Samstag, 31. Oktober 2015

Kulturgeschichten 029

Bußreform

1
Deutschland verkauft die Waffen
Die Menschen aus aller Welt vertreiben
Warum die Sorge um die Vertriebenen
Eher Buße oder Ablass sein könnte

2
Wir sind so reich wie wir es sind
Weil andere so arm geblieben sind
Nur ändert sich nichts wenn wir nur
Ein wenig vom Überschuss abgeben

3
Manche meinen an Reichtum zähle nur
Die Liebe in der Welt alles materielle sei
Vergänglich fraglich nur was in der Natur
Nicht vergänglich ist wenn es lebt

4
Kann also glücklich machen was sich
Nur auf etwas richtet was nicht ist außer
Im Aberglauben derer die ihn teilen
Was nur tut wer auf jenseitiges Glück hofft

5
Nehmen wir die Natur als alles kann wohl
Reichtum glücklich machen so wäre was
Ist wenn wir nicht mehr sind wohl egal
Hauptsache wir sind jetzt glücklich

6
Wo wir mit uns und unserer Natur
Glücklich sind können wir uns wohl
Glücklich nennen komme was wolle
Was immer wir glauben was kommt

7
Was das Glück ausmacht wäre noch
Die große Frage bei der Suche nach
Dem was bleibt solange wir sind denn
Was ist wenn nicht ist eigentlich egal

8
Ist es nur der Aberglaube an ein Danach
Der uns Gutes tun lässt um dann dort
Wo wir nicht mehr sind besser zu leben
Oder hat es auch einen Wert hier

9
Wir wissen wie gut es uns geht dennoch
Sorgen sich viele die denen es nicht so
Gut geht könnten uns von unserm zuviel
Etwas nehmen um nur sein zu können

10
Die Angst um das Vermögen scheint
Heute größer als die Sorge um den
Platz im Himmelreich noch jenseits
Unseres Seins als Perspektive

11
Haben sich die also die sich mehr
Um ihr Vermögen sorgen als um
Das Leben der anderen befreit
Von abergläubischer Hoffnung

12
Ist es ein Glück sein Glück allein
In der Bewahrung des eigenen
Jetzt und künftig zu sehen doch
Verantwortung für andere zu leugnen

13
Mehrt es unser Glück für andere
Verantwortung mit zu übernehmen
Oder ist jeder seines Glückes Schmied
Sind Unglückliche nicht fleißig genug

14
Buße ist in der Religion die Umkehr
Des Menschen zu Gott von dem er
Sich in Sünde entfernt hat welche
Die Religion als Regel vorgibt

15
In der Verwaltung ist Buße die Sanktion
Die rechtlich für eine Verfehlung dem
Täter dieser auferlegt wird egal was
Dieser dabei glaubt oder nicht

16
Luther meinte da Jesus meinte tut Buße
Sollten die Gläubigen ihr ganzes Leben
Buße tun für das was sie taten damit
Dafür sie einst ins Himmelreich eingehen

17
Unklar ist wie wir genießen sollen
Was ist wenn wir es doch büßen
Damit wir aus der Reue darüber
Ins erfundene Himmelreich kommen

18
Logisch bleibt bei dieser Sicht
Das Leben eine einzige Reue
Voller dann Hass auf sich selbst
In Erwartung der dafür Erlösung

19
Die Buße und die Art der Vergebung
Waren das Thema der 95 Thesen
Des Martin Luther in denen er den
Ablaß als Geschäft laut anklagt

20
Ablaß hieß die Chance sich von
Seinen Sünden durch Bezahlung
Eines festgesetzten Betrages dann
Freizukaufen fürs Himmelreich

21
Der Ablaß war ein gutes Geschäft
Machte die Buße zum Verwaltungsakt
Ist fair für alle die haben und sich
Um das Himmelreich sorgen

22
Auf dem Ablaß und seinem Verdienst
Wurde dereinst der Petersdom errichtet
Der steht bis heute noch prächtig
Mitten im vatikanischen Rom

23
So gesehen hat sich der Ablaß gelohnt
Wo er die Sünder vom schlechten Gewissen
Auch noch befreite auch für diese
Was immer ein Gewissen wert ist

24
Das Gewissen ist die geglaubte
Instanz im menschlichen Bewusstsein
Die bestimmt wie wir handeln sollen
Was uns gut oder böse erscheint

25
Ob das Gewissen mehr von inneren
Haltungen oder äußeren Erwartungen
Noch getragen wird die als Normen
Uns begegnen ist unklar noch

26
Ohne Gewissen wäre der Gedanke
Der Buße müßig fraglich nur ob dann
Gewissenlos böse oder nur frei ist
In der Betrachtung schon mehr liegt

27
Die Freiheit ist die Bedingung damit
Gutes oder böses Handeln überhaupt
Zugerechnet werden kann weil wer
Nicht anders kann nicht anders kann

28
Wenn Freiheit erst die Entscheidung
Zwischen gut und böse ermöglicht
Fragt sich ob jede Norm dann nicht
Dies logisch künftig ausschließt

29
Ähnlich argumentiert die Logik
Des kategorischen Imperativs
Der nur das allgemeine Gesetz
Aus freiem Gewissen anerkennt

30
Ein allgemeines Gesetz ist nicht
Normierbar sondern immer dem
Willen des Handelnden untertan
Der alles an seinem Gewissen misst

31
Eine Buße die wert hätte wäre dann
Nur diejenige die sich auf das eigene
Gewissen bezieht da alles übrige
Nur gehorsam nicht frei wäre

32
Warum darum der Ablaß schlechter sei
Als das heutige Bußgeld bleibt unklar
Moralisch wirksam im Sinne einer
Anerkennung der Freiheit ist keines

33
Wer ohne Anerkennung der Freiheit straft
Tut etwas logisch wirkungsloses das
Nur der Erhaltung der Ordnung dient
Die zum wertlosen Wert anstatt wird

34
Wer unter Anerkennung der Freiheit straft
Steht vor einem logischen Dilemma
Auch wenn wir den Gehorsam als Vertrag
Der Bürger untereinander betrachten

35
Ob sich Luther darüber Gedanken machte
Bleibt mehr als fraglich und dennoch ist es
Dringender denn je einen Geltungsgrund
Für Recht zu finden oder es zu vergessen

36
Passte es vielleicht zum deutschen Geist
Wenn sich ein kleiner Mönch laut empört
Das die in Rom Geld gewissenlos noch
Verdienten sich von der Natur entfernten

37
Was unterscheidet Luther den Reformator
Der auch ein ungeheurer Antisemit war
Von den Pegiden unserer Tage die sich
Auch gern lautstark empören

38
Ist der Aufstand gegen Kanzlerin Merkel
Sowie die Lügenpresse nicht auch einer
Der sich gegen die richtet die wollen
Dass alle für die Buße zahlen

39
Wenig erzengeliger Verlegenheitskandidat
Gabriel verkauft Panzer in Krisengebiete
Unterstützt blühenden Waffenhandel mit
Bloß Verzögerungen fürs Parteigewissen

40
Merkel mit doppelt schlechtem Gewissen
Übernimmt konstruktivistisch Verantwortung
Riskiert dafür Widerstand und Schelte
Was nichts tun mutig scheinen lässt

41
Ist die Sorge um die Vertriebenen nur
Die Buße der Pastorentochter die zuvor
Nur das Kopfstreicheln kannte und die
Ihr Land geißelt für ihre Buße

42
Hat der humanistische Weitblick der Kanzlerin
Erkannt was ihr Land braucht und wie es
Zu großer Leistung zu bewegen ist eher
Als engstirnige Gierschlunde östlich

43
Ist die Buße eine Chance des längst
Aussterbenden Landes warum es hier
Kein Thema der Reformation der Buße
Die Luther wollte noch ist

44
Müssen wir Buße tun für den Export
Der Panzer durch unsere Industrie
Oder sollten dies nur die tun die auch
Direkt daran genug verdienen

45
Am Exportüberschuss der unser Land
So reich macht wie es ist verdienen
Alle mit warum auch die Folgen nur
Gerecht von allen getragen werden

46
Luther schickte seine Thesen zunächst
An die Bischöfe von Mainz und Magdeburg
Ließ sie als Antwort ausblieb sodann
Am 31.10.1517 in Umlauf bringen

47
Unklar und relativ egal ist heute ob
Er sie tatsächlich an die Schlosskirche
Zu Wittenberg hämmerte als Provokation
Wie Demonstration mit Litfaßsäule

48
Sicher ist seine Empörung machte sogleich
Die Runde und fand reichlich Zustimmung
Vor allem unter denen die nicht zahlen wollten
Den Manchtanspruch Roms lange bezweifelten

49
So wurde die Reformation zu einer Revolution
Wie in Deutschland so üblich von oben mit der
Billigung der beteiligten Fürsten deren Stellung
Sich deutlich verglichen zu vorher verbesserte

50
Die Päpste der Renaissance haben Großes
In der Kunst bewirkt wie in der Lebenslust
Bei verkündeter Moral und Buße für andere
Lebten sie lustvoll und glücklich mit Macht

51
Es war Zeit für einen Aufstand der Gläubigen
Die eine Einheit von Wort und Tat forderten
Aufräumen wollten im Augiasstall auch mehr
Aber noch ihre Position verbesserten dazu

52
Die Thesen denen am heutigen Reformationstag
Gedacht wird sind nur der Auslöser einer
Damals nötigen Debatte beim Übergang
Vom mittelalterlichen Denken zur Renaissance

53
Sie kreisen in deutscher Manier ums Geld
Tönen von Gerechtigkeit und Gott sowie
Der Freiheit eher indirekt des Gewissens
Gegenüber dem immer noch Gott

54
Der Mönch Dr. Martin Luther gönnte den
Römern nicht ihren Überfluss dank des
Überflüssigen Ablass im Geist noch des
Mittelalters zur Finanzierung der Bauten

55
Rom baute im Stil der Renaissance
Viele dachten so hatten die Schranken
Mittelalterlicher Welten längst überwunden
Als der Mönch sie des Glaubens mahnte

56
Der Revolutionär aus Wittenberg denn
Von Deutschland sprach keiner im Reich
Wandte sich zurück als er seine Revolution
Gegen römische Sitten plante

57
Eine rückwärts gewandte Revolution
Die Freiheit nur im Rahmen erlaubt
Der die Buße erlaubt dem Gewissen
Sucht das Glück im Jenseits noch

58
Während die Renaissance in Italien
Das Individuum entdeckte wie sein
Streben nach Glück wandte sich die
Reformation dem erdachtem Gott zu

59
Auf Unverständnis stieß dies Denken
Die Thesen galten als Provokation
Luther drohten harte Strafen wohl
Hatte er um sein Leben zu fürchten

60
Wie jener Reformator Jan Hus den
Die Römer entgegen aller Versprechen
Auf dem Konstanzer Konzil verbrannten
Weil kein Fürst ihn damals schützte

61
Nicht wie Luther der sich gut stellte
Mit den Herren Fürsten die ihn dann
In der Wartburg beherbergten wo er
Übersetzte und werfen eifrig übte

62
Letzteres mit Tintenfässern an Wände
Gegen den geaberglaubten Teufel
Ob das nun Freiheit oder doch eher
Psychisch auffällig ist hier dahingestellt

63
Passte zu einem Reformator der sich
Als den Freund der Blitz traf erleuchtet
Fühlte zur Reformation die von innen
Erst wollte was zum Bruch führte

64
Wichtiger noch als die 95 Thesen war
Seine Schrift an den christlichen Adel
deutscher Nation von des christlichen
Standes Besserung als Reformationsaufruf

65
Bildung solle allen zugänglich sein
Als Schlüssel zur eigenen Auslegung
Klerus Zölibat und Kirchenstaat sollten
Abgeschafft werden Zinsen beschränkt

66
Er verwarf Papsttum Sakrament wie
Priesterweihe für das allgemeine
Priestertum des NT den sich jede
Gemeinde selbst wählen dürfe

67
In von der babylonischen Gefangenschaft
Der Kirche reduziert er 7 Sakramente auf 3
Taufe Abendmahl und Buße da Jesus Wort
Allein alles verkünde es nicht mehr brauche

68
In von der Freiheit des Christenmenschen
Verkündet er die evangelische Freiheit
Wonach ein Christ nach dem Glauben niemand
Untertan ist durch die Liebe aber jedermann

69
So zeigt sich ein wenn auch ins Jenseits noch
Orientiertes Denken das die Freiheit schätzt
Der Aberglaube will besser werden sich doch
Etwa logischer zumindest begründen

70
Auch wenn spätere Schriften erst noch
Konkretisierten was die Reformation
Sein sollte ist der Aufstand gegen den
Ablaß entscheidend gewesen

71
Es drückt sich darin die Freiheit des
Denkens gegenüber dem Gehorsam
Des nur Untertanen aus wie in dem
Konzept zur freien Gemeinde auch

72
Eine deutsche Revolution die doch
Lieber die guten alten Zeiten wieder
Will statt als solche aufzutreten ist
Bis heute typisch für dieses Land

73
Gut ist es Ungerechtigkeit zu benennen
Aufzustehen gegen den Betrug derer
Die herrschen wo sie nur ausbeuten
Anzuklagen wo Veränderung nötig

74
Ist der Ablaß den ein Bill Gates zahlt
Um sich als Wohltäter feiern zu lassen
Der dieser reichste Mann der Welt
Lieber sein möchte gut oder schlecht

75
Das Bedürfnis wohltätig zu sein ist
Typisch amerikanisch ersetzt das
Fehlende Sozialsystem vollständig
Es resultiert aus Aberglauben

76
Schwer ist es zu entscheiden doch
Ob es moralischer ist wenn die
Menschen einander helfen oder
Der Staat es anstatt tut dafür

77
Wo der Staat hilft lässt er sich
Dies Sozialsystem teuer bezahlen
Zwangsweise wird die Güte zentral
Als Anspruch dann verwaltet

78
Es geht im Sozialstaat nicht um Buße
Oder gar Gnade sondern um Rechte
Für deren Einhaltung der Staat sorgt
Was früher die Gnade als Buße tat

79
Ist die freiwillige Gabe als Spende
Besser oder die steuerlich immer
Erzwungene zur Erhaltung eines
Systems für alle Gleichen

80
Auf welche Moral baut der Staat
Der so hoch besteuert dass er damit
Das System finanziert aber keine
Moralische Haltung damit fördert

81
Ist die Leistung aus Buße noch
Die eines mündigen Bürgers oder
Gehorsam gegenüber dem
Aberglauben noch immer

82
Bräuchte die Buße 498 Jahre nach
Luthers Aufstand gegen den Ablaß
Eine neue Reform damit Europa
Seinen Weg zur Freiheit findet

83
Es geht heute nicht darum Gutes
Noch zu tun sondern Rechte eben
Wahrzunehmen wie sie uns dann
Gerecht zustehen mehr nicht

84
Mit welchem Gewissen ich meine
Steuern zahle ist dem Staat egal
Mag ich es auch verfluchen solange
Wie ich es tue bin ich frei

85
Wer nicht zahlt dem wird eine Buße
Auferlegt die bis zur Haft geht auch
Wenn dies selten den Verlust noch
Irgend wieder eintreibt

86
Die Sanktionen gegen Steuersünder
Kosten mehr als sie einbringen da
Wer viel hinterziehen kann an seinem
Posten mehr leistet als im Knast

87
Die rechtliche Buße dort dient eher
Als Abschreckung um die Bürger
Zur Zahlungsmoral zu erziehen die
So sanktioniert moralisch wertlos ist

88
So neu am Abend vor Allerheiligen
Dem versüßten Reformationstag
Über Buße nachzudenken wie den
Wert staatlicher Sanktion tut gut

89
Die Geister als die Kinder heute
Um die Häuser schleichen um sich
An vorher mehrwertbesteuerten
Süßigkeiten zu bereichern bleiben

90
Ihnen obliegt es irgendwann unssere
Zukunft zu gestalten in der es mehr
Darum gehen sollte gut zu handeln
Aus Gewissen mehr als aus Furcht

91
Auch Luther ging es noch zuerst um
Sanktionen für das Gewissen als er
Die katholische Verschwendung dort
Anklagte die uns den Petersdom gab

92
Wenn das Gewissen eines sein soll
Muss es frei sein von Freiheit ausgehen
Was diese beschränkt schließt jedes
Moralische Handeln logisch aus

93
Buße tut nur wer sein Tun hinterfragt
Wer alternativlos handelt folgt Zwang
Normen befolgen müssen ist unfrei
Die rechtliche Buße ist also unsinnig

94
Wer Buße tut um des Glaubens willen
Ist immerhin so frei zu glauben oder nicht
Wo es als notwendig gesehen wird
Ist es moralisch völlig wertlos

95
Die Buße bezahlen mit Ablaß ist nicht
Weniger unmoralisch als jede Sanktion
Wer das Gewissen achtet lässt es frei
Ob das funktioniert hängt an der Haltung
jens tuengerthal 31.10.15



Freitag, 30. Oktober 2015

Vorlust

Vor der Lust weißt du nichts
Bist nur erwartungsfroh auf
Was immer kommt auch wo
Du aus Erfahrung lang weißt
Es wird schon werden weil
Die Natur natürlich einfach ist
Wir tun wonach uns miteinander
Dann auch ist weißt du doch
Nichts und freust dich was wird
Wie die Lust langsam wächst
Weil das schönste Vorspiel
Immer noch im Kopf stattfindet
jens tuengerthal 30.10.15

Kulturgeschichten 028

Erbkriege

Eigentum endet mit dem Tod
Dann bekommen es die Erben
Nachdem der Staat noch die Hand
Über dem was blieb aufhielt

Erbe ist uns nah und fern zugleich
Stammt von unseren Ahnen doch
Taten wir wenig dafür als zu sein
Verteidigen wir es doch zu gern

So streiten und bekriegen sich die
Menschen seit Jahrtausenden über
Ihr Erbe sei es real oder kulturell mehr
Geistig als irgendwie Verwurzelung

Familien zerfallen und zerstreiten sich
Über das was übrig blieb als sei
Die Habe was verbindet nicht das
Blut erst Gemeinschaft stiftete

Wir nennen es gern auch Hab und Gut
Was uns gut leben lässt besonders wo
Wir nichts dafür tun müssen als zu sein
Darum sind Habseligkeiten uns wichtig

Nichts davon bleibt sowenig wie irgend
Etwas von uns je warum wir uns besser
Weniger Gedanken darüber machten
Als zu genießen was Sein sein kann

Schauen wir auf die Konflikte der Welt
Geht es seltenst um Ideale sondern
Meist schlicht um Macht wie den dabei
Angehäuften Wohlstand zu wahren

IS dagegen als religiöse Fanatiker
Kämpfen noch für hehre Ziele auch
Wenn diese so idiotisch sind wie ihr
Islamischer Aberglauben sonst auch

Sind diese fanatischen Spinner nun die
Wahrer des Erbes des Propheten weil
Sie ihn wörtlich nehmen noch heute
Nach über 1000 Jahren nichts lernten

Sind Orthodoxe die Hüter der Wahrheit
Oder eben nur fanatische Spinner die
Ihren persönlichen privaten Aberglauben
Mit der Wahrheit aller verwechseln

Die Geschichte kennt viele Beispiele
Für die Kämpfe infolde des Aberglauben
Der anderen aufgedrängt werden sollte
Mit dem Schwert durchgesetzt wurde

Die Kreuzzüge sind ein Beispiel dafür
Wie verlogen Machtinteressen mit dem
Je Aberglauben verknüpft wurde um die
Beteiligten zu Fanatikern zu machen

Am 30. Oktober 1270 endete beim 7.
Kreuzzug die Belagerung von Tunis
Nach der Einigung von Karl von Anjou
Mit Sultan Baibars über Handelsfreiheit

Heute verhandeln wir trotz aller Proteste
Über den stritigen Freihandel doch noch
Etwas friedlicher sehen wir von den
Stellvertreterkriegen der USA ab

Auch um den wahren Glauben oder doch
Die Herrschaft um die Geister der Untertanen
Ging es auch bei der Belagerung von
La Rochelle das am 28.10.1628 kapitulierte

Kardinal Richelieu und Ludwig XIII. über die wir
Hier jüngst schon berichteten zogen ein um die
Festung schleifen zu lassen womit der letzte
Rückzug der Hugenotten dahin war

Dessen Sohn wiederum Ludwig XIV. dann
Der Enkel des großen Henry IV. hob dessen
Edikt der Toleranz von Nantes wieder auf
Die Vertreibung der Hugenotten zu realisieren

Das schon Henrys Sohn nach dem Tod des
Vaters gegen dessen Glaubensbrüder
An der Seite eines Kardinals in den Krieg zog
War eine Sünde gegen das väterliche Erbe

Henry stand für Toleranz und Miteinander
Im sexuellen wie im Aberglauben wohl
Ließ zwar Paris eine Messe wert sein
Kümmerte sich nicht viel um Aberglaube sonst

Ludwig beginnt den Absolutismus den dann
Sein Sohn Ludwig XIV. zur Vollendung bringt
Mit Versaille und dem Zentralismus gerade
Um den der sagte der Staat bin ich

Dieser Staat brauchte nur eine Religion
Sah sich als heiliges Frankreich das die
Macht der Könige von Gottes Gnaden
Noch immer begründete als wäre es so

Die Spaltung der Religion in verschiedene
Weltanschauungsgemeinschaften zeigte
Wie relativ wahr der je Aberglaube ist
Relativierte damit die königliche Macht

Darum wehrte sich Karl V. noch laut gegen
Luther der seine Herrschaft also infrage
Stellte mit seiner Reformation des einzig
Wahren Glaubens der aus Rom kam

Auch wenn die Vernunft anderes lehrte
Blieb die Macht wo sie konsequent war
Beim einen Glauben der sie begründete
Kämpfte viele Jahre bis zum Frieden

Frankreich gab sich heilig gern lange
Aber kämpfte zugleich mit den auch
Protestanten im Bunde später gegen
Habsburg und das Heilige Römische Reich

Bevor Ludwig XIV. den Krieg im Osten
Wieder führte um vermeintliches Erbe
Musste sein Vater noch den eigenen
Bruder im Aufstand besiegen

Als Folge dieses Aufstandes wird am
30.10.1632 Henry II. de Monmontrency
Hingerichtet der im Languedoch gemeinsam
Mit Gaston dem Bruder beim Adel zündelte

Es ging gegen Richelieu der Frankreich
Machtbewusst für Ludwig regierte damit
Sich die Verwandten zu Feinden machte
Gegner des Aufstands von Toulouse war

Die so bestätigte Macht der Ludwige dessen
Sohn 56 Jahre später noch in Ruhe regiert
Zeigte sich im pfälzischen Erbfolgekrieg
Wo am 30.10.1688 Philippsburg kapitulierte

Die Belagerung hatte seit 27. September
Bereits gedauert geführt vom Marschall
Vauban einem der erfahrensten dabei
Überhaupt seiner Zeit wohl

Die Franzosen waren zigfach überlegen
An Ausrüstung Erfahrung wie Truppenstärke
Als sie nach massivem Beschuss stürmten
Gaben die kaiserlichen Verteidiger auf

Dem waren 32 Tage Belagerung vorausgegangen
Dennoch fanden sich noch riesige Vorräte
Die den Franzosen im weiteren halfen
Während die kaiserlichen freien Abzug erhielten

Der pfälzische Erbfolgekrieg war ein von
Ludwig XIV. provozierter Angriff mit dem
Ziel der Anerkennung seiner Reunionspolitik
Die der Ausdehnung Frankreichs diente

Sie berief sich auf den westfälischen Frieden
War tatsächlich nur expansive Politik mit der
Ludwig den Einfluss im Reich sichern wollte
Der 1648 begrenzt geregelt worden war

Der Kaiser war zu dieser Zeit just enorm
Mit den Türken vor Wien beschäftigt
Hatte zumindest wenig Heer im Westen
Zur Verteidigung gegen Ludwig frei

Ludwig verteidigte offiziell in der Kurpfalz
Die Erbansprüche seines Bruders Philipp
Des unwesentlichen Gatten der berühmten
Liselotte von der Pfalz die uns berichtete

In ihren Erinnerungen und Briefen noch
Mit deftigen Worten das Leben am Hof
Den Heidelbergern beschrieb war also
Der vorgeschobene Grund des Krieges

Nicht ganz so dramatisch wie es noch
Bei den Griechen die schöne Helena
War doch ausreichend nah für sehr
Dramatische Folgen für ihre Heimat

Was wäre die Heidelberger Romantik
Geworden ohne jene Ruine auf dem
Schloßberg was wäre so schön noch
Wiederaufgebaut geblieben heute

Liselotte ist also die Großmutter
Der späteren Romantik infolger der
Machtgier ihres Schwagers Ludwig
Sprachlich sind die Briefe ein Schatz

Neben dieser fernen Betrachtung brachte
Der Krieg für die Kurpfälzer zunächst
Nur Tod und Zerstörung mit sich es kam
Zu keiner Schlacht nur breiter Verwüstung

Heidelberg Mannheim Worms Speyer
Wurden verwüstet nur aus strategischen
Gründen besserer Verhandlungen ohne
Damit ein Kriegsziel zu verfolgen

Die vielen berühmten Pfälzer Burgruinen
Wurden erst da solche da bis dahin noch
Weitgehend erhalten geblieben fielen sie
Der Zerstörungswut Ludwigs zum Opfer

Diese Wut konnte strategisch noch teils
Verklärt werden wenn auch kaum je
Glaubwürdig und so wandte sich die
Wut der Bevölkerung gegen Frankreich

Die Solidarität im Reich und unter den
Gegnern Frankreichs dort auch mit den
Niederlanden ließen dass unbesiegbare
Frankreich sich mühsam nur retten

Am Ende hatte keiner viel von dem Krieg
Das Reich hatte nochmal Solidarität sich
Bewiesen Frankreich nicht zuviel verloren
Wie alle Kriege im Ergebnis entbehrlich

Vielleicht ist dies das wichtigste aus den
Kulturgeschichten des heutigen Tages
Wie die Historie zeigt was auch immer
Gerade zum Krieg führt lohnt nie

Es wird soviel Kultur wie Menschen nur
Unnötig wieder geopfert im großen Spiel
Vertriebene suchen eine neue Heimat
Damit Waffen genutzt werden können

Der Krieg lohnt sich nie er trifft immer
Die Falschen doch was wäre heute
Die Kurpfalz ohne Schlossruine wie
Gäbe es keine Burgruinen in der Pfalz

Die Ruinen ziehen Millionen Touristen an
Heute romantisch verklärt weil keiner
Mehr weiß welch billige Gründe der
Einfach nur Gier hier sichtbar sind

Vielleicht gilt es das für Syrien noch
Eines Tages zu hoffen wenn alle dort
Diktatoren gestürzt und Frieden mehr
Ans Geschäft denkt als an Glauben

Das Ziel des Kaisers dort auch gleich
Die spanische Erbfolge mit zu klären
Ergab sich nicht dafür daraus gleich
Der nächste spanische Erbfolgekrieg

Kriege lösen und klären nichts sowenig
Wie Tote je Sieger sind sondern immer
Einfach nur nicht mehr da ohne dies je
Bewerten zu müssen es hat keinen
jens tuengerthal 30.10.15



Kulturgeschichten 027

Liebhabergold

Welche Rolle Gefühle in der Politik
Spielen können sehen wir negativ
Bei der Angst die Rassisten streuen
Wie positiv an Merkels Entwicklung

Von vielen ihrer Untertanen mißachtet
Von den dümmsten unter ihnen noch
Besonders und lautstark entwickelte
Sich die graue Maus zur Königin

Oft schon berichtet steht ein Bild von
Zarin Katharina der Großen auf ihrem
Schreibtisch sieht sich die Kanzlerin
In der Tradition der großen Aufklärerin

Eine Naturwissenschaftlerin die noch
Unter der SED Diktatur aufgewachsen
Nimmt sich eine absolutistische aber
Aufgeklärte Fürstin zum Vorbild

Jene Katharina die zu Kinderzeiten
Beste Freundin von Heinrich war dem
Kleinen Bruder vom großen Friedrich
Der in Rheinsberg frauenlos hauste

200 Jahre bevor Tucholsky dort sein
Bilderbuch für Verliebte spielen lässt
Hatte Friedrich dort mit Voltaire schon
Den Atheismus in sich vorgedacht

Warum dies hier wichtig ist und nicht
Nur ein literarischer Schnörkel des
Manchmal barocken Autors ergibt sich
Beim lesen aus dem folgenden Text

Gute Liebhaber sind Gold wert
Je nach Geschlecht und Neigung
Leidet wer sie verliert körpelich
Natürlich auch es fehlt ja was

Manche fürchten das Glück
Der anderen mehr als eigenes
Genießen zu können sind darum
Mißgüstiger als ihnen gut tut

Es soll auch rational abwägende
In Fragen der Liebe geben doch
Kenne ich mich da nicht aus da
Wenn ich mit ganzem Herz da bin

Elizabeth I. von England war eine
Kluge Frau die wohl abwog nie
Zu heiraten um frei als Königin
Für ihr Leben noch zu bleiben

Dennoch war sie eine Rothaarige
Eine leidenschaftlich liebende Frau
Voller Lust und Gefühl die auch
Ihre Geliebten manchmal vernichtete

Zum Glück Englands lebte sie lang
Wird ihre Zeit als goldenes Zeitalter
Gern romantisch wie im Film verklärt
Ist ihr rotes Haar Teil der Legende um sie

Eine starke wohl auch leidenschaftliche
Königin die mutig alleine entschied wo
Nötig aber auch abwog so lange als noch
Möglich wie bei ihrer Kusine Maria

Die als Maria Stuart bekannte Dame
Ließ sie dann doch hinrichten weil ihr
Nach allem nichts übrig blieb insofern
Die Schottin immer ihren Thron wollte

Maria war bereit Elisabeth um der Macht
Willen zu töten und so musste sie sich
Wehren und sie verurteilen lassen
Auch wenn sie es lieber verweigert hätte

Den hatte jene Elizabeth vom Vater
Heinrich VIII. geerbt nachdem noch
Zuvor ihre Schwester die später eher
Als blutige Mary bekannte Königin starb

Diese stammte noch aus erster Ehe
Von der Mutter her Spanierin eben eine
Tochter von Ferdinand und Isabella
Die Kolumbus losschickten 1492

Damit war diese Gattin eine Tante
Von Karl V der gerade Rom noch
Nebenbei einsacken ließ als sich
Heinrich von ihr scheiden ließ

Diese Scheidung hatte zur Gründung
Der anglikanischen Kirche geführt und
Damit Abspaltung von Rom da der Papst
Karl V. nicht noch provozieren wollte

Er gestattete die Scheidung der Ehe nicht
Für die er einen Dispens zuvor gegeben
Da Katharina schon mit Heinrichs Bruder
Vorher verheiratet gewesen ohne Vollzug

Heinrich vollzog die Scheidung dann selbst
Nach anglikanischem Recht gründete dazu
Eine Kirche um Anne Boleyn zu heiraten
Die Kammerzofe der Königin war

So war Elizabeth I. Tochter zwar eine
Mütterlicherseits standesgemäßen Partie
Aber ohne römisch anerkannte Ehe für die
Katholische Welt ein Bastard was wichtig ist

Wichtig um den Geist der Zeit zu verstehen
Wie die Behandlung ihres Liebhabers nach
Ihrem Tod durch den Sohn von Maria Stuart
Der als ihr Erbe König Jakob I. dann wurde

Zuvor hatte ihn Elizabeth selbst schon
In den Tower werfen lassen nachdem
Dieser Empörling es gewagt hatte doch
Zu heiraten noch dazu ihre Lady of chamber

Es war Sir Walter Raleigh der Liebling
Der Königin die den Seefahrer Entdecker
Soldat Politiker Dichter und Schriftsteller
Förderte und als Günstling am Hof hielt

Als junger Mann war er mit seinem Bruder
Nach Frankreich gezogen um an der Seite
Von Admiral Coligny dem Marschall von
Henry IV für die Hugenotten zu kämpfen

Nach 5 Jahren in Frankreich verdingte er
Sich als Pirat mit Fahrten gen Westindien
Der Versuch danach nach Nordamerika
Zu segeln um dort zu siedeln scheiterte

Wieder mit seinem Halbbruder ging er
Darauf nach Irland um dort bei der
Unterwerfung des Landes zu helfen
Als Kommandant einer Kompanie

Durch seine Verdienste dort gewann er
Die Aufmerksamkeit von Elisabeth die ihn
An den Hof holte und zum Ritter schlug
Und alsbald zum Admiral ernannte

Als enger Berater der Königin wurde er
Mit Handelsprivilegien ausgestattet bald
Zum mächtigsten Mann in England
Plante weiter Kolonien in Übersee

Seine ersten Siedlungen dort scheiterten
In England jedoch wurde er nun wieder
Kommandeur der königlichen Leibwache
Erwarb Land für Siedlungen in Irland

Ob er am erfolgreichen Kampf gegen die
Armada beteiligt war ist nicht zu belegen
Vermutlich schützte Elisabeth ihren noch
Liebling vor dieser Gefahr

Nicht beschützen konnte sie ihn dann
Vor der Liebe zu ihrer Lady of the chamber
Er verliebte sich in Lady Elizabeth heiratete
Diese und fiel bei der Königin in Ungnade

Nach der Verbannung von Hof und den
Monaten der Haft gründete er die
School of night eine Gruppe von Männern
Gewidmet Philosophie und Wissenschaft

Die Bezeichnung wurde erst später
Von einem Forscher gewählt der damit
Auf ein Zitat von Shakespeare anspielte
Egal wie aktuell sie noch ist trifft sie gut

Der Vorwurf des Atheismus gegen Raleigh
War lebensgefährlich und stand dem
Hochverrat gleich für den Todesstrafe
Noch immer galt das Mittel gegen Feinde

Er hatte Feinde und war ein Freigeist der
Philosophisch weit über die Schranken
Seiner Zeit hinaus dachte neugierig war
Beschränkten Geistern ein ewiger Graus

Um 1595 führte es ihn wieder mit einer
Expedition nach Amerika diesmal den
Orinoco hinauf das sagenhafte Goldland
El Dorado zu finden was aber nichts wurde

Zumindest publizierte er einen großen
Reisebericht von der Expedition sodann
Brachte ihm die Expedition zur Eroberung
Von Cadiz wieder die Gnade der Königin

Er wurde bald wieder Parlamentsmitglied
Sowie Gouverneur der Insel Jersey für
3 Jahre bis zu Elizabeths Tod dann fiel er
Bei Jakob I. wieder in Ungnade

Wegen Konspiration mit Spanien wurde er
Nun zum Tode verurteilt das Urteil jedoch
In lebenslange Kerkerhaft noch verwandelt
Da Jakob nun Frieden mit Spanien suchte

In den folgenden 13 Jahren Haft schrieb er
Seine History of the World kaum entlassen
Brach er wieder nach Südamerika auf um
Diesmal Gold in Guayana zu finden

Dort verlor er im Kampf gegen Spanien
Noch seinen Sohn und wurde kaum wieder
Nach England zurückgekehrt erneut diesmal
Auf Betreiben Spaniens zum Tode verurteilt

Am 29.10. 1618 wird er im Auftrag von
Jakob I aufgrund eines 15 Jahre alten
Todesurteils hingerichtet noch bevor ihm
Der Kopf abgeschlagen wurde sagte er

“Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.”

Aufstieg und Fall eines Genies der aber
Der Macht auch persönlich zu nah war
Um mit Vernunft noch rechnen zu können
Als Geliebter der verstorbenen Königin

Was sie ihm verzieh wird ihr der Sohn
Der Maria Stuart nicht verzeihen
Es kommt nicht immer auf die
Persönliche Qualität nur an

Macht wo sie nicht institutionell
Streng beschränkt wird führt zu
Korruption und Mißbrauch darum
Gut wie formell die Kanzlerin regiert

Weniger Gefühl und Leidenschaft
Tut der Politik in Krisenzeiten gut
Zuviel davon gefährdet noch die
Besten Köpfe auch unverdient

Würden die gefährlichen Politiker
Die gerne mit dem Gefühl jetzt
Spielen Angst wie Neid nutzen
Vernünftiger reden lösten wir mehr
jens tuengerthal 29.10.15



Donnerstag, 29. Oktober 2015

Herbstlusttraum

Während es draussen kühler wird wächst
Die Sehnsucht nach Wärme innen
Möchte dich ganz nah fühlen um dich
Mit mir zu füllen statt nur zu träumen
Von sehnsüchtiger Erinnerung getragen
Was wir tun könnten wären wir nicht nur
Für uns und blieben uns mehr als Träume
In gelebter Wirklichkeit irgenwann doch
Noch sind nur die Bilder im Kopf wie
Der Griff zu sich anstatt zumindest
In Gedanken beieinander noch stirbt
Auch im Herbst die Hoffnung zuletzt
Ihren kleinen Tod mit sich
jens tuengerthal 29.10.15

Herbstseiten

Umgeblättert
Abgeblättert
Entblättert
Seite für Seite
Im rauschenden Laub
Sichtbar gemacht
Möchte ich dich
Ganz lesen
jens tuengerthal 29.10.15

Kulturgeschichten 026

Skandalworte

Wenn einer was falsches sagt
Haben wir schnell einen Skandal
Zumindest wenn er selbst von
Irgendeiner Bedeutung noch ist

Die Pegiden etwa reden ständig
Rassistischen Unsinn und Lügen
Die ihr Umfeld noch munter in den
Sozialen Netzwerken verbreitet

Die Lügenpresse ist so ein Wort
Derer die sich von Putins Presse
Über die Zustände im Land gern
Informieren ohne irgend Ahnung

Da Medien Meinung noch machen
Müssen wir uns über das Ergebnis
Nicht weiter wundern noch das die
Menschen mit Galgen laufen lässt

Auch beim Sommermärchen 2006
Erleben wir just wieder eine Woge
Gegenseitiger Beschuldigungen
Von Lüge bis schwarzer Kasse

Ob sich der bekannt humorlose
Netzer anwaltlich empört oder dann
Der heutige früher Kaiser Beckenbauer
Den Kotau macht irgendwie es stinkt

Einer lügt oder die anderen alle
Miteinander und fast abgesprochen
Lügen oder geben sich dümmer als
Sie in ihrer Position sein dürften

Mit oberster Großmäuligkeit kennt
Deutschland sich historisch gut aus
Nicht nur aus den 12 Jahren des
Möchtegern 1000jährigen Reiches

Ein großartig peinliches Großmaul
War auch der letzte Kaiser noch
Aus dem Hause Preußen eigentlich
Also schwäbisch Hohenzollern noch

Zum Skandal wurde seine bekannte
Geschwätzigkeit am 28. Oktonber 1908
Als er im Gespräch mit einem britischen
Oberst über die Stränge schlug

Er maßte sich bezüglich des Burenkrieges
Wie seiner Position zu England soviel an
Dass Diplomaten viel zu tun hatten diesen
Skandal wieder auszubügeln noch

Da Wilhelm seit seiner berüchtigten
Hunnenrede und kleinerer Skandale
Bereits berüchtigt war ließ er jede
Rede oder jedes Interview gegenlesen

Auch dieses war ordnungsgemäß
An Kanzler Bülow gesandt der jedoch
Zufällig gerade auf Norderney weilte
Von wo aus er es zurücksandte

Angeblich ungelesen wogegen jedoch
Nach neuester Forschung manches
Wohl spricht warum ihm zugerechnet
Wurde das auch sein Stellvertreter abweste

Der Stellvertreter des Stellvertreters
Schließlich genehmigte ehrfürchtig
Die unmöglichen Worte des Kaisers
Unklar ob in Kenntnis der Tragweite

Eigentlich hat der Kaiser es wieder
In seinem persönlichen Regiment
Wohl gut gemeint aber schlecht doch
Gemacht die Folgen nicht sehend

Er ergriff nur undiplomatisch wie
Zugleich etwas großmäulig Partei
Für seine Verwandten in England
Sich überschätzend eitel dabei

Es lief leider anders als geplant
Kostete von Bülow den Reichskanzler
Seinen Posten der jedoch noch weiter
Gut versorgt als Fürst blieb

Jenseits des diplomatischen war es
Ein inszeniert provozierter Skandal
Mit dem Wilhelm vorgeführt werden sollte
Als der tumbe Tor als der er vielen galt

Alle Parteien waren sich einig in der
Verurteilung der Worte Wilhelms wenig
Jedoch sprachen sie vom Versagen
Noch der besten Kontrolle durch Bülow

Danach hielt sich Kaiser Wilhelm II.
Weitgehend zurück und die Kabinette
Bekamen wieder mehr Macht so entstand
Die Macht der Ministerien die regieren

Das persönliche Regiment des Kaisers
Hatte in der Blamage geendet die dann
Der Enkel Queen Victorias nur durch
Einladung Vetter Edwards abbog

Seehofer der gern noch das persönliche
Regiment in Bayern führt bräuchte auch
Einen solchen ministerialen Maulkorb
Um sich weniger oft zu blamieren

Daran fehlt es wie an einem für manche
Funktionäre im Fußball die sich nun wohl
Um Kopf und Kragen reden werden
Wie jüngst ein Schreiberling bei Pegida

Auch Demokratie schützt nicht vor
Dummheit sie schafft nur die Illusion
Das Auswahlverfahren sei gerechter
Wählte die eben Besten dafür aus

Bayern und DFB beweisen just es geht
Auch ohne eine Ahnung von etwas oder
Den Hauch einer Perspektive noch
Solange laut genug gedroht wird
jens tuengerthal 28.10.15

Kulturgeschichten 025

BärlinCölln

Am 28.10. hat Berlin Geburtstag
Hier wurde Cölln das Städtchen
Auf der heute Museumsinsel erstmals
Im Jahre 1237 urkundlich erwähnt

Also hat eigentlich Cölln Geburtstag
Das echte Köln ist viel viel älter
Von Berlin war noch lange nicht die
Rede und heute heißt es Mitte

Preußisch bescheiden wird da nicht
Viel Wind drum jemacht erst mitten
Inner Nacht wenn hier der Tag beginnt
Überhaupt drüber jesprochen

Ach je, jesterns war ja Geburtstach
Nu isset och vorbei war ja och nix
Nur 778 Jahr da lachen die drüben
Also reden wir nicht länger davon

Trinken wir noch einen auf die Olle
Janz schön jroß jeworden die Kleene
Na wird schon is ja bunt jenuch hier
Bei 800 jibts ne Party sonst nix
jens tuengerthal 28.10.15

Kulturgeschichten 024

Freiheitslohn

Während deutsche Freiheit noch jüngst
Am Hindukusch verteidigt werden sollte
Mit bescheidenem Erfolg wie bekannt
Fühlen sich manche von Osten bedroht

So soll die NATO gegen Russland sich
Rüsten um Putin Grenzen zu zeigen wie
Einst den Sowjets im Kalten Kriege noch
Als wäre je ein Krieg dort gewonnen worden

Solidarisierten sich nicht nationale Kräfte
Mit dem Kremlherrn wie immer närrische
Pegiden die durchsichtige Strategie der
USA wäre nur noch zu verspotten

Lächerlicher macht sich nur noch einer
Seehofer der bayerische Landesfürst
Probt mal wieder den Aufstand gegen
Gegen die Mutter Theresa des Asyls

Setzte in deutscher Tradition Ultimaten
Bis Allerheiligen dem nur in Bayern noch
Wenn überhaupt gedacht wird ohne eine
Alternative oder Lösung parat zu haben

Möchte Obergrenzen die es nicht gibt
Vorm Bundesverfassungsgericht dann
Einklagen droht gar seine Minister aus
Der Bundesregierung zurückzuziehen

Während manche noch hoffen dies möge
Wahr werden ahnen andere es wird wohl
Enden wie Maut und Herdprämie vor dem
Bundesverfassungsgericht klar gescheitert

Mit viel heißer Luft verteidigt hier einer
Was er für bayerische Freiheit hält nur
Um sich erneut zu blamieren denn alle
Wissen das auf Ultimaten nichts folgt

Anders war es bei den Friesen die stolz
Ihre Freiheit noch von Karl dem Großen
Herleiten auch wenn dies wohl Gerücht
Da Karl der Dicke sie 855 erst gab

Doch sind es also wie auch immer
Bald 1200 Jahre Friesische Freiheit
Die sie auch untereinander immer
Wieder tapfer verteidigten noch

Das stolze Küstenvolk war einst
Schon Karls des Großen Großvater
Karl Martell gegen die Mauren noch
Wir berichteten davon zu Hilfe geeilt

Die Friesische Freiheit von wann
Auch immer besagte dass diese
Keinen Herren über sich dulden
Müssten als den Kaiser je

Das sie heute nominell Niedersachsen
Wurden haben sie hingenommen ohne
Etwas am Bewusstsein ihrer Freiheit
Wie ihres Stolzes je zu ändern

Die Legende besagte die Friesen
Hätten zu Rom für ihren Kaiser einst
Die Römer besiegt und so erst das
Heilige Römische Reich begründet

Auch insofern hatten die sonst eher
Schlickrutscher und Schweigsamen
Hanniball auch ohne Elefanten etwas
Voraus und den Bayern ohnehin

Verneigt sich doch der wilde Stamm
Nördlich der Alpem immer noch
Mehrheitlich gen Rom ist also wohl
Mehr abergläubisch als Freistaat

Bei der Schlacht auf den wilden Feldern
Aber am 28. 0ktober 1427 kämpften sie
Untereinander um die Herrschaft über
Ihr freies Friesland gegen die tom Brook

Focko Ukena verbunden mit zahlreichen
Ostfriesischen Häuptlingen und dem
Bischof von Münster schlugen zwischen
Oldenborg und Marienhafe Ocko II.

Damit waren die tom Brook endgültig
Besiegt und Ocko kam in Lee in Haft
Friesland blieb frei und auch Focko
Ergriff nur kurz die Herrschaft dort

Dann wurde er von den Bauern
Denen er die Freiheit versprach
Im Bund der sieben Ostfrieslande
Wieder vertrieben gen Münster

Wer Freiheit nur verspricht um
Herrschaft zu erlangen ohne sie
Doch zu gewähren wird als nur
Großmaul schändlich vertrieben

Fragt sich ob die Bayern so frei
Wie die Friesen sein werden wenn
Es um ihre Freiheit geht und sie
Den großmäuligen Horst vertreiben

Die Mutter Theresa der Vertriebenen
Wird es in Ruhe aussitzen weiß sie
Doch lange schon durchsetzen kann
Der großmäulige Bayer nichts

Er hat Österreich und Berlin da einig
Gegen sich womit wohl Hopfen und Malz
Verloren sind jeder Denkende nur den
Kopf schütteln kann darob noch

Ungewiss einzig ob die Bayern es merken
Oder im Freistaat der Häuptling von der
CSU machen kann was er will ohne je
Die Mehrheit noch zu verlieren

Landesfürsten die nur versprechen
Großmäulig sich überall aufführen
Wurden in Friesland einst vertrieben
Warten wir wie frei die Bayern sind
jens tuengerthal 28.10.15