Freitag, 19. April 2019
Freiheitsliebesunvernunft
Schon vollständig gedacht oder
Fehlte mit dem Gefühl wichtiges
Was erst die Romantik ergänzte
Vielfach gilt die Romantik als die
Gegenbewegung zur Aufklärung
Was aber nur bedingt stimmt da
Sie eigentlich die Fortsetzung war
Wie die Aufklärung das Individuum
Aus Standesschranken erst befreite
Erlöste die Romantik es aus der Masse
Stärkte den Einzelnen und sein Gefühl
Dabei wurde manch Unsinn wohl auch
Beschlossen gedichtet verkündet wie
Es dem romantischen Wesen entspricht
Das seine volle Vielfalt auch zulässt
Schiller war ein konsequenter Gegner
Des romantischen Wesens während
Goethe der ihn lange überlegte gerne
Auch mit romantischen Damen verkehrte
Gerade letzteres lässt die unvernünftige
Romantik in milderem Lichte erscheinen
Die sich bemühte für wilde Gefühle die
Liebe gebiert einen Ausdruck zu finden
Sie war eine Gegenbewegung an sich
Auf kantsche Strenge der Freiheit als
Pflicht und kategorisches Denken folgte
Der irrationale romantische Ausbruch
Mit den Humboldt Brüdern und Fichte
Fand er auch wissenschaftlichen Ausdruck
Bei Chopin und Schubert klingt er süß an
Geliebt haben die Menschen nie anders
Ob aber die Unvernunft der Liebe taugt
Die Verhältnisse miteinander zu ordnen
Scheint nach Blick in die Geschichte doch
Eher fraglich und vermutlich zu gefährlich
Ist uns nicht die von Vernunft geleitete
Herrschaft immer die liebste gewesen
Weil sie berechenbar logisch dabei ist
Entspricht dem auch der Rechtsstaat
Auch Europa in der Form der EU ist ein
Vernünftiges und rationales Gebilde was
Manchmal über zu wenig emotionalen
Zuspruch klagt den die Nation bekommt
So raufte sich die Grand Nation schnell wieder
Zusammen als in Paris Notre Dame gebrannt
Um alle Spendenrekorde zu brechen für das
Ganz persönliche Seelenheil sogar öffentlich
Ähnliches erleben wir bei Siegen im Ballsport
Manchmal sogar beim rasenden Kreisverkehr
Die Nation ist mit viel Emotion stets verbunden
Das begeistert Menschen und engagiert sie
All dies geschieht völlig ohne Vernunft noch
Häufig sogar gegen sie wie uns Auswüchse
Des nationalen Stolzes historisch zeigten so
Auch die Freiheitsbewegung der Turner einst
Romantik und Nation wie Freiheitskampf gingen
Hand in Hand zu Anfang und auch Schiller hat
Im Wilhelm Tell noch diesen Gleichschritt in Oden
Besungen erst später trug sie reaktionäres Gewand
Als die Burschen der Freiheitskämpfe wie des
Vielfach antisemitischen Wartburgfestes längst
Alte Herren schon geworden bildete sich die
Nation unter Bismarck Preußens Führung neu
Die kritischen hoch emotionalen Seiten sehen
Alle Gefahren infolge nicht verkennen und doch
Der Unvernunft nicht jede Bedeutung absprechen
Weil sie faktisch vieles bewegt und damit rührt
Die Freiheit lieben ist vernünftig und zugleich
Wo wir von Liebe sprechen höchst irrational
Wie in der Basis unvernünftig kaum geeignet
Einen vernünftigen Staat darauf zu errichten
Doch ist die Liebe auch Teil unserer Natur
Unendliche Kraft in unserem Wesen die oft
Mehr bewegen kann als alle Vernunft anregt
Weil sie ungeahnte Kräfte in uns noch weckt
Doch trotz oder gerade wegen dieser Kräfte
Sehe ich den Staat als Macht viel lieber ohne
Solche Emotionen als schlicht vernünftig an
Um Ausbruch und Folge zu verhindern
Schmerzhaft hat Europa im 20. Jahrhundert
Lernen müssen wohin nationale Unvernunft
Einen Kontinent in millionenfachen Tod führt
Zeit einfach staatlich die Ordnung zu wahren
Alle die mit großen Emotionen Politik machen
Das Volk populistisch berauschen sind mir
Darum stets verdächtig als gefährliche Kräfte
Die geweckte Emotionen nicht mehr beherrschen
Staat soll Freiheit sichern und ihr einen Rahmen
Mit vernünftigen Grenzen geben dazu braucht es
Keine großen Gefühle höherer Identität oder gar
Gemeinsam gesungene Lieder und Fahnen
Es ist noch ein Stück des Weges bis Europa
Den romantischen Ungeist der Nation auch
Im neuen Osten wieder vernünftig verdrängt
Sogar die Franzosen vernünftig dabei bleiben
Wohin uns englische Unvernunft führt ist
Mit dem unsäglichen Brexit den keiner will
Langsam deutlich geworden auch da wäre
Ein Plädoyer für kritische Vernunft nötig
Die Romantik stärkte den Individualismus
Machte dem Einzelnen seine Gefühle als
Wichtig bewusst und so nahmen sich auch
Viele gleich selbst zu tödlich ernst infolge
Wie schon beim Sturm und Drang kamen
Auch Menschen mit dem Überschwang an
Emotionen nicht klar und töteten sich dann
Im wertherschen Wahn romantischen Gefühls
Auch dagegen hilft am ehesten Vernunft
Nicht zu große Betonung des Gefühls ist
Weg aus der tödlichen Hölle der Romantik
Sondern berechenbare Vernunft anstatt
Dies gilt mit leichten Schwankungen noch
Bis heute wo Kant eine Renaissance feiert
Die ihn als Freiheitsphilosophen erkannte
Gegen emotionale Bedrängnis allerorten
Die einzige Antwort auf religiösen Wahn ist
Mehr kritische Vernunft statt mehr Gefühl
Was die Probleme eher potenziert wie
Keine nachhaltige Lösung mehr bereit hält
Es braucht keine Toleranz gegenüber dem
Privaten Aberglauben der sich intolerant noch
So häufig verhält sondern vernünftige Abgrenzung
Die weiter führt als irrationale Tendenzen
Wer von Multikulti sprechen will braucht dazu
Eine rational aufgeklärte Basis die eigentlich
Wie Voltaire und Friedrich der Große über den
Aberglauben nur lachend spotten können
Das Verdienst der Romantik beschränkt sich
Auf große künstlerische Werke die wir auch
Als solche schätzen können philosophisch
Wie für den Staat taugt sie unvernünftig nichts
Gebe mich gern der romantischen Liebe hin
Denke ich an meine letzte Prinzessin kann ich
Nichts schöneres dabei mir vorstellen doch
Wollte ich nie den Staat so verwaltet sehen
Weniger Emotionen heißt mehr Freiheit
Wie größere Toleranz im Miteinander was
Auch bei der holden Zweisamkeit wieder gilt
Zu viel Romantik lässt jede Liebe scheitern
Bedenke ich die Folgen und das noch Leiden
Auch an der romantischen Liebe scheint mir
Diese immer fragwürdiger ihrem Wesen nach
Was vermutlich ein Akt der Befreiung auch ist
jens tuengerthal 19.04.2019
Bücherrettung
Sich das Leben zu nehmen
Gibt es mit Liebeskummer
Viele zu gute Gründe wenn
Alle Hoffnung auf Glück endet
Das Leben lieber zu behalten
Stapeln sich endlos viele Bücher
Die noch gelesen werden wollen
Als gute Hoffnung auf Morgen
Dazwischen lese ich einfach weiter
Wenn ich nicht gerade wandere denn
Beschäftigung ist wichtig um nicht die
Orientierung im Nebel zu verlieren
Während vor den Fenstern schönste
Sonne scheint vertreibt in mir gute
Lektüre den überall sonst Nebel den
Liebeskummer über den Verstand legt
So sind Bücher meine gefühlten Retter
In doppeltem Sinne in dem sie mich an
Höhere Ziele noch erinnern wie dem
Übrigen Leben Reiz und Rahmen geben
Manche meinen das sei nicht viel
Es fehlten Menschen zum Glück
Denke mir alles ist mehr als nichts
Und Leere ungeliebter Einsamkeit
Lebe in meinem Bücherturm wohl
Relativ glücklich mit genug zu lesen
Was übriges nicht entbehrlich aber
Zumindest zeitweise erträglich macht
jens tuengerthal 19.4.2019
Liebesschatz
Die Liebe ist ein kostbarer Schatz
Den wir oft am höchsten schätzen
Wenn er für immer verloren scheint
Was grausam dialektisch klingt
Verlor den größten und schönsten
Schatz den ich nur träumen konnte
Dachte es auch schon vorher so
Nur sie glaubte meine Liebe nicht
So blieb sie der kostbarste Schatz
Und ließ mich einsam verzweifelt
Zurück überzeugt ich liebte sie nie
Oder doch zumindest nicht genug
Wir hatten alles nur denkbare Glück
Es passte in allem überall vollkommen
Nie hätte ich etwas daran geändert
Nie werde ich das Ende verstehen
Lebe nun ohne meine große Liebe
Ersetze sie durch Bücher um noch
Zu überleben in der Hoffnung dass
Alles nur ein schlechter Traum war
Vielleicht endet die Geschichte gut
Und wenn nicht ist sie noch nicht
Zu Ende weil doch alle Märchen
Was unsre Liebe war gut enden
Klammere mich an jede Hoffnung
Suche sie innerlich ständig überall
Behalte nur das Nichts ohne sie
Und irgenwann wird es Gewohnheit
jens tuengerthal 19.4.2019
Feiertagstoleranz
Wir feiern Ostern
Frühling und Aberglauben
Was dominiert uns
Karfreitag sei traurig
Sagen gläubige Christen
Dem Rest Feiertag
Ostersonntag ist
Christlich die Auferstehung
Eines schon Toten
Vernunft sagt aber
Auferstehung ist Unsinn
Wozu es feiern
Ostern ist ein Fest
Albernen Aberglaubens
Der Jenseits erhofft
Feiern wir lieber
Wiederkehr aller Natur
In jedem Frühling
Natur zu feiern
Könnte helfen zu achten
Statt Jenseits hoffen
jens tuengerthal 19.4.2019
Donnerstag, 18. April 2019
Blütenflaneur
In eigentlich hässlicher Gegend
Zwischen Beton und Plattenbauten
Führte mich ins Blütenparadies
So kann der Frühling mit wenig
Grauste Gegenden verzaubern
Gibt ihnen Farbe wie frisch verliebt
Lässt den Flaneur fast schweben
Waren es die wenigen Worte nur
Die zuvor das verletzte Herz zart
Mit größter Vorsicht berührten
Welche die Landschaft verwandelten
Kenne den Weg gut und weiß wie
Grau und hässlich er eigentlich ist
Doch selig flanierte ich in schönster
Sonne unter dem Himmel über Berlin
Überall lachten mich blühende Bäume an
Die zuvor mir nur schüchtern irgendwo
Kaum auf dem hässlichen Weg auffielen
Sogar der Thälmann Park schien schön
Entdeckte auf dem Rückweg unerwartet
Zwischen gruseligen Plattenbauten am Rand
Des Parks der nach dem Kommunisten heißt
Einen baumumstanden schönen See noch
Neue Blütenpracht schien mir größer als je
Als wollte der Frühling neue Kräfte zeigen
Die kaum einen vernünftigen Grund haben
Aber schönste Gefühle erinnernd wecken
War gestern noch der eine blühende Baum
Am Straßenrand unter der Laterne mir ein
Liebeswunder mit schmerzhafter Erinnerung
Wurde die Blütenpracht mir heute viel mehr
Wie schön unsere Erde blühend sein kann
Auch mitten in der Großstadt noch zwischen
Hässlichen Plattenbauten aus DDR-Zeiten
Schafft die Natur einfach neue Paradiese
Sah ich neu oder war ich von einem Hauch
Verzaubert der mich hier im Blütenmeer
Wieder in sehnsüchtiger Erinnerung anwehte
Weiß nichts außer wie schön alles mir schien
Die Welt wieder blühen sehen in voller Pracht
Sich daran aus ganzem Herzen zu freuen weil
Alles so schön sein kann wenn wir hinschauen
Um die Größe des Glücks zu bemerken
Nichts hat sich eigentlich verändert doch
Schwebt das Herz wie frisch verliebt neu
Durch längst vertraute Landschaften wenn
Wir nur den Blickwinkel ein wenig ändern
Manchmal lohnt es sich scheinbar sehr
Den Blick zu heben um zu genießen wie
Wunderbar diese Welt doch sein kann
Auch wenn wir nicht wissen warum
Blüten sind zart und ein Sturm genügte
Wie starker Regen sie wieder zu verwehen
Doch sie den Moment gesehen zu haben
Verlieh wieder Flügel nach grauen Tagen
Ob es am Wetter alleine lag weiß ich nicht
Wie stark Gefühl den Blick verändert wird
Keiner ganz genau zu sagen wissen darum
Genieße ich unwissend wie schön alles war
Manchmal scheint es gut zu sein einfach
Rauszugehen um die Welt ganz anders
Zu sehen die sich kaum veränderte was
Uns zeigt worauf es eigentlich ankommt
Weiß nicht ob ich schon hoffen darf das
Tal des Nebels im Frühling zu verlassen
Zumindest sah ich weit darüber hinaus
Wieder wie schön die Welt liebend ist
jens tuengerthal 18.4.2019
Aufklärungdialektiker
War die Aufklärung auf dem richtigen Weg
Erfasste sie die Bedürfnisse der Menschen
Oder ignorierte sie einen wichtigen Teil mit
Trieb Gefühl und Unterbewusstsein ganz
So fragte schon Fichte und so fragten später
Horkheimer und Adorno in ihrer Dialektik der
Aufklärung im Schatten des monströs Bösen
Was sich in Krieg und Holocaust zeigte
Der Freund des anmaßenden Schwaben Hegel
Welcher sich für bedeutender als Kant hielt
Den er offensichtlich nie verstand sah die
Freiheit als Entscheidung zwischen zwei
Seiten die sich gegenüberstehen in uns
Ohne diese Annahme der Schizophrenie
Weiter zu begründen als eben Natur die
Ihrem Wesen nach dialektisch stets sei
Nichts ist dialektisch von Natur aus nur
Unsere Betrachtung gibt dem steten Fluss
Diesen Eindruck als polare Existenz
Warum wir diese hinterfragen sollten
Das Unterbewusstsein ist nichts als das
Produkt des Glaubens der postreligiösen
Gesellschaft an eine Seele die nicht mehr
So sondern unterirdisch genannt wird
Die Anbetung des Unterbewusstseins als
Quelle unserer geheimsten Wünsche ist
Nichts als alberner Irrationalismus der zu
Gern im Dunkeln ohne Verstand fischt
Wir sind ein Wesen und keine zwei
Vernunft ist Teil unserer Natur wie der
Weg Zusammenhänge zu verstehen
Trieb und Gefühl sind dies genauso
Sie stehen nicht im Gegensatz sondern
Sind Teil unseres Wesens auch wenn wir
Noch nicht alles logisch ableiten können
Gehören sie zu unserem neuronalen Netz
Es gibt in der Natur keinen Gegensatz
Braucht darum keine Dialektik um zu
Verstehen was unser Wesen ausmacht
Dazu genügt Geduld und Logik vollauf
Auch Gefühl hat seine biochemische Basis
Wie manche Paare dort perfekt passen was
Selten aber doch natürlich vorkommt weil
Natur uns so vereinen dann auch will
So ist es mit allem Hokuspokus und den
In allen Kulturen erfundenen Göttern die
Teil unseres Wesens und unserer immer
Bedürfnisse nach Erkenntnis wohl sind
Die Dialektik ist ein eher religiöses Produkt
Einer beschränkten Weltsicht die sich in
Gegensätzen statt natürlich fließend definiert
Es wird Zeit sie wie die Religion zu überwinden
Da jedoch Aufklärung immer Befreiung
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit ist
Hilft gegen die alberne Dialektik die ihr
Wesen nicht erkannt nur noch Geduld
Freud und seine scheinbar vernünftige
Wissenschaftliche Theorie dazu hat den
Dialektischen Unsinn noch pathologisch
Unnötig lange weiter perpetuiert
Es ist Zeit sich von diesem Glaube
Endlich zu befreien denn die Natur
Kennt weder Seele noch Unterbewusstsein
Sie steht stets im fließenden Prozess
Keine Gegensätze machen unser Wesen aus
Wir sind wie alle Natur im steten Fluss
Bei dem sich eines aus dem anderen
Natürlich und ganz logisch ergibt
Vergessen wir Fichte Hegel wie die
Frankfurter Schule und Marx hat ohnehin
Die Praxis konsequent längst widerlegt
Bleiben bei Kant und lassen es fließen
Darum ist Sittlichkeit und auch Moral
Die Kant schon als Pflicht und Wille
Zugleich postulierte logische Konsequenz
Gelebter und genossener Freiheit
Nicht Kant hatte nicht erkannt wie
Seine Nachfolger naseweiß meinten
Sondern sie erfassten ihn nicht ganz
Im dialektisch beschränkten Horizont
Damit überwand der Geist der Aufklärung
Schon seine Dialektik bevor sie postuliert
Aus seiner umfassenden Natur heraus
Die Freiheit im Gewissen logisch sieht
jens tuengerthal 18.3.2019
Rührend
Was rührt uns wirklich
Liebe oder mehr Trauer
Leben oder Tod
Menschen ertrinken
Andere verunglücken
Rührung ist begrenzt
Eine Kirche brennt
Milliarden sind gespendet
Für Aberglauben
Kaufen sie Ablass
Geaberglaubter Sünden
Statt Laizismus
Peinliche Menschheit
Achtet Seelenkauf höher
Als je Menschlichkeit
Rechte raunen längst
Vom Untergang Europas
Muslime waren's
Handwerker waren's
Aber technischer Defekt
Rührt ja keinen mehr
Notre Dame ist nicht
Wichtig Menschen dagegen
Wären es weit mehr
Rührend finde ich wie
Aberglauben mehr rührt als
Menschenleben je
jens tuengerthal 18.4.2019
Mittwoch, 17. April 2019
Blütenliebestraum
Sah einen blühenden Zweig
Im Licht einer Laterne leuchten
Von perfekter Schönheit dort
Direkt an der Lychener Straße
Es ist Frühling und überall blüht es
Manchmal aber wird uns Schönheit
An ungewöhnlichen Orten bewusst
Erinnert uns ans Glück des Lebens
Wie groß war mein vollkommenes Glück
Mit der schönsten und besten Frau bis
Sie mir verloren ging und nichts blieb
Wofür sich zu lieben noch lohnte
So bohrte sich der wunderbare Zweig
In meine schmerzvolle Erinnerung
Und blieb doch vollkommen schön
Wie unsere Liebe es für mich war
Sich mit jeder Blüte wieder erinnern
Wie groß diese Liebe war die einfach
Verschwand als wäre sie nie gewesen
Ist zugleich schrecklich und wunderbar
Wie groß ist eine Liebe gewesen die
Mit jeder Blüte wieder neu auftaucht
Als wäre sie nie schmerzvoll gegangen
Denke ich voll Trauer aber dankbar
Dankbar mich an den Blüten zu freuen
Dankbar so große Liebe gelebt zu haben
Frage ich mich wie ich ohne leben soll
Weiß es nicht aber die Blüten blühen
So kam der Frühling ohne die Liebe
In vollkommener Schönheit als wäre
Die große Liebe immer noch da weil
Natur einfach ist egal was wir fühlen
Leben geht einfach weiter als wäre
Nie etwas gewesen schlägt mein Herz
Nur der Blütenliebestraum erinnert
Jeden Tag an meine große Liebe
Weiß nicht wie es weitergehen soll
Ohne den großen Traum von Liebe
Aber die Natur blüht wieder und so
Wird auch sie ohne mich blühen
Vielleicht lerne ich eines Tages
Das Glück schätzen gehabt zu haben
Noch hoffe ich auf mehr als nichts
Mit nichts als meinem Blütenliebestraum
jens tuengerthal 17.4.2019
Romantiktick
Empfindsam und romantisch
Statt kühl aufgeklärt
Finde die Romantik
Eine gräßliche Epoche
Viel zu viel Gefühl
Mangel an Verstand
Ersetzten sie durch Glaube
Nichts liegt mir ferner
Romantische Liebe
Funktioniert niemals glücklich
Alles nur Sehnsucht
Wäre viel lieber
Glücklich immer zufrieden
Statt ewig leidend
Vergess also nun
Alle Romantik lieber
Für klare Vernunft
Leichter wäre es
Hörte mein Leben manchmal
Auf meine Wünsche
jens tuengerthal 17.4.2019
Liebesrelativ
Liebe ist sicher
Ein absolutes Gefühl
Solange sie währt
Unsicher wird sie
Wo wir einander sicher
Wähnen noch schneller
Gefährlich wird sie
Ohne ein Ende danach
Wenn alles offen
jens tuengerthal 17.2.2019
Persönlichpolitisch
Was zählt für die Freiheit mehr
Das persönliche oder politisches
Freiheit in oder vor der Gemeinschaft
Der Vertrag mit ihr oder Unabhängigkeit
Schon während der französischen Revolution
Prallten dabei Ideal und Realität zusammen
Freiheit wie sie von Rousseau gedacht war
Wurde zur tödlich von Robbespierre gelebten
In der Zeit des Terreur zeigte sich das
Wirkliche Interesse der Idealisten die
Dem Ziel ihrer Macht alles unterordneten
Vom Menschenleben bis zur Freiheit
Mancher schon fragte sich ob dies Folge
Der absoluten Macht war die missbraucht
Was ihr in die hysterischen Finger gerät
Denen genügt Freiheit rauben zu können
In allen politischen Lagern sehen wir
Bis heute an den Rändern diese Tendenz
Für höhere Ziele zu riskieren was sie
Eigentlich verteidigen immer sollen
Von Enteignungen zu Menschenleben
Ist real nur ein kleiner Schritt der stets
Die Freiheit der Idee noch unterordnet
Welche zum Wohle aller Zweck wäre
Wer die Massen populistisch dabei noch
Den Untergang einiger weniger zum Wohle
Angeblich anderer bejubeln lässt ist real ein
Totalitär herrschender Diktator längst schon
Die Freiheit unter allen Umständen weiter
Zu verteidigen statt sie unterzuordnen zeigt
Liberalen Geist gegenüber totalitären uns
Nur ihm sollten die Bürger vertrauen
Wer die Freiheit unterordnet um damit
Vorgeblich höhere Ziele zu erreichen
Will auch mit der Diktatur nur retten
Was sie aus sich selbst wieder bedroht
So endete die französische Revolution
Logisch im Terreur der noch Rousseau
Als Vorbild sich wählte dessen Geist
Einheit höher schätzt als Freiheit dabei
Misstrauen gegenüber jedem der die
Freiheit für andere Ideale aufgibt ist
Immer angebracht denn mehr kann
Keine Gesellschaft als frei zu sein
Der Freiheit größtmöglichen Raum
Darin und dafür Kompromisse suchen
Ist wichtiger als jede andere Sicherheit
Wert etwas zur Verteidigung zu riskieren
Eine ständig besorgte Gesellschaft wie
Hier in Deutschland die Sicherheit gern
Der großen Freiheit noch vorzieht braucht
Nachhilfe im republikanischen Bewusstsein
Kein Kurs ist absolut und immer richtig
Kompromisse sind der einzige Weg
Tragbare Lösungen noch zu finden
Wüssten wir sie nur hoch zu schätzen
Die Lösung als Weg zu betrachten statt
Auf einen Wahrheit verkündenden Messias
Länger gläubig zu warten ist die Antwort
Auf die Frage nach der besten Zukunft
Keiner kennt die Zukunft logisch vorher
Alle müssen damit leben was sich als
Lösung in dem Moment finden lässt
Im Bewusstsein eigener Grenzen
Weniger eine Lösung für alle für immer
Wie sie Rousseau im Gesellschaftsvertrag
Suchte und nicht fand sondern individuelle
Kompromisse nach aktuellem Bedarf
Wer die persönliche Freiheit beachtet
Wird Wege zur politischen auch finden
Wer eigene Freiheit gering schätzt
Wird nie die aller verteidigen wollen
jens tuengerthal 17.4.219
Dienstag, 16. April 2019
Büchergärten
Heute ins schöne Charlottenburg
Vom Helmholtzplatz durch Mitte
Wie den blühenden Tiergarten
Der Tiergarten im gerade Frühling
Bei schönstem Sonnenschein dazu
Ließ auch die kleine Blase von gestern
In seiner blühenden Pracht vergessen
Mit reichlich Zeit für den später Termin
Konnte ich schon auf dem Hinweg eine
Erste Lesepause im Tiergarten in der
Sonne am Landwehrkanal machen
Marion Dönhoffs Kindheit in Ostpreußen
Hatte ich als leichte Wanderlektüre mit
Auf dem Weg genommen und erkannte
Doch manch verwandte Geschichten
Eine zweite Pause konnte ich dann
Kurz vorm Ziel am St-Georgen-Brunnen
In der Wilmersdorfer Straße machen
Sogar schnell die Schuhe gewechselt
Eigentlich hatte ich mich dort auf einen
Tee im schönen Café gefreut aber beim
Bestellen bemerkte ich dass ich heute
Das Portmonee vergessen hatte
Die vorher kalten Tage des eben April
Hatten noch mal zum Daunemantel mich
Greifen lassen und beim Wechsel gestern
Schon hatte ich es unbemerkt vergessen
Was wir nicht wissen vermissen wir nicht
Wenn es uns aber bewusst wird ist die
Gefühlte Not plötzlich groß weil wir uns
Ständig überlegen was wir gerne täten
So konnte ich auf dem Rückweg in
All den schönen Buchläden dort nur
Bestaunen musste sogar auf die Pause
Im Literaturhaus leider verzichten
Nur im dort Buchladen wie anderen
Um den Savignyplatz verweilte ich
Einen Moment wie in einem Museum
Konnte nicht zum Kauf verführt werden
Dafür gönnte ich mir mit Marion zusammen
Der Dönhoffschen Gräfin noch zwei schöne
Lesepausen in wunderbar warmer Sonne im
Tiergarten was nur den Durst nicht stillte
Wieder durchs Brandenburger Tor in der
Mittleren Königsspur die Stadt betreten
Ein kleiner republikanischer Genuss hier
Ging es noch einen Moment zu Dussmann
Im Kulturkaufhaus auf dem Ledersofa dann
Ein wenig im Roman der Brüder Goncourt
Geschmökert der in der Anderen Bibliothek
Kürzlich sehr schön natürlich erschien
Aber ohne Geld verführen dich auch die
Schönsten Bücher nicht zum Kauf anstatt
Wie wir einsamen Leser eben zu gerne
Vermisste Liebe mit alter Liebe trösten
Über die Museumsinsel ging es dann
Zügig weil immer noch durstig wieder
Den Berg hinauf und zurück zum
Immer noch sonnigen Helmholtzplatz
Der Platz lud wirklich ein sich ins Café
Wie schon so oft zum Tee oder Wein
Nach 46 km Marsch zu setzen doch
Vergesslichkeit schickte mich heim
Voller schöner Eindrücke aus den
Wunderbaren Buchläden Charlottenburgs
Wie dem blühenden Tiergarten ging es
Zurück in den heimischen Bücherturm
Alles Vergessene fand sich hier wieder
Der eigene Tee ist noch etwas besser
Nur die Gesellschaft leider spärlich was
Gute Bücher derzeit ersetzen dürfen
jens tuengerthal 16.4.2019
Notre Dämmerung
Die große alte Notre Dame brannte
Drohte einzustürzen aber wurde dann
Durch Vernunft und nicht Gebete gerettet
Zum Glück hörte keiner auf den kleinen
Schwätzer aus Washington der gerne
Bomben zum Löschen werfen wollte
Womit die Kathedrale eingestürzt wäre
Es ist ein Dachstuhl verbrannt mit seinen
Teilweise über 800 Jahre alten Eichen die
Sich bei der Renovierung halt entzündeten
Es wurde nur ein Feuerwehrmann verletzt
Viel Rauch und viel Drama rührte Menschen
Weltweit und große Milliardäre versprachen
Schon viele Millionen für den Wiederaufbau
Des überdimensionierten Gotteshauses
Unter Einsatz ihres Lebens rettete dort die
Feuerwehr das Rosenkranz Reliquiar ein
Typisch katholischer Hokuspokus von dem
Die Sage geht Jesus hätte ihn getragen
Es ist schön dass das Feuer an der alten
Gotischen Kathedrale gelöscht wurde doch
Brannte nur eine Kirche kein Wohnhaus ein
Unaufgeklärter Kultraum des Aberglaubens
Das Feuer war schnell unter Kontrolle
Die Stadt war nicht weiter gefährdet alles
Kein Drama was diese Übertreibung nun
In allen Medien vernünftigerweise wert wäre
Historisch und vielfältig berühmt sicher ein
Wahrzeichen von Paris aber dennoch nur
Ein Tempel des Aberglaubens und keine
Brutstätte der Vernunft für die Zukunft
Eine Kirche brennt und wird wieder gelöscht
Es wird noch länger nun renoviert werden
Doch ein Weltuntergang ist das nun nicht
Für deren Wiederaufbau aber ist Geld da
Täglich sterben viele Menschen unnötig
Im Straßenverkehr oder ersaufen einfach
Weil Europa sie nicht haben will in unserem
Mittelmeer aber dafür ist kein Geld mehr da
Es brannte der Tempel eines mafiösen Vereins
Der katholischen Kirche der größten Täterin des
Organisierten Kindesmissbrauchs weltweit die in
Frankreich einst Andersgläubige grausam mordete
Wir brauchen weniger neue Kirchen mit ihrem
Alten Aberglauben auch wenn das Gebäude
Zu Paris gehört ist es tatsächlich außer seiner
Berühmten Fassade völlig unbedeutend längst
Es braucht keine Islamisten mehr um die alten
Wahrzeichen des Abendlandes zu zerstören
Dazu genügen Renovierungsarbeiten völlig
Was nicht ohne eine gewisse Ironie auch ist
Machen wir uns lieber klar dass Kirchen keine
Symbole unserer Gegenwart mehr sind sondern
Relikte einer glücklich überwundenen Zeit die
Keine Zukunft in Demokratie und Republik hat
Lieber weniger jammern und vernünftiger
Reagieren um nicht weiter zu übertreiben
Es braucht nicht Milliarden für Kirchen nur
Weil sie touristisch halt bedeutend sind
Frankreich ist ein laizistischer Staat nun
Wollen wir hoffen die Franzosen finden bald
Wieder zur Vernunft statt noch länger eine
Kirche zur Staatsangelegenheit zu machen
Eine mittelalterliche Kirche hat gebrannt
Sie wurde gelöscht und damit ist gut
Weder tun mir die Franzosen nun leid
Noch finde ich es besonders bedeutend
Dies nicht weil mir Frankreich fern läge
Im Gegenteil der französische Geist der
Aufklärung mir näher ist als der vorher
Hokuspokus des Mittelalters auch dort
Sogar wenn das Gebäude längst ein
Nationales Denkmal war ist heute der
Wiederaufbau kein Drama mehr das
Große Betroffenheit auslösen muss
Wenn Politiker wie Macron dagegen
Ein Feuerchen nutzen wollen um die
Stimmung weg vom Populismus dafür
Zur Mitte zu locken wäre es sinnvoll
Dann könnte aus dem grauen Rauch
Der Dämmerung der Kirche der angeblich
Heiligen Jungfrau noch etwas werden
Was sozial vernünftige Bedeutung hätte
Ansonsten ist die Sau nun durch das Dorf
Getrieben worden und es könnte sich
Wieder wichtigen Themen zugewandt werden
Statt Aberglaube und Gotteshäusern noch
jens tuengerthal 16.4.2019
Lichtwanderung
Vom Helmholtzplatz bis zur Stralau
Gewandert um dann den Untergang
Der Sonne an der Spree zu erleben
Mit kleinen Ausflügen in Kreuzberg
Wie auf dem Rückweg durch dann
Gesundbrunnen wurden es 61 km
Bis zurück auf dem Berg bei Nacht
Das helle Licht an der Bucht genossen
Während die Wellen an das Ufer dort
Schlugen an das Licht der Aufklärung
Gedacht was uns zur Freiheit führte
Kants Definition im Kopf dabei was die
Aufklärung sei kurz gefasst in habe Mut
Dich aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Durch Verstandesgebrauch zu befreien
Dies helle Licht des autonomen Geistes
Passte zu gut zum klaren sonnigen Tag
Der vieles sehen ließ was bei sonstigen
Nachtwanderungen sich im Dunkel verliert
Wir sind frei unseren Verstand zu gebrauchen
Also vernünftig zu handeln um ohne alle Gesetze
Moralisch richtig zu handeln allein aus unserem
Freien Gewissen heraus ohne Gängelung
Wie ich alle Farben und Konturen im klarsten
Sonnenschein deutlich sah der auch keine
Fehler und Makel im Dämmerlicht versteckte
Genoss ich die Schönheit der Natur noch mehr
Alle menschlichen Versuche sich dem zu nähern
Sind begrenzt wie wir es eben sind warum wir
Verschönernde Beleuchtung bevorzugen uns
Dabei um das wirkliche Glück betrügend
Bei Tag im hellsten Licht zeigt sich die Natur
In voller Frühlingsblüte in ihrer natürlichen
Schönheit und in bunte Farben gewandete
Jogger störten dies Bild dabei eher nur
Der Weg bis zu Kants Definition ging über
Die französischen Enzyklopädisten die mit
Wissen für alle was sie erstmals versammelten
Den Geist der Freiheit schon früher säten
Diderot d’Alembert Holbach und Rousseau
Gehören so zu den Vätern der Revolution
Die sich mehr auf Rousseau stützte der
Mit der Naturfreiheit der Unvernünftigste war
Nicht umsonst wurden diese Ideen auch
Missbraucht und dem Terreur zu Grunde
Gelegt der die Freiheit unter der Guillotine
Wieder für eine Ideologie verraten hat
Ein klarer Blick nach außen wie in sich
Ist der einzige Weg zur Freiheit und kein
Gesetz und kein Staat kann diese besser
Garantieren als der mündige Einzelne
Der Mensch der den Mut hat sich so aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit zu befreien
Das sapere aude in der Gemeinschaft lebt
Ist es auf den der freie Staat allein baut
Weit sind wir davon in vielem entfernt wie
Der nüchterne Blick bei klarer Sonne zeigt
Lieber wollen wir beschützt unmündig sein
Statt als Freie Verantwortung zu übernehmen
Der Ruf nach dem starken ordnenden Staat
Kommt in jeder Notsituation immer wieder
Menschen wenden sich dem Aberglauben zu
Wenn es keine einfachen Antworten gibt
Die Antwort auf geistige Leere darf nicht
Rückwendung zum Glaube als Moral sein
Sondern sollte im klarsten Licht der Vernunft
Mit dem Mut zur Freiheit gesucht werden
Das Leben hat und braucht keinen Sinn
Es will genossen werden was genug ist
Uns lebenslänglich auszufüllen wobei wir
Vernünftig die besten Chancen alle haben
Der Geist der Aufklärung der so wunderbar
Zu diesem klaren Frühlingstag passt ist so
Aktuell gerade heute wie lange nicht mehr
Antworten auf den Populismus zu finden
Wagen wir nur endlich wieder mutig Freiheit
Wie Mündigkeit die wir uns selbst erobern
Gegen die Dunkelheit des Aberglaubens
Mit aller Vernunft deutlich zu verteidigen
Es ist nicht jeder Tag schönster Frühling
Gerade im April erleben wir den Wechsel
Zwischen grau und licht immer wieder
Sogar an einem einzigen Tage oftmals
Darum ist es so wichtig seine Welt sicher
Auf eine gute Basis der Vernunft zu stellen
Die wir auch in höchster Not als Zuflucht
Haben um unsere Freiheit zu verteidigen
Sich dieser Basis der Aufklärung wie der
Heutigen freien Gesellschaft immer bewusst
Zu bleiben ist wichtig um auch in Zukunft
Als freie Bürger miteinander zu leben
Diese Basis des Abendlandes gilt es heute
Stark zu verteidigen weil auf ihr unsere
Freiheit in der Zukunft ruht sie uns ausmacht
Als heute freies und geeintes Europa
Mehr Vernunft als Antwort auf Terror statt
Panik und Angst die nur unmündig machen
Befreien wir uns selbst von der Erwartung
Ein starker Staat müsse uns künftig retten
Jeder Bürger und sein Gewissen ist es
Der die Freiheit aller verantwortlich trägt
Geben wir ihm die Chance dazu statt mit
Misstrauen nur die Angst zu schüren
Antworten wir lieber vernünftig auf jede
Katastrophe und suchen so einen Weg
Der sich als guter Kompromiss erweist
Dann sind wir dem Licht am nächsten
In der inzwischen Dunkelheit ging es
Durch Kreuzberg Mitte und Gesundbrunnen
Zurück auf den heimatlichen Berg am Ende
Mit ein wenig schmerzenden Füßen
Lange Wege wollen gelaufen sein um
Gute Lösungen zu finden und nicht immer
Wird dabei die Sonne scheinen doch sich
An das Licht der Aufklärung erinnern hilft
So bleibt der Geist der Vernunft uns auch
In Zukunft der beste Kompass ohne gleich
In Panik zu geraten wozu auch Medien gern
Auf der Suche nach Schlagzeilen neigen
In dieser Zeit ein Verteidiger der Freiheit bleiben
Die Grundsätze der Vernunft hochzuhalten wird
Für die Zukunft die sicherste Garantie bieten einen
Guten Weg auch miteinander zu finden
So kann eine Wanderung im hellsten Licht
Manch vernünftige Erleuchtung ohne jeden
Glauben bringen und Freiheit besser sichern
Als deren Aufgabe aus Gründen der Sicherheit
Wie schön die Welt doch sein kann zeigt uns
In jedem Frühling die Natur wieder wagen wir
Dies bewusst zu genießen weil es genügt um
Vernünftig miteinander glücklich zu sein
jens tuengerthal 15.3.2019
Montag, 15. April 2019
Erotikhimmel
Himmel voller Lust
Der beide befriedigt ist
Eigentlich alles
Hingabe ohne
Hemmung völlig natürlich
Überall glücklich
Mit Liebe dazu
Ist's irdisch paradiesisch
Leben zu lieben
jens tuengerthal 15.4.2019
Liebeshimmel
Himmel der Liebe
Wäre Erfüllung geteilt
Eigentlich einfach
Viele tun alles
Einfaches schwer zu machen
Nennen es Liebe
Liebe doch lieber
Irdisch ganz ohne Himmel
Einfach nur glücklich
jens tuengerthal 15.4.2019
Bücherhimmel
Mancher Mensch glaubt noch
An einen Himmel oder
Sogar die Hölle
Glaube an nichts mehr
Außer manchmal die Liebe
Himmel und Hölle
Allein himmlisch sind
Gute Bücher Paradies
In schönsten Träumen
jens tuengerthal 15.4.2019
Sonntag, 14. April 2019
Glaubenswissen
War und ist bis heute die Säkularisierung
Die Wissen öffentlich und Glauben dafür
Zur unbewiesenen Privatsache machte
Der Prozess der Emanzipation eines
Erfolgreichen Bürgertums begann schon
In der Renaissance wurde dann aber auch
Durch die Reformation schmerzlich gestört
Die verstärkte Hinwendung zum Glauben
Wie die in seinem Namen geführten Kriege
Führte vielfach zu einer Vernachlässigung
Von Vernunft und Philosophie im Lande
Gegenbeispiele wie Michel de Montaigne
Der die Hugenottenkriege miterlebte wie
Als königlicher Berater aller Seiten noch
Überstand waren die große Ausnahme
Die Besinnung auf das Individuum auch
In geistigen Welten wurde besonders durch
Descartes nach den großen Kriegen damit
Kurz vor der Aufklärung wieder begonnen
Jenes cogito ergo sum - ich denke also bin ich
Ist ein wichtiger Schlüssel zum folgenden neuen
Verständnis was in der Emanzipation gerade der
Radikalen Aufklärer seinen Gipfel erstmals fand
Der Mensch mag sich gottgelenkt glauben
Sein Staat wird allein mit Gesetzen geführt
Unabhängig inzwischen von jedem Glauben
Der bei Kant sogar zum Gegenteil dann wird
Moralisch handelt nach den Grundsätzen
Der Aufklärung im Schatten des kategorischen
Imperativs wer allein seinem Gewissen folgt
Warum es moralisch keine Kirche mehr braucht
Dieser Prozess der Emanzipation zog sich dann
Über das lange 19. Jahrhundert hin und machte
Dabei Schritte vor und wieder zurück auch in den
Konflikten zwischen Bismarck und den Katholiken
Begonnen hatte das Jahrhundert vielversprechend
Noch vom Geist der Aufklärung geprägt mit jenem
Reichsdeputationshauptschluss der erstmals im Reich
Alle Kirchengüter für die Zukunft säkularisierte
Das einst Heilige Römische Reich hatte dann
Eigentlich schon länger dem Tod geweiht mit
Seinen habsburger Statthaltern im reformierten Reich
Noch wenige Jahre bis zu Napoleon überlebt
Nach dessen Ende und dem nachfolgenden
Langen Wiener Kongress war wieder das
Reaktionäre Europa zwar erstarkt jedoch mit
Deutlich geschwächten Kirchen in Zukunft
Diesen wurde dann die Autorität endgültig
Im neuen preußisch also protestantisch
Dominierten deutschen Reich genommen
Was wiederum die Säkularisierung stärkte
Parallel dazu gab es aber in der Kunst
Unter den vielen Romantikern einige
Die sich verstärkt dem Glauben zuwandten
Etwa die deutschen Nazarener in Italien
Was immer Bismarcks persönliche Gründe
Für den Aufbau und Ausbau des Sozialstaats
Waren brachten sie dennoch eine Wende die
Kirchen als soziale Akteure entbehrlich machte
Gegen diesen Weg gab es konservative Proteste
Versöhnungspolitik wie den Dombau zu Köln oder
Heilig begründete kaiserliche Macht und schließlich
Manch für alle vorteilhafte Konkordate mit Rom
Doch abgesehen von diesen Bremssteinen einer
Kulturellen Entwicklung hin zur Säkularisierung
Die uns bis heute kirchliches in Schulen beschert
Den Laizismus ausbremst geht es gut voran
Das multikulturelle Zusammenleben hat eine
Neue vorher unbekannte Toleranz entstehen
Lassen auch wenn es dabei wie immer noch
Einige extremistische Ausnahmen immer gibt
So können wir etwa momentanes Erstarken
Rechtsradikaler Kräfte etwa beim AfD gerade
Im orientierungslosen Osten der Republik als
Eine Art Pendelbewegung vor Auflösung sehen
Selbiges dürfte für die islamistische Bewegung
Gelten die von den autokratischen Herrschern
Reicher Ölstaaten lange finanziert nur eine Art
Pendel ins Extrem vor der Auflösung wohl ist
Die Religiosität gehört in westlichen Demokratien
Vollständig ins Privatleben auch wenn in den USA
Zur unrühmlichen Wählerwerbung bei den Sekten
Leider immer noch Ausnahmen gemacht werden
All dies ist eine logische Folge der Herrschaft
Des Rechts das rational logisch sich nicht mit
Ideen eines Gottesstaates vereinbaren lässt
Der Rechtsstaat brachte die Emanzipation
Diese funktionale Befreiung weil das bessere
System für den nachhaltigen ökonomischen
Erfolg rechtsstaatlich demokratisch auch ist
Hat Glauben allein die Moral noch belassen
Zur Begründung moralischen Handelns als
Gehorsam gegenüber Gottes Geboten was
Vernünftig betrachtet allein kontraproduktiv ist
Blieb dem Glauben noch eine Rolle am Rand
Diese zu überwinden um endlich Moral als
Aufgeklärt und vernünftig zu begründen wird
Die Aufgabe der Aufklärung der Zukunft sein
Faktisch hat der Glauben keine Bedeutung mehr
Diese strenge Trennung der staatlichen Ordnung
Von religiöser Praxis ist die Basis einer am Recht
Orientierten und also berechenbaren Gesellschaft
Die ökonomischen Interessen durchaus entspricht
Der demokratische Rechtsstaat hat sich als das
Langfristig nachhaltig erfolgreichste und stabilste
Prinzip der staatlichen Ordnung erwiesen warum
Es sich in der Praxis von alleine durchsetzen wird
Die gerade Wehen beim Untergang der arabischen
Fürstentümern und ihrer von altertümlichen Denken
Im Geist des Chauvinismus geprägten Kulturen sind
Ein Nachbeben einer längst laufenden Bewegung
Die Welt ist nicht in viele getrennte Kulturen sondern
Eine immer leichter und besser kommunizierende
Wie vernetzte Welt warum sich auch die Ideen der
Säkularisierung von alleine durchsetzen werden
Betrachten wir die Beben der arabischen Welt als
Ein letztes Aufbäumen einer von der Zeit längst
Überholten Sekte die es nicht schafft sich modern
An die erforderlichen Umstände künftig anzupassen
Es mögen manche die weltweite Harmonisierung
Wie die damit verbundene Anpassung an Standards
Beklagen bedauern oder fürchten sie sind aber eine
Logische Folge gleicher Rechte für alle Menschen
Es geht nicht um eine kulturelle Kolonialisierung
Nach westlich säkularisierten Modell sondern das
Recht aller Menschen weltweit am Wohlstand so
Gut wie nur möglich zu partizipieren in Zukunft
Damit wird weltweit das Wissen als Norm
Den Glauben weiter ins Privatleben drängen
Die Bedingungen freier Märkte damit auch
Ihre emanzipierten Regeln nach sich ziehen
Sollten wir den Muslimen und dabei besonders
Den Arabern verschweigen für wie zurückgeblieben
Wir ihre Lebensform und ihr Menschenbild halten
Wie gering ihre Chancen damit am Markt sind
Einem Erdogan und seinen Türken hier sagen
Wie wenig Perspektive ihre Bewegung künftig
In Europa hat und wie sie sich damit selbst von
Chancen der abschneiden wenn sie es merken
Vielleicht müssen wir es nicht ständig provokativ
Vor uns her tragen sondern lieber die Kräfte der
Natur und ihrer Emanzipation selbständig wirken
Lassen aber dabei unserer Sache sicherer sein
Die Säkularisierung ist unaufhaltbar und logisch
Je nachdem wie geschickt sich der eine oder
Andere Fürst noch dagegen wehrt wird seine
Herrschaft noch etwas länger damit legitimiert
Solche Prozesse militärisch zu unterstützen
Hat bisher wenig gutes ergeben vor allem
Zeigt sich wie wichtig die Rolle der Frauen ist
Die sich erst selbst befreien müssen es zu sein
So gibt es in Europa noch kleinere Aufgaben
Bei der moralischen Begründung die endlich
Vom Aberglauben gelöst werden muss wie
Kant es uns schon vor 1800 lehrte
Ansonsten werden die großen Aufgaben
Der Säkularisierung in anderen Regionen
Künftig ausgefochten werden müssen wenn
Die Menschen sich geistig emanzipierten
Der Umma Gedanke des Islam lockte auch
Manche sich heimatlos fühlende Verwirrte
Aus westlichen Kulturen an in der Hoffnung
Auf Liebe und Heimat was belanglos bleibt
Die Tendenz der Säkularisierung ist positiv
Letzte Zuckungen des mafiösen Vatikan der
Gerade über alle eigenen Skandale stolpert
Belegen diese sehr vernünftige Entwicklung
Es braucht den Rechtsstaat und mit ihm
Die Verbreitung der Demokratie um den
Aberglauben weltweit mit der Vernunft
Zu besiegen und die Welt zu säkularisieren
Gelegentliche Unterstützung der Entwicklung
Schadet dabei sicher nicht aber Geduld wie
Ökonomische Unterstützung führen weiter als
Kriege oder eine Mission der Vernunft gar
Selbsterkenntnis der Freiheit wie langfristig
Ein Bewusstsein sittlicher Verantwortung als
Freies Individuum sind der dauerhafte Schlüssel
Dem wir künftig gelassen vertrauen können
jens tuengerthal 14.4.2019
Lebenswunder
Leben ist einfach
Wunderbar sagen alle
Genießer sich gern
Wer wundert sich da
Wenn sie glücklicher auch sind
Das Leben liebend
Manchmal müssen wir
Es uns deutlicher sagen
Nicht zu vergessen
jens tuengerthal 14.4.2019
Wirtschaftswunder
Wirtschaftswunder sind
Allen Aufstiegs Anfang doch
Selten auch Wunder
Wirtschaft funktioniert
Besser ohne ein Wunder
Einfach nur logisch
Maßstab des Erfolgs
Ist die Zuverlässigkeit
Eher kein Wunder
jens tuengerthal 14.4.2019
Liebeswunder
Die Liebe ist ein
Wunder meinen Opfer der
Laune der Natur
Lieber nicht lieben
Keine Lösung aber doch
Wunderbar entspannt
Liebe ist Natur
Dient natürlich Begattung
Ganz ohne Wunder
jens tuengerthal 14.4.2019
Wunderbar
Berlin du bist so
Wunderbar meinen manche
Haben immer recht
Wundere mich auch
Täglich darüber wie fern
Nähe liegen kann
Berlin ist vieles
Aber sicher kein Wunder
Eher so reell
jens tuengerthal 14.4.2019
Aprilwunder
Im April wundern
Viele Leute sich übers
Wetter jedes Jahr
Verwunderlich ist
Wie vergesslich wohl alle
Beim Wetter bleiben
Ein Alleskönner
Verdient auch Bewunderung
Wundert sich keiner
jens tuengerthal 14.4.2019
Samstag, 13. April 2019
Liebeserwartung
Jede Liebe schon vorab
Enttäuscht uns logisch
Liebhaber aber
Haben keine Erwartung
Sondern genießen
Lust oder Liebe
Ohne jede Erwartung
Wäre höchstes Glück
Bin gern ein guter
Liebhaber aber lieber
Erwarte ich nichts
Leben voller Lust
Aber stets ohne Bindung
Genügt mir völlig
Liebhaberinnen
Sind stets perfekte Frauen
Genießen wir es
jens tuengerthal 13.4.2019
Erwartungserfüllung
Erfüllt aber noch immer
Enttäuscht worden sein
Erfüllung ist stets
Höchstes erfahrbares Glück
Ohne Erwartung
Glück findet allein
Wer erwartungslos genießt
Wird niemals enttäuscht
jens tuengerthal 13.4.2019
Geschlechtererwartung
Kenne ich Frauen
Ohne jede Erwartung
Frage ich ehrlich
Männer lassen sich
Lieber mal überraschen
Als verplante Frauen
Alles kalkuliert
Niemals ohne Erwartung
Ewig unzufrieden
Keiner erfüllt je
Ihre ganze Erwartung
Wissen alle vorher
Dennoch leben sie
Lieber ständig frustriert mit
Als glücklich ohne
Dagegen hilft nur
Erwartungslos zu bleiben
Sogar bei Frauen
jens tuengerthal 13.4.2019
Erwartungsfreiheiter
Ohne Erwartung
Leben täglich genießen
Wie es uns erscheint
Die große Freiheit
Ist erwartungslos glücklich
Mit sich alleine
So heiter glücklich
Ohne Erwartung leben
Würdigt alles mehr
jens tuengerthal 13.4.2019
Erwartungsunglück
Erwartung bringt nur
Unglück in seine Suche
Nach Bestätigung
Wer schon erwartet
Hat keine Offenheit mehr
Für anderes Glück
Liebe stirbt schneller
Im Schatten der Erwartung
Als sie je entstand
jens tuengerthal 13.4.2019
Lesebuben
Helmholtzplatz durch Mitte
Über die Insel dem Ufer folgend
Bis zum Schiffbauerdamm
Mit dem Ziel mit Pfeife zum Wein
In der büchervollen Böse Buben Bar
Zu lesen bog ich hinter der legendären
Ständigen Vertretung in die Albrechtstraße
Von der nächsten Ecke waren es dann
Nur noch wenige Meter in der Marienstraße
Bis zur wunderbaren Böse Buben Bar mit
Ihrem gemütlichen Raucherkabinett
Dort ließ ich mich in einem der Sessel
Am Tisch nieder schaltete die Pfeife ein
Um in Borchardts Weltpuff Berlin zu lesen
Kam jedoch schnell in schöne Gespräche
Über die Notwendigkeit neuer Aufklärung
Die Bedeutung von Lukrez und damit den
Geistigen Zustand der Republik im Moment
Mit einem Chefredakteur und Begleitung
Es fanden sich neue spannende Kontakte
Wie lesende Neugier schon bevor ich die
Ersten Seiten selbst dort las diese Bar ist
Ein vielfältig inspirierender Ort immer wieder
Später noch für Momente der Lektüre über
Die Entwicklung der Hausmädchenerotik bei
Borchardt bevor wieder andere Gespräche
Vom Lesen dort angenehm dennoch ablenkten
Ein vielfältig anregender Abend mit neugierigen
Menschen die sich geistige Fragen stellen wie
Sie selten so geballt an einem Ort sich finden
Anregend erregende Lektüre und solche Gespräche
Nebenbei erfuhr ich noch von der neuen Inszenierung
Von Berlin Alexanderplatz im Deutschen Theater
Begeisterte einen Nachbarn für Borchardt der sich
Sogleich angeregt den geilen Titel notieren wollte
Nach schönem Rotwein und guten Gesprächen
Wanderte ich beschwingt über Linienstraße
Ackerstraße und Weinbergsweg in die schon
Auf den Berg führende Kastanienallee
Von dort war es um fast zwei Uhr inzwischen
Nur noch ein kleiner Sprung durch die Lychener
Zum Helmholtzplatz nach Hause wo ich sogleich
Den vielfältigen Leseabend bis jetzt beschrieb
Endlich wieder einen geistigen Ort in Berlin
An dem du als Leser erkannt und gewürdigt
So viel Anregung erhältst wie geben kannst
Gemütlich im Kämmerchen noch rauchend
So werden den Wanderer seine Wege wohl
Bald häufiger an diesen Ort führen der zuvor
Mit mancher Dame eher geteilte Erinnerungen
Hinterließ allein ein großer Genuß nun war
Die Bösen Buben sind geistig ein guter Ort
Was schon die vielen Bücher dort zeigen
Aber die intellektuelle Offenheit der Menschen
Dort noch ungeahnt schöner potenzierte
Was braucht es mehr als gelegentlich
Einen schönen Wein beim guten Buch
Unterbrochen durch schöne Gespräche
Wie uns schon Epikur einst lehrte
Der alte Grieche nähme noch anstatt
Der Rauchwaren ein Brot und Käse
Was den Zauber auch dort passend
Ergänzt hätte welch schöner Abend
jens tuengerthal 13.4.2019
Freitag, 12. April 2019
Glücksaufklärung
Hat die Aufklärung uns noch
Glücklicher gemacht oder das
Gegenteil inzwischen erreicht
Fraglich ist zunächst woran wir
Glück festmachen wollen und
Ob dies statistisch messbar ist
Oder immer ein Gefühl bleibt
Es gibt Indizien die für Glück
Unter bestimmten Bedingungen
Sprechen von der Sicherheit
Bis zur eigenen Gesundheit
Auch wenn wir unkalkulierbare
Faktoren wie Liebe hier einmal
Außen vor lassen müssten ergäben
Sich genug Indikatoren immer noch
Vieles spricht dafür dass wir heute
Viel glücklicher sein müssten als
Noch vor zwanzig oder mehr Jahren
Doch wird das Gegenteil berichtet
Mehr Menschen fühlen sich häufig
Verunsichert und lassen sich darum
Leichter von Populisten verführen
Die Verunsicherung weiter erhöhen
Es geht uns normativ viel besser
Aber wir fühlen uns teils panisch
In der akuten Situation schlechter
Weil sie alles zu besetzen scheint
Das Glück ist also schwer erfassbar
Einen allgemeinen Maßstab gibt es
Nirgendwo wie auch das Empfinden
Höchst unterschiedlich dazu noch ist
In allem was normativ messbar ist
Geht es uns Europäern viel besser
Den Deutschen dabei mit am besten
In einem nie gewesenen Wohlstand
Aber glücklich und zufrieden macht
Dieser Zustand scheinbar wenige
Die radikalen Gegner der ruhigen Merkel
Überschlagen sich beim Panikschüren
Erreichen wir Glück dabei eher wenn
Extreme Wünsche erfüllt werden oder
Im ruhigen ausgeglichenen Leben das
Nicht alles aber immer genug bietet
Insofern seit der Aufklärung gilt dass
Unsere allererste Aufgabe als Bürger ist
Sich aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Zu befreien könnte Glück darin liegen
Diese Befreiung wiederum könnte nahe
Am ausgeglichenen Glück liegen also
Jenseits aller Extreme eher langsam zu
Finden als rasend überholt zu werden
Gewisse äußere Faktoren erhöhen dabei
Die Chance glücklich zu werden noch doch
Scheinen diese weniger nötig zu sein um
Auf Dauer glücklich zu bleiben im Leben
Entscheidend über allen schwebt dabei
Die Haltung zum Leben wie zum Glück
Diese ist sicher auch eine Gefühlssache
Aber zumindest der Vernunft zugänglich
Das Glück der völligen Freiheit die uns
Kant mit der moralischen Autonomie in
Die Hand gab schätzen zu lernen heißt
Würdig ungestört glücklich zu sein
Dieses Glück hängt wiederum nicht am
Willen und Handeln der anderen sondern
Liegt allein in mir was mich autonom macht
Dem aufgeklärten Glück Dauer verleiht
Mag die Liebe noch so hehre Gefühle
Die Lust auch größte Befriedigung uns
Schenken glücklich werden wir erst sein
Wenn was uns ausmacht Bestand hat
Wohin es führt sich im Leben vom Willen
Wie damit der Willkür anderer abhängig
Zu machen weiß jeder der unglücklich
Schon einmal liebte einfach ins Nichts
Wer also unaufgeklärt sein Glück von
Launen Liebe oder Lust eines anderen
Abhängig macht wird nie dauerhaft dann
Glücklich sein können sondern zufällig
Vom Zufall befreit vernünftig geworden
Weniger leidenschaftlich dafür zufrieden
Findet sich Glück entsprechend unserer
Aufgeklärten Freiheit als mündig wieder
Damit vollständig glücklich ohne Mängel
Werde ich lieber vernünftig künftig bleiben
Statt auf Gefühle anderer zu trauen um
Mit mir auf Dauer somit glücklich zu bleiben
In Freiheit und vernünftig das Glück finden
Ist der sicherste Weg es auch zu halten was
Ein glückliches Leben wohl verspricht damit
Alles enthält was ich mir nur wünschen kann
Das Glück aufgeklärt anzugehen hilft sehr
Sich seines Glücks bewusst zu werden statt
Ewig im Chor der Klagenden nur zu jammern
Lieber genießen was Leben uns eben ist
jens tuengerthal 12.4.2019
Freiheitswurzeln
Wo wurzelt unsere Freiheit
Was hat das westliche Bild
Des freien Menschen geformt
Wie wurde es aufgeklärt
Erste Wurzeln liegen sicher
In der griechischen Polis
Die erstmals freie Bürger kannte
Entscheidungen an Recht band
Dort war das Recht stärker als
Die vorher Willkür auch wenn
Uns heute manches willkürlich
Vorkommt an den Entscheidungen
So etwa das Scherbengericht was
Auch über Leben und Tod mit Mehrheit
Der Stimmen statt nach Gesetzen streng
Entschied und Sokrates hinrichten ließ
Frauen und alle die nicht Bürger Athens
Aus Tradition waren besaßen noch keine
Freiheit aber zumindest der kleine Teil der
Berechtigten war freier als je zuvor einer
Die Römer voller Bewunderung für die
Griechische Kultur nach ihrem Sieg
Gaben der Freiheit der Bürger erstmals
Den nötigen zivilrechtlichen Rahmen
Auch ihr Staat wurde mit Gesetzen
Geordnet die für jedermann galten
Das Imperium tat sein Übriges dafür
Diesen Geist weiter zu verbreiten
Ob die stark individualistisch geprägten
Religionen der Christen und Juden auch
Kind dieser neuen griechischen Freiheit
Oder autark sind wird noch gestritten
Sicher gibt das Christentum anders etwa
Als der Islam dem Einzelnen eine starke
Rolle und stärkt ihn damit im Bewusstsein
Macht ihn auch sozial damit spürbar
Das Judentum weist darauf aber schon
Zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft hin
Womit es älter als Griechen und Römer wäre
Die Wurzel des Individualismus sein könnte
Die Wurzel der Freiheit des Einzelnen aber
Im Glauben an höhere Wesen zu sehen
Statt in der Abgrenzung von diesen schiene
Bei allem Verständnis eher doch paradox
So ist der Untergang Roms mit seiner
Freiheit zumindest im Imperium Romanum
Historisch auch durch das Christentum als
Faktor der geistigen Dekadenz mitbedingt
Die folgenden Jahrhunderte des Mittelalters
Waren für die Freiheit eher ein Rückschritt
Auch wenn Thomas von Aquin sie forderte
Als Teil der menschlichen Verantwortung
In der freiheitlich dunklen Phase aber
Die das Mittelalter nach Rom wurde
Bildete die Scholastik zumindest einen
Geringen Lichtblick der Vernunft noch
Die mittelalterliche Welt war eine vom
Glauben geprägte wie es bis heute in der
Islamischen Welt ohne Reformation noch
Als völlig normal angesehen wird
Das Versprechen im Jenseits erst eine
Bessere oder gute Welt zu finden ließ
Das vernünftige Bedürfnis nach Genuss
In der Gegenwart fast verschwinden
Ohne den Einzelnen und seine Suche
Nach einem vernünftigen Glück aber
Spielt die Freiheit keine echte Rolle
Warum Religion diese nie begründet
Einen individualisierenden Bruch brachte
Hier erst die Renaissance die sich von
Italien aus als Hinwendung zur Antike
Durch ganz Europa geistig ausbreitete
Bei der Lektüre antiker Texte wurde den
In enger mittelalterlicher Welt noch ganz
Gefangenen Menschen ihre Freiheit dann
Wieder bewusst als echter Gewinn
Lukrez und Cicero wirkten besonders
Dabei in Bezug zum griechischen Ideal
Lebten universell gebildete Menschen
Wie etwa ein Leonardo da Vinci auf
Ob die Reformation die Freiheit von Rom
Suchte und zumindest vielen Fürsten brachte
Eher Befreiung oder Rückschritt war wird
Wohl aus Glaubensgründen noch gestritten
Die infolge der Reformation in ganz Europa
Ausbrechenden Kriege brachten sicher
Weniger Freiheit und Bewusstsein dafür
Auch störte sie die Renaissance massiv
Die Kämpfer für den jeweils wahren Glauben
Wurden fundamentalistischer und damit
Weniger frei und tolerant womit die kurze
Phase geistiger Freiheit im Krieg endete
Zwar sprach Luther von der Freiheit des
Christenmenschen doch war diese dafür
In engen Glaubensgrenzen gebunden
Verlor alles tolerante Denken wieder
Sicher mehr der Freiheit zugewandt
Als Luther und andere Reformatoren
Waren Denker wie Erasmus von Rotterdam
Oder Michel de Montaigne etwas später
Religion die von höchsten Wesen ausgeht
Unterwirft den Menschen diesen und diktiert
Eine Ethik der Unterwerfung infolge die aber
Nach Kant moralisch logisch wertlos ist
Mit Kant sind wir mitten in der Aufklärung
Die wenige Jahrzehnte nur nach dem Ende
Der großen Kriege um Religion begann
Bis zu ihrem Ende in gruseliger Romantik
Mit dem Geist der Aufklärung begann
Die konsequente Hinwendung zum
Individuum auch im Staat als nur
Rahmen des individuellen Lebens
Auch darum ist Rousseau mit seinem
Traum vom Paradies in der Natur eher
Romantisch als aufgeklärt im Denken
Was durch sein Leiden wohl bedingt
Seine chronische Inkontinenz hinderte
Den vielfältig sicher begabten daran
Diese Talente auch auszuleben und
Das Produkt war seine Theorie dann
Er ist und wurde so berühmt als
Geistiger Vorkämpfer der Freiheit
Der dieser falsche Freund nie war
Durch Missbrauch in der Revolution
Die französische Revolution war sicher
Wie die Boston Tea Party zuvor schon
Ausdruck freiheitlichen neuen Denkens
Was das Individuum deutlich stärkte
Sie hob die Standesgrenzen erstmals auf
Verlor aber im Terreur fanatisch ihre Unschuld
In diesem wurzelte auch das hohe Lob
Rousseaus so kritisch ist es zu sehen
Mit der Aufklärung aber begann klar
Der Geist des modernen Rechtsstaat
Von Europa in die Welt zu wehen dem
Bis heute besten Garanten der Freiheit
Hier wurzelt die individuelle Freiheit
Die den enormem ökonomischen Aufstieg
Infolge auch erst begründete es zum
Modell der Menschen weltweit machte
Dort sehen wir die Grundlage heutiger
Menschenrechte wie der UN als Ort
Der die Freiheit weiter verteidigt die
Allen Menschen heute zusteht
Fern sind wir leider noch davon
Diese Freiheit für alle zu realisieren
Aberglaube und Tradition behindern
Einen guten Fortschritt weiterhin
Doch ist das Fundament nun gelegt
Muss der Geist weiter getragen werden
Damit sich alle Menschen befreien aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit
Wie wer wo wann leben möchte um
Mit welchen Traditionen glücklich weiter
Sein zu können ist immer ein Prozess
Ziel aber muss die Chance zu Freiheit sein
jens tuengerthal 12.4.2019
Tagwanderung
Der Flaneur läuft bei Tageslicht
Seine sonst Nachtwanderung
Und sieht eine andere Welt
Bedeckt und etwas grau war es
Doch dennoch lichter als sonst
Anderes fiel ins Auge während
Sonst beleuchtetes unsichtbar war
Die Stadt unterscheidet sich auch
Zwischen Tag und Nacht deutlich
Im Publikum auf den Straßen was
Tags älter und touristischer wirkt
Blüten waren trotz des grau dafür
Sichtbarer wenn sie auch mehr
Im bunten Allerlei verschwammen
Sicher mehr Kinder sah ich heute
Vom Helmholtzplatz gen Mitte
Kurz eine Freundin besucht in
Ihrem Laden dort um dann über
Die Insel wie üblich zu wandern
Die lange Ackerstraße lief ich
Durch verschiedene Welten vom
Koppenplatz in Mitte bis zu ihrem
Ende im rauhen Gesundbrunnen
Durch den schon ziemlich grünen
Humboldthain ging es hoch und runter
Bis zur S-Bahnbrücke die dann gerade
Zum Gesundbrunnencenter führte
Irgendwo dort brannten kaum war ich
Wieder zuhause angekommen wohl
Einige Autos wie die Feuerwehr meldete
Sogar mit Katastrophenmeldung von dort
Des Rauchs wegen sollten lieber überall
Die Fenster nun geschlossen werden
Doch ich hatte nichts davon mitbekommen
Dabei ist es quasi der Nachbarkiez hier
Vom Gesundbrunnen ging es über die Gleise
Auf gehobener Brücke auf den Berg wobei
Die Brücke zumindest etwas die Illusion gab
Doch ein Bergbewohner dort noch zu sein
Nach kurzem Stopp in den wie alle Malls
Einförmig hässlichen Allee-Arcaden zum
Einkauf ging es wieder zum heimischen
Helmholtzplatz der die Nacht vorbereitete
Berlin wandelt sich nicht nur um eine Ecke
In eine völlig andere Welt es kann dies auch
Je nach Uhrzeit noch weiter variieren womit
Die Verwirrung was die Stadt ist weiter steigt
Wann ist Berlin am meisten Berlin frage ich mich
In der Nacht mit den heimischen Nachtschwärmern
Am Tag mit Lastern Geschäftsleuten und Läden
Oder hat es eben unendlich viele bunte Seiten
Der Wechsel von hipper Ecke und teuer begehrt
Zu heruntergekommen oder irgendwie spießig
Braucht nur eine kleine Kreuzung die plötzlich
In eine andere Welt wieder verschwinden lässt
Diese nun wandeln sich je nach Uhrzeit noch
Zusätzlich mehrfach über den Tag warum mir
Die Bestimmung dessen wo und was nun das
Eigentliche Berlin ist völlig unmöglich wurde
Vermutlich ist das alles irgendwie Berlin aber
Nichts was immer typisch wäre als so genannt
Eine Regierungseinheit zu bilden mit Leuten
Darin die Berliner sind und bloß keine Märker
Wenn auch manche Bezirke provinzieller noch
Wirken als Teile Brandenburgs oder zumindest
Auf den ersten Blick nicht unterscheidbar sind
Doch die Bewohner alle Berliner was sonst
jens tuengerthal 11,4.2019
Donnerstag, 11. April 2019
Verständnisvoll
Liebe hat immer
Mehr Verständnis füreinander
Als real nötig
Antworten suchen
Um verstehen zu wollen
Ist dabei typisch
Einfach zu lassen
Erfordert echte Größe
Wie üben wir die
Erwarte nichts mehr
Gönne uns beiden lieber
Mehr neue Freiheit
Verstehe alles
Wieder viel zu gut leider
Bleibe also klein
Zumindest regt es
Keinen voller Verständnis
Mehr unnötig auf
jens tuengerthal 11.4.2019
Aufklärungsfreiheiten
Wir leben Dank der Aufklärung
In der freiesten Gesellschaft die
Es je gab und wissen es kaum
Mehr als solches zu schätzen
Was macht die große Freiheit aus
Die das Individuum noch über den
Wert der Gemeinschaft stellt auch
Wenn sie sich damit gefährdet
Denker wie Constant und Mill stellten
Den Einzelnen in den Mittelpunkt statt
Eines allgemeinen Willens von dem
Rousseau noch wörtlich phantasierte
Max Stirner der Hegelianer wurde
Zwar von Marx verspottet als nur
Individualanarchist hatte aber die
Bis heute gültigeren Ideen gebracht
Adam Smith verstand die Freiheit als
Prinzip das eine natürliche Ordnung
Sich in größtmöglicher Freiheit schafft
Die menschlichen Neigungen entspricht
Die westliche Demokratie hat damit
Große Vordenker der Freiheit die ihre
Prinzipien der Gewaltenteilung begründen
Auf der unser Erfolg erst gründet
Dennoch wissen viele diese Freiheit
Mit ihren parlamentarischen Bedingungen
Nur noch wenig hoch zu schätzen
Nennen den Bundestag Schwatzbude
Die tiefe emotionale Verachtung auch
Des politischen Gegners ist weniger
Demokratisch als billig populistisch
Ihr sollten wir keinesfalls folgen
Die Freiheit des anderen zu achten ist
Wenig sie verteidigen der Bürger Pflicht
Die Chance zum Individualismus ist ein
Hohes Gut wertvoller noch als Ordnung
Leichtfertig verspielen wir heute Freiheit
Für eine nur behauptete Sicherheit
Die kein Staat garantieren kann ohne
Wertvolles dafür zu bekommen als Angst
Angst ist die Munition des Populismus
Wider die Freiheit und lebt von Lügen
Deren einziger Erfolg mehr Angst ist
Für die wir Freiheit gerne aufgeben
Es gibt keine vollkommene Demokratie
Keine höhere Wahrheit in der Politik je
Wir können nur darauf achten das dabei
Vernunft möglichst mit Mehrheit herrscht
Kompromisse sind kein kleineres Übel
Sondern der Weg pluraler Gesellschaft
Auf der Suche nach Lösungen die sich
Mit der Freiheit aller verbinden lassen
Streiten wir uns über den richtigen Weg
Seien wir dabei engagiert aber immer
Zum Kompromiss der Lösung bereit
Gesellschaft hat keine höhere Wahrheit
Aufklärung heißt den Mut zu haben
Selbständig zu denken und sich damit
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Zu befreien und nicht besser zu wissen
Wagen wir endlich wieder aufgeklärt
Kritisch zu leben um unser miteinander
In Freiheit zu streiten was dazugehört
In der Politik wie in der Liebe auch
jens tuengerthal 11.4.2019
Bücherbordell
Die zusammengewürfelt wurden
Mit dem Namen von einem dann
Versehen sich gern Stadt nennen
Dank Wachstum und Masse gibt es
Hier alles für jeden irgendwo auch
Wer seine Liebe verliert muss nicht
Traurig sein sondern kauft sich neue
Manche suchen anstatt käuflichen Sex
Die Damen dazu stehen an bekannten
Ecken in der Stadt herum und sind auch
Mit nötigem Kleingeld gern zu haben
Kenne die Damen vom vorübergehen
Plaudere gelegentlich mit ihnen kurz
Als Investor tauge ich dort eher nichts
Sie gäben mir nie was ich doch suche
Besseren Sex als Huren je bieten hatte ich
Jahrelang diesen Ersatz suche ich nicht
Habe lieber geistige Liebe als körperliche
Und gehe drum ins Bücherbordell anstatt
Heute vom Helmholtzplatz zu Dussmann
Dem mehretagigen Bücherbordell was auch
Für interessierte noch musische Huren bietet
Die ich aber meist eher lieber ignoriere
Den Berg hinunter und durch die Mitte
Über den Hackeschen Markt und die
Museumsinsel ging es wieder hintenrum
Zum Bücherkaufhaus dem schönen Puff
Besonders schätze ich dort das Ledersofa
Im Erdgeschoss umstanden von schönen
Neuen Ausgaben auch der Klassiker sowie
Manch schöner Bänder vieler Bibliotheken
Vertiefte mich zunächst lustvoll dort in
Verschiedene Ausgaben von Dantes
Göttlicher Komödie mit Kommentaren
Wählte die beiden interessantesten aus
Dann machte mich mein Nachbar dort
Ein älterer Herr den ich schon kenne
Wir besuchen beide gern Abends dies
Schöne Bordell auf etwas aufmerksam
Er las Rudolf Borchardts Weltpuff Berlin
Diesen wunderbaren Roman aus dem
Berlin der Jahrhundertwende der das
Lustvolle Leben dieser Zeit beschreibt
Suchte mir noch ein geöffnetes Exemplar
Las auf seinen Rat hin einige Seiten hinein
Konnte nicht widerstehen was wäre auch
Passender an diesem Ort wohl zu finden
Voller Vorfreude auf die lustvolle Lektüre
Machte ich mich leicht bepackt sodann
Um die Museumsinsel mit kleinem Umweg
Auf dem Heimweg die 60 km zu erreichen
Der fortgeschrittenen Stunde wegen diesmal
Mit hohem Tempo ging es am Weinberg vorbei
Die Kastanienallee hinauf und um die Kulturbrauerei
Wieder in den heimisch vertrauten Kiez zurück
Kurz die Verse zur Wanderung heute nur denn
Was gibt es an der Lust schon zu beschreiben
Die wir im Bordell uns anstatt suchen aber doch
Voller Freude auf die kleine Lust nun für sich
Mit Büchern geteilt lässt sich die Einsamkeit
Gut ertragen und darum liebe ich diese Huren
Der käuflichen Liebe so sehr deren Umgang
Längst vertraute Umgebung mir wurde
Manche laufen los um bei Finya oder Tinder
Ihr verlorenes Herz wiederzufinden oder doch
Zumindest schicken zeitweisen Ersatz dafür
Ziehe die Bücher als treue Huren da vor
Da weiß ich was ich habe und muss nicht
Lange davor um den heißen Brei reden
Vielleicht einen feuchten Schoss zu lecken
Sondern lese lieber lustvoll weiter darüber
Lege sie erst zur Seite wenn die Augen schon
Zufallen und weiß sie sind nach dem Aufwachen
Wieder völlig mit ganzer Lust für mich da weil
Bücher eben doch die treueren Huren sind
Was soll ich neue Frauen suchen wenn es
Noch so viele Bücher gibt die von mir gern
Begehrt und vernascht werden und wollen
Einmal erworben für immer bei mir bleiben
Niemals einsam ist der Büchernarr so
Wieder glücklich mit neuen Geliebten
In seinem Turm angekommen freut sich
Über den Besuch im liebsten Bordell
jens tuengerthal 10.4.2019
Mittwoch, 10. April 2019
Schwarzlöchrig
Dunkle Abgründe voller
Energie vielleicht
Bilder aber des
Nichts bleiben paradox stets
Streng logisch gedacht
Also ist alles
Sichtbare nun keinesfalls
Als Loch schwarz genug
jens tuengerthal 10.4.2019
Lustbedarf
Gibt’s das in Sexshops oder
Eher weniger
Je mehr Erfahrung
Einer sammelt desto mehr
Zählt Gefühl allein
Technik ist lernbar
Freiheit heute ganz normal
Aber Gefühl fehlt
Vielleicht auch darum
Machen viele Aufregung
Um den bloßen Sex
Echtheit authentisch
Wiegt keine Technik je auf
Ungespielt eben
Es wäre normal
Keiner Aufregung weiter
Wert ansonsten wohl
Leider haben noch
Viele zu selten guten
Im Leben gehabt
Also spielen sie
Was klingen soll wie aber
Bloßes Theater ist
Hinterher weißt du
Als Mann selten wirklich was
Eine ernst meinte
Außer du kennst es
Was den Nachteil hat alles
Sonst zu entwerten
Weiß heute höchstens
Zehn Prozent können der Rest
Völlig entbehrlich
Sex ohne geht nicht
Mit aber äußerst selten
Bücher sind besser
Entweder Verzicht
Enthaltsamkeit zum Lesen
Oder Fehlversuch
Lustbedarf gibt es
Aber Erfüllung selten
Lieber mehr Lesen
jens tuengerthal 10.4.2019
Nebelritt
Eine Depression ist wie ein Ritt
Durch tiefen Nebels Einsamkeit
Bei dem es feuchtkalt an dir zieht
Und kein Land du nirgends siehst
Dichter und dichter wird dabei
Mit jedem Schritt der Nebel um dich
In dem du dich mit dir allein verlierst
Wie gut kenn ich dies Wetter schon
Nur wer sich blind in sich zurecht
Auch findet läuft nie Gefahr sich
Dabei zu verirren doch wer tat
Das je wirklich ist sich nie fremd
Doch wie fremd sind wir uns längst
Verloren an die Zweifel wenn der
Große Nebel haltlos nach uns greift
Sich über alles Leben um uns legt
Wer das nicht kennt hat nie gelitten
Kennt kein gebrochenes Herz mehr
Hat oberflächlich nur geliebt bisher
War ich fast versucht zu schreiben
Doch welch krankes Heldentum
Der Liebe wird hier zelebriert die
Glücklich uns leben lassen soll
Einen Schatz schenkt nicht raubt
Ein psychisch kranker Werther
Der nur im Tode auch enden kann
Weil er den ollen Nebel verklärt bis
Die Suppe zum Zweck an sich wird
Drum lob ich nicht die Liebe nun
Die mich in diesen Nebel schickte
Nachdem mehrfach ich sie daraus
Mühsam schon geführt wieder hatte
Nenne einfach krank was krank macht
Ungesund was mir nicht gut tut auch
Wenn jeder seinen Nebel selber hütet
Und meide künftig lieber alle Kranken
Der Nebel hat sich schnell gelegt unter
Steril klarer Atmosphäre der Vernunft
Die Krankheit niemals Heldentum nennt
Sondern zu vernünftiger Behandlung rät
Manche nennen so etwas große Liebe
Heiße es eher deren Appendix auf den
Genug im Nebel für mich gelitten ich
Künftig dankbar lieber verzichte
So spielen Herz und Darm manchmal
Seltsam nahe doch zusammen allein
Ohne Nebel erkennt jeder klar was
Wohin gehört und was verfliegt
jens tuengerthal 10.4.2019
Aufklärungszweifel
Warum zweifeln Menschen heute
Mehr an den Idealen der Aufklärung
Als je im Lauf der Geschichte noch
Änderten sich diese oder die Zeiten
Schon nach dem 2. Weltkrieg begann
Mit Adorno und Horkheimers Manifest
Von der Dialektik der Aufklärung die
Saat des Zweifels Blüten zu treiben
Gründe zu zweifeln gab es nach der
Entmenschlichung im Kriege genug
Kritisch die alten Ideale zu betrachten
Schien kantschem Geist zu entsprechen
Faschismus und Kommunismus hatten
Gezeigt wozu der Mensch fähig ist wie
Wenig die Idee steter Verbesserung noch
Passte schien es vielen damals
Das Nachkriegskind Frankfurter Schule
Aber kannte weder die EU noch 70 Jahre
Frieden im Zentrum von Europa auch den
Fall des Eisernen Vorhangs ahnte sie nicht
So ist sie heute nur noch Geschichte
Was blieben sind depressive Zweifel
Europas an sich und seinen Werten
Gegenüber der restlichen Welt nun
Begründet im Kolonialismus einem
Zugegeben dunklen Kapitel unserer
Geschichte wagen wir nicht mehr
Unsere Werte laut zu verteidigen
Zahlreiche Intellektuelle meinen
Es gäbe viele Wege zum Glück
Der westliche sei nicht für alle
Menschen der Welt wohl der beste
Eine Idealisierung der Natur wie
Des Urzustandes der Gesellschaft
Im Geiste von Rousseaus Wahn
Verwehrt dem Rest der Welt Freiheit
Wie blind merken diese Geister nicht
Dass sie den Kolonialismus fortsetzen
Indem sie Entwicklung bremsen wollen
In zu großer Toleranz alles gut finden
Auch gegenüber dem intoleranten Islam
Kuscht dieses an sich zweifelnde Europa
In den Köpfen multikultureller Geister
Hält Fundamentalismus für revolutionär
Einige der depressiven Geister hier
Die ihre Werte nicht mehr schätzen
Sehen Islamismus als eine Reaktion
Auf Unterdrückung und Kolonialismus
Es gab eine Bewegung der Befreiung
Die vieles auch in den Köpfen erstmal
Gerade rücken musste zur künftigen
Gleichberechtigung aller Menschen
Doch verkehrt sich diese inzwischen
In einen depressiven Zweifel an sich
Wie den errungenen Werten der nun
Menschen vor sich schützen will
Statt allen Menschen weltweit endlich
Die Chance zu Entwicklung und Freiheit
Zu geben wird vom Naturzustand gefaselt
Den es unbedingt zu erhalten gälte
Was keiner dieser beschränkten Denker
Je für sich wollte oder akzeptierte soll
Nun der Natur der Wilden entsprechen
Die sie von Ferne lieber tolerieren
Klitorektomie und andere unmenschliche
Formen der Unterdrückung von Frauen
Sollen als spezifisch lokal toleriert werden
Aus Angst vor einer eigenen Meinung
Europa steht für die Freiheit seit mehr
Als eines Menschenleben Länge schon
Für Menschenrechte und Vernunft wie
Sie allen Menschen weltweit zustehen
Bestehen wir auf unsere Freiheiten
Exportieren wir endlich wieder mehr
Werte als Waffen in die Welt auch wenn
Diktatoren es Kolonialismus nennen
Leben wir das Ideal der Freiheit vor
Verteidigen wir die Menschenrechte
Für alle Menschen und gegen jeden
Aberglauben auf der ganzen Welt
Menschenrechte sind universell gültig
Es darf hier keinen Zweifel geben
Keine Toleranz gegenüber Intoleranz
Damit die Zukunft aller besser wird
Afrikaner haben die gleichen Rechte
Wie Asiaten und jeder Europäer also
Hieße daran zweifeln vielmehr deren
Menschlichkeit infrage zu stellen
Wer rousseauschen Idealen folgend
Ein zurück zur Natur predigt als das
Heilmittel gerechter Zukunft hat nichts
Von der Gleichheit aller verstanden
Diese Werte des Humanismus die
Ein Kind Europas sind sollten wir
Stolz für alle Menschen verteidigen
Statt im Zweifel depressiv zu werden
jens tuengerthal 10.4.2019
Dienstag, 9. April 2019
Islamaufklärung
Oder ist er im Sinne seines so
Verehrten Propheten nicht aufklärbar
Weil es seinen Prinzipien widerspricht
Der radikale Islam würde klar sagen
Aufklärung passt nicht zum Islam
Viele Gläubige sehen das anders
Vielleicht ist es eine Frage der Zeit
Wir sind in unserer Gesellschaft heute
Mit Menschen aus einer traditionellen
Gesellschaft konfrontiert die sich jeder
Aufklärung noch trotzig widersetzen
Doch wie hoch ist deren Anteil real
Wie viele Muslime leben integriert
Ohne Probleme mit westlichen Werten
Oder sind sie immer eine Zeitbombe
Der Skandal um die Karikaturen einer
Dänischen Zeitung und das Attentat
Auf Charlie Hebdo in Paris hat Europa
In seinem Selbstverständnis erschüttert
Wie jede aufgeklärte Gesellschaft gingen
Wir hier lange von einer eher defensiven
Strategie mit langsamer Integration aus
Bei der sich Muslime anpassen würden
Die Überzeugung im überlegeneren Modell
Einer Gesellschaft zu leben die durch das
Mittelalterliche Weltbild nicht erschüttert wird
Herrschte lange Zeit in den Debatten vor
Doch ein realistischer Blick zeigt deutlich
Dass sich teilweise Parallelgesellschaften
Neben unserer herausbildeten die nach
Ganz eigenen islamischen Regeln leben
Wie groß diese Gruppe tatsächlich ist
Bleibt trotz vieler Forschung umstritten
Vermutlich beläuft sich der Anteil der
Nicht integrierbaren auf höchstens 20%
Damit wären wohl über 80% offen für
Westliche Werte und Integration sofern
Sie unter diesen eine Perspektive sehen
Könnte damit noch gut gelebt werden
Leider gibt es noch einen Anteil von etwa
10% der dem radikalen Islamismus zugehört
Die sich als Feinde westlicher Werte sehen
Ihre Beseitigung erstrebenswert finden
Diese potentielle Gefahrenquelle muss nun
Überwacht und integriert oder abgeschoben
Werden um den sozialen Frieden auf Dauer
Im Land ohne Angst sichern zu können
Das Erstarken antiislamischer Gruppen
Auch bei Wahlen hat das Problem stärker
In den Mittelpunkt gerückt als es seiner
Realen Bedeutung wirklich entspricht
Die Angst vor Attentätern und die Zunahme
Der Bereitschaft auch zu Selbstmordattentaten
In dieser Gruppe gemeinsam mit der Zustimmung
Die diese teilweise genießen potenzierte das Problem
Die Vermittlung westlicher Werte wie unseres Ideals
Der freiheitlichen Persönlichkeit wurde lange verpasst
Stattdessen wurde Multikulti gepredigt um ein friedliches
Nebeneinander wie bisher zu gewährleisten
Ein Nebeneinander bei einseitiger Verachtung
Der eigenen freiheitlichen Werte wird allerdings
In der Zukunft deutlich schwerer werden warum
Endlich mehr aktive Integration nötig scheint
Das bisherige Appeasement wird nicht funktionieren
Wie sich auch in der Politik gegenüber Erdogan zeigte
Der zu gern den starken Mann gibt aber für ein Bild
Der Gesellschaft von vorgestern nur steht
Es bedarf nun dringend mehr Einsatz bei der
Verteidigung wie Vermittlung unserer Werte
Wie deutliche Härte gegenüber den Gegnern
Die sich auch im Umfeld der Moscheen finden
Im Geist und Sinne der Aufklärung muss wieder
Deutlich gemacht und vermittelt werden warum
Die säkulare Gesellschaft das bessere Modell ist
Wie wir künftig miteinander leben wollen
Die Hinwendung zu überholten christlichen Idealen
Oder gar das Hochhalten der Kreuzrittertugenden
Wie es das rechtsradikale Milieu heute wieder tut
Ist dabei keine Hilfe sondern polarisiert unnötig
Die offene Gesellschaft muss ihre Offenheit auch
Offensiv verteidigen um ihren Idealen Wert zu geben
Statt weiter in Appeasement oder Multikulti allein
Eine Lösung des Problems zu suchen
Dem Islam den es so einheitlich gar nicht gibt
Fehlen bisher sowohl Reformation wie Aufklärung
Im Gegenteil ist durch Ölgelder eine konservative
Elite und ihre Lesart des Koran stärker geworden
Dieses frühmittelalterliche Festhalten an einem Recht
Aus eben dieser Zeit ohne die geistige Entwicklung der
Menschheit seitdem anzuerkennen hat keine Zukunft
Was hier künftig klarer vertreten werden sollte
Auch Frauen- und Familienbild der islamischen Staaten
Passt nicht mehr in unsere Zeit und überlebt dort nur
Unter den Bedingungen der Diktatur wie einer von
Kindesbeinen an gelernten Unterordnung unter die Umma
Für die Zukunft gilt es also wie es die Aufklärer taten
Auch gegenüber dem Islam kritisch fragend aufzutreten
Die Werte von Freiheit und Gleichheit zu verteidigen
Sowie deren Vorteile dem einzelnen zu vermitteln
Aufklärung heißt immer Befreiung aus der eben
Selbstverschuldeten Unmündigkeit durch den Mut
Selbständig und kritisch zu denken und sich nicht
Irgendwelchen Göttern dazu zu unterwerfen
Natürlich können und sollten wir weiterhin
Tolerant gegenüber anderen Kulturen sein
Doch für das Zusammenleben hier wird es
Nötig sein unsere Werte zu verteidigen
Der allergrößte Teil der Muslime hier
Will und tut das längst warum auch kein
Generelles Misstrauen begründet wäre
Doch sollte genau hingeschaut werden
Mehr Selbstbewusstsein auch bei der
Verteidigung unserer Werte täte uns gut
Um eine friedliche Koexistenz künftig
Sicherzustellen im Geiste der Aufklärung
Ob und wie Muslime ihren Weg zur
Aufklärung und dem mit ihr verbundenen
Freiheitlichen Menschenbild finden ist
Im Sinne Kants alleine ihre Aufgabe
Wie unser Zusammenleben organisiert wird
Welche Werte hier unbedingt gelten müssen
Dafür selbstbewusst künftig einzustehen ist
Unsere Aufgabe in Zukunft für ein Miteinander
jens tuengerthal 9.4.2019
Religionsfreiheiter
Nimmt das Bedürfnis nach Glaube
Mit zunehmendem Wissen ab oder zu
Wohin weht der Wind des Aberglauben
Unsere eigentlich postreligiösen Zeiten
Mit der Industrialisierung schon aber
Spätestens mit der Psychoanalyse Freuds
Hatte die Religion als Antwortgeber
Ausgedient und doch starb sie noch nicht
Sogar mafiöse Strukturen gemeinsam
Mit organisiertem Missbrauch lassen
Die Menschen noch nicht in Scharen
Zur Religion der Vernunft übertreten
Stattdessen blühen immer mehr
Spirituelle Heilsangebote von eher
Halbseidener Qualität ohne Verstand
Aber mit umso mehr guten Gefühlen
Sogar im Westen der die Freiheit hätte
Jeden unfreien Aberglauben zu negieren
Finden sich noch Jünger für allerneueste
Höhere spirituelle Wahrheiten überall
Das Bedürfnis danach scheint vorhanden
Wird von Verlagen gerne kräftig genährt
Weil sich massenhaft Käufer für diese
Ominösen Heilsbotschaften finden
Liegt es in unserer Natur zu glauben
Statt vernünftig nach Wissen zu streben
Warum ist das Heil der erfundenen Seele
Menschen so ernsthaft wichtig noch
Die Natur allein genügt zur Begründung
Des Bedürfnisses nach Aberglaube nicht
Da es ja vernünftig natürliche Menschen gibt
Die ohne den Unsinn glücklicher sind
Sicher wirkt die Indoktrination gerade
Aller Sekten des Glaubens die gerne
Mit Angst die Schäfchen wach halten
Ihre Reihen zur Abwehr zu schließen
Warum aber schwächelt die Vernunft
Wo sie es so leicht haben könnte
Den Menschen ein besseres Diesseits
Ohne jenseitige Umwege zu versprechen
Ist es nötig den Aberglaube deutlicher
Bloß zu stellen in seiner unwürdigen
Unmenschlichkeit um zu wecken was
Die Aufklärung einst noch begann
Die Werte werden dem Atheismus
Entgegengehalten die nur Glaube
Garantieren könne was bekanntlich
Seit Kant absurder Unsinn nur ist
Mit dem kategorischen Imperativ
Wurde jede Transzendenz für ein
Gutes und ethisches Handeln
Für alle Zeiten völlig überflüssig
Im Gegenteil sagt dieser ganz klar
Ethisch wert hat nur was dem eigenen
Gewissen ohne höhere Instanz darüber
Konsequent folgt also ohne Gott ist
Zwar sagte Kant dies als preußischer
Beamter nie wörtlich jedoch logisch
Ergibt sich dies konsequent gedacht
Es braucht zur Ethik keine Götter
Unser Handeln ist dann menschlich
Wenn es humanistischen Grundsätzen
Folgt statt höherer Weisung zu gehorchen
Die einzig bei der Dressur noch hilft
Zeit für einen Aufbruch zu einer endlich
Menschlichen Ethik die dem Gewissen
Als einzig tauglichem Maßstab folgt wie
Kant sie uns schon in die Hand gab
Streicht die Verantwortung vor Gott
Nicht 10 Gebote sollen euch leiten
Sondern ein aufgeklärtes Gewissen
Des mündig befreiten Bürgers
Wer dies konsequent endlich denkt
Hat genug Argumente gegen den
Immer noch präsenten Aberglaube
Der einzig zu Gehorsam führen kann
Wann haben wir den Mut die Natur
Unserer Freiheit ohne höhere Kräfte
Verantwortlich miteinander zu genießen
Statt erfundenen Befehlen zu folgen
jens tuengerthal 9.4.2019
Frauenspuren
In meinem Leben und dem was
Ohne sie weiterging und dafür
Dankbar zu sein macht glücklich
Nach einer Trennung tun all diese
Spuren erstmal weh doch dann
Werden sie zu schönen Erinnerungen
An einen einmal geteilten Traum
Den Traum von Liebe und Leben
Was zusammen besser sein sollte
Aber aus verschiedensten Gründen
Leider bisher nie für immer gelang
Die längste und schönste Spur lebt
In meiner Tochter als Erinnerung an
Die bisher längste Beziehung und wie
Schön ist es sie voller Liebe zu sehen
Manche hinterließen Gegenstände von sich
Veränderten meine Einrichtung immer mehr
Besonders wenn du zusammenlebtest für
Zumindest einen Abschnitt des Lebens
Einige Wochen schmerzte die letzte sehr
Deren Spuren ich überall hier noch sehe
Die ohne Gründe ging als gäb es die je
Nun genieße ich das mehr an Schönheit
Frauen sind wunderbar und bereichernd
Machten mein Leben immer irgendwie
Schöner und so schaue ich glücklich nun
Auf meine Lieben alle dankbar zurück
Trinke aus dem Geschirr der einen die
Lange schon Geschichte wurde sehe
Wie der Geschmack der anderen meinen
Veränderte und etwas edler wohl formte
Was wäre ich schlicht männlich einfach
In meinem Leben mit Büchern geblieben
Ohne all meine Frauen die so viel neues
Schöneres in mein Leben mitbrachten
Typisch Mann sitze ich vollkommen nun
Zufrieden in meiner Küche und denke
Schöner kann es kaum noch werden bis
Die nächste ihren Zauber hier verbreitet
Liebe ja Museen als stille Orte an denen
Schönes versammelt ist warum es auch
So wunderbar ist bei mir in meinem Museum
Der Lieben meines Lebens zu verweilen
Vielleicht könnte es traurig machen warum
Es hier oder dort nicht klappte aber ich bin
Als Epikuräer lieber glücklich mit dem was ist
Genieße mein immer schöneres Heim
Reich sind gerade noch all die Spuren
Der letzten zweijährigen innigen Liebe
Die sich irgendwann mit den neuen der
Nächsten vermutlich noch verfeinern werden
So sehe ich die nicht ganz kurze Reihe
Der Frauen die mein Leben bereicherten
In meinem Alltag immer gegenwärtig als
Stufen zu einem schöneren Sein nun
Dankbar für das Glück ihnen allen auch
Begegnet und nahe gewesen zu sein
Streift mich in meinem heimatlichen Museum
Die Erinnerung an vieles immer wieder
Einige Wochen schmerzt es noch sehr
Dann wird es Teil des großen Turmes
In dem ich leben und an dem viele bauten
Deren Spuren sie mir lebendig halten
Ob ich einmal ganz ankomme bei einer
Nichts mehr verbessern muss weil alles
Gut so ist frage ich mich nicht denke es
Ohnehin jedesmal zufrieden glücklich
Wenn die Lieben so museal werden
Sind sie nur noch schöne Erinnerung
Nicht mehr Schmerz und erfüllen mich
Täglich mit glücklicher Dankbarkeit
jens tuengerthal 9.4.2019
Alte Zöpfe
Alte Zöpfe sind
Rechtzeitig abgeschnitten
Schneller vergessen
Neues Leben braucht
Veränderung am Anfang
Bevor schon gewohnt
Leben fließt weiter
Auch ohne alte Zöpfe
Nur leichter eben
jens tuengerthal 9.4.2019