Freitag, 22. August 2014

Hinrichtungsabgründe

Die Hinrichtung des Journalisten James Foley ist ein weiteres Kapitel barbarischer Grausamkeit, das uns die Abgründe des Aberglaubens der Jünger dieser islamischen Terrorsekte schauen lässt, ist sich die westliche Presse relativ einig und verweigert auch relativ konsequent, je nach Seriosiät, diese Bilder zu zeigen.

Ob uns wegsehen je klüger macht, weiß ich nicht. Aufklärung ist immer noch das beste Gegenmittel, dem dummen Aberglauben beizukommen, der die Jünger dieses Propheten teilweise in dem Glauben leben lässt, sie sein im Auftrag des Herren unterwegs, wenn sie andere umbringen oder sich voller Gewalt dem Jenseits andienen, das sie sich erfunden haben, um ihr Leben leichter zu verschenken.

Uns wird gesagt, dies nicht zu zeigen sei richtig, um nicht die Propaganda der Terroristen, die damit Angst und Schrecken verbreiten wollen, zu unterstützen. Hat Tabuisierung je dazu beigetragen, etwas den Schrecken zu nehmen, fragt sich, wer kritisch schaut, ist es nicht umgekehrt so, dass, was verboten war und totgeschwiegen, im Untergrund ein riesiges Dasein fristete, als sei es der Geist, der uns alle treibt.

Das Gespenst des James Foley ist viel gefährlicher als der Mensch, dem im Video der Kopf abgeschlagen wurde, aus dessen Hals es blutete, wie es halt so blutet, auch beim Schächten der Tiere etwas, was viele gemäß regionalen Aberglaubens begründet in der Zeit vor Erfindung der Kühltruhe bis heute praktizieren. Wer je einem Hahn den Kopf abhackte, wie ihn Henry IV. noch jedem Franzosen des Sonntags in den Topf wünschte, der weiß, was Köpfen heißt und was eben bleibt, wenn es irgendwann aufhört zu bluten - dann wird das Vieh gerupft und ausgenommen.

Darauf wurde von den Islamisten verzichtet. Geschächtet wurde auch nicht, da sie nicht beabsichtigen, die Reste des Fotojournalisten zu verspeisen, denn so absurd der Islam mit seinen Ideen von Jungfrauen im Himmelreich, als wäre das dem erfahrenen Mann je eine Verlockung, wie anderen absurden Sitten fern aller Vernunft auch ist, kanibalisch war er dann doch nicht bis jetzt und wer jetzt sagt zumindest ein Trost, der möge daran denken, es ist egal für den, der geköpft wurde, der ist eben am Ende nicht mehr als der Fleischhaufen des Hahns, der dann gerupft wird, um ihn in den Topf zu bringen oder in den Ofen auf feinem Gemüsebett - ob gefressen oder nicht, ist für den Verstorbenen egal

Ähnliche den verzärtelten Großstädtern fremde Dinge erfahren auch die Jäger, die ihre Beute zerlegen lernen und waidgerecht ausnehmen. So gesehen gingen die frommen Muselmanen ja noch sehr menschlich mit ihrem Opfer um. der mit Eintritt des Todes auch im deutschen Recht nur noch eine Sache ist, auch wenn die absurden Vorschriften des Friedhofsrechts und in ihnen bunt gemischt Aberglauben und seuchenrechtlich sinnvolle Hygiene sich mit typisch deutscher größtmöglicher Monopolerhaltung verband.

Der Tod ist uns fremd geworden und geradezu unvorstellbar scheint es uns, dass wir vor wenigen hundert Jahren noch die Menschen auf unseren Marktplätzen enthaupteten, vierteilten und ähnlich schönes mehr, bei dem der Mensch in seine blutig tropfenden Einzelteile zerlegt wurde. Ein Großereignis bei dem die Menge Schlange stand, um einen guten Platz zu ergattern. So machte eine öffentliche Hinrichtung einen armen kleinen Verlierer oder Totschläger plötzlich zum Promi und der wurde eben auch beim gesollten Ableben genaustens beobachtet. Es war sozusagen ein Promi-BigBrother der vorigen Jahrhunderte bei dem eben die Hauptperson nicht mehr aus dem Keller kam.

Ist es gut, dass wir das nicht mehr normal finden, wenn eben mal einer hingerichtet wird?

Viele argumentierten, er hätte es wirklich nicht verdient. Welch verräterisches Vokabular geistig zu beengter Horizonte bis weit in die Kommentarspalten deutscher Medien hinein - keiner hat den Tod verdient und wer davon spricht, wie etwa besonders rücksichtslos im Fall des angeblichen deutschen Mörders in China, der hat weder die Rechtsordnung noch die Demokratie verstanden.

Da hilft es auch nichts, festzustellen, dass die bekannteste, älteste und fast größte Demokratie der Welt, die USA, dies auch nicht haben, sowenig wie Indien und China, die aber mit Demokratie und Menschenrechten ohnehin wenig am Hut haben.

Keiner hat also den Tod verdient, dennoch richten die USA weiter hin, teilweise auch was sie Terroristen nennen, also Feinde ihres Staates zum Zwecke der politischen Anbschreckung, soweit das Recht dies hergibt. In China ohnehin und fahren wir in die Mark Brandenburg oder andere wilde Flecken deutscher Provinz, so findet sich dort immer mehr als einer, der auf seiner getönten Heckscheibe den Spruch TODESSTRAFE FÜR KINDERSCHÄNDER spazieren führt und auch wenn dies allein schon Grund genug wäre, an der Zurechnungsfähigkeit dieser Idioten zu zweifeln, sind sie bis heute Inhaber von Wahlrecht und der Menschenwürde, die sie anderen absprechen, denn genau diese verbietet logisch jede Hinrichtung, wie ich hier nicht weiter ausführen muss, weil es das deutsche Bundesverfassungsgericht, wie später auch die EMRK in sehr präzisen und wohlgesetzten Worten begründete.

Es ist dazu jede Diskussion entbehrlich. Wer sich für die Todesstrafe einsetzt, befindet sich nicht auf dem Boden der deutschen Verfassung, arbeitet eigentlich mit der Infragestellung schon von Artikel 1 GG an deren Unterminierung und damit Zerstörung unserer freiheitlichen Grundordnung warum gegen jeden von diesen Widerstand zulässig ist, bis zur Beschränkung ihrer Freiheit, sofern ihre Blödheit, das friedliche Zusammenleben gefährdet. Sein sollte, denn seltsam genug kümmert sich kaum einer um diese Idioten wie es geboten wäre.

Denn diese Typen unterscheiden sich in nichts von denen, die bei uns nun als Unmenschen und Fanatiker bezeichnet werden und gegen deren islamistischen Wahn wir nun endlich geschlossen den Waffengang wagen wollen. Diese öffentliche Hinrichtung eines US Bürgers, dem in seinem Land, wäre er schwarz statt weiß und weniger privilegiert, das gleiche drohte, nur halt ohne Enthauptung dafür per Kopfschuss, oder nicht gleich wirkender Giftspritze oder auf dem elektrischen Stuhl nach vielen Versuchen.

Die sich für die Todesstrafe einsetzen und sei es für Kinderschänder, sind kein Stück besser als diese Islamisten. Die am lautesten nach dem Waffengang gegen diese Idioten schreien sind die Amis, diejenigen, die diesen Haufen von Idioten erst so mächtig machten und selbst die Todesstrafe praktizieren und da diese immer Unrecht und Manier der Schurken ist, um kein Stück besser sind.

Keine Todesstrafe ist je gerechtfertigt. Auch die gezielten Tötungen der Israelis an Funktionären der Hamas oder Schergen des 3. Reiches über viele Jahre sind zwar vielleicht verständliche Rache aber nichts anderes als diese Spinner mit ihren Kinder tun und sie nun mit James Foley taten.

Keiner der nun mit aller Gewalt gegen diese Verrrückten in den Kampf ziehen will handelt vernünftig oder im Interesse von Frieden und Aufklärung. Obama hat Rache geschworen - jener verlogene Friedensnobelpreisträger, der aus dem Oval Office seine unbemannten Flieger überallhin schickt, wo gerade einer getötet werden soll und da sie ihn nun nicht persönlich erwischen, nehmen diese Stammeskrieger einen aus seinem Stamm als Geisel und drehen das Spiel um.

Ein hingerichteter Ami gegen zehntausende von Opfern amerikanischer Drohnen überall auf der Welt, computeranimiertes Töten mit Egopusher. Schauen wir wirklich in die Abgründer der Kultur, wenn wir ISIS sehen, die einen töten, weil er nach inrem Denken als ein Mann der USA gilt oder sind eigentlich die Schurken im Westen, die ihr Handeln noch religiös verklären, die Verräter?

Was unterscheidet eine Hinrichtung von der anderen in der Haltung gegenüber dem Opfer?

Es gibt keinen Unterschied. Die USA, die diese Gegend der Welt seit über 30 Jahren immer wieder hier wie dort mit Krieg beglücken, um dort ihre Waffen zu verkaufen und Stellverteterkriege zu führen, haben längst jede Autorität zum sittlichen oder moralischen Urteil verspielt. Wenn der amerikanische Präsident zur Schlacht ruft im Stil der Westernhelden, dann führt uns dies genau in diesen Abgrund, vor dem er scheinbar warnt.

Jüngst titelte noch Der Spiegel, mit der Anklage gegen Putin für die Opfer aus MH17 obwohl jeder der wollte längst wissen konnte, wie unlogisch und ungereimt diese rein politische Anklage war, bei der sich Deutschland durch den gehorsamen Bubi Gabriel noch an Lächerlichkeit hervortat. Putins Russland hat die Todesstrafe aus humanitären Gründen ausgesetzt. Aber sie sind die Bösen weil sie zu den Russen in der Ukraine halten, ihren Landeskindern - aber wir verlieren uns wieder, des Kontextes wegen im Thema, konzentrieren wir uns auf die Abgründe, die sich mit jeder Hinrichtung, von denen weltweit nur China mehr hat als die USA, vor uns auftun - da alle Menschen gleich wert sind und sein sollten, andernfalls kann es die Demokratie, deren Werte nun von den würdelosen Mördern zuerst dort unten verteidigt werden sollen, mal wieder mit Waffengewalt, da sie die anderen, die nun stören, vorab aufrüsteten um einen anderen, vorher noch böseren, zu beseitigen.

Mag sein, dass ich dumm bin, aber mir fehlt jede Einsicht, was die USA als weltweiten Serienmörder, der den Hinrichtungen sogar vor den eigenen Bildschirmen im Wege bewegter Kamera aus zuschaut, von den Terroristen der ISIS unterscheidet und was nun eine Zensur, wie sie Twitter real praktizierte, bis die anderen folgten, legitimieren könnte.

Die Zensur dient nicht der Wahrheit sondern nur der Macht im Krieg, die zensieren lässt, um die Welt relativ harmlos erscheinen zu lassen. Hüten wir uns vor ihr, sie ist gefährlicher als jede Ideologie, da sie keiner Idee sondern nur der Macht dient, die keinen Zweck hat, als Macht zu bleiben, um ihrer selbst willen und zu ihrem Erhalt alles legitimiert, was nie legitim sein darf,

Es sind Abgründe der Unmenschlichkeit, in die uns diese religiösen Terroristen blicken lassen und wir wähnen uns gern fern von ihnen. Aber sind wir das wirklich und wie sehr unterscheiden sie sich von dem, was im vorreformatorischen Christentum und auch danach noch lange üblich war? Was unterscheidet die Hinrichtung anders Denkender von der Hinrichtung politischer Feinde durch Drohnen, von der Hinrichtung eines anderen überhaupt, von der schlichten Sterbehilfe, die das in die Schweiz fahren in England zu einem geflügelten Wort machte, für sich die Hilfe beim Sterben suchen, was in memoriam der moribundi auf dem Davoser Zauberberg sehr seltsam anmutet.

Wir maßen uns an, töten zu dürfen, meinen die Entscheidung über Leben und Tod der anderen im Rahmen der Notwendigkeiten des Kampfes etwa gegen den Terror stünde den guten Menschen, zu denen wir uns ja meinen zählen zu dürfen zu - warum dies den gläubigen Islamisten weniger zustehen soll, die meinen, im Namen des Herren zu kämpfen, ist für mich nicht ersichtlich, wenn doch auch die USA noch immer auf dem selben Kreuzzug unterwegs sind.

Nach der Hinrichtung beginnt wieder die Verteufelung der Kräfte des Bösen, denen einige sogar Sitten anhängten, die ihnen selbst völlig fremd waren, wie etwa die Klitorektomie, weil sie ja schon der Inbegriff des Bösen wären und gerne glaubte der Westen, mich eingeschlossen, zunächst diesen hysterischen Blödsinn. Immer wenn wir eine Kraft des Bösen aufbauen, besteht der Verdacht, dass es sich dabei nur um einen Trick der Propaganda handelt, unliebsame Entscheidungen durchzusetzen, uns in einen Krieg zu ziehen, in den kein vernünftiger Mensch sehenden Auges zöge.

Ich glaube nicht, dass es das Böse gibt und eine Gruppe von Menschen einfach gefährlich böse wäre, wir gegen sie in den Krieg ziehen müssten. Ich kann es nicht glauben, dass religiöse Menschen anderen einfach böse wollen und frage mich, warum wir uns immer wieder von den vermeintlichen Wahrheiten missbrauchen lassen. Glaube nicht, dass Putin der Hitler des Ostens wäre und der Inbegriff alles Bösen. Aber sehe sehr wohl und genau, wie ihn eine bestimmte Gruppe in Medien und Wirtschaft dazu im Konsens inszeniert.

Ich weiß wenig und begreife noch weniger von den Dingen, die vor Ort geschahen, warum ein Flugzeug abstürzte und wie sehr Russland den Aufstand im Osten der Ukraine inszenierte. Aber es ist mir auch relativ egal, ob die Ukraine zwischen den USA und Russland zerrissen wird und diejenigen, die im Osten leben, die ohnehin mehrheitlich Russen sind, sich an Russland anschließen oder nicht, wie es schon auf der Krim geschah. mir fällt nur auf, dass ein Umsturz, der von der CIA finanziert und unterstützt wurde, auf dem vermeintlich demokratischen Maidan, der sich Euromaidan nannte, um zum Mühlstein um Europas Hals zu werden, völlig anders bewertet wurde.

Es wurden dort auch Menschen hingerichtet von Schützen, die von den umgebenden Dächern herab auf Demonstranten schossen. Es galt als sicher, dass dies die Kräfte des Geheimdienstes der russlandfreundlichen Regierung waren, die sich mit den rechtsradikalen Wachkräften auf dem Maidan blutige Schlachten lieferten. Wäre dem so, könnten wir davon ausgehen, dass diesem Geheimdienst der Prozess von den rechstradikalen, vermutlich faschistischen Kräften der neuen Regierung gemacht worden wäre, die zunächst Innnenministerium und Geheimdienste besetzten.

Zu diesem Thema aber wurden alle Ermittlungen kurz nach der Machtergreifung wieder eingestellt. Es gab zu dieser Zeit auf dem Maidan möglicherweise Scharfschützen des Geheimdienstes der Regierung, ob sie schossen und wieviel sie erschossen, ist unklar. Klar aber ist, es gab in Polen ausgebildete Scharfschützen, die zu den Kräften des Rechten Sektors gehörten, wo sich diese aufhielten und wer was tat, ist nicht weiter nachzuvollziehen. Es gab auch Spezialkräfte der CIA auf dem Platz, darunter auch Scharfschützen. Was diese dort taten, warum sie dort waren, ermittelt keiner.

Die Ukraine führt einen Krieg gegen die russischen Rebellen, die sich abspalten wollen mit einem Gebiet, in dem Fracking Vorkommen gemutmaßt werden, für die der Sohn des ehemaligen Vizepräsidenten Biden Schürfrechte hat. Warum die Kämpfe an der Abstutzstelle in einer Weise eskalierten, dass die Spezialkräfte auf Anraten der ukrainischen Regierung zurück in die Niederlande fuhren, ist unklar. Dass dies wohl das Ende der Aufklärung zu MH17 war, wurde dagegen deutlich. Die Holländer haben sich auf Putin gestürzt und in Sippenhaft auf seine dort ansäßige Tochter, auch wenn mittlerweile unstrittig ist, dass Russland nachweislich nichts mit dem Absturz zu tun hat.

Dort wurden dann mal eben auf einen Schlag 280 Menschen hingerichtet, um eine Strafaktion gegen die russischen Rebellen starten zu können, falls es so war, wie es momentan sehr wahrscheinlich leider scheint, dass die Ukraine die Maschine entweder in dem Irrtum, es handele sich um Putins Flugzeug oder einfach so aus höherem taktischen Gründen vom Himmel holte, weil, wie schnell festgestellt wurde, worüber nun seltsam geschwiegen wird, es Einschusslöcher am Cockpit gab unter anderem und die den Rebellen unterstellte Rakete keine Einschusslöcher hinterließe sondern die Maschine im Ganzen zerrissen hätte.

Aber ich weiß es nicht, wie es war und es ist mir auch nicht so wichtig, dies herauszufinden. Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners und im Krieg nichts als eine arme Hure, die ihre Beine für jeden breit macht, der ihr was zuwirft. Gefährlich aber scheint mir, wie daraus ein inszenierter Krieg wurde, in dem die deutsche Kanzlerin an vorderster Front reitet mit ihrer Unterstellung, Putin sei nicht mehr zurechnungsfähig, nicht mehr von dieser Welt und damit den Tenor vorgab, auch wenn sie immer wieder so tat, als suche sie Verhandlungen, denn der einzige, der bisher logisch und berechenbar klar agierte war Putin, von der Besetzung der Krim bis zur Unterstützung der Rebellen auch nach der Timoschenko Äußerung. Womit nichts über die Moral oder die Demokratie in Russland gesagt wurde, noch dazu wer im Recht ist.

Im Krieg geht es nicht mehr um Gründe für eine Hinrichtung, da wird nach Bedarf und strategisch getötet. Die USA haben nach 9/11 den Krieg gegen den Terror für sich entdeckt - ein kleiner Haufen verrückter Terroristen aus Afghanistan, von einem fanatischen Saudi unterstützt, der zufällig einer Familie entstammt, die früher Geschäftsfreunde der Familie Bush waren, genügte alle Errungenschaften der Aufklärung infrage zu stellen, als ginge es um nichts. Dankbar nahmen die USA die Einladung an und hoben alle Bürgerrechte im Schatten dieses hysterischen Krieges, den keiner brauchte, auf. Seitdem ist in allen Staaten dieser Welt die Überwachung möglichst total geworden. Nur über dem pazifischen Ozean und der Ukraine schaut zufällig gerade keiner hin, während zwei Flugzeuge einer Linie vom Himmel geholt werden. Wenn auch bis jetzt keiner irgendwas gewiss weiß, dahingestellt, ob die Beteiligten noch Interesse an einer neutralen Aufklärung haben, wird damit gepokert, als wüssten wir es ganz genau.

Aber wir dürfen uns laut über die niederträchtigen islamistischen Rebellen aufregen, die einen blutig köpfen lassen, um den erpressbaren Westen erpressbar zu machen und ich kann nur sagen, was immer diese Fanatiker sonst glauben oder denken, sie verstehen viel von PR und haben begriffen wie der Westen tickt. Die einzige Chance, die sie momentan gegen die Supermächte haben, ist deren fehlendes Interesse mit Bodentruppen und blutigen Folgen in ihren Konflikt einzugreifen, dies gern Stellvertreter tun lassen möchten, die sie nur ein wenig aufrüsten, wie die Kurden oder bald auch wieder den Irak und wen dann in Syrien ist noch unklar. Vielleicht taugt dann ja wieder Assad als Friedensengel, den sie vorher mit Aufrüstung der ISIS abschießen wollten.

Es gibt nie einen Grund, einen anderen zu töten, keine Hinrichtung und kein Töten ist menschlich, nur wir liefern gerade die Waffen, dass dieses Töten weitergeht, das nun auf beiden Seiten mit unseren Waffen um der Gerechtigkeit willen geführt wird, die jede der beiden Seiten für sich in Anspruch nimmt. Es galt bis eben, keine Waffen in Krisengebiete, aber es gilt nun nicht mehr, weil zwar die Krise immer schlimmer wird, aber wir ja nun wissen, wer die Guten sind und wer böse ist. Als könnte diese relative Annahme das Töten rechtfertigen.

Wer andere willentlich tötet, ist tatbestandlich mindestens ein Totschläger, so grausam wie es geschieht im Krieg meist ein Mörder. Wir halten es für legitim und notwendig, weil wir eine staatspolitische Notwehrlage konstruieren und behaupten, wir könnten im Krieg gut und böse unterscheiden und eben Partei ergreifen. Manches spricht für diese Parteinahme, angesichts der Taten der ISIS, aber mehr noch spricht dafür, dass all dies Teil einer Propaganda zum Krieg ist, in den wir immer mehr hineinrutschen, wie wir es in der Ukraine tun, die nun auch Waffen von uns fordern für ihren grausamen Krieg im Inneren, während es schon Diskussionen über Waffenlieferungen an Israel gibt, die übrigens von Terroristen bedroht werden, die in die gleiche Richtung tendieren wie jene, die wir als die Kraft des Bösen ausgemacht haben, nur wird Israel gerne noch von manchen in alten Schemen als böser Imperialist abgestempelt, während die armen Palästinenser einfach Opfer sind, auch wenn sie die Opfer potenzieren und die sogenannten Unschuldigen gefährden.

Es gibt keine schuldigen Toten - keiner verdient es umgebracht zu werden und wer sich anmaßt, über das Leben anderer zu entscheiden, oder die Vernichtung anderer unterstützt, ist und bleibt ein Totschläger. Es gibt keine Hinrichtungsgründe, nie, nur weil einer es tat und dafür genauso wenig Grund hatte wie alle anderen, wächst daraus logisch eben nicht die Forderung wir müssten ihn nun genauso behandeln und verraten, was unsere Gesellschaft ausmacht.

Wer in den Krieg zieht, um das Morden zu beenden, handelt paradox und verrät, was er zu verteidigen meint. Es gibt keinen Grund, andere zu töten, nie. Es gibt Situationen, in denen ich als Opfer eines Angriffs, mich verteidigen muss. Die Juristen sagen dann, die Tat bleibt tatbestandlich, also eine Tötung, was immer die rechtlich dann ist, aber unter bestimmten Umständen, gilt sie als nicht rechtswidrig, Dann kann der Täter nicht für seine Tötung bestraft werden, weil es nicht gegen das Recht verstoßen kann, sich nur zu verteidigen,

Vielleicht hilft die Betrachtung der Konstruktion dieser Notwehr uns, mit den dramatischen Ereignissen vernünftig und angemessen umzugehen. Damit jemand in einer Situation ist, die zur Notwehr berechtigt, muss ein Angriff vorliegen, der gerade stattfindet und gegen den es keine andere Wehr gibt - schon die Gegenwärtigkeit scheint fraglich, wenn wir daran denken, dass wir immer über die militärische Reaktion auf Ereignisse diskutieren, die läng.st stattfanden. Die Hinrichtung eines Journalisten, Raketenbeschuss des eigenen Landes, Abschuss eines Passagierflugzeuges, Waffenlieferung an Rebellen, Infragestellung der eigenen Herrschaft im Hoheitsgebiet.

Im Irak sind die Angriffe der ISIS wohl gegenwärtig, sie finden gerade statt und dauern noch an, insofern dürften sich die Bedrohten wehren, sofern der ihnen geltende Angriff auch als rechtswidrig bewertet werden kann.. Wessen Recht gilt hier nun, dass der Gotteskrieger selbst, die ihre Angriffe für rechtmäßig oder sogar gottgewollt halten, oder doch eher das der ehemaligen Besatzer oder der Kurden, die sich bedroht sehen von den für uns Terroristen. Es hat im Krieg am Ende der Sieger Recht und seine Lesart der Geschichte prägt die Zukunft, es geht also um Macht und nicht um Recht oder gibt es eine Instanz, die uns sagen kann, dann ist die Lieferung von Waffen an Aufständische legitim, wie im Fall der CIA an die vorher Rebellen des Rechten Sektors, und genau dann, ist sie es nicht?

Es geht um Macht und Herrschaft und ob die Tötung eines vermeintlichen Terroristen durch eine US Drohne, die eben leider zufällig noch dessen halbe Familie auf dem gerade Hochzeitsfest mitauslöschte weniger grausam ist als die inszenierte Hinrichtung eines Journalisten als Mittel im Medienkampf, scheint zumindest fraglich. Die Beurteilung dieser Angelegenheit erfolgt momentan nach den Grundsätzen der Siegerjustiz und es gibt keinen neutralen Maßstab, der erklären würde, warum etwa die Bombadierung und damit auch gezielte Tötung von ISIS Kämpfern legitimer sei als die Hinrichtung eines Journalisten, der eben das Pech hatte Geisel am falschen Ort zur falschen Zeit zu sein.

Solange wir töten, um zu siegen oder auf einem Schlachtfeld von Leichen im nachhinein die Fahne unserer Moral aufzustellen, haben wir die Berechtigung verloren moralisch zu urteilen, denn was wäre der Maßstab und wer wäre Täter?

Sind nicht die USA kausal verantwortlich für die katastrophale Situation in Syrien und dem Irak, lässt unsere Einmischung nicht die Situation in der Ukraine eskalieren?

Es gibt keinen legitimen Grund, andere zu töten, keine Tat die tötet ist mehr oder weniger verwerflich, sie bleibt immer eine Tötung und damit unmoralisch, wir können nur in bestimmten Fällen sie als nicht rechtswidrig behandeln, sofern die Gründe einer Notwehr vorliegen - was bei den meisten kriegerischen Ereignissen nicht der Fall ist - hier wird geplant und strategisch vorgegangen, um einen Angriff abzuwehren, dessen Legitimität strittig ist.

Es gibt keine Weltpolizei und keine legitime Grundlage für Eingriffe, nur eine konstruierte, die im nachhinein meist Eroberungen aus Sicht der Sieger legitimieren, es gibt nur Siegerjustiz und deren Legitimiät im Geiste des contract social zu hinterfragen, wäre dringend geboten. Wir fallen täglich mehr in die Sprache des Krieges und folgen der Propaganda, die von den USA diktiert wird. Wir singen das Lied derjenigen mit, von denen wir meinen, sie gingen als Sieger aus diesem Konflikt, weil wir feige sind und nicht kritisch denken.

Wenn wir das Morden beenden wollen, braucht es ein Ende der scheinbaren Legitimation der Mörder, mehr kritisches Denken und warum die USA moralisch glaubwürdig sein sollten, egal was sie tun, scheint zumindest fraglich, ob es andere Staaten in Zeiten globaler Überwachung noch sind auch. Sich auf die Seite der einen Schurken schlagen, um die anderen zu bekämpfen, die vorher von den einen aufgerüstet wurden, zeugt von wenig reflektiertem Verhalten. Der Journalistenverband etwa hielt die Zensur der Bilder der Enthauptung für legitim mit fadenscheinigen Argumenten entlang der Kette der Propaganda.

Kann jemand vernünftig erklären, warum die Legitimation des einen mehr wert sein soll, als die des anderen, um zu töten?

Sobald ich eine anerkenne und mich in den Krieg begebe, bin ich Teil der Propaganda. Es gibt nie eine Legitimation zur Tötung als die Notwehr nach § 32 StGB, die auch keine ist, sondern der an sich Tat nur die Rechtswidrigkeit nimmt.  Da diese im Krieg so gut wie nie vorliegt, im Gegenteil, gibt es nie eine Rechtfertigung dafür, es ist nur geplante Rache, ein Handeln, das alle Beteiligten, vor allem eben alle Soldaten zu Mördern macht und alle handelnden Politiker zu Tätern hinter den Tätern. Leben ist immer gleichviel wert. Alles andere taugt nie zur Legitimation staatlichen Handelns. Darum ist, wer tötet so sehr Mörder, wie der, der es befiehlt oder der es befördert als Täter hinter dem Täter- Hören wir auf uns über die einen zu empören, keiner ist besser und Zensur rechtfertigt nichts davon, wer es dennoch tut, hat den Boden der Demokratie und des offenen Diskurses zugunsten der Propaganda verlassen. Die Hinrichtung, die wir miterleben mussten, war ein moralischer Abgrund auf der gleichen Ebene wie die Drohnen der USA, die Scharfschützen der CIA auf dem Maidan, wie jede Hinrichtung in den USA - keiner tötet einen anderen legitim und der öffentliche Racheschwur von Obama, dem längst zahnlosen Tiger, beweist nur, es geht nicht um Moral sondern um Siegerjustiz und die Moral hat sich schon lange verflüchtigt. Wenn wir schon diesen Unsinn mitmachen, weil wir uns an der Seite der USA die besseren Geschäfte erhoffen, was ja legitim scheint, sollten wir auch nur darüber reden. Keiner,  der andere tötet, handelt moralisch.
jt 22.8.14

Morgenandacht 0101

Wer dem Leben mal verloren ging
Die Einsamkeit kennt und weiß
Es bleibt nichts und wie wenig
Bedeutung eine Existenz hat
Als Marktwert wie als Wert
Spürt auch in die Ferne fein
Wie wunderbar es ist das Glück
Im völligen Gleichklang einfach
Zu genießen weil es ist
Der Traum zusammen zu erwachen
Vollkommen genügt für alles
Was wir uns nur träumen können
Es um nichts geht als das Gefühl
Ankommen und teilen zu wollen
Nicht etwa um Sinn zu geben
Wo es keinen braucht sondern
Zu genießen was ist im einfach
Wiedergefundenen Leben denn nichts
Mehr als die Träume an denen wir
Uns über Abgründe hangeln sind
Eigentlich alles in Wirklichkeit
Glücklich wohl wer ihn teilen kann
jt 22.8.14


Nachtgedanken 0019

Während die letzten noch vor den Bars
Oder am Kiosk trinkend sitzen
Schmusen andere noch im Park
Oder spielen sich betrinken
Noch immer um die Wette
Schläft der größte Teil längst
Hinter dunklem Fenstern
In der Stadt die nie schläft
Gedanken wandern weiter
Manche fast wie Träume
Um sehnsüchtig anzukommen
Hinter dem Superlativ der Liebe
Verbirgt sich einmaliges
Für den Moment geträumter
Ewigkeit als bliebe je mehr
Als das Glück des Augenblicks
Ihn halten wollen zeugt
Geteilte Zukunft ohne
Zu wissen ob die Steigerung
Ein Ende fand oder noch
Lange keinen Anfang
jt 22.8.14

Donnerstag, 21. August 2014

Wunderfrequenz

Wunder sind eher selten
Darum wundern wir uns
Wenn sie doch auftreten
Noch seltener kommen sie
Zwischen zweien vor
Wenn sie beide verzaubern
Sprechen wir von Liebe
Und finden es wunderbar
Auch wenn es eigentlich
Ganz natürlich ist
Aber nur Natur scheint
Uns zu wenig für das was
Da passiert auch wenn
Es nie mehr gibt
Alles Natur ist irgendwie
Träumen wir gern weiter
Von dem Wunder zwischen
Den Zeilen und spüren es
Dann natürlich tief zucken
Zwischen den je Beinen
Aber das ist ja nur unsere
Natur die im Kopf begann
Auch wenn wir Herz sagen
Finde ich unsere Frequenz
Längst spürbar höher
jt 21.8.14

Morgenandacht 0100

Das Morden geht weiter und statt
Gesichtern bekommen wir nun Zahlen
38 dort auf offener Straße
50 von jenen erschossen
Israel erlegt drei Führer der Hamas
Familie und Kinder nebenbei noch
Keines Wortes wert da strategisch
Völlig unbedeutend
Das ist die Sprache des Krieges
Wir werden an das Morden gewöhnt
Gleichzeitig wird mit wenigen
Gerade einzelnen die Maschine
Der Empörung angeheizt die jede
Zensur rechtfertigt und keiner
Empört sich wenn auch der DJV
Ein Statement zur Zensur im Dienst
Des Krieges abliefert weil es ja
Im Dienst des Guten erfolgt
Im Krieg lügen alle
Zu glauben einer sei besser
Ist bestenfalls naiv
Alle morden sich gegenseitig
Nennen das Tun des anderen
Verbrecherisch ihres notwendig
Darüber mal nachzudenken
Könnte helfen nicht völlig
Im Tenor zu verblöden
Wie deutsche Medien konform
jt 21.8.14

Mittwoch, 20. August 2014

Enthauptungsbilder

Es wird wieder zensiert
Die Bilder von der Enthauptung
Des Journalisten James Foley
Gingen um die Welt und das Bild
Des Mannes ohne Kopf erreichte
Was es sollte indem es bei uns
Angst und Schrecken verbreitete
Vor dem Terror der ISIS
Was genau das war was diese
Wollten um uns zu erpressen
Darum werden diese Bilder nun
Zensiert damit nicht die Netzwerke
Zur Propagandaplattform werden
Was sie längst sind nur eben
Für die uns genehme Propaganda
Dennoch bleibt Zensur schlecht
Fraglich nur was besser wäre
Im Krieg wird immer zensiert
Ob besser wird was wir nicht sehen
Bleibt dabei unklar nur können wir
Uns keine Meinung mehr bilden
Sie wurde ja erfolgreich zensiert
Auch wenn das gut so scheint
Was sollen wir dazu meinen
Es ist halt Krieg
jt 20.8.14

Waffenbrüder

Es gibt ein Lied von Dire Straits
Brothers in arms und lange noch
Dachte ich es ging um die Brüder
Die sich in den Armen liegen
Dabei geht es um Waffenbrüder
Die Waffen und die Arme heißen
Nur englisch gleich auch wenn
Sie etwas ganz anderes meinen
Oder geht es doch immer nur
Um das gleiche auch wenn
Sich die Menschen als Brüder
Im Kampf verstehen auf den sie
Blind wie euphorisch zusteuern
Umarmen sie sich unter Waffenbrüdern
Gern um einig zu sein im Alltag
Den nur Geschäfte bestimmen
Auch über Waffen und dabei
Geht es um Geld langfristig
Wir ziehen zusammen in den Krieg
Oder lassen die Waffenbrüder
Mal wieder die Drecksarbeit
Für uns erledigen um dann
Noch die Grundlage für einen
Guten Deal zu legen so unter
Waffenbrüdern und da kommen
Uns die Wahnsinnigen von ISIS
Ganz recht die mal einen köpfen
Das Video dazu posten damit
Wir uns gruseln und schnell
Den Waffenhandel durchwinken
Wer in den Krieg zieht kommt
Selten oder nie heil wieder raus
Naiv ist wer Waffenbrüder wählt
Und meint es sei nur ein Geschäft
Die Ukraine ruft und Kurdistan
Was auf türkischer Seite längst
Deutsche Soldaten bewachen
Aber die Produktion und Lieferung
Von immer mehr Waffen hat ja
Schon immer Kriege verhindert
Auf Kostern derer die sie dann
Dummerweise doch benutzten
jt 20.8.14

Morgenandacht 0099

Der Tod ist eine relative Größe
Absolut in der Wirkung doch
Relativ schnell da und zugleich
Etwas völlig anderes für jeden

Wir sind uns sicher die von ISIS
Müssen Schurken sein wenn sie
Einen Journalisten hinrichten
Und das Video im Netz verbreiten

Die müssen darum dringend gestoppt
Werden zur Not mit Gewalt sowie
Deutschen Waffen in Kurdistan
Stärkt die Moral und den Export

Wir machen gute Geschäfte mit China
Wo gerade ein deutscher zum Tode
Verurteilt wurde auch wenn es kein
Journalist sondern ein Mörder war

Hinterher sind beide gleich tot
Der bei ISIS und der in China
Von Menschenhand gewollt gerichtet
Eben hingerichtet sonst nichts

Bei Ferguson wurde gerade wieder
Ein heute korrekt Afroamerikaner
Genannter erschossen wie wohl
Die Hautfarbe weiter ein Grund ist

Die Polizei tötet dort schneller
Angst geht um unter allen
Hinrichten tun die USA auch gern
Auch dabei immer mehr einer Sorte

Der Ku Klux Clan klatscht dazu
Im Rhythmus des Süden ein doch
Halb dazu gehöriger Präsident hat fertig
Nur getötet wird weiter wie immer

Wer bewusst tötet ist ein Mörder meist
Wer ihm hilft auch dabei auch zu oft
Wer zuschaut oder Waffen liefert ohnehin
Wir unterscheiden Schurken und Freunde
jt 20.8.14

Nachtgedanken 0018

Für sich in noch relativ ruhiger
Sommernacht die schon fast
Herbstlich temperiert den bald
Übergang in sich trägt als wäre
Der Traum von einem Sommer
Zu zweit nun allein verflogen
Würde verspielt von der Zeit
Die es bräuchte wenn wir es
Wagen wollen zu wagen
Nur wer würde das noch bei
Vollem Risiko ohne die je
Aussicht auf einen sicheren
Hafen den wir drum lieber
Nicht anzusteuern wagen
Damit es nicht am Ende
Doch schief geht warum
Wir so oft eigentlich doch
Sehnsüchtig zu teilen
Lieber ungeteilt bleiben
Damit unvollständig aber
Ohne Angst zuviel zu wagen
Vor uns hin weiter sind
Vielleicht wären viele
Glücklicher wo sie mehr
Wagten als wähnten
jt 20.8.14

Ritualrepetition

Die Hamas schießt wieder Raketen
Gen Israel und trifft meist wenig
Israel wird antworten und trifft meist
Mit verheerenden Folgen
Alles im Interesse der Hamas
Es könnte kaum besser laufen für sie
Zuverlässig einige Stunden vorab
Einige Raketen und die Reaktion
Aus Israel kommt wie das Amen
Eine rituelle Handlung ohne Sinn
Sie stärkt die Hardliner die sich
In der gegenseitigen Abwehr
Immer radikaler verschwören
Im Ergebnis geht’s allen schlechter
Nebenbei sterben die Leute
Aber nicht genug dass es je
Wirkung hätte im Konflikt
Damit ist jeder zuviel
Weil völlig überflüssig
Sie könnten auch aufhören
Beide weil sich nichts änderte
Es scheint ein Ritual zu sein
Aus uralten Zeiten an dem sich
Nie etwas ändern wird
Besser wir schwiegen dazu
Sollen sie es unter sich klären
Frieden ist kein Traum
Sondern harte Arbeit mit
Andauernden Verhandlungen
Raketen schicken und Bomben
Ist viel leichter scheint es
Wer anfängt ist schuld
Wer überlebt hat gewonnen
Beides ist egal denn
Glücklich wird nur wer aufhört
jt 20.8.14

Dienstag, 19. August 2014

Ebolanachbarschaft

Ebola war weit weg
Schien es uns
Irgendwo in Afrika
Dann brach heute
Quasi umme Ecke
Im Arbeitsamt Pankow
Eben in Prenzlauer Berg
Eine zusammen
Mit allen Symptomen
Und das Drama war
Sogleich das größte
Aller möglichen
Das ist gar nicht weit
Eine links eine rechts
Dann lange geradeaus
Nun wird ihr Blut
Untersucht bis wir
Jenseits aller Hysterie
Morgen Gewissheit haben
Konnte die Hauptstadt
Mal Seuchenkrise proben
Die Welt ist ein Dorf
Mein Kiez international
Da kam eine aus Nigeria
Hatte Kontakt zu Kranken
Westafrika schien weit weg
Das Arbeitsamt ist in Fußnähe
Schön wenn die Welt so
Zusammenrückt nur fraglich
Wozu die Angst nun noch
Benutzt wird um und Rechte
Zu nehmen nur zur Sicherheit
In Vorbereitung des Krieges
Berlin ist gerüstet für alles
jt 19.8.14

Geschlechterverhältnismäßigkeit

Wie verhalten sich die Geschlechter zueinander und lässt sich dazu etwas in dieser Allgemeinheit sagen oder scheitert der Versuch schon vorab, um schlicht festzustellen, es ist immer anders, auch wenn es ist, was es halt ist und bei jedem so, wie es ihm oder ihr entspricht, auch wenn es auf ein sehr ähnliches Ergebnis hinausläuft, sind die Wege dahin doch höchst unterschiedlich, scheint es.

Oder täuscht der Anschein und gibt es sich immer wiederholende, fast schematisch gleiche Verhaltensweisen unter dem Deckmantel der Annäherung, die sich immer wiederholt und nur geringfügig variiert wird?

Weiß es nicht und wie sollte ich mit meinem geringen, nur einseitigen Horizont darüber urteilen können und wäre ich auf irgendeine Art dabei erfolgreich, müssten mich dann alle verstehen oder hätte ich gerade dann am Thema vorbeigeschrieben, weil ich ja naturnotwendig nach meinem geschlechtsimmanenten Horizont nur urteilen kann und wenn ich es nicht tue, bin ich als Mann nur halb vollständig. Stelle also zu Beginn fest, ich kann zum Thema nichts allgemeines sagen, weil ich, wenn überhaupt, nur teilweise Ahnung haben kann.

Es gibt also für alle, die etwas allgemeines dazu erfahren wollen, keinen Grund weiter zu lesen, ich habe von der Sache allgemein keine Ahnung, kann nur meinen naturgemäß beschränkten Blick bieten und damit versuchen, zu beschreiben, was ich beobachte. Es sind nur meine Gedanken und sie haben keine Verbindlichkeit.

In einer Gesellschaft, die sich immer intensiver auch sprachlich mit diesem Verhältnis beschäftigt, sind die Aussichten etwas vernünftiges dazu noch zu sagen inzwischen relativ schlecht, da wir uns mit jeder Äußerung auf auch sprachliches Glatteis begeben. Neben der um formelle Korrektheit bemühten Art und Weise des öffentlichen Umganges, der damit nur komplizierter wurde, tritt heute der neue virtuelle Umgang der Geschlechter und die Suche nacheinander im Netz, die vieles erleichtert und die paarungswilligen sich viel leichter finden lässt, als dies früher möglich war.

Spannend wäre, zu überlegen, wie ein verhältnismäßiges Verhältnis aussähe und was es ausmachte. Hier könnten wir weit ausholen und auf die Welt schauen, die sichtbar ein großes Variantenreichtum dabei bietet und manches was hier als völlig verfehlt gilt, gar eine Diskriminierung wäre, ist an anderen Orten normal und unser Verhalten gälte dort als absurd. Ohne diese Differenzen jetzt näher zu bewerten, oder gar in die religiösen Gefilde abzuschweifen, kann festgestellt werden, dass bei dem Thema scheinbar wenig absolute Gültigkeit für sich in Anspruch nehmen kann und manches relativ unterschiedlich betrachtet wird je nach Ort, auch wenn sich das Ziel des Umgangs auf der Welt wenig unterscheidet. Sie wollen halt alle irgendwie ineinander und trauen sich selten, offen darüber zu reden, was aber auch gut so sein könnte.

Wenn Männer über Frauen sprechen, tun sie das auch ganz unter sich völlig anders als Frauen es umgekehrt tun, so zumindest scheint es mir, aus dem was mir Frauen davon erzählten, denn natürlich war ich nie als Frau unter Frauen dabei und auch wenn ich viel mit Frauen zusammen war, ist doch auffällig, wie häufig Männer mit Gefühl bewerten und wie sehr sich Frauen um scheinbar objektive Kriterien bemühen, was uns zum Kern des Problems bei diesem Thema bringt. Inwieweit beeinflusst das Gefühl jede Äußerung zum Thema, wann äußern wir uns unbefangen und was ist dabei entscheidend?

Ob mir eine Frau gefällt oder nicht auf objektive Kriterien zu reduzieren, verkürzt um entscheidendes, denn letztlich ist es eine Gefühlsfrage, die im Einzelfall nur sehr kompliziert auf irgendwie objektive Gesichtspunkte reduziert werden kann. Aber genau diese etwas unbestimmten Kriterien spielen eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie sich das Verhältnis der Geschlechter gestaltet.

Theoretisch haben wir die klassischen Rollen längst verlasen, praktisch fallen wir immer wieder in sie zurück und können uns ohne sie kaum miteinander bewegen, weil wir schnell gegen Gewohnheiten verstoßen. Auch in unserer zumindest formal relativ gleichberechtigten Gesellschaft erwartet Frau normalerweise, dass Mann den ersten Schritt tut und sich im richtigen Verhältnis zu drängen, oder umeinander zu ringen, ist normal auch im Zeitalter des online Dating.

Erwartung ist ein spannendes Stichwort zum Thema. Sie steht in einem Ausschlussverhältnis zur Liebe, die sich nur frei entwickeln kann und ein sich wollen als Naturereignis sein soll. Dennoch tritt dieses Naturereignis tatsächlich nahezu nie so ein. Nach meiner geringen Erfahrung scheint es, dass Frauen eher relativ klare Vorstellungen und Erwartungen haben, was sie sich als Partner zur irgendwie Paarung vorstellen, während Männer sich, so sie darüber nachdenken, wovon nicht immer auszugehen ist, sich eher von diffusen Vorstellungen leiten lassen.

Ginge es darum im Verhältnis miteinander glücklich zu werden, wären vermutlich objektive Kriterien ein besserer Ratgeber als die immer nur Gefühle, durch was auch immer sie ausgelöst werden. Früher wurden darum auch hier Ehen nach solchen Kriterien ausgehandelt und geschlossen, Gefühl konnte danach kommen, sollte, aber war nicht nötig. Heute halten wir es umgekehrt und entsprechend höher ist die Quote des Scheiterns dabei. Leider gibt es kein Kriterium, was messen könnte, ob die Menschen damit glücklicher werden, oder sie heute verhältnismäßig unglücklicher sind und sich darum die Veränderungen im Verhältnis bewährt hätten oder eben gerade nicht.

Schauen wir in andere Länder, werden wir auch wieder feststellen müssen, ein Kriterium für das Maß des Glückes lässt sich danach nicht wirklich finden, vor allem wissen wir nicht, wie subjektiv unsere Sicht dabei von unserer Vorstellung von Glück im Verhältnis von Frau und Mann bestimmt wird. Wir müssen sogar ehrlich davon ausgehen, dass wir nahezu keine Ahnung haben und uns darum besser eines Urteils enthalten, so nahe es uns auch zu liegen scheint. Einzig kann ich aus der verschiedenen Sicht auf das Gleiche feststellen, was sich im letzten noch mehr ähnelt, egal wo auf der Welt, wie wenig ich dazu verbindlich oder vernünftig sagen kann.

Spannend ist darum auch der Blick in der Geschichte, der uns vielleicht zeigen könnte, ob sich etwas verändert hat und das etwas am Verhältnis und der Art wie wir Glück empfinden geändert hat. In den meisten Kulturen herrschte früher eine klassische Rollenverteilung vor, aber auch das lässt sich so allgemeinen nicht sagen und die Frage, was wir Erfüllung im Miteinander nennen, scheint sich, auch nicht so sehr verändert zu haben. Lesen wir das Hohelied der Bibel, die Liebeslieder des Ovid oder anderes zum Thema, merken wir, es wirkt immer noch an- oder sogar erregend, fördert die Lust miteinander heute wohl wie damals, auch wenn wir im Zeitalter des Porno jede derbe Kost überall zur Verfügung hätten, versagen auch die uralten Texte nicht in ihrer Wirkung, das männliche Glied rührt sich freudig und der weibliche Schoß, so wurde mir berichtet und praktisch bestätigt, zeigt die passende Reaktion seinerseits.

Spannender noch wird es, wenn wir uns fragen inwieweit das Verhältnis der Geschlechter sich auf das Erlebnis dieser Natur auswirkt. Lust macht es uns heute noch und es stellt sich nur die Frage, ob sich hinsichtlich des Ziels je etwas geändert hat oder ändern wird. Schauen wir statt weit in die Welt, in der manches etwas anders ist durch klimatische Bedingungen, lokale Sitten und vieles mehr, einfach wie es hier gewesen sein soll und betrachten, was uns die Geschichtsschreiber berichten, können wir erstaunliches beobachten, was dieses Verhältnis angeht. So war es in Germanien, was in etwa dem entspricht, wo wir heute leben irgendwo in der Mitte Europas zwischen kühlem Norden und sonnigem Süden und voller Wald, nach den Berichten des Tacitus, wie weit auch immer wir diesen heute noch Glauben schenken, denn sie waren sicher auch eine Propagandaschrift, um faul gewordene Römer zur Ordnung zu rufen, üblich, dass die Frauen als Herinnen des Hofes das Schlüsselrecht hatten und die Männer im der damaligen Ackerwirtschaft entsprechenden Zyklus Frau und Hof wechselten, während Kinder und Frauen am Ort blieben. Ein aus heutiger Sicht erstaunliches Verhältnis, was aber der bei uns eher emotional betrachteten Ehe eine sehr ökonomische Komponente gibt und die Verhältnisse der Geschlechter grundlegend ändert.

Die Aufgaben waren funktional zugeteilt und die Frauen hatten die Herrschaft über das Haus, die Männer über Krieg, Jagd und alles, was außerhalb des Hauses geschah. Ob dies eine der Wurzeln dafür ist, dass der deutsche Feminismus die Sprache für sich als Mittel des Kampfes um Gleichberechtigung entdeckt hat, wird nicht zu klären zu sein, da unsere heutige Gesellschaftsordnung durch die Verbreitung des Christentums stark von der mediteranen Variante überlagert wurde und hier zu zeigen, wo die Religion als Transporteur der Sprache über Klöster und Predigten stärker wirkte als gewachsene Traditionen, wird sich nicht exakt ermitteln lassen, zumal es an Sprachzeugnissen der Vorfahren auf diesem Gebiet mangelt. Zumindest haben die Frauen damals zugeschriebene Herrschaftsrechte gehabt, die weiter gingen, als die römisch geprägte spätere christliche Gesellschaft es noch zuließen.

Der Jungfrauenkult der Männerkirche gibt davon beredten Ausdruck und weist den Geschlechtern infolge klare Rollen zu und je nach Stärke der jeweiligen regionalen Verankerung eine intensivere Neigung dazu, sich andere Wege zu suchen, um den Trieben genüge zu tun. So ist etwa der Analverkehr gerade in Gesellschaften in denen Wert auf die Jungfräulichkeit der Braut gelegt wird, besonders weit verbreitet, während er in Gesellschaften, die sich mehr an der Natur orientierten, nur als Verhütungsmittel im Gebrauch war, aber sich weniger Kult darum entwickelte. Eine große Rolle spielt er in den Teilen der Welt, in denen die Klitorektomie üblich ist, da nur durch ihn die Möglichkeit für die betroffenen Frauen besteht noch Lust und Befriedigung beim Sex zu finden, wonach Liebende ja, gegen alle Sitten, der Natur nach füreinander streben.

Das Verhältnis zur Lust und wie wir beim Sex miteinander umgehen verrät uns auch sehr viel über das Verhältnis der Geschlechter und auch hier könnte sich für Deutschland, das nicht nur mit der feministisch korrekten Bezeichnung des einverständlichen Sex ringt, sondern viel mehr noch mit seiner tatsächlichen Durchführung, die Frage stellen inwieweit die inhaltlich völlig müßige unten oder oben Diskussion, die aber für das Selbstverständnis lange eine entscheidende Rolle spielte, nicht auch in den germanischen Wurzeln liegt, von denen sich Frau verdrängt sah entsprechend christlich orientalischer Muster. Nach meiner geringen Erfahrung ist es wohl für Frau meist leichter zu kommen, wenn sie oben ist und damit der ganze Vorgang eher für beide befriedigender. Aber auch hier gilt, keine Regel ohne Ausnahme und was richtig ist entscheidet sich in der Situation besser nicht nach dem Rollenverhältnis sondern nach der je Lust und Leistungskraft.

So gibt es eine Gruppe von Naturalisten, die vertraten, wenn Mann die Leistung der Aufrichtung seines Gliedes bringt, wäre es auch angemessen, wenn Frau sich dafür auf ihm bewegt, anders begründet es eine eher feministische Richtung, die von der Herrschaft und Kontrolle im Prozeß sprechen aber infolge zum gleichen Ergebnis kommen - stellte sich also die Frage, ob es für das richtige Ergebnis auf das warum des Weges ankommt, was mir, zugegeben, amüsant erscheint und ein feilschen um den Bart des Propheten - sofern es beide genießen und das Ergebnis beide befriedigt, könnten die Gründe des Weges egal sein.

Sind sie aber in Deutschland theoretisch schon lange nicht mehr, sondern immer wieder Gegenstand heißer Diskussionen gewesen insbesondere seit den vermeintlich sexuell befreiten späten 60er und 70er Jahren, die durch das Aufreten von AIDS massiv ausgebremst wurden unter Beifall der moralisch besorgten Kirchen, die das Liebesmantra predigten und damit der heutigen Vereinigung von Liebe und Fortpflanzung das Wort redeten, was mangels mutiger Alternativen immer noch erfolgreich ist. Verwunderlich dabei ist insbesondere, wie sehr Frauen, anders als ihre germanischen Vorbilder, dem Beifall zollten zu ihrem eigenen Schaden und unter Inkaufnahme der damit verbundenen Rollenmuster, auf Kosten ihrer sexuellen Befriedigung und letztlich dank ihrer natürlich größeren Potenz zu Lasten ihrer Führungsrolle beim Vollzug.

Festzustellen, ob das verhältnismäßig ist oder eher nicht und was ein verhätnismäßiger Umgang wäre in der Gesellschaft, die ihre Rollenmuster fast noch statischer festschreibt, als es die frühere Ständegesellschaft tat und für die einfach an die Stelle der Moral das Dogma der formalen Gleichmacherei trat, unabhängig davon, wohin dies im Ergebnis führt, könnte zumindest zu einem vernünftigeren Umgang der Geschlechter untereinander führen, der heute absurde Folgen zeitigt.

Es gibt Theorien, wonach die der fröhlich zunehmenden Neigung zur freien Begattung zum Trotz abnehmende Zahl der Geburten, mit der zunehmenden Impotenz der Männer zusammenhängt, die durch das in Rückständen noch immer im Trinkwasser vorhandene Hormon der Pille verbweiblichten und nicht mehr zeugen könnten. Da diese Diskussion wissenschaftlich betrachtet so überflüssig ist wie die über die Wirkung der Homöopathie, es kann kein tauglicher Nachweis über die Auswirkung dieser geringen Konzentration bisher erbracht werden, der Rest ist eben Aberglaube und sollte jedem selbst überlassen werden, ist jedenfalls kein tauglicher Gegenstand der Diskussion, wie jeder Glaube. Ob daraus eine Veränderung des Verhältnisses rührt, die Veränderung der Rollen also in Wirklichkeit keine soziale Diskussion sind, sondern nur eine verkannte biologische wäre, kann also auch dahinstehen, auch wenn bei Betrachtung der deutschen Kapriolen bis an die Universitäten in Fragen der Sprache, sich wohl mancher fragte, ob dies noch natürlich, vernünftig oder schlicht eine absurde Bewegung ist, die irgendwann vergessen hat, dass der sprachliche Genus nichts mit dem natürlichen zu tun haben muss und wo er das hat, sich daraus alles und auch das Gegenteil ableiten lassen, aber sicher nicht, was hier versucht wird umzusetzen, wie sich wunderbar aus dem Genus von Die Sonne und Der Mond ableiten lässt, die in allen anderen europäischen Sprachen den umgekehrten Genus haben, was uns wieder zum alten Tacitus führte, die Sonne des germanischen Hauses, die den Schlüssel trägt ist eben weiblich während der Mond als Kraft die äußere Natur bewegt und nur ein Schattendasein im Verhältnis zu seiner Sonne führt und dennoch sprechen heute viele selbstbewusste Frauen von der Mondin, die den Zyklus ihrer Menstruation leite, was er so einfach längst nicht mehr tut.

Wir sehen, im Verhältnis der Geschlechter wird gern, mit der Natur argumentiert, wenn sie besonders stark missachtet wird und die Geni der Worte werden uns nie viel über den sozialen Prozess der realen Verhätnisse sagen. Um so lauter sich jemand dabei auf die Natur beruft, um so ferner ist er ihr häufig, weil die Durchsetzung sozialer Verhältnisse, egal wie sehr sie nun der guten Natur entsprechen, über diese gestellt werden. Egal, ob wir nun wissen, was die Verhältnisse der Natur nach sind, trägt die zwanghafte Durchsetzung sozialer Ideen sicher nicht dazu bei, sich dieser zu nähern, außer wir stellen die Natur unter diese Prämisse und unterdrücken also diese, ob das jemanden glücklicher macht, scheint allerdings noch fraglicher.

Völlig ins geistige Chaos rutschen wir dann, wenn wir in der Diskussion des Verhältnisses der Geschlechter zueinander - gehe hier übrigens immer von zwei Geschlechtern aus, was meinem Horizont entspricht, aber wieder nur einen Teil wiedergibt und zeigt wie schnell wir bei diesem Thema völlig daneben liegen können. Habe mit wenig eigener Erfahrung, bin nun mal von der Neigung her eher heterosexuell, aber doch offen genug, mich in der bunten Welt tastend umzuschauen, sowie den Geschichten, die Freunde mir erzählten, sowie Freundinnen, deren Worten ich mal Glauben schenken will, den Eindruck, dass sich auch dort Rollenmuster wiederfinden und immer ein Partner eine bestimmte Position übernimmt, wie sie den Mustern der Geschlechterrollen entspricht. Dies sogar noch ausgeprägter wohl bei gleichgeschlechtlichen Paaren - ohne nun die Frage nach der Verhältnismäßigkeit zu stellen, da entbehrlich, wenn es nur um ein Geschlecht geht, fragt sich also, inwieweit es weniger um Geschlechter als um Rollen und Muster geht.

Ist am Ende das Verhältnis der Geschlechter gar keines, lässt uns nur Gewohnheit bestimmte Rollen einnehmen, die wir auch vertauschen könnten, um zu erkennen, wie absurd unser Verhalten dabei teilweise ist?

Sind Mädchen nicht mädchenmäßig und Jungen nicht jungensmäßig sondern nur mehr oder weniger hörig im Befolgen der Muster, die ihnen vorgelebt werden und haben es halt nur die schwerer, die irgendwo dazwischen liegen, auch wenn sie häufig einen ehrlicheren Weg zu ihrer Identität gehen. Ein Gedanke, der uns vielleicht ein wenig weg führen könnte, vom richtigen Umgang der Geschlechter miteinander, uns aber dafür um so mehr erkennen ließe, auf was es uns ankommt dabei, sollte unbedingt, auch auf ein wenig abseitige Pfade hin, geistig verfolgt werden.

Darum soll sich jetzt nicht in Augustinus Manier in Selbstgeißelung ergangen werden, sondern vielmehr versucht werden über die eigene Erfahrung an einen Punkt jenseits der Muster zu gelangen. Habe schon immer lieber mit Mädchen gespielt als Kind - sehen wir von meinen zwei besten Freunden ab, von denen der eine als mittlerer Bruder von zwei Schwestern, deren eine meine Sandkastenliebe war, aber das wäre nun eine andere Geschichte, sich wie ich früh für das andere Geschlecht interessierte und gemeinsam erwogen wir Wege, wie an dieses Ziel zu gelangen sei, während der andere eher ein Forschertyp, wenig Interesse an diesen Überlegungen hatte und mit mir lieber wichtige Teile für die von uns zu bauende Plattmaschine sammeln wollte als Frauen oder damals eher Mädchen. Also abgesehen von diesen beiden, von denen der eine mein Streben unterstützte, mit seiner Schwester schon irgendwie beteiligt war und der andere sich eher auf anderen Feldern ausagierte, spielte ich lieber mit Mädchen, wenn auch die beiden Freunde geblieben sind über viele komplizierte Wege, ist von den Mädchen wenig geblieben und bei  dem Versuch einer gerade erst Bilanz, um mal zu einer Summe zu gelangen, fiel mir auf, wieviele Namen von Frauen mir entfallen sind, wie mühsamen Nachdenkens es bedurfte, sie in den Abgründen meiner Erinnerung auszugraben - während die wenigen Knaben und Männer, die mein Leben begleiteten noch sehr präsent sind. Das ich darüber nachzudenken begann, als ich zufällig mit dem kleinen Bruder obigen Bastlers in einem der hiesigen Cafés saß und wieder eine Traumfrau kennenlernte, zu gerne mein Herz verloren hätte, wenn mich nicht die Vorsicht ein anderes lehrte, steht beispielhaft für diese Geschichte meines Verhältnisses zum anderen Geschlecht. Sie spielten die größere Rolle und waren mir wesensmäßig ähnlicher irgendwie, aber zu oft und zu lange verstand ich nicht, dass der direkte Weg bei Frauen nie zum Ziel führt, sondern seltsam genug meist der indirekte und die Offenbarung des Glücks immer eher dann beginnt, wenn du, ich jedenfalls, gar nicht damit rechnete.

So saß ich neulich erst nächtelang mit jener Schönen, die ich mit dem kleinen Bruder meines früher besten Freundes im Café kennenlernte - also ich lernte sie kennen, nicht er, nur er war halt auch da und bekam dies mit - im Park am Platz und redete stundenlang über die Geschichte und ihre Zusammenhänge und verlor mich völlig im Erzählen und dachte an nichts anderes als die Schöheit einer Freundschaft, die sich im Erzählen erschöpft, als sie mir plötzlich offenbarte, sie überlege, ob sie nun mit zu mit kommen solle, auf mein nur 1m schmales Bett oder wir lieber zu ihr gehen sollten, wo das Bett breiter wäre, ich aber noch nicht war. Völlig überrascht und nicht wenig begeistert, wandte ich mich ihr sogleich zärtlich zu und dachte voller Freude an eine zärtliche gemeinsame Nacht, zu der es nie kam, weil die Verhältnisse eben so sind, wie sie sind, aber dazu vielleicht später, es spielt aber im übrigen auch keinerlei Rolle. In dem Moment meiner Zuwendung begann ihre, der Initiatorin dieser Idee der gemeinsamen Nacht, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte, Abwendung. Kaum um nur Meter den Ort verlagert, um den Marsch in Richtung ihres Bettes zu beginnen, nur noch eine Zaahnbürste eingepackt und ein Buch - ich gehe nirgendwohin ohne Buch, wenn ich es verhindern kann, was aber nichts mit dem Verhältnis zu tun hat und darum hier dahinstehen kann - dann kam sie vom Klo und teilte mir, ich hätte es eigentlich wissen sollen, ihren  Entschluss mit, sie würde nun alleine nach Hause fahren und mir fiel der Unterkiefer hinunter wie das unter ihrer Mithilfe gerade noch errichtete Gebäude zarter Hoffnung in sich zusammen - nun, Frauen halt, dachte ich, begleitete sie nach unten, drehte mich unhöflich um und ging, sah erst nach ihr, als ich schon ein Stück gegangen war - sie schaute mir nicht mit nassen Augen nacht - eben wollte sie mich noch zum Abschied umarmen, was ich jenseits der Grenze der Höflichkeit ignoriert hatte, nun war sie weg und ich, der es hätte wissen sollen Idiot pflegte meinen Groll auf alle Frauen. Diese Geschichte und was bis heute und danach und im Umfeld mit ihr begann, ist ein typisches Beispiel für das, wie Menschen in Filmen in die große Liebe stolpern - auch die Umwege waren schon da, aber egal, es ist ja nur ein Beispiel für die schwierige Kommunikation und unseren Umgang mit ihr, der aber gerade aus dem Verhältnis der Geschlechter rühren könnte, wenn er nicht beziehungsimmanent ist. Aller Frustration zum Trotz und aller verbalen Rückzüge und Erklärungen entgegen, bin ich mir sicher, kaum jemanden so nah gewesen zu sein wie ihr, mit der ich nur einmal vorher halb geschlafen hatte irgendwie und der verhinderte Versuch potenzierte die Aussicht in der Erinnerung noch. Kurz gesagt, alles Unsinn und viel Lärm um nichts.

Wenige Monate vor dieser Geschichte gab es eine andere, die für dieses Verhältnis geradezu beispielhaft war. Hatte mit einer sehr kleinen, an Körpergröße, also zarten aber erfrischend spannenden Frau, die ich über eines dieser virtuellen Netzwerke kennengelernt hatte, die zu genau diesem Zweck dienen, lange hin und her geschrieben, sich Gedichte vorgelesen, geschwelgt, als sie mir plötzlich schrieb - ich saß gerade bei einem Glas Riesling vor einem meiner Stammcafés und wollte meine Pfeife stopfen -, ob wir uns nicht an diesem oder jenem Denkmal treffen wollten, in dem Park bei ihr um die Ecke, sie hätte Lust auf mich. Freudig überrascht und angesichts der Gelegenheit scheinbar erregt sagte ich zu, radelte zum Kiosk, holte eine Flasche Pro Secco, sie brachte die Gläser und  machte mich auf den Weg zu jenem Denkmal - hier ließ sie mich ein wenig warten, was also wie immer verhältnismäßig war, auch wenn ich mir viel Zeit gelassen hatte, dies zu verhindern, die Erfahrung besagte, Frau war offener, wenn sie ein wenig wartete, aber hier war das ja eigentlich egal - die Verabredung diente nur dem Sex, sie wollte nicht mehr, hatte sie genau so geschrieben und ich nahm es so hin, auch wenn ich es etwas unromantisch fand. Romantischer war dann ihre Erscheinung im langen Rock, wenn auch auf den Mountain Bike, zu dem sie Strümpfe trug, was seine Wirkung zumindest auf meinen Geist nicht verfehlte - nach einem leidenschaftlichen Kuss zur Begrüßung machten wir uns daran mit den Rädern diesen Bunkerberg hinaufzuschieben - der lauen Sommernacht - vielleicht war es auch noch Frühling, aber egal, entsprechend waren wir zunächst nicht allein dort, aber es war dunkel genug, sich davon nicht am Genuß hindern zu lassen. Sie genoß sehr und als wir schließlich irgendwann doch relativ alleine waren, hauchte sie mir ins Ohr, sie hätte auch Kondome dabei, ob wir nicht - nun, schöne sinnliche Vorstellung und ich hauchte zurück, sehr gerne, aber ich glaube Alkohol und Nikotin taten das ihre, bei mir rührte sich nichts, anders als beim nächsten mal - zu dem es dann irgendwann auch kam und was nett war, aber soweit egal, wichtiger ist vielleicht inwieweit das Rollenmuster, des Casanovas, der zum Sex von Frau bestellt wird und sich nicht bemühen muss, sondern sie willig sieht und das Unternehmen selbstbewußt in die Hand nehmend, völlig versagte. Gute Gelegenheit, eine schöne Frau, geistige Nähe, keine Beziehung, also kein Stress, es hätte alles wunderbar sein können, nüchtern betrachtet und doch teilte mir mein Körper etwas logisch vernünftiges dabei mit - sobald wir aus der Rolle fallen, versagen wir, oder, um es von jeder Erwartung zu lösen, funktionieren wir nicht der Rolle gemäß.

Die zickte und mich nervte, machte mich entgegen aller Erfahrung scharf wie kaum eine - die wollte, genießen konnte, zigmal hintereinander kommen konnte, eine Genießerin war, erreichte zunächst das Gegenteil, was nur scheinbar am Alkohol und Nikotin lag, da ich mit der anderen beides in deutlich höherem Maße konsumierte bevor wir zum ersten mal irgendwann - da es ja nicht um das Erzählen von sexuellen Erlebnissen geht oder die Bloßstellung einzelner, schätze ja beide sehr, wenn ich auch der Ziege wohl voller Liebe zuneige, ohne die Hoffnung, es käme jemals zu mehr, warum es auch egal ist und nur ein ein wunderbares Beispiel noch ist für die seltsamen Reaktionen im Verhältnis zueinander, die wir schon bei uns beobachten können.

Es gibt eine Vermutung, die dies Verhalten an der je Sozialisation festmacht - die selbstbewusste Genießerin, die sich bestellte und nahm, was sie wollte, Liebe und Sex trennte, einfach vernünftig genießen wollte und konnte, hat einen östlichen Hintergrund, wuchs in der DDR auf, die andere dagegen, die zwar auch initiierte einerseits, andererseits aber zickte und Probleme aufwarf, wo keine waren, kam aus dem alten Westen und auch wenn beide vermutlich gerade gleich lang in Berlin leben, weshalb es nicht am Pflaster allein liegen kann, ist die Unterscheidung geradezu beispielhaft - könnte für diese Geschichte und was ihr zugrunde liegt noch viele Beispiele finden, wie ich sie in allen Generationen und Altersstufen erlebte. Das Verhältnis der Geschlechter und der natürliche Umgang mit der Sexualität hängen zusammen.

Bin selbst ein großer Anhänger der freien und natürlichen Sexualität, dachte ich bis jetzt,  theoretisch - praktisch funktioniere ich in diesem blöden Schema der Verweigerung wie ein dressierter Dackel, der Männchen macht, wenn Mutti es will und brav den Schwanz einklemmt, wenn nötig. Das Verhältnis der Geschlechter hängt also auch von der jeweiligen Umgebung des Aufwachsens ab - denke ich etwa an jene, die ich gerne wollte und die sich im entscheidenden Moment verweigerte und die ich vielleicht auch darum so sehr wollte, mit der inzwischen eine freundschaftliche Ebene besteht oder gesucht wird oder was immer das zwischen Männern und Frauen sein soll, ein Verhältnis anderer Art halt, nicht sexuell, laut Verabredung, aber was weiß ich schon von den Frauen und wie sollte ich sie je verstehn, denke ich also an jene, die mein Herz sehr erwärmt hat, auch oder weil sie sich verweigerte und weglief, frage ich mich, ob die Dialektik ein notwendiger Teil des Verhältnisses ist oder dies nur mir so scheint.

Kenne ja nicht alle Frauen, die in der ehemaligen DDR geboren wurden oder durch diese noch irgendwie durch Eltern oder Herkunft geprägt wurden, habe also wie oben beschrieben keine Ahnung und meine Gruppe an Probandinnen, die eine statistische Aussage stützen würde, ist wohl zu klein, etwas zu sagen, warum ich im allgemeinen ja auch nichts sage, sondern nur von dem berichte, was mir auffiel, wenn auch spannend wäre, ob sich im Diskurs über den Text und seine Leser eine gewisse Bestätigung der subjektiven Tendenzen zeigt - ich also beispielhaft erlebte oder nur ein Beispiel dafür bin, was es alles gibt.

Habe also wenig oder keine Ahnung wie es bei den anderen ist - aber alle mit denen ich sexuelles betrieb oder darüber schrieb hatten ein ziemlich unverklärtes, unkompliziertes Verhältnis zum Thema, nahmen sich, was ihnen gefiel und ließen das übrige sein, wussten, was sie wollten - damit im deutlichen Gegensatz zur Mehrheit der Frauen der gleichen Generation im Westen und auch generationenübergreifend, insofern die Stichproben von den 50ern bis in die 90er reichen. Habe ja keine Ahnung, kann es auch nicht begründen, aber etwas ist anders und das betätigten auch Herren wie Damen, die womöglich über viel mehr Erfahrung verfügen und sich da sachlich korrekt äußern könnten.

Das Verhältnis der Geschlechter prägt natürlich das der Kinder zu ihren Eltern mit am intensivsten, als Mamasliebling und dennoch untypisches Muttersöhnchen, der dennoch nach der Heldenrolle strebte, wenn auch Dichter dafür selten von der Sache her qualifiziert sind, war ich für ein Glänzen in der Musik immer zu unmusikalisch und im Ballsport - etwa Fußball - zu blind, um erfolgreich zu sein und so blieben mir nur die Worte, die den Dichter aber in eine Rolle drängten, die er seinem Wesen nach gar nicht wollte - der Blick auf die Minnesänger half dem ganzen ein gewisses Heldentum noch abzugewinnen und die Entdeckung des Dichters und Autors Cyrano de Bergerac, einer breiteren Öffentlichkeit vor allem durch die Verfilmung des Theaterstücks von Rostand aus dem 19. Jahrhundert mit Gerard Depardieus als Cyrano bekannt, mit seiner realen auch Vorliebe für rote Haare sowie seiner Neigung als Phantast, Schwärmer und Aufklarer zugleich zu wirken, lebte dieser Dichter und Ritter im 17. Jahrhundert und war ein früher Aufklärer, lesenswert etwa seine Reise zum Mond, erschienen unter anderem in einer biblophilen Ausgabe der Insel Bibliothek, aber egal, wir verlieren uns an die andere große Liebe, die Bücher und wollten doch eigentlich über Frauen und Männer sprechen, auch wenn es schwerer fällt und wir wenig als über uns sagen können, jener Dichter jedenfalls, der auch wunderbare Liebesbriefe an seine jugendliche rothaarige Geliebte schrieb, war ein echtes Vorbild für einen, der seine Rolle zwischen den klassischen Welten suchen musste. Montaigne war auch eins, wenn auch sein Gejammer über seine zahlreichen Wehwechen den noch jungen Leser erstaunte und den etwas gereifteren heute noch befremdet, denn was gibt es langweiligeres und unsinnlicheres als von den eigenen Krankheiten zu erzählen, wäre der Michel aus der Picardie nicht sogar dabei noch übermäßig genial in seinen lustvollen Abschweifungen, diese Beschäftigung mit dem eigenen Leid hätte mich empören können, denn hier kommt die andere Prägung, durch den Großvater, der von seiner Zeit als preußischer Kadett erzählte, später ein Mann der 100 Frauen wurde, bis er meine Großmutter fand und danach der treueste Gatte, zumindest der Form halber, bis er starb und der irgendwann erzählte, er wäre auch fast wegen einer Frauengeschichte mit einer jungen Adligen in Berlin von dieser Kadettenanstalt geflogen, wäre diese nicht zum Kriegsende aufgelöst worden und ich kann nicht mehr überprüfen, ob es sich dabei um ein Produkt der fast neunzigjährigen Phantasie des alten Großvaters handelte, oder ein reales Erlebnis, des etwa 15jährigen.

Vielleicht wäre es interessant insoweit mal die Akten der ehemaligen kaiserlichen Kadettenanstalt auf den Spuren meines Großvaters zu studieren - von seinen Mitkadetten lebt keiner mehr, den ich fragen könnte, aber es kann auch einfach dahinstehen, es mir hinter vorgehaltener Hand erzählt zu haben, während die Großmutter das Abendessen für uns vorbereitete, macht die Geschichte schön genug und es ist egal, was daran wahr ist, sie prägte mich, wie das Ideal oder die in seiner Umgebung geraunten 100 Frauen - eine vermutlich, wie ich es heute, selbst jenseits dieser Zahl, sehe, für seine Zeit weit übertriebene, da er bereits im zarten Alter von 33 verheiratet war, würde es trotz wilder Erfahrungen im Paris der 20er schwierig - wir haben nie über Zahlen gesprochen, wir wussten wovon wir sprachen und kannten beide diese Liebe zu den Frauen.

So prägte mich einerseits eine Mutter, die mir schon als kleines Kind sagte, es ist okay mit einer Frau zu schlafen, aber wenn etwas dabei passiert und das sei eben meine Verantwortung, hätte ich eine solche mein Leben lang - also mit einem irgendwie an den Sex gehängten protestantischen Familiengedanken im Hinterkopf, der mich vor jeder Frau mit der ich irgendwann schlief überlegen ließ, wie es wohl wäre, mit ihr eine Familie zu gründen, was dann ja meine logische Pflicht wäre. Andererseits aber mein Großvater, der Genießer auf der einen Seite, mit den gerüchteweise 100 Frauen, über die er höflich schwieg und lächelte und der die Frauen wie ich liebte, um ihrer Schönheit willen wie um des Paradox vor das sie uns immer wieder stellen - es ist eine Prägung, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnte, ein Großvater, der sich preußisch korrekt und gern als Offizier gab, ein Lustmensch, der die Frauen liebte, auch wenn er weit über 50 Jahre einer dem Anschein nach treu war, eine Mutter, die hanseatisch offen und korrekt, an eine protestantische Verantwortungsethik im Sinne Webers mahnte und die ich nur bei jeder Anstrengung laut stöhnend in guter Erinnerung habe, die aber eher ein sehr bremisch korrektes Verhältnis zur Sexualität vermutlich hat, jedenfalls verbindet sich da keine aktive Erinnerung und das eine mal, dass ich als elfjähriger wohl meine Eltern dabei bezeichnenderweise in England meine ich, überraschte, hat mich wohl so perplex gemacht, dass ich es lieber verdrängte und darum keine weitere Aussage dazu machen kann und will.

Weiß nicht, ob es allein die Vorfahren waren, die mein Verhältnis zur Sexualität und damit in einem entscheidenden Punkt zum Verhältnis der Geschlechter prägten, ob ich da auch mitbestimmen konnte und etwas veränderte und doch wird mir langsam klar, ich bin nicht frei, mit wievielen Frauen ich auch schlief oder um wieviele ich zärtlich minnte, ich bin das Opfer meiner Konventionen, was mir noch einmal deutlich macht, wie völlig unfähig ich bin zu diesem Thema etwas zu schreiben. Wie Montaigne in seinem Essay über das männliche Glied so schön schreibt, zeigt uns schon unsere Natur, was es mit unserem Wesen auf sich hat und wie frei oder konventionell wir doch immer wieder sind. Wie oben berichtet zeigt mein James, keinerlei Neigung sich aufzurichten, als er dazu bestellt und eingeplant war, während er auf Zickigkeit mit um so schärferer Standkraft reagiert und die Enttäuschung perönlich zunächst verübelte, während ihn das andere weder erregte noch aufregte - im Kopf schon, eine wunderschöne Frau des Nachts im Park in Strümpfen und mit nur einem Ziel, wer dächte da nicht, wie schön, aber der Körper hat scheinbar seine eigene Sprache, gegen die wir nur scheinbar oder mit Viagra gegen an quatschen können.

Spannend wäre nun, ob es sich im Verhältnis der Gechlechter für Frauen genauso verhält, diese also auch vieles tun, was sie nicht wollen oder nicht können, was sie gerne wollten, rein vom Geist her, weil der Körper einfach nein sagt. Ist das männliche Glied also ein feiner Seismograph der emotionalen Stabilität oder nur ein primitiver Anhängsel, der konventionell auf Widerstand reagiert ohne etwas eigenes zu entwickeln?

Es geht im Verhältnis der Geschlechter natürlich nicht nur um Sex, es geht auch und meistens eher darum wer den Müll runterbringt, das Kind wickelt oder das Klo putzt, wo sich diese Fragen konkret nicht stellen, sein sie durch die passenden zu ersetzen und wie sich zeigt, ist das "zu mir oder zu dir" und die schockierende Reaktion des "lass uns Freunde bleiben", eine zwar billige Konvention und doch ein Spiegel. der tief in dieses Verhältnis hineinreicht. Ja, ich liebe die Frauen, auch wenn ich nicht wirklich weiß warum, mich im Gegenteil immer häufiger frage, warum das, wird es immer diese Hoffnung geben, die als zarter Schein nur am Horizont auftauchen muss, ihren Busen oder ihren Schoss zu küssen, die genügen mich ob aller Erfahrung und wider besseren Wissens fast bewusstlos zu machen, nicht vernünftig zu handeln, nur wüsste ich gern, ob das gut so ist, aber auch das kann dahinstehen, da nicht zu erwarten ist, dass ich mich noch irgendwie verändere, finde ich mich mit dem Verhältnis der Geschlechter ab, was sich wohl im gleichen Verhältnis aus Sehnsucht und Erfüllung, aus Glück und Unglück zusammensetzt und versuche einfach, was ich dabei erlebe, zu genießen, verstehen werde ich die Frauen ja doch nie.
jt 19.8.14

Morgenandacht 0098

Während im Himmel über Berlin
Wieder friedliche Sonne sich mit
Schnell ziehenden Wolken noch
Abwechselt sind die Aussichten
Über von kräftigen Schauern wohl
Durchweichten Grund beständiger
Noch wohl als unter ihm wo dann
Und wann das durch den Sandhaufen
Halt fließende Wasser den Grund
Mehr bewegt als manche ahnen
Die gerade für zuviel Geld eine
U-Bahn vom Alex zum Bahnhof
Bauen lassen unter der gerade
Unter den Linden versinken
Mal wieder vom Wassereinbruch
Nichts ahnend betroffen nachdem
Es ein wenig mehr regnete
Albern ist wer glaubt dies ändere
Sich irgendwann irgendwo hier
Berlin ist auf Sand gebaut
Auch der grässliche Berliner Dom
Steht auf nichts als Eichenpfählen
Die Ingenieure berechnen mühsam
Die nächste Umgebung der Baustelle
Keiner weiß was wirklich kommt
Wenn zugleich ein Schloss als Fassade
Wie ein Tunnel daneben Erdreich
Mehr als gewöhnlich bewegen
Noch gibt es Hoffnung
Der Berliner Dom könnte einstürzen
An anderes was die Linden entlang
Von Erschütterung bedroht noch
Umfallen könnte denken wir lieber nicht
Bilfinger heißt der Konzern
Der da unter Berlin wühlt
Hatten die nicht gerade erst
AusgeKOCHt
jt 19.8.14


Montag, 18. August 2014

Morgenandacht 0097

Montag zwischen Sonne und Wolken
Der Tag an dem für alle für die das
Wochenende das Ende war erst die
Normierte Woche beginnt in der
Gearbeitet wird um sich am Ende
Von der Arbeit zu erholen und Montag
Wieder fit die Woche zu beginnen
Manche aber nehmen auch als Anfang
Was anderen das Ende ist und so wird
Schnell eins zum anderen wenn nur
Anfang und Ende wie oben und unten
Vertauscht werden weil es mehr auf das
Überhaupt als das wie dabei ankommt
Wie es manchen wichtig ist wie eine
Geschichte endet legen andere mehr
Wert darauf wie sie anfängt ob einer
Den Schlüssel zum Glück hat oder dieser
Genau dazwischen liegt weiß ich nicht
Sich an nichts klammern um alles mit
Gelassenheit zu genießen könnte helfen
Ob wem dann die Leidenschaft fehlt
Noch zu helfen ist bleibt unklar
Wer Leiden will soll damit anfangen
Ob wer es dann noch schafft wieder
Aufzuhören bleibt mehr als fraglich
So beginnt am Montag etwas auch
Wenn manche noch mehr an dem
Hängen was endete fragt sich
Was bleibt und wie wir was ist
Mehr genießen können als etwa
Daran zu leiden aus nur einer Sicht
Auf das ewige Wechselspiel zwischen
Ende und Anfang aus dem sich zwei
Manchmal jenseits aller Vernunft
Liebevoll befreien
jt 18.8.14

Nachtgedanken 0017

Was sind uns Zahlen im Lieben
Macht erst die Summe glücklich
Oder braucht es nur eine um alles
Zu finden was sich suchend nie
Findet oder gibt es die magische
Grenze ab der erst wir würdigen
Können was eine sein kann
Damit die Suche ein Ende hat
Und was lebt noch wenn diese
Einfach endet von dem was uns
Zuvor alles war wenn wir quasi
Unbemerkt die Grenze überschritten
Hört dann nur die Magie auf
Weil weniger der Wechsel als
Das Wissen um die Natur selbst
Jede Grenze aufhebt und wir
Einfach glücklich sind jenseits
Aller Vielfalt wo wir genießen
Was ist weil es gut so ist
jt 18.8.14

Grenzen der Berührung

Wann wird die Berührung zur Lust
Wo findet die Lust ihre Grenzen
Bleibt die Berührung nur außen
Berührt nicht wirklich sondern
Schafft Nähe zwischeneinander
Wird sie zur reinen Lust die uns
Ganz ergreift und nicht nur eine
Berührung der Oberfläche ist
Rein mechanisch austauschbar
Sondern einmalig bleibt weil sie
Eben nur zwei verbindet scheint
Die goße Frage zu sein die sich
Doch nie stellt wo die Berührung
Nicht nur ist sondern alles warum
Die Frage nicht beantwortet wohl
Werden kann weil es ist was es ist
jt 18.8.14

Berührungskunst

Die Kunst der Berührung
Ist die hohe Schule der Nähe
Bei ihr zeigt sich unfehlbar
Ob zwei ein Gefühl haben
Füreinander oder sich nur
Alltäglich begehren denken
Die nur Berühung mit Gefühl
Kennen oder zulassen und
Vergessen dass es ja nur
Um Berührung geht die sich
Auf die Oberfläche beschränkt
Egal was wir fühlen oder denken
Und doch ist die Berührung
Dann am schönsten wenn
Sie zumindest sich gut anfühlt
Wo sich in zarter Lust eben
Die hohe Kunst zeigt die
Zugleich einfach berührt
Also nur sinnlich anfasst
Weiß dass sie außen bleibt
Aber genau fühlt wie weit
Sie gehen darf wo sich
Das Gegenüber wohl fühlt
Berührt zu werden und so
Ist die Kunst der Berührung
Auch wenn reines Handwerk
Ganz klar eine Gefühlssache
Die das betatschen eigentlich
Zur zarten Kunst macht warum
Manch immer gleiches auch
So verschieden wirkt wenn
2 ein Gefühl füreinander haben
Werden sie berührend nun 1
jt 18.8.14

Sonntag, 17. August 2014

Weltwatching

Lange erregten wir uns über die NSA
Wie die bösen USA als Moralapostel
Besonders Merkel bestand darauf
Das ginge unter Freunden gar nicht
Nun haben wir erfahren wir tun es auch
Hören die über die sich empört wurde
Genauso ab wie sie uns und was sonst
Die anderen noch tun bleibt unklar
Bis irgendwann ein anderer redet
So scheint es als hätten die Amis
Einfach nur Pech gehabt weil sich
Ein Spiontechniker laut empörte
Als guter Mensch und Flüchting
Zeug zum Helden hatte der Unrecht
Aufdeckte was alle Welt empörte
Bis die Welt durch Nachlässigkeit erfuhr
Es tun auch wir und vermutlich alle
Zumindest alle die können nur können
Manche eben mehr als andere
Die können davon können wir wohl
Ausgehen tun auch und immer
Ansonsten hört jeder jeden ab
Manchmal auch mehr seltsam nur
Wenn es um etwas geht wussten sie
Nie etwas dafür belauschen sie Freunde
Nur eine Seite vermutlich östlich
Platziert ab und an sehr gezielt
Abgehörte Telefonate zum Nutzen
Seiner Politik und ein Land wird
Von einem früher KGB Offizier regiert
Sind unsere Dienste zu harmlos
Ist dies alles viel Lärm um nichts
Oder stört es keinen dass hier alle
Mobilen Telefonate automatisch
Längst mitgeschnitten werden
In Bayern wo sie es mit den
Bürgerrechten noch nie so
Genau nahmen aber bald
Lauschen sie ja in Berlin
Dann hat alles seine Ordnung
jt 17.8.14

Virtuellreal

Da schreibt einer einen Brief
An eine Algorithmen geleitete
Suchmaschine die automatisch
Antworten geriert weil er keinen
Computer zur Verfügung hatte
Tat er es ganz real mit der Hand
Was schon komisch genug wirkt
Wurde zum Beweis von Humor
Als die Suchmaschine unerwartet
Handschriftlich antwortet und sich
Dabei noch selbst verspottete
Weil auch hinter der Maschine
Die uns allmächtig schien lange
Auch noch Menschen stecken
Die über sich lachen können
So macht ganz kleines manchmal
Die Welt schöner und es ist egal
Ob das auch gute Werbung ist
jt 17.8.14