Samstag, 22. Mai 2021

Nahfern

Nahfern

Las gerade über Casanova in
Apropos Casanova vom großen
Ungarn Miklós Szentkuthy wie
Die Sinnlichkeit eines Siegels
Dem das Wappen eingedrückt
Vom an der Hand getragenen Ring
In das blutrot das wie die Liebe
Leuchtet oder der offene Schoß
Einer vor mir liegenden Geliebten
Der einander ganz nah bringt
Innig zum Gipfel sich verschlingt
Also Nähe und Ferne zusammen
Versiegelt wie sinnlich berührt
Dachte an unser kühles Wappen
Die drei weißen Wolken auf blau
Ob im Gegensatz auch Lust steckt
Wie die spürbare Erotik hinter den
Geheimnisvoll verschlossenen
Ganz weißen Fensterläden eines
Natürlich grau gestrichenen
Französischen Landschlosses
Denke dabei wie so oft innig
An die eine oder andere noch
Die so nah war und fern ist nun
Durfte schon näher als nah
Die Tropfen aus ihrem Schoß
Kosten und könnte doch nie ihr
Einen versiegelten Brief schicken
Kenne ihren Namen nicht mal
Aber lasse der Freiheit ihren Raum
Für eine Prinzessin die ich nur
Digita noch ereichen kann also
Gleichsam irreal virtuell und doch
Für Minuten an meinem Hals
Näher fühlte als alles was war
Aber freue mich sinnlich am
Wunder der Sprache die mir
Diese Bilder innig spürbar
Eröffnet als Quelle der Lust
Die ich dankbar lesend mit
Allen Sinnen genieße ohne
Die laufende Nase oder die
Schmerzende Hüfte dabei im
Lebensverliebten Leichtsinn
Beachten zu wollen weil gute
Literatur über allem steht

jens tuengerthal 22.5.21

Freitag, 21. Mai 2021

Lustparadies

Lustparadies

Was ist das Paradies der Lust
Der höchste Gipfel der Befriedigung
Fragte ich mich der alles probierte
Nichts neues entdecken muss die
Friedliche Stimmung der Befriedigung
Danach mehr genießt als Aufregung
Auch wenn es davor ganz nett ist
Nicht zu wissen wie es endet war es
Gut wenn beide danach zufrieden sind
Was sie auch taten wie lange wo wie
Auch immer ihre Lust sich auslebt
Verschwimmen alle Vorlieben vor
Dem großen Gefühl als Genuss
Was den geilen Sport zu mehr macht
Als verschlungener Gymnastik die
Weniger paradiesisch als geil ist
Wobei ich mich der an kein Paradies
Glaubt die Geschichte davon für eine
Den Verstand trübende Lüge nur hält
An zärtlich lustvoller Nähe genug freue
Ohne Ziel und Erwartung mehr genieße
Es am besten war wo nichts musste
Niemand danach fragte ob sie auch
Wirklich die beste von allen war also
Unvergleichlich stets zum Lügen zwang
Was kommt kommt wenn alles fließt
Denke ich in griechischer Tradition
Freue mich ohne sportlichen Ehrgeiz
An denen die wiederkommen mehr
Wie an geteilter Erfüllung danach
Als am sportlichen Weg dorthin
Lust kann ein Paradies sein
Je mehr desto weniger wir
Dabei von ihr erwarten
Zumindest dabei ähnelt
Sie der Liebe irgendwie

jens tuengerthal 21.5.21

Liebesparadies

Liebesparadies

Was wäre das Paradies der Liebe
Überlege ich der fern dem Himmel
Auf Erden es erstrebenswerter findet
Als im Garten der erfundenen Götter
Naheliegend wenn bei sich lieben wie
Damit wie mit dem anderen vollkommen
Glücklich und zufrieden sind was aber
Realistisch betrachtet unwahrscheinlich
Immer bleibt zumindest wenn sich
Mann und Frau begehren wollen
Lebte es eine Zeit lang und war damit
Völlig zufrieden weil ich ausblendete
Wie sehr ich mich dafür verbog ohne
Zu wissen was sie dabei empfand
Es längst die reale Hölle war
Ausgenommen mal den Sex
Denke heute es gibt kein Paradies
Weder hier noch im erfundenen Himmel
Alles hat gute und schlechte Seiten
Sofern der Kompromiß tragbar ist
Schenkt er genug Zufriedenheit wie
Befriedigung auch gelegentlich aber
Im Wissen dass die große Liebe stets
Großes Drama mit sich bringt denke ich
Eine nette kleine für ab und zu genügt
Vollkommen glücklich zu leben weil
Auch in der Liebe weniger mehr ist
Vor allem bei der Erwartung

jens tuengerthal 21.5.21

Leserreichtum

Leserreichtum

Bin ein armer Dichter und dies gern
Weil sonst alles seinen Preis hat den
Zu bezahlen selten wirklich lohnt
Am Ende immer die Freiheit kostet
Die meinen Versen erst Flügel verleiht
An denen schwebend Worte die Welt
Aus eng gedachten Angeln hebt und so
Ist nichts zu haben manchmal mehr
Solange der Reichtum an Worten
Den Habenichts innerlich erhebt
Genieße ich dankbar was ich bin

jens tuengerthal 21.5.21

Leserluxusqual

Leserluxusqual

Lebe im völligen Luxus der es mir täglich
Ermöglicht zwischen den Büchern noch
Zu wählen die ich parallel alle lese was
Mehr als genug sind in meinem kleinen
Bibliothekarischen Garten der schönstes
Paradies mir immer sein wird auch ohne
Dabei zu bedenken wie vielfältiger Ort
Schönster Lust der Diwan dort schon war
Was zeigt wieviel schöner das irdische
Paradies doch ist als jenes Märchen
Vom Garten Eden den die Juden einst
Im babylonischen Exil erst erfanden dem
Christen und Muslime hinterherliefen
Statt den Luxus eines Seins als Leser
Auf Erden als Erfüllung zu genießen
Die einzige Qual ist zu entscheiden
Welches Buch ich nun lese was aber
Die Vorfreude auf andere nur vergrößert
Habe alles und bin dankbar selig was
Mehr sollte je noch im Leben sein
Als Zufriedenheit mit dem was ist
Bei der die einzige Qual noch ist
Wie lang ich den nächsten Höhepunkt
Der Lektüre verzögern werde
Was sollte ich noch erwarten denke ich
Über diesem Paradies ist nichts mehr
Früher dachte ich es voll Liebe zu teilen
Sei die Vollkommenheit des Glücks doch
Da dieses wie alles außer Büchern nur
Kurzlebig stets ist genieße ich lieber
Was ist für mich in meiner
Leserluxusqual

jens tuengerthal 21.5.21

Paradiessprache

Paradiessprache

Dante fragt sich in seiner göttlichen Komödie
Welche Sprache wohl im Paradies dereinst
Gesprochen wurde worin Adam allem seinen
Namen gab wie sein Gott es wollte und tut
Dies im völkischen italienisch was noch nie
Sprache der Literatur bis dato war aber lässt
Die Antwort im Gespräch mit Adam offen
Auch um des literarischen Spiels wegen
Selbst wenn er in einem späteren Essay
Die klare Vermutung äußert es sei wohl
Hebräisch gewesen auch wenn es ältere
Sprachen sicher gab und die Schriftsprache
Erst im babylonischen Exil entstand wo
Die Juden die Geschichte von Adam und
Eva als Gegenentwurf zum Gilgamesch Epos
Erst in den Kanon aufnahmen spricht nach
Kritischer Betrachtung viel dafür dass im
Von Christen und Muslimen den beiden
Jüdischen Sekten des Monotheismus
Wie natürlich im Judentum selbst wohl
Hebräisch die Sprache des Paradieses
Gewesen sein muss auch wenn Adam
Dem Reisenden in der Komödie kund
Tat diese hätte sich zu Babel verwirrt wo
Das Chaos oder die Vielfalt der Sprachen
Nach biblischer These begann als Strafe
Wobei die Frage wäre haben dann die
Dinge noch ihren Namen gehabt oder
Mit der Verwirrung schon nicht mehr
Womit alle Namen nur noch Schall und
Rauch verlorener Zeiten wären was
Aus Sicht der Etymologie tragisch
Aber für die Freiheit von Vorteil wäre
Weil Menschen eben alles willkürlich
Entschieden und es damit auch seine
Richtigkeit immer hätte es keines
Höheren Beweises bedürfte wie die
Suche nach der Ursprache auch müßig
Wäre und ob es eine solche je gab
Oder die Menschen sich noch sprachlos
Über die Welt verteilten um dann egal
Wo angekommen die passende Sprache
Für ihr Leben nach ihrem Horizont je
Zu entwickeln wobei sich seit langem
Die schriftliche Tradition als überlegen
Erwies warum auch die Juden ihre im
Exil in Babylon entwickelten damit die
Ihren nicht zur Hochkultur überliefen
Die schon zivilisierter war als das
Hirtenvolk aus Palästina was aber
Seine länger bewahrte als Babylon
Existierte dahingestellt ob dies am
Monotheismus dieser Kultur lag der
Sich über Christentum und Islam als
Weltweiter Aberglaube verbreitete
Aber beinah auch als Judentum zur
Weltreligion geworden wäre aber das
Führt nur weg von der Sprache die
Hier das eigentliche Thema sein soll
Die Idee von der Ursprache halte ich
Für ähnlich märchenhaft wie jene von
Adam und Eva die erfunden wurde um
Den innerjüdischen Zusammenhalt zu
Stärken aber ohne jede Forschung nach
Realen historischen Anfängen wie sie
Von viel sagenhaftem geprägt ist das
Leider Moral und Kultur bis heute noch
Prägt und was es daher zu überwinden
Gilt in einer freien egalitären Kultur die
Regionale Verschiedenheit als völlig
Natürlich anerkennt der entsprechend
Sich verschiedene Sprachen nach den
Je lokalen Einflüssen entwickelten die
In bleibenden Kulturen schriftlich wurden
Um so die Organisation zu erleichtern
Die Sprache der ersten Menschen wird
Sich nach den Gegebenheiten vor Ort
Gerichtet haben und nie sprachen alle
Menschen eine sondern die Populationen
Entwickelte ihre Kultur entsprechend den
Geografischen klimatischen wie sozialen
Bedingungen in denen eine Gemeinschaft
Zusammenlebte und wir sind nicht von
Einem erdachten Gott fertig auf die Welt
Gesetzt worden sondern haben und im
Laufe der Zeit entwickelt wobei sich die
Mit höherer Sprachkultur da differenzierter
Oft durchsetzten wofür Babylon allerdings
Ein Gegenbeispiel ist deren Sprache bis
Ins 19. Jahrhundert nicht mehr entziffert
Werden konnte wie es zahlreiche Sprachen
Untergegangener Kulturen gibt die längst
Nicht alle entziffert wurden auch wenn es
Deutliche Fortschritte bis heute gibt ist
Von nicht schriftlich überlieferten wenig
Teilweise bekannt und vieles immer noch
Rätselhaft eher geeignet uns unser
Nichtwissen vor Augen zu führen als
Zur Aufklärung beizutragen und so ist
Die Sage von der Sprachverwirrung
Infolge des Turmbaus zu Babylon eher
Als religiös pädagogisch zu sehen denn
Ein Hinweis auf kulturelle Entwicklung
Von regionalen Sprachen die von vielen
Einflüssen dabei geprägt wurden wobei
Deutlich wird es hat weder ein Paradies
Je gegeben im Gegenteil war das Leben
Ohne Kultur natürlich grausamer wie das
Bewusstsein dazu beitrug eine Kultur erst
Zu entwickeln die dann eigene Mythen
Über ihre Gründung verfassen konnte
Und nicht aus dem Paradies vertrieb
Noch eine Paradiessprache sondern die
Urkultur war schon immer vielfältig ob
Die Menschen die sich vermutlich aus
Afrika über die Welt verbreiteten schon
Eine Sprache hatte die den Namen verdient
Oder sich nur irgendwie verständigte ist
Ungewiss wobei viele Funde auch von
Vormenschlichem Leben wie etwa der
Homo Heidelbergensis eher dafür sprechen
Davon auszugehen dass die Verbreitung
Der Vorformen des Homo Sapiens schon
Vor dessen Existenz wie Sprachfindung
Begann spannend aber wäre die Frage
Ob die Krücke der Sprache uns die
Fähigkeit raubte die Natur zu verstehen
Weil wir nicht mehr auf sie hören mussten
Dieses Wissen also verschwand mit dem
Pflanzen und Tiere bis heute kommunizieren
Über Wurzeln Sporen Pollen wie Vögel die
Weite Strecken überwinden konnten was
Für den Menschen spekulativ bleibt aber
Auf vielfältige Formen hinweist so scheint
Deutlich zu sein Multikulti ist nichts neues
Sondern die Urform unserer Spezies die
Nur lange verblendet durch die religiösen
Märchen nach einem Anfang suchten
Den es so wenig gab weil alles in großer
Vielfalt sich entwickelt und überlebte was
Sich als erfolgreich in der Natur erwies
Suchen wir nicht länger nach dem einen
Sondern lernen wir lieber mit der Vielfalt
Zu leben könnte die Welt friedlicher sein
Es wäre einen Versuch in Zukunft wert
Der Glaube an ein Paradies für alle hat
Als Gründungsmythos eher Rassismus
Gefördert denn friedliches Miteinander

jens tuengerthal 21.5.21

Donnerstag, 20. Mai 2021

Liebeserfüllung

Liebeserfüllung

Als ich über erfüllte Lust schrieb
Dachte ich an die erfüllte Liebe
Ohne zu wissen ob es wirklich
Etwas miteinander zu tun hat
Auch wenn es mit Liebe immer
Am schönsten ist irgendwie aber
Gibt es erfüllte Liebe wie den
Erfüllenden Sex und ist diese
Dann auch nach dem Höhepunkt
Was immer das dabei sein soll
Vorbei oder geht es dann erst los
Weil sich fragt was nach der ersten
Großen Euphorie übrig bleibt wie
Für einen erfüllenden Alltag tauglich
Oder ist Alltag schon ein Gegensatz
Von erfüllter Liebe weil sich dort die
Kleinigkeiten mit Gewohnheiten treffen
Um unsere schlechtesten Seiten zu
Offenbaren die Liebe gern übersieht
Vielleicht ist es normal dass Liebe
Endet wenn sie schönste Erfüllung
Gefunden und wir halten einfach nur
Aus Gewohnheit daran fest weil wir
Uns von Geliebtem ungern trennen
Obwohl es mit der Erfüllung alles hatte
Was liebend an Gefühl so sein kann
Denke ich an frühere Lieben hätte ich
Vielfach schon eher gehen sollen weil
Der glückliche Zauber sich erledigt hatte
Ob dieser je bleiben kann oder dann
Eben in Beziehung wechselt die ich 
Auch schon über neun Jahre gelebt
Was darin an Liebe übrig noch ist
Wäre oft eine berechtigte Frage die
Der Schutz der Familie wie die stets
Aller Gewohnheit immanente Trägheit
Aber besser verbieten warum wir die
Es über viele Jahre schaffen feiern
Ob eine lebenslange Beziehung erst
Die Erfüllung der Liebe ist wage ich
Nach allem was aus der Praxis mir
Bekannt ist zumindest zu bezweifeln
Die größten und schönsten Gefühle
Gebiert die erste Erfüllung oder der
Schlimmste Liebeskummer egal wie
Unsinnig er uns mit wieder Vernunft
Scheinen mag bewegt er doch mehr
Im Herzen als Erfüllung auf Dauer
Dachte in mancher Beziehung ich
Wäre vollkommen glücklich bis dann
Ernüchterung und Erwachen kamen
Manchmal noch miteinander dann
War es Zeit zu gehen oder danach
Endete spätestens der Liebeskummer
Der Gedanke ein Leben zu teilen
In guten wie in schlechten Zeiten
Klingt schon ziemlich rührend find ich
Solange ich die Realität der immer
Irgendwie Kompromisse ausblende
Auch dabei gelassener geworden
Halte ich viele Wege für möglich
Doch während mir früher klar war
Dass ich immer zu zweit leben wollte
Weil es mir gut und richtig so schien
Frage ich mich heute eher ob das
Dem Wunder der Liebe nicht eher
Abträglich ist weil die Gewohnheit
Den Zauber durch Genervtheit bald
Ersetzt aber sich gelegentlich freuen
Dafür eine schöne Welt uns erhält
An der wir uns ohne die Abnutzung
Im Alltag eher erfreuen können was
Als Lebensmodell vieles für sich hat
Die Liebe besonders noch erhält aber
Abgesehen von solchen Formen der
Beziehung fragt sich immer noch ob
Eine erfüllte Liebe bereits vorbei ist
Wir immer gehen sollten wenn es am
Schönsten ist der Erinnerung wegen
Die jedes zu lange schnell entstellt
Wie oft höre ich Paare in Trennung
Schlecht über den Partner reden
Was immer gute Gründe auch hat
Dachte ich auch schon gelegentlich
Nach allem was ich durch Frauen
Nicht nur emotional schon erlitt aber
Glücklicher macht es mich immer
Mit einem Lächeln zurückzuschauen
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Wie Hesse einst so schlecht reimte
Dass ihm sein Dauerbrenner später
Höchst peinlich eher war aber das
Mag dahinstehen doch könnte es
Für die Zukunft lehren lieber zu gehen
Bevor der Zauber endet um immer
Lächelnd an das Glück zu denken
Bevor es zum Kompromiss wird
Aber wie bei allen guten Theorien
Wird erst die Praxis ihre Wirkung
Beweisen oder widerlegen in der
Viel dafür spricht dass auch ich
Aller Erfahrung zum Trotz lieber
Halten möchte was gut scheint
Dafür Kompromisse eingehe die
Irgendwann bestätigen eine Liebe
Die Erfüllung fand hat sich erledigt
Aber ob die Hoffnung oder ich
Zuletzt sterben ist dabei noch
Nicht ausgemacht

jens tuengerthal 20.5.21

Lusterfüllung

Lusterfüllung

Warum finden so wenige Menschen
In der Lust die große Erfüllung von
Befriedigung ganz zu schweigen
Ist es die religiöse Moral die nicht
Erst seit der Erfindung der Geschichte
Von Adam und Eva Sexualität bannte
Um Macht über den Geist zu haben
Der befriedigt keine Götter braucht
Weil er quasi himmlisches Glück
Ganz irdisch schon erfährt wie
In seinem ökonomisch gewollten
Besitzstreben sich beschränkt weil
Kein Ding je das Glück ersetzt den
Befriedigender Sex mit Gefühl uns
Schenkt und darum nicht mehr die
Gesollte Gier wach hält die uns nach
Mehr streben lässt statt gelassen nur
Das Glück Befriedigung zu schenken
Wie miteinander zu genießen erkennt
Die in sich ruhen kann statt in ewiger
Konkurrenz oder noch Kampf sich mit
Statussymbolen um Schwanzeslänge
Übertreffen zu wollen in gewöhnlich
Geistloser Lächerlichkeit die am Ende
Auch die Begattung zur bloß schlichten
Rammelei macht die immer mehr will
Weil keiner sich erkennt oder findet
Die zufällige Entleerung an Flüssigkeit
In wechselnde Körper Onanie nur ist
Deren Ergebnis fremd abgelegt wird
Aber fern der großen Erfüllung ist die
Selbstlos schenkt um eins zu sein
Schönstes Geschenk genießt als
Miteinander nicht als gezählten Erfolg
Wie sehr liegt diese kollektive Inkompetenz
Sich miteinander zu befriedigen noch an
Der Unkenntnis über die komplexere
Weibliche Sexualität die zwar zentral
Am nervus pudendus hängt was die
Mechanik beim Sex betrifft wovon
Auch zu wenige bisher noch wissen was
Ein wichtiger Schlüssel zum Glück ist
Viel mehr aber noch am unbeschreiblich
Komplexen Gefühl von Frau dabei weil
Eine stimmungslose Massage auch der
Klitoris oder des Nervs an anderen Stellen
Seiner Ausläufer keine Befriedigung schenkt
Es auf Ort Moment und Stimmung dabei
Mehr oft ankommt wie auch Vertrauen
Als auf den mechanischen Akt allein
Der nur auch nötig ist und entsprechend
Nicht nach Schema sondern allein nach
Stimmung reagiert warum was richtig ist
Keiner allgemein sagen kann es doch
Vielmehr auf alles ankommt wofür du
Mit möglichst Sensibilität erst ein Gefühl
Entwickelst Übung den Meister macht
Die erfüllende Gelassenheit schenkt
Sicher liegt es auch am Rollenverhalten
Bei dem Männer sich immer noch für
Potenter oder sexuell aktiver halten
Dabei ist ihr Geschlechtsorgan dem
Der Frau schon nach der Natur weit
Unterlegen was überkommene Muster
Lange verdeckten und damit auch
In Gang wohl brachten was heute
An unerfüllter Lust gelebt wird von
So vielen die sich nur ineinander selbst
Befriedigen oder gar keine Befriedigung
Finden können weil das Bewusstsein so
Sehr fehlt wie die organische Kenntnis
Wo es noch mit Moral überlagert wird
Steht dem Glück viel mehr im Weg
Es hat vielfältige Gründe warum so
Viele Menschen keine Erfüllung beim
Sex wie miteinander finden können
Aber der Schlüssel dazu ist hier ein
Doppelter aus Gefühl und Verständnis
Für das physisch nötige wie psychisch
Gebotene um sich wohl zu fühlen wie
Fallen lassen zu können also sich ohne
Vorbehalte und Erwartungen zu begegnen
So bedarf die Erfüllung des Gleichgewichts
Von Geist und Körper auch beim sexuellen
Also körperlichen Akt der nicht nur Rammeln
Sondern eine Vereinigung sein soll die sich
Erfüllung schenkt statt sich zu befriedigen
Wird sie so zum schönsten Geschenk was
Viel mit Gelassenheit bei sich zu tun hat
Die auf dieser Basis erst schenken wie
Der anderen Gabe annehmen kann
Was sich nun fast spirituell nach einem
Gottesdienst der Lust anhört ist einfach
Ohne alle Transzendenz eine Achtung
Der Natur im Gleichgewicht die sich
Bei jeder Begegnung ausbalanciert

jens tuengerthal 20.5.21

Postreligiös

Postreligiös

Der geistige Aufbruch mit Nietzsche
Wie die Suche nach dem Übermenschen
Also der sieghaften Steigerung des Seins
Bewegte viele Geister zu Anfang
Des 20. Jahrhunderts und immer noch
Wird der von Hitler angewandte Geist
Natürlicher Herrschaft die in seinen
Eher schlichten Rassismus mündete
Von manchen euphorisch gesehen
Dabei war dieser erste Versuch einer
Postreligiösen Moral auf Basis eines
Schlichten Biologismus schon Unsinn
Als die Bewegung begann und führte
Zum erwartbaren Ziel der Ausgrenzung
Es gibt keine natürliche Ungleichheit
Die als neuer Kult der Eliten so falsch
War wie alle einseitige Beurteilung der
Menschlichen Gesellschaft die nie nur
Das eine oder andere ist sondern eher
Mehr das Verbindende suchen muss
Um miteinander klar zu kommen dabei
Ist moralischer Maßstab immer noch
Für jeden Menschen an jedem Ort der
Kategorische Imperativ um eine gute
Wie gerecht funktionierende Ordnung
Zu finden die keinerlei transzendente
Begründung mehr braucht auch wenn
Die Gründe des Gewissens als einzige
Grundlage manchen in ihrem Glauben
So scheinen mögen was jedem frei steht
Ist der einzig unwiderlegbare Maßstab
Der KI um ungeachtet lokaler Riten
Immer und überall miteinander in Frieden
Leben zu können und nicht umsonst sah
Kant den Ewigen Frieden als eine mit
Gutem politischen Willen realisierbare
Ordnung an wenn es sicher auch den
Führern vieler Staaten widerstrebt sich
Vorzustellen dass die Ordnung nicht an
Ihren Regeln und Gesetzen liegt sondern
Im einzelnen allein angelegt ist ohne
Dazu höhere Mächte als Begründung
Einer Moral noch zu bedürfen so ist der
Versuch Nietzsches den Tod Gottes als
Moralische Instanz infolge einer immer
Globaleren industriellen Gesellschaft
Durch ein gottähnliches Ideal vom
Übermenschen zu ersetzen logisch
Zum Scheitern verurteilt gewesen
Weil in ihm der Wahn des Einzelnen
Über dem immer Maßstab der Toleranz
Die das Miteinander erst ermöglicht
Stehen soll und an der immer Fehlbarkeit
Des unvollkommenen Menschen mit seinem
Beschränkten Horizont scheitern musste
Der Rausch derer die auf Nietzsches Spuren
Den Übermenschen suchten und in sich
Nach ihrem Horizont finden wollten ist wohl
Allzu menschlich wie sein Scheitern auch
Warum eine künftige globale Gesellschaft
Postreligiös aber multilateral sein muss um
Der Situation jeweils gerecht zu werden
Dahin ist es wohl noch ein langer Weg doch
Sollte die Verwirrung des Übermenschen
Besser mit mehr Bescheidenheit künftig
Überwunden werden um miteinander so
Friedlich wie glücklich zu leben was kein
Ideal eines Einzelnen je erfüllen kann
Es gibt keine einfache Antworten mehr
Auf komplexe Fragen aber wir haben
Mit dem KI einen Maßstab der zumindest
Für alle taugt warum nach ihm zu streben
Aufgabe genug für die Zukunft sein sollte
Eine freie postreligiöse Ethik zu finden
Weil kein Aberglaube je dem KI genügt
Dieser nur Brücke zur Freiheit sein kann
Dessen der nichts über sich erkennt aber
Sein Handeln an seinem Gewissen prüft
Also aufgeklärt und frei handelt denn das
Ziel der Freiheit durch Aufklärung bleibt
Der verlässlichste Weg in die Zukunft

jens tuengerthal 20.5.21

Liebessorge

Liebessorge

Will sich Liebe sorgen
Oder lieber sorglos sein
Ist Kümmern liebevoll
Oder schon übergriffig
Gibt es klare Grenzen
Oder ist Liebe grenzenlos
Versorgt Liebe sich ganz
Oder schenkt sie Freiheit
Fesselt Liebe aneinander
Oder verleiht sie Flügel
Ist Liebe eine Gratwanderung
Ohne sicheres Wissen je
Vielleicht kann sie alles sein
Solange es mit Liebe geschieht
Selten ist viel übrig sofern für
Liebe sei nicht käuflich heißt es
Von welchen die es besser wissen
Aber das wertvollste zugleich
So hat auch in der Liebe alles
Seinen Preis vermutlich aber
Nachfrage und Angebot sind
Dabei so wenig alles wie sonst
Jede neue kann größer sein
Aber keine gleicht der anderen
Warum Vergleich unmöglich ist
Auch wo voller Liebe erwartet
Wer aber unmögliches fordert
Verpflichtet keinen zur Leistung
Lehrt uns das Schuldrecht was
In der Liebe keine Anwendung
Finden kann da Gefühle nicht
Einklagbar sind werden sie im
Falle des Abhandenkommens
Selten als vermisst gemeldet
Außer in Versen der Dichter
Die wenn sie es beklagen aber
Oft weniger dicht sind als betroffen
Was ihr Urteil nicht objektiv macht
Bei Gefühlen dahinstehen kann
Diese verbale Auslaufmodelle sind
Womit sich viele identifizieren aber
So ist das eben mit der Liebe und
Wem das verrückt erscheint kann
Beruhigt sein nicht verliebt zu sein
Die übrigen sorgen sich vermutlich
Egal was sie wollen sollten weiter
Um ihre Liebe die nie ihre sein wird
Was sie natürlich nicht wollen sollten
Aber wer weiß schon was wirklich gilt
In der Liebe und für immer zumindest
Für den Moment so scheinen will doch
Braucht sich keiner Sorgen zu machen
Die Natur regelt es schon von alleine
Viel Verstand führt selten weiter dabei
Liebe kann dennoch alles aber wer
Daran zweifelt ist von der Sorge frei
Vor Liebe schon verrückt zu sein
Und so ist am Ende wieder alles gut
Mit oder ohne Liebe dabei
Kein Grund zur Sorge

jens tuengerthal 19.5.21

Mittwoch, 19. Mai 2021

Kulturtour

Kulturtour

Wieder eine schöne Kulturtour
Erlesen in wechselnden Bänden
Zwischen Find de Siècle und dem
Aufbruch in neue Welten zu Beginn
Des Jahrhunderts am Mont Verita
Am Lago Maggiore wo sich freie
Menschen Gusto Gräser folgend
Mit Hermann Hesse und vielen
Anderen fanden die dort eine neu
Auch geistige Bewegung jenseits
Alter Religiosität suchten während
Zuvor noch die alte Elite in Paris
Von Samuel Pozzi bis Sarah Bernhardt
Durch Amerika tourte noch die große
Städtische Hochkultur zelebrierten
Stiegen die Künstler am See aus die
Auf sich gestellt die große Freiheit
Im geistigen wie im sexuellen suchten
Mit der Natur im Einklang leben wollten
Hatten Pozzi und Oscar Wilde zwar im
Sexuellen auch vieles probiert wie die
Alten Grenzen überschritten mit ihren
Liebschaften aber waren doch eher
Als Gentleman und Dandy der alten
Schule der Stadtkultur verbunden
Während die Künstler am Berg den
Ausbruch wagten im ganzen Leben
Auf sich gestellt in der Natur lebten
Teils ohne jeden Luxus dabei aber
Was sie zum Überleben brauchten
Selbst schufen und zugleich sich
Etwa im Tanz von alten Formen
Völlig lösten um freien Ausdruck
Aus sich selbst lustvoll zu finden
Was eine neue Quelle der Kunst
Werden wird die den Mensch in
Seiner Natur sucht wofür sie ganz
Bewusst mit dem gewohnten bricht
Wie es später auch die Hippies taten
Die vielfach durch Hesses Bücher
Dabei inspiriert wurden was ein
Sehr spannender geistiger Bogen ist
Der sich zwischen Julian Barnes
Der Mann im roten Rock über Pozzi
In seinem kulturellen Kontext und
Peter Watsons Zeitalter des Nichts
Das sich um den geistigen Umbruch
Nach Nietzsche rankt nach dem Gott
Keine Gewissheit mehr war was die
Frage nach den Grundlagen unserer
Moral wie der Sitten für viele neu stellte
Die ihren Kant nicht aufmerksam lasen
Der die höhere Instanz für das Gewissen
Längst entbehrlich macht aber bis heute
Rankte sich vieles um den Übermenschen
Bis zu den Verwirrungen im Dritten Reich
Die eine ganz seltsame Mischung aus dem
Zurück zur Natur Gedanken mit kranken
Rassischen Theorien als Grundlage hatten
Wovon wir uns zum Glück entfernt haben
Spannend aber war bei der heutigen Tour
Der Bruch zwischen der Stadtkultur die
Nach feinster Perfektion strebte und dem
Zurück zur Natur am Mont Verita die sich
Von alter Religion lösen wollte aber dabei
Zugleich neue spirituelle Pfade suchte
Also mit dem Nichts nicht leben konnte
Was schon in der Freiheit von Kant die
Alles am Gewissen des aufgeklärten
Menschen misst der sich also aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Befreite und selbständig entscheidet
Lange schon angelegt war
Vielleicht hätte Kant richtig gelesen
Manch Grauen verhindern können
Die Stadtkultur des Fin de Siècle war
Durch die alten Eliten des Adels
Teilweise noch religiös geprägt
Auch wenn sie dies für sich eher
Frei auslegten um ihr Glück dabei
In höchstmöglicher Perfektion zu
Finden hinter sich aber auch die
Ganz gewöhnlichen menschlichen
Abgründe offenbarte sobald dort
Große Gefühle im Spiel waren was
Bei den Romantikern hier wie dort
Parallelen wieder offenbarte was
Für die Überwindung aller Grenzen
Im sexuellen genauso galt wobei
Vom Trieb geführt Menschen eher
Vielleicht näher an ihrer Natur sind
Ob sie nun in dieser leben oder sich
Im hochkultivierten Umfeld der Lust
Auf gleiche Art wiederum hingeben
Wozu Aleister Crowley der Okkultist
Am Mont Verita Varianten erfand die
Spirituelles mit Missbrauch verbanden
Um beim Hokuspokus Befriedigung
Zumindest zu finden bei denen die
Rituale seines O.T.O-Ordens genau
Das realisierten was den Templern
Nur in Sagen angehängt wurde aber
Dem Geschmack von Oscar Wilde
Sicher nicht fern gelegen hätten
Am Ende der erlesenen Kulturtour
Vom 19. ins 20. Jahrhundert zeigen
Sich radikale Unterschiede aber auch
Parallelen weil sich unsere Natur als
Sexuelles Wesen eben nicht ändert
Egal in welcher Umgebung die wir
Darum mit Abstand betrachtet nicht
Überschätzen sollten weil wir als
Menschen in allen Brüchen doch
Bleiben wie wir sind

jens tuengerthal 19.5.21

Giffaway

Giffaway

Franziska Giffey trat nun doch zurück
Nach monatelangen Skandälchen um
Ihre Doktorarbeit aber will gern noch
Kandidatin sein um Bürgermeisterin in
Berlin zu werden da schadet ein kleiner
Skandal bei der Promotion doch nicht in
Unserer ohnehin hart gesottenen Szene
Wird auch das noch durchgehen meint
Eine SPD die mit wechselnder Koalition
Schon zu lange die Spitze abonnierte
Als dass sie noch kritikfähig wäre
Halte Franziska Giffey für absolut
Zuverlässig und eine gute Kandidatin
Das beste was Berlin passieren könnte
Zumindest angesichts der Auswahl
Doch nun hat die CDU die Chance
Zum Sieg wenn sie der Gescheiterten
Eine erfolgreiche Kulturministerin aus
Merkels Kabinett auch entgegenstellt
Statt altkorrupte Teppichhändler noch
Denn wer glaubt zur Ministerin genüge
Die eigene Glaubwürdigkeit nicht mehr
Aber für Berliner Bürgermeisterin reiche
Es noch irgendwie doch hat wohl nicht
Verstanden wie wichtig sich die Berliner
Gerne nehmen aber es wäre ja auch
Seltsam gewesen wenn die SPD es
Schaffte eine Frau an die Spitze zu
Bringen ohne sie zu beschädigen
Da können sie Wahlkampfgeschenke
Machen wie sie wollen mit einer im
Skandal zurückgetretenen Ministerin
Gewinnst du in Berlin keine Wahlen
Giffey ist auch als Giveaway erledigt

jens tuengerthal 19.5.21

Dienstag, 18. Mai 2021

Systemfrei

Systemfrei

Kein System wollte Paul Valéry bauen
Sein System sei er und in dieser auch
Radikalen Selbstbetrachtung knüpft er
An Michel de Montaigne an der ebenfalls
Wie er im Vorwort seiner Essays der
Leserin verkündet sich zum Gegenstand
Seiner Betrachtungen macht warum
Diese keinen Grund hätten sich mit
Einem so belanglosen Thema was
Höchstens für seine Freunde wie die
Familie vielleicht relevant wäre noch
Weiter zu beschäftigen so sie es dann
Dennoch tun habe er sie zumindest
Gewarnt weil es um nichts sonst
Gehen wird als seine Gedanken was
Auch gegen Ende der Renaissance
Im Zeitalter der Glaubenskriege noch
Ein radikal neuer Individualismus war
Der den Blick nach innen wendet ohne
Gleich das große Erkenne dich selbst
Des Orakels von Delphi auszusprechen
Vielmehr bescheidener auf das schaute
Was ihm nah war und er erkennen konnte
Moralisch hat diese Maßstab dann
Kant im kategorischen Imperativ zur
Sittlichen Perfektion in Freiheit gebracht
In dem der aufgeklärte Mensch sein
Handeln stets am eigenen Gewissen
Prüfen soll um zu wissen was zu tun ist
Noch weiter in der Freiheit ging dann
Der jungehegelianer Max Stirner der
Seinen Einzigen der auch sein einziges
Werk blieb seine Welt als Ich ganz auf
Sich stellen lässt was zeitgleich mit
Seinem Kommilitonen Karl Marx als
Radikaler Egoismus galt aber so den
Individualanarchismus begründete der
Wie der nach Kant sittlich handelnde
Kein Gesetz mehr über sich anerkennt
Dann kommt ein halbes Jahrhundert
Später ein Paul Valéry als Dichter der
In seinen Cahiers eher als Philosoph
Gelesen werden will aber wie es
Der Titel schon verrät nur seine
Gehirnwiese abgrast um dort alles
Zu finden was andere später ein
System nennen wollen um ihn klar
In eine Schublade einzusortieren
Doch macht Cahiers der etwa in der
Affäre Dreyfuss die Armee verteidigte
Im Gegensatz zu seinem engen Freund
André Gide was sie nicht entzweite
Weil Valéry keinem System folgte
Genau was er in sich findet so
Wie er sich und seine Überzeugung
Dazu machte um frei zu bleiben als
Einer der wichtigsten französischen
Philosophischen Autoren des daran
Reichen 20. Jahrhunderts der sich
Aber in keine Schublade je stecken ließ
Und so die Freiheit für sich verteidigte

jens tuengerthal 18.5.21

Liebesdauer

Liebesdauer

Wie lange dauert eine Liebe
Was gibt ihr Bestand oder ist
Wechsel und Entwicklung Teil
Unserer Natur die einen ganz
Natürlichen evolutionären Weg
Auch emotional stets durchläuft
Der vom Wechsel lebt wie dabei
Zwischen Leben und Tod sich an
Den Polen des Seins orientiert
Etwas in mir hat große Sehnsucht
Nach Dauer und Bestand aber
Ein anderes liebt auch den Wechsel
Weil jede neuen Zauber mir bringt
Doch hätte ich die Wahl würde ich
Alle Abwechslung auf die Dauer
Lieber aufgeben um anzukommen
Wie da zu bleiben bei der einen
Doch wie froh bin ich heute wenn ich
Bedenke welch Wundern ich begegnete
Weil weniger Dauer hatte als ich träumte
Die Natur ihren eigenen Weg gern geht
Dankbar für das was ist dennoch vom
Ende der Wege zu träumen um eben
Wie Liebende so gerne sich vorflunkern
Beieinander anzukommen ist paradox
Was zur Liebe irgendwie passt aber
Den Umgang mit ihr nicht erleichtert
Doch vielleicht hilft es sich dessen
Bewusst zu sein um das eine oder
Andere wie es eben ist besser zu
Ertragen um das zu genießen
Was ist wie es ist ganz egal
Wie wir nun meinen sollten

jens tuengerthal 18.5.21

Literanatur

Literanatur

Betrachte die Welt zu gerne durch
Bücher und die Sicht ihrer Autoren
Fern liegen mir dabei Sachbücher
Nah dagegen gute Literatur worüber
Schon manche Diskussion entbrannte
Mit Naturwissenschaftlern die unsere
Welt gerne allein wissenschaftlich nur
Betrachten was ihnen manches wohl
Verschließt was sonst so nahe läge
Lese eigentlich nie Sachbücher weil
Sie literarisch völlig uninteressant sind
Sehen wir von historischen Sichten
Auf die Welt ab die aber Geschichte
Eher erzählen als Fakten über das
Was sein soll zu berichten auch wenn
Dies den Horizont erweitern kann
Finde ich es ästhetisch meist eher
Unerquicklich mich durch Schriften
Von Naturwissenschaftlern zu quälen
Die mir die Welt erklären wollen wie
Sie aus ihrer Sicht nachweislich sei
Was mir schon vom Ansatz her eher
Missfällt als mich begeistern könnte
Der Teil ist der mich bei Humboldt
Noch stets am meisten langweilte
Welch Illusion ist es zu meinen es
Gäbe eine richtige Sicht die uns
Die Welt für alle Zeit erklärt wie oft
Widerlegt die Wissenschaft sich in
Kurzen Zyklen selbst wieder doch
Gehöre ich nicht zu den Zweiflern
Am wissenschaftlichen Arbeiten
Noch am Erkenntnisgewinn durch
Diese Methode der Betrachtung
Jedoch halte ich das Bewusstsein
Des immer beschränkten Horizonts
Für wichtiger als die Besserwisserei
Spannend ist dazu die Betrachtung
Etwa von Dantes Göttlicher Komödie
Als nicht euklidische Weltsicht die
Noch aus mittelalterlichem Schauen
Die Welt anders sieht als Newton wie
Aufklärung es in unser Denken brachte
Sich damit aber erstaunlich nah zum
Einsteinschen Weltbild begibt was den
Raum und seine Beziehung zur Zeit
Wie den Wesen in ihm neu dachte
Ohne auf die Forschungen dazu die
Physiker und Literaten bereits 1979
Entdeckten und an die in der FAZ
Verdienstvoll zum Dantejahr erinnert
Wurde näher einzugehen weil es
Sonst schnell wieder nur zu typisch
Besserwisserisch naturwissenschaftlich
Klänge und den Rahmen der Verse hier
Die auch der Sprache huldigen sprengte
Ist mir doch wichtig die Bedeutung der
Literarischen Betrachtung der Natur
In der sich unsere Kultur dann spiegelt
Zu betonen weil so die eine Schönheit
Sich in der anderen wiederfindet beide
Als ästhetische Symbiose über sich
Hinaus wachsen als Genuss wie auch
Gewinn an Erkenntnis und Verständnis
So ist die wissenschaftliche Betrachtung
Der Natur in ihrer Nüchternheit sicher
Sehr verdienstvoll doch fehlt ihr meist
Gefühl und Sinn für ihre Schönheit wie
Die echte Liebe zur Natur im Beweis
Nie sichtbar wird aus Versen aber
Dem Wesen nach entgegenspringt
So gesehen kann die Literatur mit
Schönen Versen wie in feiner Prosa
Die Natur besser abbilden als spröde
Wissenschaft die in ihr Korsett gezwängt
Was erst nachweislich etwas macht
Warum die Dinge der Natur des Lukrez
Als Verse zur Teilchentheorie mir näher
Liegen als die Worte eines Newton oder
Humboldt die nur die Welt vermaßen
Doch genial und groß wird Alexander
Wo er den Blick schweifen lässt um
Die Zusammenhänge zu erkennen
Ist die Betrachtung der Natur in alten
Versen bei Lukrez und also Literatur
Für mich der rechte Weg zur Natur
Weil sich in der Betrachtung auch
Des Menschen Wesen und Genie
Als Teil umfassender Natur spiegelt

jens tuengerthal 18.5.21

Grünland

Grünland

Als Erik der Rote 982 aus Island floh
Weil er aus Gründen musste die hier
Keine Rolle spielen sollen nannte er
Die Insel Grönland und viele fragen
Sich bis heute wie er darauf kam das
Eisige Paradies grünes Land zu nennen
Dank des Klimawandels werden wir es
Vermutlich bald wieder wissen weil das
Eis auf Grönland schmilzt womit auch
Der Meeresspiegel um 7m ansteigt
Also das Meer wieder viel Land nimmt
Mehr Meer führt zu Abkühlung wie
Weiteren noch unklaren Entwicklungen
Etwa was von Friesland noch bliebe
Das Gleichgewicht wird unaufhaltsam
Durch menschliches Wirken gestört
Wollten wir etwas ändern noch am
Schmelzen grönländischen Eises
Müssten wir sofort zurück zum Zustand
Der Verschmutzung im 19. Jahrhundert
Was in Anbetracht der Massen die nun
Den Planeten besiedeln unmöglich ist
Doch sollten wir uns endlich unserer
Verantwortung bewusst werden auch
Wenn Grünland wieder grün wird ist
Damit noch kein Baum gepflanzt doch
Lehrt der Blick auf die Geschichte dass
Veränderung zum Leben wohl gehört
Kulturen im Meer versanken wie das
Sagenhafte Atlantis vermeintlich einst
Vielleicht wird über Amsterdam bald
Wie über früher Atlantis gesprochen
All dies wird auch mit Deichen wohl
Kaum mehr zu ändern noch sein was
Einen absehbaren Untergang auch
Der Geburtsstadt des Dichters Bremen
Sicher bedeuten wird wie des Nordens
Unseres Landes überhaupt auch wenn
Noch einiges in Deiche investiert wird
Gegen 7m Anstieg gibt es kein Mittel
Außer vielleicht die plattentektonische
Verschiebung im Untergrund von der
Wir bisher nur ahnen wie genau sie
Motiviert ist und abläuft die dann zu
Vulkanausbrüchen führt welche alles
Menschlichen Bemühen um Schutz
An einem Tag zunichte machen aber
So für Verdunkelung und Abkühlung
Sorgen könnten bis zu einer Eiszeit
Mit der wir mancher Sorge behoben
Doch bleibt all dies ungewiss
Wir wissen immer mehr über die
Komplexe Entwicklung des Klimas
Doch wenig noch über den großen
Zusammenhang aller Dinge der für
Manche Überraschung sorgen könnte
Wo Menschen alles schon aufgaben
Kommt es anders oder doch nicht
Was aber das bald wieder Grünland
Uns lehren könnte ist vorsichtiger mit
Komplexer Natur umzugehen wie uns
Weiter zurückzunehmen um nicht als
Auslöser von Entwicklungen die wir
Weder ändern noch aufhalten können
Alles noch schlimmer zu machen
Ein gut bewaldetes Grünland könnte
In 200 Jahren den Amazonas ganz
An Bedeutung noch übertreffen
Wald und vorsichtige Umsicht aber
Scheinen der Schlüssel zu mehr
Stabilität beim Klima zu sein denn
Ein grünes Grönland ist erstmal
Für alle an der Küste ein Grauen
Aber auch ein Schlüssel zur Zukunft
Die bei jedem vor der Tür anfängt
Machen wir unsere Länder grüner
Mit mehr Wäldern die Wald sind
Tote Holzfarmen helfen da wenig
Ob wir den Norden noch retten ist
Nach Jahrhunderten des Raubbaus
Eher unsicher aber wir könne nun
An unserem Lebensstil etwas ändern
Um die Chancen zu erhöhen die eine
Unaufhaltsame Veränderung bringt
Grün ist die Farbe der Hoffnung
Was immer aus Grönland wird

jens tuengerthal 18.5.21

Montag, 17. Mai 2021

Liebeszufrieden

Liebeszufrieden

Die hohe Kunst der Liebe ist
Zufrieden mit dieser zu sein
Sie als Schönste zu genießen
Weil alles anders sein könnte
Aber nicht muss da doch nun
Alles gut so ist und damit alle
Zufrieden bleiben wo sie sind
Nichts wird je besser höchstens
Anders was unzufriedener macht
Weiter suchen lässt statt sich
Zufrieden zu bescheiden um
Mit dem was ist was es ist
Einfach glücklich zu sein

jens tuengerthal 17.5.21