Sonntag, 24. Februar 2019

Glücksaufklärung

Sollten Aufklärer Optimisten sein
Wären sie besser immer Realisten
Was bewirkt Optimismus bei uns
Wohin führt uns der Realismus

Aufklärung glaubt an die Vernunft
Also Entwicklung durch Fortschritt
Sie soll den Menschen befreien
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit

Ist dieses Vorhaben noch realistisch
Sind die Gefahren nicht viel größer
Verkennt das Ideal menschliche Natur
Wird es so selbst zur neuen Ideologie

Schauen wir auf die Entwicklung der
Menschheit erkennen wir ganz deutlich
Wieviel besser es mehr Menschen geht
Dass der Fortschritt vielen mehr nutzt

Es gibt negative Ereignisse doch diese
Verändern keine positive Entwicklung
In der Geschichte der Menschheit nur
Schauen wir lieber auf das Schlechte

Nachrichten sind tendenziell negativ
Bewirken dieses Gefühl gemischt mit
Angst bei immer mehr Menschen die
Sie heute auch wahrnehmen können

Positive Nachrichten verkaufen sich
Schlechter und werden weniger ernst
Von den meisten Menschen genommen
Was das negative Gefühl noch erhöht

Alle Fakten aber betätigen deutlich
Eine positive kulturelle Entwicklung
Wie den Rückgang von Gefahren
Für das eigene Leben jeden Tag

Sich der richtigen Entwicklung wieder
Bewusst zu werden um konstruktiv
Dabei zu gestalten statt zu zweifeln
Gäbe viel mehr Kraft für die Zukunft

Wer Menschen irgend helfen will
Das Glück völliger geistiger Freiheit
Wie es der kategorische Imperativ gibt
Zu erkennen zeigt ihnen Wege dahin

Aufklärung sollte also Mut machen
Statt ständige Zweifel zu säen damit
Menschen den Mut haben sich ihres
Verstandes zu bedienen statt zu beten

Dass Intellektuelle geschätzt werden
Wenn sie negativ destruktiv zweifeln
Aber wo sie befreien eher weniger
Ernst genommen werden zeigt etwas

Wer auch von Vordenkern ständig nur
Negative Zweifel hört verliert den Mut
Aufgeklärt und vernünftig zu denken
Bleibt in gewohnten Mustern der Angst

Wer selbstverschuldete Unmündigkeit hört
Denkt er ist schuldig an einem Fehler statt
Das Potenzial zu erkennen was darin liegt
Die Chance zur großen Freiheit zu haben

Kant ist so gesehen kein strenger Mahner
Sondern ein Befreier der uns zutraut
Unseren Verstand zu nutzen um damit
Völlig befreit von Normen zu leben

Dieses Zutrauen wie seine Hoffnung
Auf den ewigen Frieden der Moltke
Längst Feldmarschall noch widersprach
Zeugen vom positiven Menschenbild

Ob der in vielem geniale Moltke damit
Auf seine eigenen Grenzen hinwies
Oder nur Lobbyist seiner Zunft war
Kann hier zum Glück dahinstehen

Heute leben zu dürfen in der besten aller
Welten ist eine großartige Chance um
Die Zukunft noch besser zu gestalten
Wären wir nicht lieber stets ängstlich

So haben sich viele längst durch die
Dauernde Berieselung mit Nachrichten
Im ständig negativen Tenor daran gewöhnt
Angst als ganz natürlich zu empfinden

Intellektuelle unterstützen dieses stets
Negative Weltbild noch durch ihre oft
Mehr rhetorisch als sachlich begründeten
Zweifel als sei Dialektik ein Wert an sich

Im ganzen Leben zweifeln wir mehr
Als mutig das Glück zu genießen
Von der Freiheit bis zur Liebe
Verhalten wir uns so unaufgeklärt

Der Wahlspruch der Aufklärung aber
Lautet noch immer sapere aude also
Habe Mut zum Glück auch der Freiheit
Wagen wir die Aufklärung als Glück

jens tuengerthal 23.2.2019

Samstag, 23. Februar 2019

Bücherblick

Im Sessel sitzen
Beim Tee auf Bücher blicken
Schenkt größte Ruhe

Wo der Samowar
Dazu noch gemütlich brummt
Stimmt wieder alles

Die schönste Liebste
Gegenüber zu sehen
Macht es vollkommen

jens tuengerthal 23.2.2019

Wahrnehmungsfreiheit

Wahrnehmungsfreiheit
Ist unser Schlüssel zum Glück
Wir entscheiden uns

Wer Nachrichten schaut
Will Schreckensbilder sehen
Gewinnt nur Grauen

Wissen über die
Welt vermitteln Nachrichten
Nie aber tun so

In Reaktion auf
Gewalt stumpfen alle ab
Schrecken wird normal

Wichtiger als was
Passiert ist was daraus wird
Wenn wir es wollen

Weniger wichtig
Werden Tatsachen dafür
Herrschen Stimmungen

Im Teufelskreis der
Medien wissen viele
Nicht mehr wie weiter

jens tuengerthal 23.2.2019

Nimmmich

Nimm mich stöhnst du
In Momenten größter Lust
Dann willst du wirklich
Feste genommen werden

Wann passiert Mann solch
Ungezügeltes Glück noch
Von Frau die dann auch kann
Weil sie genau weiß was sie will

Das Vokabular des Sex ist nie
Feministisch korrekt oder gar
Egalitär außer dieser ist harmlos
Dann ist er ohnehin entbehrlich

Mann sein und Frau sein ganz
Beides entsprechend genießen
Weil Sex leidenschaftlich sein soll
Braucht heute viel Vertrauen

Es gibt keine Gleichheit beim Sex
Einer liegt oben einer unten weil
Im Stehen nicht so gut meist ist
Sex muss geil nicht egalitär sein

Meistens liege ich längst unten
Wenn du dann auf mir kommst
Die du viel potenter auch bist
Was ich noch mehr genieße

Genieße den Sex ohne jeden
Gedanken über Herrschaft weiß ich
Wenn sie gekommen werden will
Wird es für beide richtig gut

Ob was für den Sex gilt auch sonst
Im Leben gelten müsste wäre wohl
Einen sprachlichen Gedanken wert
Zumindest würde es natürlicher

Wie vielen sexueller Feminismus
Nur zur Tarnung von Impotenz dient
Traut sich keiner mehr zu fragen
Zumindest weiß ich es lohnt nicht

jens tuengerthal 23.2.2019

Stimmungsmache

Kann Stimmung im Volk
Gesteuert werden durch
Formen von Nachrichten
Oder sind wir frei genug

Wir leben in der besten Zeit
Nie ging es so viel Menschen
So gut aber wir fühlen eher
Das Gegenteil von Entwicklung

Bekämen wir nur Zeitungen
Die alle 50 Jahre gedruckt
Wären die Nachrichten dort
In Summa wohl alle positiv

Gerne seit Schopenhauer wie
Mit Nietzsche jammern wir wie
Schlecht es der Welt geht wie
Verkommen die Zeiten wurden

Diese latent depressive Stimmung
Wirkt sich auf die Entwicklung aus
Wer jammert bekommt Anerkennung
Wer jubelt muss ein Idiot sein

Diese intellektuelle Depression erhalte ich
Am besten indem ich täglich Nachrichten
Lese und schlechte Neuigkeiten verbreite
Vor drohendem Schrecken andere warne

Ob darin System zu erkennen ist
Oder sich die Anfälligkeit zeigt
Geistig unreifer Moden am Markt
Wird eine Zukunftsfrage

Ob Russland in Europa mit Sendern
Stimmung macht und verbreitet also
Freiheit für Propaganda nutzt kann
Nur diskutieren wer kritisch sieht

Die Anfälligkeit von Netzwerken
Für Meinungsmache ist offensichtlich
Viele denken nicht mehr selbst
Sondern lassen sich mitreißen

Was hilft dagegen als Aufklärung
Wie stabilisiert sich die Vernunft
Wer regelt Zugang zu Medien
Löst der Markt diese Probleme

Sich der Stimmungslage bewusst
Werden hilft aktiv zu gestalten statt
Ahnungslos überrumpelt zu werden
Macht angreifbar unaufgeklärt

jens tuengerthal 23.2.2019

Aufklärungsangst

Angst vor Entwicklung wie
Zweifel am Fortschritt sind
Unter Intellektuellen heute
Als Überzeugung verbreitet

Keiner begrüßt neue Technik
Kaum einer glaubt noch an
Die Lösung aller Probleme
Dafür zweifeln sie ängstlich

Es ist diese Resignation eher
Das Gegenteil vom Geist der
Aufklärung und wirkt destruktiv
In der Haltung zum Leben

Der Geist zweifelt heute mehr
Als konstruktiv zu gestalten
Wer das versucht wird als naiv
Durch alle Blätter verspottet

In ihrer grundsätzlichen Furcht
Vor jeder Veränderung schließen
Sich die meisten Menschen dem
Eher nörgelnd täglich noch an

Pessimismus und Verzweiflung sind
Zur geistigen Grundstimmung einer
Gesellschaft die sich am Abgrund fühlt
Wie ein zynischer Trotz geworden

Es wird Houellebecq gelesen dieser
Leicht depressiv jammernde Griesgram
Wird hochgejubelt weil er spiegelt was
Geistige Onanie real bloß erzeugt

Fortschritt wird den Idioten aus dem
Silicon Valley von Google zugeordnet
Geld gilt ohnehin als völlig geistlos
Entwicklung gilt als zweifelhaft

Es mag gute Gründe zur Kritik an
Sozialen Medien geben die nichts
Zur Hebung der Moral tun und mit
Daten Unmengen Geld verdienen

Kern der Aufklärung aber bleibt
Kommunikation für Fortschritt
Statt als zynische Bremse nur
Jede Entwicklung anzuhalten

Der Geist gibt sich folglich derzeit
Antiaufklärerisch ist also reaktionär
Was jede Entwicklung behindert
Kein liberales Ziel mehr verfolgt

Für den Fortschritt aufzustehen
Die Zukunft gestalten wollen statt
Depressiv nur zu jammern fällt
Vielen schwerer als ihr Muster

Wer es tut wird verspottet und gilt
Bestenfalls als naiver Techie
Der den Kontext nicht begreift
In dem alle depressiv jammern

Die Angst hält die geistige Welt
Völlig gefangen aus der nichts
Konstruktives mehr zu hören
Keine Vision eines Candide

Es gibt Gründe zur Vorsicht
Keine Idee erwies sich als perfekt
An den Folgen mancher leiden
Menschen teilweise bis heute

Aber ohne Entwicklung ist die
Menschheit geistig gestorben
Im Öko-Korsett was zusätzlich
Geistige Beweglichkeit hemmt

Wer für Freiheit und Aufklärung
Den Geist der Toleranz eintritt
Will Entwicklung statt ewig
Depressivem Gejammer nur

Doch schon ängstlich ahnen wir
Wie die geistig impotenten in den
Redaktionen der Feuilletons diesen
Zerreißen oder ignorieren werden

Es herrscht heute mehr Angst vor
Der Aufklärung als Wille zur endlich
Gestaltung gemeinsamer Zukunft
Die ohnehin kein Geist mehr sieht

jens tuengerthal 23.2.2019

Freitag, 22. Februar 2019

Lusterhaltungssatz

Sehe ich die schönsten Formen
Der Liebsten vor mir wächst gleich
Die Lust mir ins unermessliche
Ist sie so heiß wie beim ersten mal

Den meisten Paaren geht die Lust
Irgendwann ein wenig verloren
Zumindest wird sie meist weniger
Kannte ich aus Erfahrung genauso

Du kennst den Körper des anderen
Hast alles überall schon erobert
Auch der Sex verläuft meist ähnlich
Es wird halt ein wenig langweilig

Dann geht die sexuelle Energie verloren
Was ja physikalisch unmöglich wäre
Zumindest verwandelt sie sich dann in
Andere weniger erotische Formen

Nicht so bei meiner Liebsten auch
Wenn wir uns längst auf jede nur
Irgend denkbare Art verschlangen
Ist meine Lust nie weniger geworden

Im Gegenteil je länger ich sie liebe
Desto vollkommener finde ich sie
Und so fragte ich mich was ist der Trick
Die sexuelle Energie so zu erhalten

Ist es der Reiz von Spannung und Zweifel
Der immer wieder Bestätigung sucht
Will diese schönste Frau wirklich mich
Oder endet der Traum wie alle davor

Zwar gäbe es gute Gründe an meinem
Übermäßigen Glück aus Erfahrung zu
Zweifeln und daran zu verzweifeln
Doch habe ich keinerlei Zweifel

Es passt überall einfach perfekt
Will nie wieder eine andre da ich
Aus Erfahrung weiß sie erreicht keine
Nichts war je schöner im Leben

Ist es einfache Physik das Energie
Eben nicht verloren geht nur warum
Ging sie dann vorher immer verloren
Warum ist diesmal alles ganz anders

Könnte die sich gegenseitig stets
Geschenkte Befriedigung das Moment
Anhaltender Kontinuität diesmal sein
Doch kannten wir es beide schon

Zwar nicht so gut oft und intensiv
Aber als logische Begründung für
Die Energieerhaltung genügte das
Nach voriger Erfahrung kaum

Immer kam nach Wochen spätestens
Aber Monaten der Reiz anderer auch
Wenn ich nichts besseres erwartete
Dieser fehlt nun aber vollständig

Habe alles in einer und bin damit
Vollkommen zufrieden aber doch
Nie davon gesättigt oder ermüdet
Was nur auch an ihrer Schönheit liegt

Hatte nie so perfekten Sex im Leben
Es stimmt einfach alles und immer
Noch steigert sich die Spannung
Dabei zwischen uns verzaubert

Wo kommt diese zusätzliche neue
Energie plötzlich her soll sich doch
Diese physikalisch höchstens erhalten
Nicht aber aus dem Nichts steigern

Ob die große Liebe und also Gefühl
Genügt die Steigerung physikalischer
Energie was sexuelle Lust sicher ist
Zu erklären kann scheint zweifelhaft

Kann ein emotional geistiger Vorgang
Die Potenz steigern und alle Lust
Dabei noch immer wieder übertreffen
Scheint möglich aber unpräzise

Damit verlöre sich diese Untersuchung
In Versen zur Erhaltung sexueller Energie
Im emotional unpräzisen Wischiwaschi
Was sich nie verallgemeinern ließe

Viel mehr spricht für die Vermutung
Dass die Kontinuität der Lust in der
Entschiedenen Singularität wurzelt
Was ungeheure Energien freisetzt

Kann ja nur hoffen dass es ihr weiter
Genauso geht wie mir aber wenn
Scheint Monogamie der Schlüssel
Die Energie miteinander zu erhalten

Weil es auf der einsamen Insel
Unserer übersinnlichen Lust nur
Uns beide gibt werden alle vorher
Verschwendeten Energien genutzt

Bin ja kein Physiker bloß ein hier
Mutmaßender Dichter der was er
Schreibt nie berechnen könnte sich
Aber in seiner Geilheit gewiss ist

Der Schlüssel zum größten Glück
Wie unendlich wachsender Energie
Scheint die Ausschließlichkeit zu sein
Welch einfacher Weg zum Glück

Wir müssen uns nur gemeinsam
Füreinander ganz entschließen
Dann haben wir unendlich Energie
Einander für immer zu genießen

Ob das nun eine Märchenformel
Oder mehr Dichtung als Wahrheit ist
Mögen Physiker einmal entscheiden
Mir genügt es so zu genießen

jens tuengerthal 22.2.2019

Freiheitskämpfer

“Es lebe die Freiheit!”
Waren Hans Scholls letzte Worte
Vor seiner Hinrichtung heute vor
76 Jahren durch die Schergen des
Nationalsozialistischen Regimes

Für die Freiheit und das Recht
Zu sagen was er sah und erlebte
Hatten er und die anderen Mitglieder
Der Weißen Rose ihr Leben riskiert

Sie lebten nicht mehr aber mit ihnen
Lebt die Erinnerung an das gute
Deutschland und bürgerlichen Widerstand
Der demokratisch und leiser war

Das Leben riskieren damit die Freiheit
Aller und vor allem der anderen weiter
Leben kann heißt der Freiheit mehr
Wert geben als dem eigenen Leben

Keiner kann das verlangen weder
Von sich noch von anderen aber
Wer es wagt verdient Bewunderung
Als Bürger und Demokrat aus der Mitte

Hans und Sophie Scholl waren keine
Antifaschisten wie es so gerne hinter
Dem faschistoiden antifaschistischen
Schutzwall für Widerstand benutzt wurde

Sie waren christlich bürgerlich demokratisch
Aus der Erfahrung des Grauens hatten sie
Den moralischen Schluss gezogen endlich
Handeln zu müssen gegen den Terror

“Es lebe die Freiheit” diese letzten Worte
Hans Scholls stehen für alles was Mut gibt
Sich für die Gemeinschaft einzusetzen
Statt zu staatlichem Terror zu schweigen

Es ist gut wenn die Bundesrepublik heute
Diese mutigen jungen Menschen ehrt die
Für das gute Deutschland standen was
Zu lange blind geschwiegen hatte

Ob sie Vorbild oder Beispiel einem sind
Möge jeder vor seinem Gewissen entscheiden
Nicht jeder ist Widerstandskämpfer auch ist
Fraglich was welches Risiko einem wert ist

Die Flugblätter der Weißen Rose haben
Weder den Krieg früher beendet noch einem
Menschen das Leben gerettet dafür viele
Die daran beteiligt ihres gekostet

Sie dienen heute dem Gewissen des
Demokratischen Deutschland sich auf
Einen besseren Weg gemacht zu haben
Sind ein Vorbild für schlechte Zeiten

Brauchen Menschen Vorbilder die ihr
Leben für eine Idee von Freiheit riskieren
Den Tod für Gerechtigkeit in kauf nehmen
Die damals noch dem Gesetz widersprach

Ja unbedingt brauchen wir sie jetzt
Wo die Freiheit von vielen Seiten
Unterminiert wird mit populistischen
Versprechen an schlichte Gefühle

Aufrechte und kritische Bürger die
Über Gewissen und Verantwortung
Reflektieren handeln entsprechend
Den Idealen der kantschen Aufklärung

Dankbar sehe ich diese Vorbilder
Wie die letzten Worte von Hans
“Es lebe die Freiheit!” und weiß
Nichts scheint gerade dringender

jens tuengerthal 22.2.2019

Lauffreiheit

Die Freiheit zu laufen
Ist die erste Freiheit
Wir lernen sie alleine
Wenn wir so weit sind

Manche schon vorm 1.
Geburtstag andere später
Aber alle laufen irgendwann
Gewinnen damit neuen Raum

Wer sich aufrichtet erreicht
Vorher unerreichbares
Kann sich schneller bewegen
Zumindest nach kurzer Zeit

Irgendwohin laufen ist Ausdruck
Unserer Bewegungsfreiheit die
In unserer Natur als Jäger und
Sammler bereits angelegt ist

Viele verlernen das Laufen
Vor lauter alltäglichem Sitzen
Sind sie schnell außer Puste
Statt einfach nur zu laufen

Andere rennen anstatt
Ruhig und vernünftig zu
Laufen als hetze sie wer
Oder erreichten sie mehr

Wer rennt schafft wohl mehr
Kilometer in kürzerer Zeit aber
Dafür nie so viel wie all jene
Die in Ruhe lieber laufen

Die Umgebung dabei betrachten
Dinge wahrnehmen und Wege
Neu suchen gehört genauso zum
Laufen wie relative Ziellosigkeit

Ein freier Läufer der eher flaniert
Denn überhitzt joggt erlebt mehr
Schädigt sich weniger bei gleicher
Langfristiger Trainingswirkung

Über vierzig Kilometer am Tag
Ist ohne Marathontraining möglich
Dabei kann ich nach Laune auch
Pausieren oder anderes tun

Der Freiheit zu laufen frönend
Bin ich über 6600 Kilometer
Im letzten Jahr durch Berlin
Entspannt nebenbei gelaufen

Dabei habe ich mehr gesehen
Vor allem mich mehr bewegt
Als die meisten Urlauber je tun
Ohne irgendwo hin zu müssen

Laufe eigentlich nie gegen die Uhr
Habe keine festgelegten Strecken
Sondern entscheide nach Laune
Wohin und wo entlang es geht

Solange ich irgend laufen kann
Werde ich immer weiter laufen
Ohne etwas damit zu wollen
Als die Freiheit zu genießen

Stelle mich hin und laufe los
Ziehe nur passende Schuhe
Auch für längere Wege an
Bleibe ansonsten wie ich bin

Trage keine Laufkleidung oder
Ähnlich sportlich modisches Grauen
Was uns im Grünen entgegen hüpft
Ganz ohne ästhetisches Empfinden

Der laufende Flaneur ist er selber
Ist so zivil und auffällig wie sonst
Kleidet sich einfach angemessen
Braucht keine Extrawürste dafür

Der Läufer mischt sich als Flaneur
In Tempo und Erscheinung völlig
Unauffällig unter die anderen
Zwischen denen er einfach läuft

Muss ich doch irgendwann mal
Irgendwo hin und pünktlich sein
Nehme ich mir großzügig Zeit
Um frei dort hin zu flanieren

Laufen Liebe Bücher und Tee
Mehr brauche ich nicht mehr
Genieße mein Leben also
Bis ich nicht mehr laufe

Die Freiheit mich zu bewegen
Ohne Anstrengung oder Aufwand
Überall hin zu kommen ist mehr
Als viele erreichen die nur träumen

Lauft lieber einfach los statt noch
Weiter zu warten ob doch noch
Irgendein Wunder geschieht was
Alle Erwartungen noch übertrifft

Laufe täglich erwartungslos los
Genieße es in jedem Moment
Bin so ein glücklicher Läufer
Der keinesfalls Sport machte

Will nicht erzählen was ich so
Ganz nebenbei abnahm an Fett
Wie an Muskeln wieder zunahm
Weil Laufen kein Ziel haben soll

Laufen ist unsere große Freiheit
Sie zu genießen macht glücklich
Dabei muss ich nichts sonst erleben
Sondern genieße die Bewegung

Laufen als Bewegung entspannt
Ohne anzustrengen hält es uns
Zugleich in ständiger Bewegung
Wie es unserer Natur entspricht

Mit seiner Natur im Einklang
Sich etwas Gutes zu tun um
In Bewegung ruhig zu werden
Scheint perfekte Meditation

jens tuengerthal 22.2.2019

Liebesfreiheit

Liebe meine Frau
Aus freiem Willen allein
Ohne jeden Zwang

Wir passen perfekt
Aber könnten auch anders
Das macht es wertvoll

Freiheit zur Liebe
Macht unsere Entscheidung
Zur füreinander

Ohne die Freiheit
Gäbe es keine Liebe
Sondern nur Zwänge

Sich wollen können
Allein wäre Grund genug
So glücklich zu sein

jens tuengerthal 22.2.2019

Gestaltungsfreiheit

Es besteht wirklich
Entscheidungsfreiheit
Wie ich mich fühle

Manches beeinflusst
Ungefragt meine Psyche
Meine Haltung nie

Was Gene meinen
Oder Anlagen wollen
Ist mir ganz egal

Freiheit verteidigt
Fähigkeit zur Entscheidung
Da genügt Meinung

Meinung habe ich
Sie gestaltet Wirklichkeit
In meinem Alltag

jens tuengerthal 22.2.2019

Dunkelwach

Die innere Uhr
Ist ein besserer Wecker
Als äußere je

Der natürliche
Rhythmus unseres Körpers
Weckt uns wenn bereit

Bei manchen passt es
Zu den äußeren Pflichten
Vielen weniger

Leichter fällt es mir
Wenn ich auch will was ich muss
Dann leitet sie mich

In Harmonie heißt
Inneres und Äußeres
Passend zu machen

jens tuengerthal 22.2.2019

Donnerstag, 21. Februar 2019

Freiheitserklärung

Viele begeben sich freiwillig
In Abhängigkeit unter Aufgabe
Ihrer geistigen Freiheit meinen
Dies sei ihre Glaubensfreiheit

Es steht im Rechtsstaat jedem frei
Zu glauben was ihm gefällt jedoch
Gibt es keine Pflicht zur Unterwerfung
Unter irgendein höheres Wesen

Wer dies möchte weil es ihm so
Gefällt soll es bewusst tun aber
Wann tut das jemand freiwillig
Der bereits hineingeboren wurde

Kleinste Kinder werden bereits
Durch einen Initiationsakt in die
Gemeinschaft der Gläubigen
Ungefragt aufgenommen

Dies geschieht teilweise irreversibel
Durch eine Beschneidung oder auch
Durch Taufe mit Folge für ihr weiteres
Leben als dann der je Kirche zugehörig

Solches Verhalten beruht auf Tradition
Wo mit der Begründung des Schutzes
Eine frühestmögliche Einbindung aller
Unter eine Konfession erreicht wurde

Damit wird bereits kurz nach der Geburt
Die Freiheit ohne Götter zu leben denen
Geraubt die im Glauben aufwachsen
Was eine Form des Missbrauchs ist

Zum inflationären Kindemissbrauch durch
Die Kirchen kommt also schwerwiegender
Noch der Raub der moralischen Freiheit
Der Gläubige moralisch inkompetent macht

So wird einem großen Teil der Menschen
Bereits vor Erreichen des Erwachsenenalters
Die Möglichkeit geraubt in Freiheit zu leben
Ihr Handeln vor dem Gewissen zu verantworten

Die Wirksamkeit der moralischen Instanz
Des kategorischen Imperativs wird dadurch
Weitgehend ausgehöhlt allein um Tradition
Wie gewohnte Ordnung zu erhalten

Wer nie die Möglichkeit hatte die Freiheit
Seines Gewissens kennenzulernen wird
Nur Gehorsam gegenüber einer höheren
Geglaubten Instanz als Moral lernen

Solche Menschen sind nie wirklich frei
Geschweige denn aufgeklärt im Sinne
Der kantschen Definition die uns erst die
Voraussetzung der Freiheit an die Hand gibt

Aus Tradition und Trägheit ist vielen
Der Umfang ihrer Freiheit wie damit
Auch moralischen Verantwortung unklar
Dafür beten sie und sind gehorsam

Zwar sind für einen Staat solche Bürger
Leichter zu führen als alle kritischen die
Kraft ihres Gewissens ihr Handeln prüfen
Sie brauchen nur klare Regeln dafür

Doch wer weiß wie wenig eine solch
Nur gehorsames Verhalten moralisch
Wert ist bemerkt wie kontraproduktiv
Diese Erziehung für den Staat ist

Es muss sich jeder selbst befreien
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Eine Anleitung wäre dazu untauglich
Erklärt werden kann die Freiheit aber

Ein Staat der moralisch handelnde
Bürger möchte muss ihnen dazu die
Bestmögliche Gelegenheit geben
Was Verständnis der Freiheit bedeutet

Religiös erzogenen Kindern wird diese
Möglichkeit vorab entzogen was nicht
Im Interesse der Gemeinschaft sein kann
Die von verantwortlichen Einzelnen lebt

Auch ist Gehorsam nach Ordnungen
Außer in Ausnahmefällen immer falsch
Da es die moralische Entscheidung raubt
Sie durch stupiden Gehorsam ersetzt

Wer verantwortlich handeln soll muss
Den Umfang seiner Verantwortung
Begreifen da sonst nicht moralisch
Für ein Handeln entschieden werden kann

Wer Kinder und Bürger also zum Gehorsam
Durch Sanktionen erzieht erreicht damit
Das Gegenteil von moralischen Handeln
Es ist nur ein schlechter Kompromiss

Teilweise werden Sanktionen nötig sein
Um eine komplexe Gesellschaft noch
Funktionieren zu lassen doch haben diese
Nie einen moralischen Zweck oder Wert

Damit Menschen moralisch handeln
Müssen sie sich frei dafür entscheiden
Also dabei allein ihrem Gewissen folgen
Wir praktizieren es noch umgekehrt

Dennoch wundern sich Menschen noch
Über unmoralisches Verhalten oder die
Verletzung von Normen denen zu folgen
Keiner moralisch vorher gelernt hat

Wer möchte dass seine Bürger gut
Handeln muss ihnen die Möglichkeit
Moralisch und intellektuell geben
Wer sie vorher raubt verhindert es

Die Befreiung aus der Abhängigkeit
Mit Verkündung der Freiheit ist darum
Die wichtigste Aufgabe der Erziehung
Aus der dann Verantwortung erwächst

Gehorsame Menschen handeln nie
Moralisch sondern wie Maschinen
Bloß programmiert ohne jemals eine
Moral oder ein Gewissen nötig zu haben

Im Sinne eines dauerhaften Friedens
Wie der Chance moralischen Handelns
Steht die Befreiung aus der Unmündigkeit
Für jeden Bürger für sich an erster Stelle

Dazu bestmögliche Bedingungen zu schaffen
Ist die erste und oberste Pflicht jeden Staates
Wer es verhindert schadet der Gemeinschaft
Mehr als je ein Gesetz nutzen könnte

Gesetze sind immer nur Kompromisse die
Ein Zusammenspiel gewährleisten sollen
Sie haben keinen moralischen Mehrwert
Im Gegenteil sind sie erstmal schädlich

Wer Aufklärung erreichen will statt nur
Ein Theater gehorsamer Puppen wird
Die Möglichkeit zur Gewissensentscheidung
Den Bürgern in Freiheit geben müssen

Dies fängt wie dargelegt schon bei den
Kindern an die nicht ungefragt einfach
Vor dem erwachsenenalter Teil einer
Glaubensgemeinschaft werden dürften

Es geht weiter mit der Erziehung zur
Verantwortung im Sinne der kantschen
Ethik des kategorischen Imperativs die
Bürger erst aufgeklärt handeln lässt

Dies ist bei bestehenden Traditionen
Noch ein langer Weg mit Widerständen
Den Aufklärer aber ruhig und entschlossen
Im Dienst der Freiheit gehen sollten

jens tuengerthal 21.2.2019

Gegenaufklärung

Vernunft und Fortschritt haben
Seltsam genug viele Feinde die
Aufklärung und also Befreiung
Auf jede Art verhindern wollen

An erster Stelle steht noch immer
Die Religion also der Aberglaube
Was das gleiche ist sich allein durch
Formale Anerkennung unterscheidet

Glaube setzt geistige Grenzen
Indem er Wahrheiten behauptet
Die Nachdenken entbehrlich machen
Natur durch Höheres ersetzt

Als Beweis des geglaubten Unsinn
Genügt die Masse der Anhänger
Der ähnliche Muster als Beweis
Für natürliche Notwendigkeit nimmt

Wir wissen längst es gab keine
Schöpfung noch einen Schöpfer
Sondern natürliche Evolution mit
Verbesserung durch Auslese

Warum Menschen sich noch
An überholte Traditionen klammern
Ist vernünftig schwer erklärbar
Es genügte ein vertrautes Gefühl

Weltweit wehren sich Gläubige
Auch in aufgeklärten Demokratien
Gegen jede geistige Befreiung
Sind ein ermüdender Bremsklotz

Daneben gibt es neue Gläubige
Welche die Ökologie anbeten
Glauben nur Rückschritt sei noch
Verantwortlicher Fortschritt

Von gläubigen Impfgegnern
Zu dogmatischen Veganern
Die alle Welt bekehren wollen
Reicht das Spektrum der Feinde

Seit der elenden Romantik die
Als Gegenbewegung noch zur
Kritischen Aufklärung begann
Kämpfen wir gegen Unvernunft

Intellektuelle besonders finden
Naturwissenschaft als primitives
Handwerk an der Natur ohne
Nötige geistige Basis dabei

Dies verkennt die Entwicklung
Ohne Wissen über seine Natur
Lässt sich zum Wesen nichts sagen
Was annähernd vernünftig wäre

Blindheit der geistigen Szene
Führte zu gegenseitiger Ignoranz
Die nur Vorurteile nachbetete
Statt sich weiter zu befruchten

Befruchtung diese zutiefst
Sexuell lustvolle Wort drückt
Die Schönheit des Vorgangs aus
Der leichtfertig verloren ging

Wie du in Berlin als Intellektueller
Links oder nicht existent bist egal
Wie vernünftig dir dies erscheint
Fehlt auch hier jede Befruchtung

Die geistige Suppe Berlins kocht
Für sich wird langweilig wie ein
Treffen linker Politiker mit eben
Irgendwie erwartbaren Ergebnissen

Den Brückenschlag über Grenzen
Versuchen wenige Köpfe bisher
Dabei wäre es für Zukunft wichtig
Einander wieder zu bereichern

Neurowissenschaften gehören zur
Ethik und Philosophie weil ohne
Sich keiner verantwortlich noch
Ein Bild von der Welt machte

Enge geistige Grenzen vieler
Gefördert von Parteilichkeit stets
Machen die Welt viel enger noch
Als sie es aufgeklärt wohl wäre

Das Zeitalter der Aufklärung ist
Bald 300 Jahre nun vergangen
Aufgeklärter sind viele noch nicht
Pflegen alltäglichen Aberglaube

Sogar mein Vater ein eigentlich
Hervorragender Naturwissenschaftler
Huldigt privat noch dem Aberglaube
Was als normal empfunden wird

Respekt gegenüber dem was wir
Nicht wissen zeigt sich nicht darin
Dass wir Aberglauben pflegen doch
Gehört er vielfach längst zur Tradition

Wie Vernunft und Aufklärung künftig
Mit diesen bremsenden Kräften der
Entwicklung umgehen entscheidet
Auch über ihre überall Akzeptanz

Gläubigen täglich zu sagen wie
Dumm und naiv ihr Beten doch sei
Zeugt von schlechtem Geschmack
Wie die Ignoranz aller Traditionen

Zwischen aufgeklärter Vernunft und
Emotionaler Bindung aus Tradition
Liegt der wohl friedlichste Weg
Was gut für die Aufklärung wäre

jens tuengerthal 21.2.2019

Glaubensfrei

Glaubensfreiheit heißt nicht
Ihr dürft glauben was ihr wollt
Solange ihr an Höheres glaubt
Sondern heißt auch frei vom
Überkommenen Aberglauben
Wie jedweder horizontalen
Beschränkung zu sein nur
Wie gut das real tut
Haben viele noch
Nicht bedacht

jens tuengerthal 21.2.2019

Stromlos

Köpenick ohne
Strom ein riesiger Skandal
Für dreißig Stunden

Vielmehr haben nie
Mehr Strom ohne Geld
Was war skandalös

jens tuengerthal 21.2.2019

Schlafnah

Wie die Liebste ganz
Nah gegenüber noch schläft
Macht glücklich genug

Frühaufsteher sind
Doppelte Genießer also
Sehen wach Schläfer

jens tuengerthal 21.2.2019

Morgendämmerung

Wenn die Wand wieder
Gegenüber sichtbar wird
Endet das Dunkel

Mehr sehen
Aber viel weniger weit
Offenbart Enge

Manchmal haben wir
Lieber noch Illusionen
Über die Grenzen

jens tuengerthal 21.2.2019

Liebestrunken

Trunken einschlafen
Bei der Liebsten erwachen
Ist alles gut so

jens tuengerthal 21.2.2019

Staatenlos

Staatenlos werden
Wird wieder leichter heute
Terrorismus genügt

Keine Abschiebung
Keine Verantwortung mehr
Dazwischen leben

jens tuengerthal 21.2.2019

Missbrauchsgipfel

Der Vatikan lud
Zum Missbrauchsgipfel
Als wär's nicht genug

jens tuengerthal 21.2.2019

Mittwoch, 20. Februar 2019

Seelenevolution

Gab es eine Evolution der Seele
Wie Mensch gern seinen Geist nennt
Den er vom Körper dafür abspaltet
Als sei das Hirn ein Sein für sich

Nach allem was wir wissen hat
Was Menschen Seele nannten
Keinen Ort im Körper sondern
Drückt nur Unverständnis aus

Unverständnis hinsichtlich der
Hohen Komplexität der Evolution
Die nach Naturgesetzen immer
Nur nicht immer geordnet verlief

Was wir nicht erklären können
Dafür suchen wir uns Ersatz
Mit Mythen die sich weltweit ähneln
Weil wir uns eben ähnlich sind

Unverständnis für die Neigung zur
Entropie der Unordnung die uns
Nicht nur kein sicheres warum gibt
Sondern Varianten noch probiert

Durch Kenntnis neuronaler Netze
Die unserem Gehirn zugrunde liegen
Wurde immer mehr erklärbar wie
In Mechanik sogenannte Seele liegt

Sie ist weder ein Organ noch existent
Sondern drückt unser Unverständnis
Für die Komplexität der Natur nur aus
Die wir benannten statt zu forschen

Ein sich selbst bestätigendes System
In allen Gesellschaften Religion genannt
Verstärkte den Aberglauben an das
Wesen außer uns noch über die Zeit

Es gibt in der Natur nichts außer Natur
Sie funktioniert im Zusammenspiel mal
Besser und mal schlechter wobei sich
Erfolgreiches irgendwann durchsetzt

Ob es der Gesellschaft nutzt eine Seele
Anzunehmen um das Zusammenleben
Ihrer Mitglieder angesichts der hohen
Komplexität zu erklären bleibt fraglich

Deren angebliche Unsterblichkeit
Oder Wanderung in anderen Kulturen
Gab den Priestern Macht über das Leben
Hinaus in ein erdachtes Jenseits dazu

Warum Menschen besser sein sollen
Die sich vor einer anderen Welt fürchten
Als jene die versuchen zu genießen was ist
Lässt sich logisch nicht erschließen

Der Fall Kaspar Hauser und andere
Zeigen wir kommen immer wieder neu
Ohne Wissen auf die Welt was sich in
Wandernder Seele sammeln würde

Warum so viele Menschen bis heute
Dem Aberglauben folgen es gäbe in
Der Natur eine Seele die über allem
Läge und wachte erschließt sich nicht

Es ist ein Muster der Erklärung was
Versucht fehlendes Wissen durch
Dann Glaube zu ersetzen an eine
Eben erfundene übersinnliche Seele

Der Gedanke einer logischen Kraft
Oder einer großen Liebe die alles
Plant was geschieht entspricht nicht
Den Gesetzen natürlicher Evolution

Sofern es Menschen helfen würde
Mit dem was sie Schicksal nennen
Besser zu leben wäre es vielleicht
Vernünftig Unsinn weiter zu glauben

Das System der Ahndung von Taten
Mit strafenden Göttern hat bisher
Die Menschheit nicht besser gemacht
Im Gegenteil nur Untaten gerechtfertigt

Eine Entwicklung der erfundenen Seele
Ist nicht erkennbar noch immer glauben
Menschen auch bis in die Gegenwart an
Unsterblichkeit und seelische Auferstehung

Dagegen würde ein vernünftiges System
Das niemanden intolerant bekehren will
Noch von jenseitigem Heil träumt die Welt
Als besten Ort zu leben besser behandeln

Die Evolution der Seele gab es nach allem
Was uns die Natur gelehrt hat so wenig wie
Jene erfundene Seele selbst die nur Ausdruck
Der Kapitulation vor der Komplexität war

Ein Fortschritt im Sinne der Aufklärung wäre
Den alten Aberglauben endlich aufzugeben
Um der Vernunft für ein besseres Leben mehr
Raum in unserem Alltag einzuräumen

jens tuengerthal 20.2.2019

Sexwüste

Die meisten Menschen
Leben in einer Sexwüste
Ohne und so wie

Kuscheln statt Stöhnen
Halten viele für normal
Nähe sei wichtiger

Darum gibt's Pornos
Haben Nutten Konjunktur
Obwohl so billig

Lernt lieber Genuss
Ist billiger lohnender
Und effektiver

Sex ist Kunsthandwerk
Wenige haben Talent
Lernen kann jeder

Ohne Talent wird
Sex immer öde bleiben
Oder entbehrlich

Begabung verteilt
Natur leider ungerecht
Unter den Menschen

Was lobe ich da
Der Liebsten Naturtalent
In allen Lagen

Lebe in einer
Oase dankbar glücklich
Mit allem versorgt

jens tuengerthal 20.2.2019

Bücherstapel

Bücherstapel sind
Gute Lebensaussichten
Höher ist besser

jens tuengerthal 20.2.2019

Freigrenzwild

Freiheit kennt keine
Grenzen dafür aber mehr
Ängste als Vernunft

Grenzen bewachen
Zeigt begrenzten Horizont
Nichts tun ist naiv

Mauern bauen ist
Dumm wie Umwelt verpesten
Also alltäglich

jens tuengerthal 20.2.2019

Freigeist

Geistige Freiheit
Schließt Geisteskrankheit klar aus
Vielen ist's egal

Alles was nicht mehr
Normal wird heute Krankheit
Für Angepasste

Ist Anpassung nun
Symptom oder Krankheit selbst
Einer Gesellschaft

jens tuengerthal 20.2.2019

Postreligiös

Analyse nach
Freud ist postreligiöser
Auch Aberglaube

Sie verkündet mehr
Wahrheit als sie hinterfragt
Menschen glauben gern

jens tuengerthal 20.2.2019

Traumanalyse

Genieße Träume
Statt Analyselügen
Wirklichkeitsliebe

jens tuengerthal 20.2.2019

Lustanfang

Voller Lust aufzuwachen ist
Für die meisten Männer nichts
Besonderes und nennt sich
Morgenlatte für gewöhnlich

In den meisten Fällen passiert
Damit nichts weil Zeit fehlt oder
Sie von diesem Ansinnen weniger
Lustvoll begeistert ist als er

So vergeht schönste Erektion
Zu oft am falschen Zeitpunkt
Ganz anders heute bei mir
Als die Liebste es entdeckte

Im Bademantel noch nahm sie
Auf meinem erregten Geschlecht
Platz und nahm mich in sich auf
Ritt voller Lust eine Runde aus

Am Ende trug sie nicht mehr
Den Bademantel sondern saß
In aller Schönheit nackt schreiend
Vor Glück zitternd auf mir

Wie wunderbar ist es doch noch
Halb verträumt so den Tag zu
Beginnen sich verschlingend
Der Natur nach hingegeben

Was habe ich für ein Glück
Mit der besten aller Frauen
Die jeder Zeit genießen kann
Weil sie ein Wunder der Natur ist

jens tuengerthal 20.2.2019

Dienstag, 19. Februar 2019

Aufklärungsoffenheit

Aufklärung sucht vernünftige Antworten
Was früher mit Göttern oder Magie nur
Erklärt werden konnte wird erforscht
Die Aufklärung arbeitet wissenschaftlich

Anders als Glaube und Aberglaube die
Vor dem Grundgesetz dasselbe sind
Verkündet sie nicht Wahrheiten sondern
Untersucht in der Wirklichkeit was gilt

Die strenge Logik des Beweises gilt
Auch für die Prinzipien der Aufklärung
Dabei stets offen für eine Widerlegung
Ist der Aufklärer immer auf der Suche

Kant setzte den strengen Maßstab
Des mündigen freien Menschen
Der sich selbst denkend befreit
Was bis heute unwiderlegt blieb

Machen Offenheit und Diskurs
Anfälliger für Populisten die gern
Wahrheiten verkünden wie früher
Die Kirchen als Glaubenshüter

Sicher ist angreifbarer wer auch
Seine Position infrage stellt doch
Gibt es keinen besseren Weg
Um aufgeklärt endlich zu leben

Mehr Menschen denn je scheint es
Vertrauen Aberglauben oder den
Heilslehren der Populisten verbunden
Mit großem Hass auf Andersdenkende

Auch wenn die westliche Welt bereits
Einen hohen Grad an Freiheit garantiert
Suchen viele absurde Glaubenswahrheiten
Um zu höherer Erkenntnis zu gelangen

Viele Verfassungen auch in Demokratien
Haben noch einen Gottesbezug was den
Prinzipien der Aufklärung klar widerspricht
Aber in älterer Tradition noch wurzelt

Wo Politiker einen Eid auf Gott leisten
Dem Land zu dienen ist es mit ihrer Moral
Nach Kant nicht weit her da sie anderen
Gesetzen dabei folgen als dem Gewissen

Sollten Aufklärer gegenüber alten Sitten
Die Eide und ähnliches gerne mit Gott
Verbinden tolerant sein und sie schlicht
Als überholte Gewohnheit ignorieren

Von der Idee her schwächt logisch
Jeder Gottesbezug den moralischen
Wert eines Eides ab der nicht allein
Dem autonomen Gewissen folgte

Eine aufgeklärte Gesellschaft bräuchte
Keine Gesetze mehr außer um die
Freiheit ihrer Mitglieder festzuschreiben
Was ist beweist wie unaufgeklärt wir sind

Bräuchte es eine strengere Erziehung
Zur Freiheit um den Menschen zu helfen
Sich selbst aus ihrer Unmündigkeit zu
Befreien oder wäre das schon paradox

Sittlich autonom handelt nur wer sein
Handeln nur dem Gewissen unterwirft
Gesetzen im Konsens folgt nicht aus
Notwendigkeit sittlicher Regelung

Fraglich wäre aus aufgeklärter Sicht
Ob die Toleranz gegenüber Göttern
Der Freiheit und Aufklärung mehr
Schadet als es Intoleranz täte

Konsequenterweise müsste alle
Religion für Minderjährige verboten
Jeglicher Bezug in Gesetzen gebannt
Menschen radikal aufgeklärt werden

Insofern jedoch die Befreiung nur
Funktioniert wo sie selbst erfolgt
Weil sie selbst verschuldet auch ist
Wäre eine Anweisung dazu falsch

Hier balancieren wir zwischen der
Erkannten Notwendigkeit von mehr
Aufklärung und der dafür nötigen
Selbsterkenntnis als einzigem Weg

Wer die Zäune einreißt damit die
Herde frei laufen kann wird damit
An einer Straße den Tod vieler
Riskieren was kaum aufklärte

Ob nun die Gefahr durch Mißbrauch
Bei fortbestehender Offenheit größer
Sein könnte als der Gewinn daraus
Wird für die Zukunft entscheidend

Aufklärerisch wäre sicher nicht
Allen Menschen erzählen zu wollen
Was sie zu tun oder lassen haben
Sondern im Ergebnis nur autoritär

Andererseits wirkt die Indoktrination
Durch sektenartige Meinungen die
Besonders Populisten verbreiten
Bereits gegen die Gesellschaft

Ob sich die offene Gesellschaft
Darum aus Sicherheitsgründen
Etwa gegenüber Russland oder
China verschließen soll ist unklar

Der Nerv der Lüge wurde bereits
Durch das Wort Lügenpresse
Virulent und leider wirksam
Teilweise sogar in Ämtern

Doch sind der Populismus wie
Destruktive Versuche Russlands
Dem Wirken der Kirche ähnlich
Die früher Wissenschaftler jagte

Insofern diese derzeit mehr mit
Der Jagd nach Sexualstraftätern
In den eigenen Reihen beschäftigt ist
Der Glaube abnahm kamen andere

Die Angst vor der Hölle wurde schnell
Durch die vor Fremden ersetzt welche
Bei schlichten Gemütern immer schnell
Nahrung fand und Glaube wurde

Vernunft und Freiheit brauchen sicher
Der Verteidigung durch Aufklärer doch
Wie weit wirkt das der Befreiung derer
Entgegen die noch nur gehorsam sind

Pragmatisch könnte gesagt werden
Insofern die wenigsten nachdenken
Schadet die Verteidigung weniger als
Beim Verlust der Freiheit verloren würde

Dies widerspricht jedoch eklatant den
Grundsätzen aufgeklärter Moral die
Gerade die Selbstbefreiung erstrebt
Sie als Voraussetzung von allem sieht

Andererseits haben wir die Erinnerung
An den letzten Untergang der Demokratie
In Europa in den dreißiger Jahren noch
In zu guter Erinnerung es zu riskieren

Zu viele Zugeständnisse haben einen
Hitler einen Mussolini einen Franco nur
Gestärkt statt davor zu bewahren was
Tödliche Folgen für zu viele hatte

Tot lässt sich weder aufklären noch
Ist Selbsterkenntnis Toter möglich
Warum die Verteidigung der Freiheit
Angesichts der Gefahr sinnvoll scheint

Die Gratwanderung zwischen Verteidigung
Der Freiheit und ihrer dadurch Aufgabe im
Sinne der Aufklärung wird weiter bestehen
Um sie wird künftig gestritten werden müssen

Wer zur aufgeklärten Gesellschaft möchte
Wird es nicht einfacher haben sondern
Nach allen Seiten komplizierter was eben
Zunehmender Komplexität entspricht

Diese Lösung ist nicht einfach weil es
Keine einfachen Antworten für alle gibt
Sondern die Berücksichtigung vieler auch
Langfristig multilaterales Handeln braucht

Wer vernünftige Antworten sucht wird
Sich gedulden und fleißig sein müssen
Gegen Unvernunft hilft nur Aufklärung
Damit sich die Vernunft durchsetzt

Kant stellte vor über 200 Jahren fest
Die Gesellschaft sei noch lange nicht
Aufgeklärt viel weiter sind wir auch nicht
Dank viel Gegenwind der Religionen

Der Weg ist richtig und betrachten wir
Das Mittelalter anderer Regionen ist
Europa schon geradezu aufgeklärt
Balancieren wir vorsichtig weiter

Wer fragt und infrage stellt braucht
Länger als all die Verkünder ihrer
Geglaubten Wahrheiten ohne alle
Vernunft die gerne so laut tönen

jens tuengerthal 19.2.2019

Karlkenner

Karl Lagerfeld ist tot
Nun äußern sich alle
Karlkenner noch dazu
Bin ehrlich keiner

Weder interessiert mich
Seine Mode sonderlich
Noch seine Kunst die
Zu gewollt oft mir war

Er war eitel noch im Alter
Modepuppe auch selbst
Inszenierte sich für die
Medien die ihn verkauften

Sein Alter lange ein Rätsel
Wurde durch Bild offenbart
Vier oder sieben mehr als
Von Karl selbst zugegeben

Traf ihn nur einmal irgendwie
Hinter der Bühne bei Chanel
Wir sprachen lang über Bücher
Montaigne war unser Thema

Er hatte noch ein Original
Mit Kommentaren von Michel
Redeten über dessen Humor
Bescheidenheit und Rückzug

Die Liebe trieb mich nach Paris
Sie ist lange schon verflogen hab
Kaum Erinnerung oberflächlicher Welt
Um so mehr blieb die an Montaigne

Daran denke ich nun lieber
Als seine peinlichen Worte
Zur Politik oder die Mode
Die mir immer fremd blieb

Karl und Michel sind doch
Eine gute Erinnerung wie
Grund genug mal wieder
Montaigne heute zu lesen

jens tuengerthal 19.2.2019

Vorhänge

Vorhänge teilen
Welten verhangen zwischen
Drinnen und draußen

Vorhang ist keine
Gardine versperrt Einblick
Wie zugleich Ausblick

Vorhänge sind so
Gerecht und unverborgen
Drinnen wie draußen

Gardinen sind so
Irgendwie Stasierbe
Eben unehrlich

Vorhang verhangen
Schlafen Räume eher noch
Gardinen dämpfen

Vorhang schafft Heimat
Gardine Erinnerung
An gedämpfte Zeit

Meine Mutter liebt
Gardine mehr als Vorhang
Was nicht zu ihr passt

Vorhänge gestalten
Räume geben Größe
Machen es schöner

Mehr Vorhang wagen
Statt Gardinen gedämpfter
Bloß Bürgerordnung

jens tuengerthal 19.2.2019

Glücksstreben

Das Streben nach Glück
Ausdruck protestantischer
Haltung zum Leben

Könnte selbiges
Strebsam verhindern wollen
Wenn Pflicht kein Glück ist

Pflichterfüllung ist
Preußens treue Pflicht aber
Nie ein Glücksstreben

Moralisch handelt
Nach Kant wer Pflicht vor Neigung
Mit Gehorsam stellt

Ist Moral glücklos
Oder zählen Motive
Mehr als was rauskommt

Glück im Himmelreich
Taugt wenig es auch zu sein
Strebsam hielte es

jens tuengerthal 19.2.2019

Naturfrau

Natürlich ist meine Frau
Die allerschönste weit und breit
Es liegt elfenhaft in ihrer Natur
Natürlich sehe ich sie auch so

Gäbe es objektive Kriterien
Einer immergültigen Ästhetik
Wir könnten messen wieviel
Schöner als alle sie wäre

Wichtiger aber als objektiv ist
Was ich bei ihrem Anblick stets
Empfinde von Liebe bis Lust
Hoffe das sieht sie auch so

Gibt es einen besseren Spiegel
Als einen liebenden Menschen
Oder trauen wir der Liebe nicht
Als emotional ehrlichstes Kriterium

Vor allem aber ist die Liebste
Eine Naturschönheit in allem
Von zarten Füßen bis Brüsten
Die so vollkommen wogen

Ihre Züge die so vollkommen
Ebenmäßig wie elfenzart sind
Kraft wie wilde Lust klar zeigen
Den großen Geist spiegeln

Nie sah ich eine perfektere
Mitte als die meiner Liebsten
Erregt geschwollen immerfeuchte
Lippen laden zum Küssen ein

Anderseits vollkommen wie rund
Fest und perfekt ihr zarter Popo
Wie alles an ihr mir vollkommen
Übererfüllt sie meine Träume

Dazu noch ist nichts künstlich an ihr
Diese Schönheit nicht nur gemacht
Sondern bereits vollkommen erwacht
Liebe ich einfach ihre Natur wie sie ist

Auch mein schöner Sonnenschein
Liebt die Natur deren Kind sie ist
Schaut nach Blumen und Sternen
Freut sich an Bäumen und Tieren

Was soll ich noch sagen wenn es
Alles einfach perfekt ist fehlen die
Worte schön genug es zu beschreiben
Denke ich und bete sie einfach an

jens tuengerthal 19.2.2019

Montag, 18. Februar 2019

Aufklärungsklärung

Was Aufklärung ist hat Kant
Treffsicher als Beitrag in der
Berlinischen Monatsschrift
Bereits 1784 beantwortet

Er ging darin auf eine nur
Fußnote Pastor Zöllners ein
Ohne zu wissen dass bereits
Moses Mendelssohn antwortete

Mendelssohns Antwort auf diese
Fußnote erschien im September
Kants im Dezember so war es
Wohl eher Höflichkeit als Unkenntnis

Die Wahrung gesellschaftlicher Formen
Gerade gegenüber dem klugen Juden
Entspricht aber doch dem Geist der
Toleranz wie ihn die Aufklärung hoch hielt

Nehmen wir also Kants Klassiker längst
Gewordene Definition des Begriffs der
Einer Epoche den Namen gab auch wenn
Ihre Köpfe am Geist noch zweifelten

Danach ist Aufklärung Befreiung
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Mit dem Mut selbst zu denken also
Alle Autoritäten infrage zu stellen

Unmündig ist nach Kant derjenige
Der seinen Verstand nicht ohne
Andere Autoritäten benutzen kann
Also nicht selbständig denkt

Bedingung war dass derjenige nicht
Zu dumm war seinen Verstand zu
Nutzen also selbst schuld auch war
Darum ist Mut haben das Motto

Begonnen hatte die Diskussion mit
Der Frage ob die Ehe zivil sein sollte
Also der Kirche entzogen wäre was
Der Pastor als Lobbyist infragestellte

Heute nach dem Code Civil und der
Insofern heilsamen Wirkung Napoleons
Keine Frage in der westlichen Welt
Aber wie wenige Menschen leben dort

Aufgeklärt handelt also wer jederzeit
Selbst denkt statt sich auf Autoritäten
Wie auch einen Kant zu berufen was
Auch mir logisch Schwierigkeiten macht

Kants Autorität infragezustellen
Bevor wir ihn begriffen haben führt
Jedenfalls nicht wesentlich weiter
Warum Verständni gesucht wird

Kant meinte wir Menschen wären nur
Zu faul und zu feige selbständig zu
Denken weil es so bequem doch sei
Unmündig einfach nur zu bleiben

Wer einen Seelsorger hätte bräuchte
Sich nicht um sein Gewissen bemühen
Wer einen Arzt hätte kümmere sich nicht
Um seine Gesundheit mehr selbst

All dies kennen wir seit über 200 Jahren
Hat die Ermahnung irgend gefruchtet
Begriffen Gläubige dass sie eigentlich
Logisch unmoralisch nur handeln

Wer den Geboten anderer also auch
Der Religion folge handele nicht nach
Seinem Gewissen also selbständig
Im Sinne Kants was Sprengkraft hat

Das Dynamit dieser Erklärung liegt
In der moralischen Wertlosigkeit des
Gehorsams für die Befreiung aus der
Selbstverschuldeten Unmündigkeit

Kant hat als preußischer Beamter
Nie gesagt wir sollen ungehorsam
Sein oder Gesetzen nicht folgen
Stellte nur fest es mache unmündig

Aufklärung ist also zuallererst die
Infragestellung jeglicher Autorität
Für die Entwicklung des Gewissens
War Kant also ein Revolutionär

Er stritt das entschieden ab weil
Die Revolution mehr schade als
Jemals Nutzen bringen würde
Er Reformen dagegen bevorzuge

Die Pflicht des Amtsträgers zum
Gehorsam stand für ihn auch über
Der Verpflichtung zur sittlichen
Autonomie mit völliger Freiheit

Aufgrund der Gehorsamspflicht
Stellte sich ihm die Frage nach
Aufklärung des Gewissens bei
Amtsträgern im Amte logisch nicht

Der Erhalt der staatlichen Ordnung
Welche den Gehorsam der Beamten
Bedingt hätte Vorrang vor der sonst
Erstrebenswerten sittlichen Freiheit

Hier sollte die Wissenschaft durch
Öffentliche Diskussion dieser Frage
Breitere Schichten sensibilisieren
Um so die Erkenntnis zu fördern

Nach seinem Reformer Plädoyer
Setzte Kant sich für Veränderung
Auf langsamen Weg von oben ein
Dahingestellt ob dies logisch ist

Wer dem Menschen die Freiheit
Also die völlige sittliche Autonomie
Bereits gibt kann diese nicht um
Der Ordnung willen infragestellen

Doch muss er das als preußischer
Beamter logisch so anführen um
Kraft seines Amtes weiter zu wirken
Nicht als Anarch zu verstummen

Er deutet dies eher indirekt an
Wenn es keinen Gott braucht
Um sittliche Entscheidungen
Zu treffen ist er entbehrlich

Was kein preußischer Beamter
So schreiben durfte setzte Kant
Im Bewusstsein langsam in Gang
Bis heute begriffen es wenige

Die Frage schließlich ob er selbst
In einem aufgeklärten Zeitalter lebe
Verneinte der große Aufklärer aus
Dem Zeitalter der Aufklärung klar

Insbesondere in Religionsdingen
Sein die meisten Menschen weit
Davon entfernt sich ihres Verstandes
Ohne Anleitung anderer zu bedienen

Ob sich dies bis heute geändert hat
Wird Thema künftiger Diskussionen
Auch über herrschenden Aberglauben
Wie die Normalität der Unvernunft

Aufklärung Jetzt betitelte Steven Pinker
Sein aktuelles Buch mit guter Schlagzeile
Was heißt das für uns heute 300 Jahre
Nach den radikalen Aufklärern in Europa

Können wir nach Kant sagen in einem
Aufgeklärten Zeitalter zu leben oder
Sind wir davon weiter entfernt als je
Wo sogar Gott in der Präambel steht

Zweifel sind nicht nur beim Blick
In die islamische Welt begründet
Der Geist der Intoleranz treibt auch
Hier im Lande hässliche Blüten

Vor allem wer handelt selbständig
Im Zeitalter des Fernsehen wie der
Ständigen Berieselung auf allen Kanälen
Die andere wiederum Fake nennen

Müsste alles abschalten und nichts
Mehr lesen wer aufgeklärt sein wollte
Wäre dies Ergebnis nicht paradox
Welchen Weg gebietet hier die Vernunft

Aufklärung und Aufklärung über sie
Scheint gerade nötiger als vieles
Wie sähe ein aufgeklärtes Zeitalter aus
Gäb es im sittlichen noch irgend Götter

Wäre Kant die Basis und der Konsens
Auf dem sich die Menschheit einigen
Ewigen Frieden jenseits der Religion
Doch entgegen der Realität finden könnte

Allein diese Chance des Miteinanders
Gibt Grund genug für die Aufklärung
Mit offenem Visier weiter zu kämpfen
Werde es von nun an täglich tun

jens tuengerthal 18.2.2019

Westöstlich

Vom Osten nach Westen
Gewandert dort zu verweilen
Wie zur Schönsten im Osten
Bepackt zurückzukehren

Bei blaustem Himmel vom Berg
Durch Mitte und Tiergarten wie
Am Einsteinufer entlang in den
Park von Schloss Charlottenburg

Über den Klausi wie quer durch
Das schöne Charlottenburg noch
Zum Literaturhaus Fasanenstraße
Um dort beim Tee zu pausieren

Wieder über die mäßige Bedienung
Im Literaturhaus gewundert wie am
Wunderbaren Buchladen dort erfreut
Um gestärkt dann zurück zu wandern

Selbst ohne Beschwerde bedient
Erhielt ich zumindest was bestellt
Was an wenigen Tischen draußen
Hörbar eher die Ausnahme war

Freundlichkeit gar Charme scheint
In diesem bezaubernden Garten
Heute leider ein Fremdwort zu sein
Eher das Gegenteil herrscht dort

Vielleicht ist es die nötige Dialektik
Zum bezaubernden Ort doch wer
Es noch anders kannte wie ich wird
Den Abstieg eher bedauern

Diese Unhöflichkeit könnte noch
Frei nach Fontane gut märkisch
Genannt werden wären es denn
Berliner die dort schlecht bedienen

Ließ mir aber die Laune am Ort
Nicht von so etwas verderben
Vielleicht hilft ja die Bemerkung
Es endlich wieder zu ändern

Ob Bücher nur bereichern oder auch
Getragen das Leben etwas erschweren
Könnte westöstlich gestritten werden
Verzichte darauf und freue mich lieber

Vom Geist der Aufklärung beflügelt
Ging es rasend schnell dann zurück
Wenn auch nach 32 km ein wenig
Am Ende langsamer als noch hin

An der Böse Buben Bar vorbei
Die geschlossen noch nicht einlud
Noch ein kurzer Kalenderstopp auf
Dem dann kürzesten Rückweg

Berg hinauf und oben dann mal
Nordsüdlich nach ostwestlichem
Marsch die Beine ausgestreckt
Um beim Dichten Tee zu trinken

Golden glänzt der Westen wohl
Mit wohlhabenden Silberlöwen
Von denen um diese Zeit mehr
Die Generation Rentner sichtbar

Anders ist die Stimmung westlich
Wohlhabender gesättigt scheint es
Auch wenn hier und da natürlich
Obligatorische Bettler herumlagen

Als Kind des Westens ist mir
Dieser seltsam vertrauter auch
Wenn ich nie dort gelebt bisher
Bleibt der Osten immer fremd

Vertraut im östlichen Zuhause
Mit der schönsten Liebsten ist
Jeder Ort mir ein Paradies doch
War das Rentnerparadies vertraut

Nur durch Berlin gewandert ist es
Doch ein Gang durch viele Welten
Mit Gärten zwischen Straßen inmitten
Fragt sich ob Haltung fremdeln lässt

jens tuengerthal 18.2.2019

Menüplan

Habe nie einen
Menüplan außer Eintopf
Mit allem drinnen

Eintopf ist besser
Als zwei Töpfe benutzen
Rein ökonomisch

Eintopf dafür mit
Kartoffeln und Karotten
Enthält schon alles

jens tuengerthal 18.2.2019

Earlygreen

Morgengrün beginnt
Der Tag mit Bergamotten
Besser als ohne

Sauer herber Tee
Mit dezent zarter Note
Mein Morgen Grüner

jens tuengerthal 18.2.2019

Flaneurplan

Flaneur geht planlos
Menschen zu beobachten
Der einzige Plan

Planen loszugehen
Alles zu beobachten
Genug Lebensplan

Später beschreiben
Was wahrgenommen wurde
Schafft Literatür

Literatür ist
Buchstabeneingang hinter
Flaneurgedanken

Planlos planvoll
Entsteht kreatives aus
Allem oder nichts

jens tuengerthal 18.2.2019

Wenigermehr

Weniger Schlaf schenkt
Mehr Tagesstunden durch nur
Erholt aufstehen

Körper entscheidet
Wieviel Schlafen genug ist
Erwachen zeigt es

Früher schlief ich noch
Stundenweise nach der Uhr
Heute nach Natur

jens tuengerthal 18.2.2019

Montagsglück

Am Montag vor dem
Frühen Wecker erwachen
Schenkt geruhsam Zeit

Zeit zum Frühstücken
Tee trinken und genießen
Ein guter Anfang

jens tuengerthal 18.02.2019

Sonntag, 17. Februar 2019

Sonntagslust

Am Sonntag mit der Liebsten
Gen Mitte flanieren um dort
Nach rosa Abendhimmel wie
Umrunden der Insel noch in
Der Tadshikischen Teestube
Wunderbar Tee zu trinken
Wäre schon genug Glück
Dort noch Borscht im Brot
Gemeinsam zu genießen
Verwöhnt noch mehr Sinne
Was schon vollkommen
Für einen Sonntag scheint
Findet seinen Höhepunkt
Wieder auf dem Berg dann
Nach einem Glas Rotwein
Beim allseitigen Genuß so
Dass die Worte fast fehlen
Die Größe des Glücks nach
Lichtbad Tee und Essen im
Vollkommenen Glück ganz
Zu beschreiben traue mich
Kaum zu sagen dass wir
Auch nach fast zwei Jahren
Noch wie frisch verliebt
Vögeln wenn uns danach ist
Mehr Sonntag geht nicht

jens tuengerthal 17.2.2018

Standfest

Standfest ist dabei
Wer stets stehen bleiben kann
Gegen Widerstand

Ob mehr Widerstand
Stehenbleiben leichter macht
Ist noch umstritten

Ob Stehen allein
Glücklich genug machen kann
Wissen andere

jens tuengerthal 17.2.2019

Horizontale

Horizontal ist
Einzig aufrechte Lage
Für Lebensgenuß

Manchmal geht es auch
Im Stehen sogar besser
Aber doch selten

jens tuengerthal 17.2.2019

NoBerlinale

NoBerlinale
Bewegte Bilder sind nichts
Leben ist Lesen

Hoffentlich wird nun
Kultur wieder wichtiger
Als bloßes Kino

Vermute leider
Damit ganz allein zu sein
Ist aber egal

Literatur will
Alleine geliebt werden
Ist streng monogam

Berlin ist eher
Polygam unentschieden
Um auch zu jammern

jens tuengerthal 17.2.2019

Sonntagsglück

Sonntags zu lesen
Ist alles nötige Glück
Mit Tee und Liebe

jens tuengerthal 17.2.2019

Glücksbedingung

Was ist Bedingung
Eines glücklichen Lebens
Keine zu haben

Glück ist ganz logisch
Immer bedingungsfeindlich
Sonst wäre es nicht

jens tuengerthal 17.2.2019

Lebensziel

Brauchen wir Ziele
Noch etwas zu erreichen
Oder lieber nie

Wesen Ziel es ist
Unglücklich zu werden wird
Ziele stets brauchen

Ziele erreichen
Naive Illusion der
Toten Moderne

Wir können nur eins
Glücklicher werden als Ziel
Macht es zumindest

Ziellos irre ich
Vollkommen glücklich umher
Was wollte ich mehr

jens tuengerthal 17.2.2019

Muttilateralismus

Mutti steht für den
Multilateralismus
Dagegen steht Trump

Alle stehen für
Muttis große Rede auf
Außer Trumps Tochter

München zeigt deutlich
Alle wollen zusammen
Außer den Trumpels

jens tuengerthal 17.2.2019

Samstag, 16. Februar 2019

GoWest

Ein Sonnemspaziergang mit
Der Liebsten in den goldenen Westen
Bei schönstem Sonnenschein vom Berg
Durch den Tiergarten zum Literaturhaus

Bei strahlender Sonne losgelaufen
Kamen wir im Dunkeln Im Westen an
Vom Bahnhof Zoo aus an leuchtendem
Schaufenstern vorbei zur Villa im Garten

Bei gutem Corbiere im Wintergarten
Dort mit der in edlem Tweed gewandeten
Liebsten für den langen Rückweg wieder
Auf den heimischen Berg gestärkt

Frühlingshaft schon der Tiergarten
Es blühen weiß die ersten Blumen
Zart zwischen altem Laub hervor
Wie schön die Freude der Liebsten

Zart wie die Schneeglöckchen
Kniete sie im Tweed Rock davor
Ganz im Einklang mit der Natur
Wie schön fühlt sich Frühling an
Sogar im noch Winter

jens tuengerthal 16.2.2019

Bookarazzi

Bücher zu lieben
Sie zu lesen und Bilder
Von ihnen posten

Manche posten auch
Statt lesen lieber Bilder
Haben so Einfluss

Bin wohl nicht ganz dicht
Dichte sogar darüber
Statt mehr zu lesen

Gerne poste ich
Bücher Bilder lese nur
Noch lieber anstatt

jens tuengerthal 16.2.2019

Historiajesu

Jesu Leben ist
Völlig uninteressant
Mit oder ohne

Glaube ich an Gott
Wie seinen angeblichen
Sohn glaube ich schon

Wer glaubt braucht sicher
Kein Wissen um zu glauben
Glaubte ja auch so

Wer nicht glaubt braucht kein
Wissen über so einen
Rabbi aus Roms Reich

Trotzdem titelt nun
Das bayerische Provinzblatt
Süddeutsche damit

Ob Jesus am Kreuz
Schon gestorben war oder
Gar weiterlebte

Frage mich aber
Für welche Leser ist das
Alberne Zeug wohl

Religion ist so
Ein ewiges Rätsel wohl
Für alle Vernunft

Aberglaube ist
Vernünftig nicht erklärbar
Nehmen wir es hin

jens tuengerthal 16.2.2019

Freitagssex

Freitagssex ist zu
Oft enttäuschte Erwartung
Also voll Spannung

Genieße lieber
Meine so perfekte Frau
Ohne Erwartung

Weiß wie gut sie ist
Weniger wäre genug
Den allermeisten

Ist Wissen wieder
Erwartung oder bloße
Gute Erfahrung

Was weiß ich schon je
Zumindest ist unser Sex
Besser als alles

Liebe Sex immer
Mit meiner Liebsten noch mehr
Als allein mit mir

jens tuengerthal 16.2.2019

Ganztot

Ganz tot ist einer
Wie Bruno Ganz doch niemals
Solang Theater lebt

Lebend wird keiner
Ihn mehr erleben können
Ist traurig genug

Ganz ist unsterblich
Dachten viele welch Täuschung
Alles ist endlich

jens tuengerthal 16.2.2019

Freitagsstrafe

Friday for Future wird
Wird in einem Land bestraft
Schaden oder Glück

Die Schüler würden
Nie Klimahelden ohne
Alles Risiko

Strafe und Sprüche
Der Konservativen sind
Lächerlich höchstens

Bringen aber mehr
Als Verständnis ganz ohne
Folgen fürs Klima

Wer Ausschluss riskiert
Spielt nicht nur Retter
Sondern wagt etwas

Gretas Bewegung
Bekommt wirklich Bedeutung
Jeder offenbart

Schüler zeigen nun
Ob sie echt alles wagen
Politik zeigt Haltung

Schulverweis dauert
Rettung ist immer möglich
Sonst aber wertlos

Wird meine Tochter
Alles riskieren für Protest
Vermutlich wie ich

Aber mit Beifall
Wäre es Schlafwagen nur
Viel weniger wert

Sollen sie kämpfen
Unsere Erde retten
Heldentum braucht Angst

So machen diesmal
Konservative Kinder
Zu Klimahelden

Wer Kinder umarmt
Wo sie Gesetze brechen
Macht sie lächerlich

Unklar ist dabei
Ob jeder tut was er will
Das Ergebnis zählt

jens tuengerthal 16.2.2019

Freitag, 15. Februar 2019

Ehegold

Fünfzig Jahre ist mehr
Als ich bisher alt wurde
Geht über meine Erinnerung
Was relativ logisch ist

Heute sind meine Eltern
Fünfzig Jahre verheiratet
Etwas besonderes heute
Ob ich das noch schaffe

Zusammen alt werden
Hört sich wunderbar an
War aber nicht immer leicht
Um so größer find ich es

Sie feiern sich heute klein
Mit der Familie vor Ort
Wie gerne wäre ich dabei
Nicht nur des Hirschs wegen

Später feiern wir sie alle groß
Auch mit denen aus der Ferne
Kann nur in Worten an sie denken
Freue mich an dieser Liebe

Als quasi erstes Produkt dieser
Jubelehe habe ich lebenslänglich
Schon davon dankbar profitiert
Wäre ich doch nicht ohne sie

Vor 50 Jahren gab es noch
Zwei Deutschland mit Mauer
Eigentlich keine Computer
Auch Fernseher waren selten

Inzwischen halte ich den Rechner
In der Hand und dichte darauf
Damals lebten die Eltern in Bremen
Heute viel weiter im Süden

Die Kinder der Ehe sind erwachsen
In diesem Jahr wird es die erste Enkelin
Die Arbeit ist getan der Garten gemacht
Aller Grund sich darum zu feiern

Sich zurücklehnen können und wissen
Es ist alles in guten Händen um dann
Jeden Tag der kommt zu genießen
Ist wunderbar und wünsche ich ihnen

Fünfzig Jahre verheiratet doch noch
Immer nicht langweilig und manche
Pläne noch vielleicht sogar welche
Ganz geheim für sich find ich toll

Neid im Gönnen heißt bei uns
NiG so sage ich heute wieder
NiG NiG feiert noch schön euer
Erster denkt voll Liebe an euch

jens tuengerthal 15.2.2019

Schandfestival

Berlinale ist
Peinlichkeit staatlich bezahlt
Geld ohne Mehrwert

Kulturförderung
Soll Kultur Werte fördern
Stattdessen Kino

Politik soll amtlich
Neutral fördern anstatt nur
Filmtratsch bezahlen

Alte Wessis die
Vor Rente Schulterklopfen
Statt Literatur

Genau darum passt
Berlinale zu Berlin
Irgenwie geistlos

jens tuengerthal 15.2.2019

Konventionslos

Konventionen sind
Konventionell gewöhnlich
Wie Konfessionen

Ohne sein wäre
Unkonventionell immer
Also einsam auch

Warum so viele
Lieber konventionell sind
Scheint ein Kompromiss

Weniger denken
Erleichtert Alltagserfolg
Ganz ohne Folgen

Bleibe lieber stets
Unkonventionell einsam
Als im Mittelpunkt

Konfessionen sind
Untergruppen im immer
Noch Aberglauben

Wahrheitssucher mit
Anspruch auf Vollständigkeit
Für ihre Sekte

Lächerlich also
Wie alle Religionen
Keiner Worte wert

Konventionslos lebt
Sich glücklicher und freier
So ohne alles

jens tuengerthal 15.2.2019

Frühlingsgefühle

Frühlingsgefühle
Erwachen beim Himmelsblick
Im Berliner Winter

Bin nicht frisch verliebt
Immer noch die gleiche Frau
Dafür noch viel mehr

Wiedergeburt des
Lichts ist Liebesrenaissance
Jedes Jahr neu

Wer Renaissance liebt
Will Frühling lustvoll loben
Sie gleichen sich so

jens tuengerthal 15.2.2019

Gutenachtkuss

Ein gute Nacht Kuss
Voll Leidenschaft offenbart
Die größte Liebe

Küsse sind näher
Als jeder Sex kommen kann
Geben Versprechen

Nur küssen sagt wer
Vom Küssen nichts verstanden
Nie richtig küsste

Wer glücklich küsste
Völlig darin auch aufging
Kennt das Paradies

Zuckende Leiber
Im Höhepunkt vereinigt
Sind wunderbar klar

Aber küssende
Münder voller Sehnsucht noch
Lassen uns träumen

Alle Erotik
Gipfelt lustvoll in Küssen
Offener Lippen

Wie glücklich bin ich
Täglich küssen zu dürfen
Der Liebsten Lippen

jens tuengerthal 15.2.2019

Europaerotik

Wie hat Europa Sex
So wie der Rest der Welt
Einziger Unterschied ist
Schon der Name steht dafür

Europa als von Zeus in Gestalt
Des geilen Stiers entführte Frau
Die wie üblich geschwängert
Noch vor #metoo Götter genoss

Ob darum Europas Männer gute
Verführer oder deine Frauen halt
Typische Opfer sein müssen scheint
Eher mehr als fraglich aus Erfahrung

Methoden und Auftreten haben noch
Gewisse Unterschiede zwischen dem
Heißen Süden und dem kühlen Norden
Aber nur scheinbar nicht im Ergebnis

Am Ende läuft es auf Vereinigung
Der Geschlechter irgendwo hinaus
Es zählt das Gefühl dabei allein
Zumindest ist Europa teilweise freier

Lieben zu können wen wir wollen
Sex zu haben wie wir es mögen
Haben wir rechtlich vielen voraus
Eine erotische Errungenschaft

Wo der Sex völlig normal ist
Wird er oft weniger spannend
Weil Menschen Verbote lieben
Glauben vor allem Gläubige

Wer alles kann und endlich darf
Keine Tabus mehr nachbetet
Findet allein was wie gefällt
Statt blind geil nur zu sein

Wie überall in der Welt auch
Ist es in 98% der Fälle öde
Weil die meisten nichts fühlen
Dabei wie oft überhaupt

Die Show um das reale Nichts
Unterscheidet sich doch noch
Ein wenig je nach Regionen
Was nicht mehr daraus macht

Wie überall glänzt der Süden
Gern mehr als der kühle Norden
Beim mischen der Regionen
Wirkt manches verwirrend

Ganz Europa erotisch erleben
Zeigt wie nah sich alles liegt
Manche fahren dazu herum
Andere leben halt in Berlin

Wie überall auf der Welt auch
Wird die Erotik erst mit Gefühl
Dauerhaft und also hohe Kunst
Nur dann wirklich lohnend

Der Anfang Europas mit Zeus
Ist wilder Sex des geilen Gottes
Der sich nahm was ihm gefiel
Realer ist Sokrates Ehe eher

Dazwischen geile Wege finden
Haben wir Europäer mehr Freiheit
Als alle Menschen dieser Welt
Was die Welt hier besser macht

Europa hat erotisch begonnen
Zumindest für den Gott wohl
Heute sollen besser beide
Zusammen kommen wollen

Freiheit und Gleichheit sind
Sichtbar wichtige Säulen auch
In der europäischen Erotik heute
Genießen wir sie bewusst

jens tuengerthal 15.2.2019

Nahverkehr

Nahverkehr geht nicht
Um vertrauten Sex sondern
Um Beweglichkeit

Alle die fahren
Meinen es müsste immer
Weiter so gehen

Stehen zu bleiben
Fiele vielen niemals ein
Hätte mal was

Verdi lässt streiken
Dabei wäre es besser
Gewollt zu bleiben

Pflichten rufen uns
Ewig preußisches Credo
Treu und Redlichkeit

Menschen loben S-Bahn
Dankbar bewegt zu werden
Auch ganz ohne Sex

Hätten alle mehr
Sex statt irgendwohin zu
Müssen wäre gut

Sex ist Bewegung
Zum lustvoll Innehalten
Nur miteinander

Weniger ist mehr
Wer sich weniger bewegt
Hat mehr Zeit für Sex

jens tuengerthal 15.2.2019

Glaubensfreiheit

Die Glaubensfreiheit
Wird meistens falsch verstanden
Freiheit zu nicht was

Wo lernen Kinder
Das kein Glaube freier macht
Als irgendeiner

Weniger Glaube
Machte alles friedlicher
Steht nur nirgendwo

Außer wir lernen
Selbständig zu denken dann
Dann kommen wir drauf

Freiheit erobern
Statt Glaube nur nachbeten
Wäre Weg dahin

Wer nicht zu faul ist
Darf auch sofort anfangen
Nichts mehr zu glauben

jens tuengerthal 15.2.2019

Donnerstag, 14. Februar 2019

Vom guten Leben

Vom guten Leben
Erzählen heißt zu wissen
Was einem gut tut

Guter Tee genügt
Mit guten Büchern Luxus
Ruhe zu lesen

Liebe bereichert
Lustvoll und liebevoll
Wenn alles gut geht

Wer gut leben will
Muss es gut haben wollen
Genießen können

Mit sich zufrieden
Immer weniger brauchen
Haltung statt Anspruch

Vom guten Leben
Träumen viele zu konkret
Um glücklich zu sein

Annehmen was ist
Weniger erwarten statt
Immer mehr wollen

Habe nun alles
Liebe Bücher Lesezeit
Völlig zufrieden

Genieße dankbar
Brauche keine Ziele mehr
Um glücklich zu sein

Wachstum war gestern
Heute ruhen wir lieber
Um zu würdigen

Zeiten ändern sich
Ruhe ist neuer Reichtum
Weniger ist mehr

Nirgends hin müssen
Bleiben um zu genießen
Ist neuer Luxus

Vom guten Leben
Erzählen heißt genießen
Sich Zeit zu lassen

jens tuengerthal 14.2.2019

Europaliebe

Europa liebt sich
Mehr und jenseits aller
Auch kulturellen Grenzen
Immer wieder überraschend

Von der Liebe im Studium
Oder dem Verlieben im Urlaub
Zu Kindern oder Ehen jenseits
Aller gewohnten Umgebung

Die Lust auf das andere steht
Häufig am Anfang der Liebe die
Mehr Gemeinsamkeiten entdeckt
Als die Beteiligten noch dachten

Liebe kennt keine Grenzen ist
Die gern gebrauchte Platitüde
Welche bloße Realität bestätigt
Was zum Glück wohl genügt

Liebe auch eine Europäerin
Sie hat Wurzeln im Süden wie
Einst im hohen Norden auch
Ist Schwäbin und viel mehr

Manches unterscheidet sich
Vor allem in der Leidenschaft
Anderes passt um so perfekter
Dazwischen liegt wohl Europa

Misstrauen wir der Politik die
Nur die Wirtschaft verwaltet
Als Klientelparteilichkeit bleibt
Die Liebe als immer richtig

Fluchen wir ruhig über Europa
Aber lachen wir auch darüber
Vor allem vergessen wir nie
Lieben wir einander in Europa

jens tuengerthal 14.2.2019

Valentinstag

Valentinstag ist
Schneller vorbei als alle
Frauen sonst blieben

Romantik käuflich
Schlechter als Liebe kaufen
Gibt zumindest Sex

Beides eher nichts
Romantik entgleist immer
Sex erledigt sich

Vergessen wir ihn
Wie die gekaufte Liebe
Ist danach wertlos

Liebe meine Frau
Jeden Tag oder alle
Romantik nervt nur

jens tuengerthal 14.2.2019

Lebenslauf

Leben ist Laufen
Ein langer Lauf lässt leben
Laufen ist eben

Langer Lebenslauf
Verrät nie Kilometer
Nur Überschätzung

jens tuengerthal 14.2.2019

Zufriedenheiter

Zufriedenheit macht
Zufrieden und gern heiter
Befriedigt also

Mehr als befriedigt
Können wir nie sein aber
Manchen genügt's

Voll Befriedigung
Betrachte ich gelassen
Alles an Leben

jens tuengerthal 14.2.2019

Liebesbeweis

Liebe braucht keinen
Beweis wo sie ihn fordert
War wohl nie welche

Aber das beweist
Nichts weil Liebe alles kann
Außer nachgeben

Wer sich nicht streitet
Liebt weniger als nötig
Sagt die Erfahrung

jens tuengerthal 14.2.2019

Vertrauensbasis

Vertrauen ist die
Basis des Miteinanders
Ohne bleibt wenig

jens tuengerthal 14.2.2019

Europagrund

Was sind die geistigen Wurzeln
Des geeinten Europas gewesen
Wohin ist es damit gekommen
Wie sieht der weitere Weg aus

Ein Kontinent einigte sich nach
Dem schlimmsten Kriege wieder
Künftig endlich friedlich zu leben
Nach dem die Nation scheiterte

Viele führen das Christentum an
Was im Mittelalter noch einig war
Aber zu mehr Krieg und Tod führte
Als jeder vorherige Glaube fand

So taugt der alte Glaube heute
Wenig als Vorbild für die Zukunft
Braucht es friedlichere Wurzeln
Für eine gemeinsame Zukunft

Gehen wir noch weiter zurück
Gab es das römische Reich
Über dessen Gebiet hinaus
Östlich und nördlich Europa reicht

Südlich dagegen tun wir uns noch
Sehr schwer mit jenen Teilen
Des alten Reichs die heute noch
Islamischem Aberglaube anhängen

Ob das vernünftig ist kann bei der
Suche nach dem Grund dahinstehen
Zumindest wer sich auf Christus beruft
Sollte Syrer als Sprachbrüder begrüßen

Bis zum Limes wirkte noch Roms
Zivilisierend kultivierende Hand
Jenseits davon wissen wir wenig
Auch wenn es reiche Kultur gab

Die später dominante Christliche
Hat sich bemüht alle älteren Wurzeln
Zu tilgen wie die Taliban in Afghanistan
Über die wir so entschieden urteilen

Der Untergang Roms aber begann
Mit dem Ende der dortigen Republik
Auch wenn es noch einige Jahrhunderte
Mehr oder weniger erfolgreich bestand

Ob das Christentum den Untergang
Beschleunigte wird noch gestritten
Auch wenn Ostrom noch 1000 Jahre
Bestand war es nicht mehr das alte Reich

Schon bei der Geburt des sogenannten
Später Heilands herrschte Kaiser Augustus
Von dem das Gebot zur Schätzung
Wie es biblisch noch heißt ausging

In die Lücke nach dem Untergang Roms
Stießen wandernde Völker wie Goten
Oder diese treibend auch Vandalen
Die teilweise die Kultur übernahmen

Wer nicht übernahm blieb für uns
Lange weitestgehend spurlos weil
Die dominante europäische Kultur
Keine anderen neben sich duldete

Großvater des heutigen Europas wird
Gerne Karl der Große genannt der als
Erster die römische Kaiserwürde wieder
Im Reich dann auch als Christ trug

Sein Großvater Karl Martell hatte noch
Die aus Spanien kommenden Mauren
Mit europäischer Streitmacht geschlagen
In der sogar Friesen schon kämpften

Karl christianisierte mit dem Schwert
Weitere Teile Germaniens im Norden
Schuf eine Ordnung im Reich wurde
Der bedeutendste Karolinger danach

Die Zwangstaufe der Sachsen ist
Das dunkle Kapitel in der Vita des
Großen Europäers aber passt zum
Machtvollen Geist des Aberglaubens

Wer ein Reich auf diesen gründet
Deren Ordnung braucht um seine
Eigenen Reformen durchzusetzen
War historisch immer ein Mörder

Neben Byzanz und dem Kalifat wurde
Das Frankrenreich um 800 die neue
Großmacht in Europa mit Residenz
In Aachen unweit des heute Brüssel

Karl reformierte die Verwaltung und
Schuf die Basis europäischer Kultur
Durch Befriedung seiner Reichsteile
Wurde drum Vater Europas genannt

Vor allem war Karl eine Reisekaiser
Der von Pfalz zu Pfalz durch sein
Reich mitten in Europa reiste um
Vor Ort Hof zu halten als Verwalter

In Abwesenheit des Kaisers übten
Die Grafen stellvertretend Macht aus
Um im Vielvölkerreich zu herrschen
Brauchte es königlicher Boten

Die neue Verwaltung war schriftlich
Allein 164 Urkunden von Karl sind
Bis heute erhalten weit mehr gab es
Die Bildungsreform sicherte dies

Er schuf eine eigene Gesetzgebung
Die das Land ordnete auch mit Hilfe
Der Kirche die über die Infrastruktur
Verfügte und eingebunden wurde

So besetzte Karl noch Bischofssitze
Mit verbündeten Adeligen um diese
Dauerhaft an den Hof zu binden was
Später zu vielen Konflikten noch führte

Die Bildungsreform rettete das Latein
Was völlig am Verfallen war und so
Sprechen manche von einer Renaissance
Was aber nur teilweise treffend auch ist

Mit dem Intellektuellen Alkuin schuf Karl
In Aachen eine neue Hofschule wie eine
Stetig erweiterte Hofbibliothek über die
Der Geist der Korrektur ins Land wanderte

Die Reform war auch wichtig um die
Lateinische Bibel die Vulgata als das
Wort Gottes richtig zu lesen wie ihr
Entsprechend eindeutig auszulegen

Dazu entstand als neue Schreibschrift
Die karolingische Minuskel mit der eine
Im klassischen Sinn korrekte Schreibweise
Für alle durchgesetzt werden sollte

All dies hob das stilistische und geistige
Niveau im Reich machte Diskurse möglich
Ließ Literatur und Philosophie nebenbei
Noch wachsen und Klöster entstehen

Es wurden wieder die noch erhaltenen
Lateinischen Texte gelesen und neu
Vervielfältigt Lesern zugänglich gemacht
Besonders Ovid Vergil und auch Horaz

Erst die karolingische Bildungsreform
Kopierte diese Texte neu und sorgte so
Für deren Erhalt bis in die Gegenwart
Legte die Basis für die später Renaissance

Die Verschriftlichung alter Heldensagen
Wie etwa des Hildebrandliedes geht auf
Die Bildungsreform genauso zurück wie
Karls Sammlung barbarischer Lieder

Ob dieses Bemühen um die zuvor noch
Mit dem Schwert unterdrückte Kultur
Den Vater Europas etwas rechtfertigte
Kann dahinstehen sie gingen verloren

Zumindest schien dem kultivierten Karl
Etwas von den Barbaren erhaltenswert
Was für einen differenzierten Blick spricht
Mehr als heutige Populisten so bieten

Berühmte Bilderhandschriften entstanden
An der Ada-Schule am Hof in Aachen aus
Der das Lorscher Evangeliar stammt
Auch die Goldschmiedekunst blühte neu

So wurde das Wirken Karls des Großen
Auf vielfältige Art zur Wurzel Europas
In dem er ein neues Reich schuf das
Zugleich römische Tradition wach hielt

Hier wurde europäischer Geist erst
Geschaffen der an antike Größe
Dennoch anknüpfen wollte bereits
Kontakte zu Harun al Rashid pflegte

Echte Außenpolitik mit Botschaftern
Die an befreundete Höfe gesandt
Ist der Ausgangspunkt vernetzter
Welt wie wir sie gegenwärtig erleben

Auch später wirkten noch manche
Herrscher europäisch wie zugleich
Kosmopolitisch wozu sicher auch
Das Habsburgerreich einst zählte

Zuvor wäre noch Friedrich der Staufer
Als Europäer aus Sizilien zu nennen
Der mit normannisch-schwäbischen
Wurzeln vieles neu denken lehrte

Der Staufer gründete Universitäten
Mit Fakultäten für Medizin deren
Wissen von den Arabern stand trotz
Christlichen Verbots der Sektion

Die Spaltung des Frankenreiches
In heute Frankreich Deutschland
Wie die Benelux-Staaten ist Folge
Vielfältiger Wandlung des Besitzes

Die spanischen Niederlande selbst
Die sich infolge der Reformation
In heute Belgien und Niederlande
Aufspallteten stehen für dies Europa

Beide lagen nahe am Frankenreich
Nicht zu fern von Aachen dort wo
Die Macht der Franken wurzelte
Waren Teil von Karls Europa

So erklärt sich auch warum einst
Friesen sogar Karls Großvater
Noch im Süden Frankreich gegen
Die Mauren irgendwie halfen

Der später die Friesen christianisierte
Erfolgreich ohne Schwert war einst
Schüler der Yorkschen Schule die
Karls Berater Alkuin zuvor leitete

Heute haben wir im Kern Europas
Keine Zollgrenzen mehr wie auch
Niederlassungsfreiheit für Bürger
Als gäbe er nur noch einen Staat

Was die Nation im Kern ausmacht
Geldhoheit und also Finanzen ist
Eine europäische Frage womit der
Alte Nationalstaat Geschichte wurde

Gar nichts schrieb ich von der
Karolingischen Münzreform die
Im Lichte des Euro heute aber
Von historischer Bedeutung ist

Es war der Versuch eines
Gemeinsamen Geldes im
Ganzen Reich als Vorbild
Für die Bildung der Nation

Mit dem Blick auf Karl sehen wir
Die Wurzeln der heutigen EU klar
Wenn er auch mit dem Lateinischen
Noch eine Sprache für alle hatte

Der offene Raum mit immer weniger
Unterschieden zwischen den Staaten
Durch den der Verkehr leichter wird
Braucht nun gemeinsame Identität

Geteilte Geschichte ist etwas schönes
Führt uns an unsere Wurzeln zurück
Wichtiger aber noch wird die Zukunft
Die wir gemeinsam gestalten wollen

Karl hat mit den Mitteln seiner Zeit
Eine Epoche des Chaos beendet um
Eine Ordnung zu geben in der sodann
Kultur und Wirtschaft erblühen konnten

Die heutige Union die ein Kind der
Wiedervereinigung und der folgenden
Gespräche von Mitterrand und Kohl ist
Gibt uns diese Basis möglichst frei

Es werden Grundrechte garantiert
Wie Menschen europaweit geschützt
Als gäbe es nur noch den einen Staat
Der ohne Grenzen Wohlstand sichert

Die EU gibt unserem Kulturraum
Eine sichere Basis die sich nun
Nach dem Zeitalter der Nationen
Neu im Raum orientieren muss

Es gibt die lauten letzten Kämpfer
Der bereits verlorenen Nation die
Nur noch kulturell eine Rolle spielt
Weil sie sich politisch erledigt hat

Auf globalen Märkten können so
Kleine Gebilde wie Staaten hier
Nichts mehr bewirken und haben
Keine autonome Zukunft mehr

Wer sich im großen Raum einigt
Kann was die Nation schön macht
Ihre Kultur und ihre Eigenarten
Besser schützen und erhalten

So schützt Europa alle lokalen
Sprachen und Eigenheiten auch
Wenn darum weiter gerungen wird
Ist die Basis die beste bisher je

Autonome Staaten in Konkurrenz
Müssen sich mehr anpassen um
Auf den Märkten zu funktionieren
Hier könnte die EU ein Biotop sein

Es wird der Handel erleichtert wie
Regionale Besonderheiten gesichert
Die Gemeinschaft trägt und verteilt
Risiken für alle ihre Mitglieder

Ob die EU nun demokratisch ist
Von der Kommission gemanagt wird
Ein Handelsbündnis zuerst ist kann
Egal sein solange sie so gut wirkt

Rechtssicherheit für alle Bürger
Eine kontrollierte Verwaltung die
Zuverlässig arbeitet und funktioniert
Ist die beste Basis der Kultur

Die vom Kreml gesponserten
Populisten in Europa haben aus
Dem Schlaf rechtzeitig geweckt
Wert zu schätzen was wir haben

Auch wenn diese unvernünftig
Für vorgestrige Ziele kämpfen
Zeigen sie damit den Wert
Des einigen Europas erst auf

Wer spaltet und Hass sät wird
Nichts als Unfrieden ernten ob
In gelben Westen verkleidet
Ob braun oder rot angemalt

Karl zwang die Sachsen noch
Unter das Christentum brutal
Mit dem Schwert was ihn mit
Seinen Berater Alkuin entzweite

Alkuin der Lehrer und Laie
Der Karls Schule groß machte
Bekam ein Kloster zugewiesen
Das droht keinem Europäer

Die Freiheit wird nicht durch
Unfreiheit und Aberglaube bedroht
Sondern durch die Zweifel an ihr
Als bestmöglicher Form zu leben

Europa mag in Karl wurzeln der
Sprache und Kultur noch rettete
Seine Zukunft ist die Freiheit die
Es überlegen unantastbar macht

Russland oder Cina sind noch
Unreife Staaten die sich der
Nationalen Autorität zu gerne
Missbräuchlich bedienen

Damit rauben sie ihren Völkern
Die Chance zur Entwicklung auch
Wenn sie kurzzeitig triumphieren
Haben sie so keine Perspektive

Entwicklung und Kulturen brauchen
Um zu bestehen natürliche Flexibilität
Diese Chance bietet Europa als letzter
Anker der freien Welt mehr als jeder

Der Weg von Karl zur heutigen  EU
Scheint verschlungen und krumm
Ist aber kerzengerade und konsequent
Der Sieg einer Kultur der Freiheit

Karl wurde so bedeutend weil er
Sprache und Bildung reformierte
Erhielt und systematisch sicherte
Die Basis der Kultur erst schuf

So sich die Union dieser Wurzeln
Immer bewusst bleibt gibt es keine
Bessere Sicherheit für die Kultur
Als den wohl geordneten Markt

jens tuengerthal 13.2.2019

Mittwoch, 13. Februar 2019

Literaliebe

Buchstabenliebe
Übergeht die Inhalte
Für geile Formen

Liebe ja Bücher
Besonders schön gemachte
Aber mit Inhalt

Ohne Geschichten
Wären Bücher mir wertlos
Inhalt trägt alles

Jede Regel kennt
Natürlich auch Ausnahmen
Beim Prachtexemplar

Leder gebunden
Oder im Feinsten Leinen
Sind Bücher haptisch

Bücher lieben heißt
Zärtlich berühren wollen
Was lesend nah kommt

jens tuengerthal 13.2.2019