Sonntag, 20. März 2016

Frauenliebe 043

Ehefrauentraum(a)

Während ich dies Kapitel schreibe, das alle meine Geliebten und Freundinnen zusammenfasst, die noch verheiratet waren und von denen ich nicht längst erzählte, denke ich an den, in der letzten Liebesgeschichte mir geschworenen Eid, nie wieder eine Ehefrau und seine relative Gültigkeit und so könnte, was ich nie wieder wollte, zum längsten Kapitel werden, um alle zu nennen, die mir sehr nahe kamen, auch wenn sie verheiratet waren.

Sage es lieber gleich vorweg, ich habe keine praktische Ahnung, wenn es um die Ehe geht, alles, was ich weiß, ist bloße Theorie, kenne ich vom Hörensagen und so sage ich, solange ich nicht verheiratet bin, was sicher nie auszuschließen ist, im Gegenteil, nichts darüber, denn was wir nicht wissen, darüber schwiegen wir besser, auch wenn das vermutlich der am häufigsten gebrochene Grundsatz ist. Lieber schreibe ich darüber, wie ich verheirateten Frauen immer wieder sehr nahe kam und wie es mir dabei ging, warum eigentlich lieber nicht und wieso dann doch immer wieder.

Hätte ich einen Eid auf das geschworen, was ich mir vornahm, wäre ich sehr schnell meineidig geworden und hätte mich dieser Verantwortung mit allen Konsequenzen stellen müssen, was mich vielleicht hätte vernünftiger sein lassen - so musste ich mich nur vor mir rechtfertigen, was immer dann, wenn die Lust uns treibt, besonders leicht fällt, also gerade hier überhaupt kein Problem war.

Fast gab es entgegen anderslautender Bekenntnisse meinerseits eine Serie, die erst endete als die Suche nach der Richtigen ein Ende fand und ich dabei glücklich meinen nie geschworenen Eid einhalten konnte und dennoch alles fand, was ich nie erhoffte, aber das ist eine andere Geschichte und wenn das letzte Kapitel.

Nun also meine verheirateten Frauen alle, soweit mich mein Gedächtnis trägt, was vermutlich weniger weit ist als gehofft, und nicht schon von ihnen erzählt wurde hier.

Verheiratet ist, wer nicht oder noch nicht geschieden ist. Auf den Facebook Beziehungsstatus kommt es dabei sowenig an, wie auf die Lebensumstände, die nur Dekoration des formellen Rechtsaktes sind. Keine die noch verheiratet ist, könnte ich je heiraten, rein formell betrachtet, darum hätte ich sie leicht ignorieren können, sie passten nicht in das Beuteschema meiner Liebesträume, die keine Grenze kennen und sich gerrn verlieren.

Die erste von diesen traf ich nur Wochen, nachdem ich mir das Gegenteil versprach und wieder kannte ich nur Fotos von ihr, die, erstaunlich genug, von der Realität noch deutlich übertroffen werden sollten.

Sie wohnte irgendwo nahe meiner Geburtsstadt hoch im Norden mit ihren Kindern und ihrem Mann, war Schauspielerin und Tänzerin und kam aus guter kleinbürgerlicher Familie, war mir der ex- oder wieder Gattin des ex Bundespräsidenten zur Schule gegangen, mit einem entfernten Bekannten befreundet und bevor wir uns sahen, hatten wir schon alles ausprobiert, was in Worten geschrieben werden kann.

Langes hellblondes Haar und eine etwas kompakte aber wohl trainierte Figur, einige Jahre zwar jünger aber doch ein Traum von einer Frau, hätte ich früher gesagt, als mir der erste Blick noch wichtiger war, als das Gefühl danach, wovon letzteres, so wir es erleben aber schnell heilt.

Wir küssten uns und verschwanden in unserem Stundenhotel zu genau diesem Zweck, der dem ganzen etwas den Zauber nahm, den sie durch ein etwas Zögern, das nur, wer die Frauen nicht liebt, zicken nennen würde, zu reanimieren versuchte, was ich so nicht erkannte und albern fand. Wollte nach dem wochenlangen Vorspiel der Worte endlich Taten sprechen lassen, statt weiter zu spielen.

Welch fataler Fehler, als wäre ich gänzlich unerfahren, wüsste nicht um das, was Frau ihre Seele nennt und Empfindsamkeit meint, worüber Montaigne so treffend erzählt, wenn er sagt, die größten Liebhaber sein doch die Italiener, die noch ihre Huren bezirzten, um deren Gefühl zu wecken und ihrer Ehre willen, die Lust nicht nur kaufen und bezahlen will.

Zu diesem Hotel, in dem ich dann überraschend länger blieb als geplant, gibt es nicht viel zu sagen, als das es völlig aus der Zeit fiel. Ein Eckhaus im Stil der sechziger, möbliert als hätte sich seit dem siebzigern nichts mehr geändert und mit dem Scham eines Stundenhotels in bürgerlicher Gegend und ich fragte mich, wer es ernsthaft nutzte außer zu solch unehrenhaften Zwecken wie ich, aber es was sehr günstig.

Wir taten es und es wurde leidenschaftlich schön, sie fand schnell ihre Befriedigung und danach noch schneller ihr schlechtes Gewissen wieder gegenüber Mann und Kindern, wollte am liebsten sofort fahren, worauf ich sie daran erinnerte, was sie vorher geschrieben hatte, wie oft sie wollte.

Das sie fast keine Schamhaare trug, was ich ja, wie sie aus unser vorher detaillierten und lustvollen Korrespondenz wusste, hatte sie gleich mit ihrer Tätigkeit als Tänzerin entschuldigt aber der zumindest Hauch über der Stelle, an der sich die Lippen öffnen, war besser als gar nichts und so freute ich mich lieber an dem, was war, einem festen, wohl trainierten, weiblichen Körper mit kleinem, festen Busen und trotz der Kinder erstaunlich straffem Bauch, einer märchenhaft süßen jungen Frau, die so ganz offen vor mir lag.

Sie ertrug es weiter, wenn auch verkrampft, ließ mich zumindest versuchen, in ihren mehr als süßen Po zu dringen, den sie mit dazu, auf dem Bauch liegend, entgegenstreckte, wovon sie mir vorab schrieb, dass liebe sie besonders, woran sie aber lieber nicht erinnert werden wollte.

Entsprechend krampfhaft wurde es, sie schrie auf, ich erschreckte mich, wollte ihr ja nie böse oder gar weh tun, die vorfreudige Erektion fiel ein wenig in sich zusammen und mit Tränen in den Augen sagte sie, mach ruhig, geht schon, womit das Thema für mich gestorben war, eigentlich. Tue ja keiner Frau weh, zu Tränen rühren will ich sie beim Sex schon gar nicht.

Nun aber war sie es, die völlig entspannt sagte, doch, mach ruhig und ich versuchte es ganz vorsichtig mit dem selben Ergebnis noch mal und wir brachten es irgendwie zu Ende.

Sie war eine begehrenswert schöne Frau, ihr Zicken reizte mich sogar, nur ihr permanent schlechtes Gewissen, das ich bei jedem Stoß spürte und sie ein wenig zur leidenden Maria machte, natürlich nachdem sie sich auf mir befriedigt hatte, machten das ganze etwas einseitig.

Brachte sie zu ihrem schicken Kombi und sie kutschierte heim, als wäre nie etwas anderes verabredet gewesen als diese schnelle Nummer und ich saß etwas frustriert allein auf dem Bett des spießigen Hotels.

Irgendwie hatte ich mir doch noch einen Höhepunkt in eine dieser ungeliebten Tüten abgerungen. Aber mehr weiß ich nicht mehr darüber, es hatte einen seltsamen Nachgeschmack, vor allem durch das, was am nächsten Vormittag passierte und wir verloren uns aus den Augen - sie folgte ihrem schlechten Gewissen und ich dem abwegigen Gefühl mit der nächsten verheirateten Frau.

Wir kannten uns ein wenig via Facebook, sie war verheiratet und hatte mich daher nicht weiter interessiert. Unser Flirt begann, als ich am Morgen allein im Hotel lag, mich langweilte und ein wenig surfte, wir uns online sahen.

Sie wohnte in einer benachbarten Stadt, knapp 50km entfernt, schlug vor, sie könne mal eben vorbei kommen und gesagt, getan, verabredeten wir uns in zwei Stunden auf einen Spaziergang im Park.

Noch gerade genug Zeit, zu duschen, den Geruch der anderen abzuwaschen und in Ruhe zu frühstücken.

Sie fuhr mit einem eleganten Mercedes Coupe vor, der schon beeindruckend genug war, aber die blonde Frau hinterm Steuer, die sportlich, schnell parkte, warf mich, aus welchen Gründen auch immer, völlig um.

Sie trug einen sportlich eleganten T-Shirt Rock und eine Perlenkette, war Dame und Mädchen zugleich, ein Traum dachte ich, als ich ihr mit eleganter Bewegung die Tür öffnete und sie mich so selig anlächelte, als hätte sie auch das Gefühl, anzukommen, das einfach alles stimmte.

Wir fielen uns in die Arme, küssten uns, schienen das Gefühl zu teilen und alles war so, wie ich es mir immer geträumt hatte, dachte ich, nachdem wir vor wenigen Stunden zu flirten begannen. Eine blitzschnelle ganz große Liebe schien es uns, ein großer Traum.

Wir suchten uns in dem Park, der voller Wildtiere war, eine Bank und sie erzählte mir nebenbei, dass sie Jägerin sei, was ich schick und edel fand, kannte ich es doch von den Festen mit meiner ersten Verlobten, der Adel jagte noch gern auf seinen Gütern.

So konnte sie mir genau erklären, was da vor uns auf der Wiese graste und wie alt die Viecher wohl waren. Nicht das mich das wahnsinnig interessiert hätte, während meine Finger schon damit beschäftigt waren, unter ihren Rock zu wandern, aber als Aufklärer für alles Wissen offen und immer neugierig, genoss ich das doppelte Glück, bis sie, als meine Finger tief in sie tauchten, ihren Kopf stöhnend an meinen legte und wir im Kuss versanken.

Nach langer Knutscherei auf der Bank, bei der ich sie im mit Kindern und ihren häufig Großeltern gut gefüllten Park so dezent wie eben möglich zu befriedigen versuchte, beschlossen wir nochmal ins Hotel zu gehen, wollten ein Zimmer für einige Stunden, was es nicht gab und so buchten wir noch eine Nacht, die wir nicht dort verbringen konnten, auch wenn es sich schon anfühlte, als sollten wir nie mehr auseinander gehen.

Sie war gänzlich nackt, was mich zugegeben abstieß und meine Lust hemmte, weil diese völlige Nacktheit, wie sie zu Kindern gehört, mir bei einer Frau fremd vorkommt, deren Schamhügel doch zumindest in einer rasierten Andeutung erkennen lassen soll, dass sie eine Frau ist.

Bin mir wohl bewusst, dass viele Männer im Zeitalter der Internetpornographie genau darauf stehen und Frauen es auch tun, um dieser nicht ganz geringen Gruppe zu gefallen, die sich vor Haaren ekeln. Doch frage ich mich, ob diese je reflektieren, was sie damit zeigen, welchem Ideal sie entsprechen wollen.

Es wird Lust auf einen kindlichen Schoß gemacht, den sie nie haben werden, weil sie auch im übrigen den Körper einer Frau haben und auch als solche geliebt und begehrt werden wollen. Wo sie aber dem kindlichen Ideal folgen, werden sie sich logisch immer unvollkommen finden und schaffen sich damit auch sozial eine Position, die jeder Frau schadet und ihrem Wesen nach fremd sein sollte und das auch, wenn Frau nicht darüber nachdachte bisher oder es aus Bequemlichkeit tut.

Sie tun damit weder sich noch den anderen Frauen einen Gefallen, sie verkörpern ein Ideal, dem sie nie genügen können und also werden sie konsequent unzufrieden sein und sich mehr einer Industrie unterwerfen, die suggeriert, sie könnte dieses Ideal künstlich herstellen. Von Schönheits-OPs, die nicht nur Brüste sondern auch Schamlippen einem durchschnittlichen Ideal anpassen, das durch die Pornobranche und einen pathologischen Jugendwahn befeuert wird, bis hin zu einer riesigen chemischen Industrie, von Botox bis zur Anti-Aging-Creme, die suggeriert, sie könne sich der Natur erfolgreich entgegenstellen.

Ich liebe die Frauen und ich liebe ihre Körper, als Frauen. Mag auch Kinder sehr, aber die will ich nicht begehren, noch diesem Ideal huldigen, im Gegenteil, da möchte ich lieber schon beim Anblick solcher Nacktschnecken weiter impotent werden, weil ich es moralisch richtig finde und eben die Frauen liebe, nicht Wesen, die sich unerreichbaren Idealen sklavisch unterwerfen. Möchte eine Partnerin, die ich als Frau auch in der Mitte erkennen kann und nicht fälschlicherweise für ein Kind halten könnte, an dem ich mich aufgeile, schon den Gedanken verbiete ich mir lieber und lebe damit heute in einer natürlich beschränkten Welt.

Bei ihr versuchte ich, erfolglos darüber hinweg zu sehen - für verliebt genug hielt ich mich ja, aber es funktionierte nicht. Ich stand zwar fest und zuverlässig, konnte stundenlang mit ihr vögeln, aber Erlösung fand ich dabei nicht, was allerdings auch an dem wilden Sex mit seltsamem Ende in der letzten Nacht lag. Es ging ja alles sehr schnell, nie hätte ich damit gerechnet.

Ansonsten betrachtete ich sie, wie ein Verliebter eine Frau betrachtet, auch als ich den Nacktschneckenschoß ein wenig befremdet küsste, weil mir der kleine Widerstand auf dem mons veneris fehlte. Ihren relativ kleinen, mädchenhaften Busen, er war trotz dreier Kinder relativ fest geblieben und es war ja auch nicht viel da, was hätte hängen können, auch wenn mich die Natur da längst eines besseren belehrt hat. Auch kleine Brüste können bereits in jungen Jahren wie entleerte Weinschläuche hängen, wenn die Veranlagung eben so ist. Zumindest dort wie an ihrem süßen runden Po, war ihre sehr gut und gefiel mir.

Ihre etwas größeren inneren Schamlippen, die gut sichtbar zwischen den äußeren hingen, mochte ich und hatte damit beim Sex bessere Erfahrungen als mit dem aktuellen Schönheitsideal der geschlossenen äußeren Schamlippen, bei denen nach meiner geringen Erfahrung oft eher Luft mit eindrang, was zu lustigen Geräuschen beim Beischlaf führen konnte. Überhaupt finde ich bei Frauen die Individualität wichtiger als ein nur durchschnittliches Ideal und entdecke lieber eigenwillig gewachsene Lippen als mich am nur Durchschnitt zu freuen. Ob es wirklich stimmt, dass die Saugwirkung der größeren inneren Schamlippen stärker ist, kann ich aufgrund der geringen Erfahrung von nicht mal 200 Geliebten nicht verifizieren, war mir auch meist egal, sie gefiel mir, wie sie war.

Auffällig oft nur habe ich von Frauen mit solchen größeren inneren Schamlippen gehört, dass sie ihren Schoß nicht schön finden, lieber dem durchschnittlichenl Ideal entsprächen. Habe immer versucht, ihnen das mit vernünftigen Argumenten auszureden, aber relativ erfolglos und konzentrierte mich darum, wenn solche Beschwerden über sich kamen, lieber auf das Prinzip Ablenkung.

Das funktionierte, wenn ich den von ihnen für unansehnlich gehaltenen Schoß etwa küsste oder sonst liebkoste, meist besser als jede noch so vernünftige Erklärung, warum ich sie und ihre Mitte wunderschön finde und so verlegte ich mich künftig dabei mehr auf das Tun als auf die Worte, was mir Theoretiker sonst eher fremd ist. Aber wer wäre ich, Frauen verstehen zu wollen oder zu meinen, ich könnte ihnen etwas, über sich erklären?

So genoss ich lieber still und nahm die Dinge, wie sie sind, ich könnte ja irgendwann darüber schreiben, vielleicht liest es dann die eine oder andere eher, als sie je zuhören würde.

Sie stürzte mich nicht in Begeisterungsschreie, war kein Wunder an Schönheit, einfach eine Frau über vierzig mit drei Kindern und kleinem festen Busen, leider nackter Mitte und, da war sie von der Natur weniger gesegnet, schon seit ihrer ersten Schwangerschaft, die Anfang zwanzig war, einem hängenden schlaffen Bauch, wie ich es aus dem Krankenhaus bei einigen über achtzigjährigen Patientinnen kannte. Versuchte es über die Dauer unserer vermeintlich großen Liebe völlig zu ignorieren, dass ich es einen eher erschreckenden Anblick fand, aber es gelang so wenig völlig wie die mittige Nacktheit zu ignorieren.

Habe sie darum nicht weniger geliebt, bilde ich mir zumindest ein, nur vielleicht weniger begehrt als es konform zum Grad der Verliebtheit passte und hatte vielleicht auch darum immer Schwierigkeiten mit ihr zu kommen, auch wenn sie teilweise für alles offen war, wilde Erfahrungen mit ihrem sehr sexuell orientierten Ehemann mit dem angeblich riesigen Schwanz gesammelt hatte, vom Dreier bis zu anderen Spielchen, von denen sie mir teils detailiert berichtete, wobei es des Details der größeren Länge des Schwanzes ihres noch Gatten nicht zur Stärkung meiner Potenz gebraucht hätte.

Im Gegenteil erhöhte es diese gerade nicht, sondern minderte sie eher ein wenig frustriert. Hatten mir doch bisher alle meine Frauen versichert, meiner sei sehr groß und vor allem mit seiner klassischen Bananenform im erregten Zustand, genau richtig. Manche sich sogar beschwert, er sei zu groß, mich um Vorsicht gebeten. Nun wusste ich nicht mehr, ob diese mich in der Hitze des Moments angelogen hatten, denn was schmeichelt Mann im Bett mehr als das Lob seines Schwanzes, oder ich tatsächlich kein bemerkenswert gutes Stück hatte, nur durchschnittlich war. In der Sehnsucht, sie befriedigen zu wollen und von ihr begehrt zu werden, überwog die Sorge, ihr nicht zu genügen, weniger reizvoll zu sein, auch wenn ich wusste, es kam nicht auf die Größe an, wollte ich doch besser sein und nicht eine Nummer kleiner.

Nie fragte ich mich, ob die Größe meines Schwanzes auch mit dem Grad des Begehrens zusammenhing, er bei ihr ganz natürlich kleiner war als unter anderen Umständen und ich weniger unter einer Errektionsstörung litt, als sie weniger begehrte als andere, nur beschränkt auf sie stand. Es war mir auch egal, weil der Sex für mich nur die schönste Nebensache der großen Liebe war, die ich umgekehrt proportional dafür idealisierte.

Bevor ich nun also die Geschichte dieser vermeintlich großen Liebe weitererzähle, doch noch einige Worte zu meinem Verhältnis zur Lust. Die größte und schönste Lust hatte ich bisher immer empfunden, wenn ich Frau kommen fühlte dabei, es sich ankündigte und ich mich so auf ihren Höhepunkt einstellen konnte, weil mein Schwanz ihren vermutlich neurologisch nur erdachten, aber dennoch sehr wirksamen, G-Punkt stimulierte und wir dadurch möglichst zeitgleich kamen.

Alles andere war für mich eher gemeinsames Onanieren und wenn ich Frau dabei nicht fühlte, ließ ich es aus absehbarer Enttäuschung eher bald, außer ich idealisierte das Gefühl so sehr, dass ich es zu ignorieren versuchte. So tat ich es erfolglos hier und mit gleichem Ergebnis bei meiner zweiten Verlobten. Dort versuchte ich es ein halbes Jahr lang fast täglich mit dem absehbar immer gleich enttäuschenden Ergebnis, bei der neuen großen Liebe, die ein halbes Jahrzehnt vor der zweiten Verlobten sich fand, hatte ich dazu nicht einmal die Hälfte an Zeit und nährte mich ansonsten von idealisierten Träumen.

Seit die Neurologie herausfand, dass der weibliche Orgasmus immer klitoral ist, was erst ein Jahr bevor ich dies schreibe geschah, haben sich viele Fragen geklärt und auch mir ist klar geworden, warum das Bemühen in manchen Fällen ein verzweifeltes blieb und dieses Gefühl sich auf dem normalen Weg nicht einstellen konnte. Leider haben sich diese Frauen meist über ihr gewöhnliches Sexualleben so an die Nichtbefriedigung gewöhnt, dass ihr Bedürfnis zur Suche danach sehr gering ist.

Spach mit Engelszungen darüber und schwärmte vom höchsten Glück, es wurde in diesen Fällen weiter ignoriert und wie ich heute weiß, physiologisch relativ logisch und das hätten wir schon lange wissen können, hätten wir nur logisch nachgedacht und uns mit Geschichte ausführlich beschäftigt.

Schon eine Geliebte von Ludwig XV. hatte bei sich festgestellt, dass sie beim vaginalen Verkehr nichts oder nahezu nichts empfand und was schön daran war, nur das Gefühl nicht aber der echte orgiastische Reiz war. Sie hatte sich dann auf die Suche gemacht, wie es dem Geist der damals Aufklärung entsprach, es war ja das Frankreich der Enzyklopädisten und eines Voltaire, auch wenn der gelegentlich noch in Preußen weilte, ob er da nun Kerzen klaute oder nicht. Dabei stellte sie fest, dass der Abstand von Klitoris und Scheideneingang unterschiedlich ausfällt und ließ nun hunderte von Landfrauen und anderen untersuchen, um herauszufinden, woran es lag.

Sie fand es nicht heraus, bemerkte aber, dass bei denjenigen, die einen großen Abstand haben, wie sie selbst, die Lust beim vaginalen Verkehr meist beschränkt ist, umgekehrt war es bei denen, die einen geringeren Abstand zwischen Eingang und dem Ende des nervus pudendus hatten. Sie schloss daraus, dass sie infolge dieser natürlichen quasi Behinderung, eben weniger fühlte, ohne es näher erklären zu können, hatte sie so schon herausgefunden, was die Wissenschaft erst fast dreihundert Jahre später belegen konnte.

Es ist derselbe Nerv, der an der Klitoris, am wohl nur erdachten G-Punkt oder im Anus stimuliert wird. Insofern die Praxis mir zeigte, dass es bei Frauen unterschiedlich ist, was sie dabei empfinden und wie sie darauf reagieren, ergibt sich aus dem Wissen und den frühen Forschungen der Geliebten, dass sie völlig richtig lag, es am Abstand liegt, auch wenn dies nicht begründbar bisher war, ist es nun logisch, dass, wenn der Nerv höher verläuft, die direkte Stimulation an der gewohnten Stelle nicht möglich ist und es entweder riesiger Schwänze bräuchte, um an der dann passenden Stelle zu erregen oder es eben einfach vaginal in diesen Fällen nicht möglich ist, warum dann andere Orte erfolgsversprechender zur Suche nach dem gemeinsamen Glück wären.

Bei meiner vermeintlichen Traumfrau wusste ich das noch nicht und konnte folglich nichts dazu beitragen, das Problem ihrer Unlust und meiner daraus wachsenden Impotenz zu beseitigen, auch wenn ich es mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln voller Liebe versuchte. Wir probierten alles aus, sie weil sie es gewohnt war und es ok fand und ich auf der Suche nach dem gemeinsamen Glück, das sie gar nicht kannte, weil sich immer nur Männer in ihr befriedigten, die nichts davon wussten oder sich nicht weiter dafür interessierten.

Inzwischen habe ich verstanden, woran der Sex mit ihr und meinen ersten beiden Verlobten litt. Sie empfanden vaginal nicht viel und waren anal nicht entspannt genug, dabei kommen zu können, auch wenn der fragliche Nerv dort sogar noch nach Klitorektomie stimuliert werden konnte, wie mich die Praxis in der Modelgechichte schon gelehrt hatte.

Wer dabei nicht zum Höhepunkt stimuliert wird, erlebt auch nicht die Muskelkontraktion beim Höhepunkt, die den gemeinsamen Orgasmus zum höchsten Glück machen und alles andere zum nur noch Vorspiel im Vergleich machten. Darauf aber reagierte mein Schwanz, dieses sich ankündigende Gefühl der Kontraktion machte mich heiß und löste ganz natürlich meinen Höhepunkt aus, ich liebte die Frauen nicht nur, ich war beim Sex auf ihre Lust angewiesen, um Befriedigung zu finden und raubte mir damit einen nicht geringen Teil der Möglichkeiten sexuelle Befriedigung zu finden, fand es aber ganz natürlich

Daher, verstand ich plötzlich, als ich von der Studie der italienischen Neurologen las, resultierte meine Leidenschaft für den analen Verkehr, dort konnte theoretisch jede, wenn sie es nicht aus moralischen oder sonstigen Gründen unangenehm finden wollte, es war wissenschaftlich logisch und einfach verständlich.

Weiß nicht, ob ich es so verständlich machen konnte, versucht habe ich es. Ob es besser wäre, weniger auf die gemeinsame Lust fixiert zu sein, um mit mehr Frauen mehr genießen zu können, kann ich nicht beurteilen, betrachte es inzwischen sehr entspannt - es ist, wie es ist und wer das Glück geteilter Lust kennt, wird darauf nie wieder verzichten wollen, wer es nicht kennt, wird es für entbehrlich halten und diese Verrenkungen in der Begründung für so überflüssig halten, wie vermutlich die Sache an sich, die nur gemacht wird, weil es eben dazu gehört und Befriedigung auch anders gesucht werden kann.

Bei der Dame, die außer Jägerin noch Heilpraktikerin war, mit der Überzeugung durch nicht wissenschaftlich belegbare Methoden auch meine Allergien heilen zu können, wozu es leider in der Praxis nie kam, wusste ich davon noch nichts und probierte darum einfach aus, war etwas frustriert, dass ich beim ersten mal nicht konnte, der ich sonst auch zwei- dreimal hintereinander konnte, schob es auf die Nacht davor, später die Größe des Gefühls und die problematische Situation, die Schamhaare und anderes mehr.

Der kluge Montaigne schrieb schon vor bald 500 Jahren zum Thema Sex und Ehe, dass er zwischen dem Glück mit der Geliebten und dem Verkehr mit seiner Frau unterscheidet. Hier sollte es leidenschaftlich und wild sein, dort eher gemäßigt, hier war Lust und ihre Befriedigung das Ziel und Kinder durften möglichst dabei nicht entstehen, der Akt diente nicht der Fortpflanzung, dort sollten Kinder entstehen, musste auf Dauer mit Achtung miteinander umgegangen werden, warum sich aus seiner Sicht zu wilde Leidenschaft oder gewagte Varianten in der Ehe verbaten.

Davon hatte ich gelesen und es immer als Unsinn abgetan, weil ich in den meisten meiner Beziehungen das Problem nicht hatte und in den seltenen Fällen in denen es doch geschah, wie hier und bei meinen beiden ersten Verlobten, ich der Liebe und ihrem Rahmen den Vorrang gab, die Ehe erstrebte und mich dann an Montaigne wieder erinnert und ihm also manchmal doch zugestimmt, weil er mehr um Gefühl als um Sex ging, die Seriosität der Beziehung mir wichtiger schien.

Heute sage ich, Montaigne hat in allem, was er schrieb recht, für sich und für die Konstellation in der es erlebte, noch in dem Glauben befangen, Lust schadete bei der Zeugung und vermutlich erleben es noch immer die meisten Menschen genau so, wie er es beschreibt, dass sie die Ehe als Bindung heilig halten und die Lust zumindest insgeheim an anderen Orten suchen. Die teilweise Bestrafung dieses Verhaltens, heute noch nach islamischen Aberglauben, früher noch mehr auch aus dem christlichen, dient nichts anderem als das Reizmuster zu bilden, das diese Gewohnheit fortbestehen ließ, statt sich gemeinsam auf die Suche nach der geteilten Lust zu machen, die sich immer irgendwo findet, nur manchmal eben ihre Zeit braucht, um so frei zu sein, einander zu erkennen.

Weiß nichts von Frauen und würde nie behaupten, je verstehen zu können, was in Frau vorgeht oder das Wesen der Frau ausmacht, torkele da eher wie ein Blinder durch die Welt, beschreibe nur, was ich erlebte, ohne den Anspruch, es verstehen zu können. Liebe das Wunder Frau in seiner mir wohl ewig unergründlichen Vielfalt nur und versuche, es zu nehmen, wie es mir begegnet und dies zusammen zu genießen. Darum ist auch obige Theorie des Sex und der Wege zur wirklichen Befriedigung miteinander nur solange gültig, bis das Gefühl in der Praxis gerade das Gegenteil belegen möchte und ich gerne genußvoll dem Gefühl folge.

Als spätgeborener Epikuräer suche ich auch nichts als die Lust, ob diese in der sexuellen Befriedigung mehr besteht als im Traum von Liebe, weiß ich nicht, neige aber dazu, letzterer den Vorrang geben zu wollen und alles andere ergibt sich dann daraus quasi nebenbei, wenn es soweit ist. Wie diese Philosophen schon vor über 2500 Jahren und wie heute zum Glück auch vom Staat zumindest in Europa anerkannt, lassen wir mal die römische Sekte außen vor, halte ich Frauen für das Gleiche wie Männer, oder, um es mit Montaignes noch vom absurden Schöpfergedanken mitgeprägten Bild zu sagen, für aus dem selben Lehm geknetet. Heute wissen wir sogar und können beweisen, dass wir auch auf atomarer Ebene eigentlich baugleich sind. Sollten wir uns da von einem halben Chromosom Unterschied nervös machen lassen?

Und neben meiner philosophisch traditionellen Haltung zur Frau steht meine Sehnsucht nach Nähe und Liebe, nach Vereinigung und Erfüllung miteinander. Wo sich das alles findet, werden einige wenige Millisekunden des gemeinsamen Höhepunkts relativ unwichtig. Wenn mich also eine liebt, was ich von vornherein weder logisch verstehen will noch muss, um mich ungestört dem Gefühl hinzugeben, dann genieße ich das und halte es heute heilig, der ich an nichts Heiliges glaube, statt nach den Fehlern und Mängeln der Synchronisation weiter zu suchen.

Wie sagte es Goethe so treffend in Willkommen und Abschied?

Zu lieben Götter, welch ein Glück, geliebt zu werden, ich verdient es nicht und darum scheint mir der Genuss des Gefühls heute viel wichtiger als alles andere, das sich von alleine nebenbei ergibt. Ob diese Sichtweise nun ein Stück Altersweisheit schon wird, was ich mir, närrisch und naiv wie ich noch bin, nicht vorstellen kann, noch mir wünsche, oder der zunehmenden Impotenz geschuldet ist, die ich noch mutig laut bestreite, sei es auch des Anscheins wegen nur, weiß ich nicht, enthalte mich dabei lieber, um ungestört zu genießen, was ist.

Damals noch wollte ich alles und am liebsten auf einmal und erreichte am Ende nichts, auch wenn wir es beide mit großer Bugwelle und tiefem Gefühl anfingen. Doch ist es je falsch, in der Liebe alles zu wollen und an das große Ideal zu glauben?

Sie verließ ihren Mann für mich und ihren jüngsten Sohn, der nur unwesentlich älter als meine Tochter war und wir hatten vom ersten Moment an das Gefühl, es müsse so sein, wir wollten heiraten und schon beim ersten vögeln, sagte sie, die sich ihrer Gebärmutter längst nach dem dritten Kind entledigt hatte, heute bedaure sie das zum ersten mal, mit mir hätte sie gern noch ein Kind, was uns nun nicht mehr möglich war und anstatt versicherten wir uns, unsere Kinder alle sein gemeinsame unserer neuen Familie.

Es dauerte dann noch einmal zwei Wochen, bis wir uns nach dem ersten Schäferstündchen im Hotel wiedersahen, das für uns nur ein Stundenhotel leider wurde, weil sie zurück zu Kind und Gatten musste. Dazu kam sie mich in meinem Elternhaus im Südwesten besuchen, gerade drei Monate knapp nach der Trennung von der Mutter meiner Tochter und neuneinhalb Jahren derselben. Und sie kam mit ihrem schicken Wagen, der uns zu Ausflügen begleitete voller Träume und anfänglich fraglos verliebt, schon den Umzug und die gemeinsame Zukunft planend, sich einander ganz hingegeben, wenn auch nur immer teilweise befriedigt, als hätten wir unterschiedlichen Sex, der nur formal zusammen war.

Weder der Sex war das erhoffte Wunder, noch schlief ich tief und gut neben ihr, dennoch überwog für einige Tage die selige Verliebtheit, bis sie nervös wurde, aus Angst ihren Sohn zu verlieren, der sie vermisste.

Sie wollte dann sofort zurück fahren und ich legte, davon vor den Kopf gestoßen, eine veritable Werther Szene auf die Bühne für den bloß hypothetischen Fall, dass sie mich wieder verlassen wollte und damit war es eigentlich schon gelaufen.

Brauchte noch drei Monate, bis ich es bemerkte und viele erniedrigende Erfahrungen dazu aber eigentlich wusste ich es schon. Es war Unsinn. Sie war verheiratet und der Traum konnte nicht funktionieren. Unsere Welt war real auch wesendlich weniger deckungsgleich, als ich erregt mir geträumt hatte.

Wir gingen noch in ihrer Heimat auf Wohnungssuche, schließlich müsste sie drei Kinder verlassen. Dazu besuchte ich sie, die inzwischen in der Wohnung einer gerade abwesenden Freundin lebte, in eben dieser.

Der Sex wurde eher abgespult und erledigt und wenn wir durch die Stadt gingen, sollte keiner sehen, dass wir zusammengehörten, sie war schließlich eine verheiratete Frau, wollte noch keinen Tratsch, ihre Söhne schützen und hatte viele gute Argumente mehr, die nichts an meinem Gefühl änderten, ihr peinlich zu sein, was höchst verletztend ist und meine durch den schon eher gedämpften Sex geschwächte Potenz weiter schwächten.

Wir schauten uns Wohnungen an, ich lernte ihre Söhne kennen aber irgendwas stimmte nicht, es blieb komisch aber ich wollte nicht von dem Traum lassen, auch wenn uns Gespräche nicht näher brachten, ich es schon längst hätte wissen können aber, weil ich es nicht wollte, alle Vernunft verdrängte, alle Zeichen übersah.

An meinem Geburtstag, an dem sie versprochen hatte zu kommen, es war mein vierzigster, fand ihr streng geheimer Auszug statt. Sie hatte sich inzwischen ein kleines Häuschen für sich allein gesucht. Uns gab es nur noch als Traum für irgendwann vielleicht. Aber diesen Traum ohne Inhalt wollte ich noch nicht loslassen, klammerte mich daran, nachdem ich gerade das vorige gemeinsame Leben nach neuneinhalb Jahren verloren hatte, als wäre Festhalten eine Lösung.

Einmal kam sie mich noch in meiner Zwischenwohnung besuchen, in dem letzten unsanierten Haus, das wild und voller Graffitis war, es nur ein Außenklo in der Zwischenetage gab, die Dusche in der Küche stand, lange vorgeheizt werden musste. Sie kam mit ihrem schicken schnellen Wagen und als ich ihr die Autotür aufmachte und sie mich wieder schick im Rock anlächelte, war es wieder da, dies Gefühl vom ersten Moment.

Wir liebten uns voller Lust, auch wenn es wieder im Höhepunkt geteilt blieb, war ich verliebt genug, einfach glücklich zu sein. Leckte sie, als sie nackt in meinem Ledersessel saß und freute mich an dem kleinen Fleck auf ihm von ihrem in der Lust überlaufenden Schoß.

Sie fand das peinlich und als ich meinte, wie schön ich die Spur ihrer Lust nun immer bei mir fände, versuchte sie, es wegzuwischen. Sie wollte keine Spuren hinterlassen, hat sie gesagt und auf meinen irritierten Blick hin noch, zumindest nicht solche.

Einige Wochen später löschte sie mich als Freund auf Facebook, weil sie sich über einen nur intellektuellen aber vermutlich, wie ich mich so im Spiegel der anderen kenne, schrecklich besserwisserischen Kommentar geärgert hatte, sie mich nicht verstand, was ich nicht glauben wollte, denn wie einsam es oben wird, lernte ich erst langsam.

Für mich brach eine Welt zusammen, für sie war es nicht wichtig und hieß noch lange nicht, dass nun Schluss wäre. Das wäre ja nicht das wirkliche Leben, nur eine virtuelle Welt. Aber leider die, in der wir uns kennengelernt hatten und ich bettelte noch ein wenig um ihre Liebe.

Wir telefonierten immer seltener, irgenwann beendete sie es, vernünftigerweise, wie ich heute sage, auch wenn damals eine Welt für mich zusammenbrach. Werther lag mir in Gedanken sehr nah und ich überlegte, wie ich nun von der Welt Abschied nehmen sollte.

Weiß nicht, was mich rettete, vielleicht die Ablenkung mit neuen Flirts, der Trost von Freunden, die Pflicht gegenüber meiner Tochter, die Feigheit es einfach zu tun, die Hoffnung, sie käme doch noch wieder. Wie sichtbar, ging es weiter und war zum Glück nicht das Ende.

Natürlich habe ich daraus gelernt, mich nie wieder mit verheirateten Frauen einzulassen, was genau bis zur nächsten hielt und musste mich also weiter für unbelehrbar halten.

Sie war Malerin, kam aus Österreich, liebte meine Lyrik und schnell waren wir in einem virtuellen Flirt im selben Netzwerk, in dem ich schon die anderen drei verheirateten Frauen kennengelernt hatte und vorab mit meinen Worten heiß geschrieben hatte.

Eigentlich malte sie mehr als Hobby, meine ich, war Mutter und machte beruflich noch irgendwas, hatte zwei Söhne, blonde Locken und ein süßes Lachen auf ihren Fotos. Dass sie verheiratet war, störte mich nicht so sehr, da unser Flirt ja eher virtuell war und keiner sein Land verlassen wollte oder konnte, doch waren wir mit viel Leidenschaft dabei und genossen es einander mit Worten zu verwöhnen.

Dann kam sie plötzlich doch nach Berlin, um einen Kurs im Radieren zu machen, bei einem befreundeten Künstlerpaar und sie suchte sich ein Hotel ganz in meiner Nähe. Leider hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon wieder in eine andere auch verheiratete Frau verliebt, die aber zumindest von ihrem Mann getrennt lebte, zwar seinen Namen trug, aber sich auf eine Zukunft mit mir freute. Doch dazu, wenn es an der Reihe ist, nun kam erst meine virtuelle Geliebte aus felix austria.

So war ich also gerade nicht mehr frei und sie noch nicht, als wir uns das erste mal sahen und sehr viel Zeit miteinander verbrachten. Schleifte sie durch sämtliche Museen, die mir sehenswert erschienen, legte mit ihr viele Kilometer in Winterkälte durch das alte Berlin zurück, lud sie bei mir zum Essen ein, ging mit ihr aus und am letzten Abend, kurz bevor sie in ihr Hotel hinaufging, küssten wir uns doch noch.

Voller Leidenschaft überfiel es uns, ich hielt ihren festen aber sehr weiblichen Körper in den Armen und wir schmolzen für einen Moment dahin - gerne hätte ich sie auf ihr Zimmer begleitet, aber sie wollte nicht, um meiner neuen Liebe, die ich noch gar nicht gesehen hatte, wegen und ihrer Ehe wegen vielleicht, die allerdings wenig später auch in die Brüche ging und als wir uns noch einmal wiedersahen, über ein Jahr später, war sie schon wieder glücklich in festen Händen und ich auch irgendwie gebunden und es passierte wieder und immer noch nichts - was blieb war die innige Freundschaft und die Erinnerung an die einmal Leidenschaft.

Jene, für die ich es nicht tat, war groß, blond und eine wunderschöne Frau, hatte einmal Philosophie studiert, oder zumindestens Vorlesungen dazu besucht, auch wenn die vorgeblich gelernte Krankenschwester nun mit ihren zwei Töchtern mehr oder weniger alleinerziehend, aber noch verheiratet, meine ich, als Arzthelferin arbeitete.

Sie stammte ursprünglich aus einem kleinen Nest, in das zufällig meine väterliche Familie nach dem Krieg geflohen war und so hatten wir neben der leidenschaftlichen Zuneigung, die im Chat längst offen für alles, jeden Weg miteinander lustvoll gegangen war und ich konnte es nicht erwarten, diese scheinbar kluge, gebildete Frau kennenzulernen, die meine Gedichte liebte, noch eine familiäre Verbindung.

Nach dem Sechzigsten meiner Eltern hatte ich, wieder in Berlin die Mutter meiner Tochter kennengelernt und es sollte über neun Jahre halten. Nun fuhr ich nach dem Siebzigsten meiner Eltern gen Südosten, um sie zu besuchen, ein Wochenende, voller Lust, Philosophie, ohne Kinder aber miteinander zu verbingen - es war wohl Vaterwochenende, was die Frage alleinerziehend sehr relativierte.

Auf dem Weg von Berlin, war der Motor meines Wagens geplatzt und ich fürchtete schon, dass es das war mit dem gemeinsamen Wochenende, doch glücklicherweise war der auf meinen Vater angemeldete Wagen auch Mitglied im fälschungssicheren Automobilclub und so bekam ich einen schnelleren Leihwagen gestellt und machte mich über die große Familienfeier auf den Weg zu ihr.

Wieder fuhr ich zu einer Frau, deren Familienverhältnisse ich nur virtuell kannte, in den Südosten und hatte mir nichts anderes überlegt, falsch es schiefginge, wir waren uns ja sicher, ich hatte meiner Familie schon von ihr vorgeschwärmt, auf den Fotos war sie wirklich ausnehmend schön, die gemeinsamen Urlaube mit unseren Kindern waren schon im Geiste geplant und sie liebte meine Lyrik so sehr wie meinen scharfen Geist und sehnte sich, wie sie schrieb, danach, endlich meinen Schwanz real in sich zu spüren.

Verfuhr mich etwas auf dem Weg in der südöstlichen Provinz, die ja landschaftlich wunderschön ist, aber mir, der ich vom Meer irgendwie stamme, immer fremd blieb, deren Trachtenkult ich nur höflich belächle, deren Katholizismus für mich fremdes Theater war. Als ich nach kurzem Telefonat schließlich doch bei ihr ankam, kam sie mir schon auf dem Parkplatz entgegen und übertraf die Bilder noch.

Wir lagen uns schnell in den Armen und küssten uns schon im ersten Moment, natürlich hatten wir uns noch nie gesehen, aber es stimmte einfach und sie war eine wunderschöne Frau, irgendwie und auf den ersten Blick zumindest.

Am Abend hatte sie noch eine Veranstaltung, sie organisierte nebenbei noch das Kulturprogramm einer Privatklinik in der sich Prominente von ihrer Sucht heilen oder sonst wiederherstellen ließen, in zauberhafter Umgebung, gut abgeschieden und unterhalten.

Zuvor aber kam sie zum ersten mal. Eigentlich wollte sie vorher nicht, weil wir nicht mehr viel Zeit hatten, doch irgendwie fing es dann im Türrahmen ihres Schlafzimmers an, wo sie mir schon das Bett zeigte, in dem wir das lustvolle Wochenende verbringen wollten.

Wir küssten uns, meine Hände wanderten unter ihren Pulli, ich küsste ihre kleinen, festen Brüste, sie war sehr groß und sehr schlank mit diesem wunderbaren langen blonden Haaren und den Zügen einer Dame, die um ihre Schönheit wusste. Mit etwas Widerstand öffnete ich doch noch ihre Hose und ließ meine Hand in ihren kleinen Slip gleiten und streichelte ihren feuchten, sehr spärlich nur behaarten Schoss, sie hatte wohl mir zum Gefallen, gegen ihre sonstige Gewohnheit etwas stehen lassen, aber, was weiß ich schon?

Sie sagte immer wieder nein, wir müssen gleich weg, das geht nicht und kam dann voller Hingabe in meinen Armen, ich leckte mir die Finger ab, fand es etwas herb, aber nicht abschreckend und hätte gern mehr gehabt, doch jetzt, frisch befriedigt, blieb sie konsequent, schloss die Hose wieder, zog den Pulli zurecht, ordnete ihre Haare, korrigierte schnell die Schminke und wir gingen zu dem Vortrag.

Danach saßen wir noch mit dem Referenten zusammen, tranken ein wenig und plauderten sehr angestrengt, wozu sie aber immer mehr schwieg, was mich wunderte, war es doch wirklich ein interessanter Mann, den ich dort würdigte durch mein Interesse, was sie nur in geringe Begeisterung stürzte, im Gegenteil, kaum hatten wir die rustikalen Räumlichkeiten verlassen, bekam ich eine gehörige Abfuhr - wie ich nur so lange mit ihm reden könnte, ob wir nichts besseres zu tun hätten, ob ich nicht gemerkt hätte, wie sie leidet und das sie dringend weg wollte.

Nein, ich hatte nichts gemerkt, gedacht, sie freute sich, wie ich dem, den sie ausgesucht hatte für diese Vorträge auch das gebührende Interesse entgegenbrachte. Doch sie hatte leider darob Migräne bekommen, war verstimmt, fand die Diskussion nicht geistvoll sondern nervig, dabei hatte ich doch nur vor ihr brillieren wollen. War wohl nicht gelungen.

Sie hatte nun also Migräne, nachdem ich sie vorher befriedigt hatte, bekam gnädige Frau Migräne und ich noch relativ ahnungslos, was das bedeutete für die Betroffenen, ging noch davon aus, es ginge weiter wie erwartet.

Doch trotz kleiner Wertherszene zum Zwecke nachhaltiger Überredung, erreichte ich nichts bei ihr, im Gegenteil und sie ging mir auf die Nerven - da ich zuviel Wein getrunken hatte, durfte ich noch auf ihrem Sofa schlafen und fuhr am nächsten Morgen aus dem tiefen Südosten gen Berlin und vergaß die nächste verheiratete Frau.

Nur knapp einen Monat später besuchte mich die nächste verheiratete Frau, die allerdings tief aus dem Südwesten kam und wohl die größte von allen war, sie überragte sogar meine 186cm ein wenig, was mir noch nie passiert war, Augenhöhe gelegentlich aber, von oben herab, das kannte ich noch nicht und staunte entsprechend schon als wir uns mal wieder via Facebook kennenlernten.

Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass sie zumindest von ihrem Mann getrennt lebte, dieser eine andere hatte und wie ich ernste Absichten verfolgte. Eigentlich kam noch eine dazwischen, doch von der wird später zu erzählen sein, da sie meines Wissens nicht verheiratet war, wenn auch Mutter.

Diese nun, der ich nach Worten schon sehr nah gewesen war, hatte einst ein Leben um den Globus geführt, zum Jetset gehört und war in ihrem Sport professionell eine der größten. Für Kenner dieses Sports wohl eine Berühmtheit, warum ich weder den Sport erwähne noch mehr über sie andeute.

Als ich sie aus ihrem Mini in einer wohl sehr modischen Jeans aussteigen sah, die aber hier mitten in Berlin ein wenig nach Brandenburger Provinz aussah, dachte ich schon, nicht schon wieder ein Reinfall, war aber offen für das, was kommt, küsste die wirklich riesige blonde Frau mit den tief liegenden Augen zärtlich. Sie war so schlank wie lang, überall ihrer Natur nach, nur war es nicht mehr ganz natürlich, was ich nicht mal geahnt hatte, einer Sportlerin nie zugetraut hätte, aber so irren wir eben über uns völlig fremde Welten gelegentlich und meinen die dort, müssten entsprechend auch etwas besodneres sein, wer zur Weltspitze gehörte, sei eben eine Art Adel, was eine noch größere Illusion ist - wie ich aus eigener schlechter Erfahrung als Schwimmer ja wusste, Leistungssport macht blöd, die wenigsten haben Zeit, Wille oder Geist genug, sich mit viel anderem als Millisekunden oder entsprechenden Dingen zu beschäftigen.

Sie war sieben Jahre älter als ich, was mich nicht störte noch verwirrte, nur unterschied sie sich von meiner ersten Ehefrau nach der Trennung, der sphärischen Elfe, die genauso alt was, um Welten. Sie war Sportlerin gewesen, dabei großartig und hatte sehr, sehr viel Geld verdient, das ihr Manager vor seinem Suizid leider vollständig verspielte - warum sie nach der Trennung und vor der Scheidung kurz vor Hartz IV stand aber sich mit ihrem immer noch bewundernswerten Ehrgeiz aus dieser Situation gezogen hatte und später sogar durch politische Kontakte in diesem Bereich von ihrer früheren Bekanntheit sicher profitierend irgendwie erfolgreich wurde.

Eine starke Frau, die ihr Leben im Griff hatte, ihren Sohn erzog und auf ihre Art auch sozial dachte, ich kann und will nichts schlechtes über sie sagen, sie hat ihre Werte, ist sicher eine wunderbare Liebhaberin, relativ ungehemmt dabei und offen, für viele - für mich war sie es nicht und da hatte mich schon der erste Blick nicht getäuscht.

Dennoch ließ ich mich darauf ein, wäre ja auch blöd gewesen, sie kam tief aus dem Südwesten durch die ganze Republik angefahren, ich sehe sie und sage, och, du bist nicht mein Typ irgendwie - so war ich nicht und so wollte ich nicht sein, redete mir sogar ein, es ernst zu meinen und wollte mich nicht von Äußerlichkeiten ablenken lassen, war gespannt auf den schlanken, sportlichen Körper unter ihren Kleidern und wer wäre ich, darüber zu urteilen, wie andere Menschen sich kleiden, der ich immer nur schwarze Rollis und Jeans trage?

Trug ihr Gepäck hoch und kam damit beim Treppensteigen deutlich mehr ins Schnaufen als sie, die immer noch sehr trainiert scheinbar war, ihre für mein Verständnis riesige Tasche vermutlich locker übergeworfen hätte - aber ich gehorchte den Geboten der Höflichkeit, die sie zu schätzen wusste.

Kaum hatten wir die Tür hinter uns geschlossen, kannte die Leidenschaft keine Grenzen mehr und wir begaben uns ohne Umwege zu meinem schmalen Bett, was spannend würde mit dieser riesigen Frau, die aber nur halb so breit war, wie manche ihre Vorgängerinnen dort.

Sie zog sich aus und ließ mich gerade noch, was ich sehr liebe, ihren BH öffnen - hatte ja eher vermutet, sie trüge höchstens einen Sport-BH für nahezu nichts. Doch welch Irrtum.

Sie entblößte stolz lächelnd einen perfekten Busen wie aus einem Hochglanzmagazin. War zunächst baff und schaute sie wohl mit einer etwas ungläubigen Begeisterung an - da staunst du, waren ihre Worte mit nicht nur Stolz geschwellter Brust und ich musste ihr Recht geben, ich staunte wirklich.

Dann dieser kleine Satz, den sie eher nebenbei hinwarf, immer noch voll Besitzerstolz - habe ich mir machen lassen, fand mich immer zu flach irgendwie. Nun, flach war sie nicht mehr und wie sie so vor mir stand, dachte ich nur, perfekter Busen und war neugierig, wie es sich wohl anfasste, dieses straffe Wunder kosmetischer Kunst.

Es fasste sich so an, wie es aussah, straff, wie zwei Gummibälle und er veränderte seine Form in keiner Position - und ich habe alle nur erdenkliche mit ihr ausprobiert, um der Sache ein wenig auf den Grund zu gehen.

Dass sie zum Silikonbusen natürlich nacktrasiert war, passte und ich konnte mich sehr in der Konzentration auf die Erregung durch geistige Werte konzentrieren. Das geht und es geht erstaunlich gut. Sie war ja auch leidenschaftlich, wusste zu genießen, wenn auch nicht überall und leckte erfahren gut. Der Sex war schön und wild, auch wenn ich nicht ganz dabei war, da einerseits mein Forscherehrgeiz geweckt war, ich sehen wollte, wie sich diese teuren Titten in der Praxis bewährten, andererseits sie weder mein Typ war, den ich ja wie die aufmerksame Leserin feststellen wird, ohnehin nicht wirklich habe und ich mich also dabei stark konzentrieren musste, an etwas erregendes zu denken, was auch irgendwie gelang.

Wir hatten ein nettes Wochenende, besuchten noch eine Buchmesse, sie war bestimmt eine wunderbare Frau, wie sie sich viele Männer nie besser träumen konnten, meine würde sie nicht, weil wir weder geistige Welten teilten noch ich sie attraktiv fand, dieser Plastikbusen, sich anfasste wie ein Gummiball, der nach jedem Druck zurücksprang.

Es gab auch sehr liebevoll schöne Momente zwischen uns, dächte ich länger darüber nach, fiele mir bestimmt noch etwas ein, so aber, belasse ich es dabei - wir haben uns berührt, einander befriedigt, es beide ein wenig genossen und diesmal habe ich liebevoll den Absprung geschafft, ohne in der nächsten Katastrophe zu landen. Allein dafür kann ich schon dankbar sein und freue mich über einen Versuch mit einer verheirateten Frau ohne Folgen.

Auch der nächste Versuch blieb folgenlos, beschränkte sich jedoch auf die virtuelle Welt in der wir uns dafür näher kamen, als es mir danach noch oft gelang. Sie war eine gute Freundin der Vorgängerin und nicht nur noch verheiratet, sie lebte sogar noch mit Mann und Kind zusammen, hatte also alle Tabus zusammen, die ich nie wieder brechen wollte und doch reizte sie mich so sehr und der Kitzel sie mit meinen Worten in den Bann zu ziehen, um ihre Leidenschaft zu wecken, war so groß, dass ich mich trotz besseren Wissens relativ lange darauf einließ und nur gerade noch den Absprung schaffte, als ich die mir neue virtuelle Welt der Partnernetzwerke entdeckte, denen ich noch ein eigenes Kapitel widmen werde, weil diese Welt so unglaublich vielfältig ist, dass es müßig wäre, sie nur unter verheiratet oder nicht zu betrachten.

Diese lebte mit ihrem wesentlich älteren Mann zusammen, der lange ihr und mein Vater hätte sein können und wie sie früher ein bekannter und erfolgreicher Sportler war, ihr Trainer wurde und sie bis zur deutschen Meisterschaft in ihrem Bereich brachte. Sie war auch groß und schlank, vermutlich gut trainiert, näheres als Worte weiß ich nicht, wenn die auch sehr ins Detail gingen und wir uns gegenseitig ausmalten, wo sie überall und wie vor allem meinen Schwanz spüren wollte.

Kennengelernt hatten wir uns mal wieder via Facebook über ihre Freundin, diesem unendlichen Fundus liebevoller Leserinnen meiner irgendwie lyrischen und erotischen Absonderungen und so passte es gut, dass ich nach dem realen Reinfall dort etwas mit einer ihrer scheinbar besten Freundin anfing. Auch wenn sie einem völlig anderen Sport früher nachging, hatten sie doch beide lange in der Welt des Sports gelebt, die sie mittlerweile hinter sich ließen. Beide waren Mütter und die eine zummindest in ihrer Ehe seit langem sexuell frustriert, weiß nicht, ob es nur am Altersunterschied lag, aber neben der Lust spielte bei uns auch eine gefühlte geistige Nähe eine Rolle - nicht dass sie sonderlich intellektuell gewesen wäre, aber doch nachdenklich genug, sich durch meine Wortwelten bereichert zu fühlen.

Die Bewunderung ihrerseits für meine geistigen Welten, tat mir gut, ich fühlte mich, wenn schon nicht verstanden, was zu selten vorkam, so doch zumindest bewundert, was ebenso gut, wenn nicht sogar noch besser ist, um sich als Mann großartig zu fühlen. So steigerten wir uns in den Worten in eine phantastische Welt der Lust, teilten zugleich auch die Sorgen und träumten davon, eng aneinander gekuschelt miteinander einzuschlafen.

Habe sie für ihren Sport bewundert, auch wenn sie nie damit soviel Geld verdiente wie ihre Freundin, war mir ihr Sport wesentlich näher und ich konnte ihn eher würdigen. Als es irgendwann darum ging, sich zu sehen, begann ich mich innerlich zurückzuziehen, weil ich sie nicht aus ihrer Ehe drängen wollte, dass war schon einmal schief gegangen, ihrem Kind gegenüber nicht als der dastehen wollte, der die Ehe der Eltern zerstörte, ahnte, dass es nur schief gehen konnte, waren aller virtuellen Leidenschaft zum Trotz unsere Welten doch zu verschieden - der Literat, der im Café sitzt und mit liebendem Auge die Frauen beschreibt und die ehemalige Leistunssportlerin, die diszipliniert und ehrgeizig war, nur aus ihrer Ehehölle befreit werden wollte und das mit Lust und Leidenschaft.

Ihr Mann gehörte zu den Bewunderern von Herrn Sarrazin, was Grund genug war, ihm neben der offensichtlichen geistigen Beschränkung in rassistischen Mustern noch die Narrenkappe aufzuziehen als betrogener Ehemann, der seine Frau an den auch politischen Gegner dieser tendentiösen Vereinfachung verlor - aber genügte das, eine Beziehung darauf aufzubauen?

Nein, es genügte nicht und wir ließen es, ich berief mich auf meine Prinzipien, gegen die echte Zuneigung und ließ es auf sich beruhen, auch wenn ich neugierig gewesen wäre, ob wir es so schön haben würden, wie wir es uns beschrieben. Aber manche Dinge im Leben bleiben offen und vielleicht war es gut so, um eine schöne Erinnerung zu behalten, ihr zu wünschen, sie möge ihren Mann glücklich verlassen haben, um einen zu finden, mit dem sie Welten auch real teilen kann.

Fast ein halbes Jahr dauerte es nun, bis ich fast ohne Absicht der nächsten verheirateten Frau horizontal begegnete, auch wenn unser Kontakt eigentlich eher beruflich war, wir anderes zusammen planten.

Sie holte mich am Bahnhof ab, war nur zu einem Zwischenstopp auf dem Weg in den Südwesten gekommen. Sie hatte sich im Netz im Bereich Hochbegabung hervorgetan, nicht dass sie es wäre aber, weil sie erkannte, wie groß dieser Markt ist, wieviele Menschen es von sich denken und damit ihre Schwierigkeiten im Alltag elegant erklären können und denen sie mit Beratung half.

Sie war relativ groß, hatte sehr lange blonde Haare, war einige Jahre älter als ich, ihre Tochter hätte einer meiner Freundinnen sein können und erwartete mich in ihrem Geländewagen. Eigentlich verabscheue ich diese Fahrzeuge in der Stadt, finde sie überflüssig, eine aggressive auch optische Belästigung, aber hier fand ich es nett und bequem, irgendwie passte der Wagen auch zu ihrer teilweise sehr ausladenden Figur und so nahm ich es, wie es war.

Zunächst plauderten wir nett, saßen auf der Terasse und dann kam noch ihre Tochter vorbei, zu einem Kontrollbesuch, wie die Mutter sagte, damit sie nicht einfach auf den nächsten Mann hereinfiele. Die Tochter, eher brünett aber mit einer obenrum ähnlich üppigen Figur gefiel mir und ich fragte mich, wie es wohl mit den beiden wäre für einen klitzekleinen Moment.

Kaum war die Tochter verschwunden, standen wir in der Küche, unterhielten uns nett und ich spielte ein wenig auf die Sorge ihre Tochter an, zwischen uns könnte mehr sein, neugierig, was sich daraus wohl ergäbe. Sie erzählte mir noch, dass ihre Tochter überlegt, sich den Busen verkleinern zu lassen, weil sie unter diesen riesigen Dingern, wie sie es nannte, litt. Nannte einen großen Busen etwas wunderschönes und zu groß gäbe es nicht, würde mich an so etwas sehr erfreuen. So gab ein Wort das andere und als wir uns beide versichert hatten, dass wir uns das schon vorstellen könnten, war genug theoretisiert worden, ich küsste sie einfach und die Leidenschaft brach aus uns beiden im Sturm aus.

Ihr Busen war ausgepackt noch größer als er mir in ihrer weiten, gut verdeckenden Kleidung schon schien. Eine schöne, reife Frau voller Leidenschaft, mit einem dem auffällig riesigen Busen entsprechenden Po, so blieb alles gut im Gleichgewicht und weckte meine immer schon Leidenschaft für barocke Formen, auch wenn sie mit ihrem Busen nahezu alles schlug, was ich bis dahin gesehen hatte. Natürlich hing er ein wenig, wie nicht, bei dieser Größe, aber er war dabei rund und fest, wunderbar anzufassen, auch wenn erschreckend groß. Als ich ihren Schoß küssen wollte, schlug sie vor, doch eine Etage hinauf zu gehen, um einander ganz zu genießen in etwas bequemerer Position als auf dem Küchenthresen.

Gesagt, getan und wir hatten wunderbar wilden Sex, genoss es diese große Frau über mir zu haben so sehr, wie hinter ihr zu stehen und sie kam mehrfach zum Höhepunkt, bis ich es nicht mehr halten konnte und mich voller Lust in sie ergoss.

Es war schöner Sex, mehr nicht, dass sie frisch getrennt aber noch verheiratet war, störte mich nicht sonderlich, mein Herz hatte ich gerade anderweitig verschenkt, hier hatte ich nichts weiter vorgehabt, als die Zusammenarbeit zu klären, die dann am Ende doch etwas zu kurz kam, allerdings war der Sex besser, als die Zusammenarbeit je wurde, die sie beim nächsten Treffen einfach beendete, was mich sehr frustrierte und warum ich jeden Kontakt zu ihr abbrach, ihre etwas von ihrer Heilpraktikerausbildung geprägte leicht esoterische Sicht auf die Welt, war mir fremd geblieben, auch wenn sie unser nie Verhältnis nüchtern beendete.

Ein Ausrutscher, der sich aus der Situation ergab, den ich nicht bereue, es war einfach schön, von dem ich aber künftig lieber Abstand hielt und das nicht, weil mir Frauen über fünfzig je zu alt wären, sondern weil sie mir geistig fremd blieb und so wühlte die Beendigung des Verhältnisses, das nie eines war, zwar sehr auf, ließ mich aber mit Abstand betrachtet mit dem einen Erlebnis um eine Erfahrung reicher zurück, die ich nicht bedaure, im Gegenteil, es war gut so.

Über diese Dame und ihr Netzwerk aber lernte ich eine kennen, die ich ganz lange für meine Traumfrau hielt, die große Liebe zumindest, woran sich auch nichts änderte, als ich sie kennenlernte, im Gegenteil, die ihren immer irgendwie Platz in meinem Herzen erst verlor, als ich wirklich ankam. Eine, der ich eigentlich ein eigenes Kapitel lange wohl gewidmet hätte, die ich nun einreihe, weil es der Sache nach gerade passt und von heute aus gesehen nicht alle Dinge der Vergangenheit überbewertet werden sollen und schließlich habe ich auch die Mutter meiner Tochter aus Gründen eingereiht.

Sechs Jahre jünger als ich, dreifache Mutter, 1,79m groß mit wunderbaren brünetten Haaren bis fast zum Po, einer sehr schlanken und sportlichen Figur, echte Norddeutsche, die gern damenhaft war, Sex so sehr liebte wie Bücher und Geschichte, meine heimliche Leidenschaft, der ich mich neben den Frauen mit fast gleicher Leidenschaft schon lange widme.

Es begann virtuell und nachdem wir dort alles getan hatten, was Menschen in Worten der Lust nur miteinander tun können, sehen wir von SM-Spielchen ab, auf die wir beide nicht standen, wurde die Sehnsucht immer unerträglich größer, sich endlich zu sehen.

Leider war sie mit dem, nach ihrer Aussage brutalen Mann ihrer drei Kinder noch verheiratet, weil sie keine andere Perspektive sah, mit ihren auch hochbegabten Kindern ihr Studium zur Gymnasiallehrerin in Latein und Geschichte zu beenden, lebte auch mit ihm zusammen, wenn auch in getrennten Schlafzimmern und seit langem ohne Sex, nach dem sie eigentlich süchtig war und der ihr fehlte.

Später erfuhr ich auch, dass nur ihr Große wüsste, dass sie und warum sie eigentlich getrennt sein, den kleineren Geschwistern aber noch die heile Welt vorgespielt wurde, was mich etwas verunsicherte, was ich aber leicht mir ihrer besonderen Situation entschuldigen konnte.

Sie war nicht nur hochbegabt, sie war unter denen noch mit ihrem IQ über 150 eine echte Besonderheit, zudem litt sie an der gleichen psychischen Störung, die auch Einstein beeinträchtigte, einer Art Hypersensibilität, genannt Asperger Autismus und hatte darum panische Angst vor allen Veränderungen und trennte sich auch nicht von ihrem Mann, der sie geschlagen und missbraucht hatte, wie auch schon ihr Vater wohl, aber darüber wollte sie nicht viel reden oder schreiben - da war etwas und es hatte sie geprägt, ihr zum Glück nicht die Lust am Sex und die Sehnsucht nach Liebe geraubt und auch wenn ich sonst nicht zu denen gehöre, die Dinge ungeklärt lassen, ihnen im Gegenteil zu gerne auf den Grund gehe, als Aufklärer immer wissen will, ließ ich sie hier, wollte nur für sie da sein und sie glücklich machen.

Retten wollte ich sie vor ihrem brutalen Mann, den sie fürchtete, mit dem sie sich aber arrangiert hatte irgendwie, scheinbar zumindest, aber mehr als sie mir erzählte, habe ich dazu auch nie erfahren. Litt darunter und wollte der Ritter sein, der sie auf seinem Pferd mitnimmt und ihr eine schöne neue Welt in meiner Familie eröffnete, in der sie, da war ich sicher, geliiebt würde. So gebildet und neugierig wie sie war, mit ihrer Leidenschaft für Bücher, die wie bei mir einer tiefen Liebe zu den gebundenen Worten glich.

Wir fanden uns geistig, diskutierten, auch politisch, waren meist einer Meinung, debattierten historische Ereignisse, neugierig aufeinander und zugleich von einer Lust und Leidenschaft füreinander gefangen, die mich über Jahre nie ganz loskommen ließ von ihr, auch wenn es nie eine Chance auf Realisierung wohl hatte.

Hätte ich gut verdient, einen sicheren Job gehabt, statt nur mittelloser Dichter und Philosoph zu sein, sie wirklich retten und ihr Sicherheit bieten können, wer weiß, vielleicht wäre sie wirklich gekommen und wir ein glückliches Paar gewordenn - zumindest träumten wir davon und versicherten es uns, aber die Umstände waren nicht so.

Doch ich greife vor, nach langem leidenschaftlichen Schreiben über den Winter voller Lust und mit geschriebenem Gefühl beieinander, wollten wir uns im Februar endlich für einige Stunden sehen und ich fuhr mit der Eisenbahn in ihre Stadt, legte noch einen anderen Termin entsprechend und wir fielen uns am Bahnhof in die Arme und wussten, das ist es - könnte es sein, wären die Umstände andere.

Wir küssten uns nur im Verborgenen, weil sie fürchtete vielleicht von Schülern gesehen zu werden, neben ihrem Studium unterrichtete sie längst auch. Sie war noch viel schöner als alle Bilder ahnen ließen, dazu eine elegante Dame im leicht hanseatischen Stil. Klug, witzig, wenn sie sich nicht gerade fürchtete oder irgendwelche anderen Attacken sie überfielen, schnell im Denken wie im Reden, eine Partnerin auf Augenhöhe in allem schien es mir und ich begehrte sie wie wahnsinnig.

Bis zu meinem Termin saßen wir in einem Café, ich kam ihr so nah, wie es unter diesen Umständen möglich war, ein Stundenhotel wäre mir lieber gewesen eigentlich, aber so redeten wir zwischen den Küssen auch viel, was unsere andere Nähe, die noch tiefer ging, perfekt umschrieb.

Nach meinem relativ kurzen Termin, sahen wir uns nochmal, gingen in ein anderes Café, in dem wir zumindest einen Moment eine nicht einsichtige Ecke für uns hatte, ich ihren Busen, ihren feuchten Schoss und ihren wunderbaren Po für einen Moment berühren durfte. Sie wehrte es erst ab, genoß es dann aber mit um so größerer Leidenschaft, hielt es auch kaum mehr aus, als irgendwelche Jugendlichen um die Ecke einen Platz suchten, wurde es mir ganz verboten, sie intimer zu berühren, zumindest so, dass es einer sähe und dann ganz, weil sie es sonst nicht mehr aushielte, käme und mich mit ungehemmter Lust überfiele.

Allein die Vorstellung ließ mich fast wahnsinnig werden. Aber mehr geschah nicht als ein wenig knutschen und vorsichtiges Fummeln gegen leichten Widerstand, der sich vor seiner zu großen Leidenschaft fürchtete. Es war wie in Teenie-Zeiten, nur saß ich hier mit einer erwachsenen Frau Mitte dreißig, die drei Kinder hatte, verheiratet war und sich um ihren Ruf sorgte, auch wenn es lächerlich war, da die Großstadt, in der sie lebte kein Dorf war, sie weit draußen wohnte und auch wenn der Zufall manchmal ein Eichhörnchen ist, es doch zu lächerlich war. Dennoch schöpfte ich aus der Fülle meines Gefühls keinerlei Verdacht.

Ihre psychische Auffälligkeit, die ich nicht Krankheit nennen möchte, weil sie zu intelligent und zu genial war, krank genannt zu werden, entschuldigte ohnehin alles und so planten wir über Monate viele Termine, an denen sie mich endlich besuchen kommen wollte, von denen keiner zustande kam aus immer gerade unglücklichen Zufällen mit Kindern oder sonstigen Umständen und dennoch glaubte ich ihr ihre Sehnsucht, machte mich ihre Liebe stolz, fühlte ich mich von ihr erkannt.

Sie war der Traum von einer Frau für mich und auch heute kann ich nichts schlechtes über sie sagen, als das die Umstände eben nicht so waren und wir uns eben zufällig nie sehen konnten, auch wenn der Weg zueinander eigentlich nicht so weit war.

Dann kam sie mich, fast zehn Monate nach unserem ersten Treffen, dass die Leidenschaft noch mehr schürte, doch besuchen und was wir wollten und voller Leidenschaft begehrten, war klar.

Holte sie am Bahnhof ab und schon die Fahrt zu mir, war romantisch verliebt, ein Traum mit dieser Frau im Arm oder an der Hand, um einen Platz zu mir zu gehen und wir beide machten uns vorab schon immer heißer. Manchmal überraschend deutlich, fast derb, wenn es um die Lust ging, meinte sie nur, wenn wir nicht bald ankämen, liefe sie über und beginne zu tropfen und bei diesen Worten wurde wiederum meine Hose so eng, wie ich es nie zuvor erlebte - zu lange vorher heiß geschriebene Lust, ließ auch mich fast tropfend feucht werden vor Vorfreude.

Kaum war die Tür geschlossen, fielen wir küssend übereinander her und das wir uns nicht schon in meinem Flur verschlangen und auszogen, ist allein meinen Bücherregalen zu danken, die sie noch etwas ablenkten und denen sie noch die gehörige Aufmerksamkeit schenken wollte. Sie liebte Bücher, wie ich, streichelte sie, roch an ihnen und las mit einer Geschwindigkeit, die ich so noch nie erlebt hatte - selbst von wesentlich bescheidenerem Verstand, geringerer Aufmerksamkeit und vermutlich höherer Durchschnittlichkeit, lese ich lange nicht so schnell. Es war alles, wie ich es mir immer geträumt hatte, eine Frau, die Bücher liebt, stand begeistert vor meiner bescheidenen Bibliothek, erkannte die Schätze sogleich, würdigte sie mit klugen Worten und für einen Moment schien auch mit die geteilte Liebe wichtiger als die ungestillte Lust.

Glücklicherweise ist meine Bibliothek doch relativ überschaubar und so legten wir irgendwann den Weg bis zu meinem Bett zurück und begannen uns küssend auszuziehen. Sie trug nicht nur einen schwarzen String, wie ich es an schlanken Frauen so liebe, weil er die schönsten Seiten der weiblichen Figur in der richtigen Proportion betonte, einen ansehnlichen BH, den ich aber mehr des Öffnens wegen interessant fand als seiner sonstigen dekorativen Elemente wegen, sondern auch halterlose schwarze Strümpfe. Meine der BH war ein schlicht schwarzer Push-Up aber genau erinnere ich es nicht mehr, alles andere war wichtiger in diesem Moment und der Inhalt ist mir besser in Erinnerung als die Form.

Dass es aber bestimmt ein Push-Up gewesen sein muss, war ich mir sicher, denn sie wünschte sich immer mehr Busen, litt unter ihrem aus meiner Sicht genau richtigen Busen, der fest, schön und voll leidenschaftlicher Spannung war mit im Moment höchster Erregung stehenden Spitzen. Als sie einmal meinte, wenn sie eine Schönheits-OP erwägen würde, wäre es ein größerer Busen, sonst sei sie ja relativ zufrieden und ich tat alles, ihr diesen Unsinn auszureden, erzählte von meinen Erfahrungen mit diesen Plastikbrüsten, die immer nur aufgeblasen wirkten und versicherte ihr, sie sei genau so, wie sie sei perfekt.

Neben der Größe ihres perfekt geformten Busens, der gerade so fein klein wie er war, edel und noch viel schöner wirkte als alle riesigen Titten, mochte sie die Form ihrer Schamlippen nicht und wäre damit ein perfektes Opfer für diese widerliche Schönheitsindustrie, die Frauen nach Muster einander gleichend operierte. Sie fand es schrecklich, dass ihre inneren Schamlippen größer als die äußeren wären, sie damit nicht so aussähe, wie es sich gehörte, fand diese weicheren inneren Lippen häßlich im Vergleich zum Ideal der glatten und geschlossenen und wieder versuchte ich alles, sie mit Vernunft vom Gegenteil zu überzeugen, doch es gelang nicht wirklich.

Dabei war sie sonst die m logischsten und vernünftigsten denkende Frau, die ich bisher kannte, sehen wir von dem großen Gefühl dabei ab, dass sie als hochsensiblen Menschen immer wieder überkam und fast aus der Bahn warf. Was ihren Körper betraf, um den sie nahezu jede andere Frau beneidet hätte, der ohne wahnsinnig viel Arbeit und Aufwand schlank und straff war trotz dreier Kinder und ohne alberne Diäten oder, wie sie behauptete, überhaupt mehr darauf zu achten, war und blieb sie unvernünftig - zum Glück hatte sie nicht die Mittel etwas künstlich daran zu ändern und ich hätte immer alles getan, sie davon abzubringen und erklärte ihr, ich liebe sie genau so, wie sie sei, fände sie so schön, was zu klein war, warum ich den Superlativ ergänzend wählte, einfach die Schönste. Es half nichts, sie haderte mit ihrem Körper, auch wenn es keinen Grund dazu gab, ich ihr erklärte, fast alle Frauen hätten solche größeren inneren Schamlippen und nur einmal hätte ich es anders erlebt.

Sie anzulügen, war hoffnungslos, dazu war sie zu klug und sie wollte auch nicht nur hören, wie schön sie sei, sondern wollte einfach einem Ideal entsprechen, von dem ihre Schamlippen abwichen, die sie etwas schlaff, faltig und nicht so schön fand. Da konnte ich von der besseren Umschließung des Schwanzes schwadronieren oder das in diesen Fällen keine Luft beim Sex mit in die Mitte käme, hässliche Geräusche ausblieben, sie glaubte es nicht und fragte einfach und was wäre dein Ideal, wenn du die perfekte Frau schaffen würdest?

In Erinnerung daran, wie es bei meiner Mutter aussah und was ich danach nur noch sehr, sehr selten sah, gab ich es auf, ihr etwas vorzumachen, log aber auch nicht weiter, als ich sagte, dass würde albern, sie sei für mich die perfekte Frau und ich wolle sie genau so. Liebte ihren fast schwarzen dichten Streifen von Shamhaaren, der zwar fein schmal rasiert und gekürzt war aber doch die Lippen umrahmte.

Darum küsste ich nun diesen mir gerade schönsten Schoss so wie er war und alles war gut. Ihre Lust wuchs über die Zweifel des Verstandes, den ich nicht überzeugen konnte und wir gaben uns dieser Fülle der Leidenschaft hin. Sie saugte und lutschte mich mit ebensoviel Hingabe, auch wenn sie es, wie übrigens seltsam viele Frauen, lieber getrennt mochte, also je einer küsst den anderen und dann umgekehrt, als die gleichzeitig schön verschlungene 69.

Wieder konnte sie es mit ihrer Hypersensibilität und ihrem Asperger begründen, der anscheinend überall die passende Ausrede war, was ich aber nur schreibe und nie dachte, warum ich es dabei beließ und wir lieber vögelten, wobei wir wie gehofft leidenschaftlich wurden.

Eine Unterbrechung durch den Anruf eines ihrer Kinder, ließ sie zitternd vor Angst in Tränen ausbrechen, sofort aufspringen und sich anziehen. Sie wollte sofort zurück in ihre Stadt fahren, schämte sich für das, was sie unverantwortlich getan hatte, bekam regelrecht Panik und war durch nichts mehr zurückzuholen, schien es mir. Als sie sich im Bad ein wenig frisch machte, überfiel ich sie von hinten, schob ihren Rock hoch und drang so von hinten in sie ein, was sie sich vorher beim ersten mal noch aus mir unerfindlichen Gründen verbeten hatte.

Wollte mich gar nicht über ihren Willen hinwegsetzen, geschweige denn sie ungefragt von hinten nehmen. Es ergab sich einfach so, sie bückte sich in dem Moment, als ich in sie eindringen wollte und mein Schwanz rutschte ungeplant einfach in ihren wunderschönen Po - da packte sie die große Leidenschaft erst richtig - hatte es bemerkt und schon überlegt, ob das gleich Ärger geben würde, aber das Gegenteil war der Fall.

Aller Widerstand war gebroch, sie wollte unbedingt noch einmal, wir gingen ins Bett, rissen uns nur das nötigste wieder vom Leib und vögelten, als wäre es die letzte Gelegenheit im Leben. Dabei achtete sie wieder genau darauf, dass ich vorne drin war und als ich sie dann danach doch schnell auf dem Weg zum Bahnhof fragte, meinte sie nur, hätte sie gar nicht bemerkt, wäre ja auch egal, solange ich es nicht gewollt hätte, wäre es ja nicht schlimm und bei allem Respekt vor ihrer strahlenden Intelligenz und ihrer brillanten Auffassungsgabe, ihrer wahnsinnig hohen Sensibilität, erschloss sich diese Sicht mir nicht ganz.

Ging es ihr mehr darum, mir etwas verbieten zu können, was ich nicht wissentlich übertrat sondern nur unwissentlich, quasi aus Versehen, war alles nur eine Frage der Herrschaft und Autorität und eigentlich eher albern, denn ihre größte Leidenschaft nach vorher eher normalen Höhepunkten wurde dort geweckt. Wenn es aber beim Sex um Herrschaft und Kontrolle ging, war es keine Frage des Gefühls und der Leidenschaft, sondern nur der Macht, was mir dabei eher weniger lag.

Wir vögelten nicht nur, als wäre es das letzte mal und als hätten wir nur noch diese halbe Stunde im Leben, es war tatsächlich das einzige und letzte mal, auch wenn wir noch über Jahre wieder und wieder versuchten, uns zu sehen, es war uns nicht vergönnt, die Umstände waren nicht danach und so verloren wir uns irgendwann aus den Augen.

Was wirklich mit ihrem Mann war, weiß ich nicht, noch wie es dieser Traumfrau heute geht. Wünsche ihr, dass sie auch ihr Glück findet und dieses mit einem verständnisvollen Mann teilen kann, dankbar für wenige Stunden, die wir real vollkommen teilten, Monate über Monate in denen wir uns Traumwelten erschrieben.

Weiß heute nicht mehr, was stimmte von dem, wass sie mir erzählte und was nur erfunden war, sich zu tarnen, einen Rückzug zu haben. Hätte sie gern glücklich gemacht und gerettet aus ihrer Angst und ihrem Unglück, aber sie war verheiratet und irgendwann kannte auch meine Geduld Grenzen, auch wenn ich immer dachte, ich wüsste, nicht, was geschehen würde, stände sie plötzlich überraschend vor meiner Tür, vermutlich würde ich ihr nun einfach einen Tee anbieten und mich nie wieder auf eine unerfüllbare Leidenschaft einlassen, die einen großen Teil ihres Potentials genau daraus zog, unerfüllbar zu sein und zu bleiben.

Die nächste Verheiratete, einige Zeit später hatte ich auch wieder via Facebook kennengelernt und eigentlich war sie überhaupt nicht mein Typ, den ich aber bekanntlich nicht hatte, warum ich mich auch auf diese Leidenschaft mit der nur noch formal Bänkersgattin, die nun Psychologie studierte und einen so klugen wie scharfen Geist hatte, der mich von Anfang an reizte.

Die über die ich sie kennenlernte, wäre auch noch eine Geschichte für sich, doch blieb unser Flirt außer in Worten meinerseits eher keusch und rein virtuell, auch wenn sie mich häufiger zu sich einlud. Sie hätte auch in mein Modellkapitel gut gepasst, hatte auch als solches gearbeitet, war dann ins Marketing umgestiegen und hatte, bis sie reich geheiratet hatte und schändlich verlassen wurde, sehr erfolgreich in der Modebranche gen Osten gearbeitet. Diese Schöne, die blond und einfach feenhaft schön war, ein zarter Hauch, perfekt gekleidet und überall gestyled, inszenierte sie sich gerne selbst, war schon von ihren Bildern her eine solche Verführung, dass ich den Einladungen, nachdem meine Worte mit und ohne Verse ihre Lust geweckt hatten, nur widerstand, weil sie mit mindestens einer haarigen Katze in ihrer traumhaften Villa lebte und ich ahnte, was in der Gegenwart von Katzen nicht nur mit meiner Potenz geschehen würde. Auch wenn ich bei ebendiesem Date, das ich gleich weiter beschreibe erfuhr, dass sie eigentlich nie wirklich Spaß am Sex hatte, das eher nur mitmachte, keine wirkliche Leidenschaft kannte und sie besser eine gute Freundin blieb als eine misslungene und frustrierende Liebhaberin, so schön sie war, wäre die Vorstellung, nicht mit ihr gemeinsam zum Glück zu finden, doch zu frustrierend, als das ich dem Trieb unbedingt nachgeben müsste und ließ es darum lieber gleich ganz. Ob es mir gelungen wäre, sie über die Worte hinaus, denen sie sich willig hingab, zu verführen und zur Lust zu überreden, weiß ich nicht, aber alles musste ich auch nicht erfahren und so habe ich diese mehr als Schöne immer als nur Ideal behalten, dem ich mich besser nicht näherte, um nicht am Ende enttäuscht zu werden, denn das ich keinen großen Spaß daran hatte, wenn sie keinen Spaß hatte beziehungsweise vor allem keine spürbare Befriedigung dabei fand, wusste ich schon vorher. Allerdings wusste ich das nur von ihrer zugegeben klugen Freundin, mit der ich ein wenig Spaß hatte und die besser als ich auf ihre Befriedigung zu achten wusste, aber ich will nicht vorgreifen und die eine von der anderen trennen. Diese wunderschöne Frau, bei deren Anblick allein den Männern scharenweise die Spucke im Mund zusammenlief, ließ ich also im virtuellen Begehren allein, das ich beschrieb und vernaschte sie nicht mal in Gedanken noch, sie blieb eine Freundin, irgendwie, mehr nicht und gehört darum nicht hierher, ob nun verheiratet oder nicht.

Unseren ersten Sex hatten wir nach heißen Briefen via Facebook auch virtuell, zu weit lebten wir auseinander sonst und trafen uns via Skype, machten uns heiß und befriedigten uns vor der Kamera mit dem Stöhnen des anderen im Ohr selbst und schon da dachte ich, dass sie mich eigentlich nicht wirklich reizte, aber andererseits doch auch keine schlechte Partie war, irgendwie reizvoll mit Spaß am Sex und einem klugen, intellektuellen Kopf dazu.

Über ihre analytisch geprägte Sicht der Psychologie zofften wir uns schnell, sie versuchte diese Glaubensannahme, die sich eine Seele erdenkt und ein Unterbewusstsein erfindet, noch neurologisch zu begründen, was es nicht weniger absurd machte und lehnte zwar wie ich höhere Wesen aus einer alten Kommunistenfamilie stammend ab, wie sie mir erzählte, was immer daran stimmte, nahm aber ihre eigene Glaubensannahmen, was die Annahmen der Psychoanalyse betraf, mit der sie kritisch auf alles blickte, was ihr begegnete, überhaupt nicht wahr.

Das Argument der destruktiven Wirkung der Analyse, dass ich ihr als Konstruktivist entgegenhielt, lehnte sie als naturgläubige Wissenschaftlerin ab, da sie es für nötig hielt, zu benennen, was ist, um über sich hinaus zu wachsen, zumindest das Problem zu erkennen, egal wie zerstörend die Wirkung war. Erst die Kenntnis dessen, was ist, ermöglichte es, das Problem dann analytisch zu beheben, behauptete sie überzeugt, wähend ich ihr entgegenhielt, was wirklich ist, könne keiner wissen, da auch die Wirklichkeit relativ am Betrachter hinge, warum es dabei eher auf den eigenen Blickwinkel ankäme, als eine so oder so geglaubte absolute Sicht.

Auf diesen Gedanken ließ sie sich nicht ein, er schien ihr unsinnig, weil die Natur eben sei, was ist und es dabei nicht auf eine relative Betrachtung ankäme, am Ende zählte, wie wir mit unserer Natur umgehen könnten und dazu müssten wir sie als gegeben annehmen und könnten nicht mit haltlos relativen Komponenten operieren. Mein wieder naturwissenschaftliches Argument, dass wir ein gleiches auch beim Welle-Teilchen-Dualismus und der Quantenrelativität beobachten könnten, die ebenfalls anerkannten, sich durch den Standpunkt des Beobachters zu verändern, verhallte echolos. Weiß nicht, ob sie dies Argument nicht verstand, was zugegeben einen hohen Abstraktionsgrad hat oder aus anderen Gründen stur für ihre Sicht kämpfte, irgendwann wurde es absurd und wir beließen es dabei nach meiner Intervention, dass wir ja auch nicht in allem einer Meinung sein müssten, wenn wir uns im Bett so gut verstünden, wie es den Anschein hatte.

Wie übel sie mir das nahm und wie sie dagegen zurückzuschlagen versuchte, merkte ich erst, nachdem wir uns einmal gesehen hatten. Als ich zufällig im Südwesten weilte, machte sie sich die auch nicht unbeträchtliche Strecke auf den Weg zu mir.

Es war Sommer und es war sehr heiß. Am Abend nachdem sie kommen wollte, hatten wir ein Abi-Treffen zum zwanzigjährigen Jubiläum selbigen Ereignisses. Darum trug ich, meine ich, sehr leger eine ausgewaschene schwarze Jeans und eines meiner verwaschenen Polo Hemden, die weder ein Markenzeichen hatten, noch sonst mehr her machten, als den Körper zu bedecken, was, wie ich viel später von der gemeinsamen Freundin erfuhr, sie so sehr abschreckte, dass sie schon auf den ersten realen Blick nicht mehr wollte.

Woran wir wieder sehen, Kleider machen doch Leute und da konnte der Geist bestechen wie er wollte, die ehemalige Gattin eines Topbänkers, hatte konkrete Erwartungen, denen mein sommerlich legerer Stil, der gut zum Klassentreffen passte, kaum genügen konnte und ich bedaure bis heute nicht, mich nicht verkleidet zu haben.

So begrüßte sie mich, nachdem wir vorher vorsichtig schon etwaige weiter Absichten aufgrund der geistigen Spannung bekundet hatten, mit den Worten, aus uns würde nichts, was mich zunächst ein wenig fassungslos machte, ich aber auch beruhigt annahm, sie war verheiratet und überhaupt nicht mein Typ. Sehr schlank und im Bikini eine gute gute Figur, konnte sie ihre spanischen Vorfahren nicht leugnen. So wenig mich Latinas je reizten, so wenig übten je Südeuropäerinnen einen größeren Reiz auf mich aus, wobei ich nicht weiß warum, es kam nur zu kurzen Kontakten bei Gelegenheit und immer nahm ich deren Auslaufen willig an, es passte ja ohnehin nicht zusammen.

Stand ich nur auf den nordischen Typ, fragte ich mich dabei zwischendurch, sicher hatte mich das blonde Ideal aus Tonio Kröger und wie es Thomas Mann auch an anderen Stellen zu gut beschreibt, immer gereizt und mehr als mich je eine dunkelhaarige Südländerin anmachte, waren rote oder blonde Schamhaare mehr mein Ideal als ein schwarzer Busch - aber war es so einfach eine äußerliche Typfrage?

Einige Fälle sprechen dagegen, wie meine schwarzhaarige zweite Verlobte, die sich nur selbst für Brünett hielt, meine vermeintlich große Liebe zur Germanistin auch die angehende Lehrerin mit ihrem tiefschwarzen Busch zu dunkelbrünetten Haaren passte nicht in das einfache Schema -- es scheint doch wesentlich komplexer zu sein.

Jedenfalls störte es mich nicht sonderlich, da ich ihr nicht mein Herz geschenkt hatte, sie ohnehin noch verheiratet war, auch wenn ihr Bänker längst eine andere hatte und weiter im stets wachsenden Wohlstand lebte. Dann gingen wir eben etwas trinken zusammen und hinterher fuhr sie mich zu meinem Klassentreffen und würden nett miteinander umgehen in Erinnerung dessen, was wir miteinander hatten. Es ging mir nicht darum, etwas zu gewinnen oder zu erobern, ich schätzte ihren scharfen Geist, ihren Körper fand ich, obwohl perfekt schlank und wohlgeformt nicht wirklich reizvoll, auch wenn die Skypebeleuchtung und die dabei von mir geschossenen Fotos nicht unbedingt die Realität waren.

So saßen wir einen Moment nett im Café, plauderten ein wenig, auch wenn ich aus einigen ihrer Bemerkungen schon hätte merken könnte, dass sie mich analytisch betrachtete und mir noch meinen Punktsieg in der Diskussion mit dem Ausweichen auf die subatomare Ebene übel nahm, der ihre felsenfesten Überzeugungen mit beschränktem Horizont einfach infrage stellte und nicht widerlegbar war. Es herrschte eine seltsame Spannung zwischen uns, die ich als die unerfüllte Sexualität missdeutete, nicht ahnend, wie meine schlichte Gewandung allein sie schockiert hatte, wie völlig ungeistig es letztlich war.

Nach dem Geplauder gingen wir noch ein wenig spazieren im alten Ortskern, den ich eigentlich auch eher vom Durchqueren kannte als dass ich wirklich etwas kluges darüber erzählen könnte, was ich mir aber hinter Floskeln nicht anmerken ließ. Schließlich hatte ich zehn Jahre in der benachbarten Klinik gearbeitet, irgendwie kannte ich diesen Vorort ja.

Als wir die Kirche umkreisten, bemerkte ich, dass es schon schade wäre, alle Lust verloren zu haben und kurz daruf küssten wir uns leidenschaftlich und die Lust war wieder da, nicht übermäßig aber doch eine sanfte Hitze, die Lust auf Erfüllung hatte. So begannen wir zu überlegen, wo wir sie wohl erfüllen könnten und in meiner geringen Kentnis des Ortes überfragt, die ich aber geschickt tarnte hinter einem, irgendwo hier müsste es doch etwas geben, zogen wir ein wenig den Berg hinauf, zwischendurch an weniger einsichtigen Stellen erneut knutschend und einander ertastend, bis uns ein Weg durch Weinberge zu Kleingärten und in den Wald führte, den wir halb irrend wieder hinunter stolperten, hatte ich zumindest genug Orientierung zu wissen, wie wir zurückfänden, wenn sich kein Ort fand.

Irgendwo auf diesem steilen Weg abwärts hielten wir inne, suchten nicht mehr weiter, sondern entschlossen uns, es hier zu tun, im Stehen, denn die überall Brennesseln oder Brombeeren luden nicht wirklich zum Liegen ein und sie beugte sich vor, nachdem ich ihr ihren String zur Seite geschoben hatte und ihren BH geöffnet hatte, drang ich in sie ein.

Sie hatte auch einen Silikonbusen und er passte überhaupt nicht zu ihr, auch wenn sie mir vorher erzählt hatte, sie hätte bewusst die Variante gewählt, die unter das eigene Fettgewebe gelegt wurde, was aber nur zur Folge hatte, dass der künstlich vergrößerte Busen eben hing wie ein älterer echter aber sich anfühlte wie ein Silikonnbusen und damit eine doppelte, wenn auch vermutlich dreimal so teure, Verunstaltung verursachte, sie hatte einen straffen flachen Busen gegen einen etwas unförnigen, leicht hängenden getauscht, der sich aber anfühlte wie diese Plastikbrüste alle, irgendwie unecht und ich fragte mich, warum Frau sich so etwas antat und wem sie damit gefallen wollte.

Fragte mich wohl etwas zuviel, denn trotz voriger Hitze durch Versuche und mangelnde Gelegenheit eigentlich sehr scharf stand mein Schwanz zwar zuverlässig und befriedigte sie laut hörbar, erlangte jedoch selbst nicht die erhoffte Befriedigung. Vielleicht ahnte er auch voraus, was einen Moment später passierte, als eine Familie mit keinen Kinder den Abhang hinab stolperte und ich sie nur mühsam irgendwie in den Arm nahm und mit ihrem Kleid irgendwie bedeckte. Die Leute grüßten freundlich und die Kinder schauten ein wenig staundend, doch zogen sie ohne zu warten oder sich zu empören weiter den Hügel hinab und wir setzten das unterbrochene Geschehen fort. Sie kam noch zweimal deutlich, bis ich nichts mehr von ihr spürte und um Einlass am anderen Eingang bat, den sie jedoch, so leidenschaftlich sie es virtuell noch zu mögen vorgegeben hatte, verweigerte und im übrigen hatte sie nach dem nochmaligen Orgasmus ohnehin genug, war befriedigt, gab sich auch nicht weiter die Mühe mich noch oral zu befriedigen, sondern wollte nun los, was mich etwas frustrierte, ich aber als Gentleman möglichst gelassen ertrug in dem Gedanken, einmal ist keinmal und Frauen, die ich vorab befriedigte, hätten sich noch immer dankbar gezeigt nach aller Erfahrung, welch naive Täuschung.

Wir gingen zu ihrem Auto, sie fuhr mich zu meinem Klassentreffen und das war bis auf einen Briefwechsel unser letzter Kontakt. Sie rechnete noch in der Nacht analytisch brieflich mit mir ab und hielt mir alle meine Fehler aus ihrer Sicht vor, behauptete, mich erkannt zu haben als nichtsnutzigen Schwätzer, der sich gern mit fremden Loorbeeren schmückt, ohne selbst etwas zu leisten und ich entschloss mich, ihr lächelnd zurückzuschreiben und sie danach zu blocken - manche Kontakte sind zu unerfreulich sie länger als unbedingt nötig aufrecht zu halten.

Dieser Sex war eigentlich überflüssig und ich hatte es schon bei der kurzen Orgie via Skype bemerkt, aber ihre Intelligenz und ihr wacher Geist reizten mich zu sehr, als dass ich es lassen konnte, als sich die Gelegenheit ergab, denn wirklich Lust hatte ich eher auf das Spiel darum als auf diese Frau, die mir fremd blieb, mit der nichts inniges war. Warum ich mich manchmal fragte, ob ich es nicht vielleicht doch lieber, gegen ihren Rat, mit ihrer Freundin versucht hätte, die um so vieles zarter und liebevoller war, was mir zum Glück viel wichtiger ist als die Leidenschaft einer Südländerin, mit der ich wenig Vergnügen hatte, als im Wunsch es endlich zu tun und so bedaure ich es nicht wirklich, denke nur, diese verheiratete Frau hätte ich mir auch ersparen können, da nicht jeder Mensch durch bloße Nähe dein Glück mehrt.

Die nächste Geliebte blieb weitgehend virtuell, sehen wir von einigen Telefonaten ab und kam und blieb mir doch bis heute näher als viele und wir sind immer noch im liebevollen Kontakt, wenn es sich zufällig ergibt. Sie kam aus dem Norden, war Ostfriesin, blond und schön, aber glücklich verheiratet mit Kindern und wollte daran auch nichts ändern, so nah wir uns zwischenzeitlich auch emotional waren. Es war alles klar, ich wusste, worauf ich mich einließ und habe das Schreiben immer sehr genossen, wie die Bilder voneinander, die wir uns sandten, um die solitäre Vorstellung zu konkretisieren.

Sie ist eine klare Norddeutsche, wie ich es liebe und wie es mir so vertraut heimatlich zugleich war. Unsere Leidenschaft war das eine, irgendwie war auch viel Gefühl dabei, ich fand sie toll in ihrem Engagement und ganz vielem, was sie tat, auch wenn wir in verschiedenen Welten lebten, die vermutlich real nie kompatibel waren. So genossen wir einander in leidenchaftlichen Chats und wenige mal in Telefonaten, nahmen ein irgendwann Treffen in Aussicht, was ich dann in Anbetracht ihrer Katze und in Solidarität gegenüber ihrem Mann, einfach irgendwann nicht mehr nachfragte und so wurde aus der kurzen Leidenschaft eine längere Freundschaft, die sich ab und an virtuell begegnet und einander das je Glück gönnt.

Vielleicht ist das eine sehr kurze Geschichte, die manche Details mehr auch in meiner Erinnerung hat, die ich aber um ihre Anonymität lzu wahren, nicht offenbaren möchte und so hat mich eine Katze davor gerettet, feststellen zu müssen, dass nicht jeder virtuelle Traum real hält, was er verspricht und ich konnte schön weiterträumen, freue mich in der Erinnerung an der gegenseitigen Zuneigung und dem Begehren dieser wunderbaren, schönen Ostfriesin. Vermutlich hätte ich mir weniger Gedanken über ihren Mann machen sollen. Die Friesen sind frei und treu zugleich, die wissen schon, was sie wollen, manche zumindest, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die hier nicht hingehört.

Wir dateten uns über ein Partnernetzwerk und ich war vom ersten Moment begeistert von dieser tollen Journalistin in prominenter Position in Berlin. Sie hatte drei Kinder und ein Haus im grünen Teil Berlins, hatte sich gerade erst von ihrem Mann getrennt und ich war wohl eines ihrer ersten Dates. Wir redeten lange, verstanden uns blendend, waren neugierig aufeinander und irgendwann küssten wir uns vor meinem Stammcafé sitzend.

Als sie sich neugierig ein Buch von mir leihen wollte, was ich sonst nie tat, ließ ich mich darauf in der Hoffnung ein, sie damit nach oben locken zu können, wo sich schon der Rest der bereits entflammten Leidenschaft ergeben würde. Doch sie blieb stur unten und ließ mich das Buch holen, das zu verweigern vermutlich jede weitere Aussicht zerstört hätte, denn die rothaarige mit den relativ kurzen Haaren hatte gesagt, dieses mal komme ich noch nicht mit hoch. Nicht beim ersten Date. Gut, gab ich mich geduldig, manche Frauen brauchten Zeit und die schien es wert zu sein. Ihr Job war spannend, ein Leben mit ihr zu teilen, war aussichtsreich und schön, ich wollte mich ein wenig gedulden.

Brachte sie noch zur Bahn, wo wir knutschend zwei noch vorbei fahren ließen und ich zumindest für Momente ihren Busen und ihren Schoß möglichst unauffällig berühren durfte, auch wenn ich dazu einen gewissen Widerstand überwinden musste, zeigte ihre lustvolle Reaktion danach, dass es nicht völlig falsch war, manchmal beharrlich zu sein.

Sah sie nie wieder, irgendwann schrieb sie mir, dass sie sich wieder mit ihrem Mann zusammen gefunden hätte und mir das Buch schicken würde, was nach kurzer Komplikation dann doch klappte und so ist dies vermutlich die kürzeste Geschichte mit einer verheirateten Frau, die ich besser von vornherein hätte lassen sollen und die mich nur nicht tiefer verletzte, weil ich die Bedingungen der virtuelle Liebe inzwischen schon länger kennend, mehrgleisig fuhr und nicht mit vollem Einsatz aus emotionalen Sicherheitsgründen auf diese verheiratete Frau setzte, was sich bei diesen im übrigen auch dauerhaft als weiser erwies.

So hielt ich es auch bei meiner nächsten verheirateten Geliebten, einer klugen auch politisch sehr engagierten Frau, die aus diesen Gründen häufiger in Berlin weilte, was ein Treffen realistisch und möglich machte. Sie war auch nicht wirklich mein Typ, aber sie reizte mich genug, es auszuprobieren und schien eine für vieles offene Liebhaberin zu sein.

Als ich sie vor einem meiner anderen Stammcafés kommen sah, dachte ich zuerst, lieber nicht, wollte mich höflich aus der Affäre ziehen, doch dann war es schon zu spät. Wir küssten uns und gingen bald danach zu mir, zumindest hatte ich nach ihrer politischen Orientierung die fehlerhafte Hoffnung sie nicht nackt rasiert zu finden, welch vorurteilsbehafteter Irrtum, wie sich bald herausstellte. Auch dadurch gehemmt, genoss ich den Sex dennoch und auch diese Frau hat mein Leben bereichert.

Nach dem Sex waren wir noch nett zusammen essen. Nochmal haben wir uns nicht gesehen. Vielleicht treffen wir uns irgendwann nochmal auf einen Wein oder Tee ohne Sex. Schätze sie als aufrechte und engagierte Frau, aber vielleicht hätte ich nicht jede Gelegenheit nutzen sollen, auch wenn ich nichts bereue, fragte ich mich zwischendurch doch warum, zumal sie glücklich verheiratet war und nichts daran ändern wollte, ich aber eine Frau suchte, mit der ich auf Dauer auch das Leben teilen konnte und so konnte ich hier in Ruhe guten Gewissens meinem Tabu folgen.

Eine andere rothaarige Geliebte lebte, als unsere virtuelle Liaison begann noch mit ihrem Mann als Familie zusammen, was mich neben ihrer Katze doch irgendwann die Flucht ergreifen ließ, bevor es zum lang geplanten Vollzug kam. Wollte weder das Mittel sein aus einer ungeliebten Ehe zu finden, noch ein Liebhaber nur für eine Epoche. Vieles verband uns und wir waren uns zwischenzeitlich sehr nah. Sie war einige Jahre älter und von eigenwilliger eben rothaariger Schönheit, die sie aber, soweit waren in den Worten längst gelangt, überall trug, was mich genug reizte über vieles hinwegzusehen. Sie hatte, was manche rothaarige zu Traumfrauen machen kann und ich bin mir sicher, wir hätten wunderbaren Sex gehabt, wenn ich nicht an ihren Katzenhaaren vorher erstickt wäre.

Als sie sich von ihrem Mann getrennt hatte, der auch medial tief im Westen nicht ohne Einfluss war, flirteten wir noch einmal kurz aber der Zauber war verflogen, ich hatte mich schon dagegen entschieden.

Die nächste verheiratete Frau lernte ich ohne jede Absicht über Facebook kennen, ohne zu ahnen, dass sie noch verheiratet wäre, worum getrennt lebende in sozialen Netzwerken selten viel Wind machen.

Wir verabredeten uns via Facebook, uns zum Besuch eines alten Künstlerhotels zu treffen, das geschlossen werden sollte und dessen reicher Bestand an Kunst, Möbeln und sonstigen zum Verkauf stand. Fand die echte Berlinerin, ein wenig französisch mit ihren schwarzen Haaren und damenhafter als ich vermutet hatte und war also angenehm überrascht. Wir schlenderten durch diesen skurrilen Ort, irgendwo in einem der oberen Räume, wo ein später berühmter Fotograf einst sein Atelier hatte, irgendwann küssten wir uns und es war gut so.

Sie kaufte dies und das, lieh sich was von mir, was ich bis heute nicht wiedersah, führte mich noch durch einige typische Westberliner Bars, als den Stätten ihrer Jugend und schließlich nahm sie mich mit zu sich, ihre Tochter war beim Vater mit dem sie, wie ich erst später erfuhr noch verheiratet war.

Wir hatten schönen Sex mit einer wohl temperierten Leidenschaft. Sie hatte ihre Tabuzonen, dennoch fühlte ich mich nicht unwohl mit ihr. Sie kam aus einer bürgerlichen Familie, lebte in einer wunderbaren Altbauwohnung mit Untermietern und studierte jetzt, nach der Trennung, nach der sich nun beide möglichst arm rechneten noch Kunstgeschichte. Eine gebildete Frau mit Geschmack und gutem Stil, im Bett nicht der Traum meiner wildesten Nächte, aber das konnte sich ja entwickeln, sie schien unkompliziert und geistig spannend.

Dann, als wir gerade eingeschlafen waren, lief plötzlich ihre Katze übers Bett, in dem wir angekuschelt lagen und ich sah mich schon gleich einen Asthmaanfall kriegen und war, auch wenn kurz vor der Morgendämmerung und vom Sex erschöpft eigentlich total entspannt, kurz davor die Flucht zu ergreifen. Aber sie meinte nur mit ihrer üblichen Coolness, auf diese Katze hätte noch niemand allergisch reagiert, ich sollte mich beruhigen, es wäre alles kein Problem. Eigentlich auch wohlig entspannt, fühlte ich mich mit ihr wohl genug, es drauf ankommen zu lassen und siehe da, ich schlief hervorragend und die allergische Reaktion hielt sich in Grenzen.

Sie teilte meine Leidenschaft für Bücher und ich fühlte mich auch nach dem Sex noch wohl mit ihr, ihr Körper war der einer vierzigjährigen Frau ohne auffällige Besonderheiten, kein ganz kleiner Busen, vor allem schöne Unterwäsche und ohne größere Sorgen um Kondome oder Verhütung, es war entspannt schön und ich konnte mit ihr auch ohne große Liebeserklärungen oder wahnsinnnig verliebt zu sein.

Sie erzählte viel von ihrem vorherigen Leben als Frau des Bankdirektors, die selbst eine zeitlang erfolgreiche Unternehmerin war, wie sie ohne Geldsorgen lebte und jetzt diese andere Phase des Lebens genoß. Ihre Eltern, einer alten Westberliner Familie, lebten um die Ecke, waren auch sehr kunstinteressiert und handelten neben der Lehrertätigkeit mit Antiquitäten. Das gefiel mir alles sehr gut und wir verabredeten uns bald wieder. Aus der Zeit ihrer Ehe, die noch nicht gescheiden war, stammte auch noch das schicke Cabriolet, das die Hartz IV Empfängerin aus Trennungsgründen fuhr und das zu schönen Ausflügen einlud.

Schon bei der nächsten Verabredung lernte ich ihre chronische Unpünktlichkeit kennen - dass sie mich eine Stunde warten ließ, war nichts. Einmal, als wir mit den Kindern verabredet waren, um zusammen auf dem Weihnachtsmarkt zu gehen, ließ sie uns 3h warten, dafür übernachtete sie mit ihrer Tochter dann spontan bei mir und meine und ihre Tochter verstanden sich ganz ausgezeichnet, auch wenn die ihre deutlich jünger war, wurde es entspannt familiär.

Sie erzählte von möglichen Segeltouren mit den Kindern auf dem Wannsee im Boot ihres Vaters, was sehr verlockend klang. Eine Partnerin mit Familienanschluss gefiel mir gut und da war auch egal, dass Schwarzhaarige eigentlich so gar nicht mein Typ waren, es klappte im Bett, wenn auch ohne großen Reiz so doch für beide befriedigend, sie war sehr gelassen, was ich ausgesprochen angenehm war, mir fehlte nur die echte Leidenschaft, das große Gefühl, aber vielleicht würde das ja noch kommen.

Als ihre Unzuverlässigkeit sich auch auf das geplante Weihnachtsgeschenk für meine Tochter erstreckte, war es plötzlich vorbei mit meiner Coolness und ich ließ nicht nur ihre Einladung für den Heilig Abend sondern sie überhaupt sausen. Mochte Unpünktlichkeit noch nie, aber wenn die Unzuverlässigkeit plötzlich auch meine Tochter betraf, war es vorbei mit meiner Toleranz für nur netten Sex und eine sonst spannende, kluge Frau und ich erklärte den Versuch für beendet, wandte mich lieber wieder meinem virtuellen Dauerflirt zu, der mich endlich an Silvester zu besuchen versprach, aber das ist eine andere Geschichte und hat nichts mit verheirateten Frauen zu tun.

Nach diesem letzten Versuch mit Verheirateten pausierte ich länger bei diesen, auch durch einen zwischenzeitlich unterbrochnenen Beziehungsversuch mit dem oben erwähnten zunächst nur virtuellen aber dann real sehr erfüllenden virtuellen Dauerflirt, von der ich noch ein Kapitel lang zur Eifersucht erzählen werde. Dann kam es über Tinder, eine noch oberflächlichere Beziehungsplattform als die anderen, auf der ich mich schon einmal ohne gutes Ende verliebt hatte zu einem kurzen leidenschaftlichen Treffen am Abend bevor ich die ersten Nacht mit meiner zweiten Verlobten verbrachte.

Sie war etwas älter als ich, blond und sehr groß. Eine Dame, die lange schon als Managerin arbeitete, aber hörbar ursprünglich aus dem Südosten stammte, was mir sympathisch war. Wir verabredeten uns auf einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, ich hatte trotz der späteren Verabredung mit meiner zweiten Verlobten zugestimmt, weil es mich gelassener machte und ich nicht wusste, was mit dieser werden würde, die beim ersten Date noch den Kuss verweigert hatte. Mein Tinder-Date verweigerte den Kuss nicht, im Gegenteil, wir küssten uns sogleich und wollten noch zusammen Essen gehenn - wollte eigentlich nur meine Einkäufe nach Hause bringen, die ich noch vor dem Date im Supermarkt neben dem Weihnachtsmarkt gekauft hatte, dann kam es, als sie, nachdem ich die Sachen verstaut hatte und sie freudig auf meine Bücher schaute, zum leidenschaftlichen Kuss und wir landeten auf meinem Bett, wo ich sie schnell auszog. Sie trug eine sehr raffiniert gewickelte Designerunterwäsche, war bis auf einen kleinen Streifen Haare gut rasiert und hatte eine schöne weibliche Figur. Ohne mich ganz auszuziehen, leckte ich sie und sie gab sich dem voller Leidenschaft hin, kam zum Höhepunkt und wollte sich sogleich, da ganz Frau von Welt, revanchieren oder lieber noch mich ganz in sich spüren, nun aber doch mit ein wenig schlechtem Gewissen angesichts des noch am späteren Abend bevorstehenden Dates mit offenem Ausgang, beschloss ich es nicht zu übertreiben und sagte ihr, das verschieben wir aufs nächste mal und sie war, wenn auch ein wenig enttäuscht, einverstanden und wir gingen noch, wie eigentlich geplant zusammen Essen.

Wir haben noch einigemale telefoniert, uns noch einmal gesehen und uns einen leidenschaftlichen Kuss gegeben, dabei beließen wir es. Schätze diese Dame sehr und manchmal hören wir noch voneinander. Zugegeben hat mich ihr mit 600PS motorisierter sehr edler Geländewagen ein wenig beeindruckt, diese Frau hatte Sex und ging elegant damit um. Manchmal bedauerte ich, es nie ganz ausgekostet zu haben aus unsicheren moralischen Gründen, doch für die folgende Nacht erwies es sich als klug, meine Potenz geschont zu haben, da wir beim zweiten Date weit über den Kuss hinaus kamen, es dann immerhin ein halbes Jahr mit sogar lebenslänglicher Absicht hielt, wenn auch diese Absicht ex post betrachtet etwas vorschnell und albernes Produkt einer romantischen Idee war.

Wäre die nächste nicht verheiratet gewesen noch, hätte ich mich vielleicht wirklich ernsthaft auf sie eingelassen und nicht weiter gesucht, was mich nun dankbar dafür macht, einmal dem Prinzip emotional treu geblieben zu sein, weil ich sonst vielleicht das Glück meines Lebens einfach verpasst hätte, das hoffentlich länger als ein halbes Jahr hält, wobei ich auch nicht ganz sicher bin, ob wir im Falle eines Falles nicht auch glücklich hätten werden können, doch ist es von heute aus müßig zu spekulieren, was gewesen wäre wenn.

Bei ihr blieb ich, so wohl ich mich mit ihr fühlte, innerlich kühl, da sie zwar schon länger von ihrem Mann getrennt lebte, aber bis jetzt nicht mal die Scheidung eingereicht hatte, weil bisher kein Bedürfnis danach bestand, auch wenn sie in einem Partnernetzwerk angemeldet war, dort einen Mann suchte.

Es zog sich etwas hin, bis wir uns sahen und es war schwierig überhaupt an sie heran zu kommen. Dachte zunächst sie sei Musikerin, bis ich erfuhr, dass sie stellvertretende Schulleiterin war. Eine Frau in gesicherter Position also, die in einem Häuschen im Grünen mit ihrem Sohn lebte, der nur unwesentlich älter als meine Tochter war. Sie kam aus Sachsen, was zwar nicht Thüringen war, aber doch sehr nah dran, sprach aber kein sächsisch und war eine kluge, aufgeschlossene Frau, eine engagierte Lehrerin aus Überzeugung, die mein Schreiben mochte und regelmäßig las, was ich sehr mochte.

Der Hauptgrund der Verzögerung war eine OP bei ihr, die ihr Angst gemacht hatte, zu der sie sich lange sehr bedeckt hielt und bei der sie sich aber wohl sehr freute, wie liebevoll ich mich in dieser Phase um sie gekümmert hatte und so kam sie mich, noch mit Sonnenbrille und halb blind das erste mal besuchen und ich holte sie an der S-Bahn ab und wir fielen uns in die Arme und küssten uns. Es fühlte sich alles gut und richtig an.

Der Sex war schön und voller Leidenschaft, sie kam mehrfach und blies mich aus Gründen der Verhütung am Ende zum Glück, was sie sehr gut und voller Hingabe tat. Hatte mich nicht sofort verliebt, was nichts heißen musste, aber ich mochte sie sehr. Ihr Körper war weiblich schön mit festem, kleineren Busen von strammer Sinnlichkeit. Sie war nicht zierlich, aber gefiel mir und es war immer befriedigend mit ihr. Wir trafen uns noch einige male, auch wenn meine Suche weiter ging, noch war ich nicht angekommen und ließ es bei ihr auch nicht zu.

Sie hatte den Sex in einer sehr langen Beziehung vorher und in der Ehe mit ihrem Mann als eher etwas erlebt, was schnell vorbei ging und keine große Rolle spielte, irgendwann hatte sie sich dann, noch während sie mit ihrem Mann zusammenlebte, Liebhaber gesucht, um nicht länger nur die Ehefrau Zuhause zu sein, in der sich Mann gelegentlich mal befriedigte.

Dabei hatte sie ihre Leidenschaft kennen und schätzen gelernt, vieles ausprobiert und war im Prinzip für alles offen, auch wenn es real aus mir nicht ganz erfindlichen Gründen dann doch nicht ganz so klappte, habe ich sie immer in liebevoller Erinnerung. Dies auch, wenn sie, wie fast alle Lehre, die Schule zu wichtig nahm, sehr viel darüber sprach und ich mich manchmal beim Sex fragte, was sie eigentlich wollte, sie ein wenig zu untertänig war für meinen Geschmack.

Habe sie in liebevoller Erinnerung als einen tollen Menschen, dem ich sehr wünsche, in der Liebe anzukommen, die uns nicht vergönnt, war, weil ich einmal zumindest insoweit konsequent war, meine Emotionen unter Kontrolle zu halten.

Auf unser erstes mal folgte in der Woche darauf die nächste Lehrerin, in die ich mich beinahe sehr verliebt hätte, bis ich erfuhr, dass auch sie einfach noch verheiratet sei, auch wenn es keine Rolle mehr spielte, sie nur noch gute Freunde sind.

Sie war wieder eine sehr große Frau, mit mir auf Augenhöhe. Wir hatten uns über ein Partnernetzwerk entdeckt und es begann sogleich mit großer Leidenschaft. Sie war blond, schlank mit einer fabelhaften Figur für eine Frau ihres Alters, also auch jenseits der vierzig, hatte zwei Töchter in ähnlichem Alter wie meine und es passte in ganz vieler Hinsicht sehr gut.

Es waren gerade Herbstferien und so hatten beide Lehreinnen Zeit und wir sahen uns viel, verbrachten einige Nächte in meinem Bett, über das sie klagte, weil es ihr zu eng sei mit nur einem Meter. Der Sex war schön, auch wenn sie hinten eine strenge Tabuzone eigentlich hatte und nichtmal den Gedanken daran zuließ, hatte sie mich überschwemmende Orgasmen, wenn ich sie vorne leckte und hinten und vorne zugleich streichelte, leugnete aber jeden Zusammenhang.

So blieb ein lustvoller Traum unerfüllt, der eigentlich keine so große Bedeutung hat, alles übrige, sehen wir von ihrem Genörgel über meine kuschelige und hochromantische Schlafgelegenheit einmal ab, fühlte sich gut an. Wir lebten einige Tage bei mir zusammen, genossen die Lust und träumten vorsichtig von mehr.

Sie litt leider unter Depressionen und hatte darum auch ihre ursprüngliche Stelle als gymnasial Lehrerin aufgegeben, was sie immer wieder plötzlich erwischte und ich stellte einiges an, um ihre Perspektive zu ändern und wiederholt gelang es mir, sie über den indirekten Weg der Lust aus ihrer Depression zu holen, sie abzulenken und sie dann zur Onanie am Telefon verführend, für Momente glücklich zu machen.

Ob das auf Dauer gut gehen konnte, wusste ich auch nicht, aber es fühlte sich gut an und meine Tochter, die sie einmal zufällig sah, meinte sie passe zu mir, ohne etwas über das Innenleben dieser so seriös und nett wirkenden Person zu wissen, woran wir merken können, Kinderblick sieht zwar vieles, aber manche Abgründe bleiben ihm doch verschlossen und so irren sie in der Vielfalt häufiger.

Nachdem sie sich aus einem depressiven Schub heraus in der einen Woche, die wir gemeinsam hatten, bereits mehrfach endgültig zurückgezogen hatte, beendete sie es dann doch überraschend auf zunächst relativ unhöfliche Art wie ich fand. Nach einem kurzen Briefwechsel drang wieder in mein Bewusstsein, was ich zuvor sehr erfolgreich verdrängt hattte, dass sie auch noch verheiratet war, auch wenn sie seit langem getrennt lebten oder angeblich dies mehr oder weniger immer getan hätten und er nun nur noch ihr bester Freund und Betreuer in der Not wäre, wenn sie mal wieder in eine depressive Episode fiel. Sie war also depressiv und verheiratet und auch wenn sie sich, bis auf das Bett, wohl bei mir fühlte, ihr Häuschen habe ich nie kennengelernt, da meine Neugier aufgrund ihrer Katzen dort relativ beschränkt war, es war nur vernünftig, es zu beenden, auch wenn ich gern der Ritter gewesen wäre, sie konstruktivistisch aus dem Tal der Depressionen zu holen, was ja auch das eine oder andere mal gelang, da Sexualhormone bekanntlich nachhaltiger wirken als alle Psychopharmaka.

Sollte ich tatsächlich, etwas gelernt haben, um künftig vollständig die Finger von verheirateten Frauen zu lassen, weil diese einfach nicht waren, was ich suchte?

Zumindest kamen mir, bis ich die hoffentlich endgültig Richtige fand, die ich nun heiraten möchte, welche Hormone mich auch immer dazu verführten, dies sei eine gute Idee, die sich aber auch mit Abstand betrachtet noch sehr vernünftig anfühlt, nur noch zwei verheiratete Frauen dazwischen, die aber ohne bleibende Schäden oder Schmerzen blieben.

Beide habe ich über das gleiche Partnernetzwerk kennengelernt, aus dem auch die beiden letzten verheirateten Frauen stammten und ich frage mich heute, ob es diesen nicht untersagt sein sollte, wie Männern umgekehrt, sich dort anzumelden oder es zumindest eine Pflicht geben müsste, den Beziehungsstatus immer korrekt anzugeben, um vor jeder emotionalen Nähe rational noch einigermaßen vernünftig entscheiden zu können. Dann könnten sich leichter die paaren, die auch dazu bereit und frei dafür sind, die sonst aus vielen Gründen verwirrt, lange über Fehlgriffe stolpern.

Überhaupt fände ich so eine Art erzwungene Ehrlichkeit in Partnernetzwerken ganz hervorragend. Einen Abgleich mit dem Personalausweis und den dort Daten, damit sich keine mit falschen Angaben hineinschmuggelt, die nur Erwartungen wecken, die sie nicht erfüllen und das wirkliche Alter von Frauen zu wissen, ist auch ein Stück Ehrlichkeit, die den Umgang leichter machte und manchmal frage ich mich, warum sich manche gerne schön lügen wollen, als würden sie es dadurch auf die eine oder andere Art und wohin eine auf Lügen basierte Wahl führen soll. Aber vermutlich ist das Bedürfnis der Frauen nach Schein dabei größer als vieles anderes und vor allem größer als Mann sich vorstellen kann.

Doch weiter im Text zu den letzten beiden verheirateten Geliebten.

Die erste war Russin, dunkelhaarig mit wilden natürlichen Wellen im kurzen Haar, überhaupt nicht mein Typ eigentlich, dachte ich auf den ersten Blick, aber mit einem schon auf den Fotos bezaubernden Lächeln und dazu noch einem wachen Geist, eine Intellektuelle, hoch musikalische Frau, belesen und neugierig, hatte sie mich fasziniert, auch wenn ich mich nicht verliebt hatte, war ich doch ein wenig enttäuscht, als sie nach dem ersten mal sagte, sie habe kein weiteres Interesse und sich dann aber wenig später wieder meldete und wir noch einmal zusammen einen Wein trinken gingen.

Nach diesem Wein landeten wir in meinem Bett und es wurde leidenschaftlich schön. Hatte mich immer noch nicht verliebt, aber nun eine kluge, russische Liebhaberin, mit der ich auch gerne über Literatur sprach und die ich sehr schätzte und der gelegentliche Sex war jedesmal befriedigend und schön, auch wenn ich sie eigentlich weder begehrte noch mehr wollte, faszinierte mich der Geist und die Musikalität dieser Frau doch so sehr, dass ich es von allem absehend als das genoss, was es war, eine Liebhaberin für Momente und eine ungemein anregende gelegentliche Briefpartnerin.

Die letzte verheiratete Frau auf die ich mich einließ kam aus Thüringen, zumindest ursprünglich, war dort irgendwann Krankenschwester gewesen und da enden schon alle zufälligen Gemeinsamkeiten mit meiner zweiten Verlobten. Sie war vom Wesen und der Statur das genaue Gegenteil von jener.

Eine mittelgroße, blonde Frau, die mir in Wirklichkeit viel schöner vorkam als auf allen Bildern. Mutter zweier erwachsener Kinder, verdiente sie ihr Geld nun als Tantra Masseurin, die mit ihrem wunderbaren Körper andere, wohl meist Männer, nackt massierte oder sie tantrisch zum Höhepunkt brachte, was sie mir relativ locker erzählte, als wäre nichts dabei und das völlig normal

Nahm es auch erst so locker, als sie aus der U-Bahn stieg, fielen wir uns in die Arme und küssten uns, es fühlte sich gleich richtig an - den eigentlich verabreten Umweg über ein Café ersparten wir uns. Es war ja alles klar zwischen uns, es fühlte sich gut und richtig an und wir hatten Lust aufeinander.

Dass sie nebenbei noch ihre Ausbildung zur Yoga Lehrerin machte, in welcher mehr oder weniger sinnlichen Spielart davon auch immer, habe immer das Gefühl die dafür werbenden Plakate in den zahlreichen Yoga Studios wechselten wöchentlich das Programm, konnte dies aber mangels Interesse auch nicht weiter begründen, störte mich nicht weiter. Jedenfalls soll Yoga gut für das Körpergefühl und den Sex sein und das war es.

Als ich sie auszog entdeckte ich unter schicken, leicht alternativen aber dezent modischen Kleidern eine sehr weibliche Figur mit einem wunderbar großen runden Po und einem noch viel größeren, tollen Busen. Sie war von berufswegen weitgehend rasiert, trug aber zumindest einen schmalen Streifen Haare auf dem mons veneris, genug mich nicht als Nacktschnecke zu schockieren und dieser üppige Körper machte mich sehr an.

Es ging immer wieder, war leidenschaftlich schön, sie war offen für alles und konnte es sehr bewusst in ihrem gut trainierten Körper genießen. Dabei war sie nicht drahtig oder mager wie viele der Yoga Muttis auf dem Berg, an dem ich wohne, sondern rundum weiblich mit einem bezaubernden Lächeln.

Irgendetwas störte mich und so flüchtete ich mich auch in ihrer Gegenwart wieder ins Schreiben, was zwar zu mir gehört, sie aber störte und so für erste Spannungen sorgte. Als sie es vorsichtig beenden wollte oder zumindest hoffte, es würde sich etwas ändern und ich um sie kämpfen, beendete ich es, nahm ihre Einladung an und gestand ihr, dass ich nicht damit klar kam, wenn meine Partnerin andere Männer beruflich zum Orgasmus brachte und sie diese zwar gut eingeölt und mit verbundenen Augen aber doch nackt mit ihrem riesigen wunderbaren Busen massierte.

War nicht eifersüchtig, aber als Basis für eine Partnerschaft schien mir diese indisch verkleidete Form der edlen Prostitution, wie ich es empfand, doch nur bedingt geeignet. Das verärgerte sie ein wenig und der Kontakt brach ab, weil sie, wie sie sagte, ihre Zeit nicht gern verschwende, als wäre unser wunderbarer Sex Verschwendung gewesen, bei dem sie auch wilde spritzende Orgasmen erlebte, wie sie diese noch nicht kannte, was mich bei ihrem Job ein wenig erstaunte und doch freute und schließlich war sie beruflich auch nur für die Befriedigung anderer Männer oder Frauen auf tantrische Weise zuständig, ihre eigene Lust war eine andere Frage.

War das nun spießig von mir oder einfach ehrlich, weil es sich eingestand, was die Grenze des erträglichen für mich ist?

Der Sex war wunderbar und immer wieder höchst befriedigend, gehe davon aus, dass sie ihren Job großartig machte, so wie sie sich dabei auch um mich kümmerte, habe ich da keine Zweifel. Aber ankommen könnnen wir vermutlich nur, wenn wir nicht mehr weglaufen, uns wohl fühlen, ich fühlte mich damit nicht wohl, weil ich, wenn ich ankomme, auch das Intimste gern exklusiv teile - über Liebhaber oder Liebhaberinnen, kann ich großzügig hinwegsehen, wenn es mal vorkommt, da bin ich ziemlich gelassen, möchte mich nur nicht weiter damit beschäftigen, aber wenn die sexuelle Befriedigung buchbar wird und also auch teuer bezahlt, hat sie nichts exklusives mehr. So beendeten wir es, ich weiß nicht ob ganz einverständlich, vermute, sie war etwas sauer, dass ich ihre Einladung zum Ende annahm, nicht um sie kämpfte, sonder es als ganz in meinem Interesse umdeutete. Wäre gern mit ihre befreundet geblieben, weil wir schöne Momente einmal teilten, aber wenn es nichts mehr ist, dann war es wohl nicht mehr und dann ist es am Ende gut so.

Danach endete die Suche und es gab keine verheirateten Frauen mehr, die ich fand, war es so wenig wie ich je und das passt gut, alles andere dazu im dann hoffentlich letzten Kapitel meiner Liebesgeschichten.

Ob der Sex mit verheirateten Frauen anders ist, kann ich trotz geringer Erfahrung nicht beurteilen - wie dieser ist, hängt an jeder einzelnen, die alle unterschiedlich waren und nicht zu vergleichen - es hat mich in tiefes Unglück gestürzt aber auch mein Leben teilweise sehr erfüllt. Zwei Geschichten habe ich in eigenen Kapiteln erzählt, weil mir da der gute Gedanke der Verbindung und was sie eint, noch nicht gekommen war und sie emotional eine eigene Geschichte waren. Manche der vielen Geschichten in diesem Kapitel wären ein eigenes lange wohl gewesen, dass sie es nicht sind, liegt nicht nur an Gründen der Rationalität, die gerne zusammenfassen möchte, sondern mehr noch daran, dass ich sie auch nicht überbewerten wollte, um nicht an dem zu leiden, was nicht sein soll, ihnen den gebührenden Rang zu geben. Diese Erzählung war weitgehend chronologisch und reichte bis weit in die Gegenwart dieses Buches, auch wenn die Suche zu Beginn des Kapitels bereits abgeschlossen war, weil ich zu schreiben begann, bevor ich ankam, in gewagter Hoffnung da noch irgendwann anzukommen.
jens tuengerthal 20.3.16

Samstag, 19. März 2016

Kulturgeschichten 0162

Nerobefehl

„Wenn der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren sein. […] Es sei nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil sei es besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hätte sich als das schwächere erwiesen und dem stärkeren Ostvolk gehöre dann ausschließlich die Zukunft. Was nach dem Kampf übrigbliebe, seien ohnehin nur die Minderwertigen; denn die Guten seien gefallen.“

So gab Reichsminister Albert Speer den Befehl Adolf Hitlers vom 19. März 1945 wieder, der als Nerobefehl in die Geschichte einging und eine Politik der verbrannten Erde gegen das eigene Volk darstellte, das für ihn von der überlegenen Herrenrasse zum minderwertigen Verlierer geworden war, der zu schwach war, zu überleben.

Speer versuchte vorgeblich alles, die Auführung dieses Befehls zu verhindern, inwieweit der Architekt Hilters, der dessen Größenwahn bauliche Form gab, etwas verhinderte, ist unklar, tatsächlich hat er den Oberbefehl über diese Maßnahmen von Hitler sich geben lassen und die Zerstörungspläne damit teilweise verhindern können. Wie weit die sonst zuständigen fanatischen Gauleiter gegangen wären, lässt sich nicht mehr sagen.

Nerobefehl wurde dieser Auftrag Hitlers gegen seine früher “Herrenrasse” erst nach dem Krieg genannt und tauchte erstmal 1957 in Schriften von Historikern auf.

Tatsächliche Zerstörungen dieser Art aufgrund des Befehls sind nur wenige nachweisbar, die Sprengung und Flutung des zentralen Berliner S-Bahntunnels unter dem Landwehrkanal und die daraus folgende Flutung der U-Bahn, wobei  unklar ist inwieweit dabei eine Absicht weitergehender Zerstörung bestand.

Der Befehl ist konsequent in dem pathologisch, rassistischen Denken Hitlers zu sehen, das schon früh in seinem in der Landsberger Haft geschriebenen Machwerk “Mein Kampf” zum Audruck kam. Eine primitive Rassenlehre aus dem Bilderbuch kurzsichtig beschränkter Rassisten, die mit viel Phantasie Darwins Lehre in ein absurdes philosophisches Korsett aus mißverstandenem Nietzsche und zu engem Horizont stellt.

Es hätten alle ahnen und wissen können, was von diesem Kerl zu erwarten war, die ihn gelesen hätten und auch damals hätte jeder darauf kommen können, wie absurd unsinnig diese Rassenlehre nur Vorurteile vermischt, die Anschauungen mit primitiver Physiologie begründen wollte.

Wer das nicht kritisch sah oder bedachte, war zumindest naiv, wer ihm folgte ein Mittäter einer Diktatur der Dummheit, die genau das erfüllte, was sie ankündigte. Die Deutschen waren keine Opfer, sie sind nicht blind und ahnungslos diesem Kerl gefolgt, genug waren gegen ihn, nie erreichte er eine absolute Mehrheit bei regulären Wahlen, nur haben zuviele nie kritisch nachgedacht und sind damit zu Mittätern geworden.

Die Theorie der Ahnungslosigkeit hat lange Bestand gehabt wie die des verführten Volkes, das nach dem Krieg wieder den guten Weg fand. Doch sie ist heute so falsch wie immer, eine nur feige Ausrede, die das Schweigen und das Wegsehen rechtfertigte.

Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR noch schlimmer als im Westen, der wenigstens teilweise finanzielle Verantwortung übernahm, sich seiner braunen Geschichte nach 1968 zumindest teilweise stellte - die rote Diktatur, die sich von der vorher braunen nur farblich deutlich unterschied, warum die frühen FDJ Aufmärsche in Schwarzweißfilmen auch mit denen der Hitlerjugend leicht verwechselt werden können, hat nie Verantwortung für diese Geschichte übernommen, sich davon nur formal distanziert und sich in ihrem real exisitierenden Totalitarismus einfach als antifaschistisch bezeichnet, was genügte von weiteren Inhalten abzusehen.

Wen wundert es also, dass der real existierende Rassismus von dort wieder Blüten treibt und eine perspektivlos reaktionäre Partei wie der AfD dort am meisten Zuspruch findet auch und gerade bei ehemaligen SED Anhängern, die nie in der Demokratie ankamen und keinen Grund sahen, je Verantwortung zu übernehmen.

Der religiöse Rassismus der Pegiden und ihres Umfelds, der das Klima im Land vergiftete und normal scheinen ließ, was nie normal werden darf, gerade in Deutschland, ist Ausfluß des gleichen primitiven von Angst und Vorurteilen geprägten Denkens, das auch Hitler die Menschen in die Arme trieb.

Es darf nicht normal sein, mit diesen Leuten zu reden und es ist nicht normal, dass in Sachsen-Anhalt fast ⅓ der Bevölkerung eine rechtsradikale Partei wählt, die mit rassistischen Sprüchen auf Wählerfang geht, die in unserem Land eigentlich strafwürdig sind.

Der Führerbefehl zur verbrannten Erde, die vorgeblich dem Feind nichts überlassen will, real aber das eigene Volk mit sich in den Abgrund reißen möchte, zeugt davon, wohin die Intoleranz und die Angst vor den anderen logisch führt. Wer um das Abendland fürchtet und sich im atheistischen Osten als Kreuzritter der Kultur aufführt, ohne selbst irgendeine zu haben, schafft die Radikalisierung der verbrannten Erde, die Heime brennen lässt, als nächstes die Menschen, vor denen Angst geschürt wird, selbst ansteckt und wer die hasseerfüllten Kommentare im Netz las, wird wissen, weit sind wir davon längst nicht mehr.

Es brennt in Deutschland auch und gerade in den Köpfen derer, die ohne ihr Hirn einzuschalten, den Aposteln der Angst folgen. Ein vorbestrafter Betrüger als sächsischer Volkstribun, dem die Massen, Lügenpresse und wir sind das Volk skandierend, hinterherlaufen, sollte nicht nur wegen Volksverhetzung bestraft werden. Er ist auch faktisch Mittäter der Kriminalität, die im Umfeld von Pegida entstand. Es wurde wieder normal und alltäglich in Deutschland, sich rassistisch zu äußern und gegen Fremde zu hetzen - posierte doch dieser Hetzer nicht ohne Grund mit einem Rapefugees Shirt, das alle Flüchtlinge verdächtigt Vergewaltiger zu  sein, eine Stimmung von Angst und Hass weiterschürt.

Darum ist es nicht normal und tolerierbar, wenn sich der Vizekanzler zu den Pegiden setzt, um ihnen zuzuhören, als seien sie einfach besorgte Bürger. Besorgt müssen sich alle zeigen, die von diesen intoleranten Rassisten als Gutmenschen und damit im Vokabular der Nationalsozialisten beschimpft werden. Das Land ist in Gefahr, normal zu  finden, was nie normal wieder werden darf, denn der mörderische Ton der NS-Zeit ist längst auch in den Reihen der paranoid verängstigten Pegiden und ihrer Mitläufer zu hören. Für diese Intoleranz und diese Feinde des Rechtsstaates darf es null Toleranz geben, sie sind Terroristen wider die Freiheit und müssen genauso entschieden bekämpft werden.

Wer die Freiheit und das Abendland verteidigen will, muss sich aktiv für sie einsetzen und sich gegen die Intoleranz stellen, wo sie sich zeigt. Null Verständnis für die Pegiden und ihre Intoleranz muss dabei selbstverständlich sein und die Versuche einzelner, diese noch rechts zu  überholen, ist eine weitere Gefahr, der wir vorbeugen müssen, indem wir die Täter und die Täter hinter den Tätern so nennen. Die Kanzlerin und ihr Justizminister haben sich dabei bisher vorbildlich verhalten, auch wenn die Kanzlerin zu spät anfing an einer Lösung zu arbeiten und der nun Kompromis nur ein solcher ist, nicht entschieden genug auch gegen die Gefahr im eigenen Land vorgeht.

Sicher besteht eine gering erhöhte Gefahr von Terroranschlägen durch eingeschleuste Anhänger des IS, aber diese Gefahr ist gering, gegen die von den Terroristen im Inneren, die den Rechtsstaat mit Worten und Taten unterminieren. Es ist nicht normal, wenn verängstigte Flüchtlingskinder von einem grölenden Mob mit Ablehnung begrüßt werden. Das ist das gleiche, was wir bei der Hetze der SA beobachten mussten, der auch eine grölende Menge bei ihren Verbrechen Beifall klatschte.

Dieser Mob ist kriminell und muss so genannt werden. Er führt unser Land, das seit Jahrzehnten friedlich mit Migranten lebt in den Abgrund, der im Nerobefehl zum Ausdruck kam. Wer das Land vor denen retten will, die es in diesen Abgrund wieder stürzen würden, muss gegen die Intoleranz aufstehen, die schon in den Worten der Büchern Sarrazins zum Ausdruck kam und die in Deutschland keinen Platz hat, die dem Land schadet, es zu spalten droht, warum auch die Politik ein deutlicheres Zeichen setzen muss, den Rechtsstaat und seine Werte zu verteidigen, der Intoleranz keinen Raum zu geben.

Aus  dem primtiven Rassismus Hitlers, von dem auch jeder wissen konnte, der hinsah, folgte, was im tödlichen Nerobefehl seinen Ausdruck fand. Wer diesem Wegen folgt, zielt auf Vernichtung, dem muss sich ohne jede Diskussion entgegengestellt werden, damit die Freiheit überlebt und das Abendland in dem erhalten bleibt, was es wertvoll macht. Dazu müssen seine vermeintlichen Retter deutlich Feinde genannt und bekämpft werden. Es ist Zeit, das Abendland dort zu verteidigen, wo es in Gefahr ist.
jens tuengerthal 19.3.2016

Freitag, 18. März 2016

Kulturgeschichten 0161

Revolutionsversehen

„Der König will, daß Preßfreiheit herrsche; der König will, daß der Landtag sofort berufen werde; der König will, daß eine Konstitution auf der freisinnigsten Grundlage alle deutsche Länder umfasse; der König will, daß eine deutsche Nationalflagge wehe; der König will, daß alle Zollschlagbäume fallen; der König will, daß Preußen sich an die Spitze der Bewegung stelle.“

Am 18. März 1848 kam es in Preußen zur Revolution, zumindest in Berlin, nachdem Paris und Wien schon vorausgegangen waren. Es passierte eher aus versehen und nur weil sich ein Schuss löste, sagen die einen, die den deutschen Geist für wenig revolutionär halten, der zufällige Schuss war nur die Spitze auf dem Eisberg, meinen die anderen und die Bewegung wäre lange gewachsen, das Fass sei eben übergelaufen durch den vielleicht zufälligen Schuss.

Obige Worte Friedrich Wilhelm IV. waren vor dem Aufstand gefallen, zwar bejubelt worden als sehr weitgehende Zugeständnisse aber hatten nicht genügt, den tödlichen Ausbruch von Gewalt zu verhindern.

Was erreichte diese Revolution, als dass der König den Hut vor den gefallenen Bürgern zog?

Insofern die schon tot waren, war es für sie egal, für den Rest eine nette Geste. Als im späteren Herbst dann die Revolution wieder geschlagen worden war, kam eine Ordnung, die wesentlich reaktionärer war als der König vorher von sich aus zugestanden hatte.

Als Friedrich Wilhelm Jahre später sein Bruder Wilhelm folgte, sehr einfallsreich waren die Preußen nicht, soweit es die Namen betraf, der damals Kartätschenprinz hieß, weil er auf die Revolutionäre hatte schießen wollen, gegen Revolutionen helfen nur Kanonen blieb sein Motto, wurde das Rad der Geschichte bis 1918 noch weiter zurückgedreht und so waren die beiden Söhne der Königin Louise, auch so eine relativ grundlose preußische Kultfigur, deren größter Verdienst war, früh an einer Lungenentzündung zu sterben, sehr verschieden und Bismarck, der zu den rechten Reaktionären noch gehörte, begann damals Einfluß auf den König zu nehmen, sich als Junker noch für deren Interessen breit zu machen.

Habe über diese Revolution und ihre Teilnehmer schon viel auch hier geschrieben, sonst mangelt es ja auch an wahrhaft revolutionären Ereignissen in diesem Land, noch dazu jenen, die von der Mitte auch getragen wurden, darum sei sich an dieser Stelle auf den bürgerlichen Geist dahinter konzentriert, den ich gern in Verbindung bringen würde mit dem Aufstand der Kronstädter Matrosen, die auch am 18. März nur eben 1921 sich gegen das Sowjetregime wandten, dort aber als konterrevolutionär galten.

In Berlin wurden nach dem Schuss und dem versuchten Sturm der Garde, die den Schloßplatz räumen wollte, Barrikaden gebaut und gekämpft. Auf der einzigen, die standhielt über den Tag hinaus, weil die Verteidiger wacker schossen und die Lage gut war, am heutigen Alexanderplatz auf dem Weg zum Schloßplatz, etwa auf der Höhe des unsäglichen Alexa, befand sich die Apotheke in der ein junger hugenottischer Apotheker arbeitete, der gerade aus Leipzig wieder nach Berlin gekommen war, usprünglich aus Neuruppin stammte, wo sein Vater eine Apotheke führte und der als Schriftsteller dilletierte, sich auf Wandzeitungen schon ausprobiert hatte, unter seinem Namen Theodor Fontane berühmt wurde, wenn auch weniger als Revolutuionär.

Ein anderer bekannter Sohn der Stadt, stand weiter westlich in Richtung der Siechenhäuser, in denen der später noch berühmtere Arzt Virchow arbeitete, auf den Barrikaden und verzog sich nach dem Sturm für einige Jahre gen Erlangen von wo ihn die Berliner wieder teuer zurückwerben mussten.

Menzel, der berühmte Maler Berlins dieser Zeit, kam erst einen Tag nach den Kämpfen aus Hamburg zurück und malte dafür die vor dem Deutschen Dom aufgebahrten Särge der Gefallenen der Unruhen, was ironischerweise heute in der Hamburger Kunnsthalle hängt. Auch er hatte zahlreiche Freunde unter den Kämpfern wie unter den Opfern.

Die Monate danach kam es noch zu einzelnen Unruhen wie dem Versuch  eines bürgerlichen Parlaments, das zunächst sehr passend in der Sing-Akademie, direkt hinter der Neuen Wache residierte und erst gegen Ende zum Umzug an den Gendarmenmarkt gezwungen wurde, wo Wrangel es am Ende mit einem Degenstreich erledigte. Das erste bürgerliche Parlament Preußens setzte viel in Bewegung auch in der Diskussion über den künftigen Status der deutschen Nation, die sich nach den Befreieungskriegen gegen Napoleon bereits langsam zu  bilden begann.

Doch Grundrechte und eine Verfassung hatte der Monarch ja bereits vor den Unruhen zugesichert und auch der Anschluss Preußens an die deutsche Nationalbewegung war versprochen. Diese Zugeständnisse waren die Reaktion auf den Rücktritt und die Flucht Metternichs aus Wien. Dort hatten die Unruhen ja im Anschluss an die Pariser Aufstände schon früher begonnen als in Preußen.

Bezeichnend für die Berliner Aufstände aber war, dass auch das gebildete Bürgertum sie trug, mit Virchow und Fontane intellektuelle Akademiker mit dabei waren, doch hatten die Ereignisse schon lange vorher gegärt in den Kaffeehäusern, in denen sich die Bürger zum Lesen der aktuellen Zeitungen trafen, in den Zelten, der Biergartenkolonie im heutigen Tiergarten, zwischen heutigem Bundeskanzleramt und dem Haus der Kulturen der Welt in der sogenannten schwangeren Auster standen die Zelte, in denen sich die Bürger zum diskutieren trafen, vor den zu diesem Zeitpunkt noch existenten Mauern der Stadt, die erst über ein Jahrzehnt später abgerissen wurden, wo nahe auch die sozial sehr engagierte Bettina Brentano später von Armin lebte. Der Tunnel über der Spree, ein Kreis von Intellektuellen, Künstlern und Wissenschaftlern, dem auch Fontane, Virchow und Menzel angehörten, hatte viele der Themen diskutiert und in die Gesellschaft getragen.

Die Unruhen waren von der geistigen Elite mitgetragen. Es war keine Revolution von unten, sondern sie wurde auch in der Mitte getragen, was sie für en preußischen Staat um so gefährlicher machte. Zwar bildete sich das einflußreiche und politisch bewußte Bürgertum erst langsam nach der französischen Revolution und den Bürgerkriegen, aber infolge der Industrialisierung und einem immer einflussreicheren und wohlhabenden Bürgertum,  begann die Diskussion um politischen Einfluss in der noch nach ständischen Prinzipien, eben vom Adel regierten Gesellschaft.

Friedrich Wilhelm war sehr betroffen von den Ereignissen und schrieb schon am nächsten Tag einen Brief an seine lieben Berliner, in dem er das harte Eingreifen des Militärs mit seiner Elitetruppe rechtfertigte. Die Aufständischen hätten das Schloss stürmen wollen und so war ein Eingreifen zu seinem Schutz unumgänglich.

Noch weiter ging er mit der Proklamation vom 21. März, die an sein Volk und die deutsche Nation gerichtet war. Darin verkündete er, Preußen ginge künftig in Deutschland auf, es würde ein Landtag eingerichtet, gäbe ein volkstümliches Bundesheer bei der Wiedergeburt eines neuen Deutschland, dazu  eine konstitutionelle Verfassung mit Ministerverantwortlichkeit in allen Bundesstaaten und endlich die Gleichberechtigung zwischen den Religionen. Übertraf sich dann mit seiner Ankündigung vom nächsten Tag, nach der er aus  Preußen einen liberalen Verfassungsstaat machen wollte noch selbst, da er sogar Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit zusicherte, auch das Heer auf die neue Verfassung vereidigen lassen wollte.

Als  der Trauerzug am 22. März anläßlich der Beerdigung auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Friedrichshain am Schloß vorbeikam, verneigte sich der König zum Grausen seines Bruders Wilhelms, des späteren Kaisers, sogar vor den Toten, doch wollte der Monarch schon im Juli 1848 nicht mehr an seine Versprechen vom März erinnert werden.

Später lehnte er die ihm vom Parlament in der Frankfurter Paulskirche angetragene Kaiserkrone ab und das Verfassungsversprechen wurde erst 1849 durch eine oktruierte Verfassung erfüllt, die aber immer noch einige liberale Elemente enthielt, womit deutlich wurde, dass die Forderungen der stärker gewordenen Liberalen nicht mehr ignoriert werden konnten.

Die Revolution hatte außer Tod und einer kurzen Blüte liberaler Ideen in Berlin nichts eingebracht, aber sie war der teuer bezahlte Anstoß einer Bewegung, die mit den Revolutionen von 1918 in den neuen europäischen Republiken mündete. 1848 war in vielem gut gedacht, kam etwas früh und war nicht wirklich geplant oder organisiert, noch so gewollt, wie sie ausbrach, als Reaktion auf einen wohl nur zufälligen Schuss, brach der Sturm der Etnrüstung los, der sich lange angestaut hatte.

Die Verfassungsversprechen aus den Befreiungskriegen waren sowenig vergessen worden wie der Wunsch eine Nation zu werden, auch wenn Goethe darüber spottete, dass sich die Deutschen lieber freier zu Menschen ausbilden sollten, statt zu einer Nation, die sie nicht wären. Was diese Nation sein soll und welchen Gewinn die verschiedenen Stämme davon hätten, sich unter einem größeren Dach zusammenzufinden, blieb unklar, sehen wir vom ökonomischen Punkt ab, der deutlich für eine zollfreie Union schon lange sprach.

Die Diskussion darüber stellte Thomas Mann sehr treffend als Zeitbild in den Buddenbrooks dar, bei denen der alte Senator zu den Revolutionären ging, platt mit ihnen schnackte und sie wieder nach Hause schickte, als sie voller Wut dabei waren das Rathaus zu stürmen, um auch in Lübeck Revolution zu machen wie zuvor in Paris, Wien und Berlin. Danach diskutierten die Lücbecker Honoratioren und Senatoren die politische Lage miteinander, was für die Kaufmannsrepublik  aus Hansezeiten wünschenswert wäre, die seit Generationen von alten Familien regiert wurde, die strengen Traditionen folgten und nun auch durch diese Bewegung aus der drohenden Erstarrung gerissen wurde.

Es gab das Frankfurter Paulskirchenparlament in dem ein Gargern und ein Helmholtz entscheidend wirken, wichtige Diskussionen zur deutschen Verfassung und Zukunft geführt wurden, dass die Brücke zwischen Adel und Bürgertum suchte, sich mit Friedrich Wilhelm sogar einen Preußen zum Kaiser und Repräsentanten wählten, auch wenn dieser die mit dem Sudelgeruch der Revolution beschmutzte Krone nicht haben wollte und sich das Ziel der Revolution so langsam in Debatten erledigte.

Das Kaiserreich von 1871, nach dem deutsch-französischen Krieg, bei dem Wilhelm sich in Versailles selbst krönte, war ein oktruiertes Fürstenreich, auch wenn es die Nation einte, die in der Paulskirche ohne Österreich vertreten war. Die Bürger fügten sich hinein und das Land blühte auch dank der Kontributionen, die Frankreich zahlen musste und die hinzugewonnenen Gebiete Elsaß und Lothringen taten ein übriges dazu, die  diktierte Nation mit sich zufrieden sein zu lassen in jener Gründerzeit, die auch architektonisch manch bleibenden Schaden in ausdrucksvoller Selbstüberschätzung erzielte.

Warum ist nationale Verbundenheit für manche Menschen wichtig, welche auch persönlichen Mängel kompensieren sie damit, ist es immer pathologisch oder auch manchmal ganz natürlich als lokale Verbundenheit?

Was wurde aus der Demokratie und dem Gefühl für sie, bis sie nach 1945 im Westen Deutschlands von den Allierten oktruiert und erzogen wurde, seit das Land sich geeinigt hat und was ist sie wem noch wert?

Hat der Osten ein anderes oder überhaupt ein Gefühl für Demokratie?

Auch am 18. März, nur im Jahre 1921, drei Jahre nach der russischen Revolution, kam es zur Niederschlagung des Aufstandes der Kronstadter Matrosen, die sich für mehr Demokratie und weniger Macht der Kommunistischen Partei Rußlands seit Mitte Februar eingesetzt hatten. Die Aufständischen skandierten, Alle Macht den Sowjets und keine Macht der Partei. Sie forderten gegen die  diktatorische Kommunistische Partei eine Demokratisierung Sowjetrusslands, denoch nannte eben diese Partei aus ideologischen Gründen den Aufstand eine antisowjetische Meuterei.

Die Rote Armee brauchte zwei Versuche, bis sie die Festung gegenüber St. Petersburg erstürmen konnte und die Matrosen zur Kapitulation zwangen. Nach dieser wurden bereits viele der Aufständischen aber auch unbeteiligte Bewohner Kronstadts hingerichtet. Diejenigen, die  nicht hingerichtet wurden oder erfolgreich nach Finnland flohen, kamen in die neuen Lager im Norden zur besonderen Verwendung. Viel war von Rückkehrern nie mehr zu hören.

Der Aufstand zwang die herrschende Partei vom Kriegskommunismus zur neuen ökonomischen Politik in Sowjetrussland, das erst ab 1922 Sowjetunion hieß.

In beiden Fällen wurde auf Demokraten geschossen, die sich für mehr Freiheit einsetzten und dies teilweise mit ihrem Leben büßen mussten. Die Matrosen hatten ähnliche Ziele wie Teile der Revolutionäre, lebten jedoch in einem postrevolutionären Staat, der für sich bereits in Anspruch nahm, die Freiheit nach der Monarchie der Zaren errungen zu haben, während die 1848er noch den Kompromiss mit ihren Fürsten suchten, um die Nation in Freiheit und Tradition zu  einen. Beide handelten in der Überzeugung, dass die Ziele von mehr Demokratie und Freiheit auch den Einsatz des Lebens wert waren.

Ist der Aufstand der Pegiden zur vermeintlichen Rettung des Abendlandes dem der Demokraten vergleichbar?

Was unterscheidet diejenigen, die  etwas gestalten wollen, von denen, die nur etwas verhindern wollen?

Gestaltet wer sich fürchtet oder sind die spazierenden Sachsen nur reaktionär und fürchten Veränderungen?

Ist wer sich für mehr Freiheit, mehr Demokratie, mehr Grundrechte einsetzt, irgend denen vergleichbar, die sich für weniger Ausländer, weniger Grundrechte, weniger Freiheit einsetzen?

Trifft das angemaßte “Wir sind das Volk” der geistig bescheidenen Minderheit der Pegiden dennoch einen Kern im deutschen Wesen?

Was ist an einer Nation bewahrenswert, die den Einsatz für sie nur mit Angst vor dem anderen begründet, so ahnungslos und dubios diese auch sein mag?

Ist die Reihenfolge der Hymne, Einigkeit und Recht und Freiheit, ein Spiegel deutscher Befindlichkeit, die sich nie traute, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit einander zuzurufen?

Was in diesem deutschen Dreiklang rechtfertigte einen Aufstand oder eine Revolution, genügt die nur drittrangige Freiheit noch oder genügt, wenn wir und einig sins und Ordnung herrscht?

Weiß nicht, was ich von der Nation halten soll, frage mich, was es mir wert wäre, es zu  verteidigen und denke, Sachsen, so schön es landschaftlich ist, würde ich in manchem gerne los, weil es der Demokratie  schadet, die sie  offensichtlich nicht begriffen haben, zumindest zu einem höheren Teil als im Rest der Republik. Und während ich dies schreibe merke ich, für Sachsen-Anhalt gälte selbiges, für Mecklenburg und Thüringen wohl auch, von der Mark ganz zu schweigen, die einmal tolerantes Preußen war, dass die Hugenotten begrüßte, die vor französisch katholischer Intoleranz fliehen mussten und sich erfolgreich an ihnen bereicherte.

Wenn ein Teil einer Demokratie nicht in der Demokratie ankam, fragt sich, was wir noch verteidigen wollen - hoffen wir auf Besserung oder ist der Osten ein vordemokratisches Reservat?

Früher waren es die ostelbischen Junker, die als Reaktionäre jede Veränderung blockierten, heute haben wir einen Bayer und viele Ministerpräsidenten im Osten, denen das Volk teilweise entlaufen ist, weil sie nie in der Demokratie ankamen, um darum lieber Putins Propaganda glauben in ihrem verkrampften Kampf um die alte Ordnung, die es nie gab.

Wohin zieht dieses Land, wenn einige im Westen längst wieder eine Mauer errichten wollen, um die peinlichen Verwandten im Osten wieder loszuwerden, die dafür eine Mauer zur Rettung der Nation, die keiner braucht, bauen wollen, gegen diejenigen, die hier in Freiheit und Frieden leben wollen?

Was wäre verantwortliches politisches Handeln, wenn einige die Werte ihres Landes aus Angst infrage stellen und patriotisch oder national nennen, was real nur peinlich ist?

Sind Reaktionäre je Revolutionäre und liegt es am Menschenbild, das die Sowjetunion lange predigte, dass sie sich auch faschistoid im Wesen für solche halten?

Ist Pegida und die diese umgebende institutionalisierte Dummheit und Intoleranz einfach ein Produkt der institutionalisierten Revolution mit der folgenden Diktatur des Proletariats und dies in Reinform, ungebildete Proleten, die sich öffentlich äußern und zuviel Aufmerksamkeit bekommen?

Warum haben Franzosen, Belgier, Niederländer und Briten einen genauso großen Anteil, wenn dies Teil  des deutschen Wesens wäre?

Macht uns die prozentual hohe Intoleranz nur zu prozentual durchschnittlichen Mitteleurpäern, von denen ein Teil eben nicht weiter denken kann?
jens tuengerthal 18.3.2016

Kulturgeschichten 0160

Verschwörungspraxis

Wann bleibt eine Verschwörung bloße Theorie, die nichts als Nerven kostet, von klugen Köpfen auch in ihrer neuen Blütezeit im Internet einfach übersehen wird?

Warum werden sie praktisch wirksam und lässt sich dabei, einfach gut und böse unterscheiden?

Worauf kommt es zur Unterscheidung an und genügt der Verstand, es zu erkennen?

Am 17. März 1560 wagten Hugenotten und unzufriedene Adelige den entscheidenden Schlag in der Verschwörung von Amboise. Sie wollten das dortige Schloss stürmen, den minderjährigen König Franz II. in ihre Gewalt bringen, um ihn ein Toleranzedikt zu ihren Gunsten unterschreiben zu lassen, damit die Onkel seiner Ehefrau Maria Stuart, also die Guise oder Herzöge von Lothringen zu entmachten, die nach dem Tod Heinrichs II. die Regierungsgeschäfte für den sehr jungen und kränklichen Monarchen übernahmen.

Wie hatte es soweit kommen können?

Katharina von Medici, Franz Mutter und Witwe von Heinrich II., hatte Francois de Lorraine zum Generalstatthalter des Königreichs gemacht und damit Antoine de Bourbon, den König von Navarra, nebenbei der Vater des berühmtem Henry IV., den und die hier Zusammenhänge zu verstehen, die Lektüre von Heinrich Manns Roman über Henry sehr empfehlenswert ist, vor den Kopf gestoßen, da es üblich war, dass Prinzen von Geblüt diese Rolle übernahmen. Dazu kam noch, dass die Lothringer von den Franzosen als Ausländer empfunden wurden, so wacker katholisch sie auch waren.

Geplant war, die Guisen abzusetzen, das Toleranzedikt zugunsten der Hugenotten zu erzwingen und sollte sich der minderjährige König weigern, ihn abzusetzen und durch Louis I. Bourbon zu ersetzen, der wie sein Bruder Antoine zum Lager der Protestanten gehörte.

Jedoch wollten sich an dem Komplott weder obiger Antoine noch der später in der Bartholomäusnacht zu trauriger Berühmtheit gelangte Admiral der Hugenotten Coligny beteiligen. Auch Calvin äußerte sich eher distanziert, weil er den Anführer der Verschwörer nicht ausstehen konnte. Dagegen hatte der Anführer der Verschwörer Godefroy de Barry, Seigneur de la Renaudie einen Hass auf die Guisen, die seinen Bruder hatten töten lassen.

Soweit so unvernünftig auf beiden Seiten begann die Verschwörung, vor der gewarnt wurde unter relativ ungünstigen Umständen.

Der kränkliche König verbrachte derweil auf Anraten seiner Ärzte den Winter an der Loire gemeinsam mit seiner später etwas kopflosen Gattin Maria Stuart. Die Verschwörer zogen darum nach Blois, wo der Hof lagerte. Unter den Verschwörern befanden sich auch einige Söldner, die nach von den Guisen verbreiteten Gerüchten, von Elisabeth I. bezahlt worden waren, für was sich jedoch keinerlei Beweise fanden, zu ihrem sehr langen Konflikt mit Maria Stuart aber gut passte, allerdings tat sich Elisabeth weniger als Intrigantin hervor.

Nachdem das Gerücht der Verschwörung bei den Guisen aus sicherer Quelle bestätigt wurde, versetzten sie Blois vorab in den Belagerungszustand.

Als am Morgen des 17. März etwa 200 Verschwörer Amboise angriffen, war die Stadt gut gerüstet und konnte den Angriff leicht abwehren. Die Verschwörer zogen sich in die umliegenden Wälder zurück, wo sie bald von königlichen Truppen aufgerieben wurden.

In den folgenden Tagen gab es noch vereinzelte Scharmützel, bei denen bereits zahlreiche Hugenotten getötet wurden. Darunter auch ihr Anführer, dessen Leiche einige Tage am Marktplatz aufgehängt wurde, um danach geköpft und gevierteilt zu werden. Der Kopf wurde auf der Loire Brücke zur Schau gestellt und die vier Teile an die Stadttore genagelt zur Abschreckung.

Nach dem Angriff kannten die Guisen, die überhaupt eher ungnädig waren, keine Gnade mehr und alle auch schon vorher gefangenen Hugenotten wurden hingerichtet. Soweit von niederem Stand wurden sie einfach in der Loire ertränkt. Höherrangige wurden am Marktplatz oder an den Zinnen der Burg aufgehängt. Die 52 höchstrangigen Anführer sollten durch das Schwert sterben. Für ihre Hinrichtung wurde im Schlosshof eine Zuschauertribüne errichtet und gerüchteweise soll Katharina Medici zahlreiche Gehängte am Balkon des Schlosses ausgestellt haben zur Abschreckung. Aber auch für diese Gerüchte über die wenig geliebte Italienerin am Hof, gibt es keine Belege.

Beide Seiten verbreiteten Gerüchte über das Geschehen. Die Protestanten, auch wenn sie eher gegen die Verschwörung waren, machten die Opfer zu Märtyrern, während die Guisen im ganzen Land verbreiten ließen, die bösen Ketzer hätten den gottgewollten König töten wollen. So heizte sich die Stimmung in der Bevölkerung auf und die Kriege gingen weiter. Bis es an der Hochzeit des Sohnes von obigem Antoine, des späteren Henry IV. zur Bartholomäusnacht kam mit Massakern im ganzen Land, das katholisch bleiben sollte.

Den beiden Bourbon Brüdern konnten die frommen Eiferer der Guise keine Beteiligung an der Verschwörung nachweisen, darum wurde eine neue Anklage erfunden nach der Louis zum Tode verurteilt wurde.

Zum Glück starb dann jedoch Franz noch sehr jung vermutlich an seiner Bluter Krankheit und Karl IX., sein kleiner Bruder folgte ihm auf den Thron. Diesmal übernahm Katharina Medici selbst die Regentschaft, ließ die Guise, die den Staat in den Bürgerkrieg stürzten, aus ihren Ämtern entfernen und setzte Antoine Bourbon als Generalstatthalter der Krone ein.

Weder die Verschwörung noch die Lügen danach, hatten sich für eine Seite gelohnt und Katharina suchte einen ruhigeren Weg, der mehr Frieden versprach, was sich auch an der später Hochzeit ihrer Tochter Maria mit Antoines Sohn Henry zeigte.

All dies spräche dafür Katharina Medici heute positiver zu bewerten und den von allen Seiten über sie gestreuten Gerüchten weniger Glauben zu schenken.

Auch Maria Stuart wurde bei ihrem Versuch die schottische oder englische Krone gegen Elisabeth zu erringen, von Katharina nicht weiter unterstützt. Sie wollte keinen unnötigen Konflikt mit England, die dafür Spanien und damit Habsburg in Schach hielten. So balancierte Frankreich und damit auch Europa durch eine schwierige Zeit, die erst Henry als dann König mit dem Toleranzedikt von Nantes beendete - doch war diese Zeit der Toleranz dank des Königs, den die Franzosen hoch schätzen, schon bei seinem Sohn Ludwig XIII. wieder vorbei. Der Enkel, der berühmte Ludwig XIV. vertrieb dann die Hugenotten endgültig, sehr zur Freude Preußens, das vielen klugen Köpfen der Hugenotten Asyl gewährte und davon auf Dauer profitierte.

Intoleranz und Dogmatismus machen eine Gesellschaft unflexibel und damit wenig zukunftsfähig. Sie führen zu Bürgerkriegen, welche hier gerade die Gegner der offenen Gesellschaft beschwören und damit schaffen, wovor sie warnen.

Das Verhalten der Katholiken um die Guise im Frankreich des 16. Jahrhunderts, während kluge Köpfe wie Montaigne dort schrieben und für mehr Toleranz warben, gleicht dem der Islamisten heute, die auch meinen, sie seien im Auftrag ihres erdachten Herren unterwegs.

Durchgesetzt haben sich am Ende in Europa Freiheit und Toleranz in der offenen Gesellschaft, die den Laizismus lebt, auch wenn es noch manchmal letzte Aufstände aus der relativ unflexiblen Welt des Aberglauben wie der Intoleranz gibt, wie gerade in der politisch zur Krise potenzierten Frage des Asyl.

Die Toleranz macht die offene Gesellschaft stark und hat sie bis heute erfolgreich gemacht, während die Gegner der Offenheit nur schädliche Etappensiege im großen Lauf der Geschichte hatten, die dann meist viele unnötige Opfer forderten.

Auch darum ist es so wichtig, für Toleranz und Freiheit zu kämpfen, damit bleibt, was uns stark machte über Jahrhunderte. Seien wir so frei und mutig und nutzen wir unseren Verstand, um das Miteinander zu ermöglichen.
jens tuengerthal 17.3.2016

Donnerstag, 17. März 2016

Kulturgeschichten 0159

Glaubenstod

Am 16. März 1244 ergaben sich die Katharer auf der Burg Montségur nach zehn Monaten der Belagerung den katholischen Truppen des französischen Königs. Über 220 von ihnen, die eine Unterwerfung unter den katholischen Glauben verweigerten, gingen dafür ins Feuer, das vorher mit Unterstützung der Inquisition als Scheiterhaufen errichtet worden war. Das waren fast alle auf dem Berg verbliebenen Aufständischen, die von Rom als Herätiker gebrandmarkt worden waren.

Was hatte es mit dieser Sekte auf sich, gegen die einige Jahre zuvor der Albigenser Kreuzzug gestartet worden war?

Vieles daran ist bis heute umstritten, so auch der Einfluss der Einfluss des Bogomilismus aus dem Osten Europas wie die Wurzeln der Bewegung überhaupt. Sie glaubten streng an das dualistische Prinzip, nach dem die Erde böse und das erstrebte Himmelreich einzig gut sei, entsprechend lehnten sie auch die Zeugung von Kindern wie Sexualität überhaupt ab. Sie predigten Armut und Bescheidenheit und lebten diese auch. Da sie in Occitanien am weitesten verbreitet waren, damit im Languedoc lebten, einer der besten Weingegenden der Welt überhaupt, ist ihre Ablehnung des Weins und aller vergorenen Getränke nicht ohne eine gewisse Tragik, wenn es auch von der Tiefe des Aberglaubens dieser christlichen Sekte überzeugte, die vom 12. bis ins 14. Jahrhundert anzutreffen war und nach dem Albigenserkreuzzug vor allem in Occitanien noch Rückzugsräume fand. Sie lehnten das Alte Testament ab, beriefen sich vor allem auf das Evangelium des Johannes und standen damit in klarer Opposition zu Rom, die diese als Ketzer verfolgen ließ. Priester konnten Männer und Frauen sein, die zu den Perfekten gehörten.

Der seltsamen Sitten gab es wohl einige, viel von dem, was wir zu wissen meinen, resultiert aus den Protokollen der Inquisition, damit von ihren Feinden, die bewusst Lügen über sie verbreiteten, warum ich, dem der eine wie der andere Aberglaube fern ist, mich des Urteils dazu lieber enthalte.

Sicher ist, ihre bescheidene Lebensweise gefiel der Bevölkerung auch als Gegenpol zu Rom und die Zahl der Anhänger wuchs. Das christliche Abendland unter römisch-katholischer Vorherrschaft, sah sich durch sie bedroht und versuchte sie zu beseitigen, ihren Einfluss mit Gewalt zu unterbinden. Glaubensfreiheit war noch völlig unbekannt, Rom vertrat die einzig wahre Lehre und wer sich dagegen stellte, war Häretiker oder schlimmer noch Ketzer und wurde schnell in Serie verbrannt.

Warum war die Belagerung dieses einen Felsen im Südwesten Frankreichs so wichtig, dass der König zeitweise nach Gerüchten bis zu 10.000 Soldaten dafür bereitstellte?

Auch wenn die hohe Zahl vermutlich nur ein hochmittelalterliches Gerücht war, heute von wohl höchstens 1000 ausgegangen wird, ist es doch ein enormer Aufwand für einen Felsen mit maximal 250 Personen.

Dies lag zum einen daran, dass der zuständige Ritter es dem König versprochen hatte, um Vergebung zu erlangen, zum anderen daran, dass der Ort zum Symbol der albigensischen Freiheit geworden war. Katharer nannten sie sich nicht selbst sondern nur ihre Feinde, da diese aber siegten, hat sich ihr Name überliefert.

Der steile, schroffe Felsen war nahezu uneinnehmbar, solange er von außen mit Nahrung versorgt wurde. Der einzig sichere Weg war zusätzlich mit einem Katapult gesichert, dass einen frontalen Angriff zu riskant machte.

Es kam, bis die Albigenser schließlich aufgaben, nach zehn Monaten auch weitgehend ausgehungert, hauptsächlich zu einzelnen verlustreichen Scharmützeln. Viele der als Söldner gedungenen Soldaten aus der Umgebung ließen anfangs auch noch Waren passieren, da sie Freunde oder Verwandte oben hatten oder klammheimlich mit den armen Revoluzzern sympathisierten.

Im Dezember wurde schließlich der Ring der Belagerung enger gezogen, um die Versorgung zu unterbinden. Dann eroberten die katholischen Truppen einen kleinen Stützpunkt am östlichen Rand des Felsens, den sie selbst sicherten und von dem aus sie die Burg beschossen. Einmal versuchten sie sogar einen Sturm auf die Festung, der aber scheiterte und zu hohen Verlusten auf beiden Seiten führte.

Im Februar schließlich kapitulierte der Kommandant der Burg und vereinbarte die Bedingungen der Aufgabe. Danach sollten diejenigen, die bereit waren dem Glauben abzuschwören, freies Geleit bekommen und die übrigen freiwillig auf dem Scheiterhaufen gehen.

Kurz vor der Aufgabe war noch eine Gruppe von drei oder vier Albigensern geflohhen und und sollte angeblich den vorher in einer nahegelegenen Höhle versteckten Schatz retten und sich nach Italien durchschlagen. Ob sie das schafften oder der Schatz immer noch irgendwo versteckt liegt, weiß keiner sicher, hat aber viele Schatzsuche in Okzitanien in die Irre geführt.

Interessant an der Geschichte ist, während wir uns über den IS und seine Grausamkeit zurecht erregen, dass es im christlichen Abendland, dass sich nun vor Flüchtlingen teilweise fürchtet, noch grausamer zuging als heute dort, warum wir unsere Urteile vorsichtig handhaben sollten.

Sicher zeigt sich nur, dass wo Glaube herrscht oft auch Grausamkeit dominiert. A. Auch darum ist es so wichtig, die laizistischen Grundsätze des modernen Europas gerade jetzt zu verteidigen.. DDas Gedenken an die Albigenser und ihre Ermordung auf dem Scheiterhaufen sollte uns eine Mahnung sein, künftig jeden Aberglauben, egal ob er sich christlich,muslimisch, jüdisch oder sonstwie nennt, in der Politik aussen vor zu lassen.

Fraglich sollte daher nicht sein, wie wir den Islamismus stoppen, sondern warum und ob wir ihn überhaupt stoppen müssen. Wenn die Menschen die europäische Freiheit auch dort genießen wollen, dann werde sie diese dort erkämpfen und ihren Aberglauben ablegen. Es dürfte sinnlos sein, gegen den Islam oder seine extremistische Ausformung Kriege zu führen, da gegen Aberglauben nur Vernunft und Aufklärung helfen können, die Zeit brauchen und keine Bomben. Ob wir darum andere fundamentalistische Länder zu Partnern machen dürfen, die wir mit unseren Waffen beliefern, ist eine andere Frage, aus der sich die Konsequenz der Verantwortung für dann Flüchtlinge ergibt.

Solange die Menschen dort noch nicht in Freiheit leben können, ist es geboten, ihnen von hier aus zu helfen. Verteidigen müssen wir nur klar unsere Freiheit und den Laizismus in Europa, der die Basis unseres Erfolges ist.

Es braucht keine neuen Kreuzzüge sondern endlich eine konsequente Politik, die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit steht für Frauen und Männer, damit Europa auch künftig für diese Werte steht, dürfen wir sie nicht aufgeben, wo sie anderswo bedroht sind sondern müssen sie gerade verteidigen.
jens tuengerthal 16.03.2016

Mittwoch, 16. März 2016

Kulturgeschichten 0158

Ide(e)nmord

An den Iden des März, dem 15. März 44 vor Christus wurde der römische Diktator Julius Cäsar beim Besuch im Theater des Pompeius ermordet. Unter der Führung von Brutus und Longinus beteiligen sich rund 60 Personen an der Verschwörung, von denen uns heute 20 namentlich bekannt sind. Der Senat gewährte den Mördern noch am selben Tag Amnestie. Der Mord wurde als Tyrannenmord begrüßt und als Befreiung gefeiert, weil der Senat auf die Rettung der Republik und die Stärkung seiner Macht hoffte ohne den, den sie einst selbst so stark machten.

Der berühmte Militär, der Gallien bis zum Rhein eroberte und manches mehr, wie wir nicht nur aus Asterix wissen, sondern auch aus seinem eigenen Buch, de bello gallico, ein Bestseller seit Jahrtausenden, hatte sich zum Diktator auf Lebenszeit in Rom wählen lassen.

Caesars Name wurde Teil des Titels aller nachfolgenden Herrscher des römischen Kaiserreichs. In der römischen Spätantike und im Byzantinischen Reich bezeichnete der Titel „Caesar“ einen Mitherrscher oder Thronfolger. In den entlehnten Formen Kaiser und Zar wurde der Name später auch zum Titel der Herrscher des Heiligen Römischen, des Österreichischen, des Deutschen, des Bulgarischen, des Serbischen und des Russischen Reiches, griff also weit über sein ursprüngliches Herrschaftsgebiet hinaus.

Gaius Iulius Caesar entstammte dem alten römischen Patriziergeschlecht der Julier, das sich bis auf Iulus, den Sohn des trojanischen Adligen Aeneas, zurückführte, einem Sohn der Göttin Venus, also zumindest so halb göttlichen Ursprungs war. Auf dem Gipfel seiner Macht ließ Caesar darum zu Ehren der Venus einen Tempel errichten, um seine Verbindung zu dieser Göttin hervorzuheben, sich als Diktator zu erheben.

Wo ich gerade von Familie erzähle, Cäsars Schwester ist die Großmutter des späteren Kaiser Augustus oder Octavian, er also sein Großonkel. Aber das verliert sich schnell im Tratsch, zumal es hier um politischen Mord und seine Tolerierung oder Akzeptanz eher geht als um den julianischen Familienreport für Gala oder Bunte. Wichtig ist nur noch der Weg zur Macht und die Person dieses Herrschers, der gern verklärt wurde, warum es zum Mord kam und was er bewirkte.

Ob wir daraus etwas für unsere Zeit lernen können, in der Populisten laut werden und manche wieder Tote riskieren wollen?

So ist wichtig, um das Umfeld zu verstehen, zu wissen, dass Cäsar oberster Priester war bevor er erfolgreicher Feldherr wurde, wie er auch Teil römischer Tradition war. Unklar ist inwieweit Cäsar svhon in die catilinarische Verschwörung verwickelt war, zumindest wehrte er sich anders als Cicero und Cato gegen die Hinrichtung des Catalina.

Zumindest war er früh Konsul und Teil der Republik mit der er um die Macht rang. Sein Ziel war es in Gallien soviel Ruhm zu ertingen, dass der Senat ihm alles verziehe. Das er dabei noch die Belgier als die tapfersten gallischen Stämme bezeichnete, haben ihm die übrigen Gallier nie verziehen und so ist Belgier sein, vielen eine Strafe bis heute.

Der nebenbei noch begangene Völkermord an zwei germanischen Stämmen, bei dem nach Cäsars eigenen Angaben mal eben 480.000 Germanen niedergemetzelt wurden, nachdem sich deren Anführer zur Entschuldigung in seine Hände begeben hatten, geben auch ein Bild des Diktators Cäsar.

Auch Vercingetorix, den großen Führer der Gallier, der ihn noch bei Gergovia schlug, um ihm dann in Alesia zu unterliegen, ließ er hinrichten in Rom obwohl er sich ihm freiwillig ergab und Verhandlungen suchte, die den Sieg erst so leicht machten.

Nach der Niederschlagung eines späteren Aufstandes, ließ er allen Bewohnern der betroffenen Stadt die Hände abhacken, um ein Exempel zu statuieren. Laut Plutatch wurden im gesamten gallischen Krieg über eine Millionen Gallier getötet und ebensoviel versklavt.

Als er schließlich nach vielen Jahren als siegreicher Feldherr wieder gen Rom zog, forderte der Senat ihn auf, seine 10 Armeen aufzulösen, wogegen sich Cäsar wehrte, da Pompeius dies auch nicht täte, mit dem Julius sich gerade über die Vorherrschaft stritt.

Grenze für seine Truppen war der Fluß Rubikon, zwischen der Provinz Gallien und dem römischen Italien gelegen, hinter dem der befriedete und entwaffnete Bereich Roms begann. Cäsar ließ sich von dem Fluss nicht aufhalten, sondern überschritt ihn mit den Zitat gewordenen Worten, alea iacta est, der Würfel ist geworfen.

Pompeius war inzwischen mit einem Teil der republikanischen Senatoren bereits geflohen, weil er keine Chance sah, den Kampf gegen Cäsar zu gewinnen mit seinen wesentlich kleineren und nicht kampferprobten Legionen und zog darum nach Brindisi und verzog sich von da aus nach Griechenland. Da Cäsar gerade keine Flotte hatte, Pompeius, mit dem und Crassus er vor seiner gallischen Zeit noch das Triumvirat gebildet hatte, zu verfolgen, entschloss er sich zunächst dessen 7 Legionen in Spanien zu schlagen, was ihm auch zügig gelang.

Die beiden schlugen sich doch noch direkt, woraufhin Pompeius schwer geschlagen nach Ägypten floh, wohin ihn Cäsar folgte, um dort eine heiße Liebschaft mit der Schwester des Königs Kleopatra zu beginnen, Pompeius war inzwischen bereits von Pharao Ptolemaios XIII. umgebracht worden, der Cäsar den Kopf des Gegners übergab, den der inzwischen milde gestimmte Heerführer zur ordentlichen Bestattung in allen Ehren nach Rom sandte.

Zwischendurch bekriegte er sich noch ein wenig mit Pharao Ptolemaios, der auch Hohepreister und Herrscher in einem war, da Cäsar für seine Geliebte Kleopatra Partei ergriffen hatte und bei diesen Reibereien ging vermutlich das Weltkulturerbe der berühmten Bibliothek von Alexandria in Flammen auf - er war eben eher Militär als Kulturmensch, auch wenn er sich sogar in Liebesgedichten ergangen haben soll, aber er siegte und der Pharao ertrank auf der Flucht im Nil. Kleopatras Machtposition wurde gestärkt undd sie blieb Cäsar nah.

Sein anderer berühmter Spruch, veni vidi, vici, ich kam, sah und siegte, war auf seinen nächsten Feldzug gemünzt, der sich gegen Pharmakes II. von Pontus richtete, der die römischen Provinzen in Kleinasien plünderte und nach nur fünf Tagen geschlagen und vertieben worden war.

Danach schlug er noch Scipio und Cato, der sich nach der Niederlage lieber umbrachte, in Afrika und kolonialisierte Numidien.

Sofort nach dem Erreichen der Alleinherrschaft in Rom begann er damit, den Staat durch Gesetze weitgehend zu reformieren. Zu dieser Zeit hatte er nur eine Diktatur auf zehn Jahre begrenzt vom Senat bekommen, die auf lebenslänglich verlängert wurde nachdem er in Spanien endgültig siegte. Nebenbei entfaltete er noch eine umfangreiche Bautätigkeit von Bibliotheken und anderem mehr, führte den julianischen Kalender ein und legte die Sümpfe trocken.

Seine abschätzigen Äußerungen über die Republik sowie sein Auftritt im alten Königsgewand nach der lebenslangen Ernennung als Diktator nährten den Verdacht, er wolle das Königtum wiedereinführen.

Ob er das wirklich wollte, ist bis heute unter Historikern strittig und beide Seiten haben gute Argumente für sich. Er fand jedenfalls keinen Weg, die Römer und den Senat von der Wiedereinführung der Monarchie zu überzeugen. Darum plante er noch einen Feldzug nach Osten, die Parther zu unterwerfen.

Darum nun zur heute gedachten Tat, welche die Iden des März auch dank Shakespeare zum geflügelten Wort bis heute machten. Was motivierte die Täter, die selbst Cäsar teilweise verwandt oder nah bekannt waren, zu Mördern zu werden, was war geschehen?

Mittlerweile hatte sich im Senat eine große Gruppe gebildet, entschlossen, Cäsar zu töten, um die Anführer Brutus und Longinus, die entschlossen war, Cäsar zu töten, auch wenn sie zuvor zu Cäsars Günstlingen zählten. Sie glaubten nicht mehr, dass Cäsar die Republik nur reformieren und umgestalten wollten, sondern sahen in ihm einen Tyrannen, der sterben musste, um die Freiheit Roms zu retten. Sie verstießen damit zwar gegen andere römische Grundwerte, was sie aber, um der Rettung der Republik wegen, billigend in Kauf nahmen. In der großen Gruppe von Senatoren, die mittlerweile mehr als 80 Personen umfasste, gab es keinen Verräter, der Plan wurde nicht vorher bekannt.

Während einer Senatsssitzung im Theater des Pompeius schritten nun 60 zu Tat und erstachen Cäsar mit 23 Messerstichen. Noch am Morgen hatte Cäsar überlegt, der Sitzung fernzubleiben, da seine Frau in Alpträumen die Katastrophe vorausahnte. Zur Sicherheit besuchte er noch den Augur Spurrina, der ihn mit den Worten, hüte dich vor den Iden des März, seherisch warnte. Daraufhin wurde Brutus zu Cäsar geschickt, um das Scheitern zu verhindern. Er verspottete den Aberglauben und konnte dadurch Cäsar umstimmen.

Vor dem Senat traf er noch seinen Freund und früheren Mitkonsul Marcus Antonius, der von Trebonius abgelenkt wurde. Auch eine vorab überreichte Schriftrolle des Philosphielehrers Artemidoros, mit Details zur Verschwörung, half nichts, er gab sie einem Senatsmitglied, um sie nach der Sitzung zu lesen. Als er dann den Seher Spurinna nochmal vor dem Senatsgebäude traf, stellte er nur abschätzig fest, dass die Iden des März da wären und verspottete ihn geringschätzig, woraufhin dieser erwiderte, da sein sie, aber noch nicht vorbei.

Bei seiner Ermordung soll Cäsar zu seinem Zögling Brutus, dem er lange ein väterlicher Freund war, noch auf griechisch, wie es sich für einen gebildeten Römer gehörte, gesagt haben, auch du mein Sohn Brutus, was aber, angesichts der Schwere seiner Verletzungen, unwahrscheinlich ist.

Cicero, auch ein politischer Gegner Cäsars, der nicht an der Verschwörung beteiligt aber anwesend war, schrieb darüber später an seinen Freund Atticus, dies sei das gerechte Ende eines Tyrannen, ein Tyrannenmord nur.

Die Beerdigung verlief dann hochdramatisch. Antonius, der gerade Konsul war, heizte die Stimmung der Bevölkerung noch auf, indem er verkündete laut Cäsars Testament solle jeder Bürger 300 Sesterzen erhalten und der tobenden Menge das blutige Gewand präsentierte, die schließlich die bereits aufgebahrte Leiche an sich nahm und einen neuen Scheiterhaufen errichtete, um den geliebten Diktator zu würdigen. kaum war er zu Asche geworden, stürmten sie los, um die Mörder zu lynchen. Gaius Cinna, der Volkstribun und Dichter, wurde mit Cornelius Cinna verwechselt, der vorher über den Toten gespottet hatte, wurde vom aufgebrachten Pöbel auf offener Straße erschlagen. Brutus und Cassius, die hofften als Befreier gefeiert zu werden, zogen sich darum erstmal aus Rom zurück.

Die folgenden Bürgerkriegswirren dauerten 14 Jahre bis zum Jahr 30 vor Christus, als schließlich Antonius mit Octavian, der laut Testament Adoptivsohn Cäsars war, und Lepidus ein Triumvirat, dem viele republikanische Senatoren zum Opfer fielen, wie auch Cicero, deren Vermögen eingezogen wurde. In der Schlacht bei Philippi in Griechenland besiegten schließlich Octavian und Antonius die Verschwörer Brutus und Cassius.

Nun schaltete Octavian seine Konkurrenten aus. Zuerst Antonius, der in Äypten weilte und Cäsars Nachfolger als Liebhaber bei Kleopatra geworden war, den er in der Schlacht bei Actium in Griechenland, verbündet mit Agrippa, schlug. Damit war Octavian Alleinherrscher und die Republik faktisch beendet.

Octavian vermied jedoch jeden Anschein, eine Monarchie errichten zu wollen und nannte sich nur bescheiden erster Bürger, der die Republik wiederhestellen wollte. Er folgte dabei dem Konzept des Pompeius und nicht dem seines Adoptivvaters Cäsar, behielt aber immer alle Schalthebel der Macht in seiner Hand. Die Republik starb, aber Rom erlebte, in dieser goldenes Zeitalter genannten Epoche, eine neue Blüte. Cäsar, der bereits zu Lebzeiten als Gott ernannt wurde und darum Divus Iulius hieß, weihte er bescheiden einen Tempel, nannte sich aber nur Gottes Sohn.

Cäsar ist als Schrifsteller, Reformer, wie durch seinen Kalender über die Jahrtausende in Erinnerung geblieben, seine Mörder, verloren, ihren ehrenwerten Absichten zum Trotz, das Spiel um die Macht, sie hatten sich verkalkuliert, was Volkes Meinung betraf, die ihre Gegner geschickt manipulierten, womit die römische Republik unterging, zwar unter Augustus als großer Persönlichkeit noch eine Blüte erlebte, aber infolge in Selbstgefälligkeit aller Monarchen versank und zerfiel.

Warum habe ich diese Geschichte nun wiedererzählt, außer des historischen Datums wegen, mag sich mancher Leser fragen, der bis hierhin kam. Möchte keine fertigen Antworten präsentieren, woher sollte ich sie auch haben, sondern Fragen stellen, die vielleicht für die aktuelle Gefahr sensibilisieren und mit denen ich verdeutlichen möchte, dass der Diskurs im Netz wie auch in den Talkshows und auf der Straße, eine Grenze überschritten hat, die längst gefährlich ist, die nicht zur Demokratie passt und die weiter radikalisiert, statt Aufgaben zu lösen.

Wo stehen wir heute, wenn der politische Diskurs wieder um Morddrohungen bereichert wird und die Kanzlerin und ihr dicker Vize symbolisch gehängt werden sollen?

Was bedeuten die Wahlerfolge einer populistischen Gruppe, die nicht um ihrer Inhalte wegen gewählt wurde, sondern nach allen Umfragen primär um den Inhabern der Macht einen auszuwischen?

Ist ein Seehofer der Königsmörder, der nicht das Abendland retten will, sondern am rechten Rand fischt, um seine Mehrheit zu sichern?

Wie gefährlich ist die Radikalität der Gegner, die einfach die Verfassung außer Kraft setzen wollen für ein vorgestriges, autoritäres System, das teilweise von Rußland finanziell schon unterstützt wird?

Heizt der AfD bewusst die Debatte an, in der er mit der Angst spielt, ohne Antworten zu haben?

Wer verteidigt unsere Demokratie und die Republik in diesem Kampf um Volkes Stimme?

Brutus wollte die Republik und damit die römische Demokratie retten, er wurde dafür zum Mörder am väterlichen Freund, stürzte Rom in einen zu langen Bürgerkrieg - wer in Deutschland das gleiche riskiert, ist ein Feind und könnte so genannt werden. Würde diese Stigmatisierung der Feinde durch die Demokraten, die Republik retten oder weiter spalten?

Wie sähe eine angemessene und gerechte Antwort heute aus?

Wer ist Retter und wer Feind der Demokratie?

Warum glauben Menschen in Krisenzeiten, es gäbe einfache Antworten auf Fragen von höchster Komplexität?

Wieso glauben Menschen in politischen Fragen auch ohne Sachkenntnis mit Überzeugung richtige Antworten geben zu können?

Verhält die Kanzlerin sich eher wie der erste Bürger oder wie ein Tyrann und wie ließe sich das eine oder andere begründen?

Könnte die Hinwendung zum Populismus eine Antwort auf behauptete Alternativlosigkeit der politisch Handelnden sein?

Wie bedroht ist eine Demokratie wirklich, wenn auch in Krisenzeiten noch über 75% demokratisch wählen?

Sollten Demokraten den Diskurs mit allen beenden, die radikalisieren, um den Frieden zu retten?

Vieles lässt sich aus dem alten Rom nicht übertragen, die Mechanismen der Macht aber verändern sich nie und es ist darum gut, auf die zu achten, die einfache Antworten geben und im Kampf um die Macht auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Und so fragt sich am Ende, was tun soll, der Demokratie und Freiheit retten will, als Fragen zu stellen.
jens tuengerthal 15.3.16