Mittwoch, 29. Januar 2014

Kardinalstugenden

Was heute noch Tugend
Ist als Kardinalstugenden
Gelten können ist fraglich
Nach den großen Ideologien
Der vernünftigen endlich
Infragestellung allen alten
Aberglaubens oder sind
Wir fern davon in heute
Aufgeklärten Zeiten zu
Leben im prophezeiten
Kampf der Kulturen
Hören wir auf den Kölner
Kardinal Meißner ist die
Tugend sogar numerisch
Messbar insofern ihm
Eine reaktionär gläubige
Familie soviel wert ist wie
Drei muslimische damit
Kann nun klar kalkuliert
Werden fürs Himmelreich
Ein evangelischer Pastor
Aus dem Harz ein mal
CDU Abgeordneter kämpft
Wie ein Löwe für die
Kranken was ihm als
Tugend erscheint wider
Die kranke Sünde der
Homosexualität um sich
Im Verein Leo dafür nun
Einzusetzen kranken
Schwulen zu helfen sie
Von ihrem Schwulsein
Zu heilen noch unklar ist
Ob sie zum Abschluß
Den Hetero Beischlaf
Geprüft zu vollziehen
Haben aber ist das noch
Komisch oder krank
In den Reihen der Kirchen
Unter Abergläubigen
Scheint viel von Tugend
Die Rede und um so
Weniger davon vorhanden
Fragt sich nur woher das
Unwort stammt wohin
Es führt und wie wir mit
Ihm umgehen sollten
Den alten Griechen war
Es nach Aischylos in den
Worten des tugendhaften
Sehers Amphiaraos wer:
verständig (sóphron)
gerecht (díkaios)
fromm (eusebés)
tapfer (agathós) war
Bei Cicero zählt nur
Weisheit oder Klugheit
(sapientia prudentia)
Gerechtigkeit (iustitia)
Tapferkeit (fortitudo
magnitudo animi) und
Mäßigung (temperantia)
Lustig daran ist wie ganz
Normal es ihnen noch
War die iustitia die heute
Justiz heißt für gerecht
Zu halten wo es nur um
Ansprüche und Macht
Wie ihre Durchsetzung
Noch geht heute
Die zwischen lichter
Antike und dunklem
Mittelalter aufgetauchte
Jüdische Sekte der dann
Christen unterscheidet
Weltliche Tugenden von
Christliche Tugenden die
Da waren
Glaube (Fides)
Liebe (Caritas)
Hoffnung (Spes)
Während als weltlich galt
Klugheit (Prudentia)
Gerechtigkeit (Justitia)
Tapferkeit (Fortitudo)
Mäßigung (Temperantia)
Viel Raum nimmt so die
Tugend in der Religion
Der Sittenwächter ein im
Neuen Testament jedoch
Kommt der Kanon der
Vier Tugenden nicht vor
Der Apostel Paulus erst
Führte die Tugenden
Neu ein
Thomas von Aquin
Schrieb zur Tugend im
Geblendet dunklem eben
Mittelalter:
„Eine Tugend heißt Kardinal- bzw. Haupttugend, weil an ihr die anderen Tugenden befestigt sind wie die Tür in der Angel.“
Der Philosoph Herbart nennt Kardinaltugenden:
Tapferkeit
Freiheit
Güte
Gerechtigkeit.
Die fünf konfuzianischen
Kardinaltugenden
(chin. 五常 wŭcháng)
sind:
Menschlichkeit (仁 rén)
Gerechtigkeit oder Rechtes Handeln (義 yì)
Sitte (禮 lĭ)
Wissen (智 zhì)
Wahrhaftigkeit (信 xìn)
Immanuel Kant lässt eine
Primärtugend nur gelten:
„Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille.“
Fehle dieser können alle
Anderen Tugenden böse
Und schädlich werden
Sind nichts mehr wert
Was bleibt nun als
Dem Königsberger
Zuzustimmen denn
Wer braucht noch die
Tugendwächter aus der
Gemeinschaft der eben
Abergläubigen wo er
Selbst und kritisch noch
Denken kann und was
Wir auch tun am Ende
Zählt der Wille dabei
Wagten wir nur mehr
Kritisch zu denken statt
Formeln nachzubeten
jt 29.1.14

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