Freitag, 17. Oktober 2014

Sex in Berlin XXXIII

Nachdem wir nun 32 Tage getreulich untreu über den Sex in Berlin nachgedacht haben, soll heute, am 33. Tag, zum Abschluss nun, über die meistens Wirklichkeit berichtet werden in der eben nichts passiert und nur viel erwartet wird, mehr in der Phantasie bleibt als jemals real wird.

Berlin nennt sich sexy, weil es meint dies zu sein und die Welt es glaubt. Dass dieser Spruch ausgerechnet von einem ehemals West Berliner Beamten stammt, ist relativ bezeichnend für das Schaumbild der Illusionen, denn nirgendwo ist Berlin weniger sexy als im alten Westen heute, der nur noch ein innovationsloses Museum vergangener Zeit ist, russischer Konsumtempel mit märkischen Besuchern. Aber der Blick meinerseits wird sicher von Osten her getrübt sein. Geblendet bin ich allerdings nicht vom vermeintlich goldenen Westen, der eben ein wenig abgeblättert wirkt, wie eine alt gewordene Sängerin nach dem siebten Lifting, bei dem bald die Pobacken am Hals sichtbar werden.

Es ist auch immer wieder sexy, sogar im Westen, auch wenn da eher zufällig oder für Leute wie mich, die gerne in Museen gehen und sich auch am musealen Charme erfreuen, der nur noch konserviert aber auch nicht krampfhaft innovativ sein muss, wie es mein Kiez lange tat und der Friedrichshain nebenan immer noch ziemlich bemüht tut. Finde ja Museen und gerade Berlins Museen eigentlich den sexiesten Ort, den ich mir vorstellen könnte - schöne Kunst in teilweise wunderschönen Gebäuden, oder auch nur für sich schön in zumindest innovativen Betonkästen mit Menschen davor, die sich daran freuen und sich vom Anblick der Bilder zu Gedanken anregen, manchmal sogar erregen lassen - was könnte schöner, ein kleines Abenteuer beginnen lassen?

Eigentlich sind Mussen und dort jemanden kennenzulernen viel schöner als verräucherte Bars, düstere Keller oder ähnliche bisher gern beschriebene Ort, ist doch die Kunst die schönste Brücke zur gepflegt lustvollen Unterhaltung und ehrlich gesagt, für die Kunst fahre ich sogar sehr gerne nach Charlottenburg, um gegenüber dem dortigen Schloss durch die beiden wunderbaren Museen der Privatsammlungen von Berggruen und Scharf-Gerstenberg zu spazieren, die klassische Moderne und den Surrealismus und ich kann mir wenig sinnlicheres vorstellen - dann vielleicht noch verbunden mit einem Spaziergang durch den dortigen Schlosspark in letzter herbstlicher Sonne, wie schön kann das Leben in Berlin sein.

Auch die Museumsinsel lädt zu wunderbar, schwärmerisch zärtlichen Besuchen, denke ich etwa an die geliebte Sammlung Bode, um dort im Licht der Abendsonne noch die Kunst der Gothik wie der Renaissance in Bild und Figur zu bestaunen, durch Jahrtausende zu wandeln, im Café auf der Empore einen Tee zu trinken mit zumindest theoretischem Blick auf die Spree von der Spitze aus - oder die Alte Nationalgalerie, was stimmt den Romantiker wohliger als ein Gang durch die dortige Sammlung, mit ihren zärtlichen Höhepunkten, den französischen und den Berliner Impressionisten und natürlich der gute Menzel, ein Besuch bei alten Freunden eben und so endet Sex in Berlin, dort wo es anfing, im Kopf und es wird wieder Zeit die geliebten Museen zu besuchen, die befreundeten Bilder zu begrüßen, sie anzulächeln und sich zu freuen, sie schon so lange und so gut zu kennen - wenn wir dies noch in Begleitung täten, das Lustwandeln mit Anekdoten zu diesem Bild oder jenem Maler gegenseitig bereicherten, was könnte noch schöner sein, als vielleicht der nahe Tee im Anschluss?

So sind wir über die bloße Betrachtung im Museum, das Berlin eigentlich ist, wieder hin zu dem gekommen, was meist passiert an Sex, nämlich nichts, weil die Betrachtung dessen um uns, schon vollauf genügt , den Tag zu füllen und darüber zu schreiben. Natürlich denke ich an manches sonst beim Besuch der Museen, aber im Kern schiene es mir doch das, was den Sex in Berlin am besten abschließt, ein Besuch im Museum, die Betrachtung der Schönheit, gerührt vom bloßen Anblick. Vielleicht ist es das, was Berlin für mich immer noch so liebenswert und sexy macht, seine Museen, durch die Stadt verteilt, an manchen Orten geballter auftretend, doch immer mit schwärmerischen Geistern gefüllt, die von der Sehnsucht des Betrachtens geführt, im nur da sein Verführung genug genießen, denn eigentlich passiert auch bei denen, die sich in verrauchten Kellern und auf verstopften Tanzflächen bemühen, meistens nichts und wenn doch, ist es eher nicht der Rede wert, im Gegensatz zu diesen wunderbaren Musentempeln der Kunst, die Berlin pflegt und deren jeder Besuch für mich das ist, was anderen ein Gottesdienst wohl sein könnte.

Sex in Berlin endet im Museum - vielleicht findet sich da manches unerwartet, wer weiß das schon, es ist auch egal, was sich wo fand, oder findet, wenn schon der Ort an sich ein Genuß ist. Mehr kann nicht sein und wo es sich findet, sollten wir darüber schweigen und genießen, wo nicht, die Umgebung um so mehr loben. So gesehen endet Sex in Berlin im 33. Kapitel zutiefst bürgerlich und weist damit schon auf den nächsten Band hin, die Frage der Bürgerlichkeit als Idee der Gegenwart.
jt 16.10.14

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Apfelabfall

Die Sekte mit dem angebissenen Apfel
Präsentierte neue Kultgegenstände
Für ihre Jünger zur Anbetung
Damit diese wieder Schlange stehen
Um sich gerade noch aktuelle
Rechenmaschinen im Magerlook
Neu kaufen und vergöttern zu können
Nichts besonderes eigentlich
Außer dem Kult den die Sekte
Derer die zu Steve Jobs beten
Regelmäßig betreibt und der
Von außen betrachtet
Nicht ohne Komik ist
Mehr aber auch nicht
Besonderes oder besser
Als die anderen ist es nicht
Sie bleiben nur aktuell
Frage mich nur wann
Der Kult nachlässt
Aus echten alten Äpfeln
Kann zumindest ein Apfelbaum
Irgendwann wachsen
Hier bleibt nur Schrott
Bis zum nächsten
Jobs Gottesdienst
jt 16.10.14

Ausschußanzeige

Das Kanzleramt hat den NSA
Untersuchungsausschuß mit
Anzeige gedroht weil dieser
Dringend verdächtig sei
Geheime Informationen
An die Medien zu geben
Aus den ohnehin teilweise
Geschwärzten Akten die kaum
Aufklärten sondern eher elegant
Weiter verschleierten was war
Die Geheimdienste unterliegen
Keiner offenen parlamentarischen
Kontrolle wo mit vermeintlich noch
Rechtsstaatlichen Mitteln gedroht wird
Findet Aufklärung schnell ein Ende
Diese Maßnahmen sind totalitär
Ensprechen der postdemokratischen
Politik der Kanzlerin die sich lieber
Nicht dem Diskurs stellt sondern
Beamte für sich machen lässt
Weil die Anzeige alternativlos wäre
Nichts ist alternativlos nicht mal
Der Geheimdienst den kein Rechtsstaat
Mehr braucht der so unkontrolliert
Das Ende der Demokratie nur noch
Beschleunigt im Sinne der Verfassung
Muss dringend zum Aufstand gegen
Merkel aufgerufen werden
Jeder hat das Recht auf Widerstand
Gegen alle die versuchen diese Verfassung
Zu beseitigen und da das Kanzleramt
Als Verwalterin der Geheimdienste
Dies aktuell tat ist ein Fall von
Artikel 20 IV GG und es wird Zeit dies
Laut und deutlich zu sagen auch wenn
Es vermutlich wenig ändert weil sich
Keiner so schnell gegen die faktische
Macht erhebt die dafür sorgt dass es
Uns so gut geht wie es scheint
Nur was ist dieser Wohlstand wert
Ohne kritische Haltung zur Demokratie
Ohne Freiheit in Zukunft wenn der BND
Vielfach mehr kontrolliert als die Stasi je
Das einzige demokratische Organ der
Kontrolle wird mit Anzeige bedroht
Außer den Geldern wird nahezu nichts
Publik weil der Kampf gegen den Terror
Die höchste Geheimhaltung gebietet
Zeit aufzustehen und sich zu wehren
Das Bundeskanzleramt hat damit
Den Boden der Verfassung verlassen
Zeit etwas zu ändern
jt 16.10,14

Merkelschmutz

Abu Dawud hat seiner Wut gegen
Merkel freien Lauf in einem neuen
Drohungsvideo gelassen in dem er
Allen Staatschefs Europas sowie
Putin und natürlich Obama droht
Die schmutzige Merkel wie er sagt
Könne nur verlieren gegen die
Muslime und fordert alle Muslime
Als seine Geschwister auf nicht
Mit den Schmutzigen herumzusitzen
Sondern für Allah zu kämpfen
Seinen erfunden Gott und leider
Müssen diese Drohungen von
Wahnsinnigen Gläubigen
Denn nichts anderes sind sie
Ernst genommen werden
Auch wenn dieser Aberglaube
Vermutlich genauso als eine
Psychische Krankheit definierbar
Wäre wären wir nur mutiger
Statt Toleranz zu üben nur
Um den eigenen Aberglauben
Weiter zu rechtfertigen auch wenn
Mal wieder deutlich wird wohin
Zuviel Glaube Menschen führt
jt 16.10.14

Sterbenachhilfe

Der BGH hat entschieden
An den Willen zu sterben
Der zu erforschen ist wo
Kein Patiententestament
Bei irgendwem vorliegt
Sein keine zu strengen
Anforderungen zu stellen
Was heißt die Behandlung
Die das Leben verlängert
Darf eingestellt werden
Sofern dieser Wille nach
Gründlicher Prüfung wohl
Festgestellt wird damit
Niemand auch ohne ein
Solches Testament noch
Länger am Leben erhalten
Wird als er mutmaßlich wollte
Damit ist nichts über die
Tötung auf Verlangen gesagt
Auch fragt sich ob es gut ist
Wenn Richter entscheiden
Was der Gesetzgeber doch
Klar regeln sollte um nicht
Erst mit Richterrecht sterben
Zu dürfen denn dann würden
Ja Richter über Leben und Tod
Womöglich entscheiden was
Nach 45 in Deutschland nie
Wieder der Fall sein sollte
So scheint hier Regelungsbedarf
Mehr als deutlich denn diese
Entscheidung ist unwiderruflich
Es ist hier nicht die Freiheit
Des Willens gegen die Pflicht
Zur Behandlung abzuwägen
Sondern dem erkennbaren
Willen immer der Vorrang
Wohl zu geben auch wo
Der Sterbende die Tötung
Wünschte statt der Erhaltung
Nur fragt sich ob ein Gesetz
Über Leben und Tod dann
Entscheiden dürfte oder
Nicht besser nur der Wille
In den Mittelpunkt gestellt
Jede Regelung entbehrlich
Sein sollte nur zum Schutz
Dies eine neutrale Stelle
Bestätigen sollte für alle
Fälle in denen Dritte noch
Andere Interessen verfolgen
Mit dem erwünschten Erfolg
Sterben wollen zu können
Ist unsere Freiheit schlimm
Wie wir mit dieser umgehen
Den Wunsch als Krankheit
Eher behandeln denn als
Freie Entscheidung weil wir
Statt der Freiheit mehr Raum
Zu geben der Sekte der Zeit
Dem normierten Status der
Psyche als gesund lieber
Platz bieten damit alle gut
Funktionieren womit auch
Jene die dies nicht mehr
Erwarten können lieber
Als unfrei betrachtet werden
Gut wenn zumindest der BGH
Hier eine Lanze für die Freiheit
Brach von der wenig genug hier
Noch übrig ist es Leben zu nennen
jt 16.10.14

Kollateralschadensbilanz

Die guten Amis haben beim Kampf
Gegen das Böse und die bösen von
ISIS zufällig auch einige Kurden in
Kobane umgebracht aber das macht
Ja nichts und fällt nicht weiter ins Gewicht
Angesichts hunderter Getöteter ISIS
Kämpfer fallen wenige Zivilisten oder
Kurden ja kaum ins Gewicht lächeln
Nun wohl Grüne Kriegsbefürworter
Hallo - mehrere hundert tote Kämpfer
Für eine längst verloren gegebene Stadt
Mit Bomben hinterrücks ermordet
Fragt sich nur wozu und wohin
Wie gut dass wir wissen wer hier
Gut und böse ist sonst könnte es
Noch jemand verwechseln im Eifer
Des Gefechts im Kreuzzug wider ISIS
jt 16.10.14

Rotrotgrünballon

In Thüringen steht ein Wechsel an
Linke SPD und Grüne scheinen sich
Auf eine Regierung zu einigen die
Eine echte Gefahr als Modell für die
Alleinherrschaft der CDU bedeutet
Warum Merkel sie mit den schärfsten
Wie billigsten roten Socken bekämpfte
Es zumindest erfolglos versuchte
All dies geschieht während Merz wieder
Aufersteht und die Unternehmer dort
Unruhig werden der CDU mit dem AfD
Eine Konkurrenz rechts erwächst
Wie der SPD mit Grünen und Linker
Eben weiter links auch wenn sich die
Grünen momentan kriegerischer als
Noch die CDU zeigen gegen ISIS
Nun wird also mit Bodo Ramelow
Ein Wessi der gen Osten ging
Als erster der ganz früher SED
Gewesenen später PDS heute nur
Linken Ministerpräsident werden
Ob es zur Einheit beiträgt wird sich
Erst in der Praxis zeigen auch wie
Die eigentlich streng pazifistischen
Linken mit Kriegern regieren wollen
Aber Bundeswehr ist ja Landessache nie
Schauen wir was wird und wie Ramelow
Den Kahn zu lenken versteht
Weniger Geheimdienst ist sehr gut
Mehr Demokratie ist sehr gut
Weniger CDU Alleinherrschaft auch
Mehr Optionen stärken die Demokratie
Weg von der Postdemokratie de facto
So gesehen ein guter Schritt wohl
Im Alltag wird sich zeigen
Ob es zu mehr taugt
jt 16.10.14

Mobilitätsfalle

Die USA  geraten immer mehr
In Panik ob der nöglichen nun
Verbreitung von Ebola zuhause
Weil Flieger die Krankheit verteilen
Im mobilen Land als müssten wir
Uns ständig von A nach B bewegen
Könnten nicht einfach mal da bleiben
Wo wir gerade sind wenn nötig
Wer einen Todkranken pflegte
Sich dabei möglicherweise infiziert
Könnte leicht 2 Wochen lang
Auf jede Mobilität verzichten
Um das Risko zu minimieren
Würde vielleicht festellen
Es braucht keine Mobilität mehr
Diese wird völlig überschätzt
Leben wäre gelassener ohne
Es gäbe einfache Methoden
Einer Verbreitung nachhaltig
Wirklich vorzubeugen doch
Scheinen daran weniger ein
Interesse zu haben als am
Genuss der kollektiven Panik
Wer jedem größte Mobilität
Zu jeder Zeit gewähren will
Riskiert die schnelle Verbreitung
Wo das nicht begriffen wird
Müssen wohl noch einige sterben
Bis wir anfangen zu begreifen
Panik ist gefährlicher als Viren
Mobilität verbreitet jeden Virus
Noch rasender als abwarten
Abwarten und Tee trinken
Sollte geboten sein für alle
Mit irgendeinem Infektionsrisiko
Wenn sie krank sind haben sie
Nicht besseres zu tun als sich
Auf ihre Gesundheit nun zu
Konzentrieren auch in der nun
Verantwortung für andere
Entschleunigung ist das nötige
Stichwort zum Schutz vor
Hysterie wie Viren
Langsamer ist gesünder
Raus aus der Mobilitätsfalle
Keiner muss irgendwohin
So gesehen sind die Streiks
Bei Bahn und Germanwings
Eine heilsame Methode der
Pävention vor Ebola
Effektiver als jede Warnung
Denken soll auch helfen
jt 16.10.14

Sex in Berlin XXXII

An Tagen wie diesen, wo im Oktober die Sonne scheint, die Menschen sich auf Bänken in den Parks zwischen Laubhaufen treffen und sich anlächeln, wenn sie nicht fluchend, vor leeren Gleisen stehen, die bestreikt keinen Verkehr mehr gewähren, ist Berlin richtig liebenswert, solange du nicht nach der Bahn fragst, sondern im Park sitzt.

Aber auch hier flanieren die gehetzten Großstädter ihr Telefon am Ohr und erzählen ihren Irgendwos vom Stress in der völlig überfüllten Stadt und stöhnen sich laut vor wie chaotisch mal wieder alles wäre, dabei könnten sie einfach in der Sonne sitzen, sich an dieser erfreuen und die vorübereilenden Schönheiten betrachten, gleich welchen Geschlechts je nach Neigung, findet sich irgendwann immer noch für jeden, ein schöner Anblick, ihn zu genießen.

Frage mich manchmal, ob nur ich darüber nachdenke, was wohl unter der Verkleidung bei den Berlinern los ist, wie es wäre, die hier nackt zu sehen, also auf objektiverer Grundlage zu schwärmen, statt nur anhand von mehr oder weniger schönen Kleidern, die im entscheidenden Moment selten noch entscheidend sind, und würden wir, wüssten wir vorab, uns anders entscheiden?

Der Vorteil des Sommers ist ja, schon relativ viel vom zu erwartenden, erkennen zu können, diese Frage stellt sich im Herbst nicht mehr so, alle sind mehr verpackt und wenn ich die langen Beine zu kurzen Röcken in nun blickdichten dunklen Strümpfen stolzieren sehe, können nur noch die Bewegungen auf das darunter hindeuten, aber auch genauso täuschen und was zieht uns dann wirklich an?

Würde ich Frauen nach der Form ihrer Brüste oder Schamlippen auswählen für bewundernde Blicke oder möglicherweise mehr, oder ist es gut so im Herbst noch weniger in diese Versuchung zu kommen, da das darunter noch mehr erraten werden muss als im Sommer, wo der geschulte Blick schon manches darunter formgenau erkennen kann, frage ich mich nur theoretisch, um darüber zu schreiben.

Kenne diesen Anblick zur Genüge aus dem Krankenhaus und vom Strand wie überhaupt, manchmal gäbe es einen Blick der auf besonderen Geschlechtsmerkmalen hängenblieb, ob nun bewundernd, vor Schönheit glatt erstarrt oder eher vor Schreck, aber sehr viel seltener vermutlich als jetzt die Gedanken an die Orte wandern, die wir nicht sehen können.

Diese Gedanken scheinen nicht allein typisch männlich zu sein, auch Frauen unterhalten sich, wie ich lauschend bezeugen kann und wie selbige mir häufiger berichteten, darüber, was sie wohl darunter erwartet und haben oft seltsame Maßstäbe, dabei zu wählen, was ihnen als Kriterium für das geahnte Unsichtbare gilt. Weiß nicht, ob es da ein taugliches Schema für alle gibt,  und die vorhandene Probe ist relativ übersichtlich, aber dennoch interessant ist die Verkehrung gegenüber der Wahrnehmung der Männer.

Frauen schauen Männern ins Gesicht und insbesondere auf die Nase. Dies aber nicht etwa, um die Augen zu zentrieren oder sich auf den Geist hinter der darüber liegenden Stirn zu konzentrieren, sondern ziemlich überall wohl, wie es scheint, um hinter der Nase und ihrer Form anderes zu vermuten, als sicher geradezu anzunehmen, als wären die dummen Reime dazu etwas mehr als Kindereien. So sie ihm auf den Po schauen, tun sie es gern dezent.

Männer dagegen schauen Frau auch mal auf den Busen oder Hintern, klar, warum auch nicht, es ist ja auch etwas schönes, sich an der Natur zu erfreuen, aber wahlentscheidend ist eher der Blick in die Augen, das Hören der Stimme, so wir uns nah genug kommen, ihr Geruch.

Unter Männern wird sich nahezu nie über die Geschlechtsmerkmale der Geliebten unterhalten, wenn nur als Zote, ohne persönlich zu werden. Unter Frauen dagegen ist dies schon ein Thema und es wird sich immer wieder darüber, in nahezu gebetsmühlenartiger Form unterhalten. Wo immer ich es hörte, wurde betont, es käme ja auf die Länge nicht an, nur zu kurz, das wäre ja nichts und ja, die Nase, die Nase weise ja auf vieles hin. Überlege ob ich je ein Gespräch unter Männern nach der Pubertät über die Schamlippenform von Frauen gehört hätte und kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, im Gegenteil, werden solche Details unter Herren eher übergangen und sind ohnehin irrelevant - Brüste werden als groß oder schön bezeichnet, vielleicht mal als etwas hängend, aber das ist schon ungewöhnlich, da Herren die Neigung haben, auch vor sich in der Erinnerung, die Dinge schöner scheinen zu lassen. als sie in der Realität je waren. Was immer nun wirklich ist.

Frauen dagegen behalten ihren kritischen Blick, äußern ihn auch, was ein schwärmerisches Sensibelchen wie den Dichter, wenn er es über sich anhören müsste, vermutlich erschütterte. Im vertrauten Gespräch untereinander wird viel sachlich abgewogen, wie ich es unter Männern noch nie erlebt habe. Die schauen sich, wenn es viel ist und sie angetrunken sind, vielleicht mehrere abwägend an, aber wählen seltener nach nüchternen Kriterien oder dem, was die Frauen dafür halten.

Frauen sind dagegen überzeugt davon, dass sie von Männern, die ihnen auf Po oder Busen schauen, so angesehen werden, wie sie häufig eher dezent versteckt, die Männer beobachten, mit kritisch nüchterner Einschätzung und fühlen sich darum durch den Blick auf ihre Geschlechtsorgane reduziert. Dies auch, wenn sie mit dem Blick auf die Nase nichts anderes tun und nur eben über Umwege schauen, für ihre primäre Wahl. Viele Männer dagegen, zumindest so wie sie reden und ich, wie ich es auch empfinde, schauen auch auf Busen und Hintern, wenn sich Gelegenheit dazu ergibt, aber nur nebenbei, primär sind ganz andere Dinge wichtig und meine vermutlich völlig praxisuntaugliche zusätztliche Wahlbehinderung durch geistige Kriterien wie Intellekt und Belesenheit machen den Blick auf Busen nicht mal mehr zu einem tauglichen Gegengewicht zur schwärmerischen Suche nach dem Wesen der Frau.

Wenn ich also dann tatsächlich auch mal auf Busen oder Po schaue, ist das nicht, als würde Frau, die sonst konzentriert auf meine Nase eher schaut, mir auf die Hose mittig starren, sondern der Versuch einer Erdung der sphärischen Schwärmerei, die sonst schnell Gefahr läuft, den emotionalen Boden unter den Füßen zu verlieren. Zusätzlich behindert bin ich bei diesen Betrachtungen eines, zumindest dies betreffend, Unpolitischen, durch die verminderte Sehkraft. Wo andere aus dem Augenwinkel schauen, muss ich schon ziemlich starren, um überhaupt mir ein Bild zu machen, ohne aus dem Blick eine Meinung zu haben.

Lange Zeit verstand ich nicht, warum Frauen, die mir auf einen solch direkten Blick hin zulächelten, meist sehr viel mehr dabei dachten als ich, der ich auch auf ihre Nase hätte schauen können, ohne mir über sexuelles einen Gedanken zu machen. Habe mal versucht die Theorie zu verifizieren, dass sich die Farbe und Form der Schamhaare aus den Augenbrauen ablesen lasse, was sich in der Praxis weder bewährt, noch bestätigt hat und darum fallen gelassen wurde, was vermutlich auch an dieser unglücksseligen Mode für Pädophile, dieser völligen Nacktrasur, liegt. Aber ich fand Nacktschnecken schon im Garten meiner Großeltern häßlicher als die mit Häuschen oder Raupen.

Inzwischen habe ich aufgehört, mir Gedanken über solchen Unsinn zu machen, freue mich an der immer wieder Überraschung, da es doch den kleinen Unterschied zwischen allen gibt, ohne diesen in immer gültige Kriterien gießen zu wollen. Da ich bisher nicht mal wüsste, was ich schöner in der Form oder Art weiblicher Geschlechtsorgane finde, was sich besser liebt, was an dem geringen Umfang der Probe liegen kann, die ja heute durch das Netz noch schnell und leicht erweitert werden kann, zumindest was den Anblick angeht, von dem wir ja oben auf der Bank ausgingen, wäre es müßig, das eine oder andere zu bevorzugen, genau wie ich nicht sagen könnte, ob mich ein großer oder kleiner Busen oder ein breiter oder schmaler Hintern mehr erregt. Es ist die Frau, die ihn trägt und die als Ganze etwas auslöst, alles andere scheint heute müßig.

Vielleicht könnten sich Männer und Frauen viel besser verstehen, würden sie sich erzählen, wie sie sich betrachten und weniger urteilen, als genießen wollen, was ist. Ich liebe den Herbst, auch wenn ich beim bloßen Betrachten gerade noch viel weniger weiß, was mich darunter erwartet, woran ich mich freue, egal, wie es ist, weil es ist. So wird das weniger im Erkennbaren mir zum mehr an Glück, weil auch die offensichtliche Freude am Sichtbaren noch hinter Laubhaufen getrarnt werden kann, die Chancen steigen, einander nicht mißzuverstehen, was vermutlich der häufigste Hinderungsgrund für an und für sich mögliche Paarungen sein dürfte, auch wenn ich, blicke ich ehrlich zurück, im Herbst mich, wenn nur ganz ernst, neu paarte, ansonsten ist immer wieder überraschend, was sich ändert, so sich nur geringe Zusammenhänge unserer Systeme plötzlich ändern.
jt 16.10.14

Mittwoch, 15. Oktober 2014

BundesSchwaben

Die CDU lernt aus der Krise
Will ihre schwarze Null halten
Um jeden Preis trotz Absturz
Der Börsen weil sie ja wie die
Schwäbische Hausfrau haushaltet
Warum sie sich jetzt bundesweit
In CSU ChristlichSchwäbischeUnion
Umbenennen will denn Steuern
Erhöhen sei SPD das gäbe es
Mit der Union nicht und wenn
Ganz Europa auf Muttis Wunsch
Hin sparen soll sei nun auch
Deutschland dran und jedes
Ministerium solle 1% einsparen
Was schon Milliarden einbrächte
Vermutlich brächte die Einsparung
Des Bundestages auch viel ein
Wie der Rergierung und Mutti regiert
Auf Lebenszeit ohne alle Parteien
Nur mit Beratern von den Banken
Die Sparpartei hat nicht begriffen
Wie die deutsche Sparsamkeit
Europa in die Krise reitet aber
Gut ist zumindest wir können uns
Auch die CDU künftig sparen
Sie hat hinter schwarzer Null
Null Perspektive und das ist
Wenig für Europa und die Welt
jt 15.10.14

Deutschlandbild

Das Deutschlandbild in England
Ist eher von Kriegen und Hitler
Bisher geprägt als von Kultur
Damit hat der Direktor des
British Museum Neil MacGregor
Jetzt aufgeräumt und den Briten
Eine Ausstellung in seinem Haus
Präsentiert die nur in einer kleinen
Ecke wie sie dem zeitlichen Verlauf
Chronologisch entspricht auf diese
Dunkle Epoche verweist vielmehr
Aber gezeigt was Deutschland auch
Kulturell ausmacht wieviel auch
Schönes beim teutonischen Nachbarn
Über die Jahrhunderte entstand
Eine Ausstellung mit BBC Show dazu
Sowie einem seiner guten Bücher
Schön wenn mit Vorurteilen endlich
Aufgeräumt wird wir Europäer uns
Vollständiger sehen und verstehen
Wollen was einander ausmacht
So fragt sich nur wieviel Identität
Finden wir noch in unserer Geschichte
Wie Goethes Tischbein mit den zwei
Linken Füßen in der Campagne
Aus dem Frankfurter Städel
Schön auch in England nicht mehr
Auf eine Epoche reduziert zu werden
Gut wenn dieser Ruf auch noch sehr
Britisch ironisch am Ende gebrochen wird
MIt einem Gartenzwerg in schwarzrotgold
jt 15.10,14

Frau Clooney

Amal Alamuddin hat geheiratet
Sie heißt jetzt Frau Clooney
Weil sie sich auf seinen Namen
Als gemeinsamen geeinigt haben
Das finde ich schön für beide
Die erfolgreiche Anwältin die nun
Griechenland gegenüber dem UK
Vertritt weil die Griechen ihre
Kunstschätze wieder haben wollen
Ist darum keine weniger gute Anwältin
Noch fällt ihr ein Zacken aus der Krone
Weil sie den Namen ihres berühmten
Gatten trägt und hieße er Müller
Wäre weniger berühmt hätte er
Vielleicht ihren wohlklingenden Namen
Angenommen und ich hoffe auch
Sollte ich wider Erwarten doch noch
Irgendwann mal heiraten mich mit
Meiner Frau auf einen Namen zu einigen
Welchen wir halt schöner dann finden
Daraus einen Skandal des Feminismus
Nun zu machen zeigt eher wie wenig
Entwickelt dessen Selbstvertrauen ist
Es ist egal wer welchen Namen trägt
Schön wenn zwei sich auf einen einigen
Sie hat es nicht nötig von seinem noch
Profitieren zu wollen ist allein berühmt
Darum wäre jetzt eher Schweigen wohl
Angebracht und wer sich darüber aufregt
Blamiert eher sich als einen Mißstand
Zu benennen denn aus welchen Gründen
Auch immer sie seinen wählten
Es ist ihre Sache und schön dass sie
Eine Familie unter einem Namen gründen
Da es Werte von mehr Bestand gibt
Als die lächerliche Namenswahl
jt 15.8.14

Nationaldrohne

Wenn Serbien gegen Albanien
Antritt ist das auch im Fußball
Wohl ein Politikum und so wurde
Eine Drohne mit einer patriotisch
Albanischen Fahne zum Grund
Für eine Schlägerei auf dem Feld
Als die Serben sie herunterrissen
Die Albaner sie prügelnd wieder
Eroberten um dann aufeinander
Loszugehen in wilder Prügelei
Waren wir nicht im Stadion
Sondern mitten auf dem Balkan
Der Wiege des 1. Weltkrieges
Seiner seltsamen nationalen
Gelüste wie Gedanken und weit
Weg von Europa das diese
Grenzen eher aufheben sollte
So wäre es konsequent nun
Nach diesem Vorfall beide Teams
Für die EM 2016 zu disqualifizieren
Um zu zeigen es geht um ein Spiel
Nicht nationale Techtelmechtel
Fraglich nur ob Autorität je etwas
Zur Klärung von Konflikten beitrug
Wissen wir nun zumindest wieder
Wie sehr wir noch auf einem
Pulverfass in Europa sitzen aus
Unvergessener Geschichte was
Schneller explodiert als viele glauben
Es war nur Fußball aber es ist
Die alte Schlacht um Freiheit
Die mit Nation verwechselt wird
jt 15.10.14

Sonnenherbsttag

Während manche über die Bahn fluchen
Oder genauer die GDL verfluchen
Sitzen andere um den Platz
Genüsslich in der Sonne
Freuen sich am einfach Wetter
Nach vielen grauen Tagen endlich
Ein wenig himmelblau mit Sonne
Zwischen vielen schon Blättern
Des richtig Herbst der sich gerade
Von schönster Seite zeigt
Wozu also ärgern über was
Was wir nicht ändern können
Genießen wir den schönen Augenblick
Die nächsten Wolken kommen gewiss
jt 15.8.14

Bahnstand

Die Bahn fährt immer
Hieß es früher als die
Bundesbahn noch Beamte
Beschäftigte nach Gebührenordnung
Heute fährt sie nimmer
Ob es ein Gewinn ist
Gewinnorientierte Unternehmen
Bahn betreiben zu lassen
Scheint immer zweifelhafter
Beamte streiken nicht
Das kostet hat aber seinen Wert
Warum es Zeit wird endlich
Umzusteuern weg von der
Privatisierung hin zu Zuverlässigkeit
Für nichts anderes brauchen wir
Einen Staat damit er dies gewährt
Was er immer weniger tut
Nach all dem Ausverkauf
Zeit dem ein Ende zu setzen
Auch wenn es ein Gewinn ist
Wenn die Bahn steht
Nichts mehr geht
Das Land zur Ruhe kommt
Merkt es lebt auch
Wenn es sich weniger
Bewegt als sonst
jt 15.10.14

Dienstag, 14. Oktober 2014

Eso-Kommissarin

Violetta Bulc kann über glühende
Kohlen laufen hat und spürt sogar
Kosmische Energien was für eine
Energiekomissarin vermutlich eine
Große Hilfe ist zumal sie noch dazu
An die Kraft von Netzwerken glaubt
Wie das holistische Individuum
Vor allem aber an positive Energie
Was könnte einer Kommission denn
Wohl besser tun als eine slowenische
Eso-Kommissarin wo wir doch nun
Glücklich die Hexenverfolgung hinter
Uns ließen sogar der Vatikan schon
Grübelt wie er Schwule tolerieren soll
Ist es wirklich höchste Zeit für eine
Eso-Kommissarin in Brüssel damit
Die neue Kommission unter einem
Guten Stern steht im neuen zumindest
Geistigen Mittelalter mit leichtem gruseln
jt 14.10,14

Deutschland irt

Deutschland spielt nun gegen Irland auf Schalke und der ehemalige Schalker Neuer steht als Kapitän im Tor. Dann ein erster Sturm mit genialen Schuss von Durm auf das irische Tor von der Strafraumgrenze aus 32m Entfernung leider direkt an die Latte. Beginnen die Deutschen also offensiv. Freistoß von Kroos aus 46m Entfernung kommt er dann über Umweg auf den Kopf von Rüdiger passgenau, der leider daneben geht. Freistoß für Irlan, der zu nichts führt als zu vielen Fehlpässen hin und her. Noch ein Freistoß von Kroos nach Foul an ihm, wird von Ginter übers Tor geköpft, es bleibt beim 0:0. Ein Ire bekommt eine Gelbe nach Foul mal wieder an Kroos, dem Rostocker bei den königlichen in Madrid. Es bleibt beim 0:0 zur Pause, auch wenn es kurz davor noch zwei wunderbare Übersteiger von Draxler gab.

Die Deutschen rennen und rennen auf das irische Tor zu aber es fehlt noch der letzte Abschluss zum Torglück. Fraglich wer nun mehr Geduld hat. Dann macht Kroos in der 71. Minute das 1:0 von vorm Strafraum aus, prallt der Ball vom linken Pfosten ins rechte Eck und endlich führt Deutschland. Die Iren wechseln noch mal, um offensiv. Die neunte deutsche Ecke bleibt ohne Folgen. Eine Chance für Irland wird gerade noch von Durm gerettet. Hummels bekommt Gelb für sein Einsteigen. Dann in der 93. Minuten schießen die Iren noch den Ausgleich nach einem Einwurf und das Spiel ist aus.
jt 14.10.14

Mostromtod

Gerade noch über den Fahrradhelm
Geschrieben ihn heute endlich mal
Wieder getragen wenn auch geflucht
Dann über Anna Maria Mostrom
Gelesen die gerade in New York
Mit dem Rad tödlich verunglückte
Weil sie keinen Helm trug
Sie noch zu retten versuchten
Aber eben nichts mehr möglich war
Sie nun hirntod nur noch am Leben
Gehalten wird um ihre Organe
Weiter zu verwenden sie ist
Nur noch ein Körper der jetzt
Ausgeräumt wird für andere
Es geht so schnell
Viel fehlte bei mir auch nicht
Vor 27 Jahren ohne Helm
Hab es irgendwie überlebt
Sie nun nicht und ist nur noch
Spenderin zumindest das
Es geht so schnell
Helm lohnt sich
jt 14.10.14