Hufeisenlos
Am Ende seiner wunderbaren Reise
Mit Montaigne kommt Gaspard Koenig
In Rom an wie geplant und doch anders
Die päpstliche Nuntiatur kommt seinem
Wunsch auf eine Audienz nicht nach
Wie Montaigne sie noch erhielt der
Zumindest gläubiger Katholik war
Kein bekennender Atheist wie Koenig
Dafür bekommt er Ärger mit der Polizei
Weil alles ungewohnte verboten ist
In der vollkommen geordneten Zeit
Die uns alle gern ständig überwacht
Bringt seine Stute Desti dann mit dem
Laster zurück auf den Hof wieder in
Die Normandie und nimmt ihr zum
Abschied die verstärkten Eisen ab
Lässt sie in ihre Herde laufen und
Rasiert sich den Schnurrbart nach
MIchel de Montaigne ab weil es die
Gattin in Paris so wünscht wird also
Wieder ein Stück der angepassten
Zivilisation den Erwartungen zu
Genügen welche die Liebe fordert
Statt Barfuss im Leben zu bleiben
Es gab immer wieder Grund in den
Geliebten Essais von Montaigne zu
Gedanken und Orten nachzulesen
Er brachte spannende Ideen auf
Zum Liberalismus unserer Zeit was
Freiheit heute bedeuten muss
Warum Neoliberalismus eher das
Gegenteil für ihn ist womit er am
Ende wie Montaigne Franzose ist
Mit sehr sympathischen Zweifeln
Auch an unserer Art zu leben der
Gerne einen eigenen Weg sucht
Mit Montaigne auf Reisen ist eine
Empfehlung für alle Leserinnen
jens tuengerthal 3.1.23
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