Lektürentagebuch 3.11.24
Zum Sonntag in drei schönen Büchern
Gelesen was in Indien begann wie zum
Wendekreis des Krebses führte um dann
Gewohnt in Davos im Berghof zu enden
Im uralten indischen Papageienbuch aus
Der wunderbaren Anderen Bibliothek die
Letzte Geschichte der Tochter des Ministers
Gespannt verfolgt über zwei streitende Bäume
Der eine wuchs herrlich und schön heran
Während der andere von Pilgern seiner
Heiligkeit wegen ständig berupft eher ein
Kümmerliches Dasein noch führen musste
Als sie sich nach dem Streit trennten und
Der heilige Baum sich einen neuen Platz
Suchte gingen beide infolge ein die sich
Zuvor gestärkt und geschützt noch hatten
Wieder rät die Tochter des Ministers dem
König nicht weiter zu fragen sondern über
Die Geschichte nachzudenken als dieser
Auch am nächsten Tag noch darauf drängt
Zu erfahren warum der Fisch einst lachte
Als die Geliebte des Königs einst ihre Treue
Beschwor sie könnte niemals nur anderes
Fleisch eines Mannes anfassen darum auch
Den männlichen Fisch nicht berührte ließ
Die Tochter des Ministers einen anderen
Früheren Minister aus dem Gefängnis
Entlassen bei dessen Lachen Blumen blühten
Er hatte als er einst vor einem Besucher
Dies Lachen vorführen sollte damit die
Schönsten Blumen blühten nicht ein
Einziges Lachen hervorbringen können
Grund war dass er an diesem Tag sah
Wie seine geliebte Frau der er immer
Treu gewesen war ihn betrog was ihm
Das Lachen im Hals stecken ließ
Dieser vom König bedrängt und auf das
Versprechen hin ihn zu verschonen erzählt
Wie die Geliebte des Königs in den Stall
Geht um sich auspeitschen zu lassen
Sie kniee vor dem Stallknecht der ihr
Den Rücken malträtieren sollte was
Sie als höchste Lust wohl empfand
Warum der Fisch sie einst auslachte
Nun wusste der König warum der Fisch
Lachte und erfuhr was er besser nie
Gewusst hätte war aber durch seine
Versprechen gebunden und wusste
Wie recht die Tochter des Ministers
Immer hatte warum es manchmal
Besser ist nicht alles wissen zu wollen
Weil die Welt dadurch nichts gewann
Eine wunderbare Geschichte aus dem
Weit über tausend Jahre alten Buch das
Voller Weisheiten steckt und zugleich zeigt
Wie wenig sich das menschliche Verhalten
In Lust und Liebe je veränderte in allen
Kulturen so fremd sie auch scheinen ist
Der Mensch in seinem Trieb der gleiche
Regieren die Gefühle ganz von alleine
Vom fernen Indien ging es auf hohe See
Wieder im Atlantik mit Andrezj Bobkowski
Der nun begeistert beschrieb wie sich alles
Hinter dem Wendekreis des Krebses änderte
Sie nun tatsächlich in einer neuen Welt waren
In der viele Fische vorbei flogen wie die Sonne
Immer wärmer an Bord noch brannte sie sogar
Überlegen nun auf luftigem Deck zu schlafen
Statt in den immer muffigen Kabinen der
Dritten Klasse und wie sie als Autoren
Wie Journalisten zum Kapitän geladen
Über das ganze Schiff geführt werden
Er genießt diese Privilegien als eine
Willkommene Abwechslung und nun
Scheint ihm plötzlich seine Vision von
Der Auswanderung in hellstem Lichte
Als hätte sich mit Wendekreis die Welt
Verwandelt scheint alles viel schöner
Warm wunderbar wie ausgewechselt
Nach rauen Winden noch zuvor
Vom südlichen Wendekreis ging es
Mit Thomas Mann wieder nach Davos
Wo im Zauberberg die wohl Liebe zu
Clawdia inszeniert wird und doch nicht
Alle auffällig unauffälligen Blicke bleiben
Immer im ungefähr stecken was passt
Weil die Beziehung unmöglich wäre doch
Ihn antreibt immer weiter zu gehen
Ein längeres Kapitel wie dieses beinah
Höchste Spannung für ihn erzeugt der
Nun allen Mahlzeiten entgegen fiebert
Was nicht sein kann doch zu erleben
Kunstvoll und feinsinnig wird so der
Nur Besucher der sein Bemühen noch
Als ein Urlaubsvergnügen vor sich abtut
Was bald endet Teil der Gemeinschaft
Als finge ihn die russische Spinne im
Netz des Sanatoriums freut er sich am
Schlechten Wetter was alle Ausflüge
Verhindert es geht nur um eines noch
Dieses sich verlieren an die nur Idee
Eines Flirts ist großartig beschrieben
Zeigt die Liebe in ihrem illusionären
Charakter der auf Einbildung beruht
Was weiß und will die andere Seite
Welche Ausnahmen sind inszeniert
Wie tief gehen zufällige Blicke ohne
Alle sonst weiteren Worte dabei
Es passiert nahezu nichts und sie
Gehen weiter aneinander vorbei
Als wäre nichts doch Hans Castorp
Hält sich dabei seine Disziplin zugute
So können Gefühle die ganze Welt
Völlig verwandeln ohne dafür eine
Begründung zu haben als ihr wallen
Was keinerlei Vernunft dazu braucht
jens tuengerthal 3.11.24
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