Sonntag, 19. April 2020

Taktiktrumpel

Donald Trump nutzt Corona
Wie es autoritären Regimen
Entspricht zur Profilierung
Was angesichts seines dabei
Verschuldens in der Sache
In der er lange verharmloste
Noch viel verrückter wirkt
Aber offensichtlich funktioniert
Dank medialer Berieselung
Seiner Jünger wie seine Wähler
Prädemokratisch besser genannt
Er nannte 100.000 Tote als Ziel
Bei dem er einen guten Job
Gemacht hätte was zu hoch
War als das einer widerspräche
Viele tatsächlich dachten der Narr
Käme zur Vernunft würde bescheiden
Doch er machte sich so unangreifbar
Beschimpfte und beschuldigte
Zugleich andere wie China
Oder die wichtige WHO der er
Verantwortungslos das Geld
Entzog ohne eine Alternative
Als seinen primitiven Hass der
Auf Konfrontation alleine setzt
Nichts von Politik jemals versteht
Aber viel von Propaganda dafür
Ein ungebildet peinlicher Typ
Kein Teil einer kultivierten Elite
Sondern von schlichtem Geist
Der dem Volk aufs Maul niemals
Schaut dazu fehlt ihm der Intellekt
Nur deren schlichte Sprache spricht
Weil es zu mehr einfach nicht reicht
Weil nie wirklich ein Buch gelesen
Ein peinlicher Ausrutscher wohl
Der mehr Schaden anrichtete als
Je seinem Land nur irgend nutzte
Würde Vernunft die Welt regieren
Eine kluge Elite dabei agieren
Gäbe es keinen Präsident Donald
Den Inbegriff eines Trampels der
Unkultiviert die Welt beschämt
Doch dank der Propaganda die
Dem Populismus viel Raum gibt
Erfolgreich die Demokratie an ihre
Grenzen führt uns fragen lässt
Wie lässt sich so etwas verhindern
Was hilft auf Dauer noch dagegen
Corona die dunkle Gefahr spielt 
Dem medial gestützten Populismus
Erschreckend in die Hände solange
Glaube stärker als Vernunft ist
Lügen sich erfolgreich verbreiten
Wirken Gefühle viel stärker als
Aufklärung es je könnte sogar
Wenn es um Krankheiten geht
Eine eigentlich natürliche Sache
Durch Übertreibung aufgeladen
Wird sie zum Politikum was dabei
Der völlig versagende Verursacher
Der Größe der Krise in den USA
Sich öffentlich noch zugute schreibt
Wird es noch jemand bemerken
Oder laufen weiter alle hinterher
Brüllen dafür oder dagegen statt
Das System Trump offenzulegen
Dem Amerika Corona verdankt
Wen auch immer er beschuldigt

jens tuengerthal 19.4.20

Samstag, 18. April 2020

Frühlingsgarten

Durch den blühenden Tiergarten
Wieder auf den Berg gelaufen
Natur in der Stadt genossen
Blüten bewundert wie dort
Turtelnden Enten ganz nah
Vogelgezwitscher überall
Lustvoller Chor der Paarung
Schönste Blüten gesehen
Die Sonne unterm Baum
Für ein Päuschen genossen
Spiegelt die Natur uns nur
Oder wir viel eher sie wenn
Wir lustwandelnd flanieren
Fragt sich der Flaneur auf
Menschen Tiere Pflanzen
Die sich dort präsentieren
Im Vorübergehen schauend
Beobachter der Natur seiner
Entsprechend wie Teilnehmer
Des Frühlingsgeschehens dort
Sind wir im Frühling noch mehr
Natur weil sie uns ergreift durch
Ihr brünstiges Blühen voller Lust
Frage ich mich der sich dort als
Betrachter reich beschenkt fühlt
Dankbar für nichts als Natur auf
Einem Spaziergang durch Berlin

jens tuengerthal 18.4.20

Retterkultur

Deutschland hat eine große
Retterkultur bis zu Pflanzen
So lassen wir 1000 Helfer
Aus Rumänien einfliegen
Um den Spargel zu retten
Zugleich fliegen wir auch
47 Kinder aus Lagern ein
Um sie zu retten wie aller
Welt zu zeigen wie gut
Dieses Land ist manchmal
Stimmen nur die Verhältnisse
Hierzulande nicht so ganz

jens tuengerthal 18.4.20

Föderalviral

Deutschland ist föderal
Das ist auch gut so um
Regionalen Unterschieden
Gerecht werden zu können
Haben wir immer gelernt
Wird aber schnell unsinnig
Wenn Fragen überregional
Von Interesse sind wie eben
Eine Pandemie die sich nicht
Um Landesgrenzen kümmert
Auch wenn alle gern alles so
Dicht wie möglich machen
Probleme lokal zu beschränken
Offenbart solche Begrenzung
Eher Hilflosigkeit als Vernunft
Dennoch existiert sie real
In Europa wie in Deutschland
Wo sich Viren an Fristen halten
Ab denen bestimmte Orte
Nicht mehr gefährlich sein sollen
Erlaubt wird was vorher noch
Bestraft wurde nach jeweils
Regional bewiesenem Gusto
Aber wer wollte sich beschweren
So ist eben Deutschland auch
Gut verwaltet und etwas eigen
Nicht immer vernünftig dabei
Aber dafür doch föderal ist ja
Auch was wert irgendwie
Sag ich mir lächelnd

jens tuengerthal 18.4.20

Helfersynonym

Helfersyndrom sagen manche
Weil ich reflexartig helfen will
Wenn ich höre es ist was passiert
Nenne es lieber Zuneigung
Weil mir nicht egal ist
Was mit jemand ist im Gegenteil
Find es völlig normal
Manche nennen es Liebe
Klingt schöner als Syndrom
Find ich bin nur vorsichtig
Mit den großen Worten noch
Vielleicht ist Syndrom auch ein
Synonym für Liebe denk ich
Das gleiche nur anders halt
Find es völlig normal eher
Aber was weiß ich schon
Von so großen Dingen
Wie Liebe und so

Dzdw 18.4.20

Freitag, 17. April 2020

Kontrollgewinn

Der Ausbruch der Pandemie
Wurde inzwischen beherrschbar
Es droht nicht mehr das Chaos
Verwaltung und Gesundheitssystem
Funktionieren hierzulande gut
Die Triage wurde vermieden
Nun wo die Kontrolle sicher ist
Gilt es die Freiheit zu verteidigen
Wie die Schwächsten zu schützen
Vor Gewalt und psychischem Terror
Dem Staat die Kontrolle zu nehmen
Sie den Bürgern wiederzugeben
Jede Beschneidung von Grundrechten
Bedarf der inhaltlichen Begründung
Welch positive Wende nach doch
Verhältnismäßig kurzer Zeit was
Ein Erkenntnissgewinn für die
Zukunft mit mehr Freiheit auch
Verantwortlich umzugehen
Gerade scheint alles gut so

jens tuengerthal 17.4.20

Reproduktionsrate

Reproduktionsrate ist ein
Tolles Wort für verschiedenes
Während unter Corona noch
Gehofft wird diese möge nun
Unter 1 sinken hoffen dagegen
Familien wie Rentepolitiker sehr
Sie würde dank Hausarrest
Der intensiv genutzt wurde
Was manche eher fürchten
Die lieber an das Böse denken
Über 2 steigen bei Kindern
Weil Sex auch glücklich macht
Wie das Immunsystem stärkt
Könne die Reproduktionsrate
In diesem Bereich steigend
Für mehr Volksgesundheit sprechen
Die obere auch sinken lassen
Nur ganz nebenbei sei bemerkt
Sex macht auch völlig ohne
Reproduktion sehr glücklich
Stärkt das Immunsystem genauso
So können wir am Ende sehen
Was Sex von Corona unterscheidet
Die Reproduktionsrate ist völlig egal
Für das dabei empfundene Glück
Weniger ist dabei nicht mehr

jens tuengerthal 17.4.20

Fernlust

Fern liegt alle Lust
Ohne liebste Nähe
Nah dagegen bleibt
Sie gefühlt über alle
Reale Ferne noch
Wächst sogar weiter
Weil Gefühl stärker
Als die Wirklichkeit
Was ein Wunder ist
Denke ich ungläubig
Wie schön aber dies
Wirken zu spüren
Habe nämlich gerade
Riesige Lust auf Nähe

jens tuengerthal 17.4.20

Heilmittel

Sex ist das beste Heilmittel
Wirkt geistig und körperlich
Funktioniert aber auch nur
Wo es Vertrauen und Nähe
Zwischen den Teilnehmern
Am Heilungsprozess gibt
Dann wird sich fallen
Gelassen trotz Anspannung
Können Endorphine wirken
Heilt sich der Körper selbst
Soweit die logische Theorie
Was zugleich beweist wie gut
Zwei harmonieren auch dabei
Wie überhaupt mehr als je
Zu hoffen war theoretisch
Zwischen Männern und Frauen
Wie nah sich zwei sind auch
Wenn es nur eine physische
Reaktion war die gut tat
Löst bei den einen allein der
Gedanke an Sex Migräne aus
Während andere davon geheilt
Genau dadurch es sich besser
Gehen lassen miteinander
Erfährt so ganz einfach wer
Sich wo wie gut tut was alles
Übrige entbehrlich macht

jens tuengerthal 17.4.20

Donnerstag, 16. April 2020

Hafensicher

Ist ein sicherer Hafen
Das höchste Glück
Was wir in den Stürmen
Die Leben eben bringt
Noch erreichen können
Oder erwartet uns dort
Das Ende aller Abenteuer
Die festgezurrte Langweile
Jede Kreativität blockierend
Nur noch gut verwaltet dann
Frage ich mich bis heute noch
Unverheiratet geblieben nur
Mehr als einmal verlobt
Spricht wohl manches dafür
Dass ich Häfen schon mag
Vielleicht gibt die dort Ordnung
Dem Leben mehr Freiraum
Als die ewige Suche je auf
Der ich minnend durchs Land
Schon viele Jahre zog immer
Mit der Hoffnung das Leben
Sei doch ein Märchen was
Irgendwann gut endet doch
Sicher blieb bloß das Ende
Vor dem sich Leben immer
Wieder auch stürmisch wendet
Gibt es die eine große Liebe
Muss ich sie ewig noch suchen
Hab ich sie suchend verloren
Steht sie gerade schon vor mir
Ist das Schwanken dazwischen
Einfach was wir Leben nennen
Bei dem ich allein bestimme
Wie ich das sichere Ende finde
Was weiß ich schon denke ich
Versuche was bleibt zu genießen

jens tuengerthal 16.4.20

Schrittweise

Schrittweise geht es wieder
Zum normalen Leben zurück
Hat die Regierung gemeinsam
Mit den Ländern beschlossen
Ein guter und vorsichtiger Weg
Der die erreichten Erfolge
Bei der Eindämmung von Corona
Sichern soll ohne die Freiheit
Mehr als nötig zu beschneiden
Hält den Schutz von Leben
Wie Wirtschaft in der Waage
Weniger autoritär als kooperativ
Tragen die Beschlüsse deutlich
Die Handschrift der Kanzlerin
So kann Deutschland froh sein
Mit ruhiger Hand regiert zu werden
Ohne in Panik zu geraten wird
Das Mögliche hier versucht
Keiner spricht von einem Krieg
Ein beruhigendes Ergebnis
Was die Zweifler beruhigen kann
Die eine Diktatur schon fürchteten
Hier um des Lebens willen weiter
Diszipliniert zu bleiben belegt
Gemeinsame soziale Verantwortung
Wenn nun die Schäden minimiert
Wie die Sicherheit gewahrt bleibt
Wurde dies Land gut verwaltet
Mehr war unter diesen Umständen
Kaum zu erreichen fraglich nur
Wie wir die Chance des Stillstands
Nachhaltig nutzen können wofür
Jeder vor sich verantwortlich ist
Ein Ergebnis das den Prinzipien
Der Aufklärung gut entspricht
Weniger väterliche Autorität
Als eine abgewogene Reaktion
Die Bürgern Mündigkeit gibt um
Weiter vernünftig zu handeln

jens tuengerthal 16.4.20

Meereswogen

Das Meer wogt in Wellen
Die alles schaukeln lassen
Von Land aus betrachtet
Alles schön gleichmäßig
Wunderbares Spiel der
Natur in ihrem Element
Sorgt es darauf bei mir
Für Elend und Übelkeit
Bleibe darum Zuschauer
Lieber als Teilnehmer dort
Wie ich überhaupt lieber
Leser als Abenteurer bin
Wogen der Gefühle bringen
Seegang genug im Alltag
Betrachte Schiffe zu gerne
Ruhig im Hafen liegend
Liebe das Meer wohl sehr
Vom Land aus gesehen
Das einzige Abenteuer
Was ich immer noch wage
Ist die Liebe als Traum
Als wären Frauen nicht
Viel gefährlicher mir doch
Immer wieder gewesen
So oft schon fast tödlich
Zur Verzweiflung zu sehr
Den hilflosen Dichter noch
Verführend der dennoch
Immer wieder in See stach
Keinen Liebessturm scheute
Was brauche ich Abenteuer
Auf egal welchem Meer
Solange noch Frauen leben
Lese ich lieber in Ruhe
Der Rest schaukelt genug
Lächle das Meer an
Vom sicheren Land

jens tuengerthal 16.4.20

Dienstag, 14. April 2020

Liebesdefinition

Liebe ist Liebe
Ist was sie ist
Alles mehr ist
Überflüssig eigentlich
Wollte es nur sagen
Damit ich es nicht
Vergesse

jens tuengerthal 14.4.20

Schulöffnung

Sollen wir die Schulen nun
Möglichst schnell öffnen
Oder lieber vorsichtig sein
Streitet sich Deutschland
Wie üblich föderal auf sehr
Entgegensetzen Positionen
Die Liberalen wollen eine
Möglichst schnelle Normalisierung
Den Schaden gering zu halten
Dagegen sprechen sich sowohl
Der Chef des RKI wie einige
Ministerpräsidenten nun aus
Weil das Risiko zu hoch sei
Die einen wollen gerne mit
Den Grundschulen beginnen
Andere lieber mit den Großen
Die schon vernünftiger wären
Beide haben Argumente für sich
Morgen werden sie sich bei Merkel
Auf einen Weg hoffentlich einigen
Die Situation ist schwierig aber
Bei allem sollte Leitfaden sein
Auf keinen Fall zu früh etwas
Zu riskieren was das bisher
Gemeinsam erreichte gefährdete
Es geht wirklich in diesem Fall
Um Leben oder Tod

jens tuengerthal 14.4.20

Montag, 13. April 2020

Coronaprioritäten

Viel wird nun wieder diskutiert
Über die Folgen des Stillstand
Die Beschränkung der Freiheit
Zu hohe Kosten infolge wie
Gefahren für die Wirtschaft
Menschen bekommen Angst
Infolge der Rezession ihre
Arbeitsplätze zu verlieren
Schon wird es vielen lästig
Werden Gutachten erstellt
Fehlerhaft oberflächlich aber
Von Werbeagenturen beworben
Die um ihren Umsatz fürchten
Wer viel Zeit hat mag das tun
Solange eines dabei klar bleibt
Leben geht noch immer vor
Natürlich sterben immer welche
Auch bei einer Grippewelle
Sterben manchmal sehr viele
Nur nie so dass wir diese nicht
Mehr behandeln könnten infolge
Ärzte entscheiden müssen
Welches Leben erhaltenswert ist
Was in Italien wie den USA passiert
Dieses Versagen des Systems
Vorbeugend zu verhindern ist
Auch eine längere Pause wert
Bis diese Gefahr nicht bewältigt
Brauchen wir nicht diskutieren
Nichts ist es wert Menschen
In diese Situation zu bringen
Insofern müssen die Prioritäten
In den Zeiten von Corona klar sein
Wer anderes fordert leistet damit
Gefährlicher Euthanasie Vorschub
Was in diesem Land nie wieder
Für egal was riskiert werden sollte

jens tuengerthal 13.4.20

Kirschblütenliebe

Liebe die Kirschblüten
Mit ihnen kommt der Frühling
Besuche sie jedes Jahr wieder
Am Weg nahe der S-Bahn
Eine treue Liebe seit Jahren
Sie brauchten noch etwas
Bis sie wirklich kamen
Wie im richtigen Leben
Ist halt auch nur Natur
War mehrmals schon da
Heute unter grauem Himmel
Endlich ein Traum in rosa
Waren sie schön wie nie
Denke ich jedes Jahr so
Gleichen die Kirschblüten
Der Liebe in manchem sehr
Immer wieder einfach
Einmalig schön

jens tuengerthal 13.4.20

Lockerungsabsicht

Die Freiheit zurückgeben
Über Lockerungen auch
Öffentlich zu diskutieren
Ist gut und richtig so
Solange es nicht den
Erfolg gefährdet warum
Alles in dem Bewusstsein
Geschehen sollte niemals
Leben unnötig zu gefährden
Wenn uns dies nun gelingt
Ist es Zeit für mehr Freiheit
Bis dahin sollten wir abwarten
Bei der Gegenüberstellung
Überwiegt Leben die Freiheit
Das sollte zur Ruhe genügen

jens tuengerthal 13.4.20

Sonntag, 12. April 2020

Americafirst

Endlich ist Amerika wieder Erster
Die Strategie von Trump fruchtet
Nach langer Verfolgungsjagd am
Ende gegen Spanien und Italien
Sind sie nun unschlagbar vorne
Ohne eine Perspektive dass sie
Vom ersten Platz bei den Opfern
Von Corona verdrängt würden
Lange schien Italien noch völlig
Uneinholbar vorne zu liegen
Doch Trumps USA sind einfach
Im Chaos unschlagbar dabei
Muss nicht weiter betont werden
Dass auf diese weltweit einzige
Art bis zu hunderttausend von
Afroamerikanischen Wählern
Bis zu den nächsten Wahlen
Im November ausgeschaltet
Werden was Amerika wieder
Für typisch religiöse Wähler
Wie Anhänger des Donald
Ein Stück lebenswerter macht
Will Trump dabei keinerlei
Gerissene Strategie unterstellen
Das würde ihn überschätzen
Er tut einfach was er kann
Also wie immer eher nichts
Außer Unsinn zu erzählen
Tragisch bleibt nur Trump ist
Keine Verschwörung sondern
Die real existierende Strafe
Für die Folgen des Populismus
Zeigt uns überdeutlich wohin
Fernsehen statt Lesen führt
America First wurde gültig
Es lässt die einst Supermacht
Einfach noch mal Erster sein
Bevor sie in sich zerfällt
Gespalten von Hetze
Ohne eine Perspektive
Aber einmal Erster sein
American Dream ends

jens tuengerthal 12.4.20

Osterwort

Woher kommt das Wort Ostern
Was bedeutet es ursprünglich
In welcher Tradition steht es
Die Christen feiern hier mit viel
Magie und Hokuspokus die
Auferstehung ihres Herren
Jedenfalls der Variante von ihm
Die sich im Juden Jesus verkörperte
Dessen Kreuz ihre Erlösung ist
Dagegen feiern die Juden selbst
Zur gleichen Zeit Pessach was
Der Befreiung aus ägyptischer
Gefangenschaft unter Moses gedenkt
Geschildert im biblischen Exodus
Während das Christentum sein
Eigentlich höchstes Fest mit der
Transzendenten Idee der Auferstehung
Verbindet also auf das Jenseits schielt
Was immer das wem sein soll als
Ausdruck der Angst vorm Tod die
Epikur uns bereits 250 Jahre vor
Dem jüdischen Guru nehmen konnte
Weil der Tod uns nichts angeht
Was wenige bis heute begriffen
Geht es den Juden bei ihrem Fest um
Freiheit und Selbstbestimmung nach
Langer Zeit der Sklaverei in Ägypten
Was eine unterschiedliche Haltung
Zum Menschen sehr deutlich macht
Die einen bejubeln mit ungesäuertem
Brot die wiedergewonnene Freiheit
Feiern etwas ganz menschliches so
Während die anderen den Tod wie
Seine geistige Überwindung feiern
Also die geglaubte Unsterblichkeit
Als zentrales mythisches Element
Ähnliches ergibt sich bei der je
Benennung des Festes nach der
Lateinisch-jüdischen Tradition
Als Pascha-Fest was wiederum
Vom hebräischen Pessach stammt
Was Vorübergehen heißt noch
Auf die jüdische Tradition der
Befreiung verweist wie es lang
Auch im fränkisch geprägten Raum
Um das Bistum Köln üblich war
Während die formell wichtigeren
Mainzer es durch Bonifatius geprägt
Nach dem germanischen Wort für
Morgenröte Asteria Ostern nannten
Was an das traditionelle Frühlingsfest
Nach dem ersten Vollmond nach
Frühlingsanfang gelegen erinnerte
Womit seltsam genug eine Tradition
An die andere anknüpft vermutlich
Auch um traditionell zu überzeugen
Irgendwie seriös doch zu wirken
Wenn es schon nur um Magie geht
Statt Frühling oder Befreiung wurde
Überkommene Symbolik übernommen
Das Spiel einfach weitergespielt was
Eier und Osterfeuer auch erklärt
Die in den Jahreslauf älterer Kulte
Mit der Natur im Mittelpunkt passten
So bleibt Ostern ein Frühlingsfest
Ungestört von christlicher Magie
Wie dem Aberglaube an Auferstehung
Entspricht dem Zeitpunkt im Jahr
Dabei über Befreiung nachdenken
Könnte zumindest nicht schaden
Solange nicht wilde Freiheitskämpfer
Meinen sie müssten wegen Corona
Wie seiner Folgen den Aufstand 
Zu Lasten der Kranken proben täte
Ein wenig jüdische Befreiung unserem
Denken besser als jenseitige Magie
Über die Vernunft nur Toleranz noch
Üben kann aber auch die Juden feiern
Historisch nicht belegtes im Mythos
Ihrer Anfänge aber noch viel mehr
In der Geschichte vom Adam und Eva
Die erst in babylonischer Gefangenschaft
Aus Gründen der Propaganda damals
Niedergeschrieben wurde im Spiegel
Der Sieger um Nebukadnezar jenem
Tyrannischen Werkzeug Gottes den
Die Juden nicht beim Namen nennen
Womit uns die bloße Betrachtung des
Wortes Ostern sehr weit verführte
Wir fast vom Ziel abkamen in ewige
Abgründe der Religionen die gerne
Meinen sie seien die Welt nicht nur
Eine absurde Betrachtung derselben
Dies irgendwann mit Tradition tun
Als sei der Bestand ein Wert an sich
Zum Glück am Ende uns wieder auch
Mit Lukrez de rerum in Gedanken dabei
Das eben alles um uns doch Natur sei
Zum schlichten Fest der Jahreszeiten
Einfanden wofür alle Natur spricht
Ob es dabei schadet wie biblisch
Noch gefordert bis zur Morgenröte
Zu warten und sich zu waschen
Um dann erst Pesach zu feiern
Sei hier vor der ersten Dusche
Noch dahingestellt zumindest
Röche das Fest dann besser
Als mancher im Alltag wäre
Damit ein Grund zu feiern
Amen

jens tuengerthal 12.4.20

Samstag, 11. April 2020

Coronaoffenbarung

Corona offenbart uns klar
Wohin Populismus führt
Wie großmäulige Führer
Wie Trump und Johnson
In der Not völlig versagen
Ihre Länder durch Leichtsinn
In die größte Krise stürzen
Sich ständig widersprechen
Völlig planlos nur reagieren
Keine Perspektive mehr haben
Lieber mit der Gießkanne
Wohltaten verteilen um sich
Noch Zuspruch zu erhalten
Aus Blödheit selbst erkranken
Andere Menschen gefährden
Während Deutschland unter
Merkel weiter gut verwaltet wird
Wobei die Zahlen hier sprechen
Corona offenbart uns wohin
Falsche Sparsamkeit führt
Wozu ein gutes Sozialsystem
In der Krise noch da ist
Was im Notfall auch auffängt
Für Gesundheit sorgen kann
Werden die nächsten Wahlen
Zeigen das Bürger begreifen
Wohin Populismus sie führt
Wie unverantwortlich er agiert
Menschenleben noch riskiert
Kein vernünftiges Konzept hat
Zusammenarbeit nicht beherrscht
Die USA stehen vor dem totalen
Ökonomischen Zusammenbruch
Es droht eine lange Krise weil
Ein inkompetentes Großmaul
Kein guter Krisenmanager ist
Das Ergebnis von America first
Ist das Ende einer Supermacht
Wenn nicht Trump bald ersetzt
Droht eine andauernde Krise
Es ist nicht zu erkennen wie
Dieser Präsident helfen soll
Damit besteht eine Chance
Für eine Veränderung der Welt
Ob dabei Deutschland Vorbild
Oder das autoritäre China nun
Die Vorherrschaft übernimmt
Ist noch ungewiss wie vieles
Corona hat uns offenbart wie
Schnell wir an Grenzen stoßen
Wird sich nun etwas ändern
Geht es weiter wie bisher
Wenn diese Krankheit besiegt
Was wird die Konsequenz sein
Kommt nun ein Bürgergeld
Den Anschub zu finanzieren
Werden die Bürger kritischer
Stößt Demokratie an Grenzen
Wer führt die Welt künftig wenn
Die letzte Supermacht zerfällt
All dies offenbart uns Corona
Und wir haben nun die Zeit
In Ruhe darüber nachzudenken
Bessere Wege zu finden
Für die Zukunft danach

jens tuengerthal 11.4.20

Naturlust

Welche Lust ist die schönste
Was ist am erfüllendsten dabei
Mehr die Nähe oder Befriedigung
Lässt sich aller Sex auf Sekunden
Des Höhepunkts reduzieren oder
Macht erst der Weg dahin aus was
Größte Zufriedenheit mir beschert
Selig dankbar macht danach
Dabei hätte ich früher stets gesagt
Der Orgasmus entscheide ob Sex
Gut und erfüllend oder entbehrlich
Eher war doch veränderte sich das
Bild von glücklicher Lust in mir sehr
So bin ich heute schon glücklich
Wenn ich natürlich potenteren Frauen
Größte Befriedigung schenken kann
Diese selig dankbar in meinem Arm
Danach liegen was erfüllend genug
Wo dies Streben ins Leere läuft
Frage ich mich gelegentlich wozu
Das ganze Theater dabei seltsam
Weniger an mich denkend auch
Wenn das schönste Glück fraglos ist
Zeitgleich zusammen zu kommen
In völliger rhythmischer Harmonie
Was jedoch selten leider vorkommt
In früherer Anmaßung aus Erfahrung
Mit teils guten Schauspielerinnen
Nannte ich lang nur das guten Sex
Weil dann jedoch nur sehr wenige
Je wirklich Sex hätten wie davon
Noch weniger überhaupt nur guten
Habe ich den Begriff der Lust
Die ich schön nenne erweitert
Was den Horizont des Glücks weit
Über alle Grenzen hinaus legt
Mit vielem glücklich sein lässt
Was die Natur uns beschert
In der es eine Illusion wäre
Es gäbe nur einen wahren Weg
Im Gegenteil scheint mir heute
Vielmehr gut was gefällt dabei
Ganz egal wie glücklich macht
Solange wir bei unserer Natur sind
Miteinander dabei wirklich agieren
Nicht nur solitär Befriedigung suchen
Weil Sex ein zusammenkommen ist
Egal wann und wie zählt nur das
Was die Beteiligten beglückt

jens tuengerthal 11.4.20

Todesurteil

Der größte Teil der Toten
Die Corona dahingerafft
Sind bereits alte Menschen
Die Intensivbetten belegen
Auch wenn die Beatmung
Ihr Leben nicht mehr rettet
Nur das Sterben verzögert
Gefährden sie die Leben
Der Ärzte und Pfleger so
Fragt sich mancher wozu
Noch gegen die Krankheit
Kämpfen bei den Alten
Die nicht zu retten sind
Es könnte eine Generation
Ausgelöscht werden die uns
Sonst teuer zu stehen kommt
Was alle wissen aber keiner
Laut zu sagen mehr wagt
Doch fragen die ersten nun
Nach deren freien Willen
Ob sie noch wollen würden
Nicht lieber schon stürben
Wie es die Alten eben tun
Was Betten frei machte für
Eine jüngere Generation mit
Noch mehr Zukunft vor sich
Vor allem weniger Kosten
Verursachte auf ihrem Weg
Was ist uns Leben wert
Sollten wir ehrlich nun sein
Eine Generation Alter aufgeben
Weil alles ein Ende natürlich hat
Es nur schöner ausdrücken dabei
Ihnen die Intensivstation ersparen
Wie einzelne Stimmen laut werden
Die es natürlich sehr gut meinen
Wird die Gesellschaft am Ende
Finanziell durch Corona gewinnen
Die Rentensysteme dadurch gesunden
Der Westen sich dramatisch verjüngen
Heilt die Krankheit wirkungsvoller als
Politik es je wagen würde noch
Wer nun auf den Willen der Alten
Abstellt spricht das Todesurteil
Was sie sich aus Verantwortung
Für die Gesellschaft am besten
Selbst moralisch sprechen sollen
Sein wir zumindest ehrlich dabei
Auch wenn es damit nicht besser
Für irgendwen wird bleibt nüchtern
Das Durchschnittsalter der Opfer
Mit über 82 rein ökonomisch ein
Gewinn für den Sozialstaat noch
Womit alle Staaten die es hart trifft
Am ehesten gesunden wohl werden
Sterben werden Alte und Kranke
Die nun unter dem Deckmantel
Der Freiheit aufgefordert werden
Die Heilungsversuche zu lassen
Niemanden mehr zu gefährden
Weil sie ja ohnehin bald sterben
Wie die Indianer einst ihre Alten
Zurückließen mit etwas Holz
Den sicheren Tod vor Augen
Wenn dieses zu Ende ging
So führt uns Corona zurück
Zu vielleicht natürlichen Wurzeln
Ob es uns wohl besser ginge
Gestünden wir es ehrlich
Oder braucht alle Moral
Die ewige Lüge

jens tuengerthal 11.4.20

Freitag, 10. April 2020

Wehmut

Wehmut tut etwas weh
Zumindest am Anfang
Hat aber auch Mut in sich
Jedenfalls am Ende

jens tuengerthal 10.4.20

Beschränkungsmeister

Natur und Kunst

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh’ man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemeßnen Stunden
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist’s mit aller Bildung auch beschaffen:
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Johann Wolfgang v. Goethe

Beschränkungsmeister

Gilt was Goethe im Sonett uns lehrte
Über die Kunst der Meister noch in
Virtuellen Welten weiter oder hat sich
Im grenzenlosen Netz jedes Gesetz
Erledigt was nicht allein am Markt
Der niemals schläft angebunden ist
Was hat in schlafloser Zeit plötzlich
Corona als erzwungene Pause gezeigt
Wie menschlicher Wille stärker noch
Als alle Märkte entscheiden kann
Sogar ganz gegen deren Natur
Ist die Kunst der Beschränkung
Zu der auch die Quarantäne zwingt
Das Wunder was den Meister krönt
Der im weniger glänzen kann
Was aber wäre am Ende noch
Das Gesetz was uns erst Freiheit
Geben kann nicht logisch nimmt
Auch ohne seinen Wittgenstein
Je verstanden zu haben sogar
Wenn das so viele wie er zuerst
Selbst so empfanden macht
Schon diese Beschränkung
Uns möglicherweise freier noch
Als wenn wir völlig unbeschränkt
Zu wissen meinten ahnen wir doch
Wie die Grenzen der Sprache allein
Die Welt uns begrenzen können
Wie das Subjekt eine solche ist
Also nicht diese selbst aber auch
Da am Ende lieber einzugestehen
Weil Wissen wohl zuviel schon wäre
Dass wir besser schweigen worüber
Wir nicht sprechen können ist ein
Guter Anfang verzögerte Stille nun
Wortlos mit Corona zu genießen
Während sich das ewige Schweigen
Langsam den 100.000 nähert bleibt
Mehr Nichts in allem nun womit sich
In der Beschränkung der Meister zeigt
Was also logisch auch bleibt

jens tuengerthal 10.4.20

Liebeskonzentriert

Manches kommt manchmal
Sogar zusammen dann und
Wann weiß meist keiner
Vorher aber danach sicher
Anderes verschwindet wieder
Ohne das was weg wäre
Weil nie etwas da war als
Zu enttäuschende Erwartung
Konzentriere mich lieber auf
Was gekommen um zu bleiben
Jenseits aller sonst Reisen
Lasse das übrige fliegen
Oder einen fahren bis wir
Angekommen sind endlich
Beieinander wie mit sich
Zusammen weniger allein
Scheint jedenfalls gesichert
Völlig konzentriert dabei
Passieren weniger Unfälle
Wie überhaupt etwas sonst
Weil uninteressant wird 
Was ganz da ist wagen wir
Selten es gut sein zu lassen
Obwohl besser wäre sich
Liebeskonzentriert abzufinden
Um zufrieden zu bleiben da
Mehr selten noch kommt
Alles in einer längst
Genug ist egal
Wie es heißt

jens tuengerthal 10.4.20

Donnerstag, 9. April 2020

Coronarelation

Immer noch steigen die Zahlen
An Infektionen und Toten hier
Wie in der Welt weiter an warum
Maßnahmen der Beschränkung
Angemessen wie nötig sind
Schlimmeres weiter zu verhindern
Darüber streiten zu müssen wirkt
Absurd für einen der bereits mal
Sein Leben fast verlor wie über
Wochen beatmet wurde nach
Einem Unfall der ihn plötzlich
Klinisch tot auf der Straße liegen
Ließ worauf Wochen der Beatmung
Das Leben nur mühsam erhielten
Worauf er der ich bin für Monate
Aus der Welt und dem Leben fiel
Habe später über viele Jahre 
Sterbende in der Klinik gepflegt
Von denen manche erstickten
An ihrem Tumor in der Lunge
Das hat mein Verhältnis zum Leben
Wie seiner Erhaltung verändert
Wo wir Leben retten können
Hat dies absoluten Vorrang vor
Allen sonstigen Interessen was
Vielleicht endlich die Relation
Zu Corona wiederherstellt
Freue mich gerade zu erleben
Wie unser Staat hier ganz klar
Prioritäten für das Leben setzt
Menschen vor Wirtschaft stehen
Wir ein wenig für eine Zeit die
Freiheit beschränken scheint
Lächerlich verglichen mit der 
Chance Leben zu retten
Wo es um Leben und Tod geht
Muss alles andere zurückstehen
Dieses Verhältnis zu erinnern
Scheint gerade wieder wichtig
Wir leben in keiner Diktatur
Sondern in einem Rechtsstaat
Der menschliche Prioritäten setzt
Gerichte den Staat überprüfen
Was wir würdigen sollten statt
Einiger Monate wegen in Panik
Über die Zukunft zu geraten
Es wird alle viel Geld kosten
Aber das ist uns Leben wert
Was gut so ist ohne allen Streit
Corona rückt die Verhältnisse
Dessen was wichtig ist gerade
Wer seine privaten Interessen
Für wichtiger hält als die Sicherung
Des Gesundheitssystems hat
Etwas grundsätzlich missverstanden
Gemessen an Jahren des Lebens
Sind einige Monate Disziplin
Ein Nichts im Lauf der Geschichte
Behalten wir diese Relation im Blick
Scheint alles übrige eher lächerlich
Planen wir ein großes Fest wenn
Das Elend irgendwann überstanden
Vielleicht im Herbst oder Sommer
Möglicherweise nächstes Jahr
Freuen wir uns gerne darauf
Bis dahin bitte noch Disziplin
Des Lebens der anderen wegen

jens tuengerthal 9.4.20

Bonhoefflicher

Jeder neue Morgen ist ein neuer Anfang unsers Lebens. Jeder Tag ist ein abgeschlossenes Ganzes.

In der Dankbarkeit gewinne ich das rechte Verhältnis zu meiner Vergangenheit. In ihr wird das Vergangene fruchtbar für die Gegenwart.

Der Mensch lebt notwendig in einer Begegnung mit anderen Menschen, und ihm wird mit dieser Begegnung in einer je verschiedenen Form eine Verantwortung für den anderen Menschen auferlegt.

Das Vertrauen wird eines der größten, seltensten und beglückendsten Geschenke menschlichen Zusammenlebens bleiben, und es wird doch immer nur auf dem dunklen Hintergrund eines notwendigen Mißtrauens entstehen.

Das rechte Wort kommt aus dem Schweigen, und das rechte Schweigen kommt aus dem Wort.

Dankbarkeit macht das Leben erst reich.

Es gibt erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.

Nicht der fernste Mensch ist uns das größte Geheimnis, sondern gerade der Nächste.

"Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens." - Letzte Worte, 9. April 1945, überliefert durch Payne Best an Bischof George Bell, DBW 16, S. 468.

Heute vor 75 Jahren wurde der Theologe
Dietrich Bonhoeffer aufgehängt als eines
Der letzten Opfer des Widerstands gegen
Die unmenschlicher Diktatur unter Hitler
Den die Deutschen noch gewählt hatten
12 Jahre vor dem Tod des Mannes den
Bischof Huber einst einen
Evangelischen Heiligen
Nannte als sei dies nicht eine
Contra dictio und doch zeigt hierbei
Die Sehnsucht nach echter Größe
Gegen alle Grundsätze des Glaubens
Wie groß dieser feine Geist war
Sich vor seiner Größe zu verneigen
Fällt dem Atheisten nicht schwer
Er war in allem einfach wer ohne
Mehr sein zu wollen als er war
Denke ich an Dietrich Bonhoeffer
Weiß ich warum ich als Atheist noch
Nicht nur aus familiärer Tradition
Mitglied im gleichen Verein bin
Wie der Kopf der Bekennenden Kirche
Weil einer wie er Respekt verdient
Fast Agnostiker werden lässt um
Sich nicht anmaßend über diesen
Klugen Kopf noch zu stellen
Lasse ich ihn zuerst sprechen
Verbeuge mich im Gedenken
An einen wirklich großen Mann
Der die Bergpredigt lebte

jens tuengerthal 9.4.20

Liebeslust

Das schönste im Leben ist
Es voller Lust zu verbringen
Lehrte uns schon Epikur
Was kirchliche Moralapostel
Ihm äußerst übel nahmen
Weil er als einziger bis zur
Moderne auch Frauen als
Gleichwertig in seinem Garten
Begrüßte wurde er angeklagt
Ein Lustmolch zu sein der
Weniger Philosophie als nur
Hedonistische Orgien betreibe
Auch wenn über 200 Jahre tot
Bevor die jüdische Sekte der
Christen Lust in Verruf brachte
Bis deren Guru geboren ward
So geriet sein Streben nach
Lust im Leben in Verruf
Besonders anständige Frauen
Oder die sich dafür hielten
Empörten sich über Epikur
Den einzigen Philosophen der
Sie gleichberechtigt anerkannte
Weil sie ihrer Natur zuwider
Lange Lust als schlecht sahen
Was sich teilweise noch hält
Viele dabei wie im Leben eher
Kontinuierlich unzufrieden macht
Dabei ist das Streben nach Lust
Wie ihre Befriedigung unsere Natur
Dazu sollen wir Furcht wie auch
Schmerz und Begierden überwinden
Die Furcht wird überwunden zuerst
In der Angst vor dem Tod der uns
Nichts angeht weil wo er ist
Wir nicht mehr sind also egal 
Sein könnte wie die Götter die
Wenn es sie gibt in einer parallelen
Welt leben die uns nichts angeht
Wie sie sich nicht um uns scheren
Der Schmerz wird am besten
Relativiert so verschwindet er
Am ehesten aus dem Bewusstsein
Ist er groß dauert er nicht lang an
Dauert er lange gewöhnen wir uns
Begierden sollen wir nur folgen
Wo sie unserer Natur entsprechen
Ansonsten sie lieber überwinden
Um frei davon leben zu können
Die Liebe gehört dabei zu den
Natürlichen Begierden deren
Befriedigung uns nahe liegt
Die andern Gutes will und tut
Wie ein Leben lustvoll macht
Damit glücklich im Sinne Epikurs
Die Liebe voller Lust zu leben
Folgt so dem Weg der Natur
Wo es der Liebe an Lust fehlt
Mangelt es daher am Kern
Der nicht ersetzbar ist durch
Eine bloße Ersatzbefriedigung
Ob es dazu Leidenschaft braucht
Oder bloße Hingabe genügt
Wird unterschiedlich gesehen
Zumindest das Leiden ist dabei
Der Lust sicher eher abträglich
Was dafür spricht lieber lustvoll
Als leidenschaftlich zu lieben
Entspräche auch eher der Liebe
Die ihrem Wesen nach glücklich
Machen will und also die Lust
Am wie im Leben mehrt was
Gelebt in den seltensten Fällen
Mit Leidenschaft dauerhaft gelingt
Warum mehr Lust und weniger Leid
Sicher ein kluger Weg wäre um
Im Leben glücklich zu bleiben
Handelten wir in Liebesdingen je
Philosophisch vernünftig und so
Leben wir mit Kompromissen die
Nie etwas ganz sind aber dafür
So lustvoll wie möglich würden
Wagten wir mit Lust zu leben
Was Aufgabe genug ist weil
Zwei selten wirklich eins sind
Zumindest können wir uns dabei
Die Welt so machen wie sie uns
Gefällt was manchmal gelingt für
Kleine Momente voll Liebeslust
Genug für ein Leben wohl
Was sonst sollte Sein

jens tuengerthal 8.4.20

Mittwoch, 8. April 2020

Coronapopulismus

Sogar in Zeiten von Corona
Machen die Populisten mit
Gefährlichen Forderungen
Von sich reden als plötzlich
Verteidiger der Freiheit
Reiten auf der Welle die
Isolationsgenervte Bürger
Gerne für sich aufnehmen
Sprechen von Einschränkung
Der Grundrechte die so nicht
Länger als bis Mitte April noch
Hinnehmbar sein weil die Gefahr
Für die Wirtschaft größer wäre
Was an viele leichtfertige Reden
In den letzten Wochen erinnert
Einer der Wortführer der Populisten
Der englische Premier Johnson
Liegt nun eines besseren belehrt
Auf der Intensivstation was doch
Argument genug sein könnte
Wie steigende Zahlen an Toten
Doch Populisten nehmen lieber
Eine kurzfristige Stimmung auf
Die bei gutem Wetter unter den
Bürgern wächst die sich längst
Eingesperrt fühlen als sei die
Epidemie schon überwunden
Was noch Monate dauern wird
Sei Leben weniger wert als
Kurzzeitig beschränkte Freiheit
Was zumindest klar offenbart
Wie asozial die AfD denkt
Denen die Leben der Alten
Für etwas Zustimmung egal sind
So sollte sich nun bewusst sein
Wer Freiheit gegen Leben hier
Lautstark vereidigt tut dies klar
Gemeinsam mit den Rechtsradikalen
Was hoffentlich die Vernunft stärkt
Es geht um einige Monate gegen
Viele tausend gefährdete Leben
Die Freiheit verspielt viel mehr
Wer mit den Populisten schreit

jens tuengerthal 8.4.20

Coronanie

Wie finden wir Befriedigung
In den Zeiten von Corona
Wo Abstand dringend geboten
Was bleibt für die große Lust
Als Onanie zu kultivieren was
Immerhin Sex mit dem wohl
Vertrautesten Menschen ist
Niemandem schaden kann
Außer den Anhängern einer
Bigotten Moral auch keinen
Empören mehr wird aber
Die wirkliche Anerkennung
Der Onanie als Lebenskunst
Fehlt an dieser Stelle noch
Sollte uns Corona endlich
Über diese Schwelle führen
Ist zwar ein Umsatzeinbruch
Bei Bordellen zu befürchten
Was aber durch den dafür
Rückgang der Vergewaltigungen
Ethisch kompensiert wohl würde
Macht euch zur Befriedigung frei
Genießt schönsten Phantasiesex
Der erstaunlich unabhängig macht
Wagt es allein zufrieden zu sein
Es könnte diese Seuche die Welt
Nachhaltig verbessern

jens tuengerthal 8.4.20

Bewundert

Manchmal passieren Wunder
Meist völlig unerwartet dabei
Was nicht weiter verwunderlich
Entspricht es doch ihrem eher
Bewunderten Wesen völlig
Meist im Zusammenhang mit
Viel Gefühl was noch viel
Misstrauischer dabei macht
Was kann vernünftig daran sein
Betrachte es mit etwas Abstand
Denke was für ein Traum auch
Weil es einen Augenaufschlag
Später wieder verschwindet
Als wäre nie etwas gewesen
Wie Träume beim Erwachen
Verstehe es überhaupt nicht
Hätte es gerne festgehalten
Aber Wunder kommen und
Gehen wie die Träume
Nicht immer spurlos bleibt
Manchmal schöne Erinnerung
Mehr ist von Wundern nie
Zu erwarten insofern die
Erwartung der Tod der Liebe
Immer ist ist es auch gut so
Sag ich mir manchmal auch
Wehmütig wo es schön war
Ob es wohl auch Wunder gibt
Die kommen um zu bleiben
Frag ich mich lieber nicht
Wäre ja kein Wunder mehr
Oder doch vielleicht sehr
Bin wohl etwas verwirrt noch
Denke ich verwundert am Ende

jens tuengerthal 8.4.20

Dienstag, 7. April 2020

Liebhaberstatus

Bin ein Liebhaber
Darin wohl nicht ganz
Schlecht zumindest
Wiederholt genossen
Was dafür spricht es
Fortzusetzen als eine
Liebhaberei für beide
Erspart Beziehung
Geliebte haben keine
Fehler lehrt Erfahrung
Grund dabei zu bleiben
Ob doch etwas fehlt
Frage ich lieber nicht
Wäre vermutlich Liebe
Die tut meistens weh
Besonders gegen Ende
Nichts was mir fehlte
Hatte ich genug von
Auch eine Geliebte
Kann ich doch lieben
Tu ich längst im Stillen
Nur ohne Beziehung
Beziehungslos dabei
Inniger verbunden als
Die meisten Paare je
Also ist alles gut so
Wenn es ist was es ist
Geniesse ich eben
Den Liebhaberstatus
Vielleicht auf Dauer
Besser mit als ohne
Frage mich immer mehr
Ob ich eine große Liebe
Wieder will die alles ergreift
Immer auch sehr weh tut
Enttäuschung in sich trägt
Lieber nur noch Liebhaber wäre
Im Gegensatz zu allen anderen
Mit ihrer enttäuschten Erwartung
Ob weniger nicht mehr ist
Weil es erwartungslos glücklich
Auf Dauer statt für immer macht
Was in einer Beziehung 
Noch keiner wirklich fand
Auch wenn alle gern so tun
Es sich auf ewig erhoffen
Weiß keine sichere Antwort
Will ich ein Liebhaber sein
Wie klingt das von Ferne
Wie fühlt es sich nah an
Ist es wunderschön zart
Oder nur unverbindlich
Was ist nur Konvention
Wo fängt das Glück an
Jenseits aller Erwartungen

jens tuengerthal 7.4.20

Lasterhaftung

Wäre es eine Belastung
Lasterhafter zu leben
Wer haftete daneben
Ist Lust noch ein Laster
Oder längst Sinn anstatt
Sind Laster mit Lust Last
Wenn ja für wen noch
Was wäre wohl ohne
Ist Laster ansteckend
Droht eine Epidemie
Wenn wir ihm nachgeben
Wissen Virologen mehr
Ist es nur eine Frage
Der zufälligen Definition
Wäre weniger mehr
Was wollen wir wirklich
Als meistens exklusives
Was alle halt gern hätten
Mit ganz durchschnittlicher
Erwartung an ein Laster
Das etwas Besonderes ist
Worüber andere lästern
In Wirklichkeit bewundern
Alles wie immer also auch
Beim Laster mit Überlänge
Sind Laster das beste Mittel
Lust interessant zu halten

jens tuengerthal 7.4.20

Verwünscht

Kranken ist Gesundheit
Zu wünschen sonst nichts
Egal ob sie selbst schuld sind
Egal was sie zuvor angestellt
Egal was ich über sie denke
Egal was sie anderen antaten
Das gilt auch für Boris Johnson
Der Rest ist gerade egal
Eine Pandemie ist Natur
Kein Schicksal warum es
Sich verbietet zu grinsen
Bin aber nicht sicher ob
Es britischer Humor ist so
Den Brexit zu erledigen
Wäre nun ihre Sache

jens tuengerthal 7.4.20

Montag, 6. April 2020

Freiheitskämpfer

Lobe gern den Freiheitskampf
Wenn ein totalitäres Regime
Diese den Bürgern wegnimmt
Kritisch wird es sobald dabei
Auch Leben gefährdet werden
Als im 2. Weltkrieg der Kreis um
Stauffenberg eine Bombe platzierte
Um den Diktator endlich zu töten
Deutschland zu befreien wie den
Immer tödlicheren Krieg zu beenden
War der riskierte Tod Unschuldiger
Angesichts von Millionen Opfern
Im Krieg und in den Lagern wohl
Verhältnismäßig und entschuldbar
Auch wenn Helmuth James Moltke
Der beim Attentat in Haft schon war
Es für den Kreisauer Kreis anders sah
Die Dolchstoßlegende noch fürchtete
Bleibt der Mut der Freiheitskämpfer
Aus dieser Zeit ein bewundernswerter
Waren diese Helden der Freiheit
Sofern aber Menschen in Deutschland
Aus privatem oder ökonomischen
Interesse ihrer Freiheit Vorrang vor
Dem Schutz des Lebens anderer geben
Wie es in den Zeiten von Corona 
Wieder und wieder zu erleben ist
Dafür Lügen verbreiten als trügen sie
Aluhüte von Natur aus schon ist das
Weniger heldenhaft als asozial allein
Unverhältnismäßig ohnehin da sie
Für die Verteidigung ihrer Freiheit
Das Leben anderer nun riskieren
Wogegen laut zu werden nötiger
Scheint als diese Verwirrung die
Tödliche Folgen haben kann noch
Stillschweigend zu tolerieren was
Ein heldenhafter Kampf eher ist
Weil Vorrang denen gebührt
Die für das Leben kämpfen

jens tuengerthal 6.4.20

Entpuppung

Raupen entpuppen sich
Als Schmetterlinge viel
Schöner und federleicht
Können wirklich fliegen
Manchmal erstaunlich
Was sich so verwandelt
Lassen wir ihm Zeit
In die Lüfte erhebt
Am Ende erbebend
Ohne zu wissen
Wie es wurde
Was es ist

jens tuengerthal 6.4.20

Liebeszeit

Hat Liebe ihre Zeit
Die irgendwann abläuft
Wonach nur noch die
Verbleibenden Reste
Von früher Liebenden
Mehr oder weniger
Anständig verwaltet
Werden als Familie
Aus lauter Gewohnheit
Wie es in den meisten
Ehen gewöhnlich abläuft
Die stete Beschwörung
Des Gegenteils überzeugt
Dabei leider nur bedingt
Weil es die Fassade ist
Hinter der wir die Trägheit
Des dennoch verstecken
Ist sie immer nur Augenblick
Der sich hinter der Illusion
Von Ewigkeit bloß versteckt
Ein potemkinsches Dorf nur
Hinter dessen Fassaden die
Gewöhnliche Tristesse lebt
Oder ist sie alleine unsterblich
Leben noch alle Lieben in mir
Gleich Affenwärtern im Zoo
Verloren geglaubter Gefühle
Die mich nach Laune tanzen
Lassen oder ein wenig foltern
Wo sie zur Unzeit auftauchen
Sind sie ewige Irrlichter die
Stets zur Unzeit noch leuchten
Wofür leidvolle Erfahrung spricht
Vielleicht aber ist nichts wirklich
Dialektisch sondern wird Liebe
Weniger in schwarz-weiß als
In verschiedenen Grautönen
Gelebt und ist nur das Ideal
Von ewiger großer Liebe
Real existierender Unsinn der
Viele verzweifeln lässt statt
Mit dem möglichen glücklich
Also lustvoll zufrieden zu leben
Was größte Dauer verspricht
Und was mehr sollte je sein
Jenseits aller verlorenen Zeit
Könnte Liebe immer da bleiben
In Varianten der Wirklichkeit

jens tuengerthal 6.4.20

Sonntag, 5. April 2020

Zeitverschiebung

Die Welt dreht sich wie immer
Einmal in 24 Stunden um sich
Vermutlich wird das Jahr als
Ausnahme 366 Tage haben wie 
Alle vier Jahre doch auch die
Jahreszeiten kommen und gehen
Aber ansonsten scheint die Zeit
In vielem plötzlich still zu stehen
Die Produktion ruht teilweise
Es werden Hilfsgüter anstatt
Hergestellt oder nichts mehr
Der Verkehr ruht eher noch
Viele Läden sind geschlossen
Menschen bewegen sich meist
Eher vorsichtig mit Abstand
Kaum noch Flugzeuge fliegen
Die Wirtschaft produziert nur
Was für den täglichen Bedarf
Weiterhin uns nötig erscheint
Das Leben ist reduziert nur
Buchläden sind ausgenommen
Während andere Kultur schläft
Im Schlaf steht die Zeit gefühlt
Auch außer sie fliegt in Träumen
Wohin immer diese uns verführen
Hat der Moment des Innehaltens
Etwas verführerisches auch
Wenn wir es wagen etwas davon
Für die Zeit danach mitzunehmen
Könnte die Welt eine bessere
Werden im langsameren Sein
Nutzen wir die Zeitverschiebung

jens tuengerthal 5.4.20

Lesezuflucht

Braucht es Orte zum lesen
Oder wird lesend jeder Ort
Zuflucht durch die Lektüre
Die einen Ort für sich erst
Bildet als literarische Welt
Aufgetaucht aus dem Meer
Der Buchstaben durch die
Eigene Ordnung der Sprache
Die einen Raum sich schafft
Der sich über bloße Symbole
Zeitlos verständigen kann im
Zumindest relativen Horizont
Die Lesesessel oder der Diwan
Sind meine bevorzugten Orte
Aber jede Bank im Park wie
Jeder Stuhl vor einem Café
Werden dem Leser Heimat
Weil Literatur zum Ort wird
Der lesend an sich bindet
Lese ich möglichst überall
Solange sich der Untergrund
Beim Lesen nicht zu sehr
Oder in Wellen unruhig bewegt
Warum ich als Leser stets
Den Strandkorb vor dem Boot
Am Meer bevorzugen würde
Die Welt der Buchstaben mir
Genug Raum gibt mich ein
Leben lang zu verlieren als
Glücklicher Leser

jens tuengerthal 5.4.20

Grundrechtsrangelei

Juli Zeh die kluge Juristin
Wie bekannte Autorin regt
An auf Grundrechte wieder
Mehr zu achten die gerade
In den Zeiten von Corona
Unnötig beschränkt würden
Stimme ihr dabei völlig zu
Wenn auch mit anderem
Ergebnis als sie wohl erhofft
Grundrechte haben jeweils
Einen Rang in ihrer Bedeutung
Sicher steht die Würde auch
Als Konsequenz aus Auschwitz
Ganz oben dennoch kann sie
Für Tote nicht geschützt werden
Darum steht das Leben als
Schutzgut hoch über allem
Weit vor Freiheit und Eigentum
Ohne existieren wir nicht mehr
Auch wenn manche es glauben
Tote sind juristisch nur Sachen
Diese haben keine Grundrechte
Warum der Schutz des Lebens
Solange es gefährdet ist also
Absoluten Vorrang genießt
Auch andere Rechte natürlich
Einschränken darf weil wir nur
Ein Leben haben was wir so
Schützen können warum jede
Diskussion solange entbehrlich
Eigentlich sein sollte insofern
Wissenschaftlich geklärt ist
Dass nur die Einschränkung
Der Freiheit Sicherheit bringt
Auch belegt der bisherige Erfolg
Wie richtig gehandelt wurde
So stellt sich mir die Frage was
Möchte betonen wer nun sagt
Dem Grundrechtseingriff fehlte
Die Rechtsgrundlage wenn doch
Im Grundgesetz klar steht der
Schutz dieser Güter sei erste
Aufgabe allen staatlichen Handelns
Sich aus deren Rang klar die
Antwort ergibt ist etwa der Schutz
Des Lebens weniger wert als
Eine zeitweise Beschränkung
Allein der Bewegungsfreiheit
Ist es nicht eher lobenswert
Wenn die Regierung dabei
Im Notfall klare Prioritäten
Für das Leben setzt statt
Die Wirtschaft zu schützen
Damit wir es schnell schaffen
Es ist grundsätzlich richtig
An die Freiheit zu erinnern
Wo sie staatlich eingeschränkt
Fragwürdig nur wird dies wenn
Dadurch Leben gefährdet würden
Was auch Juli Zeh nicht fordert
Hinterher darüber diskutieren
Ist gut und nötig momentan
Kann es dahinstehen bis
Corona so gut wie möglich
Überstanden wurde lieber
Alle Energie darauf konzentrieren
Weil zum Glück jedes Leben zählt
Es braucht kein Grundrechtsgerangel
Erst Leben retten
Dann Freiheit verteidigen
Es könnte so einfach sein

jens tuengerthal 4.4.20

Samstag, 4. April 2020

Schutzpflicht

Wir reden über Schutzpflicht
Wollen uns dazu maskieren
Egal was es an Schutz bringt
Hätten wir dann doch etwas
Zum zubinden und festmachen
Was vielen mehr Halt gäbe als
Die Vorstellung unsichtbarer
Womöglich tödlicher Viren überall
Ist wie ein Jodeldiplom zu sehen
Spannender aber als die privaten
Bedürfnisse aufgeregter Bürger
Ist der Schutz der Ärzte wie
Des medizinischen Personals
Das sich schon über 2300 mal
Selbst bis heute infizierte aber
Dazu das Damoklesschwert
Späterer Anklage über sich trägt
Von dem sie keiner befreien kann
Die ethischen Richtlinien behaupten
Patienten nicht zu behandeln sei
Keine Tötung durch Unterlassung
Weil es ja bei Mangel an Plätzen
Faktisch unmöglich sei was ein
Leichtfertig fataler Irrtum wohl ist
Es kann ja behandelt werden nur
Eben nicht jeder Patient warum
Die Triage ex ante sehr wohl
Für alle nicht Behandelten
Zur Tötung durch Unterlassung
Der eigentlich gebotenen Handlung
Führen wird also strafbar bleibt
Auch wenn der Ethikrat noch
Das Gegenteil behauptet was
Durch die behauptete Unmöglichkeit
Niemals begründbar sein kann
Unstrittig strafbar aber machen die
Ärzte sich bei der Triage ex post
Bei der die Behandlung abgebrochen
Würde weil der Platz dafür an
Patienten mit besserer Perspektive
Abgegebenen würde was zwar wohl
Tatbestandlich eine Tötung wäre
Die aus den Umständen hierbei
Entschuldigt werden sollte was
Viel Ungewissheit immer enthält
Der Skandal dabei ist mal wieder
Wir schicken Menschen ins Feuer
Die dabei ihr Leben gefährden
Denken sie erfüllen ihre Pflicht
Versichern sie dessen ethisch
Was aber keinem weiter hilft
Wenn der Rechtsstaat sie anklagt
Wozu es kommen müsste bei
Rechtlich unklarem Tod
Was am juristischen Konstrukt liegt
Das ärztliche Eingriffe immer als
Körperverletzung betrachtet die
Ohne Einwilligung strafbar sind was
Wenn es um Leben oder Tod geht
Wie gerade Probleme schafft
Mit denen der Staat die Retter
Als erste Opfer allein lässt um
Seine Gewohnheit zu bestätigen
Es wird Zeit dagegen endlich
So laut zu werden wie nötig
Ärzte brauchen kein Klatschen
Sie brauchen Rechtssicherheit
Keine Strafe für ihr Risiko

jens tuengerthal 4.4.20

Vergewaltigungsphantasien

Ob eine Vergewaltigung Lyrik ist
Diskutieren manche völlig verfehlt
Natürlich nie nur kann Lyrik alles
Zum Thema machen egal wie die
Lächerliche Geste der Provokation
Noch wirken kann wenn erwartbar
Ob es dann nicht eher langweilt
Auch geistig wenig bewegt wäre
Die spannendere Frage dabei
Eine Vergewaltigung mit vorher
Betäubung des Opfers jemals
Sexuell reizvoll sein kann außer
Derjenige ist psychisch krank
Bräuchte also dringend Therapie
Nicht über Freiheit der Kunst
Sollte bei Till Lindemanns Lyrik
Gestritten werden auch nicht ob
Der Perspektivwechsel verharmlost
Zu billige Werbung ohne Niveau
Sondern wie mit Krankheit künftig
Umzugehen ist um allen zu helfen
Gut wenn Lyrik so etwas anregt
Mitten im Diskurs wieder steht
Was wohl die hohe Kunst ist
Literarisch hat es zumindest
Etwas mehr Niveau als die
Nicht diskussionswürdigen
50 Schatten von Grau je
Dieses populäre Grauen der
Unausgelebten Phantasien
Besser fragten wir uns wie
Krankheit therapierbar ist
Statt einen Dämon erwartbar
Zu inszenieren der auch kaum
Anderes thematisiert als schon
Lange vorher der Erlkönig
Über Lyrik diskutieren tut gut
Gibt der Kunst mehr Raum
Themen tabuisieren ist krank
Stärkt nur ungewollt das Tabu
Krankheit krank nennen hilft
Mit ihr vernünftig umzugehen
Sexuelle Gewalt ist stets krank
Auch wenn Grenzen fließen

jens tuengerthal 4.4.20

Freitag, 3. April 2020

Erlesen


Erlesen heißt vornehm
Von ausgesuchter Qualität
Für Weine wie für Bücher
Immer wieder sehr passend
Lese gern ausgewählte Bände
Die besonders kostbar gemacht
Gutem Inhalt schöne Form geben
Gebunden sollten sie sein
Aufmerksamkeit zu erregen
Außer der Inhalt reizt mich so
Dass ein Paperback auch mal
Als bedeutend hingenommen
Lesen ist eine Form der Meditation
Reise lesend in ferne Länder
Was ich real eher vermeide
Auch weil die Lesereise mir
Wesentlich erquicklicher scheint
So ist die gerade Quarantäne
Die mich in meiner Bibliothek
Quasi einsperrt für mich das
Gewöhnliche Paradies meines
Lebens zwischen Seiten das
Dort Welt genug findet für sich
Was könnte fehlen wo reichlich
Lesestoff vorhanden denke ich
Vielleicht noch die Liebste die
Auch diese Leidenschaft teilt
Dann wäre wohl alles gut so
In der besten aller Welten
Denkt der einsame Träumer

jens tuengerthal 3.4.20

Wendepunkte

Nach dem Kap der Guten Hoffnung
Richtet sich der Kurs nicht mehr
Nach Landmarken dafür hebt sich
Der Blick gen Himmel um von den
Sternen geleitet seinen Weg zu finden
Und aus dem Schiffsraum kommt 
Ein neuer Steuermann an Bord
Schrieb Ernst Jünger in Siebzig verweht
Bei der Corona Epidemie scheinen wir
Am Wendepunkt anzukommen sowohl
In Italien wie auch hier stabilisiert sich
Die katastrophale Lage ganz langsam
Die Zeit der Verdoppelung steigt nun
Ohne den völligen Zusammenbruch
Des medizinischen Systems stetig
Die USA kämpfen noch etwas länger
Dank ihres tollen Präsidenten wird
Amerika größter Verlierer sein
Die Kanzlerin ist nun auch wieder
Nach 2 Wochen Quarantäne im Amt
Was so lange ihr Homeoffice war
Nahe der Museumsinsel
Aus dem Deutschland eine Zeit
Passend regiert worden ist ohne
Dabei ins Chaos abzugleiten ging
Alles ordnungsgemäß weiter
Vielleicht ab Mai wieder Schule
Mit Disziplin ohne Hausarrest
Wird Corona bald Geschichte sein
Geht es nun weiter wie immer
Oder haben wir nach diesem
Wendepunkt etwas gelernt
Ändern endlich das Tempo
Relativieren das Nötige mit dem
Blick nach oben ein wenig
Worauf kommt es nun an
Wie geht es danach weiter

jens tuengerthal 3.4.20

Drecksleser

Lese wirklich jeden Dreck
Flaniere ich durch Berlin
Im gerade zulässigen Maß
Bleibe ich oft lesend stehen
Irgendwelche Zettel zu entziffern
Die an Schaufenstern oder Laternen
Als Aufforderung zur Lektüre kleben
Für jeden vorbeilaufenden Leser
Der wie ich es nicht lassen kann
Als Gutenberg-Junkie immer liest
Auch wenn das meiste mich nicht
Die Bohne interessiert bis ich doch
Zu lesen beginne und daran klebe
Kann mich mit zunehmendem Alter
Dabei immer häufiger auch an der
Gleichen Botschaft auf täglicher
Runde um den Helmholtzplatz freuen
Der süchtige Leser liest immer
Was erfuhr ich nicht alles dadurch
Von tragischen Liebesgeschichten
Bis zur formvollendeten Entschuldigung
Manchmal in Büschen auch Fetzen
Offensichtlich praktisch genutzter
Pornografischer Lektüre in allen dort
Üblichen verkehrspolitischen Details
Wie natürlich die überall Werbung
Als traurige Überreste der einst
Hochglanzheilsversprechen noch je
Nach Thema im Sterben sehr bunt
Bewege mich als Leser stets lesend
Durch die Welt wie umgekehrt mir
Lektüre diese erschließen kann
Was sonst kann es brauchen
Als immer etwas zu lesen

jens tuengerthal 3.4.20

Donnerstag, 2. April 2020

Mutmacher

Es gibt Dinge die Mut machen
Sie zu betrachten stärkt noch
Zusätzlich in Zeiten der Krise
Wenn Corona Angst verbreitet

Auf die kleinen Dinge schauen
Die immer noch funktionieren
Wie diszipliniert sich fast alle
Im Alltag inzwischen verhalten

Die Tage der Verdoppelung der
Zahl der Infizierten kontinuierlich
Fast überall beruhigend steigen
Die Versorgung gesichert scheint

In Supermärkten wie Krankenhäusern
Auch wenn noch viele sterben werden
Scheint das schlimmste überwunden
Es gibt wieder Gründe Mut zu haben

Dass Leben sich wieder normalisiert
Menschen den Virus besiegen können
Wie viele Krankheiten zuvor auch
Der Rechtsstaat in Krisen funktioniert

Dazu scheint wieder die Sonne
Strahlend schön aus dem blauen
Himmel über Berlin ohne Engel
Wurde die Luft viel sauberer

Hat das Anhalten der Wirtschaft
Durch entschlossene Politik gut
Funktioniert was auch Mut macht
Für künftig nötige Entscheidungen

Unser Staat hat sich entschlossen
Sich das Retten von Leben etwas
Kosten zu lassen weil seine Bürger
Ihm offensichtlich viel wert sind

Was uns so wertvollen kostbar ist
Weil es deutlich zeigte die Werte
Unserer Verfassung sind mehr als
Nur Papier in friedlichen Zeiten

Werte leiten uns durch Krisen
Auch wenn noch viele sterben
Trotz drohender Rezession ist
Was Mut macht viel stärker nun

Als die Angst wenn wir wagen
Wieder weiter zu leben voller Mut
Das Leben jeden Tag zu lieben
Als sei Corona schon Geschichte

Noch einige Monate große Vorsicht
Um möglichst viele Leben zu retten
Dann haben wir es wohl überstanden
Zuverlässig gemeinsam macht Mut

Nie konnten wir durch Nichtstun
Soviel Gutes bewirken wie Leben
Retten durch bloße Enthaltsamkeit
Eine Perspektive die Mut macht

Mut für die Zukunft nach Corona
Wenn wir das Klima retten können
Durch Enthaltsamkeit und Nichtstun
Jeden Tag auch Menschen retten

jens tuengerthal 2.4.20

Verbindlichunverbindlich

Nahezu alle Frauen wollen keine
One night stands versichern sie
Unter den smarten milf um die 50
In ihrer virtuellen Selbstdarstellung
Fast jede hatte natürlich welche
Ob dabei willenlos bleibt unklar
Die meisten Männer seien völlig
Unverbindlich weil in den Zeiten
Virtueller Liebe es keiner braucht
Der Wechsel außer unter Corona
Unverbindlich schnell vor sich geht
Schimpfen die Frauen gerne laut
Sie dagegen träumten vom Verlieben
Schreiben sie zu gerne über sich
Männer wollen nur richtig guten Sex
Sagen die verbreiteten Vorurteile
Dabei weiß kaum wer was das ist
Weil sie nicht beieinander sind
Mit Verbindlichkeit groß geworden
Auch beim Sex stets verantwortlich
An die Lust der Frau zuerst denkend
Wurde ich ein relativer Solitär den
Einige zu schätzen wissen andere
Als Stress voll Erwartung nur sahen
Dabei lag mir nichts je ferner noch
Wollte nur lieben und beglücken
Verband Zärtlichkeit mit Liebe
Dachte aus Erfahrung Sex sei nur
Mit viel Gefühl wirklich gut aber
Erreichte damit eher das Gegenteil
Frauen redeten wie sonst Männer
Zumindest wie sie es ihnen meist
Unterstellten sie bräuchten Zeit um
Ihre reale Unverbindlichkeit damit
Weiter zu rechtfertigen noch als
Zumindest Perspektive für ein
Irgendwann sollten nicht doch
Genug Hinderungsgründe auftreten
Die angesichts der Weite sicher sind
Aber doch alles schön offen halten
Davon könnte ich mich nun als
Überzeugter Liebender verraten fühlen
Oder den Damen lächelnd das Spiel
Überlassen was zu nichts führt als
Unverbindlichem Geplänkel bei dem
Alle leer ausgehen am Ende was aber
Auch nichts macht weil unbedeutend
Berührung ohne große Gefühle
Zumindest nicht verletzen kann
Sie ist auch austauschbar relativ
Was sie tatsächlich immer mehr wird
Würde mich gerne auf eine festlegen
Von großer Liebe wieder träumen
Aber besser lebt sich unverbindlich
Genau so wünschen es die Damen
Bei denen ich lieber eine nur liebte
Hinterfrage es lieber nicht mehr
Spiele das Spiel wie gewünscht mit
Zumindest lügen sie dich nicht an
Ob ich noch greifbar sein werde
Wenn eine sich entscheidet
Wissen die Götter die es nicht gibt
Dann können sie schimpfen wie
Gewohnt über unverbindliche Typen
Alles hat seine Ordnung wie immer
Hätte es gern anders aber scheinbar
Ist die Natur stärker als alle Liebe
Im übrigen zeigt die Zeit was bleibt
Wer wäre ich Mann mit wenig Verstand
Zu glauben ich könnte Frauen je
Verstehen nehme es wie es ist
Lächelnd dabei zärtlich das ewige
Kommen und Gehen mal sehen
Wer am Ende übrig bleibt es ist
Ein Spiel nach ewigen Regeln
Die verkehrten Rollen dabei
Bestätigen nur die Gewohnheit

jens tuengerthal 2.4.20

Mittwoch, 1. April 2020

Coronageist

Wie geht die geistige Welt
Mit der zeitweisen Isolation
Infolge von Corona nun um
Hier zeigt sich eine Differenz
Zwischen den Pragmatikern
Um Finkielkraut und andere
Wie den eher Dogmatikern
Zu denen Sloterdijk gehört
Sie geben sich als Verteidiger
Der Freiheit wie des Marktes
Wo sich alles natürlich regelt
Warum autoritäres Eingreifen
Von ihnen abgelehnt oder teils
Noch stärker gefordert wird
Weshalb sie die Politik angreifen
Ihr völliges Versagen vorwerfen
Was Finkielkraut falsch findet
Das Bündnis der Medizin mit
Einer autoritären Politik lehnt
Sloterdijk entschieden ab sieht
In den nötigen Maßnahmen nun
Die Diktatur der Biopolitik kommen
Hält den Virus für überschätzt
Erinnert daran wie neben der Pest
Europa seinen Aufstieg besiegelte
Meinte nun Corona werde Chinas
Weg zur Weltmacht nicht aufhalten
Dieser Diskurs zwischen beiden
Ohne sich zu sprechen aufeinander
Bezug nehmend krankt allerdings
Daran dass der Verlauf der Epidemie
Viele Anschauungen wieder umwirft
Zeitliche Verzögerung alles verändert
Ob ein Sloterdijk der sich noch
Früher im Jahr äußerte es heute
Angesichts der Toten und der Not
In vielen Ländern noch so sähe
Ist wie die Entwicklung noch unklar
Es gibt darum befristete Auflagen
Die wo nötig verlängert werden
Ein Primat von Ökonomie und Freiheit
Vor menschlichem Leben allgemein
Hier dem beschränkten Zwang zur
Erhaltung der Kontrolle wie Rettung
Von Leben fordert keiner ernsthaft
Der das bedrohliche Chaos sah
Was in Italien Ärzte dazu zwingt
Über Lebenswert zu entscheiden
Was nie ihre Aufgabe sein darf
Deren Pflicht ist Leben zu retten
Warum ihr Handeln unter Zwang
Im Rechtsstaat nicht regelbar ist
Die Bedrohung der Freiheit durch
Totale Kontrolle zu erkennen bleibt
Wichtig für die Zukunft um dann
Wieder die Freiheit zu verteidigen
Wenn es nicht mehr um Leben
Oder Tod zu vieler alleine geht
Hier lobte Finkielkraut die Politik
Die das Primat der Ökonomie
Aus humanistischen Gründen
Erstmals wieder aussetzte was
Dem Staat eine neue Rolle gibt
Die mehr als nur Nachtwächter
Sein muss um das Problem
Angemessen lösen zu können
Hier kommen wir zum alles
Entscheidenden Punkt dabei
Der eine Philosophie bevorzugt
Die einerseits in der Krise selbst
Pragmatisch reagiert um sodann
Nach schnellstmöglicher Lösung
Der Probleme langfristig zu fragen
Warum es gut sein kann heute
Zu erkennen wie ein neues Primat
Der Politik flexibler lösen kann
Auch in globalen Fragen wie dem
Klimawandel der noch gefährlicher
Langfristig für viele Menschen ist
Wir nun bemerken werden wie weit
Die offene Gesellschaft überhaupt
Noch kurzfristig steuerbar ist
Wenn etwa eine Notlage vorliegt
Es ist müßig über die Freiheit
Als wichtiges Recht zu streiten
Wenn ein anderes Problem dazu
Führt dass ihre unbeschränkte
Ausübung Menschenleben kostet
Der Staat jegliche Kontrolle verliert
Seiner Aufgabe nicht nachkommt
Die Freiheit vieler stärker gefährdet
Sofern wieder alle Bürger ohne
Gefahr für ihr Leben debattieren
Können kann diskutiert werden
Was noch nötig ist aber vorher
Wäre es ein Diskurs auf Kosten
Des Lebens der Alten und Kranken
Der also über fremde Leben damit
Als riskierbar verfügte was jedem
Der Würde und Freiheit achtet
Logisch undenkbar sein muss
Am Ende bleibt akuter Pragmatismus
Die Lösung die Leben und Freiheit
Über die Krise hinweg vereint
Das nötige tun Leben zu retten
Den wieder Primat der Politik
Nutzen die Zukunft zu gestalten
Die Zeiten könnten schlechter sein

jens tuengerthal 1.4.20

Maskenball

Ein Maskenball ist wunderbar
Dient lustvoller Unterhaltung
Die unter der Maske noch freier
Sich verborgen nun miteinander
Ohne sonstige Verpflichtungen
Einfach mal vergnügt was nun
In den Zeiten von Corona eher
Verpönt scheint während die
Leute im Land mehr sterben
Weil ihnen die Luft weg bleibt
Ähnlich zweckfrei aber doch
Darum nicht weniger vergnügt
Nur im Mantel der Umsicht
Könnte die Maskenverordnung
Wie sie Österreichs Regierung
Mal wieder Kurz-erhand realisierte
Wo schon die Ballsaison so bald
Vom Virus unterbrochen ward sein
Aber auch was nichts bringt kann
Teuer bezahlt werden zumindest
Den meist Eingesperrten nochmal
Das Gefühl geben es passierte was
Warum viele dem lächerlichen
Aktionismus auch hierzulande nun
Lautstark applaudieren sogar wenn
Sie sonst gegen jede Vermummung
Als ordentliche Bürger noch waren
So weit geht unsere Regierung nicht
Diskutiert lieber eine App zur Ortung
Was Infektion besser lokalisieren lässt
Bleibt also vernünftiger als die Wiener
Hat dafür auch keinen Opernball je
In der demokratischen Hofburg als
Erinnerung an kuk-Zeiten die hier
In Berlin weniger Glanz haben aber
Dennoch eine Sehnsucht erfüllen
Wenn also das deutsche Volk sich
Nun wünscht bemaskt einzukaufen
Sollte die Regierung den Unsinn
Verordnen gegen den Lagerkoller
Damit auch alle denken die tun was
Wie wir dann maskierten auch
Eine Art Beschäftigungstherapie
Wie Bälle oder Malen nach Zahlen
Lassen wir sie doch Maskenball feiern
Es braucht keine Vernunft dazu ein
Sinnloses Vergnügen zu genießen
Solange wir es mit genug ernst tun

jens tuengerthal 1.4.20

Dienstag, 31. März 2020

Zustandsloblied



Will die Zustände hier loben
Weil nichts selbstverständlich
Sein kann in Zeiten wie diesen
Wo beim guten Nachbarn schon
Tausende sterben manchmal täglich

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Nirgendwo sterben so wenig
Trotz hoher Zahl an Infektionen
Helfen den kranken Nachbarn
Bieten Zuverlässigkeit und Sicherheit
Während andernorts Chaos herrscht

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Die Kanzlerin leitet wie immer
Mit ruhiger Hand aus der Quarantäne
Sogar ist Verlass auf den Staat
Wie seine vielen Helfer überall
Die manches heute auf sich nehmen

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

Verwaltung wie öffentlicher Dienst
Pflegen und sorgen quasi unsichtbar
Leeren den Müll und sorgen dafür
Dass Strom und Wasser stets fließen
Alles so zuverlässig funktioniert

Lobe unser Land nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

In Zeiten von Corona sicher sein
Ist ein Glück das dankbar macht
Demütig seine Rolle einnehmen
Statt über Zustände zu meckern
Schenkt eine große Zufriedenheit

Lobe Deutschland nun gerne
Wie vernünftig unaufgeregt
Es hilft in Nähe und Ferne
Ordnung trotz Corona pflegt

jens tuengerthal 31.3.20

Vermummungsgebot

»Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht ebenfalls keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutz tragen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan in Genf. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren. ›Unser Rat: wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist.‹«

Ob nützlich oder nicht ist nicht mehr
Die Frage bei Glaubensfragen wenn
Innige Überzeugung auf Fakten trifft
Wenden sich die Damen zu gerne
Voller Bewunderung Dr Drosten zu
Der die Vermummung die andere
Wissenschaftlich unsinnig nennen
Dezent zumindest unschädlich wie
Höflich nennt was alles zulässt
Das die Angst den Bürgern diktiert
Die doch etwas tun wollen dabei
Ihre Inkompetenz zumindest gern
Mit einem Mundschutz oder Schal
Umwickeln bis die Vermummung
Zum moralischen Gebot wird was
Dem schwarzen Block wie auch die
Burka zur Großstadtmode machen
Eine dezent komische Note der in
Felix Austria nun für Supermärkte
Kurzerhand vom Kanzler Kurz
Verordneten Mode die nunmehr
Jeden Gang in den Supermarkt
Zum venezianischen Maskenball
Machen könnte wären wir nicht
Mit genug ernst bei der Sache
Es geht ja schließlich um Leben
Und Tod im den Zeiten von Corona
Maskiert küsst sich zwar schlecht
Aber mit 1.5m Abstand ohnehin
Warum es dahinstehen kann wir
Einige Monate lieber der Gesundheit
Wegen völlig enthaltsam leben
Bis bei zunehmender Hysterie
Sich maskiert gesünder lebt um
Den bösen Blicken zu entgehen
Zwar macht der Spott vermutlich
Wenig Freunde unter Vermummten
Aber darüber lachen befreit etwas
Zumindest ein Trost in dieser Zeit
Spannend an der Frage ist weniger
Was wirklich hilft als wie so viele
In unsicheren Zeiten unbedingt
Letzte Sicherheit garantiert wollen
Weil keiner etwas genaues weiß
Binden wir uns Tücher vors Gesicht
Dann haben wir zumindest etwas
Das können wir dann mitnehmen
Wie das Loriotsche Jodeldiplom
So ist der Mundschutz am Ende
Weniger realer Schutz als eine
Maßnahme der Disziplinierung
Die vor allem psychologisch wirkt
So ähnlich wie beten vermutlich
Aber manchmal hilft das wem
Und was hilft ist gut

jens tuengerthal 31.3.20

JAhreszeiten

JA hat am Ende womit
Das Alphabet anfängt
Somit beginnt es quasi
Von hinten betrachtet
Zumindest ganz vorne
Der erste ist der zehnte
Wo 0 am Ende die neue
Dekade beginnen lässt
Während der letzte hier
Nicht nur sprichwörtlich
Der erste immer sein wird
Ist es zusammen erst
Also quasi wiedervereinigt
Mit gegebenem Ja-Wort
Unbegrenzt plötzlich gültig
Sind die JAhreszeiten stets
Eine positive Zustimmung
Komme was wolle bleibt JA
Am Ende wieder der Anfang
Vom letzten im Monat bis
Zum Ende aller Zeiten ist es
Positiv gedacht genug

jens tuengerthal 31.3.20

Montag, 30. März 2020

Coronafrist

Manche wollen gerne schon
Wieder weitermachen wie immer
Zumindest so kurz wie möglich
Die Unterbrechung beibehalten
Einige halten den Schaden der
Ökonomie für größer als die
Paar Menschenleben unklar
Nur ob sie das noch meinen
Falls es um Millionen Tote geht
Was in den USA ansteht wenn
Nicht hart eingegriffen wird
Tragisch an dieser scheinbar
Unmenschlichen Rechnung ist
Wie richtig sie vermutlich liegt
Eine weltweite Wirtschaftskrise
Wie sie der Stillstand der USA
Nach sich ziehen dürfte infolge
Millionen Leben kosten ohne die
Kausalität nachweisen zu können
Insofern haben die Ökonomen
Die auf verlässliche Fristen drängen
Nicht völlig unrecht in ihrem Drängen
Größere Schäden zu verhindern
Was Staatsgläubige gern leugnen
Fraglich könnte nur sein was von
Wirtschaft zu halten ist welche
Der Leben rettende Stillstand
Zum Kollaps bringen muss mit
Dann gravierenden Folgen
Für alle Menschen weltweit
Doch könnte es müßig sein
Darüber weiter nachzudenken
Sofern die Entwicklung völlig
Alternativlos derzeit noch ist
Wobei noch keiner berechnete
Wie hoch die Einsparung der
Sozialkassen durch das wohl
Massenhafte Sterben der Alten
Wie chronisch Kranken sein wird
Was natürlich pietätlos wäre
Womit sich Corona für einige
Lohnen andere ersticken lässt
Die Mehrheit vermutlich profitiert
Vor allem die Sozialkassen
Jenseits aller Verschwörung
Nehme ich die Krankheit als
Das was sie wissenschaftlich
Als Virus-Infekt der tödlich ist
Nur sein kann eine Art Unfall
Bei dem Natur ungesund
Vom Normalzustand abweicht
Der so zu behandeln ist wie es
Seiner Natur entspricht mit
Impfstoff und Medikamenten
Jede andere Diskussion dazu
Ist derzeit müßig solange wir
Keine Kontrolle haben können
Ungefährlich wird es sobald
Der Anstieg weniger stark ist
Die medizinische Versorgung
Damit künftig gesichert bleibt
Ab dann kann eventuell wieder
Über Fristen der Normalisierung
Gemutmaßt werden bis dahin
Sind alle Fristen schlicht müßig
Wie wir dauerhaft Menschenleben
Noch vorrangig retten wollen
Was in Demokratien alternativlos
Verschwenden wir keine Energie
Auf überflüssige Diskussionen
Die wir führen müssen wenn es
Sinnvolle Alternativen gibt die
Eine berechenbare Perspektive
Auch der Wirtschaft bieten denn
Wohin albernes hin und her führt
Demonstriert die Explosion in den
USA bei Infektionen derzeit gut
Also tun wir am besten nichts
Warten wir ab und trinken Tee
Besseres können wir nie tun
Bis alles wieder unter Kontrolle
Dann kann auch wieder gern
Gegen jeden Freiheitsentzug
Lautstark demonstriert werden
Hoffentlich halten es genug aus
Um weniger zu gefährden als
Von alleine schon draufgehen

jens tuengerthal 30.03.20

Liebesentscheidung

Ist Liebe eine Entscheidung
Oder passiert sie willenlos
Werden wir von ihr ergriffen
Quasi Opfer großen Gefühls
Ist es echt wo wir entscheiden
Noch vernünftig dabei abwägen
Oder nur wo wir blind brennen
Nichts anderes mehr sehen
Im Zustand der Verliebtheit
Ein wenig geistesgestört
Keine kluge Entscheidung
Dazu je treffen könnten
Ist Liebe also eher blöde
Oder eine kluge Einrichtung
In der die Natur uns blendet
Um die reale sonst Auswahl
Für die eine zu vergessen
Weil es nicht glücklich macht
Mit Alternativen zu lieben
Sondern an die große Liebe
Eben alternativlos zu glauben
Was leider verletzlich macht
Bis zur Lebensgefahr wenn
Nach Verlust alles sinnlos
Völlig hoffnungslos erscheint
Was nicht nur Werther tötete
Im jugendlichen Liebeswahn
Was sehr unvernünftig ist
Weil wir diese Entscheidung
Nur einmal treffen können
Mögliche Lieben es aber 
Viele immer wieder gibt
Die Alternativlosigkeit nur
Ein relativer Traum ist
Doch könnte dennoch die
Entscheidung füreinander
Etwas Gutes auf Dauer sein
Weil sie uns davon befreit
Über Alternativen zu grübeln
Zufriedener macht mit dem
Was ist glücklich zu sein
Es für alternativlos zu halten
Zumindest solange es so ist
Umdenken können wir wieder
Falls der Versuch scheitert
Wie es viele so oft erleben
Aber sich bis dahin zumindest
Alternativlos zu entscheiden
Macht das Leben leichter
Ermöglicht dauerhaften Genuss
Was die beste Voraussetzung ist
Glücklich zu bleiben im Leben
Das schnell genug endet
Also kann es vielleicht dahinstehen
Ob die Liebe eine Entscheidung
Füreinander oder willenlos ist
Zumindest glücklich werde ich
Eher wenn klar entschieden
Falls es eine Entscheidung gibt
Was ich als Mann aus Erfahrung
Meist für eine Illusion halte doch
Lohnt es sich zumindest dann
Wenn diese Illusion Gründe hat
Entschieden dabei zu bleiben
Um es sich zumindest so lange
So leicht wie möglich zu machen
Weil die Liebe in der Realität
Meist schwierig genug wird
Warum ich gern entschieden bin
Dabei solange bleibe wie möglich
Über den Rest erst nachdenke
Wenn es wieder nötig sein sollte
Vielleicht mache ich mir Illusionen
Aber wo diese relativ dauerhaft
Am glücklichsten machen ist
Relativ egal was wirklich ist
Und so ist am Ende doch
Die Liebe eine Entscheidung

jens tuengerthal 29.3.20

Sonntag, 29. März 2020

Flüchtlingshilfe

Julia Klöckner hatte eine Idee
Die Landwirtschaftsministerin
Möchte Flüchtlinge als neue
Erntehelfer einsetzen weil die
Sonst von Osten kommenden
Nicht anreisen dürfen in den
Zeiten von Corona damit ein
Notstand in der Landwirtschaft
Droht aus dem uns damit die
Geflüchteten retten können
Gerettete werden zu Rettern
Alle brauchen nun einander
Was der Hetze der Rechten
Genial den Boden entzieht
Nachhaltige Integration fördert
Sogar Zuspruch Grüner findet
Das Land wieder einen könnte
Dem wir schaffen das plötzlich
Eine ganz neue Bedeutung gibt
Weil Menschen sich helfen
Wenn welche in Not sind
Dadurch gemeinsam überleben
Stärken wir dauerhaft einander
Was ein schöner Fortschritt wäre
Nach zuviel Angst und Neid
Lernen wir dank Corona nun
Wieder zusammenzuhalten
Ein guter Vorschlag

jens tuengerthal 29.3.20

Coronasuizid

Corona forderte ein neues Opfer
Der hessische Finanzminister
Thomas Schäfer hat die Angst
Vor den unabsehbaren Folgen
Der Krise nicht mehr ausgehalten
Nahm sich an der Bahn das Leben
Einer neben tausenden weltweit
Die dem Virus zum Opfer fielen
Normalerweise wird in solchen
Fällen dezent geschwiegen um
Keine Nachahmer zu animieren
Dahingestellt ob das klug ist
Wie krank die Reaktion war
Was daran verständlich ist
Zeigt sie doch wieviel Angst
Diese Krise machen kann
Wie ein Wirtschaftssystem
Menschen unter Druck setzt
Dem sie nicht standhalten können
Weil es einfach zuviel wird
Warum die Zeit des Stillstands
Genutzt werden könnte über
Mehr Ruhe nachzudenken
Tempo rauszunehmen um
Leben lebenswerter zu machen
Was unsere wichtigste Aufgabe
Immer sein sollte damit wieder
Mehr Menschen genießen können
Wie schön Leben sein kann was
Zuerst eine Gefühlssache ist
Der wir uns mehr widmen sollten
Bevor es zu spät ist denke ich
Der auch lange überlegte ob es
Nicht längst schon genug war
Erst den Blick wechseln musste
Wieder mit Gefühl zu genießen
Was ist auch in Zeiten von Corona

jens tuengerthal 29.3.20

VerKocht

Das RKI geistert gerade als
Seuchenratgeber durch alle
Schlagzeilen und kommt mit
Seinen Zahlen meist zu spät
Weil in rasender Entwicklung
Die Amis komplex schneller
Entscheiden was los ist da
Kommt dem Präsidenten des
Instituts als öffentlichem Sprecher
Gerade größte Bedeutung zu
Der Herr Wieler offenbar nicht
Gewachsen ist wie seine just
Äußerungen in der FAZ zeigen
Die kulturellen Rassismus wie
Schuldzuschreibung befördern
Politisch völlig ungeeignet sind
Sicher ist Wieler Wissenschaftler
Doch zählen seine Worte gerade
Mehr als jede politische Ansage
Weil Kompetenz zum Halbgott
Gerade viele besonders einen
Virologen nun machte während
Wielers unbedachte Äußerungen
Nur Wasser auf die Mühlen der
Sich abgrenzenden Rassisten sind
Im kolonialen Stil kurzsichtig aber
So unbedacht wie die Äußerung
Vom gesunden Menschenverstand
In dem gesundes Volksempfinden
Stets noch mitklingt warum es
Keiner mehr verwenden sollte es
Nur eine Diskriminierung Kranker ist
Die gerade gar nicht passt wo es
Jeden zu jeder Zeit erwischen kann
Ein Wissenschaftler aber der noch
Angesichts einer Pandemie weiter
Gegen andere Kulturen hetzt ist
Öffentlich so nicht mehr tragbar
Was bei aller Nachsicht und Milde
Auch öffentlich gesagt werden sollte
Nicht uns fremde Gewohnheiten
Verbreiten Seuchen sondern Reisen
Wie globale Wirtschaft von der wir
Alle bisher profitiert haben jedoch
Möglicherweise umdenken müssen
Weil vieles gefährlicher noch ist als
Wir mit beschränktem Horizont
Bisher ahnen konnten wie etwa
Fremde Keime unsere Bäume töten
Wie unsere dort deren weil es ein
Gleichgewicht durcheinander bringt
Reisen kein harmloses Hobby ist
Sondern eine Gefahrenquelle aus
Vielen Gründen die aber nie zu
Schlichter Schuldzuweisung führen
Darf warum es so nötig ist heute
Auf die Sprache zu achten die
Zu Vorurteilen morgen führt 
Wenn die Krise ökonomisch 
Länger dauert als erwartet
Wohin einseitige Urteile dabei
Führen sahen wir noch 1933
Wir brauchen Kooperation wie
Zusammenhalt nicht Abgrenzung
Lernte das RKI von China wie den
USA käme es nicht immer zu spät
Besser sie nutzten ihre Kompetenz
Statt naiv Vorurteile zu schüren
Wieler sollte sich korrigieren
Oder gehen bevor es zu spät ist

jens tuengerthal 29.3.20