtung gab."
Immanuel Kant, Prolegomena, A 13

Humeismus

Am 7. Mai 1711 wurde in Edinburgh
David Hume geboren welcher der einzige
Schottische Philosoph Ökonom und
Historiker war der zwar Weltruhm erlangte
Aber nie einen Lehrstuhl erhielt jedoch
Sein Leben lang forschte und publizierte
So begann der begabte Knabe bereits
Mit 12 Jahren sein Studium in Edinburgh
Studierte drei Jahre lang Latein Griechisch
Logik und Metaphysik wie ab 1726 auch
Rechtswissenschaft auf Wunsch der Mutter
Die vermutlich besorgt war ob aus dem
Jungen sonst etwas anständiges würde
Was er aber 1729 wiedee abbrach aus
Einer unüberwindbaren Ablehnung gegen
Alles was nicht Philosophie sei was beim
Studium der Rechte mir sehr verständlich
Bis heute noch blieb ein kurzer Versuch
Als Schreibgehilfe bei einem Kaufmann
Schlug völlig fehl Hume wurde seiner
Schottischen Nationalität wie seines
Nicht unbeträchtlichen Übergewichts
Wegen verspottet und zog sich lieber
In seine Studierstube zurück statt sich
Täglich über Narren weiter zu ärgern
Er ging zu Studien wie zum Schreiben
Seines ersten Buches nach Frankreich
Liebte den Ort an dem Descartes zur
Schule ging an der Loire jedoch wurde
Seine erste Publikation das Traktat über
Die menschliche Vernunft eher ein
Reinfall und trotz einer anonymen
Besprechung die er selbst verfasste
Nicht weiter beachtet brachte nur ihm
Den Ruf ein Atheist Materialist wie
Amoralist zu sein was den Zugang zu
Lehrstühlen schwerer machte künftig
Tatsächlich scheiterte er sowohl in
Edinburgh wie später in Glasgow
Bei der Bewerbung um eine Professur
Aber wurde Bibliothekar der Anwaltskammer
Von Glasgow was ihm viel Freiheit
Als Autor wie Zugriff auf eine große
Bibliothek zugleich ermöglichte und so
Schrieb er mit Zugriff auf 30.000 Bände
Seine Geschichte Englands die ein
Großer publizistischer Erfolg wurde
Auch wenn es erst Widerstand gab
Wie bei seiner Naturgeschichte der
Religion die dazu führte dass der
Vatikan alle Schriften von Hume 1761
Auf den Index setzte was aber
Ein quasi Adelsprädikat war welches
Ihm Zugang zum Kreis auch der
Enzyklopädisten im Salon des
Baron d'Holbach verschaffte wo
Auch Diderot d'Alembert Voltaire
Wie zeitweise Rousseau verkehrten
Dem er später leichtsinnig Asyl anbot
Wie manche Brüder der neun Schwestern
Jener Urloge des Grand Orient in Paris
Hume gehörte zur Coterie holbachique
Er blieb lebenslänglich unverheiratet
Aber verbrachte seinen Lebensabend
Mit seiner Single Schwester in Edinburgh
Was immer uns das über seine auch
Lebenstaugliche Weisheit sagt
Als einer der bedeutendsten Vertreter
Der schottischen Aufklärung wie des
Empirismus wurde der enge Freund
Von Adam Smith berühmt sein skeptisches
Wie metaphysikfreies Philosophieren
Regte Immanuel Kant zu seiner
Kritik der reinen Vernunft an 
Als Vordenker wirkte er mittelbar
Auf Positivismus wie die analytische
Philosophie ein und wird noch zur
Vorklassischen Philosophie gezählt
Allein seine Nähe zur Coterie oder
Den bösen Philosophen wie sie
Philipp Blom im gleichnamigen Buch
So treffend nannte war mit der Zensur
Aus dem dogmatischen Zentrum des
Aberglaubens in Rom Grund genug
Sich an seinem Geburtstag vor dem
Klugen Schotten zu verneigen

jens tuengerthal 7.5.23

Liebesstaunen

Liebesstaunen

Eigentlich ist es ja mit der Liebe
Immer irgendwie das gleiche
Erst die große Neugier aufeinander
Die dann zur Gier nacheinander wird
Bis sie ein paarmal sich erfüllte
Meist eher mäßig dann kommt
Wenn zusammen gekommen
Die enttäuschte Erwartung meist
Mit sexueller Frustration verbunden
Die zur Langeweile uns führt
Außer manchmal dann sehe ich
In der Wiederholung größtes Glück
Ertrage vieles noch gerne von
Liebe geblendet wie glücklich
Dann kämpft die Erfahrung mit
Der Hoffnung es könnte doch
Einmal der Traum sich erfüllen
Gegen alle Erwartung aber mit
Festem Glauben an das Glück
Was uns am Ende fliegen lässt
Das funktioniert immer wieder
Als ob ich es nicht besser wüsste
Was wirklich erstaunlich ist und so
Ist es vielleicht immer das gleiche
Aber ein Wunder wie ich es doch
Als etwas ganz neues erlebe
Daran glaube als sei die Liebe
Wirklich das große Wunder
Wie es sich dann auch anfühlt
Und Gefühle lügen ja nicht
Zumindest wenn nur sich an
Also ist es wohl wirklich so
Mit der Liebe erstaunlich

jens tuengerthal 7.5.23

Samstag, 6. Mai 2023

Lebensverwundert

Lebensverwundert

Das Leben ist wunderbar
Zumindest manchmal
Scheint es mir so
Dann wundere ich mich
Über Wunder die so
In keiner Bar passieren
Wenn doch war sie gut
Frage mich nur wie nah
Die Verwunderung der
Verwundung oft ist an
Der wir mit wenig nur
An Änderung dann
Verenden können
Was keinen wundert
Denke ich und gehe
In die Bar um die Ecke
Auf ein Wunder hoffen
Wie später ohne heim
Aber war wirklich da

jens tuengerthal 6.5.23

Notstandsende

Notstandsende

Die WHO beendet den Gesundheitsnotstand 
Nach mehr als 20 Millionen Coronaopfern
Was nur eine vorsichtige Schätzung ist
Etwa der Zahl der Opfer der Sowjetunion
Im Zweiten Weltkrieg entspricht aber
Noch immer meinen einige dass die
Gefahr für die Freiheit größer war als
Je Lebensgefahr vom Virus ausging
Die Impfung ihr Leben gefährdete
Wo sind 20 Millionen Impfopfer
Überlege ich und lasse es lieber
Was bin ich froh nun nicht mehr mit
Asozialen Idioten über Rücksicht
Diskutieren zu müssen wie gut
Wenn der Notstand ein Ende hat
Weil die Mehrheit vernünftig war

jens tuengerthal 6.5.23

Börnieton

"Das Geheimniß jeder Macht besteht darin: zu wissen, daß Andere noch feiger sind, als wir."
Der Narr im weißen Schwan. 2. Kapitel. Aus: Gesammelte Schriften

"Das Schmollen der Weiber ist nichts als ein Guerillakrieg, den sie gegen die konzentrierte Macht der Männer führen, ein Krieg, in dem sie immer siegen."
Aufsätze und Erzählungen: Über das Schmollen der Weiber. Aus: Sämtliche Schriften.

"Der Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens."
Denkrede auf Jean Paul. Aus: Sämtliche Schriften. 

“Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde."
Die Zeitung der freien Stadt Frankfurt (1819). In: Gesammelte Schriften. 3. Band, 2. Auflage. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1835, 

"Der Umstand, daß wir Feinde haben, beweist klar genug, daß wir Verdienste besitzen."
Ueber Etwas, das mich betrifft. Aus: Gesammelte Schriften. Neue vollständige Ausgabe. 2. Band. Berlin: Hoffmann & Campe u.a., 1862.

"Der Verstand ist Brod, das sättigt; der Witz ist Gewürz, das eßlustig macht."
Aus meinem Tagebuche: Soden den 18. Mai [1830]. 

"Es gibt Menschen die geizen mit ihrem Verstande, wie Andere mit ihrem Geld."
Aphorismen, Nr. 6. Aus: Gesammelte Schriften. 3. Band. Milwaukee, Wis.: Luft, Bickler & Co., 1858

"Es kann das Volk sein eigener Tyrann seyn, und es ist es oft gewesen."
Kritiken. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band.

"Hätte die Natur so viele Gesetze, als der Staat, Gott selbst könnte sie nicht regieren." - Der Narr im weißen Schwan. 2. Kapitel.

"Sinnliche Ausschweifung ist viel öfter die Folge als die Ursache einer zerrütteten Gesundheit."
Das Staatspapier des Herzens. Fragmente und Aphorismen.

"Tugenden und Mädchen sind am schönsten, ehe sie wissen, daß sie schön sind."
Kritische Schriften. 

"Vieles kann der Mensch entbehren, nur den Menschen nicht."
Über den Umgang mit Menschen. Aus: Sämtliche Schriften.

Wenn Regierungen krank sind, müssen die Völker das Bett hüten."
Der Narr im weißen Schwan. 2. Kapitel. Aus: Gesammelte Schriften.

"Wo wir unfähig sind, die Gesetze der Notwendigkeit zu erkennen, da glauben wir frei zu sein."
Das Staatspapier des Herzens. Fragmente und Aphorismen.

"Zank ist der Rauch der Liebe." - Der Narr im weißen Schwan. 5. Kapitel.

Ludwig  Börne

 Börnieton

Am 6. Mai 1786 wurde Carl Ludwig Börne
Im jüdischen Ghetto von Frankfurt am Main
Als Juda Löb Baruch geboren er gilt als der
Großvater des deutschen Feuilleton wird in
Seinem humorvollen Schreiben teilweise mit
Jean Paul verglichen und gilt aufgrund seines
Anschaulichen Stils als Wegbereiter der
Literaturkritik wie des Feuilletons 
Börnes Vater vertrat die Stadt Frankfurt als
Erfolgreicher Händler am Wiener Kongress
Er sollte auf Wunsch des Vaters Medizin
Studieren und zog dazu 1802 nach Berlin
Er wohnte dort bei Marcus und Henriette Herz
In die er sich sogleich erfolglos verliebte
Was er ihr nach Marcus Tod gestand
Welche ihn darauf nach Halle vermittelte
Wegen sich häufender Schulden wie der
Mangelnden Bereitschaft zum Studium
Musste Börne nach Heidelberg wechseln
Wo er dann wie der Autor dieser Zeilen
Am selben Ort zur Rechtswissenschaft
Wechselte musste aber nach neuen
Schulden wieder die Universität wechseln
Landete schließlich in Gießen wo ihn ein
Früherer Lehrer seines Internats förderte
Wie seine Aphorismen in einer Zeitschrift
Veröffentlichte und so ließen sich ihn schon
Nach drei Monaten zum Dr. phil promovieren
Ohne auf ein Examen zu bestehen womit
Börne einer der ersten Juden war die an
Einer deutschen Universität promovierte
Im Jahr seiner Promotion 1808 wurde
Börne auch in die Frankfurter Loge der
Freimauerer Zur aufgehenden Sonne
Aufgenommen und schrieb 1811 einen
Vortrag Über Freimaurerei aus dem
Manche Sätze in die Rituale bis heute
Einzug fanden und so gibt es noch eine
Gemeinsamkeit mit Bruder Börne
Zu dieser Zeit war Börne durch die
Guten Beziehungen seines Vaters
Polizeiaktuar in Frankfurt geworden
Da enden schon die Gemeinsamkeiten
Wurde aber mit dem Ende der viel
Liberaleren napoleonischen Zeit als
Jude wieder entlassen erstritt aber
Dann eine lebenslange Pension
Von der Stadt Frankfurt als eine
Entschädigung für den Antisemitismus
Der ihn 1818 sich evangelisch taufen
Ließ um ungestört zu publizieren hatte
Baruch schon zuvor seinen Namen auf
Carl Ludwig Börne geändert nicht mehr
Als Jude erkannt zu werden mit Heine
Gemeinsam entwickelte er erstmals
Den Feuilleton für deutsche Zeitungen 
Er war Ehrengast am Hambacher Fest
Legte sich im übrigen mit allen an
Schrieb über Goethe wie Heine kritisch
War auch ein Bruder des Grand Orient
Starb 1837 in Paris an Tuberkulose
Aber ist wie manche Unsterbliche auf
Dem Cimetière Père Lachaise beerdigt
Was ich ihm beides sicherlich nicht
Nachzumachen gedenke

jens tuengerthal 6.5.23

Versaillhung

Versaillhung

Am 6. Mai 1682 verlegt Ludwig XIV.
Seinen Hof von Paris in das neue
Schloss von Versailles was damit
Offizieller Regierungssitz Frankreichs
Wird für 107 Jahre zwar nur aber
Das ahnt zur Zeit des Sonnenkönigs
Noch keiner als einer der größten
Paläste Europas bezogen wurde
Dessen größte Ausdehnung mehr
Als einen halben Kilometer beträgt
So wurde Versailles zum Vorbild der
Europäischen Palastarchitektur und
Wurde vielfach imitiert aber doch nie
Wieder so erreicht das ursprünglich
Als Jagdschloss für König Ludwig XIII.
Errichtete Gebäude wurde ab 1661
Von Ludwig XIV. umgebaut wie erweitert
Die Anlage war durchgehend von dem
Mehrere tausend Personen umfassenden
Hofstaat des Sonnenkönigs bewohnt und
Wurde so zum politischen wie kulturellen
Zentrum von Frankreich und ist seit dem
19. Jahrhundert ein Museum was eine
Fläche von über einem Hektar einnimmt
Versailles steht für den Absolutismus
Frankreichs unter Ludwig XIV der alle
Macht auf sich konzentrierte wie den
Adel des Landes mit Posten am Hof
Band wie durch Konkurrenz beschäftigte
Später wurden in Versailles Verträge
Geschlossen oder im dort Spiegelsaal
Der deutsche Kaiser Wilhelm I gekrönt
Nach der Niederlage Frankreichs im
Krieg von 1870/71 wie die Versailler Verträge
Für die Knebelung des Deutschen Reiches
Nach dem 1. Weltkrieg standen was es den
Nationalsozialisten leichter machte an die
Macht zu kommen und damit für ein eher
Trauriges Kapitel der Geschichte steht
So zeigt Versailles als Erbe des einst
Absolutismus große Prachtentfaltung
Wie Konzentration auf die Zentralmacht
Die sich in vielen Perspektiven zeigt
Welche der Barockgarten ergänzt der
Von der Beherrschung der Natur noch
Ausgeht wie von Allmacht träumt
Womit Versailles Elemente auch der
Aufklärung in sich trägt auch wenn
Diese letztlich zum Ende des vorher
Absolutismus in der Revolution führte
Ist Versailles das am 5. Mai 1682 zum
Regierungssitz wurde ein Teil auch
Der großen Geschichte Europas
In der Frankreich zentral mitwirkte
Von seinem Zentrum Versailles aus
Viel vom bis heute noch französischen
Zentralismus lässt sich verstehen beim
Blick wie beim Gang durch Versailles

jens tuengerthal 6.5.23