Samstag, 29. Mai 2021

Standfest

Standfest

Das männliche Glied hat die lästige
Angewohnheit genau dann möglichst
Sichtbar zu stehen wenn es das noch
Gelegentlich mal tut wo es das nicht soll
Aber ungerührt schlaff zu hängen wo wir
Gerne voll Stolz unsere Männlichkeit
Präsentieren wollen was infolge große
Scham auslöst die für jedes nächste mal
Die Wahrscheinlichkeit zusätzlich senkt
Wie Michel de Montaigne schon schrieb
Dabei treffend unser Leid beklagte was
Jenseits der 50 eher normal wird
Natürlich macht dies nicht unsere
Persönlichkeit aus aber tut viel dafür
Wenn es nicht tut was wir wollen
Stehend oder hängend im Mittelpunkt
Immer stehen zu wollen auch wenn
Längst nichts mehr steht aber wie sehr
Lässt es uns dann innerlich hängen
Dass diese Männlichkeit so klein nur
In der Öffentlichkeit erscheint der wir
Es im kleinsten Kreis gerne präsentieren
So können wir wenn wir endlich könnten
Wann und mit wem wir wollen zumindest
Theoretisch könnten ohne zu müssen
Viel seltener als Gelegenheit wäre
Während die Potenz der Frau die
Unserer weit überlegen im Alter
Noch zuzunehmen scheint können
Wir auch ohne Schöpfung benachteiligte
Froh sein wenn wir in lichten Momenten
Mal können nur einmal kommen während
Frau immer länger und häufiger kann
Was wir besser neidlos bewundern
Um nicht vor Neid zu erschlaffen in
Den letzten lucidi intervalli und so
Ist es wohl ein unnützes Elend mit
Dem männlichen Glied aber die Natur
Hat uns zum Glück Finger und eine
Zunge geschenkt so das Erfahrung lehrt
Es kommt auf Standfestigkeit weniger an
Als auf Einfühlungsvermögen wie immer
Und lernen mit dem zu leben was die
Ungnädige Natur uns hinterließ weil
Eben nie alles passt geht es uns
Doch daran gemessen nicht schlecht
Frauen können halt länger und mehr
Finden wir uns damit ab wird alles
Übrige in Zukunft relativ egal 
Genießen wir was bleibt

jens tuengerthal 29.5.21

Liebesfestung

Liebesfestung

Ist die Liebe eine Festung gegen die
Unbill des Lebens oder braucht sie
Eine Festung diese zu überleben
Frage ich mich und weiß keine klare
Antwort weil sie ist und nicht ist
Zart und bedürftig manchmal wie
Felsenfest für die Ewigkeit in Momenten
Die spurlos wieder vergehen ohne je
Vernünftige Gründe dafür zu liefern
Weil sie tut was sie will und so ist
Wie es ihr gerade gefällt dafür keine
Gründe liefern muss aber dann doch
Ein sicheres Fundament für zwei Leben
Gerne sein möchte was sich auflöst
Wie in Sand gemalte Herzen schon
Bei der nächsten Welle die neue
Gefühle anschwemmt was wir lange
Bedauern oder ignorieren können
Weil es halt Liebe ist die kommt
Um zu bleiben wie zugleich immer
Ungreifbar bleibt als Sache was
Jede Festung überflüssig macht
Wenn sie bleibt ist sie da
Wo nicht verschwindet sie wieder
Wer sie in Festungen sichern will
Dem fehlt nötiges Vertrauen
Also die Voraussetzung der Liebe
Womit der Festungsbau zerstört
Was gesichert werden sollte
Die Liebe ist sich Festung genug
Wo nicht ist sie nichts mehr wert
Bleibt aber immer völlig haltlos
Aus Sicht einer vernünftigen
Sicherheitsarchitektur gibt es
Dafür keine Lösung nur die
Momente erlebten Glücks

jens tuengerthal 29.5.21

Festungslehre

Festungslehre

Russland sei eine Festung gegen die
Demokratie meinte Ralf Fücks was nur
Diejenigen erstaunt die Putin bisher
Für einen lupenreinen Demokraten hielten
Dahingestellt aus welchen Gründen
Macht der Kremlchef genau das was
Er schon zu Anfang seiner Karriere
Als KGB Offizier in Deutschland tat
Er blieb sich und der UDSSR treu
Europa steht als Festung der Freiheit
Wie der Demokratie auf der anderen
Seite des nur zeitweise gefallenen
Vorhangs zwischen Ost und West
China steht an Russlands Seite
Die USA endlich wieder bei Europa
Säßen wir auf einer Wippe hätten
Freiheit und Demokratie schlechte Karten
Noch setzen wir auf die Vernunft
Aber wissen doch solange beide
Ihre Festungen verteidigen wird sich
Nie etwas ändern allerdings verdienen
Viele wichtige alte Industrien gut daran
Mit Krieg und Abschreckung zu spielen
Ob wir genug Zeit haben einfach
Abzuwarten scheint fraglich aber
Einfache Lösungen sind nicht in Sicht
So geht das Spiel der alten Männer
Weiter bis Frauen etwas ändern
Die Festungen überflüssig werden

jens tuengerthal 29.5.21

Abgesang

Abgesang

Wenn sich Bücher trotz intensivem
Parallellesen langsam dem Ende
Nähern finde ich das meist eher
Schade und traurig aus dieser Welt
Die über viele Seiten vertraut wurde
Auszusteigen als Leser der mitlebt
Gerade komme ich zu den letzten
Seiten von Machandel wofür ich
Noch viel länger brauchen könnte
Außer ich les es in einem Rutsch
Um den Abgesang hinter mir zu haben
Alles geht zu Ende und mit der Gegenwart
Beginnt langsam das Sterben dort
Aber da der Tod mich nichts angeht
Frage ich mich immer wieder wozu
Bringe es hinter mich und denke
Respekt wie kurz und schmerzlos
Mann es im Zauberberg erledigte
Was bei Joseph wie alles dort ganz
Der Natur entsprechend in voller
Epischer Breite ausgewalzt wird 
Die nur dank der großen Ironie
Mit der Thomas so feinsinnig spielte
Während Heinrich grobklotzig blieb
Außer im Henri IV. erträglich wurde
Und dies war der Abgesang auf den
Abgesang der besser kurz ist warum
Dieser doch abrupt endet

jens tuengerthal 29.5.21

Wahlkampfpräsident

Wahlkampfpräsident

Der amtierende Bundespräsident macht
Seinen Job nicht schlecht auch wenn
Ohne große Glanzpunkte warum er aber
Quasi die Verhandlungen um seine
Amtsverlängerung in den Wahlkampf trägt
Ist nicht ersichtlich sondern eher unklug
Er zwingt damit zur Positionierung die
Völlig überflüssig noch ist weil seine
Wahl nach der Wahl von den dann
Regierenden Parteien ausgehandelt wird
Was völlig ungewiss derzeit noch ist
Über die erst die Bundesversammlung
Befindet nicht das Parlament was aber
Auch nicht Teil des Wahlkampfes ist
Vielleicht könnte es eine indirekte
Aufforderung sein die SPD doch noch
Zu unterstützen wofür nur wenig spricht
Bei diesem schlecht geführten Haufen
Was aber nur davon zeugt dass dieser
Bundespräsident sein Amt nicht versteht
Aber über den Parteien stehen soll
Wie wir es auch drehen bleibt das
Ergebnis der Aktion typisch SPD eher
Gut gemeint aber schlecht gemacht
Und es fragt sich wer berät hier wen
Was soll es uns eigentlich sagen
Dass die Genossen das Grundgesetz
Immer noch nicht verstehen wie im
Zweifelsfall mit sich zuallererst
Solidarisch sind

jens tuengerthal 29.5.21

Freitag, 28. Mai 2021

Geliebtenglück

Geliebtenglück

Geliebte sind ein großes Glück
Sie schenken einander alles
Schöne was eine Liebe ausmacht
Aber ersparen sich die Schattenseiten
Die eine Beziehung mit sich bringt
Genießen gemeinsam die Lust
Wenn sie sich sehen wollen
Aber müssen sich nicht ertragen
Wenn sie gerade schlechte Laune
Aus welchen Gründen auch immer
Haben sondern genießen sich für
Schöne Momente ohne es auf
Den Sex zu beschränken wie es
Die käufliche Lust allein bietet
Können wunderbare Freundschaften
Werden mit etwas mehr dazu
Dennoch streben viele lieber
Nach dem klassischen Modell
Nehmen Risiken und Abgründe
Dabei billigend in Kauf für die
Ach so trügerische Hoffnung
Es könnte für immer sein was
Schon als Vorsatz das sicherste
Mittel ist die Liebe zu zerstören
Warum alle Natur davon abrät
Abgesehen davon dass das Element
Der Offenheit die Alternativen zulässt
Den anderen interessanter macht
Das Bemühen um einander wach hält
Wenn aus Geliebten ein Paar wird
Ist das wunderschön umgekehrt
Passiert es doch eher selten
Viel häufiger verlieren Liebende
Im Alltag was sie einst verband
Dabei zuallererst die Lust was
Meist der Anfang vom Ende ist
Weil Monogamie erwartet wird
Mit wunderbaren Geliebten
Immer wieder gelegentlich 
Schönes zu teilen scheint mir
Gegen das was ich in Beziehungen
In meinem Leben erlitt die bessere
Alternative bis das Gefühl wieder
Erfahrung und Vernunft besiegt
Warum Mensch da nichts lernt
Ist mir mit Abstand unverständlich
Aus der Nähe betrachtet dagegen
Immer wieder zu erwarten weil
Auch die Liebe ein Teil unserer
Auch unvernünftigen Natur ist

jens tuengerthal 28.5.21

Integrationsethik

Integrationsethik

Wen nehmen wir bei uns auf
Wem geben wir gerne Asyl
Wer lässt sich gut integrieren
Welche bleiben immer noch
Störenfriede für zu viele als
Das ein Staat es ungestraft
Weiter ignorieren könnte
Wer es bis hierher schafft
War schon entweder stark
Oder zumindest wohlhabend
Die Armen und Schwachen
Kommen nirgendwo an
Sie sterben vorher oder untetwegs
Solange dies erfolgreich bleibt
Wird wer kann es versuchen
Sofern es keine Perspektive gibt
Dabei unterstützen wir durch die
Kriterien der Auswahl in Europa
Den darwinistischen Ansatz auch
Wenn wir das Gegenteil behaupten
Zumal unser krankes Sozialsystem
Zuwanderung dringend braucht
Wobei Gesunde mehr bringen
Zwischendurch machen wir uns
Gegenseitig vor es sei anders
Es ginge schließlich um Leben
Die Zahlen zeigen anderes
Doch fragt sich was wäre
Eine ehrliche Alternative um
Die Zukunft zu gestalten
Eine grenzenlose Welt in der
Jeder dahin zieht wo es eine
Perspektive gerade gibt oder
Führte das zu zu viel Konkurrenz
Am Arbeitsmarkt der Zukunft
Welche Ethik bräuchte die
Langfristige Integration die auf
Miteinander und Zusammenhalt setzt
Was ist möglich und wo setzt die
Natur den Gewohnheiten Grenzen
Ob wir diese wollen oder nicht
Jeder der sich anpasst darf hier leben
Oder müssen wir uns ändern damit
Sich alle hier zuhause fühlen
Was wären ehrliche Antworten
Statt schlechter Kompromisse
Gelten Menschenrechte nur für jene
Die sich irgendwo anpassen können
Brauchen nicht gerade die Hilfe
Die überall schwer integrierbar sind
Wer soll sich darum künftig kümmern
Wenn nicht die Reichen
Wohin geht die Reise

jens tuengerthal 28.5.21

Kolonialwaren

Kolonialwaren

Waren aus den Kolonien waren lange
Ganz normal und statt Edeka gab es
Den Kolonialwarenladen an der Ecke
Habe noch den alten Globus meiner
Im Jahre 1911 geborenen Großmutter
Bei mir im Regal stehen auf dem die
Kolonien noch verzeichnet sind steht
Unweit von Büchern aus der Zeit wie
Dem Feldstecher des Urgroßvaters
Der Bordingenieur bei Richthofen war
Kenne noch die Sanmelalben mit
Kolonialen Bildern wie auch sonst
Deutscher Geschichte von meinen
Großeltern in Bremen was heute
Vermutlich historischen Wert hätte
Verschwand irgendwann irgendwo
Das Erbe aus dem Kaiserreich was
Auch unsere Museen noch füllt wie
In Berlin im Schloss gezeigt wird
Sofern noch was übrig bleibt bis
Zur Eröffnung an Kolonialwaren
Denn nichts anderes sind diese
Heute als ethnologisch verbrämten
Sammlungen immer gewesen welche
Die Nachfolge der Kabinette antraten
In denen frühe Wissenschaft sich mit
Magie wenn nicht befruchtete so
Doch zumindest paarte auch im
Denken noch mancher Generation
So hieß das Bremer Überseemuseum
Früher Kolonialmuseum erzählte meine
Großmutter noch was glaubwürdig klang
Aber erst ab 1935 dort galt als die
Nationalsozialisten noch umbenannten
Was die Bremer Sparkasse schon 1896
Gestiftet hatte als im Berliner Schloss
Noch vom Kaiser persönlich über die
Kolonien entschieden wurde warum
Die Idee dort die Kolonialwaren wieder
Auszustellen immer ein Unsinn war
Die Kunst die kulturhistorisch zur Insel
Gehört sollte dort willkommen sein wie
Die eigene Geschichte kritisch betrachtet
Wie mit wenigen Leihgaben auch die
Zurückerstatteten Kolonialwaren aber
Bitte verwerft endlich die Idee mit dem
Namen Humboldt zu legitimieren was
Keine Grundlage als Raub hat wie
Die Missachtung der Gleichheit die
Kolonisation erst erlaubte wie sie auch
Der Reise Humboldts zugrunde lag der
Zwar viel kritisches dazu anmerkte aber
Teil des unfreien Systems noch ist was
Dringend überwunden werden sollte
Nicht indem wir Kolonialwaren aus
Der Rostlaube tief im Westen nun
Gen Mitte transportieren ließen
Denn zwar war der Abriß des einst
Ballastes der Republik den die
Totalitäre DDR noch baute richtig
Aus ästhetischen Gründen aber für
Die Zukunft wirkte nur die Kunst
In einem offenen Museum dort das
Kolonialwaren einen Platz nur gibt
Der 25 von 2000 Jahren entspricht
Die eine kulturelle Entwicklung erst
Zu dem macht was sie heute ist
Kunst gehört an den Ort ihrer Herkunft
Mit wenigen zu begründenden Ausnahmen
Wer etwas sehen möchte darf leihen
Gegen Gebühr oder im Austausch
Ein echtes Humboldt-Forum wäre
Ein Ort der Begegnung an dem sich
Menschen Kulturen Sprachen treffen
Als eine Art Marktplatz zum Disput
Statt umstrittener Sammlungen die
Unnötig nur provozieren aber nie
Austausch und Begegnung ermöglichen
Nach der Grundsteinlegung für das
Haus der Religionen in Berlin wäre es
Ein gutes Zeichen lieber ein Haus der
Offenen Kultur wie des multikulturellen
Diskurses dort zu eröffnen neben der
Sammlung der Gemälde die zur Insel
Eher gehört als die Nofretete die als
Gemahlin Echnatons Ägypterin bleibt
Durch eine gute Kopie ersetzt wird
Sich endlich von den Kolonialwaren
Zu befreien wird uns gut tun um die
Geschichte im Kontext zu verstehen
Kulturen und ihre Leistungen können
Besser digital als real präsentiert werden
Das Humboldt-Forum als Idee ist tot
Es lebe die Freiheit die daraus ein
Konzept für die Zukunft entwickelt

jens tuengerthal 28.5.21

Schuldbekenntnis

Schuldbekenntnis

Deutschland hat endlich Verantwortung
Für die Massaker in Namibia damals
Deutsch-Südwestafrika als Kolonie
Übernommen sie öffentlich einen
Vökermord genannt was nichts
An der Schuld ändert oder mindert
Wie es auch das gerade erfolgte
Bekenntnis des französischen Präsidenten
In Ruanda zeigte und damit die Richtung
Der Zukunft weist die dagegen ethischen
Entwicklungsländern wie der Türkei die
Bis heute sogar den Genozid leugnet
Oder Russland und China fern liegen
Weil die kurzsichtigen totalitären Lenker
Dieser Staaten nicht begriffen haben
Dass Verantwortung erst Freiheit gibt
Sie sich stolz unmündig zeigen weil sie
Moralisch noch nicht in der Gegenwart
Ankamen wie große Teile der Welt
Die unter religiösem Einfluss stehen
Es war Zeit und es ist gut so weil es
Die Voraussetzung für Freiheit schafft
Die erst ein sittliches Handeln ermöglicht
Wovon autoritäre Staaten noch fern sind
So ist der Tag der Anerkenntnis auch
Ein Festtag für das zivilisierte Europa
Was durch Verantwortung Freiheit gewann
Wer sich seiner Geschichte nicht stellt
Bleibt für die Zukunft in Lügen gefangen
Verantwortung dagegen beflügelt

jens tuengerthal 28.5.21

Donnerstag, 27. Mai 2021

Kommenundgehen

Kommenundgehen

In der Liebe herrscht ein stetes
Kommen und Gehen manchmal
Kommen sie auch zusammen
Dann wäre dumm wer ginge
Dabei sprechen alle zu gerne
Vom Ankommen und bleiben
Was aber Gefahr liefe etwas
Zu verpassen warum viele es
Nur vor sich hertragen um das
Ausprobieren zu legitimieren
Zu oft auch vor sich selber
Die sich lieber selber belügen
Als ihr Leben ehrlich zu genießen
Der stete Wechsel hat viele Vorteile
Entbehrt aller üblichen Spannungen
Wie einige leider Nachteile zu denen
Die fehlende Gewöhnung gehört denn
Wirklich gut werden zwei miteinander
Erst mit der Zeit warum vermutlich
Die dauerhafte Nichtbeziehung das
Erotisch höchste Ideal bei zugleich
Möglichst entspanntem Leben
Ermöglicht was ziemlich gut klingt
Aber jenseits aller Romantik die
Vielleicht Ursache vieler Probleme ist
Nicht nur schlechter Kunst beizeiten
Das ewige Kommen und Gehen hat
Gewisse Reize ist nicht zu leugnen
Aber was wirklich zählt ist doch was
Bleibt und weiter trägt als die nur
Schnelle Nummer die wir kennen
Ankommen und locker bleiben
Könnte eine Formel sein um
Pragmatisch zu genießen deren
Realisierbarkeit nicht wirklich sehr
Wahrscheinlich ist aber gut klingt
Betrachte es und lasse mich vom
Leben dabei gerne überraschen

jens tuengerthal 25.5.21

Verantwortungsethik

Verantwortungsethik

Wie handelt wer Verantwortung für sein
Handeln und dessen Wirkung übernimmt
Warum ist alles Handeln indiskutabel dann
Was andere Leben vorsätzlich gefährdet
Außer es rettete zufällig dadurch mehr
Als es zugleich zu zerstören droht was
Zu teils abstrusen Diskussionen unter
Juristen führte die Beispiele dafür suchten
Welche Norn dann gelten dürfte was aber
Bekanntlich nichts mit Verantwortung zu
Tun hat und dafür viel mit Formalien die
Erst Recht durchsetzbar machten was
Hier so dahinstehen kann wie die Frage
Ob Leben gegen Leben aufrechenbar
Je sein kann oder dies notwendig stets
Unmöglich sein muss da alles Leben
Gleich viel wert sein zumindest sollte
Welche Ethik aber führte Menschen
Die es längst besser wissen endlich
Zur Verantwortung für ihr Handeln
Statt über die Flucht in die Masse
Wie die Bedingungen des Marktes
Jedem die Entschuldigung zu geben
Die sein Verhalten rechtfertigen kann
Was aber die Grünen zur Volkspartei
Machte die nur verwirrte Rechte noch
Fürchten die mit dem Wahlkreuz das
Nach aller Logik schlechte Gewissen
Entschuldigen weil sie dafür dann den
Ökologisch korrekten Weg wählten auch
Weiter ihre Geländewagen vorm Biomarkt
Parken dürfen bis es zu spät ist weil Macht
Jenseits aller Verantwortung ein zu süßes
Gift immer noch ist was sogar Vernunft
Wie Erfahrung leicht schlagen können
Weil wir gelernt haben die Verantwortung
Zu zergliedern in unserer arbeitsteiligen
Gesellschaft dass am Ende keiner mehr
Verantwortlich aber alle glücklich sind
Auch wenn der Preis der Deantwortung
Unmündigkeit und Unfreiheit sind wird
Dies lässliche Übel hingenommen um
Den Anschein des Gewissens damit
Zu entlasten sich also ein scheinbar
Den Idealen des KI genügendes
Leben vorzuspielen wie all jene die
Im höheren Auftrag um die Welt fliegen
Dabei meinen dies rechtfertige das
Falsche Handeln wenn es etwa für
Eine Grüne Stiftung oder zur Rettung
Der Schimpansen erfolgt was eine
Studie vor Ort logisch erforderte
All diese guten Menschen handeln
Voller Verantwortungsgefühl für die
Welt die sie noch mal retten wollen
Auch wenn sie dabei leider zerstören
Wie alle anderen auch ganz gleich
Welches Label sie dabei ihrem auch
Nur Tourismus der die Erde terrorisiert
Anhängen es muss niemand irgendwo
Gewesen sein sondern vielmehr viel
Weniger endlich reisen mehr eine
Logische Verantwortung übernehmen
Statt die Zukunft weiter zu verspielen
Aber sobald es etwas ungewohnt wird
Suchen wir Wege weiterzumachen
Indem das schädliche Tun mit einem
Plötzlich korrekten Label versehen als
Ethisch höherwertig gelten darf auch
Wenn das Ergebnis das gleiche bleibt
Corona hat uns zwangsweise gezeigt
Wie überflüssig alle Messen sind wie
Kongresse und Dienstreisen wie gut
Konferenzen sich online abhalten lassen
Jeder weiß was Verantwortung bedeutet
Aber keiner traut sich es zu sagen
Wir spielen noch weiter das Spiel bis
Die Messdaten der Lufthansaflugzeuge
Welche gerade erhoben werden um den
Schaden im klimarelevanten Raum zu
Bestimmen bestätigen werden das was
Bisher als Fliegen üblich war nicht mehr
Sein kann um dann eine neue Ausrede
Zu finden die alten Fehler fortzusetzen
Verantwortung hieße Konsequenz die
Sich den Folgen ethisch stellt wie alle
Folgen zu berücksichtigen womit sich
Das relativierte Hauptproblem erledigt
Bis wir emissionsfrei fliegen was bisher
Mehr eine Vision als Realität ist zugleich
Hieße Verantwortung heute die Wälder
Für morgen endlich zu pflanzen die wir
Schon gestern gebraucht hätten um das
Schlimmste noch zu verhindern aber so
Klar offensichtlich und logisch alles ist
Wird es weiter Jahre dauern bis diese
Fakten nicht länger ignoriert werden
Der letzte begriffen hat das heute
Verantwortung für morgen nicht heißt
Kinder in die Welt zu setzen sondern
Seinen ökologischen Fußabdruck so
Zu minimieren wie es möglich ist weil
Verantwortung bedeutet sich der Folgen
Seines Handelns bewusst zu werden
In diesem Sinne ethisch handeln wie
Es der KI für jeden Menschen vorsieht
Ist die Basis eines guten Miteinander
Das mündige Freiheit schenkt statt der
Bisherigen unmündigen Lügen mit denen
Sich zu viele vor ihrer Verantwortung
Noch drücken durften die möglichst bald
Wieder um die Welt jetten wollen was
Für verantwortliche Menschen nicht
Mehr gehen kann aber das erkennen
Wird die wichtigste Aufgabe der Zukunft
Falls noch wer Verantwortung übernimmt
Es also noch eine geben sollte

jens tuengerthal 27.5.21

Gentlegendern

Gentlegendern

Wie gendert der Gentleman
Ist das Wort noch zeitgemäß
Müsste es nicht Gentlemensch
Oder gar Gentlemensch*In heißen
Fragt sich wer manchen Diskurs
Verfolgt den Sozialwissenschaftler
Der Sprache gerade aufdrängen wie
Mit der Gesellschaft führen die sie
So zum richtigen Denken auch
Über die Sprache erziehen wollen
Was dem Kantianer in mir ferner liegt
Da ohne Gewissen erzwungenes Denken
Ethisch völlig wertlos logisch ist
Doch möchte der Gentleman gerne
Frau gegenüber höflich sein wie ihr
Die gebührende sprachliche Verehrung
Auch erweisen mit korrekter Sprache
Die mehr als nur höflich sein möchte
Überlege ich und frage mich wie dies
Unter das neue Stottern des Gendern
Subsumierbar wäre und ob es gut tut
Oder alle Beteiligten lächerlich machte
Nach meinem geringen männlichen Verstand
Angemessener Überlegungsdauer nun
Bei der Befürworter aus allen Lagern
Mehr oder weniger verhement auf mich
Einredeten entschloss ich mich lieber
Auf jede Entscheidung zu verzichten
Um es den verehrten Damen die sich
Davon manchmal betroffen fühlen ohne
Jede weitere Erwägung zu überlassen
Wie sie gern angesprochen werden wollen
Was sie für angemessen höflich halten
Auch wenn sie keine Dame sein wollen
Sondern lieber nur Frau und gleichberechtigt
Statt vom einfältigen Gentleman verehrt
Werde ich im Rahmen des möglichen dem
Wunsch der Damen folge leisten da es
Beim Gendern nur um ein Problem der
Politischen Emanzipation geht von der ich
Als Mann nur indirekt betroffen bin sei
Jeder die es möchte zugebilligt natürlich
So angesprochen zu werden wie es ihrer
Aktuellen Überzeugung entspricht die sich
Durchsetzen wird wo tauglich und im übrigen
Nicht weiter der Rede wert ist da es
Dem Gentleman Pflicht ist auch Moden
Der Sprache lächelnd zu ertragen wie es
Geboten und nötig erscheint ohne dabei
In irgendeinem verfänglichen politischen
Diskurs Partei zu ergreifen ist am besten
Mann tut was die Frau gegenüber wünscht
Lächelt dazu liebevoll und fragt nicht
So sind zu allen Zeiten die Weisen noch
Mit ihnen seltsam erscheinende Moden
Umgegangen in 200 Jahren wird keiner
von uns persönlich erleben was davon blieb
Aber können das Leben gegenwärtig ohne
Unnötige Konflikte mehr genießen denn
Das immer hilfreiche ja mein Schatz du
Hast natürlich recht wie du wünscht
Kann das Leben angenehmer machen
In vielen denkbaren Positionen dabei
Mehr fällt mir zum Gendern nicht ein
Vielleicht statt männlich Schatz lieber
Liebste benutzen mit Vornamen aber
Liebste geht bekanntlich fast immer
Zumindest mit liebevollem Lächeln

jens tuengerthal 27.5.21

Rücksichtslos

Rücksichtslos

Ohne Rücksicht auf Verluste
Wurde manches durchgesetzt
Fraglich was davon zu halten ist
Der Sieg gegen Hitler gehörte dazu
Wie dessen Feldzüge zuvor zu oft
Es war die verdiente Reaktion nur
Auf einen Massenmörder dennoch
Bleibt Sippenhaftung ein Verbrechen
Was rücksichtslos zu nennen ist
Manche Länder zeigten dies beim
Kampf gegen Corona wo plötzlich
Nationale Interessen mit Gewalt
Durchgesetzt wurden wie es der
Immer laut im Slalom schlitternde
Premier Johnson tat der sich so
Rücksichtslos zeigte das Leben
Weniger zählte als Wirtschaft
Wie entlassene Mitarbeiter sagen
Was Konsequenzen haben dürfte
Wer etwas durchsetzen will
Kämpft immer gegen andere
Solange Kampf erfolgreicher ist
Als friedliebende Zurückhaltung
Ob dies mit oder ohne Rücksicht
Geschieht verrät viel über den
Menschen dahinter egal nach
Welchen Kriterien geurteilt wird
Wer rücksichtslos ist handelt
Nach totalitären Prinzipien
Egal ob links oder rechts sind
Solche Kämpfer mit Misstrauen
Zu betrachten warum auch der
Kommunismus nie besser war
Als der Faschismus nur eben
In anderer Farbe gestrichen
Beide sich moralisch nicht
Unterschieden und darum als
Totalitär zu verurteilen sind
In ihrer Rücksichtslosigkeit
Was deutlich macht wo noch
Demokraten agieren und was
Nie tolerables Denken ist
Wer deren Erben verharmlost
Wird damit zum Täter auch beim
Klima agieren wir schon zu lange
Nach rücksichtslosen Prinzipien
Was Gerichte in Deutschland wie
In den Niederlanden nun als
Urteil gegen den Staat wie
Gegen Shell feststellten weil
Ohne Rücksicht bald Schluss
Mit lustig sein wird und die
Gerade aktive Generation
Ihre Probleme verschiebt was
Ein Geschäft zu Lasten Dritter ist
In Gestalt kommender Generationen
Was immer rücksichtslos bleibt
Asozial genannt werden darf
Verantwortung verursacht also
Eine Pflicht zur Rücksicht
Schon im bestehenden Recht
Wo wir dies angemessen stärken
Hat sich das bisherige Leben
Ohne Rücksicht auf Verluste
Damit erledigt und es wird Zeit
Sich künftig daran anzupassen
Oder bereits für künftige Schäden
Heute schon haften zu lassen
Wie es dem kategorischen Imperativ
Als einzig gerechtem Maßstab
Für Verantwortung entspricht

jens tuengerthal 27.5.21

Liebesaufklärung

Liebesaufklärung

Liebe ist ein Gefühl
Hervorgerufen durch mehr als
In Versen sich sagen lässt
Ob sie mehr auf biochemischen
Reaktionen beruht oder primär
Neurologisch sich erklären lässt
Ist nicht klar zu sagen auch
Wenn sie mal das Herz höher
Schlagen lässt sind wohl primär
Hirn und Hormone beteiligt
Soweit wir bisher wissen
Sie ist wohl Teil der Natur
Lässt sich aber kaum vom
Willen allein beherrschen
Sie funktioniert auch ohne
Kenntnis der Hintergründe
Keiner kennt alle Gründe
Auch ohne alle Magie
Kann sie völlig verzaubern
Sie tut gut wir nichts anderes
Kann aber auch umbringen
Gibt unglaubliche Kräfte
Verwirrt gerne mal total
Ist manchmal alles im Leben
Häufiger aber nichts mehr
Also viel und das Gegenteil
Was bei ihr immer stimmt ist
Dass sie ist was sie ist
Alles übrige ist unsicher
Also lasse ich es dabei
Mehr Aufklärung ist nicht
Manchmal reicht das

jens tuengerthal 26.5.21

Mittwoch, 26. Mai 2021

Geschlechteraufklärung

Geschlechteraufklärung

Über das Verhältnis der Geschlechter
Wurde viel geschrieben durch alle
Zeiten der Menschheitsgeschichte
Während die Babylonier noch gleich
Zu Anfang so vernünftig waren dass
Sie ihren Gründer Herikat nach der
Rasur 6 Wochen zu einer Hure in
Die Lehre schickten bevor er auf die
Menschheit losgelassen wurde haben
Juden Christen und Muslime diesen
Bereich tabuisiert und mit Strafen
Wie Scham besetzt was nie mehr
Zur Aufklärung beitrug und nicht
Umsonst wurden die ersten Studien
Zum weiblichen Orgasmus die eine
Echte neurologische Basis hatten
Erst im Jahre 2010 veröffentlicht aber
Kaum eine oder einer weiß bis heute
Was es mit dem nervus pudendus
Als Basis weiblicher Lust auf sich hat
Obwohl bereits die beim vaginalen Sex
Eher unbefriedigte Madame Pompadour
Bereits im 18. Jahrhundert eine erste
Große Studie beauftragt hatte um zu
Verstehen wie es Frau dabei geht was
Lust und Befriedigung betrifft aber da
Sind wir heute zumindest theoretisch
Viel weiter gekommen und wissen wie
Vor allem auch wo der Nerv stimuliert
Werden kann was das alte Märchen
Vom G-Punkt den es nie gab der nur
Viele Frauen frustrierte endgültig als
Ein solches offenbarte und zu den Sagen
Der Geschichte schickt doch sind wir
Immer noch weit davon entfernt alle
Zu erkennen wieviel potenter Frauen
Nach ihrer Natur sind geschweige denn
Dass diese es ausleben könnten weil es
Den Beteiligten schon an der nötigen
Technischen Kenntnis fehlt und meist
Mehr gemacht als darüber gesprochen
Wird mit erwartbaren Ergebnis was zum
Nächsten viel wichtigeren Punkt führt der
Dringender noch der Aufklärung bedarf
Denn selbst technisch richtige Bedienung
Des entscheidenden Nerv genügt nicht
Frau zu befriedigen weil es dazu auch
Einer Atmosphäre von Vertrauen bedarf
Mann nicht einfach machen kann was
Vielen mechanisch orientiert eher liegt
Sondern darüber reden sollte oder eine
Form des Austauschs finden muss die
Zu beider Zufriedenheit führen sollte im
Besten Fall geteilte Befriedigung schenkt
Was aber auch nur die körperliche Ebene
Der Beziehung der Geschlechter betrifft
Über die zumindest hier in Versen seit
Veröffentlichung der Studie Aufklärung
Versucht wird und wozu könnte Lyrik je
Mit mehr Ehre dienen denk ich dabei im
Bewusstsein dass über den wichtigsten
Punkt des Verhältnissen noch nichts 
Gesagt wurde es da der Aufklärung noch
Viel dringender bedürfte die aber viel
Schwieriger gleichsam scheint weil es
Um die etwas unfassbare geistige Basis
Des miteinanders geht die an ganz vielen
Faktoren hängen kann welche zwar ein
Großes Thema vieler Texte sind die aber
Schwer auf eine allgemeingültige Basis
Gestellt werden können denn die Zuneigung
Wie ihre diffizilen Bedingungen widerstehen
Dem wissenschaftlichen Beweis nachhaltig
Wie käme uns auch die neurologisch nun
Begründbare Liebe als bloß biochemische
Reaktion der Nervenzellen im Hirn vor was
Sie zwar letztlich auch nur ist aber uns doch
Völlig unromantisch erschiene und damit das
Gefühl eher zerstörte als förderte wozu noch
Kommt dass auch wenn beide Beteiligten
Wie es ja im Idealfall sein sollte ganz offen
Darüber miteinander reden unklar bleibt
Ob sie sich dabei je verstehen können oder
Die Worte nicht eine völlig andere Bedeutung
Gefühlt für den anderen haben was an der
Eigenen Erfahrung wie dem Horizont liegen
Kann aber auch durch das Geschlecht wie
Die mit ihm verbundenen Hormone noch
Eine zusätzliche Schwierigkeit erfährt die
Der dem Prinzip Aufklärung genügenden
Verständigung zwischen den Partnern
Auch wenn sie noch Suchende sind eher
Entgegensteht warum wir gerne noch vom
Mysterium der Liebe oder als Mann der Frau
Sprechen unklar ist mir dabei nur ob es
Frauen mit Männern ähnlich geht oder sie
Sich nach ihrer Natur eher für Wissende
Halten die verstehen was ist auch wenn
Sie mir ein ewiges Rätsel bleiben hierbei
Dahingestellt ob diese Überzeugung auf
Basis von Tatsachen steht oder eher aus
Tiefer weiblicher Überzeugung resultiert
Ob diese im Geschlecht wurzelt oder nicht
So bleibt vieles rätselhaft im Bereich der
Liebe wie der Lust die auch eine irgendwie
Geistige Verbindung braucht zumindest 
Bei Menschen die solchen besitzen was
Für viele vielleicht eher fraglich scheint
Legen wir ihr Verhalten dafür zugrunde
Aber die wir doch im Zeichen der Egalität
Annehmen müssen um eine allgemeine
Wie gültige Aussage machen zu können
Welcher Aufklärung es zwischen den
Geschlechtern bedarf doch merke ich
Wie ich dabei an meine Grenzen stoße
Kaum fähig wäre zur Liebe eine Aussage
Zu treffen die Altmeister Kant wie seinen
Prinzipien der Gültigkeit für jedermann
Genüge tun würde vielleicht auch weil
Es jederfrau genauso betrifft warum es
Hier bei der Feststellung der Basis die
Dringend der Aufklärung bedürfte belassen
Sei ohne ein taugliches Mittel für alle Fälle
Vorweisen zu können warum wir uns wohl
Weiterhin bei Liebe und Lust auch auf
Unsere Instinkte verlassen müssen was
Mal mehr mal weniger gut geht aber
Zumindest könnte darüber reden helfen
Sofern wir auch dabei nicht vergessen
Dass es auch sein könnte dass wir zwar
Das gleiche sagen aber anderes meinen
Weil eben vieles gleich ist aber manches
Doch ganz anders ist je nach Geschlecht
Wir ohne allgemeine Lösung uns wohl
Weiter mit den Krücken der Natur über
Die erwartbaren Krisen hinweg helfen
Könnte zumindest darüber lachen ein
Mittel sein es glücklich zu ertragen

jens tuengerthal 26.5.21

Frauenkenner

Frauenkenner

Je mehr Frauen ein Mann kennt desto
Weniger versteht er von Frauen im
Allgemeinen schrieb sehr weise der
Nobelpreisträger François Mauriac
In seinem Roman Ce qui était perdu
Was war verloren und so sind die
Vielen Geschichten weniger wichtig
Disqualifizieren eher für die Liebe als
Die Unkenntnis will es scheinen was
Bedeutete ein Mönch im Zölibat
Verstünde mehr von Frauen als ein
Casanova der nie bei einer blieb weil
Er sie wohl offensichtlich nie verstand
Nicht merkte wie seine Erfahrung
Ihm am Bleiben eher hindert also
Zum ewig Suchenden macht denn
Wer weniger als ein Dutzend Schöße
Im Leben kostete hat zwar keine
Erfahrung ob der Vielfalt aber auch
Nie die Langeweile der Wiederholung
Well vieles sich auch immer gleicht
Muss sich nicht selbst verzaubern
Weil das fremde andere Geschlecht
Noch Wunder und Reiz genug ist
Woran mit Erfahrung logisch die
Zweifel beginnen welche sich
Wenig zur Bewunderung eignen
Auch versteht wer wenige nur im
Leben verehrt und nah gewesen
Noch ungespielt zu bewundern
Zeigt seine Gier kaum verborgen
Was Frauen Macht über ihn gibt
Dessen Eroberung reizvoll macht
Auch wenn schlechter Liebhaber
Oder unerfahren zumindest wenig
Lustvolle Innovation zu erwarten ist
Hat weniger hierbei mehr wie viele
Männer naiv von Jungfrauen träumen
Die meist schlecht im Bett eher sind
Worauf es ihnen wohl nicht ankommt
Weil sie selten je wissen was gut ist
Oder zeigt die Vielzahl wie wenig
Es einer bei einer aushält warum
Dieser zweifelhaft erscheint trotz
Vieler Erfahrung die gelassen macht
Begründet das Unverständnis von Frau
Sich vielleicht in der Tatsache sogar
Unendlich viele zu brauchen um
Zu merken am Ende ist es doch
Immer wieder das gleiche oder
Verwenden alle Frauen irgendwie
Die immer gleichen Muster die zwar
Viel Erfahrung durchschaut was aber
Genau Frau den einmaligen Zauber
Auch raubt der Mann so vieles
Ertragen lässt wovon Vernunft wie
Freiheit mit wehenden Fahnen den
Aufgeklärt Vernünftigen fliehen ließe
Was aber auch passieren kann wenn
Du mehr als ein Dutzend geküsst
Enthalte mich zu diesem Thema
Lieber jeder Stimme weil ich mir
Als Mann ohnehin nicht zutraue
Frauen je zu verstehen warum
Das einzig taugliche Mittel ihnen
Nah zu kommen Liebe scheint
Die sich der Logik immer entzieht
Warum es dabei bleibt dass ich
Es im allgemeinen nicht verstehe
Weil es nicht zu verstehen ist
Aber konkret gerne genieße
Wer kennt schon eine Frau denk ich
Erkannt heißt das noch nicht aber
Mit Montaigne am Ende zu fragen
Was weiß ich schon scheint mir
Immer angemessen dem Wunder
Was mir erscheint gegenüber
Egal wieviel liebe ich lieber als
Mit Kenntnis bescheid zu wissen
Von daher weiß ich nicht ob
Mauriac was von Frauen versteht

jens tuengerthal 26.5.21

Dienstag, 25. Mai 2021

Sexgut

Sexgut

Guter Sex ist gegenseitig
Als ein miteinander was
Zufriedenheit hinterlässt
Alles andere ist entbehrlich
Manche merken es nicht
Sie bleiben beim Sex für sich
Technisch heißt das Onanie
Kann auch sehr gut sein
Aber ist kein guter Sex
Mehr ist es eigentlich nicht
Wieviele je Sex haben
Weiß ich nicht genau
Weniger als gedacht

jens tuengerthal 25.5.21

Liebeseinfach

Liebeseinfach

Liebe ist einfach
Manchmal auch zweifach
Wenn zufällig gegenseitig
Mehr macht es schwieriger
Es sich einfacher zu machen
Erhöht die Chancen dabei
Glücklich zu werden und so
Ist alles eigentlich ganz einfach
Wären wir es je

jens tuengerthal 25.5.21

Ökoimperativ

Ökoimperativ

Der kategorische Imperativ ist der
Maßstab freien Handelns des dann
Aufgeklärt autonomen Einzelnen
Danach sollst du so handeln dass
Dein Handeln Gesetz für jedermann
Was jedermensch heißen sollte heute
Sein könnte dabei bist du aber nur
Aufgeklärt sofern du deinem Gewissen
Allein folgst also dich bereits aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit
Hast da unmündig diejenigen sind die
Ihr Urteil von anderen abhängig machen
Ist sittliche Autarkie der Weg zur Freiheit
Wer darüber nachdenkt und es versteht
Ist fähig sittlich zu handeln und also ist
Jedes andere Handeln zurechenbar
Wie Kant es unwiderlegt vor über 200
Jahren schon lehrte auch wenn sich
Die Frage stellen könnte ob noch autonom
Entscheidet wer den Maßstab verinnerlicht
Da jedoch die Formel der Aufklärung keine
Inhaltlichen Vorgaben macht sondern nur
Das Werkzeug guten Handelns ist doch
Fragt sich in Zeiten des Klimawandels
Wie des Wissens um Zusammenhänge
Im globalen ökologischen Kontext wie
Der Imperativ aussieht der Maßstab
Guten Handelns sein könnte was also
Sittlich geboten ist damit Generationen
Nach uns noch leben können ohne sie
Mit von uns geschaffenen Problemen
Künftig allein zu lassen deren Dimension
Inzwischen allen deutlich geworden ist
Sofern wir die Ignoranten ignorieren die
Eine große Übung der Toleranz sind aber
Zumindest die USA nicht mehr regieren
Was eine gute Perspektive schon ist
Doch müsste der Befehl an jeden nun
Viel strenger sein wenn wir zumindest
Erhalten wollen statt weiter zu zerstören
Müsste bis es einen unschädlichen
Treibstoff gibt alles Fliegen ausfallen
Der Tourismus als zerstörerischer Spaß
Vollständig wegfallen was nur wenigen
Verständlich gemacht werden kann auch
Sonst müssten wir alle nachhaltiger leben
Möglichst kein Fleisch mehr essen wie
Was der Zukunft wirklich nutzte wieder
Bäume und Wälder damit pflanzen was
Eine Pflicht jedem Bürger sein sollte der
Das ökologische Gleichgewicht irgendwie
Noch erhalten will und uns alle damit an
Grenzen unseres bisherigen Lebens führt
Aber ich will das Werkzeug nicht füllen
Mit dem jeder sein Gewissen prüfen muss
Um frei und aufgeklärt mithin mündig zu sein
Es ist diese Mündigkeit ein Stück unserer
Würde und darum vorrangig zu schützen
Auch durch den Staat aber wie können
Menschen zur Eigenverantwortung endlich
Gelangen die aus dem Mut zu denken erst
Resultiert warum das sapere aude auch
Der Wahlspruch der Aufklärung immer ist
Können wir jedem die Zeit lassen selbst
Zu begreifen dass sein bisheriges Leben
Schlicht unverantwortlich war es darum
Riskieren dass die Welt für die anderen
Zerstört wird die es schon begriffen haben
Nicht mehr ökologisch unverantwortlich
Handeln sondern persönlich Verantwortung
Für unser aller Zukunft übernehmen
Insofern die drohende Zerstörung irreversibel
Wäre rechtfertigte die Verhinderung solcher
Wohl das Einsetzen autoritärer Maßnahmen
Doch wird dies nur den Widerstand erhöhen
Nicht die Menschen zu sittlichem Handeln
Führen was so nötig wäre und so leben wir
Weiter in der vielleicht aufgeklärtesten Zeit
Von dem was wir bisher wissen aber sind
Doch noch weit von der Aufklärung entfernt
Weil zu wenige selbständig denken wie
Dafür Verantwortung übernehmen um
Zumindest zu retten was ist was doch
Der Minimalkonsens sein sollte den jeder
Mensch begreifen kann der weiß wenn ich
Zerstöre wovon ich lebe bleibt mir nichts
So stellt der ökologische Umbau uns vor
Wichtige Fragen der Freiheit die wir um
Verantwortliches Handeln zu erreichen
Lösen müssen und die ein Vorleben aller
Die diese Verantwortung begriffen haben
Nötig macht um die Balance zwischen
Freiheit und Schutz des Lebens auf eine
Nicht totalitäre Art zu ermöglichen damit
Möglichst viele den Weg verantwortlich
Mitgehen statt widerständig zu werden
Sich klar zu machen jeder von uns ist
Für den Schaden verantwortlich den
Sein Lebensstil verursacht ist ein Anfang
Es braucht Mut Verantwortung zu
Übernehmen aber genau das ist
Unser aller Pflicht für die Zukunft
Machen wir es uns bewusst

jens tuengerthal 25.5.21