Montag, 11. Juli 2016

Kulturgeschichten 0286

Duellwahn

Die Hoffnung durch Gewalt Gerechtigkeit
Herbeiführen zu können stirbt nicht aus
Ehe der Mann seine Natur überwand um
Zahmer zu werden als Frauen noch je

Die eine folgt ihrer Natur der andere
Dagegen soll sie überwinden um sich
Reif für Frau zu beweisen warum viele
Selbige heute völlig erst verleugnen

Während ein Bismarck noch manch
Politische Gegner zum Duell forderte
Was Sozialdemokratem meist ablehnten
Schon aus Prinzip ist es heute verpönt

Duelle werden nur noch indirekt von den
Armeen oder finanzierten Rebellen noch
Ausgefochten wir nennen das heute dann
Stellvertreterkriege und es betrifft mehr

Wer die Aggression mancher im Netz liest
Oder erlebt wie sich andere bei Demos
Benehmen fragt sich ob es heute wirklich
Durch Duellverbote friedlicher wurde

Schauen wir in die USA sehen wir gerade
Eine neue Eskalation der Gewalt bei der
Polizisten viele Schwarze und ein Schwarzer
Einige Weiße tötet bis er gesprengt wurde

Es gibt dies Gewaltproblem auch durch die
Freie Verfügbarkeit von Schusswaffen welche
Als Ausdruck amerikanischer Freiheit zumindest
Von der Schußwaffenindustrie verstanden wird

Auch in den Vereinigten Staaten ist sich totschießen
Verboten und wird sogar mit Todesstrafe geahndet
Außer es geschieht in Notwehr was Polizisten wohl
Weiter auslegen als sonstige Bürger normal finden

Manche tragen immer eine Waffe bei sich damit
Sie gegen die Gewalt der anderen geschützt sind
In Südafrika wird gerade der Fall eines Sportlers
Wieder verhandelt der seine Liebste erschoss

Auch dieser hatte weil noch dazu behindert
Seine Waffen nur zum Schutz immer griffbereit
Weil das Risiko der Gewalt dort höher ist
Angst weit verbreitet ist aus Gründen

War die Hinrichtung der Polizisten in Dallas
Ein Duell der Schwarzen gegen die meist
Weiße Polizei oder nur ein seltener Ausreißer
Warum trifft es immer Unschuldige angeblich

Ist wer eine Waffe trägt je unschuldig noch
Wer ist umgekehrt je des Todes schuldig
Liegt nicht was außerhalb des Lebens ist
Außerhalb unserer Urteilskompetenz

Keiner wird mehr lebendig wenn wir töten
Es sterben nur noch mehr für nichts als
Rechthaberei und Gewalt um der Gewalt
Willen die sich immer weiter potenziert

Ob es früher besser oder schlimmer war
Könnte der Frage wert sein wenn wir
Etwas ändern oder lernen wollten
Bevor es uns selbst erwischt ohne Duell

Am 11. Juli 1804 verwundete US-Vizepräsident
Aaron Burr seinen politischen Rivalen Alexander
Hamilton so schwer im Duell dass dieser stirbt
Dennoch gehören beide zu den Gründervätern

Beide Männer waren mit der Gründung der USA
Wie dem Kreis um Washington und Jefferson eng
Verbunden und doch völlig unterschiedlich im Wesen
Wie von der Herkunft was den Konflikt nicht milderte

Hamilton wurde als unehelicher Sohn auf einer Insel
In der Karibik geboren wuchs auf unter sehr schweren
Bedingungen und kam erst über ein Stipendium das
Begabung entdeckte in die amerikanischen Kolonien

Er studierte in New Yorks am damals King’s College
Der heutigen Columbia University und fand schnell den
Kontakt zur radikalen revolutionären Bewegung wo seine
Pamphlete Begabung verrieten und Aufsehen erregten

Bei Kriegsausbruch schloss sich Hamilton umgehend
Den zahlreichen Milizen an da ein Angriff der Briten
Gegen New York befürchtet wurde und diente später im
Stab von George Washington und gründete eine Bank

Der junge Rechtsanwalt zeigte eine konservative Haltung
Befürwortete die Wahl des Präsidenten auf Lebenszeit
Wollte eine starke Zentralregierung gegenüber den Staaten
Setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein

Hamilton gilt als Begründer des amerikanischen Systems
Der politischen Ökonomie die von einer Verpflichtung für
Das Gemeinwohl von allen ausgeht in diesem System
Schafft der Staat gute Bedingungen für Unternehmen

Er stand in einer langjährigen Fehde mit Aaron Burr
Der seit 1800 unter Jefferson Vizepräsident war
Einer alten einflussreichen Familie entstammte
In Princeton studiert hatte politisch einflussreich war

Seine Kanidatur zum Gouverneur von New York
War von Hamilton mit einer Briefflut torpediert
Wie in Reden bei Essen schlecht gemacht worden
Bis diese Kampagne über Zeitungen öffentlich wurde

Burr fühlte sich durch despektierliche Äußerungen
In seiner Ehre verletzt und forderte Hamilton zum Duell
Da diese in New York verboten waren fand es in
New Jersey auf der anderen Seite des Hudson statt

Hamilton wurde beim Duell im Morgengrauen tödlich
Verwundet durch einen Schuss in den Unterleib wobei
Der genaue Ablauf des Geschehens bis heute strittig ist
Wobei das Testament von Hamilton zusätzlich verwirrt

Danach wollte Hamilton den ersten Schuss vergeben
Um Burr zu beruhigen und weil ein Duell seinen
Religiösen Überzeugungen zutiefst widersprach
Wovon Burr und sein Sekundant nichts wussten

Sie schossen beide etwa gleichzeitig wobei noch
Hamiltons Schuss zu früh los ging allerdings war
Seine Pistole nachdem er die Waffen wählen durfte
Zum viel leichteren Abschuss präpariert worden

Dieser eigentlich unlautere Vorteil beim sich
Gegenseitig beschießen könnte erklären warum
Sich Hamiltons Schuss zu früh löste unklar blieb
Warum dies tat wer eigentlich nicht treffen wollte

Hamiltons Tod löste große Betroffenheit aus
Der Schütze blieb noch eine Zeit Vizepräsident
Bei seinen Versuchen die südlichen spanischen
Kolonien zu gewinnen machte er sich verdächtig

Seine vorgebliche Mississippi Expedition wurde
Als Spionage ausgelegt auch wenn sie genau
Das Gegenteil wollte er doch wegen Hochverrat
Dann angeklagt wurde er noch freigesprochen

Einige Staate klagten ihn des Mordes an doch
Kam er deshalb nie vor Gericht was wie die
Burr-Verschwörung bis heute umstritten ist
Er starb hochbetagt mit 80 wieder in New York

Zwei verehrte Gründerväter duellieren sich um
Der Ehre willen und der eine der stirbt hat zuvor
Die Waffen manipuliert um angeblich doch nur
In die Luft schießen zu wollen was nicht gelang

So gesehen liegen Mord und Totschlag ohne
Größere Folgen außer für die Falschen wohl
Schon in der Geschichte der USA dennoch
Das Waisenkind starb die Elite blieb unter sich

Schon damals wirkte auch die Familie Clinton
Bei der Aufteilung der Macht wie im Staat mit
So sind die USA in manchem monarchischer
Als es dem neutralen Beobachter erscheint

Ob dies Duell zu mehr Gerechtigkeit führte
Scheint mehr als fraglich wenn auch Burr
Sich nicht mehr mit Hamilton streiten musste
Ist Tod jenseits aller Gerechtigkeit immer

Wer nicht mehr ist übernimmt niemals mehr
Verantwortung wer einen anderen tötete
Bleibt auch bestraft ein Mörder immer
Duelle betreffen aber nur die Beteiligten

Wäre es besser für die Welt wenn sich
Obama und Putin duellierten oder Assad
Mit den Köpfen des IS und was wäre
Wenn zufällig der Falsche gewinnt

Politik gliche dann dem Fußball eher
Bei dem auch nicht immer der Bessere
Sondern manchmal einfach Glück den
Sieger kürt was unvernünftig klingt

Die Ritter kannten den direkten Kampf
Mann gegen Mann noch auch wenn
Manche Armeen strategisch längst
Gegeneinander fochten galt die Ehre

Was wäre wenn Putin Merkel forderte
Sollten sie je persönlich streiten oder
Geht es nur um die Verantwortung im Amt
Ist diese Trennung nun menschlicher

Dafür schlagen sich stellvertretend nun
Die Armeen in denen spezialisierte eben
Gewalttäter aufeinander losgehen wobei
Längst überlegene Technik entscheidet

Den Polizistenmörder tötete ein Roboter
Der Rächer der Schwarzen erlag einer
Ferngesteuerten Maschine ohne Chance
Wie zu viele Araber zuvor den Drohnen

Als Soldat vom mörderischen Krieg längst
Deformiert für das Leben im Frieden wurde
Ein Rächer der Opfer zum Täter um dann
Selbst Opfer der Technik zu werden

Es ist gut ohne Risiko für andere solche
Gewalttäter stoppen zu können warum
Dies nur tödlich ging scheint fraglich
So werden und bleiben alle Mörder

Vielleicht wäre es gut wenn wir künftig
Alle Konflikte bei einer Tasse Tee noch
Ausdiskutieren könnten bevor es zur
Gewalt kommt doch ist dies illusionär

Es ist gut manchen Illusionen zu folgen
Um Träume friedlicher zu leben doch
Wird es nie etwas gegen die Natur
Zu der Gewalt und Aggression gehören

Bei Asterix prügeln sich auch die Gallier
Untereinander häufiger um am Ende
Friedlich unter der Eiche ihr Wildschwein
Miteinander zu grillen noch in Frieden

Gewalt ist keine Lösung aber vielleicht
Manchmal ein natürliches Ventil wenn
Gefühle und ähnliches überkochen
Was Duelle manchmal tödlich lösten

Bedroht uns heute eher Staatsgewalt
Oder unkontrollierte private Gewalt
Was wäre wünschenswert was bleibt
Eine nur fromme Illusion immer

Vermutlich gibt es keine immer gültige
Antwort auf all diese Fragen zum Frieden
Wen Stunden des gewaltfreien Diskurses
Irgendwann entnerven haut auf den Tisch

Der gordische Knoten wurde ganz einfach
Zerschlagen um eine Lösung zu finden
Manchmal passt das wohl besser als
Ewige Gespräche ohne Ergebnis

Gewalt ist nie eine Lösung lernen wir
Früh schon alle um friedlich miteinander
Gemeinsame Wege zu finden doch
Manchmal ist es die passende Antwort

Über die Grenzen dessen was noch passt
Entscheidet hier der Rechtsstaat autoritär
Wenn Frauen regieren anders als vorher
Auch keine Gewalt ist manchmal welche

Das Duell und die Forderung in einer
Gesellschaft ohne Waffen könnte eine
Bessere Lösung als alles zerreden sein
Sollen sich Streithähne halt messen

Wer sich in seiner Ehre verletzt sieht
Soll den anderen zum Duell fordern
Ob im Laufen Boxen Wattepusten
Oder regulierten Wortduellen ist egal

Dies würde Konflikte leichter lösen
Als alle Deeskalationsstrategien die
Zu vielen Männern doch die Eier nur
Abschneiden mit fatalen Folgen

Nicht sich schlagen zu wollen ist
Grundsätzlich schlecht sondern es
So zu tun dass einer dabei stirbt
Oder vermutlich verletzt wird

Wenn mir nach Rache ist
Habe ich gelernt es zu unterdrücken
Statt den Konflikt auszufechten was
In meiner Natur immer wohl läge

Natürlich würde ich wenn ich die Wahl
Der Waffen habe stets Worte wählen
Wenn ich einen zum Duell forderte
Müsste ich mit seiner Wahl leben

So ist am Ende nicht das Duell schlecht
Sondern nur die Wahl der Waffen dabei
Wo diese nicht tödlich sein dürfen wie
Immer hier wäre es eine gute Lösung

Besser als die meisten Prozesse mit
Offenem Ausgang beschäftigten sie
Mehr Trainer als Anwälte künftig was
Dem Frieden intern förderlich wäre

Duellieren wir uns lieber wo nötig
Um der Ehre willen damit wir noch
Welche haben um zu überleben
Wäre würdiger als ein nur Urteil

Konflikte ohne Recht zu klären
Sondern im Duell gegeneinander
Hat etwas ursprüngliches wie wir
Es aus dem Fußball noch kennen

Zu einem Duell zu fordern würde
Sich jeder gut überlegen da immer
Der Gegner seine besten Waffen
Wählen dürfte was viel erledigte

Habe aber den starken Verdacht
Dass sich dieser Vorschlag in einer
Von Frauen dominierten Gesellschaft
Eher weniger durchsetzen wird

Ob das den Frieden fördert sollten sich
Dazu alle Beteiligten lieber fragen um
Künftig  neue Wege gehen zu können
Statt sich depressiv im Kreis zu drehen
jens tuengerthal 11.7.2016

Duellwahn

Die Hoffnung durch Gewalt Gerechtigkeit
Herbeiführen zu können stirbt nicht aus
Ehe der Mann seine Natur überwand um
Zahmer zu werden als Frauen noch je

Die eine folgt ihrer Natur der andere
Dagegen soll sie überwinden um sich
Reif für Frau zu beweisen warum viele
Selbige heute völlig erst verleugnen

Während ein Bismarck noch manch
Politische Gegner zum Duell forderte
Was Sozialdemokratem meist ablehnten
Schon aus Prinzip ist es heute verpönt

Duelle werden nur noch indirekt von den
Armeen oder finanzierten Rebellen noch
Ausgefochten wir nennen das heute dann
Stellvertreterkriege und es betrifft mehr

Wer die Aggression mancher im Netz liest
Oder erlebt wie sich andere bei Demos
Benehmen fragt sich ob es heute wirklich
Durch Duellverbote friedlicher wurde

Schauen wir in die USA sehen wir gerade
Eine neue Eskalation der Gewalt bei der
Polizisten viele Schwarze und ein Schwarzer
Einige Weiße tötet bis er gesprengt wurde

Es gibt dies Gewaltproblem auch durch die
Freie Verfügbarkeit von Schusswaffen welche
Als Ausdruck amerikanischer Freiheit zumindest
Von der Schußwaffenindustrie verstanden wird

Auch in den Vereinigten Staaten ist sich totschießen
Verboten und wird sogar mit Todesstrafe geahndet
Außer es geschieht in Notwehr was Polizisten wohl
Weiter auslegen als sonstige Bürger normal finden

Manche tragen immer eine Waffe bei sich damit
Sie gegen die Gewalt der anderen geschützt sind
In Südafrika wird gerade der Fall eines Sportlers
Wieder verhandelt der seine Liebste erschoss

Auch dieser hatte weil noch dazu behindert
Seine Waffen nur zum Schutz immer griffbereit
Weil das Risiko der Gewalt dort höher ist
Angst weit verbreitet ist aus Gründen

War die Hinrichtung der Polizisten in Dallas
Ein Duell der Schwarzen gegen die meist
Weiße Polizei oder nur ein seltener Ausreißer
Warum trifft es immer Unschuldige angeblich

Ist wer eine Waffe trägt je unschuldig noch
Wer ist umgekehrt je des Todes schuldig
Liegt nicht was außerhalb des Lebens ist
Außerhalb unserer Urteilskompetenz

Keiner wird mehr lebendig wenn wir töten
Es sterben nur noch mehr für nichts als
Rechthaberei und Gewalt um der Gewalt
Willen die sich immer weiter potenziert

Ob es früher besser oder schlimmer war
Könnte der Frage wert sein wenn wir
Etwas ändern oder lernen wollten
Bevor es uns selbst erwischt ohne Duell

Am 11. Juli 1804 verwundete US-Vizepräsident
Aaron Burr seinen politischen Rivalen Alexander
Hamilton so schwer im Duell dass dieser stirbt
Dennoch gehören beide zu den Gründervätern

Beide Männer waren mit der Gründung der USA
Wie dem Kreis um Washington und Jefferson eng
Verbunden und doch völlig unterschiedlich im Wesen
Wie von der Herkunft was den Konflikt nicht milderte

Hamilton wurde als unehelicher Sohn auf einer Insel
In der Karibik geboren wuchs auf unter sehr schweren
Bedingungen und kam erst über ein Stipendium das
Begabung entdeckte in die amerikanischen Kolonien

Er studierte in New Yorks am damals King’s College
Der heutigen Columbia University und fand schnell den
Kontakt zur radikalen revolutionären Bewegung wo seine
Pamphlete Begabung verrieten und Aufsehen erregten

Bei Kriegsausbruch schloss sich Hamilton umgehend
Den zahlreichen Milizen an da ein Angriff der Briten
Gegen New York befürchtet wurde und diente später im
Stab von George Washington und gründete eine Bank

Der junge Rechtsanwalt zeigte eine konservative Haltung
Befürwortete die Wahl des Präsidenten auf Lebenszeit
Wollte eine starke Zentralregierung gegenüber den Staaten
Setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein

Hamilton gilt als Begründer des amerikanischen Systems
Der politischen Ökonomie die von einer Verpflichtung für
Das Gemeinwohl von allen ausgeht in diesem System
Schafft der Staat gute Bedingungen für Unternehmen

Er stand in einer langjährigen Fehde mit Aaron Burr
Der seit 1800 unter Jefferson Vizepräsident war
Einer alten einflussreichen Familie entstammte
In Princeton studiert hatte politisch einflussreich war

Seine Kanidatur zum Gouverneur von New York
War von Hamilton mit einer Briefflut torpediert
Wie in Reden bei Essen schlecht gemacht worden
Bis diese Kampagne über Zeitungen öffentlich wurde

Burr fühlte sich durch despektierliche Äußerungen
In seiner Ehre verletzt und forderte Hamilton zum Duell
Da diese in New York verboten waren fand es in
New Jersey auf der anderen Seite des Hudson statt

Hamilton wurde beim Duell im Morgengrauen tödlich
Verwundet durch einen Schuss in den Unterleib wobei
Der genaue Ablauf des Geschehens bis heute strittig ist
Wobei das Testament von Hamilton zusätzlich verwirrt

Danach wollte Hamilton den ersten Schuss vergeben
Um Burr zu beruhigen und weil ein Duell seinen
Religiösen Überzeugungen zutiefst widersprach
Wovon Burr und sein Sekundant nichts wussten

Sie schossen beide etwa gleichzeitig wobei noch
Hamiltons Schuss zu früh los ging allerdings war
Seine Pistole nachdem er die Waffen wählen durfte
Zum viel leichteren Abschuss präpariert worden

Dieser eigentlich unlautere Vorteil beim sich
Gegenseitig beschießen könnte erklären warum
Sich Hamiltons Schuss zu früh löste unklar blieb
Warum dies tat wer eigentlich nicht treffen wollte

Hamiltons Tod löste große Betroffenheit aus
Der Schütze blieb noch eine Zeit Vizepräsident
Bei seinen Versuchen die südlichen spanischen
Kolonien zu gewinnen machte er sich verdächtig

Seine vorgebliche Mississippi Expedition wurde
Als Spionage ausgelegt auch wenn sie genau
Das Gegenteil wollte er doch wegen Hochverrat
Dann angeklagt wurde er noch freigesprochen

Einige Staate klagten ihn des Mordes an doch
Kam er deshalb nie vor Gericht was wie die
Burr-Verschwörung bis heute umstritten ist
Er starb hochbetagt mit 80 wieder in New York

Zwei verehrte Gründerväter duellieren sich um
Der Ehre willen und der eine der stirbt hat zuvor
Die Waffen manipuliert um angeblich doch nur
In die Luft schießen zu wollen was nicht gelang

So gesehen liegen Mord und Totschlag ohne
Größere Folgen außer für die Falschen wohl
Schon in der Geschichte der USA dennoch
Das Waisenkind starb die Elite blieb unter sich

Schon damals wirkte auch die Familie Clinton
Bei der Aufteilung der Macht wie im Staat mit
So sind die USA in manchem monarchischer
Als es dem neutralen Beobachter erscheint

Ob dies Duell zu mehr Gerechtigkeit führte
Scheint mehr als fraglich wenn auch Burr
Sich nicht mehr mit Hamilton streiten musste
Ist Tod jenseits aller Gerechtigkeit immer

Wer nicht mehr ist übernimmt niemals mehr
Verantwortung wer einen anderen tötete
Bleibt auch bestraft ein Mörder immer
Duelle betreffen aber nur die Beteiligten

Wäre es besser für die Welt wenn sich
Obama und Putin duellierten oder Assad
Mit den Köpfen des IS und was wäre
Wenn zufällig der Falsche gewinnt

Politik gliche dann dem Fußball eher
Bei dem auch nicht immer der Bessere
Sondern manchmal einfach Glück den
Sieger kürt was unvernünftig klingt

Die Ritter kannten den direkten Kampf
Mann gegen Mann noch auch wenn
Manche Armeen strategisch längst
Gegeneinander fochten galt die Ehre

Was wäre wenn Putin Merkel forderte
Sollten sie je persönlich streiten oder
Geht es nur um die Verantwortung im Amt
Ist diese Trennung nun menschlicher

Dafür schlagen sich stellvertretend nun
Die Armeen in denen spezialisierte eben
Gewalttäter aufeinander losgehen wobei
Längst überlegene Technik entscheidet

Den Polizistenmörder tötete ein Roboter
Der Rächer der Schwarzen erlag einer
Ferngesteuerten Maschine ohne Chance
Wie zu viele Araber zuvor den Drohnen

Als Soldat vom mörderischen Krieg längst
Deformiert für das Leben im Frieden wurde
Ein Rächer der Opfer zum Täter um dann
Selbst Opfer der Technik zu werden

Es ist gut ohne Risiko für andere solche
Gewalttäter stoppen zu können warum
Dies nur tödlich ging scheint fraglich
So werden und bleiben alle Mörder

Vielleicht wäre es gut wenn wir künftig
Alle Konflikte bei einer Tasse Tee noch
Ausdiskutieren könnten bevor es zur
Gewalt kommt doch ist dies illusionär

Es ist gut manchen Illusionen zu folgen
Um Träume friedlicher zu leben doch
Wird es nie etwas gegen die Natur
Zu der Gewalt und Aggression gehören

Bei Asterix prügeln sich auch die Gallier
Untereinander häufiger um am Ende
Friedlich unter der Eiche ihr Wildschwein
Miteinander zu grillen noch in Frieden

Gewalt ist keine Lösung aber vielleicht
Manchmal ein natürliches Ventil wenn
Gefühle und ähnliches überkochen
Was Duelle manchmal tödlich lösten

Bedroht uns heute eher Staatsgewalt
Oder unkontrollierte private Gewalt
Was wäre wünschenswert was bleibt
Eine nur fromme Illusion immer

Vermutlich gibt es keine immer gültige
Antwort auf all diese Fragen zum Frieden
Wen Stunden des gewaltfreien Diskurses
Irgendwann entnerven haut auf den Tisch

Der gordische Knoten wurde ganz einfach
Zerschlagen um eine Lösung zu finden
Manchmal passt das wohl besser als
Ewige Gespräche ohne Ergebnis

Gewalt ist nie eine Lösung lernen wir
Früh schon alle um friedlich miteinander
Gemeinsame Wege zu finden doch
Manchmal ist es die passende Antwort

Über die Grenzen dessen was noch passt
Entscheidet hier der Rechtsstaat autoritär
Wenn Frauen regieren anders als vorher
Auch keine Gewalt ist manchmal welche

Das Duell und die Forderung in einer
Gesellschaft ohne Waffen könnte eine
Bessere Lösung als alles zerreden sein
Sollen sich Streithähne halt messen

Wer sich in seiner Ehre verletzt sieht
Soll den anderen zum Duell fordern
Ob im Laufen Boxen Wattepusten
Oder regulierten Wortduellen ist egal

Dies würde Konflikte leichter lösen
Als alle Deeskalationsstrategien die
Zu vielen Männern doch die Eier nur
Abschneiden mit fatalen Folgen

Nicht sich schlagen zu wollen ist
Grundsätzlich schlecht sondern es
So zu tun dass einer dabei stirbt
Oder vermutlich verletzt wird

Wenn mir nach Rache ist
Habe ich gelernt es zu unterdrücken
Statt den Konflikt auszufechten was
In meiner Natur immer wohl läge

Natürlich würde ich wenn ich die Wahl
Der Waffen habe stets Worte wählen
Wenn ich einen zum Duell forderte
Müsste ich mit seiner Wahl leben

So ist am Ende nicht das Duell schlecht
Sondern nur die Wahl der Waffen dabei
Wo diese nicht tödlich sein dürfen wie
Immer hier wäre es eine gute Lösung

Besser als die meisten Prozesse mit
Offenem Ausgang beschäftigten sie
Mehr Trainer als Anwälte künftig was
Dem Frieden intern förderlich wäre

Duellieren wir uns lieber wo nötig
Um der Ehre willen damit wir noch
Welche haben um zu überleben
Wäre würdiger als ein nur Urteil

Konflikte ohne Recht zu klären
Sondern im Duell gegeneinander
Hat etwas ursprüngliches wie wir
Es aus dem Fußball noch kennen

Zu einem Duell zu fordern würde
Sich jeder gut überlegen da immer
Der Gegner seine besten Waffen
Wählen dürfte was viel erledigte

Habe aber den starken Verdacht
Dass sich dieser Vorschlag in einer
Von Frauen dominierten Gesellschaft
Eher weniger durchsetzen wird

Ob das den Frieden fördert sollten sich
Dazu alle Beteiligten lieber fragen um
Künftig  neue Wege gehen zu können
Statt sich depressiv im Kreis zu drehen
jens tuengerthal 11.7.2016

Ronaldohne

Portugal wurde Europameister
Ohne Ronaldo aber feierte nicht
Ohne den Meister der Show
Er spielte nicht mehr mit nach
Nur 25 Minuten weil verletzt
Feierte den Sieg an dem er
Nicht beteiligt je war dafür
Am lautesten als Kapitän
Vom Rand aus und später
Verehrt humpelnd im Zentrum
Frankreich verlor dafür 0:1
Hollande war schlecht gelaunt
Unklar wer es verdient hätte
Die EM ist nun vorbei
Sieger wurde wer vorher
In der Vorrunde nie gewann
Frankreich anfangs so unterlegen
War wie dies Deutschland immer
So ist eben Fußball
Immer wieder überraschend
Ein Spiel dauert 120 Minuten
Am Ende gewinnt dann der
Der nicht mitgespielt hat
jens tuengerthal 10.7.2016

Sonntag, 10. Juli 2016

Kulturgeschichten 0285

Revolutionsbrände

In Berlin und über das Land brennt es
Meist trifft es nur Autos die als Symbol
Der Gentrifizierung  angesteckt werden
Ein Hauch von linker Revolution wohl

Droht nun wieder die Revolution von links
Werden Autonome das Land ins Chaos
Stürzen das sich gerade noch in Integration
Versucht mit offenem Ergebnis in Teilen

Werden die Rechten den Aufstand der Linken
Nutzen sich zu profilieren droht die Spaltung
Des Landes wie der Gesellschaft oder ist es
Nur ein wenig lächerlicher Vorwahlkampf

Innensenator Henkel will den starken Mann
Markieren und lässt im Gegenzug dafür nun
Die Rigaer Straße 94 das linke Wohnprojekt
So weit möglich mit aller Gewalt räumen

Die Folge sind Straßenschlachten wie noch
In den 80ern bei denen Ersatzgefechte mit
Polizisten ausgefochten werden die dafür
Gerade stehen müssen in ihrem Dienst

Ob die Brandstiftungen wirklich mit der
Beschuldigten linken Szene irgendwie
Zusammenhängen scheint eher fraglich
Erwischt wurde nur ein verwirrter Rechter

Der CDU Innensenator will sich vor dem
Wahlkampf als harter Kerl profilieren der
Den Rechtsstaat mit Gewalt durchsetzt
Auch wenn alle wissen es ist Unsinn

Sofern der Unsinn der noch schlimmeren
AfD Stimmen raubt haben die Schlachten
Zumindest einen guten Zweck um mehr
Als Vorwahlkampf geht es dabei nicht

Die 123 verletzten Polizisten können einem
Leid tun und von den 89 erst verhafteten
Droht nur 3 eine Anklage wegen schwerem
Landfriedensbruch wem immer das nutzt

Die Zahlen zeigen die Stimmung kocht über
Es kommt wieder zu Gewalttaten aber die
Sind kaum rechtlich zu ahnden warum sich
Fragt wer von der Gewalt hier profitiert

Natürlich hat die Bürgermeisterin von
Friedrichshain-Kreuzberg recht wenn
Sie sagt Dialog bringt weiter als Gewalt
Der Rechtsstaat muss nicht kämpfen

Die Profilierungskampagne von Henkel
Auf Kosten der Polizisten mit erwartbarem
Ausgang ist zu durchsichtig als dass sie
Langfristig erfolgreich sein könnte noch

Denkt der kritische Betrachter mit Abstand
Doch hören wir die Sprüche der Wähler
Des AfD von linksgrünversifft verschwinden
Alle Zweifel am Erfolg des Populismus

Doch wie gefährlich sind die Feuer im Land
Sei es aus Solidarität oder Verwirrung nun
Ein Zeichen revolutionären Geistes schon
Oder billiger Aktionismus gegen die Falschen

Ein Blick in die Geschichte könnte darüber
Aufklärung geben am 10. Juli 1789 also
Vier Tage vor dem Sturm auf die Bastille
Wurden in Paris Zollhäuser in Brand gesteckt

Die Stimmung war am überkochen die Wut
Suchte sich ihren Weg und schlug gegen die
Stellen des Staates die erreichbar waren
Ihnen besonders weh taten im Alltag

Die Gewalt richtete sich dort gegen den Staat
Der Zoll war ein Ausführungsorgan des Königs
Es ging um Steuern und ihre Verweigerung
Der Adel zahlte nicht das Volk blutete dafür

Die Verhandlungen um die neue Verfassung
Waren auf dem Höhepunkt der Ballhausschwur
Bereits geleistet um dem Land eine Verfassung
Wie ein echtes Parlament endlich zu geben

Die Gewalt gegen die  Polizei in der Rigaer 94
Könnte mit dem in Brand setzen der Zollhäuser
Verglichen werden dagegen ist die Brandstiftung
An privaten PKW eine Ersatzhandlung nur

Sie trifft Privatpersonen oder Versicherungen
Die als Unternehmen abgesichert sind sich die
Kosten von jedem Versicherten wiederholen
Sie geben dem Staat nur Grund zur Gewalt

Vielleicht könnten solche Aktionen noch die
Aufmerksamkeit für bedrohte Projekte auch
Sichern doch von diesem selbst geht kaum
Gewalt je aus dazu ist es zu überwacht

Im Verhältnis wäre die Gewalt gegen Sachen
Von Privatpersonen der eigenen Sache nur
Abträglich und so nutzlos wie die bloß dem
Wahlkampf geschuldete Gewaltanwendung

Gewalt gegen Polizisten trifft den Staat der
Dieser Lebensform kurzzeitig den Kampf
Angesagt hat und ist also revolutionär klar
Verständlich und logisch erwartbar

Wer zu diesem Zeitpunkt eskalieren lässt
Will Gewalt anwenden um sich als stark
Zu zeigen was nur wahltaktische Vorteile
Wohl bringt in der Sache nur schadet

Warten wir die Wahlen ab danach wird
Auch Henkel falls er noch regiert sich
Geläutert geben und Frieden suchen
Wie er es anfänglich auch erfolgreich tat

So könnten die Kämpfer in der Rigaer 94
Wie ihr autonomes radikales Umfeld wohl
Die CDU stärken durch mehr Gewalt wie
Zugleich den AfD schwächen was gut ist

Sicher wollen die Autonomen nicht den
Rechten Flügel der CDU wie Henkel als
Innensenator stärken der sich aufbläst
Sondern ihm etwas entgegen setzen

Doch bedingen sich Feinde immer
Gegenseitig und wenn Henkel damit
Dem AfD Stimmen nehmen kann
Ist dies besser für Berlin als vieles

Die Autonomen bestätigen sinpel
Alte Feinbilder und Henkel hat sich
Ein Ziel ausgesucht das eskaliert
Im Wissen es ist so nicht lösbar

So gesehen ist das bisschen Randale
Was gerade im Friedrichshain nebenan
Stattfindet nur CDU Vorwahlkampf der
Einzig gegen den AfD wohl zielt

Wie gut dass beide Seiten in gewohnten
Mustern mitspielen denn es geht darum
Die Rechten entbehrlich zu machen dafür
Inszeniert Berlin halt einige Krawalle

Was vernünftigen kritischen Menschen nun
Zur Wahl bleibt die sehen wie populistisch
Dieser billige Aktionismus ist bleibt offen
Sich Populismus beugen macht käuflich

Vielleicht ist dies Theater nur eine billige
Inszenierung zur Schwächung des AfD
Wenn es dabei hilft ist es gut so aber
Gruselig was Idioten bewegen können
jens tuengerthal 10.7.2016

Platzpiano

Sitze am Platz und lausche dem Piano
Romantische Weisen spielt die Frau
Verträumt lachend zwischendurch
Kinder spielen drumherum einige lauschen
Der Bilderbuchmarkt in meiner Strasse
Das Klavier aus dem Buchladen wird
An der Kreuzung am Platz gespielt
Es ist Sommer und die Sonne scheint
Die Gedanken fliegen und das Leben
Kann mit etwas Musik so schön sein
jens tuengerthal 10.7.2016

Samstag, 9. Juli 2016

Büchererotik

Haben Bücher eine eigene Erotik
So bedruckt gebunden wie sie sind
Ist es die Lust am Buch an sich
Oder sind es erst die Geschichten
In ihnen die eine sexuelle Spannung
Erzeugen beim Lesen dann in uns
Entsteht dies nur in Gedanken
Bei den Lesern völlig losgelöst
Von dem Ding mit Seiten die uns
Voller Spannung genießen lassen
Frage ich mich der ich mit Büchern
Lebe die ich zu berühren liebe wie
Es mir größte Lust bereitet wenn
Eine Frau meine kleine Bibliothek
Würdigt und zu genießen weiß die
Überhaupt nur Nähe möglich macht
Weil ich in einer Beziehung zu meinen
Büchern stehe und sie eben liebe
Ihre Gegenwart sinnlich schön finde
Wer das nicht teilt den berühre ich
Vielleicht rein körperlich doch nah
Können wir uns dann nie sein
Es bleibt immer nur oberflächlich
Denke ich und verkenne vermutlich
Viele völlig die anderes mehr lieben
Als nur bedrucktes Papier doch wer
Diese Liebe teilt und die Erotik spürt
Zwischen aufgeschlagenen Seiten
Der kann sich näher kommen als
Alle die nicht lesen wohl je ahnen
Aber was weiß ich schon von der
Welt außer meinen geliebten Büchern
So haben Bücherliebhaber immer
Mehr als eine bedruckte Welt für sich
Vermutlich verstehen wir uns nie
Mit den anderen wirklich aber was
Macht das schon solange sich die
Bücherliebhaner untereinander finden
jens tuengerthal 9.7.2016

Barbuch

Ist Bargeld Freiheit oder nur für
Diejenigen die Illegales planen
Gibt es keinen Grund mehr für
Misstrauen gegen einen Staat
Der dann jede Ausgabe sieht
Wer gewinnt vom Abschied
Wird dann Orwells Vision
Der totalen Kontrolle erst
Grausame Realität im Alltag
Werden wir nicht längst schon
Immer und überall überwacht
Was ist das Ziel außer Kontrolle
Welcher Gewinn ist solche je
Sollten wir uns lieber fragen
Bevor es zu spät wieder ist
jens tuengerthal 9.7.2016

Kulturgeschichten 0284

Große Frauen

Was macht wohl die Größe aus
Bei einer Frau wenn es wie bei
Männern nicht auf die Länge
Allein entscheidend ankommt

Ist es die Macht die sie inne haben
Oder wie sie mit dieser umgehen
Sind sie auch ohne diese je groß
Ist die Macht Schlüssel oder Mittel

Angela Merkel gilt seit Jahren als
Die mächtigste Frau der Welt schon
Weil sie die Bundeskanzlerin eines
Der mächtigsten Staates seitdem ist

Sie agiert und regiert anders als
Die meisten ihrer Vorgänger mit einem
Netzwerk im Hintergrund mehr als den
Lauten Worten die auf den Tisch hauen

Basta Reden hat keiner von ihr gehört
Angegriffen wurde sie für ihre Politik
Immer als zu zögerlich und wo sie sich
Entschlossen zeigte stets noch dafür

Es ist schwer im Besitz der Macht es
Allen Recht zu machen auch wenn
Sie die Neigung hat Konflikte eher
Zu vermeiden als stark auszufechten

In der Flüchtlingsfrage warfen ihr die
Ängstlichen den Ausverkauf des Landes
Vor ohne echte Alternativen zu nennen
Wie wir Verantwortung übernähmen

Was sollte das reichste Land Europas tun
Wenn die Ärmsten durch die armen Länder
Im Süden kommen um Hilfe zu finden wenn
Es reich wurde durch Waffenexporte dorthin

Es zeigt Größe sich seiner Verantwortung
Zu stellen statt weiter wegzusehen als
Ginge uns die Welt nichts an wenn wir
Uns zuvor am Unglück dort bereicherten

Größe ist dazu zu stehen auch wenn
Es immer mehr Gegenwind gibt im Sturm
Der Entrüstung der Zukurzgekommmenen
Die ihren Wohlstand für sich wollen

Daran gemessen wäre Merkel eine Große
Ob dazu ein Wir schaffen das genügte
Dem Abwiegelung und Vermeidung folgte
Wäre ohne Zusammenhang fraglich

Eine CDU Politikerin die eine ehemals
Sozialdemokratische Politik betreibt
Parteigrenzen damit aufhebt und den
Partner überflüssig macht steht allein

Sollte sie erfolgreich damit sein
Hat sie die Mehrheit hinter sich
Ihre Gegner werden aufpassen
Jeden Fehler ausschlachten

Dieser Sturm und ihre Standhaftigkeit
Genügten kaum ihre Größe weiter
Zu begründen beließe sie es beim
Bloßen Lavieren und Nichthandeln

Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte
Bei der Beurteilung ihrer vielleicht Größe
Wenn wir sie mit einer anderen Großen
Vergleichen nämlich Zarin Katharina II.

Am 9. Juli 1762 wurde Katharina nach
Einem Putsch ihrer Garden zur alleinigen
Zarin von Rußland ausgerufen zur völligen
Überraschung ihres Gatten Zar Peter III.

Katharina gilt als die Repräsentantin des
Aufgeklärten Absolutismus und wurde 1729
Als Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst
In Stettin als Fürstentochter geboren

Väterlich aus dem Geschlecht der Askanier
War sie mütterlich von Holstein-Gottorf
Damit jüngere Schwester des späteren
Schwedischen Königs Adolf Friedrich

Ihr Mann Peter entstammte der Dynastie
Romanow-Holstein-Gottorp und dieser
Wurde auf Rat Friedrichs II. mit Sophie
Seiner Kusine im Sommer 1745 vermählt

Die Ehe galt als wenig harmonisch schon
In der Hochzeitsnacht zeigte Peter wenig
Interesse für seine ihm bestimmte Gattin
Er kam völlig betrunken und ließ sie warten

Nach dem Übertritt zur Orthodoxie hieß sie
Großfürstin Katharina und war eine kluge
Wie lebensfrohe Frau die sich sehr für
Politik  und Philosophie interessierte

Sie war über alle Vorgänge am Hof
Immer bestens informiert während
Sich ihr Mann lieber dem Militär als
Preußischen Spielzeug widmete

Nach neunjähriger Ehe brachte sie
Einen Sohn zur Welt und obwohl es
Gerüchte über eine Liaison gab
Erkannte er es als rechtmäßig an

Katharina pflegte rege Korrespondenz
Mit Voltaire und Diderot der Vordenker
Der Aufklärung nannte sie den hellsten
Stern des Nordens sah sie als Philosophin

Die Bewunderung für Diderot zeigte sich
Darin dass seine Vorstellungen vom Staat
In ihre Große Instruktion einflossen sie alle
Seine Werke kaufte ihn finanziell unterstützte

Friedrich II. der es sonst nicht so sehr mit den
Frauen hatte sorgte 1776 dafür dass die gute
Freundin seines Bruders Heinrich Ehrenmitglied
Der Preußischen Akademie der Wissenschaften wurde

Nach dem Tod von Zarin Elisabeth war Peter 1762
Zum Zaren geworden hatte aber durch den Frieden
Mit Preußen und das aufgeklärte Reformprogramm
Viele Konservative vor den Kopf gestoßen

Katharina und ihre Vertrauten planten daraufhin
Den Staatsstreich mit Unterstützung der Garde
Wie den Gebrüdern Orlow deren einer bereits
Ihr Liebhaber und Vater ihres Kindes war

Katharina ließ sich als Zarin ausrufen und zog
Mit der Garde nach Peterhof um ihren Gatten
Dort zu stellen der zunächst nach Kronstadt
Flüchtete sich dann aber stellte und abdankte

Der Metropolit der Othodoxie rief sie darauf
Zur Alleinherrscherin aus und Peter wurde
Verhaftet wo er eine Woche später aus noch
Ungeklärten Umständen zu Tode kam

Nach Beruhigung der Lage wurde Katharina
Im September in der Kathedrale des Kremls
Zur Zarin gekrönt und hielt als solche weiter
Den Frieden mit Friedrichs Preußen

Dieses Nichtstun gegeüber der Aktivität ihres
Gatten die ihm viele Feinde brachte hat ihr
Den preußischen Schwarzen Adler Orden
Eingebracht also zumindest genug Ehre

Katharina etablierte ihre Macht in dem riesigen
Russischen Reich durch eine Verwaltungsreform
Sodann lockte sie deutsche Bauern ins Land
Die späteren sogenannten Wolgadeutschen

Überall im Reich gründete sie Volksschulen
Gymnasien und Ingenieursschulen deren
Besuch kostenfrei war und förderte zusätzlich
Verschiedene Wohlfahrtsprojekte im Land

Sie lud Diderot nach Petersburg ein um dort
Die Enzykloplädie zu vollenden doch blieb er
Nur kurze Zeit und starb bald darauf danach
Kam zumindest seine Bibliothek nach Petersburg

In ihrem Toleranzedikt von 1773 versprach sie
Allen Religionen die Duldung mit Ausnahme
Der Juden die mit der ersten polnischen Teilung
Zahlreich hinzu gekommen waren ungewollt

Katharina stand in vielem für die Ideale der
Aufklärung und ihre Vorstellung eines Königs
Zugleich tat sie nichts für die Befreiung der
Vielen Leibeigenen und stärkte den Adel

Dazu sah sie sich gezwungen weil sie durch
Einen Putsch an die Macht gekommen sich
Die Solidarität des Adels erkaufen musste
Ihr Nichtstun hatte auch negative Folgen

In zwei Kriegen mit der Türkei eroberte die
Zarin den Zugang zum Schwarzen Meer
Ließ die südliche Ukraine als Neurussland
Nach Vertreibung der Türken neu besiedeln

Die Krim wurde nach Absetzung des Khans
Zum Teil des russischen Reiches ist es seitdem
Im Bewusstsein vieler Russen auch geblieben
Der Krieg in der Ukraine wirkt historisch anders

Im zweiten türkischen Krieg sollte Konstantinopel
Erobert und ein neues byzantinisches Reich wieder
Gegründet werden was am Kriegsausstieg der
Österreicher scheiterte ein doppelter Verrat

Dann wäre Istanbul heute vermutlich griechisch
Die Türkei beschränkte sich auf Asien doch den
Katholiken in Wien war der gebändigte Feind dort
Lieber als eine zu mächtige Orthodoxie nebenan

Katharina vermittelte im Frieden von Teschen
Eine Ende des Bayerischen Erbfolgekrieges
Des sogenannten Kartoffelkrieges in dem
Ein letztes mal Friedrich II. im Feld stand

Namentlich sind etwas mehr als zwanzig
Liebhaber der Zarin bekannt die in dem Ruf
Stand Männer zu verschlingen was jedoch
In keinster Weise der Realität entsprach

Keiner ihrer Liebhaber durfte sich in die
Politik einmischen und jeder von ihnen
Wurde nach dem Ende der Beziehung
Großzügig abgefunden und nie verfolgt

Über Liebhaber von Angela Merkel die
Glücklich verheiratet scheint ist nichts
Bisher bekannt geworden auch weil
Sie ihr Privatleben nüchtern behandelt

Das Vorbild einer Aufklärerin die im
Rahmen des Möglichen versuchte
Pragmatisch das Erreichbare umsetzte
Passt zur Physikerin als Kanzlerin

Eine unaufgeregte Politik als Verwaltung
Die im Bereich des manchbaren mit
Geringst möglichem Aufwand erreicht
Was sie alternativlos gern nennt

Dies alternativlos aus dem Wortschatz
Der Kanzlerin ist ein Begriff der noch
Typisch für den Absolutismus ist der sich
Gern aufgeklärt pragmatisch nennt

Ihr Auftritt beim Nato Gipfel in Warschau
Bei dem sie Russland Grenzen zog wie
Deutschland sich der Verantwortung auch
Stellte die alle von ihm erwarten passt dazu

Es wird gedroht ohne effektive Wirkung da
Die Zahl der Truppen an der Grenze nur ein
Winziger Teil der russischen gegenüber ist
Weiß Putin es ist nur gespielte Solidarität

Die NATO zeigt ihre etwas stumpfen Zähne
Sucht zugleich den Dialog und gibt auch der
Ukraine oder Moldawien keine Perspektive
Auf einen Beitritt vor Beilegung aller Konflikte

Das wirkt schwach und wie bloße Show
Als würde die überflüssig gewordene NATO
Nun künstlich weiter beatmet und ist doch
Höchste Diplomatie im Miteinander

Die Kanzlerin wie Obama nehmen das
Gespräch das Putin suchte an und geben
Dem Dialog mit Russland eine Perspektive
Auch in und mit der drohenden NATO

Da will keiner den anderen besiegen
Jeder weiß diese Mittel reichten nie
Zu einer ernsthaften Verteidigung aus
Es wird sich nur etwas aufgeblasen

Eine Sprache die von der Pragmatikerin
Merkel sonst eher nicht bekannt ist wird
Ihr von kurzsichtigen Gegnern vorgehalten
Als sei sie eine naive Kriegstreiberin

Das alles ist gut und vernünftig auch
Die Show der SPD und der Linken
Trägt dazu bei einen Weg der Mitte
Zu finden gegen die eigenen Falken

Aber was macht eine Frau nun groß
Ist Merkel eine Große weil sie sich
Kluge Kompromisse sucht und den
Weg des Machbaren pragmatisch geht

Verglichen mit Katharina bleibt sie aber
Scheinbar eher klein weil sie noch keine
Großen Würfe brachte nichts dramatisch
In Bewegung setzte was wohl gut so ist

In Zeiten der Demokratie gibt es kein
Heldentum sondern müssen gerade
In Bündnissen wie EU und NATO nur
Gute Kompromisse gesucht werden

Daran gemessen wäre Merkel wohl
Eine Große doch zählt die Welt solche
Weniger als die Ausreißer noch außer
Sie bekäme den Friedensnobelpreis

Verdient hätte sie ihn für den Mut ihr Land
Für Flüchtlinge als Not war zu öffnen auch
Wenn dies Land die vertreibenden Waffen
Die Kriege führen lassen erst lieferte

Doch scheint auch dies inzwischen fraglich
Weil sie den humanitären Kurs korrigierte
Als ihr Land innenpolitisch an Grenzen stieß
Durch das Erstarken der Populisten

Das war verständlich und sinnvoll mal wieder
Höchst pragmatisch auch wird ihr aber doch
Vorgehalten weil es den Heiligenschein der
Mutter der Flüchtlinge erheblich ankratzt

Es gibt gute Gründe Merkel groß längst
Zu nennen auch in ihrem Pragmatismus
Doch außer ihren Anhängern teilen das
Bisher nur wenige es fehlt ihr etwas

Die preußische Bescheidenheit ist es
Der aller Glimmer fern liegt die sich nur
Bayreuth als Event mal gönnt und sonst
Lieber bescheiden auftritt und bleibt

Diese fast beamtische Staatsführung
Bietet keine Identifikationsziele wie es
Ein Obama konnte der für nichts was er
Für den Frieden erreichte nobeliert wurde

Es tut dem Land und der Demokratie aber
Sicher besser keine verehrten Führer mehr
Zu haben sondern pragmatische Macher
Die friedlich Kompromisse suche noch

Es scheint das Zeitalter der Großen vorbei
Merkel hat viel großes bewirkt und bleibt
Doch immer pragmatisch bescheiden was
Zur Eitelkeit der Großen kaum passt

Das finde ich zwar sympathisch und besser
Für die Demokratie wie ihre Aufgabe doch
Wird ihr vermutlich darum das Verdienst
Die Große zu sein nicht zuerkannt werden

Soll sie sich trösten ihren Job hat sie dafür
Gut gemacht im Rahmen des möglichen
Ein einst entschiedener Gegner hat sich
Zum Bewunderer der Kanzlerin gewandelt

Sie macht es in vielem besser als Katharina
Auch wenn noch ohne großen Wurf doch
Geht sie ruhig ihren Weg was genügt nur
Die Schwulen sind nicht so ihr Thema
jens tuengerthal 9.7.2016

Liebesnacht

Sitze vor dem Café
Sehe den Wind oben
In den Bäumen wehen
Wie meine Gedanken
Voller Liebe zu dir
In deine Träume wohl
Genieße das Glück
Dich zu lieben mehr
Kann wohl nie sein
Wärmte mich gern
An und mit dir gleich
Eng umschlungen
In unserem Bett
Und alles andere
Verweht mit dem Wind
In den Bäumen
Hier am Platz
jens tuengerthal 9.7.2016

Lustgeschenk

Die Lust ist ein Geschenk
Es zu würdigen ist alles
Was uns gelingen kann
Sich daran miteinander
Immer mehr freuen
Wohl die größte Gnade
Was mehr könnte sein
Freue mich also lieber
Statt Fragen zu stellen
Weil manches fraglos
Noch schöner wird
So sitze ich nun hier
Freue mich was kommt
Wenn wir endlich wieder
Zusammen kommen
jens tuengerthal 8.7.2016

Körpergeschenk

Meine Geliebte schenkt mir ihren
Körper sagt sie und ich frage mich
Ob ich ein schlechtes Gewissen
Haben soll dies Geschenk so
Anzunehmen statt mich zu freuen
Vielleicht ist das einfach die
Heute Angst der Männer sich
Eine Frau zu nehmen noch
Dabei will ich sie und genieße
Den schönsten Körper so sehr
Besser wir machen es uns
Lieber einfach und nehmen
Es wie es ist wenn sie so will
Manchmal ist sich fragen wohl
Falsch und Moral fehl am Platz
Schenke mich lieber ihr nun
Um gemeinsam zu genießen
Was wir haben ist alles gut so
jens tuengerthal 8.7.2016

Freitag, 8. Juli 2016

NATOderfahrung

Die NATO tagt um Präsenz zu zeigen
Im EM-Stadion zu Warschau drohend
Ihr Leben zu rechtfertigen und sucht
Den Dialog weil Krieg auch keiner will
Womit die Drohung real nur Schau ist
So erhält sie sich als leere Drohung
Die Rüstungsinvestitionen rechtfertigt
Nahe dem Tod nach dem Kalten Krieg
Schöpft sie sich kreativ neue Zwecke
Telefoniert dabei mit Putin gegen den
Sie sich so wacker laut nun verteidigt
So ist sie ein perpeto mobile wohl
jens tuengerthal 7.7.2016

Kulturgeschichten 0283

Moralverstärkung

Ist die Moral Teil unserer Natur
Oder müssen wir diese logisch
Überwinden um moralisch erst
Bewusst zu handeln statt triebhaft

Manche meinen sie müssten sich
Kasteien um Vergebung für ihre
Sünden zu erhalten oder sich erst
Überwinden um gut zu werden

Nach Kant handelt moralisch nur
Wer dem kategorischen Imperativ
Aus seinem Gewissen folgt also
Seiner Natur entsprechend handelt

Die Trennung der menschlichen Natur
Vom Guten wie vom Geist ist was es
Unmenschlich macht wenn manche
Meinen gut sein erzwingen zu müssen

Gesetze sind darum immer nur Krücken
Die das Zusammenspiel unmoralisch
Eher ordnen als der Moral Raum zu geben
Die sich nur völlig frei entfalten kann

Erzwungene Moral ist wesensmäßig klar
Unmoral da sie nicht aus der Natur kommt
Ob die Ordnung noch Regeln braucht ist
Eine Ordnungsfrage keine moralische

Vom Unsinn des erzwungenen Glaubens
Wie dem Heldentum der Gewalt waren
Auch die Kreuzritter noch getrieben als
Sie zur Eroberung ins Heilige Land zogen

Am 8. Juli 1099 zogen noch während des
Ersten Kreuzzuges die Kreuzfahrer barfuss
Dreimal um das belagerte Jerusalem zur
Hebung ihrer mörderischen Moral vorgeblich

Jerusalem befand sich seit 1098 unter der
Herrschaft der ägyptischen Fatimiden die
Sämtliche katholische Christen aus Jerusalem
Bereits vertrieben hatten währenddessen

So lagerten Kreuzfahrer und Katholiken
Gemeinsam in der eher lebensfeindlichen
Umgebung Jerusalems in Hitze und starker
Trockenheit miteinander hungernd

Die Belagerten Mauren hatten alle Brunnen
Vor der Stadt zuschütten lassen und dazu
Sämtliche Bäume um die Stadt gefällt um die
Belagerung zusätzlich zu erschweren

Das Wasser aus einer entfernteren Quelle wies
Schlechte Qualität auf und viele Kreuzfahrer
Starben oder zogen allein zurück in die Heimat
Die sie auf Erlösung hoffend verließen

Jenseits des antreibenden Aberglaubens aber
Galt es eine gesicherte Stadt zu erobern und
Ohne Belagerungsmaschinen war die Stadtmauer
Nicht zu überwinden ein Angriff scheiterte kläglich

Aus Samaria beschafften sie dann doch noch Holz
Bauten die Maschinen und eroberten am 15. Juli
Die Stadt mit einem Gemetzel an allen dort lebenden
Muslimen Juden Kopten und syrischen Christen

Gottfried von Bouillon ließ sich zum Beschützer der
Heiligen Grabes und König von Jerusalem ernennen
In der Schlacht bei Askalon wurde ein Fatimiden Heer
Sodann vernichtend geschlagen 1100 starb er schon

Der erfolgreiche erste Kreuzzug führte zur Errichtung
Mehrerer Kreuzfahrerstaaten die sich gegenseitig noch
Schwächten was zum absehbaren Ende bald führte
Während sich die  Muslime nach der Niederlage einigten

Kreuzfahrer die alles was sich ihnen in den Weg stellte
Grausam töteten und im Namen des Glauben mordeten
Sind so fern jeder Moral dass sich fragt wie sie heute
Noch manchen ein moralisches Vorbild sein können

Wer meint barfuss dreimal um Jerusalem laufen stärke
Die Moral offenbart bereits ein sehr ungeistiges eher
Atatvistisches Verhältnis zur Moral und rechtfertig
Damit keine seiner vorigen Greueltaten

Die monotheistischen Religionen mit ihrem Jenseits
Wie den dorthin verlagerten Glücksversprechen
Haben viel zur Auflösung der Moral beigetragen
Insofern der Einzelne nicht mehr verantwortlich ist

Glück wurde verlagert in den Himmel was jede
Grausamkeit auf Erden lange rechtfertigte auch
Wenn die Christen offiziell davon abkamen noch
Werden Kanonen gesegnet und Kriege

Die Stärkung der Moral durch Barfußlaufen mag
Vielleicht die Hornhaut verstärken es offenbart
Jedoch nur den bereits beschränkten Geist
Mit dem sich Mörder rein waschen wollen

Moralisch handelt nur wer seinem Gewissen folgt
Dieses und seine Bildung sind wichtiger als Gesetze
Die als Krücken nur die Schlechtigkeit verstetigen
Warum auch dort gilt weniger ist meist mehr
jens tuengerthal 8.7.2016

Katerstimmung

Deutschland schied im Halbfinale aus
Obwohl sie das Spiel doch dominierten
Mehr Torchancen hatten im Spiel
Endlich mit dem Kapitän spielten
Der noch nicht weiß wie weiter

In den USA eskaliert der Rassismus
Nach erneuten Opfern weißer Polizisten
Darauf werden Polizisten erschossen
Obwohl der Präsident doch einen sollte
Als Teil der unterdrückten Minderheit

Im Irak eskaliert die Gewalt zum Zuckerfest
Am Ende des Ramadan mal wieder
Muslime bringen hunderte Muslime um
Ein Ende der Gewalt ist nicht absehbar
Es wird getötet um Gewalt zu eskalieren

Die NATO probt Abschreckung im Osten
Zur Beruhigung der Mitglieder dort und
Will zugleich mit Moskau sprechen was
Sich Doppelstrategie nennt aber eher
Schizophren in der Wirkung bleibt

Das beruhigende ist nun verglichen mit
Der realen Kriegsgefahr auch in Europa
Dem Terror an anderen Orten ist doch
Das nur Ausscheiden der Mannschaft
Bei der bloß EM eigentlich völlig egal

So können wir verkatert vom Fußball noch
Doch beruhigt sein es könnte noch viel
Schlimmer werden und dagegen ist es
Ein nur Ausscheiden als immerhin doch
Dominierende Mannschaft nahezu nichts

Hurra wir leben noch damit wir uns wieder
Auf die nächsten Katastrophen freuen
Die uns vom katastrophalen Zustand in uns
Wirksam ablenken und um was als solche
Ablenkung ginge es im Freizeitpark je
jens tuengerthal 8.7.2016

Donnerstag, 7. Juli 2016

Urfranken

Deutschland gegen Frankreich
Die Mannschaft gegen les Bleus
Ein alter Fußballstreit steht bevor
Zwei der besten Europas ringen
Um den Einzug ins endlich Finale
Beide Länder galten als Erzfeinde
Über zu viele Kriege tödlich noch
Bis sie in Europa Freunde wurden
Brüder eigentlich immer waren
Beide berufen sich auf Karl den Großen
Das Reich stammt von den Franken
Die irgendwo um Aachen bis noch
Luxemburg einst lebten bevor sie
Zwei Königreiche als Erben wurden
Nun sollen die Königskinder wieder
Zusammen spielen die sich doch
So ähnlich sind dass sie es lang
Kaum aushielten miteinander heute
Auch mit bewährten Vorurteilen
Übereinander lächeln können
Es geht nur um Fußball aber
Das ist das Herz Europas das
Dort gegeneinander antritt
Wer wohl der bessere wird
Die einen sind Weltmeister
Fair wäre es dem anderen
Den Europatitel zu gönnen
Doch hört die Gunst schnell auf
Wenn es um Fußball geht
Freuen wir uns auf was kommt
Feiern wir einfach Europa
Das gewinnt hier immer
jens tuengerthal 7.7.2016

Kulturgeschichten 0282

Blockadeirrsinn

Die Nato führt weiterhin Krieg
Heiß in Syrien mit Russland
Kalt an Russlands Grenzen
Mit pädagogischer Absicht

Gegen die Islamisten einig
Über Krim und Ukraine uneinig
Rechtfertigte Merkel die weitere
NATO Ausdehnung im Bundestag

Dabei geht die Wirtschaftsblockade
Munter weiter als gäbe es nichts
Wichtigeres um ein Exempel noch
Gegen die Russen zu  statuieren

Die westliche Welt kann niemals die
Besetzung der Krim tolerieren auch
Wenn Gibraltar britisch bleiben soll
Statt Lösungen gibt es Konfrontation

Russland wird niemals auf die Krim
Verzichten ihren einzigen eisfreien
Hafen so wenig wie die Aufnahme
Der Ukraine in die NATO tolerieren

Rein formal geht sie das nichts an
Machtpolitisch sehr wohl wenn sich
US Konzerne auf letzte ukrainische
Bodenschätze stürzen zuvor

Dann wird der größte Gläubiger sich
Sehr schnell um sein Geld geprellt
Wohl sehen ohne jede Sicherheit
Wie sie  am Gashahn schon zeigten

In Südafrika führte die friedliche Politik
Des Embargos langfristig auch zum
Gewünschten Erfolg es brauchte nur
Viel Geduld bis Mandela frei kam

Russland aber ist nicht Südafrika
Die Stelle des Westens nimmt bald
Gerne China ein der Markt ist zu groß
Reichtum und Macht sind zu wichtig

Wie auch die Türkei ganz schnell
Nach der Entschuldigung von Erdogan
Für den Abschuss wieder zu Rußland
Als Wirtschaftspartner noch fand

Der Kalte Krieg endete erfolgreich nach
Dem Prinzip Wandel durch Annäherung
Wer meint nun sei das Gegenteil eher
Zielversprechend braucht Argumente

Bringt ein wirtschaftlicher Boykott eher
Den von Merkel versprochenen Dialog
Oder polarisiert er nur weiter bis die
Wut das Fass unten überlaufen lässt

Wen stärkt dieser und wen schwächt er
Wessen Bereitschaft zu Gewalt wird erhöht
Wer leidet darunter und wer profitiert davon
Wie wäre es mit kontruktivem Dialog

Was erzählt die Geschichte über den Erfolg
Solcher Blockaden und die folgende Eskalation
Was sagt die Erfahrung über die Gewinner
Wer verliert immer wütend dabei

Am 7. Juli 1906 erhob Österreich-Ungarn
Ein Import- und Transitverbot für Lebensmittel
Aus Serbien damit der Schweinekrieg das
Benachbarte Königreich unter Druck setzte

Der Zollkrieg auch um Schweine dauerte
Von 1906 bis 1911 und war völlig erfolglos
Sollte die Serben politisch unter Druck setzen
Sich nicht weiter Frankreich anzunähern

Folge war eine Wirtschaftskatastrophe in dem
Kleinen hauptsächlich noch landwirtschaftlichen
Balkanland auf die von der dortigen Regierung
Stur mit Maximalzoll gen Austria reagiert wurde

Durch Umorientierung der Handelsbeziehungen
Die bisher hauptsächlich in die Donaumonarchie
Liefen wurde Serbien flexibler und gestärkt
Es veränderten sich heilsam die Prioritäten

Das Scheitern Österreichs im Schweinekrieg lag
Auch daran dass Deutschland den Handel noch
Übernahm wie die Maßnahmen nicht unterstützte
Serbiens Wirtschaft infolge sogar gestärkt wurde

Nun wuchs der Drang Serbiens an die Adria
Um sich von österreichischer Abhängigkeit
Lösen zu können was zur kriegsgefährlichen
Bosnischen Annexionskrise Europa führte

Die Erschießung des um Versöhnung bemühten
Österreichischen Kronprinzen in Sarajevo durch
Einen radikalen Serben 1914 führte schließlich
Zum 1. Weltkrieg durch falsche Solidarität

Der Hass zwischen den Nachbarn war abgrundtief
Das Misstrauen riesig ein großes Schlachten die Folge
In dem das Deutsche Reich dummerweise sich gleich
Solidarisch zum Schlachtfest gesellte ohne Ziel

Wie Schlafwandler waren sie in diesen Krieg eher
Getaumelt als gelaufen und begrüßten doch dann
Von allen Seiten aufeinander schießen zu dürfen
Was nur böse wie weithin bekannt enden konnte

Natürlich haben Balten wie Polen oder Ukrainer
Noch mit den Russen manches aufzuarbeiten
Aus gemeinsamer Geschichte doch hilft dabei
Abschreckung weniger als steter Handel

Handel ist der Wandel der Annäherung bringt
Weil er die Bedingungen eines gedeihlichen
Miteinanders erst schafft im Eigeninteresse
Nach dem alle Beteiligten natürlich streben

Russlands Verhalten war unmöglich widersprach
Europäischen Gepflogenheiten konnte niemals
Toleriert werden fraglich was weiter dabei bringt
Wie sich beide überhaupt bewegen können

In einer Wiederauflage des Kalten Krieges
Bemüht sich die SPD um Vermittlung während
Die CDU mit den Falken aus Washington nun
Das hehre NATO-Lied der Sicherheit singt

Die NATO hat Russland bedrängt es immer
Weiter an seine Grenze zurückgedrängt ohne
Selbst Partner des großen Nachbarn zu werden
Woran Russland großes Interesse zeigte

Die stumpfsinnige Blockadepolitik trifft nur die
Falschen und macht China auf Dauer noch
Mächtiger in der Weltwirtschaft statt Russland
Sinnvoll an Europa endlich zu binden

So zeigt sich verschiedenes Kulturverständnis
Das kriegerisch aufeinanderprallt bis es sich
An Nichtigkeiten wieder entzündet wie damals
In Sarajewo 1914 mit Millionen Toten infolge

Die Türkei hat sich ganz schnell wieder mit
Russland geeinigt als die Blockade erstmals
Schmerzvolle Wirkung im Land zeigte wird
Von der EU Blockade also nur profitieren

Eine Blockade kann einen begrenzten Konflikt
Wie Apartheid in Südafrika lösen helfen wenn
Sich alle einig sind nicht gegeneinander noch
Durch die Hintertür böswillig agieren

Es gibt bisher keine Instanz um Russland
Für völkerrechtswidriges Verhalten zu bestrafen
Oder zumindest wirksam zu sanktionieren
Solange ist daraufhin zu arbeiten lieber

Der Schweinekrieg hätte Europa bereits
Beinahe in den Krieg geführt den nur
Fehlende Solidarität Deutschlands noch
Einmal verhinderte für wenige Jahre

Hüten wir uns vor den Folgern einer
Sanktionspolitik ohne Lösungen oder
Klare Vorgaben die konsensfähig sind
Schnell zerstört der Krieg alle Kultur

Gegen Russland hat noch keiner einen
Krieg gewonnen denn auch der vorige
Kalte Krieg besiegte nur die UDSSR
Die es aus Gründen nicht mehr gibt
jens tuengerthal  7.7.2016

Nein nein

In der Bibel steht sie sagen nein nein und ja ja
Was ja ja heißt wissen wir schon länger
Dies leck mich ist keine Liebesbekundung

Dafür heißt nein nun nein
Zuwiderhandlung wird strafbar
Das ist im Prinzip gut so

Frauen sollen besser geschützt sein
Vor Männern und sexuellen Übergriffen
Wohin kommt wer sich nicht schützt

Wer schützt künftig die Männer
Vor Frauen die immer glauben
Männer sein alle Vergewaltiger

Die Vergewaltigung braucht keine Gewalt mehr
Verbal übrig bleibt dann die Verigung die mit
Zwei Jahren irgendwo haften bleibt

Das ist einerseits gut und gerecht
Manchmal nur frage ich mich wohin
Empörungsstrafrecht uns wohl führt

Manches ist nur gut gedacht
Aber bloß eilig gemacht nur
Darf ich als Mann so denken
jens tuengerthal 7.7.2016

Bagdadbombig

In Bagdad werden mal eben über 200
Menschen vom IS in den Tod gebombt
Aber Bagdad will hier keiner mehr sein
jens tuengerthal 6.7.2016

Blairaufblähung

Tony Blair blähte die Bedrohung
Durch den Irak bis zum Krieg auf
Wie falsch dies war weiß nun jeder
Außer ihm haben es alle verstanden
Folgenloses Versagen bleibt Luft
jens tuengerthal 6.7.2016

AfDauflösung

Auflösungserscheinungen beim AfD
Über den rechten Weg der Rechten
Tun der Demokratie besser als Worte
jens tuengerthal 6.7.2016

Mittwoch, 6. Juli 2016

Lippenlust

Habe Lust auf deine Lippen
Ganz nah offen oder bereit
Sich beim nächsten Kuss
Aufeinander zu öffnen um
Sich zungig einander dann
Zu eröffnen im verschlingen
Wenn meine Zunge dann
Tief in dich taucht um sich
An dir festzusaugen hier
Wie dort nie wieder damit
Aufhören wollen innig sinnlich
Ganz beieinander wo auch
Immer jedenfalls küssend
Sich näher als nah dabei
Ineinander bis zum endlich
Überlaufen ineinander nur
Zwischen unseren Lippen
jens tuengerthal 6.7.2016

Kusstag

Heute ist Welttag des Kusses
Was für ein Unsinn denke ich
Oder wie wunderbar für alle
Die sich jetzt küssen können
Nicht wie alleine vorm Café
Sitzen und sich danach sehnen
Wieder zu küssen weil küssen
Das Leben schöner macht
Keiner Gründe bedarf nur
Mich daran erinnert dass
Sich allein nicht gut küsst
Warum es immer lohnt
Nie miteinander aufzuhören
Um zumindest küssen
Zu können am Kusstag
Nicht nur wie ich nun
In die Sonne schauen
Sich nach all den Küssen
Sehnen die das Leben
Schenkte außer jetzt
Nichts ist so wertvoll
Wie ein zärtlicher Kuss
Ein unsinniger Tag aber
Wie schön gerade darum
jens tuengerthal  6.7.2016

Kulturgeschichten 0281

Löwenherzig

Bleibt England immer eine Insel die
Mit Europa nur so viel zu hat wie
Gerade nötig oder gehören beide
Zusammen sind eng verwandt

Liegen die Wurzeln des Misstrauens
Wie der Nähe vielleicht tiefer noch
In der Geschichte als mancher ahnt
Weniger in Brüssel als im Mittelalter

Von Robin Hood hat mancher gehört
Der heldenhaft in den Wäldern sich
Für seinen König Richard Löwenherz
Schlug der mit dem Kreuz zog

Doch was machte diesen mittelalterlichen
König zum Held der Engländer bis heute
Auch wenn er wohl kein englisch sprach
Aquitanien mehr liebte als die feuchte Insel

Wer war dieser stolze Ritter woher rührt
Sein Spitzname und warum wurde er
Dem der Bruder Johann Ohneland fast
Die Krone fies raubte zum großen Helden

Hat er es irgend verdient gelobt zu werden
So ganz real oder ist alles um ihn nur Sage
Mittelalterlich überhöht um einen cholerischen
Spinner der früh starb noch zu verklären

Am 6. Juli 1189 wurde Richard nach dem Tod
Seines Vaters Heinrich II aus dem Hause
Plantagenêt englischer König und dazu noch
Graf von Maine und Anjou wie Herzog der Normandie

Richard dem das Löwenherz später angedichtet
War der dritte Sohn von König Heinrich wie der
Eleonore von Aquitanien warum zuerst einige
Sterben mussten bis er König überhaupt wurde

Mit zwei Jahren bereits wurde der Knabe verlobt
Mit der Tochter des Grafen von Barcelona jenes
Raimund Berengar was jedoch weitgehend ohne
Folgen für spätere Lieben und Versprechen blieb

Richard hatte drei ältere Brüder von denen der
Älteste ein Jahr vor seiner Geburt starb kein
Konkurrent zu Lebzeiten noch war während
Er Heinrich und Gottfried erst nachfolgte

Alle Brüder vereinigten sich zum Aufstand
Gegen den Vater wie Kinder das eben so
Machen wo es um viel Geld und Erbe geht
Was selten friedlich auch übertragen wird

Vater Heinrich gewann gegen die Söhne
Noch mit brabantischen Söldnern jedoch
Verschob es den Aufstand nur er verzieh
Den Erben wieder wie der Gattin auch

Als die nächsten älteren Brüder starben
Wurde Richard Kronprinz und Erbe focht
Nun für sein Reich auf das Heinrich es
Ihm dem stolzen Ritter endlich überließ

Noch 16 Jahre blieb Richard nur Prinz
Wie heute der Charles mit über 70 noch
Dann setzte er 1189 den Vater doch ab
Der auch kurz darauf als Erblasser verstarb

Willst du erben müssen vorher welche sterben
Sagt die alte Weisheit die bis ins BGB ihren
Langen Weg schließlich fand doch braucht es
Zum Thronerbe mehr als zum Laubenerbe

Mit der Krönung am 3. September 1189 wurde
Richard der noch nicht Löwenherz da hieß dafür
Zum mächtigsten Herrscher Europas nach dem
Kaiser Barbarossa durch den Besitz in Frankreich

Statt sich um die Festigung seiner Herrschaft
Zu kümmern wollte er als erstes sein Versprechen
Erfüllen und mit König Philipp von Frankreich
Auf Kreuzzug gehen um Jerusalem zu erobern

Dies war noch im Besitz Saladins und Richard
Wollte es für die Christenheit erobern doch auch
Der dritte Kreuzzug erreichte eher nichts wenn
Auch auf dem Weg schon viel passierte

Zunächst zog er nach Sizilien um seine Schwester
Die nach dem Tod ihres Mannes Wilhelm eingesperrt
Worden war zu befreien und erreichte sehr schnell
Alles was er wollte beließ es jedoch nicht dabei

Als die Bewohner von Messina kleine Ausfälle
Wie Sticheleien wagten reizte dies die Kreuzfahrer
Richard eroberte die Stadt und seine Leute
Raubten mordeten und vergewaltigten dort

Richard gebot ihnen erst nach Stunden Einhalt
Diese hatten genügt ihm seinen Spitznamen
Löwenherz einzubringen und die nun gehorsamen
Sizilianer gewährten der Königswitwe alle Rechte

Nebenbei heiratete Richard noch auf Sizilien
Berengaria dieTochter des Königs von Navarra
Um sein Reich abzusichern gen Süden
Was Philipp wiederum vor den Kopf stieß

Zuvor war Richard noch mit Alix der Halbschwester
Des Königs von Frankreich verlobt gewesen
Der sich dies natürlich nicht bieten lassen konnte
Was Richards diplomatisches Ungeschick zeigte

Die Eroberung von Zypern auf dem Weg nach
Jerusalem wo er den entthronten König von dort
Einsetzte indem ihm die Insel verkaufte mehrte
Seinen Ruhm brachte aber noch mehr Feinde

Bei der Eroberung von Akkon schließlich
Stieß er noch Leopold von Österreich klar
Vor den Kopf und ließ dessen Standarte
In den Graben werfen da er Sieger wäre

Auch Philipp gegenüber der schon sauer war
Ließ er keine Gelegenheit aus seine Macht
Zu demonstrieren was ihn später sehr teuer
Noch zu stehen kam auf dem Rückweg

Im Heiligen Land errang Richard noch einige
Große Siege gegen Saladin und eroberte
Von Akkon bis Askalon die Mittelmeerküste
Kam Jerusalem aber kein Stück näher

Währenddessen einigte sich sein Bruder Johann
Der Ohneland mit dem beleidigten Philipp der
Nach der Eroberung Akkons nach Hause fuhr
Über die Aufteilung von Richards Land

Als es keine Fortschritte bei Jerusalem gab
Die schlechten Nachrichten vom Bruder kamen
Der in England seine Macht ausbaute beschloss
Philipp die Rückkehr ins heimische Reich

Weil Philipp ihn nicht durch Frankreich reisen ließe
Wählte er den Umweg über die Adria wollte sich
Als Händler verkleidet durchs Reich nach Norden
Schleichen und wurde leider dabei erwischt

Trotz fabelhafter Inszenierung mit einem Überfall
Durch Piraten flog er auf und wurde schließlich
Von Leopold den er vorher brüskiert hatte
Gefangen genommen bevor er Bayern erreichte

In Bayern herrschten damals noch die Welfen
Die sich schon mit Barbarossa lange stritten
Intrigen um den Kaiserthron betrieben bis heute
Englands Krone verwandt damals Schwäger waren

Dies war wiederum vorher von König Heinrich VI.
Der im Reich regierte und Philipp abgesprochen
Er wurde auf dem Trifels in der Pfalz eingekerkert
Bis die Engländer eine hohes Lösegeld zahlten

Johann versuchte dies noch zu verhindern um
König statt Richard zu werden den er nur vertrat
Die Mutter in Aquitanien setzte sich aber durch
Es wurde gezahlt und Richard kehrte heim

Die Festsetzung eines Kreuzfahrers war
Ein schweres Verbrechen und wurde sofort
Mit Exkommunikation bestraft dafür brauchte
Es gute Gründe noch die er selbst schuf

Die Welfen die noch in Bayern regierten
Hatten durch verschiedene Verschwörungen
Heinrich gegen sich aufgebracht der sich nun
Durch die Gefangennahme des Schwagers rächte

Die Unruhen in England während der Zeit in der
Das Lösegeld aufgebracht wurde und der König
Weit entfernt sind Basis der alten Legende
Um Robin Hood und Wurzel des Misstrauens

Nach seiner Rückkehr und der Versöhnung
Mit seinem Bruder Johann machte er sich
An die Rückeroberung des französischen Besitzes
Den der Bruder für die Krone vorher abtrat

Im Kampf mit Philipp siegreich eroberte er
Zumindest einen Teil zurück doch beginnt
Hier die Schrumpfung des Anguvinischen Reiches
Um das im hundertjährigen Krieg noch gefochten

Später sorgte er noch für seine welfischen Verwandten
Ließ seinen Neffen Otto IV. von Braunschweig auf den
Deutschen Kaiserthrons setzen auch eine Rache wohl
An den Staufern da Heinrichs Sohn minderjährig war

Als der Papst die Rückzahlung des Lösegeldes
Bei Strafe der Exkommunikation anordnete hatten
Die Empfänger es bereits verbraucht in Festungen
Die Stadtmauer von Wien wurde damit etwa bezahlt

Die vielen Sagen um Richard den idealen König
Der als ritterlicher Held gilt haben viele Ursachen
Seine Größe von 1,86m trug dazu bei die Zeiten
Voller Unruhe taten noch ein übriges dazu

Wie heute die Verschwörungstheorien blühen
Um Macht oder Missbrauch derselben wie die
Wahren Ziele der Mächtigen war es wohl im
Mittelalter nicht anders nur phantastischer

Aluhüte waren damals eher aus Blech
Hießen Ritterrüstungen und waren der
Stolz der Träger wie Fahnen oder Trikots
Für manche ähnlich begabte heute

Auch Richards Tod als ihn ein Armbrustbolzen
Tödlich traf wurde noch verklärt indem er den
Schützen angeblich zum Ritter erhob weil wer
Einen König tötet hätte ein würdiger Ritters wär

Tatsächlich jedoch zogen die Angehörigen des
Hauses mit dem Ginsterzweig dem Schützen
Bei lebendigem Leib die Haut ab und rösteten
Den angeblichen Ritter auf kleiner Flamme

Ob Richard tatsächlich in den Armen seiner
So wichtigen Mutter verstarb ist unklar doch
Folgte zwischen Nebenlinien der Plantagenêt
Später der Rosenkrieg zu lange in England

Aus diesem Krieg kam schließlich das Haus
Tudor dessen Elisabeth I. Britanniens Ruhm
Auf allen Meeren auch gegen Spanien noch
Begründete und sich von Rom abwandte

So gibt es historisch manche Gründe auch
Für die Sonderrolle der Engländer wie ihren
Lieber Sonderweg den noch dazu eine
Abstimmung zur falschen Zeit bestärkte

Während die Angst vor Zuwanderung wächst
Der Islam sich bedrohlich noch einmal zeigt
Bevor er sich reformiert irgendwann erledigt
Denken Engländer an ihre stolze Geschichte

Wilhelm der Eroberer oder der Bastard wie
Der uneheliche Sohn von Robert dem Herzog
Der Normandie hieß war 1066 der letzte der
England eroberte und bei Hastings besiegte

Dafür entführten die Kontinentaleuropäer
Später dessen Nachfahren Richard Löwenherz
Den Helden Englands auf erfolglosem Kreuzzug
Was England bitterer noch bluten ließ als alles

Die sogar päpstlich angeordnete Rückzahlung
Leopold war zur Strafe exkommuniziert war am
Verbrauch des Geldes gescheitert und wer dächte
Da nicht auch an Eurogräber in Brüssel noch

Es ist unsinnig was beschlossen wurde zum
Brexit und keiner hat einen Plan wie es nun
Weitergehen soll doch die Ängste wie auch
Das Misstrauen sind wohl uralt schon

Darum ist Vorsicht und Achtsamkeit gerade
Dringender als die Torschlusspanik der Linken
Wie beleidigter Europäer die Briten lieber
Gestern als morgen verschwinden sehen

In Erinnerung der fiesen Tricks der Europäer
Als sie Löwenherz entführten und England
Grausam erpressten sich vor jeder noch
Rückzahlung drückten ist Ruhe geboten

Die kurze Regentschaft des Welfen
Von Richards Gnaden als Rache gegen
Später wiederkehrende Staufer genügt
Kaum es für erledigt zu halten

Es sind nur alte Geschichten aus der Zeit
Dunklen Mittelalters doch sie sitzen tief
Noch in den Herzen der Engländer bis
Zu den Sagen der Jugend heute

Gesten der Versöhnung wären wohl
Angemessener als sturer Trotz nun
Wenn keiner wollte dass England geht
Sollte keiner es beleidigt eilig haben

Vielleicht können sich Engländer bald
Bei sturen Schotten und Iren bedanken
Wenn sich Britannien doch nicht gegen
Den Volksentscheid verabschieden darf
jens tuengerthal 6.7.2016

Dienstag, 5. Juli 2016

Überall

Möchte dir überall nahe sein
Von vorne wie von hinten
Außen wie innen dich spüren
Tiefer noch als je eindringen
Mit Worten und dem übrigen
Um sich innig zu berühren
In überfließender Liebeslust
Ganz dich verschlingen wie
Von dir verschlungen werden
Um zu allem Überfluss dann
Am Höhepunkt zu zerfließen
Überall am Ende eins zu sein
Was der Anfang allen Lebens
Soll dessen schönstes Ende
Als kleiner Tod uns dann sein
jens tuengerthal 5.7.2016

Kulturgeschichten 0280

Nansen-Pass

Wie reist wer keinen Pass hat
Wo kommt an wer keine Heimat
Mehr hat weil abgebrannt oder
Unerwünscht dort wie überall

Dies ist heute so aktuell wie
Immer seit Menschen sich
Ausweisen und nur ausgewiesen
Welche sind mit Aufenthaltsanspruch

Am 5. Juli 1922 wurde darum vom Völkerbund
Der Nansen-Pass für Staatenlose und Emigranten
Eiingeführt vom Hochkommissar für Flüchtlingsfragen
Fridtjof Nansen dem norwegischen Diplomaten

Nebenbei war Nansen auch noch Zoologe sowie
Polarforscher und später Friedensnobelpreisträger
Als Zoologe promovierte er über das Nervensystem
Niederer Meerestiere und half damit der Neurologie

Nansens Grundlagenforschung legte die Basis der
Modernen Neurologie die ohne seine Forschungen
Zuvor nicht denkbar wäre was nur ein kleiner Teil
Von Nansens vielfältigen Rum noch ist

Später widmete er sich der Ozeanographie und war
An vielen Forschungsreisen in den Nordatlantik beiteiligt
So durchquerte er als erster Grönland über das Inlandeis
Stellte bei der Polarexpedition eine neuen Rekord auf

So nah war vor ihm noch kein Mensch dem Nordpol
Überhaupt je gewesen im ewigen Eis in das er auch
Sein Schiff die Fram noch einfrieren ließ zur Forschung
Revolutionierte damit die Technik polaren Reisens

Er half auch seinem Heimatland Norwegen auf dem
Weg in die politische Unanbhängigkeit nach der langen
Personalunion mit Schweden oder Dänemark noch
Was ihm als Diplomat in London erfolgreich gelang

Im letzten Jahrzehnt seines Lebens diente er dann dem
Neu gegründeten Völkerbund als Hochkommissar für
Flüchtlingsfragen als der er den Nansen-Pass einführte
Wofür er später den Friedensnobelpreis noch erhielt

Der Nansen-Pass wurde für staatenlose russische
Flüchtlinge als Reisedokument eingeführt wenn auch
Oscar Levy der aus England ausgewiesene Publizist
Den ersten seiner Art erhielt ging es um Flüchtlinge

Dies betraf zunächst armenische assyrische türkische
Wie saarländische Flüchtlinge die staatenlos wurden
Er wurde vom Aufenthaltsland ausgefüllt und war
Von da an ein Jahr gültig und erlaubte Rückkehr

Zurück gekehrt werden konnte nur in das Land
Das den Pass ausgestellt hatte er war einem
Normalen Reisedokument nicht verlgeichbar
Vladimir Nabokov schildert seine Erfahrungen
Als Reisender und Flüchtling mit diesem Pass

Der große Schriftsteller litt an diesem Dokument
Der den russischen Adeligen plötzlich sichtbar
Bei jeder Kontrolle zu einem Menschen nur noch
Zweiter Klasse gefühlt machte wenn auch rettete

Neben Nabokov hatten auch Marc Chagall
Igor Strawinsky Aristoteles Onassis wie
Rudolf Nurejew und Anna Pawlowa diesen
Flüchtlingspass für eine Zeit ihres Lebens

Hannah Arendt widmete sich in ihrem Werk
Dem Problem der Staatenlosigkeit bei der
Frage nach den Ursprüngen totalitärer
Herrschaft und forderte ähnliches wie Nansen

Wir stehen heute vor dem gleichen Problem
Bei dem Menschen ihre Dokumente teilweise
Auf der Flucht verloren haben oder sich ihrer
Zur Sicherheit entledigen mussten

Die Nummerierung und Kennzeichnung der Menschen
Macht den Ausweis zum Nachweis der Existenz welche
Stärker wiegt als der bloße Augenschein was manch
Absurdes Ergebnis zum Sein logisch herbeiführt

Ist der Mensch durch seinen Ausweis erst oder
Sind wir vielmehr weniger weil wir uns nur mit
Ausweis als wirklich noch erkennen können
Beherrscht die nur Urkunde unser Sein über alles

Fingerabdrücke und biometrische Fotos sollen
Heutige Ausweise fälschungssicher machen
Zugleich den Inhaber glaubwürdig identifizieren
Bald kommmt noch der genetische Code dazu

Nansens Initiative gab vielen staatenlosen wieder
Eine ausgewiesene Existenz mit der sie der sonst
Drohenden Ausweisung entgehen konnten jedoch
Blieben sie sichtbar am Pass nur staatenlose Wesen

Der Gewinn an Freiheit bei der Aufgabe der Ausweise
Steht dem Verlust an Vertrauen und damit Freizügigkeit
Gegenüber in einer zu berechenbaren Welt fragt sich
Am Ende was den Menschen wirklich ausmacht
jens tuengerthal 5.7.2016

Exsammlung

Die Sammlung all meiner Ex liegt bereits
Unter der Zahl der Tage mit meiner ist
Also ist was bleibt schon wieder mehr
jens tuengerthal 5.7.2016

Exporthimmel

Deutschland geht es gerade himmlisch
Seine Waffenexporte in alle Welt steigen
Minister im Rüstungshimmel ist Gabriel
jens tuengerthal 5.7.2016

Exitstrategen

Die Strategen des Brexit ziehen sich zurück
Nachdem sie ein Problem schufen das keiner
Lösen kann und ihre Versprechen nicht hielten
jens tuengerthal 5.7.2016

Möchte dich

Möchte dich jetzt im Arm halten
Eine Hand auf deinem Busen
Die andere tiefer dazwischen
Während mein Schwanz
Dich von hinten anstuppst
Du dich an mich drückst
Bis die abstehende Mitte
In dir tief verschwindet
Wir wieder ganz eins
Ineinander einschlafen
Wie schön die Sehnsucht
In einer Nacht zeigt
Was für ein Schatz
Du mir längst bist
jens tuengerthal 4.7.2016

Montag, 4. Juli 2016

Liebeserklärung

Muss die Liebe sich erklären
Oder ist sie einfach wo wir um
Sie ringen noch mehr weil wir
Einander nicht mehr verstehen
Ist der Streit das Gegenteil
Oder der Beweis der Liebe
Weil das Wiederfinden noch
Schöner zeigt was vorher
Im Alltag fast verlorenging
Wir streitend erst merken
Was wir aneinander haben
Wenn wir Wege zueinander
Auch im Ungewissen finden
Weil zusamenwächst was
Zusammengehört sollten wir
Die Umwege lieben weil sie
Uns zeigen was wir haben
Was Zweifel übersteht bleibt
So erklärt sich die Liebe
Manchmal auf Umwegen
jens tuengerthal 4.7.2016

Buchreisende

Manche reisen um die Welt
Nennen sich dann Weltreisende
Halten sich für global gebildet
Sind doch nur immer unterwegs

Andere gehen lieber in sich
Finden dabei zu sich als Gipfel
Der Selbsterkenntnis bleiben sie
Oft erleuchtet eher beschränkt

Bin weder dies noch das wirklich
Reise eher ungern bin dafür immer
Im Geiste unterwegs dabei ungern
Nur mit mir beschäftigt lieber lesend

Als Leser reie ich mit Büchern stets
Folge anderen Geister und bin nur
Dies reflektierend mit mir beschäftigt
Sehe ich real wenig von der Welt

Leser bilden sich mehr aus Büchern
Sehen die Welt durch die Bilder die
Buchstaben in ihrem Kopf malen
Und wissen doch oft mehr als all

Ersetzt nun das Wissen die sonst
Anschauung bildet Reisen immer
Weniger als Lesen oder braucht es
Beides sich ein Bild zu machen

Vielleicht sind es zwei Welten
Die parallel existieren können
Ohne sich auszuschließen lieber
Einander erst vervollständigen

So weiß ich viel von der Welt
Von der ich weniger sah als
Viele die viel weniger wissen
Und vermisse doch nichts

Glücklich bin ich mit Lesezeit
Brauche weniger Bewegung
Als Ruhe und Zeit für mich
Um zwischen Zeilen zu reisen

Viele verstehen nicht warum
Das Bedürfnis irgendwohin
Zu fahren oder dort zu sein
Weniger wichtig Lesern ist

Ein Strandkorb und Lesezeit
Wäre Urlaub im Leben genug
Muss nirgendwo gewesen sein
Möchte lieber davon lesen

So bin ich ein Buchreisender
Lese viele parallel immer je
Nach Stimmung schlage ich
Das eine oder andere auf

Dann bin ich mit Montaigne
Einige Seiten in Rom oder
Wandere seitenweise durch
Kairo und etwas Barcelona

Die Vorstellung dort überall
Ganz real hin zu reisen wäre
Ein ungeheurer Stress aber
Davon zu lesen das große Glück

Vermutlich ist das etwas entrückt
Sicher nicht ganz normal aber
Eins zumindest ist es sicher eine
Umweltfreundliche Art zu Reisen

Die einen bewegen sich andere
Nur Buchseiten um sich dafür
Zwischen diesen in der Welt
Zu verlieren um anzukommen

So sind Leser lesend unterwegs
Reisende sind es auf Reisen
Beide kommen irgendwo an
Sich sein zu lassen ist Glück
jens tuengerthal 4.7.2016

Kulturgerschichten 0279

Unabhängigkeiteserklärung

„Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit. Daß zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; daß sobald einige Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volks ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solche Grundsätze gegründet, und deren Macht und Gewalt solchergestalt gebildet wird, als ihnen zur Erhaltung ihrer Sicherheit und Glückseligkeit am schicklichsten zu seyn dünket."

Wer sich für unabhängig erklärt ist es
Zumindest solange bis ein Stärkerer
Diesen Anspruch bezweifeln kann
Die Macht entscheidet wer es bleibt

So werden die Reichsdeutschen nur
Als Verschwörungstheoretiker mehr
Belächelt als ernst genommen wie
Jene Republik Wendland einst

Der Staat behauptet seine Hoheit
Gegenüber denen die nicht in seinem
Sinne agieren und also anders sind
Als es herrschendem Willen gefällt

Wie frei sind Staaten noch in einem
Staatenbündnis fragten sich die Briten
Entschieden sich vorschnell auszutreten
Was nun wieder allen leid tut hinterher

Wer ist frei neben den USA in der NATO
Sind es die Vereinigten Staaten selbst
Oder hängen sie am Band der Banken
Weil nur noch Geld die Welt regiert

Was wäre die Alternative zu dem was ist
Gäbe es eine Staatsform die besser wäre
Als wir in Europa derzeit miteinander leben
Für welche Freiheit kämpften wir dann

Auch die USA waren einmal nur abhängig
Als Kolonie noch vom heute Verbündeten
Großbritannien von dem sie sich formal
Unabhängig erklärten am 4. Juli 1776

Der zweite Kontinentalkongress verabschiedete
An diesem Tag die Unabhängigkeitserklärung
Der Vereinigten Staaten von Amerika mit der
Die noch nur 13 Staaten sich für frei erklärten

Der zum größten Teil von Thomas Jefferson
Verfasste Text stellt eines der wirkungsmächtigsten
Dokumente der demokratischen Staatsphilosophie
Immer noch dar und ist Gründungsurkunde der USA

Dies geschah drei Jahre nach der Boston Tea Party
Stellt einen wichtigen Schritt in die Freiheit dar bei
Dem es ursprünglich darum ging keine Besteuerung
Ohne parlamentarische Repräsentation zuzulassen

Die Declaration of Independence diente der moralischen
Wie rechtlichen Legitimation der Unabhängigkeitserklärung
Nach längerer Diskussion wurde die noch von Jefferson
Vorgesehene Verurteilung der Sklaverei gestrichen

Dies sollte der Zustimmung der sklavenhaltenden Staaten
Dienen und ist die erste große Lüge der USA die später
Zum langen Bürgerkrieg führte in dem die Gegner der Sklaverei
Schließlich siegten ohne Gleichberechtigung zu erreichen

Die amerikanische Revolution steht auf dem Fundament
Der liberalen Staatstheorien von Milton und Locke
Die durch die Partei der radikalen Whigs getragen wurde
Welche dem Protestantismus der Siedler entsprach

So sind auch die Menschenrechte teilweise religiös
Begründet weil alle Menschen gleich geschaffen sein
Zu deren unveräußerlichen Rechten neben dem Leben
Die Freiheit und das Streben nach Glück gehörten

Fraglich ob dieser Gottesbezug noch etwas mit der
Logik der Verfassung zu tun hat oder ihr im System
Widerspricht weil das Menschenbild der Aufklärung
Die Notwendigkeit eines Gottes logisch überwand

Einige Staaten wie Virginia begründeten die Freiheit
Naturrechtlich aus dem Wesen des Menschen dabei
Wird die Erklärung in drei Teile unterteilt die in sich erst
Eine logische Argumentationskette bilden miteinander

Die Präambel erklärt auf der Grundlage des Naturrechts
Welche unveräußerlichen Menschenrechte der einzelne hat
Wann ein Volk eine alte Regierungsform ersetzen darf
Was im zweiten Teil gegenüber Britannien erklärt wird

Der dritte Teil schließlich die Schlusserklärung besteht
Aus einer Erklärung warum die Loslösung von Britannien
Notwendig und vom Naturrecht legitimiert war warum also
Die 13 Staaten künftig unabhängig sein dürften

Wichtig bleibt die Erklärung aus der gefundenen Freiheit
Die aus der Natur des Menschen abgeleitet wurde
Sich selbst eine Regierung zu geben und falls diese nicht
Mehr dem persönlichen Glück dient sie wieder abzusetzen

Dieser Gedanke hat bis heute ein ungeheures Potential
Auch wenn das Glücksstreben zumeist den Parteien
Überlassen bleibt ist die großartige Idee weiter wichtig
Dass Streben nach Glück und Natur sich bedingen

Welchem Glück nun Trump oder Clinton dienen müssen
Sich die Amerikaner nach der Nominierung fragen doch
Die Basis der Demokratie wird hier im einzelnen fühlbar
Wo geht es im Staat noch im Kern um das Glück

Sich unabhängig erklären weil sich das Volk nicht mehr
Von seiner vorher Regierung vertreten fühlt als Recht
Vorab verpflichtet künftige Regierungen und bindet
Das Volk als Kontrollinstanz in die Regierung mit ein

Die Glückssuche als Teil des Staates ist Locke
Wie liberales Denken in Reinform das die zwar
Erwähnten Götter überhaupt nicht mehr braucht
Es ist epikureisch im Geiste des Lukrez zuerst

Die Unabhängigkeitserklärung wie ihr Autor
Jefferson werden erst verständlich durch die
Lektüre seines bevorzugten Philosophen Lukrez
Dessen de rerum trägt den gleichen Geist

Die Boston Tea Party wurde von den Mitgliedern
Einer Freimaurerloge im Kern organisiert was
Vom selben freiheitlichen Geist ohne Grenzen
Mehr zeugt als von kirchlicher Enge sonst

Es gibt viel heute an den USA zu kritisieren
Um so mehr gilt es in ihrem Anfang zu loben
Der Schöpfergedanke als Zugeständnis an die
Fraktion der Sektenmitglieder ist ein Kompromiss

Dieser hat sich ein wenig verselbständigt
Warum es Zeit ist die Sache auf den Kern
Des Geistes der Aufklärung zurückzuführen
Den Menschen und sein persönliches Glück

Wie der Sklavenkompromiss von Jefferson erst
Abgelehnt eine Zeit lang gültig war heute nun
Endlich gestrichen ist gilt dies auch für den
Noch vorgesehenen unfreien Schöpfer

Der Geist des Glücksstrebens ist liberal
Individualistisch freiheitlich und atheistisch
Der Gedanke der Menschenrechte wie
Die Konsequenz daraus schließt Gott aus

Wer glauben will und wen dies eben just
Glücklich macht der mag dies tun denn
Es soll jeder seines Glückes Schmied sein
Doch braucht es dies logisch nie mehr

Der Vertrag freier Menschen die sich dazu
Legitimieren sich selbst zu regieren wie
Jede Regierung abzusetzen die dies nicht
Mehr fördert ist Ausdruck echter Freiheit

Diese Freiheit die über allem steht die sich
Nur dem freiwillig unterwirft was ihr Glück mehrt
Kennt nichts über sich und ist aus sich Moral
Der kategorische Imperativ ist sich selbst genug

Daran als eigentliche Basis jeder Demokratie
Sich heute wieder zu erinnern ist in Europa
Gerade wieder dringend nötig es gilt auch
In Deutschland als Grundlage der Macht

Der Gottesbezug in der Präambel des GG
Ist daher bloßes Lametta für Altvordere ohne
Jegliche Wirkung auf die Berechtigung des
Einzelnen als moralischer Kontrolleur

Die Demokratie ist dem Gewissen eines jeden
Ihrer Mitglieder unterworfen in den Grenzen
Logisch des kategorischen Imperativs wie
Darum konsequent nur ohne alle Götter
jens tuengerthal 4.7.2016

Sonntag, 3. Juli 2016

Seemannsliebe

Wer einen Seemann liebt muss
Erst recht wenn es eine Frau ist
Wohl die Wogen lieben in ihrem
Steten auf und ab auch im Sturm

Werde schon seekrank wenn ich
An solche Wellen und das schaukeln
Auf ihnen nur denke und dennoch
Liebe ich solch eine Seefrau

Immer wieder geraten wir in wilde
Stürme und sie trotzt den Wellen
Während ich an der Reling hänge
Auf ruhigeres Wetter wieder hoffe

Zum Glück sind wir dabei an Land
Sonst wäre mit ständig übel doch
Schwanken tut es auch auf festem
Grund und ich suche halt Halt

Den einen liegen die Stürme mehr
Die anderen brauchen festen Grund
So spiele ich den Leuchtturm während
Der Kapitän den Kurs angibt
jens tuengerthal 3.7.2016

Elfmetergedanken

Frage mich was wohl
Der Schütze oder der
Torwart beim Elfmeter
Denkt und merke daran
Dass ich kein Fußballer bin
Die denken nicht dabei
Sondern schießen nur
Wer zuviel denkt verschießt
Hab immer zuviel gedacht
Es darum bald wieder
Mit dem Fußball gelassen
Der Ball war immer schneller
Als meine vielen Gedanken
Bin geschwommen als
Dächte einer dabei
Wenn es um Sekunden geht
Ob es ein Glück ist weniger
Zu denken als einfach zu tun
Frage ich mich manchmal
Aber es ist müßig denke ich
Bin ja wie ich bin weil ich denke
Also ist es wohl gut so wenn
Die einen denken und die anderen
Elfmeter schießen aber ich
Weiß es nicht so genau
Mich ließ ja nie einer
Einen schießen
jens tuengerthal  3.7.2016

Kulturgeschichten 0278

Es ist Sonntag und am Sonntag ruhen wir
Dies verfügte Kaiser Konstantin am 3. Juli 321
Damit wurde der Sonntag im römischen Reich
Zum Ruhetag und nur landwirtschaftliche Arbeiten
Bleiben an diesem Tag gestattet manch andere
Inzwischen auch und über Krankenhäuser
Wie Flughäfen und Bahnhöfe wird die sonst
Sonntagsruhe langsam wieder aufgeweicht
Hier soll heute Kaiser Konstantin geehrt werden
Im Gegensatz zu den Fußballern die heute noch
In Frankreich um die dann Niederlage gegen
Deutschland kicken gibt es nicht mehr Worte
An dieser Stelle in Ehren der Sonntagsruhe
Auch ohne alle Götter denn Ruhe ist schon
Ein Wert an sich in gehetzter Zeit wohl
Entdecken wir die Langsamkeit im Nichts
Tun wir nichts mehr und lesen wir lieber
Mal wieder Bücher statt zu schreiben
Damit alle den Sonntag als solchen
Voller Lust und Liebe genießen
jens tuengerthal 3.7.2016

Fußballkrimi

Ein Spiel dauert über 120 Minuten
Gewonnen haben am Ende die Deutschen
Was normal klingt ist außergewöhnlich
Nach einem Fußballkrimi der Extraklasse
Wird was folgt noch mehr als spannend
Ein Elmeterschießen mit gehaltenen
Wie sogar vom Kapitän verschossenen
Elfmetern bricht mit der Tradition
Dass Deutschland immer Italien unterliegt
Wenn es um das Weiterkommen geht
Die Mannschaft hat gewonnen
Der Weltmeister kann noch
Europameister werden
Es bleibt also spannend
Auch wenn alle Island lieben
Fußball kann so schön sein
jens tuengerthal 2.7.2016

Samstag, 2. Juli 2016

Liebesillusion

Die Liebe ist eine Illusion
Sie passt nicht mehr
In unsere Zeit in der alles
Seinen Preis hat auch
Wenn das nie anders war
Nimmt die Beschleunigung
Der letzten Illusion noch
Den Rahmen zu überleben
Dies vergessen befreit
Von der Vorstellung noch
Etwas zu müssen
So gesehen ist es gut so
Wenn sich alles erledigt
Wir uns auf das überleben
Konzentrieren für das was
Im übrigen noch bleibt das
Nahezu nichts zu genießen
Oder am Ende ist alle wieder
Ganz anders wie immer
jens tuengerthal 2.7.2016

Kulturgeschichten 0277

Rittergeschichten

Rittergeschichten handeln von Stolz und Ehre
Von Männern in blechernen Uniformen die sich
Drachen oder andere totschlagen wie zarter von
Schönen Fräuleins in verwunschenen Türmen

So sagt es uns die Erinnerung die noch von
Camelot und der Tafelrunde träumt an der
König Arthus mit stolzen Rittern saß oder von
Siegfried und dem Gold der Nibelungen tönt

Manche mögen auch an den Götz denken
Den alten Raubritter der die Mainzer erpresste
Sich mit den Bauern gegen den Kaiser schlug
Bis seine Nachfahren wieder pleite waren

Dann ging die vom erpressten Geld einst
Am Neckar wunderbar gekaufte Burg mit
Schloss und Weinbergen an die irgendwie
Verwandten des Bischofs aus Rheinhessen

Da leuchtet neben Götzens goethschen Zitat
Er möge mich im Arsche lecken doch schon
Auf wie normal auch die Zeiten meist waren
Wie es immer um Geld und Macht nur ging

Mancher hält die Ritterehre heutigen Politikern
Noch vor in memoriam des Don Quijote von
Cervantes dabei verkennend wie sehr der
Abenteuer hier eine Karikatur eben schuf

Am 2. Juli 1298 besiegte Albrecht I. von Österreich
Den deutschen König Adolf von Nassau in der
Schlacht bei Göllheim und errang damit auch
Die deutsche Königswürde für Habsburg wieder

Der deutsche Adel war demokratisch und wie
Heute auch damals föderal es wurde der König
Von den Kurfürsten gewählt bis sich das Haus
Habsburg auf dem Thron faktisch festsetzte

Im Mittelalter aber war ihnen ihre Selbständigkeit
Zumindest formal manchmal noch sehr wichtig
Was zu dieser für Adolf tödlichen Schlacht führte
Nachdem ihn die Kurfürsten los werden wollten

Der Nassauer Adolf der nur einfacher Graf war
Wurde von den Kurfürsten um vieler Kompromisse
Wegen gewählt die sie ihm abrangen und darum
Gerade weil er so unbedeutend eigentlich war

Eine Machtdemonstration gegen das Haus Habsburg
Mit dem die Kurfürsten noch einmal ihre Macht auch
Den Wienern zeigen wollten was später nur noch
Selten Bayern und Luxemburgern überhaupt gelang

Die Schlacht war lange vorbereitet auch mit der
Untertützung der Kurfürsten die sich von Adolf
Abgewandt hatten als dieser sich nicht mehr
An die versprochenen Zugeständnisse hielt

Bei Alzey lagen die Truppen Albrechts die vom
Reichserzkanzler dem Kurbischof von Mainz
Gerufen worden waren während Adolf von Worms
Aus gen Burg Alzey nun voll gerüstet zog

Albrecht wich erst dem Kampf und damit auch
Dem ersten Treffen aus um sich schließlich bei
Gölheim nahe dem Donnersberg der Schlacht
Gegen Adolfs Truppen zu stellen

Von morgens um 9h bis 15h fand der Kampf
In drei Treffen statt wobei im Dritten Adolf
Tödlich getroffen wurde und seine Truppen
In heller Aufruhr flüchteten sobald sie es merkten

Erschlagen wurde der König angelblich zumindest
Von einem Raugrafen namens Georg was doch
Für die Ehre wichtig war denn nicht jeder durfte
Einen heiligen König im Felde besiegen

Albrecht wollte dem erschlagenen Vorgänger
So dann nicht die Ehre erweisen ihn auch in Speyer
Bestatten zu lassen sondern ließ ihn im Kloster
Der Zisterzienser in Rosenthal beisetzen

Das Ergebnis der Schlacht wurde allgemein
Als Gottesurteil aufgefasst dennoch bestand
Albrecht auf die formale Wahl der Kurfürsten
Womit das Königtum habsburgisch wieder war

Im Jahre 1308 durfte dann die Witwe Adolfs
Imagina von Isenburg-Limburg noch die
Beisetzung ihres Mannes im Speyrer Dom
Miterleben wo er neben Albrecht I. lag

Dieser Sieger der Schlacht bei Gölheim
War kurz zuvor in internen Machtkämpfen
Des Hauses Habsburg durch seinen eigenen
Neffen Johann ermordet worden

Alles Königsglück ist so wohl manches mal
Von kurzer Dauer länger hielt dagegen das
Gedenkkreuz das Imagina bei Gölheim ihm
Errichten ließ und das heute noch dort steht

So zeigt sich auch bei den Rittersleuten
Die gerne noch die Ehre hochhielten wie
Gut gerüstet in die Schlacht selbst zogen
Es ging um Macht und Geld wie immer

Wer die Länder verprellt hat in Deutschland
Auf Dauer keine Chance auch wenn sich
Familien mit Macht und Gewalt durchsetzen
Beschränkt sich diese intern selbst gewaltig

Ob die Gefahr die an der Macht haftet je
Das Risiko wert ist angesichts des mit ihr
Zu erwartenden Gewinns der nur Ruhm
Selten aber Glück und Zufriedenheit ist

Fragt sich der Betrachter mit Abstand
Ritter Adolf der König wurde anstatt
Hatte nichts davon Albrecht nur kurz
Habsburg hielt sich länger als alle

Der Schritt zur Republik der kurz ist
Verglichen mit der Zeit seit 1300 scheint
Heute unumkehrbar doch auch hier
Änderte sich wenig beim Spiel um Macht

Ritterehre ist eine schöne Geschichte
Der Alltag zeigt um was es immer ging
Wir verleihen Ämter nur noch auf Zeit
Was nichts an den Bedingungen änderte

Die Politik spielt immer noch nach den
Gleichen Regeln nahezu auch wenn
Diese heute etwas verkleidet werden
Damit es nur menschlicher aussieht

Statt dem Adel balgen sich heute
Die Parteien um die Macht im Land
Es trägt keiner Rüstungen mehr
Auch Uniformen sind hier verpönt

Betrachten wir die mittelalterlichen
Kämpfer der IS sind sie nur ehrlicher
Als der Westen der nun angeblich
Sauber mit Drohnen fern tötet

Gerade veröffentlichten die USA
Zahlen zu ihren Drohnenmorden
Zehntausende erfolgreich getötet
Angeblich nur 126 versehentlich

Ob die Zeiten besser waren als
Sich die Könige noch selbst im Feld
Totschlugen und so über die Macht
Persönlich entschieden ist fraglich

Mehr verzichten und weniger wollen
Dafür glücklicher mit viel weniger
Länger bleiben klingt ahistorisch
Bisher bewiesen wir das Gegenteil

Vielleicht wäre es Zeit mehr darüber
Nachzudenken wie glücklich wenig
Machen kann wenn es uns alles ist
Um Leben mehr wert zu schätzen

Den Aberglauben und die Macht lieber
Vergessen um das Leben mehr noch
Zu genießen denn die Macht ist kein
Glück sondern nur eine begrenzte Last

Außer dem Leben haben wir nichts
Sicher zumindest wissen wir nur
Von dem was ist und nur damit können
Wir es uns so schön wie möglich machen

Himmelreiche oder Machtfülle sind kein
Glück noch je ein mehr an Zufriedenheit
Genießen können was ist dagegen ist
Die hohe Kunst gelungenen Lebens
jens tuengerthal 2.7.2016

Vom Nichts

Das Nichts scheint uns
Anbetungswürdig dabei
Ist es einfach nur nichts
Und was nicht ist ist keiner
Worte wert sollten wir
Meinen wäre da nicht
In jeder Gewissheit
Immer auch Zweifel
Nichts ist also etwas
Was auch immer
Du nun bist die du
Mir alles immer bist
Auch wenn wir nie wissen
Wie lang alles währt
Wohin immer uns führt
Ist es gut es solange
Zu genießen als wäre es
Wie immer für immer
jens tuengerthal 2.7.2016

Liebesglück

Die Liebe macht glücklich
Wenn wir sie ganz wagen
Sonst macht sie unglücklich
Halbe Liebe ist keine Liebe
Darum wage ich lieber ganz
Riskiere damit alles aber
Habe zumindest die Chance
Glücklich zu sein statt halb
Nichts zu sein auch wenn
Halb wie lauwarm nett ist
Kompromißlos macht einsam
Aber lohnte anderes je
Mit sich allein bist du bei dir
Anderes wäre sicher sozialer
Nur wer liebt kann nicht anders
Aber es ist jeden Versuch wert
Beieinander anzukommen
Darum gehen wir Kompromisse
Ein um die Liebe zu leben
Das widerspricht sich nun
Ist eigentlich paradox
Dann ist es wohl Liebe
Wir können glücklich sein
jens tuengerthal 2.7.2016

Freitag, 1. Juli 2016

Liebesverhandlung

Wenn zwei sich lieben wollen
Es ihnen aber manchmal auch
Schwer fällt sollten sie sich
Fragen ob es an der Liebe
Oder am miteinander liegt
Um was stört auszuschalten
Wenn die Liebe fehlt ist ohne
Einander kein Problem mehr
Wenn es am miteinander liegt
Sollten sie mehr lieben dann
Erledigt sich manches alleine
Auch wenn alle Gewohnheit
Dagegen spricht wird es leicht
Wenn zwei sich nur noch um das
Wesentliche miteinander kümmern
jens tuengerthal 1.7.2016

Wahlwiederholung

Wahlwiederholung drücken wir immer
Wenn einer nicht erreichbar war
Die Österreicher haben nun keine
Klare gerechte Mehrheit erreicht
Da haben die Richter Wahlwiederholung
Gedrückt und das ist gut für die Demokratie
Was die Österreicher draus machen
Werden wir merken aber gut
Wenn Demokratie funktioniert
jens tuengerthal 1.7.2016

Kulturgeschichten 0276

Panthersprung

Vom Flüchtlinge fressen in Berlin
Das wie erwartet friedlich endet
Zum Panthersprung nach Agadir
Scheint nur ein weiter Bogen

Die kolonialen Anmaßungen wie
Ihre Folgen aber sind genau erst
Die Ursachen heutiger Flucht
Nicht streng kausal aber logisch

Der Auslöser der 2. Marokkokrise
Mit Frankreich am 1. Juli 1911 war
Eine typisch wilhelminische Anmaßung
Die in den Weltkrieg schlafwandeln ließ

Das Kanonenboot Panther war auf
Persönlichen Befehl Kaiser Wilhelms II.
Des Flottenkaspers im Deutschen Reich
Nach Agadir geschickt worden als Reaktion

Wilhelm meinte auf die französische Besetzung
Von Fès und Rabat reagieren zu müssen mit
Der Entsendung besagten Kanonenbootes
Dafür wollten sie französische Kolonien haben

Die Drohkulisse der Entsendung des Schiffes
Mit entsprechenden Worten Wilhelms verziert
Sollte Frankreich zur Abtretung mit Druck
Überreden typisch imperialistische Faxen

Der europäische Wettlauf um Afrika fand
Zwischen 1880 und 1914 statt und wurde dabei
Immer mehr zum direkten Imperialismus
Dessen Merkmal direkte Einflussnahme war

Versuche diesen Wettlauf in geregelte Bahnen
Noch zu bringen wie die Kongokonferenz
Scheiterten und das koloniale Machtstreben
Führte über den Imperialismus zum 1. Weltkrieg

Großbritannien fürchtete das Deutsche Reich
Wolle eine Flottenbasis in Agadir errichten
Was den Seeweg über Ägypten nach Indien
Empfindlich hätte stören können

Die deutsch-britischen Beziehungen waren
Zu diesem Zeitpunkt bereits sehr angespannt
Das Wettrüsten zur See die Flottenpolitik
Befand sich auf dem Höhepunkt der Krise

Die Reichsregierung unter dem Kanzler
Theobald von Bethmann Hollweg hielt es
Nicht für nötig andere Mächte vorab zu
Konsultieren was die Krise massiv förderte

Darauf schlug sich Großbritannien auf die
Seite Frankreichs was darauf nicht mehr
Zu Zugeständnissen ans Reich bereit war
Worauf Deutschland immer lauter drohte

Die offene Kriegsdrohung des international
Isolierten Deutschlands was dieses aber
Keinesfalls riskieren wollte trug dazu bei dass
Kriegserregte Deutsche Wilhelm Feigheit vorwarfen

Darauf gewannen die Politiker im Kabinett
Um den Kaiser an Einfluss die einen Präventivkrieg
Schon länger zur Gesundung forderten jedoch
Wurde die Krise noch vertraglich beigelegt

Durch den Marokko-Kongo-Vertrag vom 4.11.1911
Wurde die Krise durch einen Tauschhandel gerade
Noch vor Ausbruch heißer Schlachten die dann
Drei Jahre später friedlich beigelegt

Das Deutsche Reich verzichtete auf seine Ansprüche
In Marokko und wurde dafür mit einem Teil der Kolonie
Französisch-Äquatorialafrika (Neukamerun) entschädigt
Was weniger als gewollt war und die Isolation verschärfte

Marokko war nach dem Zerfall des osmanischen Reichs
Ein unabhängiges Sultanat geblieben als es dort zu
Aufständen gegen den Sultan kam eilten die Franzosen
Ihm ungefragt zu Hilfe wofür er sich dankbar zeigte

Nach der Kolonialisierung Algeriens geriet es jedoch
Immer weiter unter Druck außerdem stritten sich nun
Deutsche und französische Rüstungskonzerne um
Die dortigen Erzvorkommen wie Waffenhandel

Offizielle Begründung für die Entsendung der Panther
War die Bedrohung deutscher Firmen in Südmarokko
Auch Spanien setzte seine Truppen in Alarmbereitschaft
Sah es sich doch durch die Franzosen nebenan bedroht

Die Agadir-Aktion sollte einen Keil zwischen das Bündnis
Von Großbritannien und Frankreich treiben sowie eine
Mittelafrikanische Kompensation zur Verbindung der
Verschiedenen deutschen Kolonien dort

Insofern die erhofften Erträge ausblieben das Ergebnis
Einer mit Kriegshetze aufgebrachten Öffentlichkeit eher
Missfiel wurde die Reichsregierung bei den Wahlen
Im folgenden Jahr entsprechend abgestraft

Die Marokkokrise gilt als gefährlichster Konflikt
Zwischen den europäischen Mächten der den
Menschen die Gefahr eines Weltkrieges erst
Bewusst machte und so Protest erregte

In den meisten europäischen Ländern gingen
Massenhaft Menschen auf die Straßen um
Gegen die Kriegsgefahr zu protestieren
Geführt von den Sozialdemokraten damals

Die größten Kundgebungen fanden in Deutschland
Statt wo sich aber wie immer die SPD schwer tat
Überhaupt Stellung zu nehmen oder zu Protesten
Noch aufzurufen was Rosa Luxemburg dann tat

Die größte Protestversammlung fand in Berlin statt
Wo sich mehr als 200.000 Menschen im Treptower Park
Versammelten gegen die Kriegsgefahr zu protestieren
Sie wurde zur bis dahin größten Demo der Welt

Kurz vor dem Krieg sehen manche Europa auch
Wieder mit Russland um der ukrainischen Gasrechnung
Wegen die reiche Oligarchen an der Macht lieber nicht
Bezahlen wollen und zum Russenmord aufriefen

Was Putin dann tat war so völkerrechtswidrig wie die
Reaktionen der Ukraine und die der Europäer naiv
Als Zöglinge der machtbewussten USA die sich
Zugriff auf Rohstoffe und mehr Macht erhoffen

Es gibt viele Gründe für wie gegen den Krieg der
In der Ukraine nach dem vom CIA gesteuerten Putsch
Stattfand Dummheit bezüglich primärer Interessen
Der Beteiligten gehörte dazu wie Kissinger lehrte

Jeder wusste nie würde Russland auf die Krim
Verzichten die Katharina die Große eroberte
Irgendwann ihren einzig eisfreien Hafen aufgeben
Sich den Weg ins Mittelmeer verbauen lassen

Ein Angebot zur Aufnahme der Ukraine in die EU
Wie in die NATO bei gleichzeitiger Isolation von
Moskau musste in die erwartete Krise führen
Auch wenn jeder Staat vermeintlich souverän ist

Wer wie die USA sein Bündnis vergrößert dabei
Gleichzeitig dem ehemaligen Gegner im Kalten Krieg
Die früheren Partner abspenstig macht sollte sich
Nicht wundern wenn militärisch reagiert wird

Die Krim betrifft vitale Interessen Russlands
Mit russischen Bürgern und militärischer Macht
Bei gleichzeitiger Stärkung antirussischer Kräfte
Über die Maidan-Revolution war alles erwartbar

Es muss schon sehr naiv und grün sein wie der
Vorsitzende der Böll-Stiftung wer glaubt es ginge
Hier um eine basisdemokratische Bewegung die
Europa unterstützen müssen in ihrer Freiheit

Die Krimkrise wie der Panthersprung nach Agadir
Zeigen wie schnell aktuelle Krisen eskalieren können
Ohne über Recht oder Unrecht hier zu sprechen
Ist machtpolitisch größte Vorsicht nun geboten

Russland ist weder militärisch noch ökonomisch
Auf diesem Weg besiegbar allein China wird sich
An diesem naiven Pokerspiel der Amis erfreuen
Wie gleich doppelt bereichern zu Lasten Europas

Es lohnt sich nie wirklich andere zu erpressen
Oder unabgesprochen Erweiterungspläne noch
Zu verfolgen die den guten Willen aller brauchen
Und sich dabei noch weiter zu isolieren

Wer sich abstimmt kann auf Dauer mehr erreichen
Das Kaiserreich ging nach dem Krieg unter weil es
An der Zeit dafür war und es keine Partner mehr hatte
Dem letzten Österreich ging es konsequent genauso

Eine Revolution in der Ukraine die den einen
Oligarchen durch den andern nur ersetzt sollte
Europa keiner Unterstützung weiter wert sein
Partner wird die Ukraine nur mit Russland

Folgten NATO wie EU bald ohne England
Dieser klaren Linie braucht es keine Manöver
An der Grenze zu Russland die im Wesen dem
Panthersprung nach Agadir entsprechen

Russland aufzunehmen und dies auf die
Europäischen Werte zu verpflichten führt
Wesentlich weiter als den Konflikt suchen
Ohne Ziel oder Lösung als reine Macht

Es wird Zeit sich wieder mehr Lösungen
Zuzuwenden statt weiter Krisen noch
Zu verschärfen die nicht lösbar sind
Nur gemeinsam sind wir stark

Wer daran zweifelt aufgrund des wohl
Russischen Imperialismus auf der Krim
Sollte als Europäer lieber schweigen
Bedenken was die Alternative wäre

Der Panthersprung nach Agadir wie die
Verbundene Kriegsrhethorik war eines der
Vorspiele zum 1. Weltkrieg dessen Gemetzel
Europa künftig vermiede wollte es leben
jens tuengerthal 1.7.2016