Sonntag, 16. Mai 2021

Bescheidenheitsmut

Bescheidenheitsmut

Annalena Baerbock sprach aus was viele
Deutsche Touristen ungern hören werden
Reisen und insbesondere Flugreisen müssen
Teurer werden eigentlich wegfallen um das
Klima noch zu retten was wir alle wissen
Aber keiner sich zu sagen traute weil
Mallorca die deutsche Kolonie im Mittelmeer
Damit wieder unerreichbar würde wer
Dennoch fliegt ein Klima-Terrorist schlicht
Asozial ist was keiner gerne hört nachdem
Die Herde über Jahre ohne Verstand zum
Fliegen gebracht wurde muss sie nun
Begreifen was sie tut war immer asozial 
Wer die Welt via Jet erkundet ist schlicht
Ein rücksichtsloser Terrorist wider die
Zukunft unserer Kinder was wer nur etwas
Kritisch Denken gelernt hat nicht wollen kann
So ruft die Grüne Kandidatin mutig zum
Unbeliebten Umbruch auf was ihr erst
Wenig Begeisterung der Terror-Touristen
Bringt die weiter asozial leben wollen
Aber die anderen zum Bekenntnis zwingt
Und jeder weiß sie hat in allem recht
Auch was Gerechtigkeit gegenüber
Der Bahn bedeutet aber es bedeutet
Auch jeder muss Verantwortung nun
Persönlich übernehmen weil die Welt
Nicht besser wird wenn ich meinen
Geländewagen vorm Biomarkt parke
Oder vegan lebe aber gern fliege
Tourismus ist Terrorismus an der Zukunft
Egal ob in Massen oder abseits dieser
Die Grüne Kandidatin ruft also dann
Zur Bescheidenheit auf wenn alle nach
Der Coronakrise auf Aufbruch hoffen
Fraglich nur ob dieser Mut zur nötigen
Bescheidenheit sie Stimmen kostet
Nur der inneren Grünen Einheit dient
Oder nicht das strategisch klügste war
Was sie tun konnte nachdem sich alle
Das Thema Klima auf die Fahne schrieben
Ohne Unbequemes auszusprechen
Weil ehrlicherweise keiner widersprechen
Kann der das Thema Klima ernst meint
Sie also alle mit ins Boot holt oder leicht
Überführt weil sie den Mut hat es als erste
Zu sagen so auch am glaubwürdigsten ist
Gerade sammeln Flugzeuge der Lufthansa
Erstmals Daten über den Ausstoß von
Klimaschädlichen Stoffen dort wo es
Wirklich relevant ist und das Ergebnis
Wird nur Narren noch erschüttern können
Weil nichts so klimaschädlich wirkt wie
Der Ausstoß von Schadstoffen in der
Höheren Atmosphäre was wir eigentlich
Seit Jahrzehnten logisch wissen aber
Aus Bequemlichkeit lange ignorierten
Wir werden also bald bewiesen haben
Dass der Flugverkehr so enden muss
Wenn wir die Katastrophe verhindern
Wollen wozu sich alle Staaten bekannten
Wenn auch noch mit zu wenig Ehrgeiz
Wer hier als erster die eher unbequeme
Wahrheit ausspricht der auf Dauer kein
Politiker ernsthaft widersprechen kann
Ist glaubwürdiger als alle die nun noch
Relativieren oder zustimmen müssen
Wollen sie ernsthaft glaubwürdig bleiben
Der Mut zur Bescheidenheit wird sich
Mehr lohnen als weitere Lügen weil echte
Glaubwürdigkeit im Zeitalter des Internet
Eine kostbarere Währung ist als schneller
Nur populistischer Ruhm ohne Basis zwar
Wird es immer noch Narren geben die den
Klimawandel weiter Konsequenzen leugnen
Aber die Mehrheit spürt es und die Zeit der
Enthaltsamkeit durch Corona wird weiter
Gehen mit der Bescheidenheit beim Reisen
Was auch das soziale Prestige stärkt wie
Patriotische Preußinnen Gold für Eisen
Gaben in den Befreiungskriegen könnte
Die Klimakanzlerin den Verzicht auf Flüge
Wie unnötige Reisen in die Ferne dann
Als glaubwürdige soziale Pflicht vertreten
Wie Prinzessin Marianne durch ihren Appell
Zur Kriegsfinanzierung 1813 erreichte dass
Die Preußinnen Eisenschmuck statt Gold
Trugen und es ist besser so denke ich
Wenn solch ein moralischer Aufruf von
Einer jungen Kanzlerin ausgeht als wenn
Die Bürger es sich gegenseitig vorhalten
Auch wenn ich es schon lange lebe weil
Dies mir die einzig richtige Konsequenz
Nach dem kategorischen Imperativ scheint
Möchte ich ungern es allen ständig vorhalten
Was ich ja in Versen seit Jahren tue was nur
Bedingt zu deren Beliebtheit beitrug sondern
Freue mich wenn eine Kanzlerkandidatin mit
Diesem Mut in die Öffentlichkeit geht um so
Den künftigen Weg aufzuzeigen vor allem
Wird es den Weg zu sauberen Flügen sehr
Beschleunigen und der Wirtschaft in vieler
Hinsicht Auftrieb geben können und so zeigt
Sich der Mut zur Bescheidenheit wird SUV
Auch wenn viele erst mal schreien lohnen
Gut dass sie es jetzt schon sagte denn Fliegen darf keine Zukunft mehr haben
Aber Leben  auf diesem Planeten sollte
Noch eine haben

jens tuengerthal 16.5.21

Liebesglück

Liebesglück

Wie lange hoffte ich mein Glück
In der Liebe zu finden und dachte
So oft schon ich hätte es gefunden
War dann auch für Momente ganz
Glücklich bis das Erwachen kam
Was im Gegenzug immer proportional
Zur vermeintlichen Größe der Liebe
Um so größeres Unglück bescherte
Was ich dann unglücklich erlitt wo ich
Nicht schneller mich wieder verliebte
Lächerlicher Ritter der Liebe wurde
Die dann wohl keine mehr war doch
Ganz aufgeben will ich dies Glück
Der Liebe auch lieber nicht zu schön
Können die Momente damit sein nur
Wird es künftig lieber die Liebe zum
Glück des Lebens sein was ich so
Genieße wie es ist um glücklich
In sich zu ruhen und damit ich
Falls Liebesglück sich mal zeigt
Für Momente gnädig ist lieber
Diese genieße wie sie sind statt
Auf mehr dabei zu hoffen als
Den wunderschönen Augenblick
Zu genießen was Glück genug ist
Wo dies zufällig kommt um zu bleiben
Wird es immer willkommen sein
Neben dem Glück zu leben was
Ein Leben glücklich genug macht
So hoffe ich nicht mehr auf das
Große Liebesglück was meist
Als traurige Illusion erwacht
Sondern liebe was ist

jens tuengerthal 15.5.21

Samstag, 15. Mai 2021

Platzglück

Platzglück

Welch Glück ist es am Platz zu wohnen
Wenn wie am Helmholtzplatz dieser lebt
Von Musikern bespielt wird wie viele Bänke
Rundherum hat wo sich auch immer wieder
Dem Kenner sichtbar Paare zum Date
Treffen um die wunderbare Stimmung
Falls es mal nicht regnet zu genießen
Sich gelegentlich auch zu finden
Vielleicht sogat zu verlieben aber
Heute nach langem Flanieren über den
Berg wieder am Platz angekommen
Von wunderbarer Musik empfangen
Zu werden macht die andere Heimat
Neben der kleinen Bibliothek zu einem
Glücksort wo du solange die Cafés
Noch geschlossen sind alle triffst
Einen Moment plauderst um dann
Gemeinsam der Musik zu lauschen
Glücklich am Platz zu leben ist es der
Schönste Ort in der besten aller Welten
Den zu genießen Glück genug ist
Dachte ich heute als ich dem
Gitarristen am Bärenbrunnen
Glücklich lauschte - Berlin halt

jens tuengerthal 15.5.21

Glückshaltung

Glückshaltung

Glück ist eine Frage der Haltung
Egal ob aufrecht liegend oder gebeugt
Zählt das Gefühl dabei allein das sich
Mit dem Willen zur Haltung verbindet
Schaue ich auf meine Probleme oder
Sorgen werden sie mich besiegen
Wie in ihren Sumpf hinab ziehen
Fürchte ich den Tod werde ich mein
Leben in ständiger Angst verbringen
Konzentriere ich mich auf die Lust
Werde ich mit Freude neue Quellen
Eines glücklichen Lebens suchen
Angst und Sorgen lähmen mich
Freude und Genuss beflügeln
Es gäb viele Gründe zu jammern
Das Leben ist leider endlich
Ab fünfzig spürst du die Grenzen
Wer ohne Schmerzen aufwacht
Ist vermutlich bereits tot auch
Die weiteren Aussichten sind 
Ehrlich betrachtet eher bescheiden
Aber keiner dieser Gründe bringt
Freude oder mehrt meine Lust
Wenn ich dagegen genieße
Was ist um mich daran zu freuen
Wird was ich tue ein Genuss
Nach Jahren in der Hölle die
An aller Schönheit traurig zweifelte
Habe ich die Haltung geändert
Und bin glücklich wie noch nie
Ohne dass sich an den Umständen
Irgendetwas geändert hätte
Die Welt ist noch die gleiche
Aber ich betrachte sie dankbar
Vielleicht ist das alles eine Illusion
Weil ich nur den Blick änderte
Aber es ist mir völlig egal
Genieße was ist und also
Ist es gut so wie wirklich
Die Wirklichkeit auch ist
Solange die Welt so scheint
Kann sie bleiben wie sie ist

jens tuengerthal 15.5.21

Diwanglück

Diwanglück

Der Diwan ist meine Heimat
Vor Büchern liegend beim Tee
Die Andere Bibliothek ganz nah
Erinnerungen voller Lust dazu
War er bisher noch begrenzt
Durch eine hölzerne Rückwand
Von der ich ihn nun befreite
Damit zwei Regalreihen gewann
Den Lebensraum vergrößerte
So mehr von allem dort habe
Liege ich glücklich lesend dort
In der besten aller Welten die
Ein wenig nun gewachsen
Um mich am Glück zu freuen
Das mich als Leser besucht
Was ich als Vorleser gern teile
Jedenfalls zungig beschere
Denke ich tief zufrieden dabei
Weil geteiltes Glück sich noch
Stets mindestens verdoppelt
Sind es oft kleine Dinge die
Das Leben schöner machen
Alles was hier geschah genügt
Schon ein Leben zu füllen
Freue ich mich dankbar

jens tuengerthal 15.5.21

Freitag, 14. Mai 2021

Sammlerglück

Sammlerglück

Welch Glück ist es für den Sammler
Seiner Sammlung einen neuen Schatz
Hinzufügen zu können wie es mir heute
Als Sammler der Anderen Bibliothek gelang
Das heute oder eigentlich neulich aber
Manches kommt ja mit Verzögerung
Vom Autor und Sammler entdeckte
Ließ das Herz höher schlagen was
Ohnehin gerade bestens gestimmt
Weil sich Gutes gerne häuft
Dass es Schnäppchen waren bedarf
Keiner Erwähnung weil es dem Glück
Nicht irgend mehr gibt dass ich dafür
Bis ins Dachgeschoss des Vorderhauses
Laufen musste hebt noch schwitzend
Den Wert der Eroberung für mich
Es sind Christian Ebersbergers 
Nicht Eins und Doch sein aus dem
Nachlass herausgegebener großer
Roman oder Essay oder beides nicht
Aber jedenfalls spannenden philosophischen
Spekulationen über sich und die Natur
Im Gespräch mit Steinen und mehr
Die so klug wie anregend sind
Sowie wieder ein Franzose die mir
Gerade besonders nahe liegen was
Ein anderer Zufall der Natur sein mag
Léon Bloys Auslegung der Gemeinplätze
In dem der tiefgläubige Autor und Denker
Floskeln die Bürger in ihrer Dummheit
Gewohnt gedankenlos verwenden
Worüber der religiöse Extremist Bloy
Erhaben auf biblischer Basis schimpft
So entdeckt er im sprachlichen Müll
Den viele nur nachplappern eine neue
Offenbarung ex negativo die so ihr
Christentum radikal versteht und als
Sozialen Sprengsatz gegen die nur
Stumpfsinnige Gewohnheit versteht
Und auch wenn ich sicher nicht seiner
Radikalen Meinung sein werde ist
Dieses strenge Denken zu den
Gemeinplätzen des Seins eine große
Geistige Bereicherung für die kleine
Bibliothek die bald an räumliche Grenzen
Stoßen könnte was ich lieber ignoriere
Geist findet seinen Raum immer
Freue mich auf neue Reisen im
Universum der Gedanken anderer

jens tuengerthal 14.5.21

Anfangszeit

Anfangszeit

Was ihn von manchen unterscheidet meint
Paul Valéry sei dass er von seinen Anfang
Ausgehen wollte dabei schien er ein Mann
Ohne Datum zu sein der sich im Album der
Kostüme und Sitten genannt Geschichte
Als niemandes Zeitgenosse fühlt wie der
Elegante Franzose in seinen Cahiers in
Zwei Einträgen schrieb mit denen der Blick
Auf die eigene Person als Kapitel beginnt
Wie es die Andere Bibliothek herausgab
So ging es ohne Datum an den Anfang
Was bei mir die Frage weckte was wohl
Jenseits der Zeit seinen Anfang nahm
Ob es dem Beobachter der Natur wie
Klugem Dichter eher um die bloße
Feststellung a priori ging oder er
Ein Prinzip verdeutlichen wollte was
Singularität mit Tradition verbindet
Also zu seinen Wurzeln gehen wie
Zugleich jenseits aller Zeit frei schwebend
Sein Sein im Fluss zu begründen womit
Er unverbunden sich verbindlich fühlt
Was die existentielle Frage des Seins
Zwischen Kontinuität und Innovation
Stellt ob Sein seinen Anfang eher in
Der Erschöpfung der Erzeuger nach
Dem Zeugen fand oder darüber hinaus
In der Kultur liegt deren Sitten uns prägen
Am Anfang allen Seins also Sex steht
Oder Familie und Kultur die unser Sein
Erst zu dem machen was hier der Rede
Wert ist statt sich wieder zu verlieren
In bloß triebhaften Zuckungen ineinander
Was wie die Kirche gern predigte den
Menschen als vermeintliche Krönung
Der Schöpfung vom Tier unterschied
Aber jenseits dieser Selbstüberschätzung
Die wie alle Götter Phantasie bleibt die
Natur zu leicht selbst widerlegt bleibt
Spannend wo mein Sein seinen Anfang
Nahm also im sexuellen Akt der Eltern
Zumindest der durch Eintragung wie Ehe
Schlicht vermuteten Verantwortung die
Auch ganz anders aber sein könnte
Wann beginnt nun mein Sein was als
Anfang der Erinnerung wert wäre
Schon mit dem Spermium was die
Wesentlich größere Eizelle befruchtet
Oder erst wo das was entsteht ein
Bewusstsein vermutlich hat wogegen
Rom sich mit Aberglaube wehrt der
Aber sachlich nicht weniger logisch
Als die Gegenmeinung ist die das
Sein erst später schützen möchte
Sie verkennt nur die Freiheit der Frau
Zu Lasten des vielleicht im Sein
Was also ist der Anfang des Seins
Der Tag der Zeugung oder der Geburt
Erst bewusstes selbständiges Sein das
Begreift was hier geschrieben steht
Womit viele wohl nicht wären
Aber käme es auf die noch an
Egal wie zeitlos wir uns fühlen
Und welcher Künstler träumt nicht
Von vollendeter Unsterblichkeit im Werk
Womit nur kleine Spuren dessen hier
Gezeigt was Valéry in den Cahiers
Als Seinsfrage subkutan ausspricht
Es scheint wohl einen Gedanken wert
Vorm Ende zum Anfang zurückzukehren

jens tuengerthal 14.5.21

Leselächeln

Leselächeln

Bei der Lektüre von Thomas Mann
Lächle ich nahezu beständig über
Den Großmeister eleganter Ironie
Der alles und immer zuerst sich
Mit vornehmen Lächeln verspottet
Wie den eigenen etwas steifen Ton
Der die gute hanseatische Herkunft
Bezeugt auf die auch mein Großvater
Zu Bremen noch so bescheiden stolz war
Den nur für Eitelkeit hält wer nur die
Immer peinliche neureiche Version
Kennenlernen durfte der Tradition fehlt
Die mit Understatement in sich ruht
Nervte mich am Anfang noch etwa
Bei Joseph und seine Brüder der
Konsequent biblische Ton im Roman
Dem der Atheist und Aufklärer in mir
Beständig widersprechen wollte
Merkte ich irgendwann das ganze
Hat System und ist wie ein Märchen
In alter Sprache sagenhaft lächelnd
Erzählt wie noch das traurigste Stück
Nie ohne ironische Beharrlichkeit bleibt
Packten mich früher noch seine
Geschichten sind es heute mehr
Die Art in der er sprachlich zaubert
Warum er für sein Meisterwerk auch
Eine bekannte biblische Geschichte
Nehmen konnte ohne je zu langweilen
Weil der Zauberer mit Sprache spielt
Was Kunstwerk genug dem Kenner ist
Bei der Lektüre der Buddenbrooks ging es
Als ich sie zum ersten mal las noch um
Die Story die mir so verwandt schien
Geschichte der bürgerlichen Familie
Die so elegant mit den Zwischentönen
Umzugehen wusste aber dabei doch ihr
Einen genauen Spiegel vorhielt schon
Im Zauberberg schien er mir vollendet
Kulturgeschichte mit Ironie in der Klinik
Wurde meine geistige Heimat bis ich
Im Josephsroman mich verlor der
Ironisch lächelnd das Menschsein
Mit allen erfundenen Göttern betrachtet
Es wie ein Epos in eigener Sprache tut
Diese Kombination aus eleganter Bildung
Mit feinster Ironie die alles mild belächelt
Ist es was ich an Mann so liebe und was
Immer bleibt als kühle Distanz voller
Zurückhaltend feiner Ironie die nie
Böse aber immer liebevoll teilnimmt
Anders als Heinrich der im Untertan
Schenkelklopfend sich lustig macht
Über wilhelminische Bürgerlichkeit
Der zu grob für echte Eleganz ist
Schafft Thomas es mit noch steifer
Oberlippe lächelnd liebevoll zu plaudern
Weil er zwar betrachtet aber Teil des
Ganzen doch für immer auch bleibt
Ein Hanseat ist und keiner der in
Berlin für Erfolg in Theater und Film
Lautstark die Seiten wechselte
Sondern stets ein feiner Bürger ist
Uns die proletarische Solidarität ersparte
Die schlecht und billig immer wurde
Unelegant wie die Diktatur des Proletariats
Was ein Thomas Mann nicht nötig
Mehr hatte auch wenn dafür der
Laute Jubel am Set fehlte bekam
Der Zauberer den Nobelpreis wovon
Sein Bruder nur träumen konnte
Der Leser lauthals lachen ließ
Über kleinbürgerliche Spießer
Für den schnellen Witz aber
Die Klasse völlig verspielte
Aber als Bruder bekannt blieb
Außer im Exilroman Henri IV.
Doch auch bei dieser bunten
Wie lauten Gestalt des Königs
Von Navarra dem Paris noch
Eine Messe wert war fehlt es
An ironisch lächelnder Distanz
Was wer den Zauberer kennt
Als sein feinstes Mittel erkennt
Liebevoll lächelnder Teilnehmer
Der die steife Oberlippe erstmals
In Schriftform tanzen ließ

jens tuengerthal 14.5.21

Antivirus

Antivirus

Antisemitismus zeigt sich in Deutschland
Die Antimuslime sind sich sicher woher
Das kommt und kämpfen dagegen um
Den Volkskörper ethnisch sauber zu halten
Was so Unmenschlich klingt dass es nicht
Nur Antifaschistischen auf die Barrikaden
Ruft sondern rassistische Straftat ist aber
Die Antiisrael Einstellung im linken Lager
Ist ebenso fest verwurzelt dass schon von
Tradition gesprochen werden kann bald
Sagt Sarah Wagenknecht noch was dazu
Das sicher antikapitalistisch sein soll wie
Der Vermarktung ihrer Publikationen dient
Weniger Anti und mehr Pro täte gut
Denke ich auch zu Israel wie Palästina
Darum bin ich nicht Anti-Hamas sondern
Dafür Terroristen so zu behandeln wie
Wie es ihnen entspricht weil sie nur
Bestätigen Geld für Gaza ist stets
Mehr Geld für Terror warum Israel nun
Für Abrüstung bei denen sorgt die mit
Mitteln aus Europa erst aufgerüstet wurden
Solange eine Terrororganisation regiert
Gibt wer Frieden will kein Geld dorthin
Wer für Frieden ist und kein Antisemit
Ist für den zivilisierten Rechtsstaat Israel
Ohne etwas gegen Araber oder Muslime
Zu haben die in ihrer politischen Kultur
Noch mehr Zivilisation brauchen um
In Freiheit und Frieden miteinander
Zu leben statt sich zu hassen wie es
Europa mittelalterlich eher erscheint
Warum wir statt Antisemitismus hier
Zu fördern besser Israel in Europa
Eine zivilisierte Heimat böten dann
Könnten die Araber ihre Zivilisation
Unter sich ausleben auch sich dann
Wechselseitig Asyl gewähren allein
Dafür schenkte Deutschland den Juden
Für ihren Staat ein Stück Land am Meer
Wovon alle profitierten es wäre auch
Viel besseres Ackerland als die Wüste
Dort auf historisch belasteten Grund
Hören wir auf mit ewigem Anti nur
Seien wir lieber pro um Menschen
Zu retten und Kriege zu beenden bis
Endlich ewiger Friede statt Religion
Also Vernunft statt Aberglaube herrscht
Die Welt miteinander lebt statt gegen
Jeder überall friedlich leben kann egal
Welche Götzen privat angebetet werden
Solange alle daran verdienen können
Ist es stets besser pro als anti zu sein
Der Antivirus ist gefährlicher als alles
Sein wir für wie miteinander lieber
Es dürfte für alle mehr lohnen als
Das ewige Anti weil es mehr Lust
Auf Nähe statt Krieg uns macht

jens tuengerthal 14.5.21

Donnerstag, 13. Mai 2021

Liebesflieger

Liebesflieger

Die Liebe loslassen damit sie
Frei fliegen kann ist die beste
Chance die du ihr geben kannst
Lehrt die Erfahrung denn nur
Was dann kommt will bleiben
Alles andere verfliegt einfach
Ist ein Genuss nur im Flug
Als kleine Freude kurz da
Wer beieinander landen will
Wird einen Landeplatz finden
Wenn die Zeit da ist und so
Schenkt dies Wissen wohl
Die größtmögliche Sicherheit
Wie Gelassenheit im Leben
Irgendwann lässt du alles
Was nur ganz aufgeregt
Schnell zwischenlanden will
Einfach weiterfliegen um
Die Reisenden reisen zu lassen
Genießt kurze Momente ohne
Von diesen etwas zu erwarten
Weil du weißt wer kommt um
Zu bleiben hat alle Zeit der Welt
Wer weiter will hat es eilig
Liebe ist jenseits der Zeit
Sie kommt und bleibt während
Der Rest schon verflogen ist
Auch Liebe verfliegt manchmal
Aber das macht nichts mehr
Weil dann nichts blieb

jens tuengerthal 13.5.21

Nahostrelativ

Nahostrelativ

Wo beginnt der nahe Osten frage ich mich
Es war historisch das alte Gebiet des 
Osmanischen Reiches umfasst also den
Fruchtbaren Halbmond von der Türkei bis
Ägypten und vom Mittelmeer bis zum
Indischen Ozean doch von Berlin aus
Ist der Nahe Osten eher Polen auch
Wenn vielen Bewohnern der fernere
Nahe Osten näher liegt fragt sich doch
Immer mehr ob es nicht viel klüger noch
Gewesen wäre den jüdischen Staat
Wie es Überlegungen gab etwa in
Schleswig Holstein oder Gallizien lieber
Zu realisieren statt am historisch wie
Ideologisch vor allem aber religiös so
Belasteten Ort wo es mit arabischen
Nachbarn nie eine Perspektive auf
Frieden geben wird solange nicht
Alle Religion aus dem Staat verbannt
Gebt den Juden Schleswig-Holstein
Am besten noch Mecklenburg dazu
Dann wird die Entwicklung dort boomen
Es gäbe Frieden und Sicherheit dafür
Dürfen Türken und Araber einige Jahre
Probieren den Nahen Osten als eine
Fruchtbare friedliche Region zu ordnen
Nach dem erwartbaren Konkurs mit
Ende der Rohölzeit kann Europa dann
Die Region als Vorgarten übernehmen
Mit laizistischem Rechtsstaat auch dort
Von Brüssel verwaltet müsste keiner
Mehr über das Meer kommen um
Am europäischen Glück teilzunehmen
Der Vorschlag ist natürlich nicht ganz
Ernst gemeint und Deutschland wird
Immer an der Seite Israels stehen
Auch wenn alte Linke noch maulen
Doch wie wunderbar friedlich wäre
Unsere Welt ganz plötzlich und wir
Lösten viele Probleme auf einmal
Wer nicht im jüdischen Norden leben
Möchte könnte Brandenburg oder
Sachsen-Anhalt neu besiedeln die
Ewig rückständige Urlaubsregion
Stände plötzlich innovativ vorne
Wir könnten die Bundeswehr dann
Endlich einmotten weil besser als
Die israelische Armee ist keine
Wer braucht das Mittelmeer noch
Wenn die Ostsee vor der Tür liegt
Stellen wir uns der Verantwortung
Von der wir historisch genug haben
Schenken den Juden den Norden
Bekämen Frieden und Innovation
Nur wie Holstein Kiel weiter in der
Ersten Bundesliga spielt muss dann
Vertraglich geregelt werden aber
Da der HSV nie aufsteigt wird es
Nordisch pragmatische Kompromisse
Sicher geben wie früher in der Hanse
Bremen tut ja auch alles um Hamburg
Bald noch Gesellschaft zu leisten
Manchmal braucht Frieden einfach
Neues Denken und die arabischen
Nachbarn sind momentan noch
In ihrer staatlich kulturellen Entwicklung
Viele hundert Jahre zurück lasst sie
Mit ihren letzten Petrodollars Israel
Kaufen und dies Investiert der neue
Jüdische Staat in erneuerbare Zukunft
Vermutlich wären am Ende alle froh
Wagen wir unmögliches zu denken
Ostpreußen wäre auch eine Idee
Aber Deutschland wäre besser
Übernähme es seine Verantwortung
Für den Frieden im nahen Osten
Der uns dann nicht fern läge

jens tuengerthal 13.5.21

Geburtsbild

Geburtsbild

Während meiner Geburt in Bremen
Es war das Jahr 1970 arbeitete mein
Vater in der Pathologie und durfte darum
Aus Furcht vor Keinem nicht dabei sein
Es ist nun über 50 Jahre her heute wäre
Desinfektion kein Problem mehr dafür
Hinderte Corona manchem Vater dabei
Sein zu dürfen wie es bei der Geburt
Der eigenen Tochter die Notsektio war
Die mich vor den Kreißsaal stellte
Dafür hatte ich sie Minuten später
Auf dem Arm während ihre Mutter
Langsam aus der Narkose erwachte
War also dabei aber auch nicht
Finde das nicht weiter schlimm
Ihre Mutter war zwar dabei aber
Zugleich auch nicht sondern weg
Fragte mich ob es dem Sex gut tut
Wenn Mann seiner Frau gebärend
Zusieht wenn er nicht unbedingt muss
Habe da keine sichere Antwort
Kann nur sagen nicht dabei zu sein
Hat dem Sex danach nicht geschadet
Aber was wir in der Familie haben
Ist eine Rötelzeichnung meines Vaters
In der er Rembrandts Federzeichnung
Frau die ein Kind die Treppe hinunterträgt
In den Stunden meiner Geburt so treffend
Kopierte dass ich erst viel später verstand
Dass es kein echter Rembrandt war
Der später im Treppenhaus hing
Den ich hoffentlich eines Tages
Mal erben werde weil es wirklich
Was mit mir zu tun hat noch
Das Original was er damals
Noch nicht gekannt haben dürfte
Ist in der Morgan Library in New York
Zu finden und stammt vom 1636
Mitten im dreißigjährigen Krieg
Nur 18 mal 13 cm groß ist es in
Braun auf Papier laviert und so
Ein kleiner zarter Schatz geblieben
Im gleichen Jahr malte Rembrandt
Auch die im Frankfurter Städel hängende
Aber mit zwei mal fast drei Meter doch
Deutlich größere biblische Bild die
Blendung des Simsons das ich
Als Frankfurter Junge später auch
Kennenlernen sollte wenn auch eher
Brutal als wunderbar lange fand
Aber so wie heute Corona wütete
1636 die Pest im Krieg und tötete
Besonders in Sachsen und Brandenburg
Viele Menschen und dürfte in den
Befallenen Gemeinden noch viel
Rigorosere Maßnahmen begründet haben
Geboren wurden 1636 auch zwei
Prinzessinnen des Hauses Holstein
Die eine Dorothea Sophie von 
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
Heiratete als Witwe von Friedrich III.
Von Braunschweig-Lüneburg nach
Berlin den später Großen Kurfürsten
Friedrich Wilhelm von dem sie nach
Vorher kinderloser Ehe 7 Kinder bekam
Den sie auch auf allen Feldzügen 
Begleitete und mit im Zelt schlief
Dahingestellt ob dies die Zahl der
Kinder erhöhen half galt sie als
Dessen tapfere Beraterin was an
Gerüchten über ihre Habgier wahr ist
Welche ihr Kammerherr nach ihrem Tod
Verbreitete die auch Fontane in den 
Wanderungen verbreitete lässt sich
Nicht weiter verifizieren doch haben
Sie sich bis in die Gegenwart gehalten
Wie so oft bei selbstbewussten Frauen
Die andere Prinzessin die Königin wurde
War Hedwig von Schleswig-Holstein-Gottorf
Sie heiratete Karl X. Gustav von Schweden
Der seiner Kusine Königin Christina der
Tochter von Gustav Adolf die abdankte
Weil sie zum Katholizismus konvertierte
Ein sehr freies Leben in Rom führte auf
Den Thron folgte und die er eigentlich
Heiraten wollte aber diese hatte jede
Ehe verweigert dahingestellt ob das
Primär daran lag weil sie eher ihrem
Geschlecht zuneigte oder weil sie frei
Als ihre eigene Frau leben wollte wie
Elisabeth I. von England vor ihr schon
Hedwig war kulturell sehr engagiert
Sorgte für den Bau des Schlosses
Drottningholm das als schwedisches
Versailles gilt und bis heute Sitz der
Schwedischen Könige ist die Hochzeit
War bedeutend gewesen weil sie die
Zwei stärksten Feinde Dänemarks
Verbündete damit ein deutliches
Zeichen für das Ende der dänischen
Vorherrschaft im Norden auch setzte
Zweimal im Jahr 1636 schlugen die
Schweden mit den Protestanten ihre
Zahlenmäßig weit überlegenen Gegner
Aus dem kaiserlichen Heer zum einen
Im Januar bei Haselünne sowie später
Im Oktober bei Wittstock wo sie die
Verbündeten Sachsen und kaiserlichen
Erfolgreich schlugen auch 1636 begann
Der Kölner Friedenskongress mit dem
Papst Urban VIII. die katholischen Kräfte
Verbünden wollte was aber am Widerstand
Von Kardinal Richelieu scheiterte der die
Schweden dabei haben wollte wie den
Kaiser nicht als solchen anerkannte
Seine Forderung nach zwei Orten
Für beide Konfessionen wurde erst
Zwölf Jahre später im Frieden von
Münster und Osnabrück umgesetzt
Für Niedersachsen ist 1636 noch wichtig
Weil da Herzog Georg von Braunschweig
Lüneburg und Calenberg die Hauptstadt
Nach Hannover legte  was sie auch blieb
So bin ich durch das Bild das mein Vater
Unruhig meine Geburt erwartend dem
Jahr 1636 über Meister Rembrandt
Verbunden und konnte die Erinnerung
Zu einem Galopp durch die Zeit nutzen
In Gedanken bei meinen Eltern

jens tuengerthal 13.5.21

Seinsbewusstsein


Seinsbewusstsein

Ist was ist nur weil es weiß dass es ist
Oder ist alles Sein faktisch unabhängig
Vom Bewusstsein was wir lange noch
Für ein menschliches Privileg hielten
Leben Bewusstlose überhaupt noch
Doch längst wissen wir auch Bäume
Wissen was sie tun wenn sie über
Komplexe Netzwerke kommunizieren
Wie könnten Reaktion und Verständigung
Mit Botschaften gesandt über komplexe
Netzwerke von Millionen Sporen im
Tiefer gelegenen Erdreich funktionieren
Wo uns schon die Verständigung
Zwischen Gegenübern mit Sprache
Oft so schwer fällt auch wo es nicht
Um Männer und Frauen allein geht
Wie komplex muss das Bewusstsein
Sein wenn es über Dritte kilometerweit
Ohne Missverständnisse funktioniert
Hat aber der Stein ein Bewusstsein
Oder nur lebendige Flechten auf ihm
Genügt nicht Sein auch wenn ganz
Eng komprimiert wie Kohlenstoff im
Diamanten um ganz klar zu sein
Fragt sich der Dichter doppelter Sinne
Wohl bewusst ohne sich sicher zu sein
Was Sein im Kern erst ausmacht
Ob es das Gefühl vielleicht ist
Gipfelnd in der Kunst zu lieben
Hab keine sichere Antwort darauf
Unsicher ob die Suche es ausmacht
Wie Sein sich selbst bestimmen kann
Oder dann Beteiligung des Beobachters
Jedes Ergebnis logisch verfälscht
Womit aber alles dahinstehen kann
Die Willkür ohnehin herrscht also
Beweise sich erübrigen dafür
Wille und Wahl allein zählen im
Selbstbestimmten Sein was dafür
Voller Lust genossen werden kann
Als Welt wie sie mir gefällt in der
Egal was ich davon noch weiß
Allein zählt was ich genieße
Weil Bewusstsein wie Sein selbst
In aller ihrer Komplexität betrachtet
Erstaunlich relativ dabei bleiben
Hab ich die Wahl nach Lust
Was die Welt schöner macht
Wobei völlig dahinstehen kann
Wie wirklich die Wirklichkeit ist
Solange ich will und genieße
Was jedermanns Recht sein könnte

jens tuengerthal 13.5.21

Liebessprache

Liebessprache

Die Liebe ergeht sich gern in großen
Gefühlen bei denen sie aber wie es
Ihrer Natur entspricht viel lieber
In luftigen Höhen schwebt um sich
Ewige Liebe und Treue zu versprechen
Natürlich gehören die großen Träume
Zur Liebe verleihen ihr erst Flügel
Die den Zauber so schön machen
Was bliebe vom Gefühl ohne sie
Aber sie sind auch der ewige Quell
Künftiger Missverständnisse die
Alle Liebenden leiden lassen weil
Träume schwer zu fassen sind
Statt offen miteinander zu reden was
Vieles leichter wie schöner macht
Doch vor lauter seligem Schweben
Landen beide im luftleeren Raum
Ersticken an ihren Gefühlen ohne
Zu wissen wie und wohin mit sich
Dann zeigt sich was bleibt darin
Ob gemeinsame Wege gefunden
Sich zwei einander verständlich
Machen können um zu halten was
Kostbar ist an geteiltem Leben
Wo wir es dabei noch schaffen
Uns ohne Erwartung zu begegnen
Geben wir der Liebe eine Chance
Glücklich zu werden denn so sehr
Die Liebe zuerst auf Gefühl basiert
Braucht sie Vernunft zu überleben

jens tuengerthal 12.5.21

Mittwoch, 12. Mai 2021

Literatour de France

Literatour de France

Heute eine kleine Literatour durch das
Auch literarisch geliebte Frankreich
Gemacht und dabei ausgerechnet mit
Einem Engländer begonnen der aber
Mit viel Wissen über die Zeit schreibt
Aus dem Fin de Siécle oder auch der
Décadence in Julian Barnes Essay
Der Mann im roten Rock über den
Frauenarzt und intellektuellen wie
Lange Liebhaber von Sarah Bernhardt
Dr Samuel Pozzi den großen Freigeist
Wo es gerade wieder um den Grafen
Montesquieu und Prinz Polignac ging
Auf die Décadence folgten zeitlich noch
Davor aber in meiner Lektüre danach die
Amouren des Marschall Richelieu der
Sich am Hof Ludwig XIV. beliebt machte
Besonders gerne bei den dort Damen
Auch schon als Knabe sehr spielerisch
In vielem immer nah am sexuellen
Sodann einige Seiten in Huysmans
Gegen den Strich was auch bei
Barnes ein großes Thema ist weil es
Als Beschreibung Montesquieus gilt
Dessen Hauptfigur des Esseintes dem
Grafen auch in seinen eher skurrilen
Gewohnheiten so sehr gleicht welche
Das Zeitalter so treffend beschreiben
Heute warum er nicht nach England
Reist weil er es genug in Paris erlebte
Mit Engländern im englischen Restaurant
Bei noch dazu englischer Küche was
Grund genug wieder erschöpft in
Seine gewählte Isolation zurückzukehren
Naheliegend wie im Regal stehend
War dann Prousts la recherche was das
Leben eines gefühlvollen Knaben
Wie seine Suche nach der verlorenen
Zeit beschreibt und nach so viel der
Wunderbaren Dekadenz ging es ins
Ländliche Frankreich zu Montaigne
Über die Geschichte des Spurina viel
In seiner wunderbar weitschweifigen
Art nebenbei über Julius Cäsar wie
Dessen ausschweifende Sexualität
Die Fähigkeit zu Prioritäten erzählt
Um am Ende wieder zu Spurina zu
Kommen dem toskanischen Jüngling
Der so schön war dass er es mit der
Ihm eigenen Bescheidenheit nicht
Aushielt und sein Gesicht mit einem
Messer verschandelte was Montaigne
Aber typisch pragmatisch verurteilt da
Es seinen Lebensregeln die sich eher
An Epikur und Lukrez orientieren völlig
Fremd wäre er eben ein Genießer ist
Der gerne einen guten Wein trinkt auch
Wenn dieser wie er nebenbei gesteht
Seiner Potenz eher abträglich ist was
Er fallen lässt nachdem er zuvor noch
Erzählte dass Bacchus und Venus ja
Gerne unter einer Decke schlüpfen
Was aber eher der Ausgelassenheit
Dabei dienlich ist als der Befriedigung
Zumindest bei ihm wie bei mir aber
Manchmal genügt die etwas enthemmte
Ausgelassenheit ja vollkommen um
Das Leben als Glück zu genießen so
Meint Montaigne ein ehelicher Verkehr
Nach fester Ordnung sei schwieriger
Als bloße Enthaltsamkeit die nur eine
Regel befolgen müsse statt in einer
Unzahl sich schnell zu verwirren weil
Etwas vernünftig zu nutzen mühsamer
Ist als der gänzliche Verzicht wie auch
Die Mäßigung schwerer als Entbehrung
Fällt warum jene leicht reden haben die
Allem Sex entsagen im Gegensatz zu
Denen die ihn gemäßigt noch ausüben
Ohne ihm gänzlich zu verfallen wobei
Montaigne neben der Erfüllung seiner
Ehelichen Pflichten dier er eben so sah
Der Lust als Epikuräer und Franzose
Sehr aufgeschlossen gegenüber war
Nur das eheliche Bett nicht als Quell
Der Leidenschaft sehen wollte da diese
Dem Bestand einer Ehe aus seiner
Heute unüblichen Sicht eher abträglich
Wäre und lieber nebenbei gesucht
Werden sollte wie Cäsar es auch tat
Mit seinen zahlreichen teils berühmten
Liebschaften und auch Ehefrauen was
Dem heutigen Leser die Frage stellt ob
Die Römer nicht vielleicht vorchristlich
Noch das bessere Lebensmodell hatten
Was Montaigne so nie sagen würde als
Guter Katholik in Zeiten der Glaubenskriege
Aber zumindest als Gedanken anregt was
Über Liebe Lust und ihre Formen weiter
Nachdenken lässt die sich nie änderten
Auch wenn wir immer neue Wege fanden
Den Zugang zu erschweren um das alte
Spiel weiter reizvoll zu halten und so war
Die heutige Literatour eine französische
Durch Zeit und Geist die mir viele noch
Immer aktuelle Fragen zum Thema stellte
Nach deren Antwort weiter zu suchen
Hoffentlich eine große Lust bleibt

jens tuengerthal 12.5.21