Freitag, 16. Oktober 2015
Kulturgeschichten 010
Während Snowden überlegt wie er
Sich der Anklage als Landesverräter
Stellen soll um heimzukehren in die
USA deren Treiben er der Welt einst
Offenbarte wird der Vorwurf wieder laut
Merkel soll mit ihrer Öffnung der Grenzen
Die sie nicht öffnete sondern nur nicht
Perspektivlos verschloss Landesverrat
Begangen haben beklagte der AfD
Insbesondere dessen sächsischer
Pegida naher Teil und erstattete folglich
Anzeige gegen die Flüchtlingskanzlerin
Vor 25 Jahren war die junge Physikerin
Noch DDR Bürgerin während sich diese
Auflöste und die Sieger der BRD dann
In den folgenden Jahren noch Prozesse
Gegen Spione der untergegangenen DDR
Führten wegen Landesverrat an der BRD
Drehte sich die Welt weiter und manche
Vorher Feinde wurden plötzlich Brüder
Mit denen wir eins sein sollten sowohl
Im Lande wie folgend in Europa in dem
Dann die neuen Partner im Osten rasch
Aufgenommen wurden und sich dabei
Je unterschiedlich mit der Geschichte
Ihrer Spionage wie des Landesverrats
Auseinandersetzen und auch hierzulande
Den nulla poena Grundsatz nach dem
Keine Strafe ohne Gesetz vor der Tat
Verhängt werden darf mithilfe der
Radbruchschen Formel an die Grenze
Des noch erträglichen ausdehnten
Um die ebenfalls uneträgliche Situation
Der Straflosigkeit der Anstifter künftig
Besser zu umgehen
Danach waren die politisch für die
Sicherung der Grenze verantwortlichen
Strafrechtlich kaum zu fassen während
Den nur Schützen an der Mauer
Die Befehlen folgten dafür der
Prozess gemacht wurde aus den
Oben genanten Gründen und so
Ist der Landesverrat wie auch der
Totschlag manchmal ein politisch
Sehr relatives Gut im Schatten
Der sonst Vorurteile die ihre
Immer Bestätigung suchen noch
Snowden der Mahner der Welt
Vor der Spionage der NSA die
Wie ein Staat im Staat alles nur
Irgend erreichbare speicherte
Was sich in den Netzen tummelt
Zeigt dies zu deutlich so ist er
Den einen ein böser Verräter den
Anderen ein Held der Freiheit
Lange vor dem Internet wurde
Zu Frankreich ein anderer Opfer
Der Vorurteile am 15.10.1894
Begann mit der Verhaftung des
Offiziers Alfred Dreyfuß die dann
Dreyfus-Affäre die Frankreich lange
Tief erschütterte einen nicht nur
Relativ unschuldigen lebenslänglich
Bestrafen wollte für etwas für das
Es weder Beweise noch Gründe gab
Einzig Vorurteile und Antisemitismus
Der aus dem Elsass stammende
Alfred Dreyfus war Artilleriehauptmann
Im Generalstab wo er der erste und
Einzige Jude war hatte als bester
Seines Jahrgangs die berühmte Elite
Universität École supérieure de guerre
Abgeschlossen obwohl ein prüfender
General ihm schlechte Noten gab
Mit der Begründung Juden seien
Im Generalstab unerwünscht
Sein Vorgesetzter dort attestierte ihm
Intelligenz und Begabung aber auch
Arroganz und Charakterfehler wie
Louis Begley uns berichtete während
Hannah Arendt ihn als jüdischen
Parvenu bezeichnete der mit seinem
Geld aus der Familie angab und
Dies mit Mätressen durchbrachte
Dagegen beschreibt ihn sein Biograf
Als Ehrenmann und Patrioten
Er wurde aufgrund eines Schriftstückes
Das eine Putzfrau die als Agentin
Für den französischen Nachrichtendienst
Neben ihrer Tätigkeit in der deutschen
Botschaft als Putzfrau arbeitete
Im Papierkorb dort entdeckt hatte
Mit dem er der Spionage für das
Deutsche Reich beschuldigt wurde
Die Beweislage war dünn und die
Gutachten widersprüchlich wie
Fragwürdig konnten auch noch
Das Gegenteil belegen und so
Wurde Dreyfus verurteilt wie auch
Öffentlich degradiert was für viele
Zuschauer zum Fest ihres sonst
Geheimen Antisemitismus wurde
Der dort öffentlich ausbrach
Schrifsteller wie Émile Zola der
Mit seiner Streitschrift J’Accuse
Ich klage an mit der er sich
Über den Freispruch für den
Eigentlichen Täter Esterházy
Beschwerte ergriffen also Partei
Und mussten anschließend fliehen
Vor der antisemitischen Hetze
Mit der ihm sogar der Prozess
Noch gemacht wurde
Zolas Brief ist wohl die größte
Schriftstellerische Provokation
Wie publizisitsche Sensation
Des 19. Jahrhunderts geworden
Ein Schriftsteller auf dem Gipfel
Des Erfolges dessen Aufnahme
In die Académie francaise wohl
Unmittelbar bevorstand klagte an
Riskierte den Prozess und die
Eigene Bestrafung für einen andern
Er wurde zum Wendepunkt der
Affäre Dreyfus
Zwei Tage später erschien eine
Petition die eine Revision des
Fehluruteils forderte die neben
Zola auch noch Marcel Proust
Wie Claude Monet unter anderen
Unterschrieben hatten der nun
Folgende Prozess und seine
Verurteilung belegten seine These
Vom herrschenden Antisemitismus
Dessen Opfer er auch immer wieder
Im Rahmen des Prozesses wurde
Der Skandal weitete sich zu einem
Ganz Frankreich erschütternden
Justizirrtum und höchste Kreise
Im Militär taten alles die Verurteilung
Des eigentlichen Täters Esterházy
Weiter zu verhindern die Medien
Hetzten dabei die Menschen noch
Gegeneinander auf und all jene
Die Dreyfus zu Hilfe kamen wurden
Auch aus der Armee entlassen oder
Verurteilt falls irgend möglich
Die 1899 neugewählte linke Regierung
Setzte dann auf einen Kompromiss
Um die Auseinandersetzung zur Affäre
Die bereits die Nation gespalten hatte
Endgültig zu beenden und erließ ein
Amnestiegesetz für alle Beteiligten
Außer Dreyfus dem die Revision noch
Gestattet wurde zur vollständigen
Wiederherstellung seiner Ehre
Er wurde anschließend an seinen
Sieg vor Gericht noch zum Major
Befördert und Mitglied der Ehrenlegion
Die Affäre Dreyfus führte noch zu
Einem beinahe Staatstreich und enthielt
Alles was eine große Krise ausmacht
Die das ganze Land die große Nation
Bis tief in die Familien hinein spaltete
Zu einer tiefen politischen wie moralischen
Krise wurde im Kampf um Freiheit
Wie Toleranz der Republik
Eine andere tatsächliche Agentin
Kam nicht so glimpflich davon sondern
Wurde ihrem Ruf und ihrer Schönheit
Zum Trotz am 15. Oktober 1917 in
Vincennes erschossen
Es war Mata Hari die eigentlich
Margaretha Geertruida Zelle hieß und
Als Spionin für den deutschen
Geheimdienst den Namen H21 trug
Mata Hari war vor und während
Des 1. Weltkrieges als exotische
Nackttänzerin berühmt geworden
Sie gilt bis heute als die bekannteste
Spionin aller Zeiten was immer es
Für einen Spion bedeutet bekannt
Zu sein wo getarnt werden soll
Sie wurde als Doppelagentin vom
Militärgericht zum Tode verurteilt
Wobei unklar bis heute ist ob sie
Wirklich die raffienierte Agentin war
Wie es das Urteil war oder nur ein
Triftiger Grund gegen die wachsende
Kriegsmüdigkeit nach Niederlagen
Aber die Gerichtsaketen zum Fall
Mata Hari werden erst 2017 geöffnet
Hundert Jahre nach ihrem Tod
Klar ist das sie ab 1915 als Agentin
Für die deutschen Dienste arbeitete
Nach Auskunft des MI5 hat sie aber
Nichts wesentliches für den Krieg
An die Deutschen verraten als wollte
Sie durch die Rolle als Agentin sich
Gegen Ende ihrer Tanzkarriere noch
Ein Denkmal für die Ewigkeit setzen
Sowie sich aus einer akuten Geldnot
Für ein aufwendiges Leben befreien
Das real nur auf einer naiven eher
Kläglichen Tätigkeit beruhte was
Der Affäre leider alle Romantik nähme
Die deutsche Kriegspropaganda dagegen
Schlachtete den Fall weidlich aus nannte
Sie Opfer des französischen Kriegswahns
Es wurden viele Filme und Bücher über
Die glamouröse Agentin verfasst die ihren
Verrat der möglicherweise nur ein kleiner
Wenn überhaupt war mit dem Leben büßte
Jedoch weiß bisher kaum einer etwas
Sicher beruhen die Filme und Bücher
Meist mehr auf Phantasie als auf Wissen
Ihr Künstlername Mata Hari stammte
Aus dem Javanesichen und bedeutet
Auge des Tages welches sich am Ende
Wie wir wissen mit Tränen füllte nachdem
Es zuvor zwischen Leidenschaft und Ruhm
Lange geschwebt hatte
Ihren ersten Skandal soll sie angeblich
Bereits mit 15 Jahren gehabt haben
Als sie wie einige behaupten halbnackt
Auf dem Schoß ihres Schuldirektors
Angetroffen wurde was immer daran
Nun wahr ist wer wen verführte oder
Nach heutiger Sicht mißbrauchte
Sie wechselte jedenfalls zu einem Onkel
Nach Den Haag und der Schuldirektor
Nahm keinen Schaden von dem Vorfall
Gilt bis heute als Reformer der Schule
Bald heiratete Mata auf eine Annonce hin
Einen zehn Jahre älteren Offizier der
Kolonialtruppen aus Indonesien
Bereits sieben Monate nach der Hochzeit
Gebar sie einen gesunden Sohn
Die Ehe wurde bald unharmonisch
Aus welchen Gründen auch immer
So etwas soll ja vorkommen auch bei
Gleich alten Ehepaaren gelegentlich
Später zogen sie nach Batavia
Was heute Jakarta heißt gelegen
In der Kolonie Niederländisch-Indien
Dort wurde noch eine Tochter gezeugt
Wie geboren während der Sohn
Angeblich von einer Hausangestellten
Vergiftet wurde und starb
Als das Paar um 1900 zurück nach
Europa zog war die Ehe längst
Zerrütet und sie wohnten bereits
In getrennten Zimmern im Haus
Der Schwestern ihres Gatten
Zwei Jahre später sprach ein Gericht
In Amsterdam die Trennung aus
Ihr Mann wurde zum Unterhalt
Verpflichtet den er zuvor bereits
Vernachlässigt hatte während Marta
Die Tochter zugesprochen bekam
Die jedoch einverstänlich beim längst
Wieder verheirateten Vater blieb
Da John ihr geschiedener Gatte
Nicht zahlte musste sie selbst
Für ihr Überleben sorgen zog darum
Nach Paris um Mannequin zu werden
Was nichts wurde warum sie sich
Als Modell für verschiedene Maler
Dort verdingte bis sie entäuscht
Wieder in die Niederlande zurückkehrte
In den nächsten Jahren bis 1905
Entwarf sie ihren Schleiertanz
Sowie Kostüm und Legende einer
Indischen Tempeltänzerin mit dem
Sie im Paris der Belle Époque
Wie eine Bombe einschlug
Sie gab sich von nun an als Exotin
Erzählte verschiedene Legenden
Ihrer Herkunft angeblich aus einer
Brahmanen Familie und begann
Mit dem kunstvoll erotischen Strip
Den keiner so nannte weil sie eben
Eine verwobene Legende um sich
Schuf die sie zur Sagengestalt
Langsam erhob zum Star machte
Tatsächlich hatte Mata Hari weder
Ahnung von indischen Tänzen noch
Vom Hinduismus je sondern nur ihre
Wechselnden Legenden um sich als
Phantasiegestalt gewebt doch wurde
Ihr geglaubt was sie auch erzählte
Sie machte große Karriere und weilte
Inzwischen berühmt auch eine Zeit
In Berlin wo sie angeblich ein Verhältnis
Mit einem Leutnant hatte und manche
Ihr sogar von ihr nicht dementiert
Eine Liaison mit einem Sohn des
Kaisers nachgesagt haben
Als es langsam abwärts ging ihr
Erdachter Tanzstil im Krieg nicht
Die gewünschten Erfolge brachte
Die Schulden wuchsen wie die
Sorgen um die Zukunft verdingte
Sie sich als Doppelagentin sowohl
Für Frankreich wie für Deutschland
Als aufgrund ihres Verrats womöglich
Ein französischer Agent enttarnt,
Wie ermordet wurde und sie dies
Aus Geldgründen verraten hatte
Mitten im Krieg war ihr Todesurteil
Schon gesprochen bevor geahnt
Um 6.25h am 15.10.1917 wurde
Mata Hari in Schloß Vincenne
Von einem zwölfköpfigen Kommando
Erschossen und zuvor noch dem
Offizier lächelnd gedankt haben
Gerüchteweise verwiegerte sie dabei
Sowohl die Augenbinde wie überhaupt
Am Pfahl angebunden zu werden
Viele Sagen ranken sich darum
Als belegt gelten ihre letzten Worte:
„Der Tod ist nichts, auch das Leben nicht was das betrifft. Zu sterben, zu schlafen, ins Nichts zu verschwinden, was macht das schon? Alles nur Illusion!“
Die Spionage wie ihr Nutzen scheinen
Genauso eine Illusion zu sein wie es
Der Landesverrat als ideologisches
Instrument der je Sieger ist am Ende
Ist mancher schuldig für die einen
Der den anderen ein Held dann ist
Welchen Nutzen Geheimdienste
Real erbracht haben in allen Kriegen
Wohin ihre Tätigkeit uns stattdessen
Immer weiter führt wäre vielleicht
Mehr der Gedanken wert als die Frage
Der Schuld beim Landesverrat
Wer Täter und wer Opfer dieser Tat
Überhaupt sein soll ob es die Dienste
In ihrer verdeckten Existenz noch braucht
In einer Demokratie oder diese immer
Die Erinnerung daran sind das alles
Nur eine Illusion der Freiheit ist
Die zwar verfasst in der Verfassung
Doch nur die Maske vor den immer
Gleichen Spielen realer Macht ist
Verschwörer die den Landesverrat
Fürchten und alle verdächtigen scheinen
Dem kritischen Geist zumindest
Stets verdächtiger als jene die
Am Rad drehend es laufen lassen
jens tuengerthal 15.10.15
Donnerstag, 15. Oktober 2015
Kulturgeschichten 009
Inselschlacht
Europa ist eine Insel des Wohlstandes
Hort der Kultur wie sozialer Politik
Für viele Inbegriff der Toleranz
Ziel der Vertriebenen und Verfolgten
Gut wie wir uns dies leisten können
Auch wenn geistig bescheidenere
Um ihren Wohlstand wie die Kultur
Längst fürchten deren Teil diese
Mißgünstlinge nie waren geht es
Uns immer noch zu gut verglichen
Was heißt Eroberung und Bürgerkrieg
Wie verändert dies ein Land künftig
Wovor fürchten sich die Xenophoben
Macht nur der Wechsel eine Kultur
Auf Dauer stark und damit beständig
Britannien wurde nach Julius Cäsar
Bloß ein einziges mal erobert
Durch Wilhelm den Eroberer
Nach der Schlacht von Hastings
Vom 14. Oktober 1066 in der
Eben darum Wilhelm der Eroberer
Durch kluge Kriegsführung
Wie Nutzung der Gelegenheit trotz
Realer Unterzahl als Feldherr siegte
Wenig später auch zum König wurde
Harald II. war zum Zeitpunkt der Schlacht
Erst zehn Monate König von England
Nach dem Tod seines Vorgängers Edward
War er wie von diesem vorgesehen
Als Nachfolger eingesetzt worden
Diesen Thronwechsel hatte noch
Godwin von Wessex erzwungen
Der Vater des neuen Königs
Der vor der Thronbesteigung
Ewards lange mit diesem kämpfte
Godwin war während der Regentschaft
Von Knut dem Großen einer der
Mächtigsten Männer Englands
Godwin erkannte Edward an
Nachdem er im Krieg zuvor noch
Dessen Bruder erschlagen hatte
Zwang den neuen König aber
Seine Tochter Edith von Wessex
Zu heiraten um künftig direkt
Mit dem Königshaus über einen
Thronerben verbunden zu sein
Edward rächte sich für diese
Ihm aufgezwungene Ehe mit ihrer
Kinderlosigkeit und vollzog sie nie
Zumindest gab es keine Kinder
Was immer beide sonst taten
Dafür reformierte er England stark
Nach dem Vorbild seines jahrelangen
Normannischen Exils wogegen Godwin
Scharf opponierte was ihn wiederum
Zeitweise ins Exil zwang an seiner
Macht nichts änderte warum Edward
Bald darauf die Grafschaft Wessex
Wieder wie ursprünglich herstellte
Godwin wieder einsetzte sich sogar
Godwin und dem englischen Adel
Kurz vor seinem Tod noch beugte
Dessen Sohn Harald Godwinson
Als Nachfolger eingesetzt um so
Dem Zorn des englischen Adels
Zu entgehen der sich darüber
Empörte wie Edward die neue
Verwaltung nach normannischem
Vorbild mit Köpfen von dort besetzte
Der Witan die Versammlung der Adeligen
Wie Geistlichen Fürsten bestätigte dies
Wählte Harald zum Thronfolger
Jedoch war das Glück des Königs
Von kurzer Dauer als erster schon
Erhob sein Bruder Tostig ebenfalls
Anspruch auf die englische Krone
Dieser wurde vom norwegischen König
Harald Hardrade unterstützt der auch
Seinerseits Anspruch auf die Krone erhob
Nach jahrhundertelangen Eroberungen
Wie Beutezügen seines Volks in England
Wollte er zumindest Mitsprache für
Einen ihm genehmen Herrscher
Auch Herzog Wilhelm aus der
Normandie machte seinerseits
Ansprüche geltend und berief
Sich dazu auf einen angeblichen
Treueeid den Harald ihm leistete
Als er bei ihm in der Normandie
Für einige Zeit weilte noch mehr
Legitimität in der Form von Gottes
Segen erbat er sich vom Papst
Bei dem er Harald anschwärzte
Woraufhin dieser den Feldzug
Natürlich seinen Segen gab
Sein Bruder Tostig und Harald
Der König von Norwegen begannen
Im September einen Feldzug
Der in der Entscheidungsschlacht
Von Stamford Bridge mündete
Am 25. Septenber schlug Harald II.
Tostig und Harald Hadrade beide
Fielen in der Schlacht doch kaum
Genoss er den Jubel als ihm
Am 1. Oktober die Landung von
Wilhelm mitgeteilt wurde
Mit seinen noch unverletzten Truppen
Begab sich Harald II. sofort nach
London wo er zur Ergänzung des
Bereits dezimierten Heeres eine Fyrd
Aufstellen ließ eine Art Bauernmiliz
Durch diese unprofessionell verstärkt
Nahm dann am 13. Oktober bereits
Die Gefechtsstellung zur Schlacht
Bei Hastings ein während Wilhelm
Mit seinen Normannen am nächsten
Tag erst eintraf und Stellung
Bezog am Hügel gegenüber
Haralds II. Heer bestand mehrheitlich
Aus Fyrd und also einfachen Bauern
Die ohne jede Kampferfahrung waren
Nachdem in der vorigen Schlacht
Bereits 1000 seiner Kämpfer getötet
Worden waren standen ihm nun
Nur noch 2000 erfahrene Kämpfer
Zur Verfügung die von den
5000 Fyrd umrahmt wurden
Dazu kamen 500 dänische Söldner
Wilhelm hatte 7000 Krieger auf seiner
Seite am anderen Hügel unter denen
Bis zu 3000 schwer bewaffnete Reiter
Die normannischen Reiter hatten dazu
Steigbügel was ihre Kraft vervielfachte
Wilhelm setzte Armbrüste ein die eine
Höhere Durchschlagskraft hatten
War also moderner und besser gerüstet
Die Angelsachsen schossen gut verborgen
In ihrem Schildwall kaum da es ihnen
Nach der gerade Schlacht an neuen Pfeilen
Mangelte sie lieber sparen wollten was blieb
Eine sparsam schüchterne Truppe also
Ein erster Ansturm auf den Schildwall
Der königlichen Truppen scheiterte
Auch die schweren Reiter mussten
Wieder zurückkehren jedoch löste sich
Bei der Verfolgung der Fliehenden dann
Die strenge Schlachtordnung auf
Was Wilhelm nutzte um alle nun
Nicht mehr geschützten niederzumetzeln
Diese Taktik wendete zuvor noch Harald II.
In der Schlacht die er gewann an diesmal
Kostete sie ihn das Leben als er fiel löste
Sich die Schlachtreihe auf und die Bauern
Fühlten sich nicht mehr an den Eid gebunden
Flohen schneller vom Feld als zuvor
Die königlichen Truppen waren da
Durch Angriffe an den Flügeln geschwächt
Die Spuren eines großen Gemetzels trugen
Als der König am Abend fiel leistete nur
Seine engste Truppe noch Widerstand
Doch mussten sie sich ohne Fyrd bald
Auch geschlagen geben und traten
Den ungeordneten Rückzug an
Bereits Weihnachten 1066 wurde
Wilhelm in Westminster Abbey
Zum König von England gekrönt
Er ersetzte die englischen Adeligen
Durch normannische Getreue schuf
Eine zentrale Verwaltung sowie ein
Lehnswesen nach normannischen
Vorbild und sorgte dafür dass
Französisch an allen Höfen vorherrschte
Was sich erst wieder im 14. Jahrhundert
Im Rahmen des Hundertjährigen Krieges
Änderte bei dem es um die englischen
Also normannischen Besitzungen wie
Ansprüche in Frankreich ging den
Mit Johanna von Orleans eine Frau
Mit entschied aber das ist wieder
Eine andere Geschichte
Bis 1154 herrschten die Normannen
In England und wurden dann von dem
Aus Frankreich stammenden Geschlecht
Derer von Anjou-Plantagenet abgelöst
Die in ihrem Wappen die 3 Löwen
Nach England brachten und unmittelbar
Bis 1399 herrschten und dann weiter
Über die zerstrittenen Nebenlinien
York und Lancaster bis 1485 regierten
Oder sich in den Rosenkriegen wieder
Untereinander bekämpften als Kampf
Zwischen den weißen und roten Rosen
Die das je eine Haus im Wappen führte
Bis heute heißen dafür die Fußballer
Englands dem Wappen entsprechend
3 Lions oder drei Löwen immer präsent
Etwa vier bis zehn Jahre nach der
Bis heute berühmten Schlacht von
Hastings wurden die Ereignisse
Im berühmten Teppich von Bayeux
Bildlich festgehalten dem wichtigsten
Noch existenten Dokument der Zeit
Das über 70m Länge bildreich
Von Schlacht und Sieg erzählt
In Auftrag gegeben womöglich von
Wilhelms Halbbruder dem Bischof
Odo von Bayeux der auch an der
Schlacht wohl teilnahm für seinen
Bruder den nachmaligen König
Auch der Tod von König Harald II.
Ist dort bildlich dargestellt wie er
Von einem Pfeil getroffen wurde
Was jeder Konvention für den Tod
Eines Königs widersprach aber
Wilhelm erkannte Harald ohnehin
Nicht als solchen an warum wohl
Vermutet werden kann dass er
Als König es genau so wollte
Als Triumph des wahren Königs
Was immer historisch war
Die Schlacht und der Sieg Wilhelms
Veränderte England infolge völlig
Die Sprache und die herrschenden
Häuser wurden quasi ausgetauscht
Die enge Bindung an Frankreich
Blieb durch Besitzungen noch
Über 400 Jahre bestehen führte
Das Land in den Hundertjährigen Krieg
Der in Frankreich ausgefochten wurde
Im Gegensatz zu heute waren die Bauern
So sie nicht rekrutiert wurden von der
Schlacht selbst wenig betroffen
Geplündert und gemordet wurde
Ohne jede Konvention damals dennoch
Der Krieg muss sich ja irgendwie
Finanzieren und lohnen da helfen
Keine hehren Ideale Waffen sind teuer
Politische Führer die selbst noch
Im Feld des Krieges stehen sind
Heute selten geworden und so
Fallen auch die Profis mehrheitlich
Unter sich unter großer Anteilnahme
Zumindest numerisch der Bevölkerung
Die den Bomben zum Opfer fällt
Krieg und Eroberung verändern
Eine Region wie ihre Umgebung
Durch Einwanderung wie Gesetze
Werden der Rahmen dafür gegeben
Dabei ist der Veränderung völlig egal
Ob wir sie wünschen oder ablehnen
Auch ob wir sie verbieten oder nicht
Wer droht elendig zu sterben
Keine Zukunft für seine Kinder sieht
Wird eine bessere Zukunft suchen
Das liegt in unserer Natur
Krank wäre es nichts zu tun
Die sich von Vertriebenen also
Bedroht sehen verteidigen das
Was sie anderen sichtbar nicht
Gönnen wollen und zeigt also
Eine Welt die nicht erhaltenswert
Wäre in der sich die einen besser
Als andere noch dünken
Ihr Leben für wertvoller halten
Jeder Krieg verändert die Welt
Diese ist danach nie mehr wie
Sie zuvor noch schien und wer
Noch etwas bewahren will muss
Sich in dem bewegen was ist
Statt Mauern zu bauen an denen
Entweder Menschen sterben
Oder die überwunden werden
Müssen konstruktive Lösungen
So bald wie möglich gesucht werden
Die Welt ist schon immer ständig
Im Umbruch und nur wer daran
Mitgestaltet prägt die Zukunft
Wogegen wer sich gegen jede
Veränderung noch wehrt nur als
Toter Reflex in Erinnerung bleibt
Der logisch untergeht weil entbehrlich
Godwin von Wessex wollte alles
Für seine Familie mit Gewalt
Notfalls auch Erpressung noch
Erreichen und am Ende starben
Daran zuviele seiner Söhne
Es fragt sich was sich lohnt
jens tuengerthal 14.10.15
Mittwoch, 14. Oktober 2015
Lusttherapie
Wenn der große graue Vogel
Kommt um zu bleiben
Halte dich an die Lust
Die dich schweben lässt
Fliegen ist besser als Leiden
Berühre dich zärtlich
Streichel dich langsam
Genieße zu erforschen
Welche Orte sich rühren
Bei Berührung wohin
Die Lust wandert beim
Liebkosen um zu genießen
Was glücklich macht
Befriedigung ist schön
Unser Körper schenkt uns
Glück mit uns voll Lust
Nehmen wir es an
Mehr braucht es nicht
Um glücklich zu sein
Es ist die Freiheit des Glücks mit sich
Allein voll Lust die Phantasie genießen
Macht die Onanie zum Schlüssel zur
Großen Freiheit sich von Ängsten
Voll Lust zu befreien um zu genießen
So gesehen ist onanieren viel mehr
Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit als Denken dann könnte
Wenn uns dunkle Gedanken längst
Unfrei machten und so wird die Lust
An und für sich zur Aufklärung zum Glück
jens tuengerthal 14.10.15
Kulturgeschichten 008
Fulget caesaris astrum
(Es leuchtet des Kaisers Gestirn)
Was in der Politik wahnsinnig ist
Wo die Grenze zur Normnalität
Gerade noch verläuft ist im Kampf
Der Überzeugungen gern umstritten
Gerade in schwierigen Zeiten wird
Der Gegner gern für wahnsinnig
Oder vollständig unfähig erklärt
Dies beobachten wir derzeit auch
Unter den radikalen Kräften hier
Wenn die minderbemittelten des
AfD die Kanzlerin anzeigen wie
Über den Wahnsinn schwadronieren
Mit dem sie das Land untergehen
Ließe im Ansturm der Vertriebenen
Die dort ahnungslos lieber noch als
Wirtschaftsasylanten bezeichnet werden
Der Wahnsinn hat Methode und dient
Dazu den eigenen Wahn zu tarnen
Indem der Gegner für verrückt erklärt
Sein Handeln als kriminell bezeichnet
Wird um davon abzulenken wie wenig
Antworten die Unruhestifter je haben
Diese Versuche wie die damit noch
Stets verbundene Politik der stets
Persönlichen Diffamierung hat seit
Menschengedenken Tradition vieles
Spricht dafür dass die Geschichte
Des Wahnsinns eine machtpolitische
Mehr ist als eine medizinische da
Sich stets noch Gutachter finden
Die eine oder andere Meinung
Entschieden zu begutachten
So geht es heute mit denen die
Merkel absetzen wollen und so
Ging es auch zu Kaiserzeiten
Schon immer wieder noch bevor
Ein Freud die Psyche überhaupt
Zum Gegenstand der Diskussion
Unter den Krankheiten machte
Am 12. März 1576 wurde Rudolf II.
Zum deutschen Kaiser gekrönt
Was er bis zu einem Tode 1612 blieb
Allerdings immer machtloser dabei
Am Ende ein Kaiser ohne Land
Der von seinen Brüdern längst
Für wahnsinnig erklärte Sohn von
Kaiser Maximilian II. starb einsam
Sein Weg zur Krone führte ihn
Auf Wunsch seines Onkels wie
Geplanten Schwiegervaters
Der er nie wurde
Dem König Philipp II.
Mit zarten elf Jahren an den
Reichen und eng verwandten
Spanischen Hof war doch seine
Mutter Maria von Spanien Tochter
Karls V. und damit Schwester
Des spanischen Königs wie
Kusine 1. Grades seines Vaters
Die Frau des in Glaubensfragen
Eher uneindeutigen Maximilian II.
Der zeitweise sogar in Richtung
Des Protestantismus tendierte
Was den katholischen Spaniern
Schlimmer schien als würde Rom
Eine islamische Stadt waren doch
Die Glaubensbrüder noch die
Ersten Feinde im eigenen Land
Versuchte die Bindung der beiden
Habsburger Häuser in Spanien
Wie in Österreich eng zu halten
So schickte sie ihren Sohn mit 11
An den Hof ihres Bruders Philipps II.
Wo er seine Verlobte kennenlernte
Isabella Clara Eugenia von Spanien
Im zarten Alter von 3 Jahren dann
Wurde die dynastische Verlobung
Vom Haus Habsburg betrieben
Die dies 18 Jahre blieb bis sie dann
Mit bereits 31 Rudolfs Bruder Albrecht
Heiratete und von ihrem Vater Philipp
Als Brautgeschenk die spanischen
Eben katholischen Niederlande erhielt
Worüber Rudolf sehr in Wut geriet
Entgegen aller Gerüchte war er wohl
Eher nicht homosexuell und hinterließ
Zumindest 6 illegitime Nachkommen
Die zu österreichischen Herzögen wurden
Teilweise mit Erz was auch gleich noch
Raum für eine nette Anekdote über
Habsburgische Aufschneiderei gibt
Das Patent zum Erzherzog war nichts
Als Scharlatanerie und Urkundenfäschung
Betrachten wir es rein formell korrekt
Vielmehr aber war es Ausdruck eines
Politischen Strebens nach Anerkennung
Erzherzöge waren uprünglich alle noch
Regierenden Herzöge von Österreich
Seit dem Jahre 1453 ab dem sich
Auf die von Herzog Rudolf IV. 1359
Gefälschte Urkunde mit dem Titel
Der frei erfunden berufen wurde
Damit die Habsburger Kaiser mit den
Sonst Inhabern von Erzämtern oder
Kurwürde im Reich konkurrieren konnten
Diese sie nicht an Tradition verblassen
Noch ließen warum auch der früher
Burgundische Hausorden des Märchens
Vom goldenen Vlies als Rittergeschichte
Die Karls V. Großvater Maximilian I. mit
Der burgundischen Krone seiner Gattin
Ins glücklich heiratende Haus brachte
Gerne aufgenommen und getragen wurde
Als das olle goldene Schaffell im Orden
Der der Wahrung der unbefleckten Ehre
Des Rittertums diente und dabei der
Katholischen Kirche und Kriege
Zwischen Ordensmitgliedern verbat
Besteht bis heute in einer dann
Spanischen und österreichischen Linie
Nicht umsonst wurde Maximilian I.
Karls V. Großvater noch raundend
Der letzte Ritter genannt was zwar
In angebrochenen Zeiten wenig nur
Wert war aber doch Aura gab
Wie der Pfalzgraf oder Erzherzog
Ob dies prägend für die später
KuK Dynastie wurde dieses mehr
Scheinen als Sein während doch
Preußen lieber das Gegenteil
Nach außen verkörperte könnte
Gegenstand eigener Verse werden
Sprengte hier den Rahmen jedoch
Wenn auch nicht ohne Bedeutung
Für Selbstbild und Erscheinung der
Längsten Kaiserfamilie im Reiche
Der Ehrgeiz der Habsburger solchen nur
Erfundenen Titeln hinterher zu laufen
Um mehr zu scheinen als sie je waren
Hing damit zusammen dass sie noch
In der Goldenen Bulle Karls IV.
Überhaupt nicht erwähnt wurden
Keine Kurwürde ihr eigen nannten
Außer die später errungene über
Die Königskrone in Böhmen warum
Die Übernahme dieser durch die da
Längst protestantischen Kurpfälzer
In Gestalt des Winterkönigs später
Grund genug war 30 Jahre Krieg
In Europa auszulösen zu dessen Beginn
Zu Prag mit jenem Fenstersturz
Aber Rudolf schon gestorben war
Als dann Kaiser ohne Land
Ob nun zu weit geht wer in Sarajewo
Im Attentat auf den österreichischen
Thronfolger Franz Ferdinand noch eine
Fortsetzung dieser Scheinpolitik sieht
Die mit den 1. Weltkrieg auslöste
Könnte ebenso ganze Bücher füllen
Für die Betrachtung des Wahnsinns
Nur in der Wirkung interessant hier
Wie bei dem anderen Österreicher
Der vom Reichskanzler zum Führer
Wurde und den 2. Weltrkrieg auslöste
Warum glückliche Österreicher noch
Besser heirateten um über die Welt
Oder doch Reiche in denen die Sonne
Nie unterging wie noch Karl V. zu gebieten
Dessen Erbe für Rudolf II. nach dem Tod
Philipps II. in Aussicht stand hätten nicht
Seine Brüder dem vorgebeugt
Isabellas Mutter stammte aus dem dann
Nach dem dritten Bluter Heinrich doch
Aussterbenden Haus Valois das sich
Der Sage nach auf Maria Magdalena
Gerne noch zurückführte und so machte
Ihr Vater nach dem Tod von Heinrich III.
Dort ihren Erbanspruch geltend was dann
Für die Verbindung der Häuser Habsburg
Mit Valois aufgrund fehlender Erben
In Spanien eine Verbindung von Spanien
Deutschem Reich und Frankreich in einer
Einer Familie und Person bedeutet hätte
Diese naheliegende Idee Philipps II.
Blieb jedoch erfolglos hatte doch
Seine Frau mit der Hochzeit auf alle
Erbansprüche verzichtet vor allem
War die weibliche Erbfolge dort noch
Nach salischem Hausrecht ausgeschlossen
So war jene Isabella theoretisch zwar
Eine sehr gute Partie und auch der
Wutanfall Rudolfs war verständlich
Praktisch kam es dann aber doch
Noch ganz anders da in Frankreich
Bekanntlich auf Heinrich III. dann
Heinrich IV. folgte der Schwiegersohn
Der berühmten Katharina von Medici
Als Herr von Navarra mütterlicherseits
Wie von Bourbon väterlicherseits
Eine neue Linie begründete die
Dann bis zur Revolution 1789
Frankreich als Haus Bourbon
Regierte und dies bis heute auch
In Spanien und Luxemburg tut
Dieses Geschlecht das in Spanien
Auf die Habsburger folgte führte sich
Auch direkt auf Hugo Capet zurück
Damit die Karpetinger welche einst
Als Nachfolger von Karl dem Großen
An die Macht kamen als noch
Vom Haus Österreich auf seiner
Unbedeutenden Habichtsburg keiner
Zu träumen wagte im Jahre 926
Das Haus Valois das mit Heinrich III.
In männlicher Linie ausstarb dessen
Nur vermeintliche Erbin Isabella aber
Nie Kaiserin wurde ist im übrigen
Neben der sagenhaften Herkunft
Eine andere Nebenlinie der Karpetinger
Gewesen und wegen ähnlicher Inzucht
Wie sie den Habsburgern Kinn wie
Unterlippe bescherte an besagter
Bluterkrankheit mit ausgestorben
Nebenbei war noch die berüchtigte
Maria Stuart jene schottische Königin
Als junges Mädchen mit einem König
Aus dem Hause Valois verheiratet
Was uns aber zu Rudolf nun nur
In die Irre führte wie verwirrte
Warum im weitern nun den Wegen
Des für wahnsinnig erklärten Rudolf
Konsequenter gefolgt werden soll
Spanien war für Rudolf so wichtig
Wie Rudolf für Spanien da Philipp II.
Außer dem als nicht erbfähig geltenden
Don Carlos keinen männlichen Erben
Mehr hervorgebracht hatte womit wieder
Möglich war was unter Karl V. galt
Das die Kronen Spaniens wie des
Deutsch-Römischen-Reiches
In eine Hand zusammenfielen
Die Jahre in Spanien prägten wohl
Den Charakter des späteren Kaisers
Der mit steifer Würde als Stolz galt
Ansonsten entsprach er völlig
Dem Ideal eines Hochadeligen
Er beherrschte noch vollkommen das
De facto bereits militärisch völlig
Bedeutungslose Kriegshandwerk
Eines edlen Ritters im Turnier
Er sprach neben Deutsch auch
Latein Spanisch Französisch wie
Tschechisch war gebildet auch in
Kunst Literatur Musik und Malerei
Seine anfänglich guten Anlagen
Wie seine natürliche Begabung
Und sein politisches Gespür
Gaben vielen Hoffnung auf den
Womöglich Humanisten endlich
Auf dem Thron der Habsburger
Diese positiven Seiten wurden
Aber umso länger er herrschte
Immer mehr von seiner wohl
Natürlichen Schüchternheit
Wie seiner depressiven Neigung
Beeinträchtig führten ihn teilweise
Zu völliger Handlungsunfähigkeit
Er hatte massive psychische Probleme
Ob bei ihm tatsächlich eine wie dann
Von Gegnerseite diagnostizierte
Schizophrenie vorlag ist umstritten
Zumindest bei einem seiner Söhne
Ließ sich eine solche sicher nachweisen
Warum die Vermutung nahe liegt
Aber auch durch interessierte Kreise
Wie es sie heute noch bei Gutachten
Immer wieder erstaunlich gibt
Gezielt gestreut worden sein konnte
Um ihren Erbanspruch zu erreichen
Sicher aber ist seine Neigung zum
Selbstmord der er aber nie tatsächlich
Nachgab wie auch sein wachsendes
Mißtrauen gegenüber seiner Umgebung
Mit der er sich vor Hexen wie vor
Vergfitung fürchtete ein Anhänger
Von Verschwörungstheorien wohl war
Was bei einem Alchemisten aus
Leidenschaft wie einem Kind der Zeit
Wenig verwundert unter dem dafür
Mißhandelte Untergebene sehr litten
Doch genügte die Annahme einer
Auch real nicht ausgeschlossenen
Verschwörung nicht dazu einen
Kaiser für wahnsinnig zu erklären
Wie es sein Bruder Matthias als längst
Designierter Nachfolger wünschte
Ließen wir diesen Verfolgungwahn
Bereits für eine geplante Entmündigung
Genügen müssten wohl vollständige
Züge der Pegidisten wie der Zuschauer
Russischen Fernsehens kollektiv
Interniert werden und so soll auch hier
Rudolfs Neigung zur Alchemie die schon
Zeitgemäß war nicht genügen ihn
Für unzurechnugnsfähig zu halten
Sowenig wie die Furcht vor Hexen
Die noch über 100 Jahre später
In Deutschland verbannt wurden
Und das ganz rechtmäßig noch
Auch der später im 30jährigen Krieg
Strategisch so erfolgreiche Wallenstein
Ein böhmischer Adeliger ursprünglich
Neigte zum verbreiteten Aberglauben
An Horoskope wie ähnliches ließ sich
Das seine von Keppler dem Mathematiker
Noch errechnen der schon am Hofe
Eben dieses Rudolfs vorrechnete
So ist auch dieser Aberglaube
Nur der übliche Wahnsinn
Der sich bis heute noch
Bis in höchste politische Kreise
Die rational handeln sollten
Findet allerdings eher in
Erwartbaren Fällen wie bei
Nancy Reagan oder sonst
Im Umkreis halbseidener Herrschaft
Von der Physikerin Merkel behauptet
Bisher keiner sie neige eher der
Astrologie als der Astronomie zu
Im Gegenteil was just das Erstarken
Immer wahnsinnigerer Verschwörungen
Auf Seiten ihrer Gegner verständlich
Wohl macht da sie sonst kaum Land
Sähen in ihrem ängstlichen Wahn
Das behauptete Krankheitsbild
Des Kaisers Rudolf II. entwickelte sich
Im Laufe seiner Regierungszeit weiter
Während er am Anfang noch erwartbar
Völlig im Rahmen des üblichen handelte
Wandelte sich dies später immer mehr
Er schwankte stets noch zwischen
Völliger Euphorie und anschließender
Totaler Entscheidungslosigkeit
Als völlig regierungsunfähig galt er
Nach dem langen Türkenkrieg erst
In den letzten sechs Jahren seiner
Immer noch Herrschaft
Sein Bruder Mathias hatte da bereits
Längst die Kronen Ungarns wie Kroatiens
Mit übernommen und galt als Kopf des
Erzherzöglichen Hauses Österreich
Dennoch gilt das Klima am Hof
Des Kaisers Rudolf zu Prag als
Relativ tolerant in vielem
Er folgte offiziell der katholischen
Lehre der Gegenreformation wie sie
Im Konzil von Trient beschlossen
Die darin vorgesehen Maßnahmen
Gegen Protestanten wurden noch
Zu Anfang durchgeführt sind aber
Im Laufe der Zeit immer weiter
Relativiert wurden weil jede Seite
Im Bruderzwist und in der Politik
Im Reich und in den Erblanden
Auf die Stimmen der Stände wohl
Angewisen war die protestantisch
In der Mehrheit stets waren
So zeigt der politische Alltag
Die Notwendigkeit nur zu oft
Wie relativ gültig Grundsätze sind
Schon im langen Türkenkrieg von
1593 bis 1606 entschied sich der
Bruder Matthias gegen den Willen
Des noch Kaisers Rudolf für einen
Frieden ohne größere Änderung
Des status quo außer das der
Sultan nach dem Wiener Frieden
Den Kaiser als gleichberechtigten
Monarchen anerkannte die Aufstände
In Ungarn vorläufig beendet wurden
Während des Krieges kam es zweimal
In Österreich zu Bauernaufständen
Die sich auch gegen die Gegenreformation
Wendeten den Kaiser dazu brachten
Die Arbeitspflicht auf den Gütern noch
Zu beschränken also eine Lösung
Im Konflikt zu suchen während es
Dabei zu Verhandlungen kam ließ
Erzherzog Mathias der Bruder brutal
Gegen die Aufständischen vorgehen
Das Vorgehen der Brüder war also
Weder abgestimmt noch sinnvoll
Zumindest bei den Bauern bildete
Sich ein idealisiertes Kaiserbild
Das Matthias eher schadete
1600 schlossen die Brüder Erzherzöge
Matthias Maximilian und Ferdinand
Einen Vertrag gegen den Kaiser
Der noch ohne Folgen blieb
Die Handlungsunfähigkeit Rudolfs
Zwang die Erzherzöge zum Handeln
Nachdem Matthias ergebnislos noch
1605 in Prag verhandelte da Rudolf
Seine Herrschaft nicht abgeben wollte
Erklärten die Erzherzöge den Kaiser für
Geisteskrank setzten ihn als Familienoberhaupt
Ab und Mathias ein denoch regierte
Rudolf weiter als Kaiser und handelte
Mit den Ständen Böhmens weitgehende
Zugeständnisse aus zum Erhalt der Macht
Was wenige Jahre nach Rudolf 1618
Zu Prag zu den Unruhen führten
Die dem Deutschen Reich 30 Jahre Krieg
Bescherten der erst 1648 mühsam dann
Zu Osnabrück und Münster zum eben l
Westfälischen Frieden führte
1611 schließlich besetzte Matthias Prag
Ließ sich von den Reichsständen die sich
Vom Kaiser ohne Land abwandten dann
Zum König von Böhmen wählen
Rudolf blieb noch bis 1612 Kaiser
Ohne Land Folgen oder Wirkung
Nachhaltiger war Rudolfs Wirkung der
Die Probleme des 30jährigen Krieges
Bereits politisch säte wie später die
Katholische Seite behauptete
In Kunst Wissenschaft und Alchemie
Wo er mehr bewegte als in der Poltik
Rudolf stand in ständigem Kontakt
Mit seinem Hofmathematiker Keppler
Sowie Tycho Brahe dem großen
Dänischen Astronomen der mit Keppler
Die Rudolfinischen Tafeln erstellte die
Der Berechnung des Laufs von Sonne
Mond und Sternen dienten
Neben der Benennung der Sterne
Folgte der dem mystischen zugeneigte
Rudolf auch dem Aberglauben es lasse
Sich ein Logos daraus lesen mit dem
Das Leben astrologisch berechenbar sei
Auch dazu scharte er berühmte Koyphäen
Um sich an seinem Hof war aber auch
Anderen okkulten Praktiken nicht abgeneigt
Wie es damals noch weiter verbreitet war
Warum es kaum genügen kann daraus
Seinen Wahnsinn herauszulesen
Gar nicht verrückt sondern erwählt
War sein Kunstgeschmack der den
Grundstock der Brueghelsammlung
Der Wiener Hofburg bis heute
Einst legte und auch dem Manierismus
Huldigte er teils selbst kunsthandwerklich
Wie seiner besonderen Liebe der
Steinschneidekunst mit der er sich
Seine Hauskrone anfertigen ließ
Die nach Auflösung des alten Reichs
Zur KuK Kaiserkrone avancierte
Mit besonderer Leidenschaft aber
Huldigte der Kaiser der Alchemie
Hatte auf dem Hradschin ein Labor
Das einen guten Ruf unter den damals
Alchemisten genoß und sie anlockte
Doch auch diese eher heute ein wenig
Verrückte Neigung des Aberglauben
Galt damals noch als Wissenschaft
Wurde ernsthaft betrieben auf der
Suche nach Gold und brachte einst
Am Dresdner Hof das Porzelan hervor
Das den Ruf Meißens begründete
Das sich Genie und Wahnsinn nahe
Ahnten wir schon lange und auch
Wie schnell große Geister logisch
An sich und ihren Gedanken leiden
Auch wie gern dann die Gesellschaft
Sie lieber als wahnsinnig abstempelt
Zumal wo sie viel Macht haben wie
Ausüben können nach ihren nicht
Allen verständlichen Gedankengängen
Rudolf II. ist ein kluger Kopf gewesen
Der zeitlebens suchte und sich Fragen
Über das Sein und seine Gründe stellte
Was zwar wahnsinnig machen kann
Aber diesen noch nicht unbedingt
Begründet auch war sein Treiben
Im okkulten nicht so außergewöhnlich
Sogar wo die Kirche gelegentlich rügte
Viel spricht für eine Intrige im Kampf
Um Macht und Zukunft im Hause Habsburg
Bedenken wir dies sollten wir alle die
Heute politisch Handelnde für verrückt
Oder zumindest so ähnlich erklären
Mit viel Vorsicht betrachten auch wenn
Es auf der Welt wenige betrifft die es
Nicht selbst taten mit den Gegnern
Ob der Kaiser wahnsinnig war oder
Nur nicht in das gewohnte Konzept
Des Machterhalts der Habsburger
Hineinpasste sei hier offengelassen
Sicher aber täte es uns gut mehr
Vernunft walten zu lassen um das
Was behauptet wird kritisch weiter
Zu prüfen statt mit bloßen Thesen
Den einen oder anderen für verrückt
Oder nicht zurechnungsfähig zu erklären
Es könnte mehr Vernunft in allem
Ganz normalen Wahnsinn entdecken
Was der Welt wohl gut täte zumindest
Ist immer noch Aufklärung zuerst
Die Befreiung aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit der Anfang von allem
jens tuengerthal 13.10.15
Dienstag, 13. Oktober 2015
Säxit
Pegida fordert die Abspaltung Sachsens
Säxit wünscht auch der fremdbeschämte Rest
Schön wenn am Ende die Mehrheit einig ist
Wir nennen es Demokratie
Pegiden hängen lieber
jens tuengerthal 13.10.15
Montag, 12. Oktober 2015
Qualiqual
Die Mannschaft hat sich qualifiziert
Wenn auch nur mühsam mit 2:1
Gegen Außenseiter Georgien
Zeit die Qualiqual zu vergessen
Mehr lobendes lässt sich schwer sagen
Wie gut dass der Weltmeister nun
Die Mannschaft heißt damit zumindest
Die Erinnerung warm bleibt
© jens tuengerthal 12.06.15
Sonntag, 11. Oktober 2015
Kulturgeschichten 007
Kriegspragmatismus
In die Geschichte blicken um für die
Zukunft zu lernen und die Gegenwart
Besser zu verstehen zeugt eher von
Intelligenz und Lernfähigkeit als die
Panik hysterischer Schwarzmaler
So kann der Blick auf die dereinst
Pragmatische Sanktion helfen just
Die Größe der Kanzlerin zu sehen
Auch wenn es keine einfachen
Antworten auf komplexe Fragen gibt
007 lässt bei diesen Versen die Kenner
Zumindest britische Beteiligung vermuten
Um kulturelle Erwartungen hier nicht zu
Enttäuschen sei an die Schlacht erinnert
Die bei Roucoux am 12.10. 1746 stattfand
Bei der die Briten zumindest beteiligt waren
Dort standen sich die Franzosen unter dem
Berühmten Sachsenmarschall Moritz der
Sogar in den mannschen Buddenbrrols noch
Literarisch Erwähnung findet später und die
Pragmatische Armee im österreichischen
Erbfolgekrieg gegenüber im Felde
Thomas Mann dagegen lässst am Anfang
Der Buddenbrooks einen Vers zitieren
Der jenen Marschall und die Pompadour
In einer Kutsche sichtbar als des Königs
Schwert und seine Scheide bezeichnete
Was zumindest die Bedeutung dieses
Sachsen für Frankreich deutlich machte
Diese Anekdote könnte überleiten zu
Friedrichs des Großen Spruch von den
3 Erzhuren gegen die er zu kämpfen
Hatte im 7jährigen Krieg die da waren
Maria Theresia, Zarin Elisabeth wie
Eben jene Madame Pompadour welche
Maßgeblich die Politik Ludwigs XV.
Mitbestimmte und teils klug lenkte
Aber bevor wir uns auf den nur
Nebenkriegsschauplätzen verlieren
Zu Schlacht und Armee zurück
Pragmatisch war die Armee des Bundes
Den Österreicher schmiedeten unter dem
Kommando des Gatten Maria Theresias
Karls von Lothringen der aufgrund vorigen
Pragmatismus um der Liebe willen kein
Lothringen dafür die Toskana besaß
Keineswegs sondern wie die meisten
Der militärischen Versuche des späteren
Kaisers eher der Not geschuldet mit der
Das Haus Österreich Verbündete suchte
Pragmatisch bezog sich stets noch auf
Jene pragmatische Sanktion die noch
Maria Theresias Vater als Kaiser Karl VI.
Sich teuer bei den Nachbar erkaufte
Um nach dem Aussterben des Hauses
Habsburg im männllichen Zweig seiner
Tochter Maria Theresia den Weg zur
Macht als Erzherzogin und König
Zumindest von Ungarn zu sichern
Nachdem sie sich ihr Nicken haben
Teuer bezahlen lassen widersprachen
Sie nach Karls Tod der Vereinbarung
Um eigene Ansprüche durchzusetzen
Jeder im Interesse seiner Macht
Wie ihrer jeweiligen Ausdehnung
Bayern schickte bei der Kaiserwahl
Noch bevor Maria Theresias Gatte
Später sich doch wieder durchsetzte
Ihren Wittelsbacher Kurfürsten ins
Sonst Habsburger Hausrennen
Dem dieser sich ehelich näherte
Preußen unter Friedrich der gerade erst
Als erhoffter Philosophenkönig den Vater
Den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. beerbte
Zeigte sich militärisch straff um damit das
Machtvakuum nach dem Thronwechsel
Im Haus Österreich zu nutzen besetzte
Also mit juristisch fragwürdigen Gründen
Schlesien das hundert Jahre später erst
Mit Erz und Kohle die Basis legte
Für den Aufstieg Preußens im Reich
Zur Vormacht und zum 47jährigen Reich
Der protestantischen Kaiser nach 1871
Das dem 1000jährigen Deutschen Reich
Der gewählten Kaiser folgte die meist
Noch dem Haus Habsburg angehörten
Die pragmatische Armee war während
Jene Schlacht von Roucoux zugunsten
Der Franzosen endete geschwächt
Die Briten hatten Truppenteile wieder
Abgezogen um sich gegen die Revolte
In Schottland von 1745 zu wehren
Diese Schwäche nutzte wiederum
Das Frankreich Ludwigs XV. um in
Flandern Brüssel und Antwerpen
Zu besetzen mit dem Ziel eigene
Herrschaft in Europa gegen das
Vermeintlich wie tatsächlich auch
Geschwächte Haus Österreich
Durchzusetzen zu ihren Gunsten
Österreich hatte unter Karl VI.
Viel bezahlt für seine Erbfolge wie
Letztlich die unpragmatische Liebe
Maria Theresias zu ihrem Karl der
Weder Hausmacht in Lothringen
Noch sonst in Europa hatte
Die Toscana war keine Basis real
Hätten jenseits aller Liebe lieber
Die beiden Genies Maria Theresia und
Friedrich geheiratet wären Europa
Zehtausende Tote und viele Kriege
Über lange Zeit wohl erspart geblieben
Wie bekannt folgte Friedrich nur widerwillig
Dem Wunsch seines Vaters und heiratete
Elisabeth-Christine von Braunschweig die
Dieser dem Wunsch des Kaisers folgend
Ausgewählt hatte um Preußen zu binden
Maria Theresia heiratete dagen voll Liebe
Ihren Karl der ein schlechter Feldherr
Feige wie unbesonnen immer blieb
Kaiser nur widerwillig wurde nachdem
Der Bayer ihn kurzzeitig verdrängte
Doch blieb Europa nichts erspart
Heiratete der eine aus Gehorsam
Unsinnig letztlich während die andere
Ihr Herz durchsetzte mit bekannten Folgen
Für die später Macht des Hauses
Habsburg das nun Habsburg-Lothringen war
Wer sich die Folgen dieser Fehler ansieht
Blickt von Königgrätz bis ins Jahr 1918
Sieht was sich auch hier in Roucoux
Abzeichnete und was Friedrich in vielen
Dereinst Schlachten noch Schlesien hielt
Gegen die Übermacht des Reichs
Ohne von Mirakeln zu munkeln
Diese frühe Schlacht aber der hier heute
Gedacht sein soll ging durch die klar
Strategischen Fehler Karl Lothringens
Verloren der sich einem klugen Moritz
Dem Sachsenmarschall für Frankreich
Nicht gewachsen sah der den Flügel
Der Holländer schlicht mit Masse nur
Überrannte und den überraschten
Truppen der Pragmatischen Armee
In den Rücken fiel beim erzwungenen
Dann Rückzug die Schlacht entschied
Der Ausgang war keinesweg klar
Zwar standen 60.000 Franzosen
Den 40.000 Mann der Pragmatiker
Im Kampf gegenüber doch blieben
10.000 der Franzosen im Feld liegen
Während vorsichtiger Karl nur 5000
Gegen Marschall Moritz verlor
Diese doppelt so hohen Verluste
Denen die Besetzung von Lüttich
Als einziges Ergebnis zeitweise folgte
Zeigen den Unterschied den Karl
Der hochgeheiratete auch gegenüber
Friedrich zeigte der selbst im Feld
Wie bei seiner Truppe am Feuer saß
Spannend jedoch als Parallele ist eher
Der Umgang der pragmatischen Merkel
Im Flüchtlignseuropa mit ihren jeweils
Großmäuligen Nachbarn die absurde
Wie unsinnige Forderungen stellen statt
Pragmatische Lösungen zu suchen
Merkel die Naturwissenschaftlerin hat
Die Situation klar nüchtern analysiert
Zieht die einzig logische wie rechtlich
Tragbare Konsequenz während sich
Ihre Koalitionspartner wie Konkurrenten
In lächerlichem Balzverhalten zeigen
Weniger Lösungen aufzeigen als einzig
Provozieren um Kriegsgründe zu finden
Grenzen zu ziehen sich als Solitär
Wie Felsen im Sturm der Zeit noch
Markant männlich zu zeigen aller
Realen Lächerlichkeit zum Trotz
Fügt sich die Kanzlerin pragmatisch
Den Notwendigkeiten innerhalb derer
Sie nach bestmöglichen Lösungen sucht
Was die einen ihr als Schwäche auslegen
Wie fälschlich Maria Theresia einst auch
Für schwach als Frau gehalten wurde
Sehen andere weiter blickend schon
Als ihre Größe mit Weitblick
Die pragmatischen Wege sind meist
Friedlicher zum Wohle der Menschen
Lernen wir Politiker danach schätzen
Statt Kraftmeierei noch zu würdigen
Es gibt keine schnellen Antworten
Sowenig wie Blitzkriege dauerhaft
Zum Frieden führen können sondern
Größere Katastrophen nach sich ziehen
Suchen wir gemeinsam nach Lösungen
Es ist noch stets das bessere Tun
Als ohne Antwort bemäkeln was ist
An dem sich meckernd nichts ändert
jens tuengerthal 11.10.15
Samstag, 10. Oktober 2015
Kulturgeschichten 006
Prinz Louis Ferdinand
Sechs Fuß hoch aufgeschossen,
Ein Kriegsgott anzuschaun,
Der Liebling der Genossen,
Der Abgott schöner Fraun,
Blauäugig, blond, verwegen
Und in der jungen Hand
Den alten Preußendegen -
Prinz Louis Ferdinand.
Die Generalitäten
Kopfschütteln früh und spät,
Sie räuspern sich und treten
Vor Seine Majestät,
Sie sprechen: »Nicht zu dulden
Ist dieser Lebenslauf,
Die Mädchen und die Schulden
Zehren den Prinzen auf.«
Der König drauf mit Lachen:
»Dank' schön, ich wußt' es schon;
Es gilt ihn kirr zu machen,
Drum: Festungsgarnison;
Er muß in die Provinzen
Und nicht länger hier verziehn,
Nach Magdeburg mit dem Prinzen -
Und nie Urlaub nach Berlin.«
Der Prinz vernimmt die Märe,
Saß eben bei seinem Schatz:
»Nach Magdeburg, auf Ehre,
Das ist ein schlimmer Platz!«
Er meldet sich am Orte,
Und es spricht der General:
»Täglich elf Uhr zum Rapporte
Ein für allemal!«
O Prinz, das will nicht munden,
Doch denkt er: ›Sei gescheit,
Volle vierundzwanzig Stunden
Sind eine hübsche Zeit.
Relais, viermal verschnaufen,
Auf dem Sattel Nachtquartier,
Und kann's ein Pferd nicht laufen,
So laufen's ihrer vier.‹
Hin fliegt er wie die Schwalben,
Fünf Meilen ist Station,
Vom Braunen auf den Falben,
Das ist die Havel schon,
Vom Rappen auf den Schimmel,
Nun faßt die Sehnsucht ihn,
Drei Meilen noch - hilf Himmel,
Prinz Louis in Berlin.
Gegeben und genommen
Wird einer Stunde Glück,
Dann, flugs wie er gekommen,
Im Fluge geht's zurück,
Elf Uhr am andern Tage
Hält er am alten Ort,
Und mit dem Glockenschlage
Da steht er zum Rapport. -
Das war nur bloßes Reiten,
Doch wer so reiten kann,
Der ist in rechten Zeiten
Auch wohl der rechte Mann;
Schon über Tal und Hügel
Stürmt ostwärts der Koloß -
Prinz Louis sitzt am Flügel
Im Rudolstädter Schloß.
Es blitzt der Saal von Kerzen,
Zwölf Lichter um ihn stehn,
Nacht ist's in seinem Herzen,
Und Nacht nur kann er sehn,
Die Töne schwellen, rauschen,
Es klingt wie Lieb' und Haß,
Die Damen stehn und lauschen,
Und was er spielt, ist das :
›Zu spät zu Kampf und Beten,
Der Feinde Rosses-Huf
Wird über Nacht zertreten,
Was ein Jahrhundert schuf,
Ich seh' es fallen, enden,
Und wie alles zusammenbricht -
Ich kann den Tag nicht wenden,
Aber leben will ich ihn nicht!‹
Und als das Wort verklungen,
Rollt Donner schon der Schlacht,
Er hat sich aufgeschwungen,
Und sein Herze noch einmal lacht,
Vorauf den andern allen
Er stolz zusammenbrach,
Prinz Louis war gefallen,
Und Preußen fiel - ihm nach.
Theodor Fontane
Sich hinter Theodor Fontane verstecken
Dem großen märkischen Dichter der einst
Humorvoll und schön den Prinzen besang
Steht jedem Dichter wohl gut dazu nur
Als Chronist ein wenig ergänzen was die
Geschichte schrieb über jenen Helden
Der am 10. Oktober 1806 in der Schlacht
Bei Saalfeld fiel und das nicht nur vom
Pferd sondern womöglich mit diesem
Nach einem Hieb auf den Kopf
Unklar ist ob der preußische Prinz
Der mit 33 bereits General war
Einem zum Opfer fiel oder sich gegen
Mehrere Angreifer wehren musste
Auch die Sage er sei verletzt wieder
Vom gefallenen Pferd aufgestanden
Um zu Fuß weiter zu kämpfen könnte
Ins sagenhafte verwiesen werden
Passte sie nicht zu schön zu diesem
Wohl sichtbar schönen mutigen Mann
Der auch künstlerisch begnadet als
Komponist und Dichter vielen Frauen
Im Umkreis des Berliner Hofes
Wirkungsvoll den Kopf verdrehte
So wirkungsvoll dass seine Gene
Weiterlebten und sich in einem anderen
Helden des Widerstandes wiederfanden
Peter Graf York ist sein Ururenkel ein
Nachfahre des Sprosses der Wildenbruch
Der mit seinem Vetter Helmut James Moltke
Den Kreisauer Kreis begründete der mutig
Dem Nationalsozialismus widerstand der
Dafür auch zu früh getötet wurde
Aber das ist eine andere Kulturinsel
Prinz Louis Ferdinand liebte die Musik
Spielte begnadet Klavier und komponierte
Brachte es darin sogar so weit dass der
Für strenge Urteile bekannte Beethoven
Den er einst in Berlin traf über ihn sagte
Er spiele gar nicht königlich oder wie ein
Prinz sondern wie ein tüchtiger Pianist
Was wohl der Komplimente höchstes war
Er zitierte eine Sonate Beethovens oder
Doch zumindest ein Motiv aus dieser
In einer seiner ersten Kompositionen
Manche meinen Beethovens 3. Symphonie
Sei ein Denkmal des Prinzen auch
Wichtiger wurde sein Lehrer Dussek
Mit dem ihn eine tiefe Freundschaft
Verband die unter Männern wohl
Manche Leidenschaften teilten
Von der Musik bis zum Geist ist dies
Durch Briefe gut belegt heute zu allem
Anderen wird höflich geschwiegen
Der Prinz suchte Anregung wie Umgang
Mit den spannenden Menschen seiner Zeit
So verkehrte er auch jenseits allen Dünkels
Im Salon der Rahel Levin die später noch
Als Rahel Varnhagen von Ense bekannter
Wurde und die als erste einen der Salons
Zu Berlin führte die berühmt wurden
Hier verkehrte der begabte Prinz mit
Den großen Köpfen der Zeit jenseits
Aller höfischen Form zu denen zählten
Armin Börne die Brentanos wie auch
Die Brüder Humboldt Kleist Jean Paul
Schlegel Tieck und andere Prinzen
Angeregt von den romantischen Kreisen
Komponierte der vielfach begabte eben
Auch Liebhaber schöner Frauen egal
Was an der Liebe zu Prinzessin Friederike
Der Schwester der Königin Luise
Die durch Schadow unsterblich wurde
Auch wahr ist und was Gerücht kann
Louis Ferdinand als Romantiker wohl
Wenn nicht sogar der romantischste aller
Fürstensöhne bezeichnet werden warum
Sein musikalisches Nachleben wohl auch
Eine geistige Bedeutung heute hat
Dieser General und Musiker der im Kampf
Über dessen Beginn gestern geschrieben
Am 10.10. 1806 fiel war ein schmerzlicher
Verlust für Preußen in vieler Hinsicht
Sein Tod vor dem Untergang Preußens
Wenig später bei Jena und Auerstedt
Ist das romantische Ende eines Großen
Der weit mehr denn als Prinz noch heute
Durch die Berliner Erinnerung geistert
Dort residierte wo heute der Präsident
In Bellevue seinen Sitz hat im Tiergarten
Noch vor der Stadt und so schließt sich
Der Kreis der Erinnerung an einen der
Großen Preußen die daran starben
Was Preußen auch als Kultur letztlich
Untergehen ließ zu viel der Kriege
Darüber nachzudenken was er uns
Mit seinen vielen Talenten noch wohl
Hinterlassen hätte ohne die Schlacht
Die des Prinzen Leben zu früh beendete
Könnte helfen achtsamer Kriege morgen
Zu vermeiden um sich lieber mehr noch
Der Kunst zu widmen voll Genuss
jens tuengerthal 10.10.15
Popelbayer
Der Seehofer ist ein typischer CSUler
Gibt sich gern populistisch laut bellend
Erzählt haufenweise Unsinn wider doch
Besseren Wissens und verliert so leicht
Auf allen Ebenen außer in Bayern
Wo der Stammtisch eben regiert
Argumente zählen dort nicht
Vernunft wird stets negiert
Er wird sich lächerlich machen
Sein wir einfach großzügig
Lassen wir ihn doch
Seine Klage gegen Merkel
Ist schon vorab verloren
Auch ohne Friedensnobelpreis
Herdprämie, Maut, Asylklage
Die Bayern solidarisieren sich nur
Weil ihnen peinlich ist wie dumm
Der ist und das sie es nicht merkten
Ist halt so ein popeliger Bayernbauer
jens tuengerthal 9.10.15
Freitag, 9. Oktober 2015
Kulturgeschichten 005
Preußenvielfalt
Der 9. Oktober hat für Preußen eine
Vielfältige Bedeutung deren Folgen
Bis heute in Deutschland sichtbar sind
Europa und die Welt prägen auch wenn
Was einmal Preußen war unterging
Aus Schuld und Verstrickung teils
Irrelevant hier wo nur der Geist der Zeit
Noch Brücken uns bauen soll
Die Eroberung und Plünderung Berlins
Durch Östereicher und Russen blieb
1760 im siebenjährigen Krieg folgenlos
Der überraschende Coup im Krieg der
Allianz gegen Friedrich den Großen
Diente nur der Ablenkung der Truppen
Im Jahr zuvor nach der Niederlage
Bei Kunersdorf die vernichtend war
Hatte die Allianz Berlin verschont
Dazu prägte Friedrich im Brief an
Seinen Bruder Heinrich das Wort
Vom Mirakel des Hauses Brandenburg
Damals hätten Russen und Österreicher
Berlin besetzen können und der Krieg
Wäre verloren gewesen meinte Friedrich
Der russisch-sächsische General von
Tottleben eroberte die Stadt am 9.10.
Nachdem der Kommandant aufgab
Die Umgebung sicherte der östreichische
General v. Lacyy unterstützt von den dort
Generalen Brentano, Esterhazy und Lichtenstein
Als Kommandanten setzte Tottleben den
Russischen Brigadegeneral v. Bachmann
Ein und zog selbst in das Berliner Palais
Des Kaufmanns Gotzkowski ein während
Österreicher und Sachsen mehr plünderten
Oder brandschatzten als die Russen je
Daraufhin ließ er einige gleich füssilieren
Der Abzug erfolgte auf bloße Gerüchte
Friedrich oder Herinrich näherten sich
Berlin mit ihren Truppen ohne Kampf
Militärisch brachte die Angelegenheit nichts
Sie kostete Preußen etwa 2 Millionen Taler
War ein Angriff auf Friedrich Soldatenehre
Warum er zur Verfolgung sofort ansetzte
Am 3. November die Österreicher bei Torgau
Vernichtend schlug unter hohen Verlusten
Die er sich nach 6 Jahren Krieg kaum
Mehr leisten konnte was der Rache
Den Glanz nahm einen Schatten behielt
Im weiteren Verlauf des Krieges kam es
Nur noch zu kleinen Scharmützeln der
Immer geringeren Truppen beider Seiten
Bis 1762 der neue russische Zar Peter III.
Den seine Gattin Katharina bald absetzte
Die Vorbild Merkels ist was wiederum
Eine völlig andere Geschichte ist dort dann
Ausführlich zu erzählen hier entbehrlich
Da jener Peter der mit einer Freundin
Von Friedrichs Bruder Heinrich verheiratet
Aus dem Hause eines seiner besten Generäle
Den Krieg mit Friedrich endlich beendete
Was ein Jahr später zum Waffenstillstand
Zwischen Preußen und Österreich führte
Maria Theresia hatte Schlesien endgültig
Wie ihren Sohn Franz den Thronfolger
Emotional an Friedich den dann Großen
Verloren ohne das der Krieg etwas
Einem im Ergebnis einbrachte als Tote
Und Friedrich verlorene Zähne mit denen
Er die Stellung Preußens als Weltmacht
Zu teuer bezahlte im Felde denn später
Erst in der Industrialisierung wurde das
Rohstoffreiche Schlesien bedeutsam
Noch weniger erfolgreich endete dagegen
Der am 9.10.1806 von Preußen
Begonnene 4. Koalitionskrieg
Der auch 3.Napoleonischer Krieg heißt
Gegen die Koalition deren Kern Preußen
Damals war das als Gegner nur 5 Tage
Später in der Schlacht bei Jena unterging
Woraufhin der Hof nach Ostpreußen floh
Mit der später ruhmreichen Königin Luise
Sowie ihrem weniger berühmten Gatten
König Friedrich Wilhelm III. der sogar
Noch die Niederlage bei Friedland ertragen
Musste dem Namen zum Trotz dann
Den Frieden von Tilsit schloss der erst
Gemeinsam mit Zar Alexander kam
Europa zwischen Rußland und Frankreich
Endgültig aufteilte auf dem Floß
Inmitten der Memel ohne Hoffnung
Seine geliebte Luise später noch verlor
An eine Lungenentzündung in den Wirren
Obwohl sie noch wohl Napoleon
Unter vier Augen angeblich um Gnade
Für ihr Preußen angefleht hatte
Was sie zur Kultfigur des Widerstandes
Später machte als Mutter Preußens
Real war sie die Mutter der späteren
Kaiser Wilhelm I. und des Königs FW IV
Sowie zahlreicher Prinzessinnen natürlich
Am 9. Oktober jedenfalls zogen
Auch von Berlin aus preußische Truppen
In den Krieg gegen Napoleon der bald
So verlustreich wie tödlich endete für
Mal wieder zuviele und völkisch wurde es
Dann in der Völkerschlacht bei Leipzig
Nach dem Untergang im russischen Winter
In der auch viele starben aber Preußen
Auf der Siegerseite stand dann eben
Auch dank der Reformen die auch am
9. Oktober nur ein Jahr später eben
Von Berlin angestoßen wurden
Nach den Reformen des Freiherrn vom Stein
Wurde für alle preußischen Bauern die
Leibeigenschaft aufgehoben am 11.11.1810
Beschlossen und verkündet am 9.10.1807
Im damals noch geschwächten Preußen
Das sich nach der Niederlage von Jena auch
Militärisch unter Scharnhorst und Gneisenau
Vollständig wandelte sowie im Bereich Bildung
Unter Führung von Wilhelm von Humboldt
Riesige Fortschritte kultureller Art machte
So wurde die später erst Stein-Hardenbergsche
Reform genannte geniale politische Idee des
Freiherrn vom und zum Stein zur Basis
Des Aufschwungs in Preußen wie der
Dann folgenden Industrialisierung und so
Ist der Mut des vom Stein der später dann
Vom Fürsten Hardenberg unter Druck
Napoleons beerbt wurde womit diesem
Nachfolger der Erfolg Steins unverdient
Auch zugute geschrieben wurde wobei
Sein größter unstrittiger auch eben
Die persönliche Bereicherung war
Wie das von Stein angestoßene nicht
In seinem erfolgreichen Lauf zu stören
An einem neuen Wendepunkt der Welt
In dem sich unsere Gesellschaft nun
Rasend schnell reformieren wie auch
Angepasst verändern muss ist es gut
Sich mutiger Reformer zu erinnern
Für eine freiere Zukunft denn die
Hirne der Bauern von Pegida wie
Begrenzter CSU Funktionäre schreien
Deutlich nach Befreiung auch wenn
Die tumben Bauern noch nichts merken
Das Land Kants braucht wieder eine
Aufklärung und Herrschaft der Vernunft
Um der Freiheit Raum zu geben
jens tuengerthal 9.10.15
Unqualifiziert
Deutschland hat Fußball gespielt
Und dabei in Irland überlegen verloren
Es für die EM spannend gehalten
Ohne seinen Kapitän der verhärtet pausiert
Ohne Götze der aufgab
Der Weltmeister ist Weltmeister
Und verwandeln liegt ihm nicht so
Wie schön wenn nichts immer klar ist
Dann können wieder Millionen Fachkräfte
Den Bundestrainer infrage stellen
jens tuengerthal 8.10.15
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Literaturgenobelt
"Jeder von uns trägt ein Stück Geschichte in sich, der eine ein großes, der andere ein kleines, und aus all dem entsteht die große Geschichte."
"Ich habe fünf Bücher geschrieben, doch im Grunde schreibe ich nun seit fast vierzig Jahren an einem einzigen Buch an einer russisch-sowjetischen Chronik: Revolution, Gulag, Krieg … Tschernobyl … der Untergang des roten Imperiums."
"In meinen Büchern erzählt der 'kleine Mensch' von sich, wird nie gefragt, er verschwindet spurlos, er nimmt seine Geheimnisse mit ins Grab. Ich gehe zu denen, die keine Stimme haben."
Mit Swetlana Alexijewitsch bekam eine
Stimme des Ostens die anderen eine
Stimme in ihren Büchern als Chronistin
Des Schreckens erst lieh dieses Jahr
Den Literaturnobelpreis zugesprochen
Der Preis für die Weisrussin die trotz
Drohender Verfolgung zurückkehrte
Ist ein politisches Signal in den Osten
Der gerne mancherorts wieder die
Untergegangene UDSSR feiert
Gibt vielen Opfern eine Stimme
Stellt eine literarische Chronistin
Die viel für ihre Literatur bereits litt
In den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit
Das ist gut so kaum wäre noch eine
Würdigere Preisträgerin denkbar
Die Büchnerpreisträgerin wurde nun
In den Literaturolymp aus Schweden
Gehoben und wird hoffentlich gelesen
jens tungerthal 8.10.15
Abgeblattert
Nun ist auch Blatter gesperrt allerdings
Nur vorläufig solange noch ermittelt wird
Wenn einer aussagt dürfte er erledigt sein
Er darf sich freuen dass auch Platini nun
Als Nachfolger erledigt ist einzig deren
Gegenseitige Abneigung könnte nun
Für irgendwie Aufklärung sorgen
Aber wundert sich noch wer
jens tuengerthal 8.10.15
Liverpoolkloppe
Nun geht Kloppo gen Liverpool
Wird mit seinem Team den einst
Rekordmeister auf Kurs bringen
Gegen Schweinsteiger antreten
Das kennt er ja schon und das
Es in England ein wenig rauher
Zu geht zu meist schadet nicht
Der große Weichspüler war er
Selbst beim BVB nicht vor allem
Die Leidenschaft der Premier League
Dürfte ihm liegen wir bleiben
Gespannt wohin er von derzeit
Platz 10 kommt was aus den
So Deutschen in England wird
Ein neues Kapitel im Fußball
Freitag um 11h wird er vorgestellt
jens tuengerthal 8.09.15
Kulturgeschichten 004
Ugrastehen
Während sich Europa mit Russland
Betreffend die Ukraine noch mit nur
Drohungen belauert wird in manchem
Krieg blutig die Entscheidung gesucht
Jeder blutige Konflikt tötet Unschuldige
Bringt keine Lösung sondern verschärft
Bestehende Konflikte auf einer anderen
Ebene deren Entladung wir fürchten
Im Nahen Osten erleben wir es gerade
An zu vielen Orten immer wieder wohin
Blutige Lösungen noch über Generationen
Neue Krisen in die Welt tragen
Für die Ukraine gilt das gleiche
Solange sie nicht mit Rußland näher an
Europa rückt künftig als verlässliche
Partner für Frieden und Wohlstand
Dabei hat Russland viel Erfahrung
Mit dem unblutigen Kampf schon
Der gern gerühmte Sieg gegen die
Goldene Horde wurde so errungen
Das Heer des Großfürsten Iwans III.
Stand am Ufer der Ugra vom 8.10.1480
Bis 11.11. Goldener Horde gegenüber
Sie standen an beiden Ufern bereits
In voller Schlachtaufstellung gerüstet
Ohne dass es je zur Schlacht kam
Nachdem im November die Ugra zufror
Schickte Akhmat Khan seine Truppen fort
Die sonst den Fluss überqueren müssten
Die Goldene Horde wurde durch Aufstände
Zugleich und an anderen Orten geschwächt
Es fehlte am nötigen Nachschub an Truppen
Iwan dessen Enkel Iwan der Schreckliche
Der erste Zar wurde hatte sich mit seinen
Brüdern wieder versöhnt war dadurch stärker
Diese hatten ihre Truppen seiner Armee
An den Flügeln zur Seite gestellt womit
Die russische Truppe bedrohlich erstarkte
Vorausgegangen war der Konfrontation
Am Ufer der Ugra eine Weigerung Iwans
Gegangen seine Abgaben zu zahlen
Mit diesem bis heute nicht ganz klaren
Rückzug begann der Zusammenbruch
Des mongolischen Weltreiches
Wo sie die Mongolen vertrieben
Dehnte sich Russland weiter aus
Wurde zur asiatischen Weltmacht
Ein Sieg ohne Kampf der keine Opfer
Kostete in der gern gelobten Schlacht
Die nie stattfand war militärisch neu
Auf höherer ökonomischer Ebene
Erlebten wir ähnliches im Kalten Krieg
Den die USA gegen die UDSSR gewannen
Die Schlachten des Kalten Krieges
Wurden andernorts ausgefochten
Als an der damals deutschen Front
Wenn keine Seite auf Gewinn hofft
Niemand den ersten Schritt wagt sind
Mehr Lösungen möglich als im Krieg
Auch der Großfürst selbst der auf
Drängen der Mutter wie Geistlicher
An die Front zog war erleichtert
Vielleicht sollten wir mehr der Drohung
Als der Tat wieder vertrauen um dann
Friedlicher miteinander zu leben
Dumm nur wenn die Waffe losgeht
Mit der beide nur drohen wollten
Und am Ende keiner es überlebt
Aber auch dann wäre zumindest Frieden
So können wir vom Stehen an der Ugra
Lernen Krieg lohnt sich ohne Kampf mehr
jens tuengerthal 8.11.15
Fluchteuropa
Europa steht vor einer Herausforderung
Wohl der größten Volksbewegung nun die
Im zerstrittenen Kontinent Zuflucht sucht
Merkel und Hollande sprachen dazu
Gemeinsam vor dem Europa Parlament
Auf der Suche nach Antworten
Klare Worte fand Merkel diesmal
Herausforderungen seien von allen
Gemeinsam künftig nur zu lösen
Von globalen Ereignissen könnten wir
Uns nicht gleich einer Insel entkoppeln
Es gälte Verantwortung zu teilen
Niemand verließe seine Heimat
Leichtfertig warnte sie auch die nicht
Die es aus wirtschaftlichen Gründen tun
Menschen seien keine anonyme Masse
Egal ob sie eine Bleibeperspektive
Haben oder nicht meinte die Kanzlerin
Das Dublin Verfahren erklärte sie nun
Als obsolet in der Praxis was noch
Vor Wochen mutig war ist nur real
Dass der Schutz der Grenzen nur dann
Erfolgreich sein kann wenn wir Krisen
Lösen und Fluchtursachen bekämpfen
Es klingt nach einer Bewerbung für den
Friedensnobelpreis fraglich nur was es
Für Europa konkret bedeuten wird
Auch wenn Hollande aus gutem Grund
Über die Souveränisten schimpfte
Es braucht einen Plan dafür wie es geht
Der Optimismus der Kanzlerin die weiter
Jede Obergrenze aus guten Gründen
Mit Grundgesetz im Rücken ablehnt ist gut
Wenn wir es schaffen wollen müssen alle
Sich bewegen um miteinander in Zukunft
Friedlich wohlwollend zusammenzuleben
Nicht das ob sondern das wie steht einzig
Für uns infrage im Moment warum wir uns
Besser künftig damit mehr beschäftigen
jens tuengerthal 7.10.15
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Kulturgeschichten 003
Türkenschlacht
Während sich die EU noch mit dem
Sultan Erdogan einigen wil um den
Steten Strom der Flüchtlinge doch
Irgend zu stoppen sei an die große
Seeschlacht von Lepanto erinnert
Am 7. Oktober im Jahre 1571
Standen sich im Golf von Patras
Was nahe bei Lepanto liegt
Die Heilige Liga und das noch
Ungeschlagene Osmanische Reich
Gegenüber zum tödlichen Treffen
Die Christen unter dem Kommando
Von Don Juan de Austria der auch
Literarisch Berühmtheit erlangte
Während die Osmanen dem Befehl
Von Ali Pascha in der Schlacht folgten
Der Konflikt war um venezianische Inseln
Entstanden die von den Osmanen besetzt
In einer großen Allianz unter Führung von
Spanien organisiert von Papst Pius V.
Für Venedig zuückerobert werden sollten
Die wesentlich größere türkische Flotte wurde
Durch Mut und kluges Kommando vernichtend
Erstmals geschlagen in der Geschichte
Wenn auch unter blutigen Opfern
Auf beiden Seiten der Schlacht
Auf osmanischer Seite fielen über 30.000
Während bei den Christen mehr als 8000
Opfer zu beklagen waren es wurden noch
110 Schiffe versenkt sowie 150 erobert
Von den geschlagenen Osmanen die mit
260 Schiffen in die Schlacht zogen wurden
30 Schiffe selbst auf den Grund gesetzt
Auch durch die widrigen Strömungen
In der heute griechischen Bucht
Die Heilige Liga verlor 13 Schiffe
Was angesichts der eroberten
Wohl wenig wert der Kommandant
Don Juan de Austria wurde verletzt
Aber überlebte anders als Ali Pascha
Den eine Kugel im Kopf traf woraufhin
Der Widerstand in Teilen zerbrach
Die Schlacht hatte ansonsten keine Folgen
Der gewünschte weitere Kampf erlahmte
Die Türken führten die eroberte Fahne
Der am Flügel geschlagenen Malteser
Zurück nach Istanbul und wurden belohnt
Papst Pius V. starb und König Phillipp II.
Wollte keinen weiteren Krieg gegen das
Einmal geschlagene osmanische Reich
Der Kommandant der Heiligen Liga
Don Juan de Austria war ein unehelicher
Sohn von Karl V. mit einer Regensburgerin
Der auf Wunsch seines Vaters erst
Nach seinem Tod bei Hofe eingeführt
Von seinem Halbbruder Philipp II.
Der ihm auch das Kommando der
Spanischen Mittelmeerflotte übertrug
Ihn förderte und studieren ließ
Don Juan verriet dafür Philipp den Putsch
Den sein Sohn Don Carlos gegen ihn
Längst geplant hatte was durch Schiller
Wie manche Oper viel Nachhall errang
Der dank Don Juan so tragisch war
Nach der erfolgreichen Schlacht geehrt
Verzichtete er auf alle Schätze die ihm
Als Kommandeur zustanden verteilte
Diese lieber unter den Verwundeten
Deren einer der später berühmte
Miguel Cervantes war der dort seine
Linke Hand verlor von Don Juan
Mit Gnade begünstigt wurde
So taucht der Don Quijote noch auf
Der Plan Maria Stuart zu heiraten
Scheiterte am Widerstand seines
Halbbruders Philipp der den Konflikt
Der daraus militärisch sicher folgte
Lieber scheute nach seiner Erfahrung
Mit Königin Elisabeth von England
Die ihn schon nicht hatte heiraten wollen
Nachdem ihn zuvor ihre große Schwester
Die als blutige Marie bekannte Königin
Wie Tochter von Heinrich VIII.
Zum Witwer gemacht hatte
Dafür wurde er Kommandant der
Vereinigten Niederlande mit dem Ziel
Den abgespaltenen protestantischen Teil
Wieder zurückzuerobern wozu es
Historisch bekannt niemals kam
Don Juan de Austria starb jung
Auch wenn er noch einen Anschlag
Von Elisabeth überlebte liegt doch nahe
Dass er Opfer einer schleichenden
Vergiftung im Sinne Englands wurde
Er starb mit 31 Jahren in Bouge
Eine gespenstisch dramatische Geschichte
Ist noch der Schmuggel seiner Leiche
Die der Bruder im Escorial beerdigen wollte
Durch Frankreich in kleine Stücke zerteilt
In den Satteltaschen der königlichen Reiter
Wieder zusammengesetzt in Spanien
Nur das Herz blieb im heute Belgien
So ist die Schlacht nur von irgendwie
Psychologischer Bedeutung und für die
Katholiken bis heute ein Feiertag geworden
Ansonsten wurde wenig erreicht insofern
Die Truppen für den Krieg an Land
Der Heiligen Liga fehlten und diese
Zerfiel in Folge langsam das Gemetzel
Bleibt in Erinnerung für nichts
Daraus über Kriege lernen und wie
Mit ihnen besser umgehen könnte
Helfen mehr Schlachten zu vermeiden
Statt sich wieder jubelnd in die nächste
Zu stürzen mit nur noch mehr Toten
Doch die Hoffnung dass die Menschheit
Jemals aus Krieg lernt ist gering
jens tuengerthal 7.10.15
Dienstag, 6. Oktober 2015
Danach
Nach der großen Lust
Liegst du in meinem Arm
Spüre noch das Beben
Deines Körpers um mich
Mein Schwanz liegt noch
Feucht von unsrer beider
Geteilten Lust zwischen
Deinen Beinen leicht
Erschlafft voll Vorfreude aber
Ahnend schon die neue Lust
Die uns am Morgen
Verschlungen erwachend
Erwartet mit dem ersten Licht
jens tuengerthal 6.10.15
Kulturgeschichten 002
Medicimacht
Am 6. Oktober 1434 kehrte Cosimo
Kopf der Medici zurück nach Florenz
Machte die Familie immer stärker
Die von einfachen Bankiers nur
Zu Königen der Toskana wurden
Ins heilige französische Königshaus
Der Valois einheiratete die sich noch
Von Maria Magdalena direkt herleiten
Wie Heinrich von Navarra eine Gattin
Später noch stellen sollten
Die Rückkehr verdankte sich der dann
Verbannung der Familie des Rivalen
Rinaldo degli Albizzi der in der Signoria
Keine Mehrheit mehr hatte folglich
Als letzter Kopf der einst großen Familie
Florenz verlassen musste während nun
Der Aufstieg der Medici begann die
Für die nächsten 300 Jahre Florenz
Wie auch die Toskana beherrschten
Cosimo war zum Zeitpunkt des Exils
Bereits 44 Jahre alt in seiner Zeit
Bereits ein gutes Alter doch folgten
Weitere 30 an der Spitze der Familie
Der Bank der Stadt der Florentiner
Sein Vater Giovanni de Medici hatte
1393 die Bank in Rom gegründet
Verlegte sie vier Jahre später gen
Florenz wo sie zur Blüte aufstieg
Reichtum und Macht begründete
Auch wenn Florenz formell immer
Eine Republik blieb die Könige
Waren die Medici und so wirkten
Diese in der Stadt auch in Politik
Wie Kunst mit bleibenden Spuren
Trotz des auf ihn ein Jahr zuvor noch
Verübten Mordanschlages der Albizz
Verzichtete Cosimo auf jede Rache
Schickte nur in die Verbannung
Beschlagnahmte das Vermögen
Wie es üblich und legal seinerzeit war
Auch politisch wirkte er eher indirekt
Indem er Darlehen den Freunden gewährt
Während er sie Feinden verweigert
Stets die Republik als solche ließ
Im Hintergrund mit Geld regierte
Der bescheiden lebende Pragmatiker
Cosimo unterschied Menschen nur nach
Begabung und nicht nach Herkunft
Förderte alle die er für begabt hielt
Wurde so zum Vater des Vaterlandes
Wie es die Florentiner mit pater patriae
Auf sein Grab in der Krypta von
San Lorenzo schreiben ließen
Politisch erstrebte der Bankier wie ein
Guter Kaufmann einzig Ruhe war also
Stets um Frieden bemüht in dem die
Geschäfte besser gedeihen als im Krieg
Außenpolitisch baute er weiter
Am Bündnis mit Mailand das unter den
Viscontis noch unmöglich schien dafür
Mit den von Cosimo geförderten Sforza
Nach dem Tod des letzten Visconti
Realität wurde unterstützt sowohl
Vom Papst wie von Frankreich dabei
Er stärkte über persönliche Freundschaft
Gegen den zunächst Widerstand der
Bürger der Stadt die noch in alter
Feindschaft zu Mailand verharrten
Die Position der Florentiner in Italien
Gegen das Bündnis Venedig - Neapel
Cosimo war Bänker kein Intellektueller
Aber er prägte die Kultur seiner Stadt
Indem er führende Köpfe der Kunst
Wie des Geistes nach Florenz holte
Den Bürgern den Geist der Renaissance
Öffentlich zugänglich machte als Stifter
So holte er Bruneleschi, Lippi und Donatello
In seine Heimatstadt als Künstler
Stiftete Klöster und Kirchen die er dann
Ausschmücken ließ wie San Marco
Das Fra Angelico mit Fresken verzierte
Schließlich die Bibliothek Medicea Laurenziana
Als erste öffentlich zugängliche Bücherei
In der auch die Schriften der Antike sich
Bereits fanden die aber unter Cosimos
Enkel Lorenzo dem Prächtigen erst zur
Blüte als Humanistenbibliothek reifte
Die nach den Plänen von Michelangelo
Gebaut unter Vasaris Feder vollendet
Zum Wallfahrtsort der Humanisten wurde
Über die Medici und ihre Verwicklungen
In die große europäische Geschichte
Ließen sich noch viele Verse füllen
Doch wären manche wohl ein eigenes
Kapitel für sich wert von jenem bereits
Erwähnten Lorenzo dem Prächtigen
Dem Enkel Cosimos bis zu den Päpsten
Aus dem Hause Medici wie Leo X. der
Mit Caterina de Medici mörderisch auch
Gläubig zusammenwirkte bis in die
Bartholomäusnacht hinein sowie als
Zweite Braut des Henry IV. der noch
In jedem Dorf ein Kind hinterließ
So formte eine Familie Europa mit
Von der Renaissance bis zur dann
Aufklärung regierten die Medici
In Florenz mit die Toskana direkt
Als Päpste oder Königinnen
Blieben doch Bänker auf dem
Was Cosimo einst groß machte
jens tuengerthal 6.10.15
Montag, 5. Oktober 2015
Kulturgeschichten 001
Mit dem heutigen Tag beginnt eine Serie, die in Versen Geschichte schreibt und nun täglich, neben dem sonstigen dichten, wieviel Zeit es auch immer findet und wieviel Musen es je hat, ein historisches Ereignis herausgreift und beschreibt, um zu erinnern, aber auch darüber hinaus als Genuß am Sein und seiner historischen Inseln im Meer der Kulturen der Welt.
Es gibt verschiedene Sichten wie Geschichte exakt oder ideologisch, objektiv oder gerade nie zu beschreiben sei auch in den Wissenschaften und die Freiheit des Dichters genießend, muss der Anarch keiner Norm gehorchen als seinem Gewissen bei der Beschreibung. So exakt wie möglich, so literarisch wie schön, so frei wie nötig - als eine Lust am Schreiben wie am Sein, das sich beim Blick auf das, was war und uns betrifft, noch mehr genießen lässt. Habe keinen Anspruch als den ästhetischen, könnte der Dichter schreiben und der Naturwissenschaftler stürzt sich auf die bloßen Fakten, wenn er Holzringe zählt, der Ideologe schaut ins soziale Umfeld, um was wichtig war, weniger wichtig zu nehmen in politischer Korrektheit - irgendwo dazwischen fände sich vielleicht ein goldener Pfad der Geschichtsschreibung aber ich kenne ihn sowenig, wie ich beanspruche, es richtig zu machen, sollte es geneigte Leserinnen unterhalten, wäre es des Glückes wohl genug, mehr wird nicht zu suchen sein im Leben als Glück, wussten schon die Epikuräer, auch wenn manchen Korrektheit und Präzison als solches erscheint, auch jenseits des einmal Preußen für knapp über 100 Jahre genannten Brandenburgs.
Es bleibt alles nur relativ exakt also, nach bestem Wissen und Gewissen und so wie es eben in die Verse dem Dichter passte, vor allem sind die Tagesereignisse, die Geschichte schreiben und erläutern nahezu wilkürlich gewählt, nach dem was dem Autor gerade am spannendsten erscheint, ohne pädagogischen Ansatz oder ideologische Richtung, die wir völlig umschiffen wollen, auch wenn der Versuch ein nahezu unmöglicher ist, denn wer ist schon wo völlig frei von allen Ideen und jeder Ideologie. Doch bevor ich weiter über das wie langweile, fange ich lieber mit dem was an und dann mögen alle für sich entscheiden, ob es unterhält, das Glück fördert oder dogmatisch verfehlter Irrtum ist.
Canossakrönung
Am 5. Oktober 1056 wurde Heinrich IV.
Der später nach Canossa ging um seiner
Kaiserkrone wegen als König gekrönt
Noch auf dem Sterbebett des Vaters
Im Alter von gerade fünf Jahren
Während seine Mutter Agnes von Poitiu
Die Tochter des Herzogs von Aquitanien
Schon eine Brücke nach Burgund baute
Wo der Pate des späteren Kaisers längst
Als Reformer aus dem Kloster Cluny
Bekannt war als Hugo von Cluny der dann
Wiederum in jenem Investiturstreit
Der Heinrich auf Knien nach Canossa
Sich vorm Papst zu beugen zwang
Vermittelte und Heiliger wurde der da
Noch einigen katholischen Kirche die
Das heilige römische Reich der Salier
Als Klammer einte wie heute Gesetze
Spannend wie die Mutter Agnes schon
Einen Gegenpapst einsetzte um sich
Nicht dem Willen der Kurie zu beugen
Während im Deutschen Reich noch die
Fürsten gegen die auch burgundische
Kaiserwitwe als Regentin intrigierten
Die den Reformern in Cluny weiter
Näher stand als Rom und wie Heinrich
Später um seine Macht dann rang
Nachdem seine Mutter längst den
Schleier genommen hatte wie damals
Der Rückzug ins Kloster noch hieß
Zuvor aber mit zarten zwölf Jahren
War der Knabe König entführt worden
Im Staatsstreich von Kaiserswerth
Hatte der Bischoff Anno II. von Köln
Damit die Reichsinsignien erpresst
Womit die Herrschaft bei ihm lag
Beteiligte der Entführung waren
Herzöge von Braunschweig und Bayern
Sowie die Bischöfe von Bremen und Mainz
Der Bremer Adalbert wurde dann gegen
Anno zum Vertrauten von Heinrich
Aus dessen sächsischen Grafengeschlecht
Wurden später die Wettiner das älteste
Am Ende im Reich regierende Geschlecht
Sehen wir vom sagenhaften Alter der
Obotriten zu Mecklenburg-Schwerin ab
Motive und Wirkung des Staatsstreichs
Blieben umstritten aufgrund Uneinigkeit
Was wohl besteht ist dass ein Männerbund
Im Reich eine zu mächtige Frau absetzte
Als Heinrich nach seiner Schwertleithe dann
Mit nur 14 Jahren schon noch jung
Seine Mutter rächen will und gegen
Anno vorgehen möchte stoppt ihn
Die Mutter als fromme Frau im Glauben
Kriege ziehen sich weiter durch das Leben
Des Vierten Heinrich der auch gerade
Wieder hochaktuell gegen Sachsen
Einen Krieg führte die sich von seinen
Burgen überfremdet fühlten und diesen
Zunächst verlor und dem Abriß zustimmte
Bis sich und da sind wir wieder fast
In der Gegenwart die Bauern der
Aufgehetzten sächsischen Stämme
Auf den Weg zum Aufstand nach Goslar
Gemeinsam machten was keiner im Reich
Dulden konnte warum der folgende Sieg
Glorreich genug wurde ihn zu entlasten
Der Streit um die Investitur also Besetzung
Von Bischofssitzen durch Papst oder Kaiser
Eskalierte mehrfach bis er schließlich
Im Schatten der Euphorie des Sieges
Über die aufmüpfigen Sachsen eskalierte
Heinrich Papst Gregor VII. Hildebrand
Wie der dann Papst einst getauft wurde
Nannte und zum Amtsverzicht aufforderte
Mit den öffentlichen Worten: Steige herab
Der Übermut des Hoftages von Worms
Führte wenig Monat später zur Exkomunikation
Die gläubige Welt des Mittelalters wurde
Von dieser Nachricht zutiefst erschüttert
Mit Heinrich solidarische Bischöfe wurden
Aus dem Amt verstoßen es ging um alles
Noch einen Monat endlich erreichte
Heinrich die Nachricht der Exkommunikation
Er weilte zu dieser Zeit in Utrecht zu Ostern
Als plötzlich die Kathedrale vom Blitz getroffen
Ausbrannte werteten seine Gegner dies als
Zeichen für Gottes Zorn gegen den König
Die Unterstützung des Königs schwand
Nach diesem himmlischen Zeichen rapide
Der Hoftag zur Absetzung Gregors wurde abgesagt
Die Herzöge und Bischöfe wandten sich gegen
Ihren gewählten König und forderten ihn auf
Innerhalb Jahresfrist Gande zu erbitten
Dafür reiste nun Herinrich zu Pferde
Wie irgendwann zu Fuß gen Italien
Wo der Papst nach Canossa flüchtete
Den reuigen Heinrich drei Tage lang
Barfuß im Büßergewand im Winter
Als Flüchtling der Kirche im Hof
Um Gnade betteln ließ und so war es
Heinrichs Pate Abt Hugo von Cluny
Der den Papst umstimmte zur Gnade
Ob dies eine kirchliche Buße war
Oder eher ein politischer Schachzug
Ist bis heute umstritten in der Lehre
Er erzielte jedoch die gewünschte Wirkung
Nur für kurze Zeit bis Rudolf von Schwaben
Sich von der Gegenseite zum König
Wählen ließ woraufhin Heinrich dann
Den Staufer Friedrich I. als Herzog dort
Einsetzte während Rudolf seinen Sohn erhob
Es kam zur Schlacht an der Elster
Im schönen Thüringen bei der Heinrich
Unterlag und Rudolf wenig später starb
Seiner Verletzung aus dem Kampf erlag
Das er dabei seine rechte Schwurhand verlor
War den Gegnern wieder ein Gottesurteil
Diesmal nur zugunsten Heinrichs
Nachdem er jenseits einiger Querelen
In Sachsen noch - die Zeiten ändern sich
Wohl selten wirklich - Sieger blieb
Begann er zu bauen und zu schenken
Die Salier Grabstätte Speyer wurde
Unter ihm zur großen und mächtigen
Kathedrale gebaut die bis heute noch
Den Rhein gut sichtbar eindrucksvoll prägt
So Gottes Segen und guten Willen gezeigt
Machte er sich auf gen Rom um dort
Seinen Gegner Papst Gregor VII. endlich
Abzusetzen was im zweiten Anlauf einig
Mit den südlich herrschenden Normannen
Glücklich gelang und sein Nachfolger
Krönte schließlich ihn und seine Frau
Ostern 1084 zum gottunmittelbaren Kaiser
Auch wenn kurz darauf von Gregor gerufen
Gegnerische Normannen Rom stürmten
Clemens III. ab und Gregor wieder als
Papst einsetzten und Heinrich Rom
Fluchtartig verließ blieb er Kaiser
Auch ohne die Verzeihung des bald
Darauf gestorbenen Gregor regierte
Der Kaiser nun nördlich der Alpen
Setzte Bischöfe Gregors ab
Krönte seinen Verbündeten Wratislaw
Zum König von Böhmen was blieb
Bis zum Ende des Reiches 1806
Auch wenn Habsburg dort herrschte
Der heute gekrönte Kaiser Heinrich
Zeigte sich als erster den Juden
Gegenüber tolerant und erließ
Dazu Edikte in Worms und Speyer
Setzte später sogar einen Bischof ab
Der in Mainz ein Progrom nicht
Aktiv genug verhindert hatte
Sein Sohn Konrad den er gerade
Noch als Nachfolger krönen ließ
Wandte sich in Italien den Gregorianern
Wie Normannen zu und seine Gattin
Die Tochter eines Kiewer Fürsten
Adelheid oder Paxredis mit Namen
Floh zum Sohn nach Italien
Beschwerte sich über die erduldete
Unzucht zu der Heinrich sie zwang
Ganz wie der Papst es wünschte
Erwartbar wurde Heinrich mal wieder
Exkommuniziert von Papst Urban
Es gab noch einige Unruhen und Aufstände
Bis schließlich sein Sohn Heinrich
Ihn nach Konrads frühem Tod
Trickreich und hinterhältig absetzte
Indem er ihn in eine Falle lockte
Nachdem er sich dem Vater zuvor
Noch formell unteworfen hatte
Der am 5. Oktober als König noch
Gekrönte spätere Kaiser Heinrich IV
Hat viel bewegt und am Ende
Doch im Konflikt mit Rom wenig
Erreichen können war der ewigen
Konkurrenz der Mächte im Reich
Unterlegen und die meisten denken
Bei Heinrich nur an Canossa
Einige noch an Speyer
Seine Bewertung ist noch immer
Umstritten da die Quellen vielfältig
Gegensätzliches verlautbaren
Vom grausamen Tyrannen zum doch
Mildtätig gerechten Helden
Ein Stück deutscher Geschichte
Das bis heute noch mit Canossa
In unserer alltäglichen Sprache
Präsent ist kann kaum unwichtig
Wohl genannt werden es bleibt
Eine vielfältige Erinnerung
Die vieles noch ausließ um noch
Ein wenig Maß zu halten
jens tuengerthal 5.10.15








