Lektürentagebuch 1.11.24
Ein wenig zwischen Thomas Mann
Heute in Egon Friedells wunderbarer
Kulturgeschichte der Neuzeit gelesen
Den eleganten Ton des klugen Wieners
Dabei wieder voller Freude genossen
So ging es von der Renaissance oder
Der Reformation am Ende die im Reich
Deren Ende beschleunigte zum Barock
Jene Epoche der Pracht wie des auch
Architektonischen Überschwangs ist
Die der großen Glaubenskriege die
Zeitweise Europa völlig verheerten
Warum es zu diesen Kriegen kam die
Zu keinem Ergebnis führten und nichts
Als die Macht polar zementierten bleibt
Dabei rätselhaft wie das dann Ende
Nach 30 Jahren waren dann alle
Ausgeblutet genug sich endlich
Auf den Kompromiss einzulassen
Der vorher lange möglich war
Gewonnen hat keine Seite außer
Schweden und Frankreich etwas
Für einige Zeit Einfluss im Reich
Dafür kostete es Millionen Tote
Verwüstete ganze Landstriche
Zeigte Menschen in ihrer aller
Schlimmsten unkultivierten Gewalt
Und was sie einander antun können
Dieser Einstieg in den Barock ist
Zutiefst humanistisch am Mensch
Der unter dem Krieg litt orientiert
Ohne zu sagen ob solche nicht doch
Einfach zu unserer Natur gehören
Manchmal über uns kommen dann
Ertragen werden müssen beschreibt
Friedell die Gründe elegant nebenbei
Es lohnt immer wieder Friedell zu lesen
Der einen weiten kulturhistorischen Blick
So sehr hat wie auch die Folgen noch sieht
Dennoch die Zufälligkeit in allem erkennt
Zu sehen wie einer der längsten wie
Auch grausamsten Kriege denn der
Um die Niederlande währte 100 Jahre
Aus Zufall begann dauerte und endete
Dieser Blick auf grausame sinnlose
Kriege ohne Perspektive als weitere
Gemetzel durch heute noch brutalere
Waffen könnte für uns lehrreich sein
Warum beginnen diese Gemetzel ist
Weniger zielführend zu fragen als wie
Diese besser vermieden werden können
Weil keiner in ihnen gewinnen kann
So macht Friedell neugierig auf die
Weitere Lektüre und regt zugleich an
Über unsere Kriege nachzudenken
Einen besseren Weg zu finden
Zufällige Gemetzel die manchmal
Eben Millionen Leben kosten sind
Eine absurde Einrichtung unserer
Kultur die wir überwinden sollten
jens tuengerthal 1.11.24
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