Samstag, 21. Dezember 2013

Ein letzter Freitag im August

Während sich das Jahr dem
Ende zuneigt letzte Einkäufe
Erledigt sind macht sich das
Volk der Stadt nachtfein

Noch unbekannte Gesichter
Hier am Tisch vier Damen
Zwei Paare blond wie dunkel
Gemischt nebeneinander

Umgekehrt gegenüber im
Gespräch sind sie jeweils
Von konträrer Üppigkeit
Wieder parallel

Während die Dunklen mehr
Plaudern lauschen beide
Blondinen mehr lässt sich
Die Blonde Feuer geben

Sie bleiben unter sich nur
Ab und an fällt ein Blick
Zum Pfeife rauchenden
Schreiber im Sessel

Während hier längst alle
Plätze besetzt sind es sich
Fragt wo spätere noch Platz
Finden bereiten andre vor

Machen sich auf die hier
Möglichst unschicke Art
Schön manche bekleiden
Sich erst wieder in Ruhe

Nach mal eben zuvor noch
Genossener Lust wird sich
Gut geschnürt sich in den
Tanz der Nacht gestürzt

Herren dürfen noch einmal
Hand anlegen zu verpacken
Was sie zuvor auszogen
Verhüllen statt nackt freuen

Weitgehend ungeschminkt
Treffen die Neuen hier ein
Zeigen beim plaudern was
Zuvor noch eingepackt

Unklar ist ob der Grad der
Sichtbarkeit mit dem der
Aufmerksamkeit parallel
Läuft oder gerade nicht

Das Balzverhalten der noch
Bekleideten Zweibeiner lässt
Darauf schließen dass sie
Erstreben sich auszuziehen

Warum die es weniger drauf
Anlegen gewollt zu werden
Interessanter wirken als die
Provokateure erstaunt wenig

Ist es doch die Regel der
Natur das leicht erreichbare
Ziel rasch allen Reiz verliert
Warum viel riskiert wird

Fraglich nur ob darum die
Höhere Hürde mehr Lust
Verspricht oder dies Glück
Mit dem Erfolg bereits endet

Nach aller Erfahrung ist das
Größte Glück mit schweren
Fällen das Erringen weshalb
Es Jäger und Sammler gibt

Die Jäger wollen erobern
Für Sammler zählt nur die
Summe und das Glück
Im gegenseitigen Besitz

Die Jäger mit dem hehren
Ziel gelten als Helden die
Auf Sammler herabschauen
Beseelt von ihrem Traum

Sie sind ganz auf ihr Ziel
Konzentriert über das alles
Andere unwichtig wird auch
Die Befriedigung zählt nicht

Anders Sammler die prüfen
Was sich zeigt nehmen was
Sich gibt um es zum Genuß
In ihre Sammlung zu tun

Sie wissen die Willigkeit zu
Schätzen versprechen sich
Mehr Genuß bei Offenheit
Kosten aus ihrer Erfahrung

Ob diese Neigung historisch
Gewachsen ihren Grund in
Der Natur findet könnte die
Betrachtung wohl ändern

Im Sinne der Fortpflanzung
Ist wohl Sammeln eher von
Erfolg gekrönt unklar warum
Beide weiter existieren

Es könnte von der Natur so
Eingerichtet worden sein um
Alle zum Zug kommen zu
Lassen als gerechte Lösung

So erhält sich in der Minne
Manch seltsam Gewohnheit
Jenseits aller Effektivität
Aber vielleicht ist das gut so

Das simple Spiel was jeder
Sonst vernünftig verstände
Bleibt spannend Eroberung
Wir möglich es treibt uns

Statt sich nur noch mit Blick
Auf das Ziel zu daten gehen
Wir immer neues Risiko ein
Weil es Natur so will

Ob dies klug und gut so ist
Fragt nur der Beobachter der
Den Beteiligten weltfremd
Scheint und dies genießt
jt 20.12.13

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