Freitag, 10. August 2018
A-L 0012
Befreiung aus der Unmündigkeit
Wo diese allein selbstverschuldet
Beginnt mit dem Willen frei zu sein
Also Unfreiheit freiwillig abzuwerfen
Freiheitskämpfer die wir verehren
Kämpften meist für eine Ideologie
Die sie als große Befreiung preisen
Warum sie sich ihr auch unterwerfen
Dieser Freiheitskampf war wenig wert
Er ersetzte nur die Form der Herrschaft
Befreite niemanden aus sich heraus
Der aufgeklärt verantwortlich handelte
Freiheit als solche schenkte uns Kant
Der uns allein unserem Gewissen noch
Unterwarf jede höhere Instanz verwarf
Den Weg aus der Unmündigkeit wies
Den Königsberger Beamten sollten wir
Wo wir die Freiheit achten besser ehren
Er war der einzig freie Freiheitskämpfer
Gab jedem Bürger die Chance zur Freiheit
Gerne wird Freiheit auch verwechselt
Mit Gerechtigkeit als sozialer Ausgleich
Als wäre Gleichheit jemals materiell
Nicht nur vor dem Recht als solches
So fordern viele mehr Gerechtigkeit
Meinen aber nur Wohlstandsgleichheit
Erzürnen sich weil irgendwer mehr hat
Was sie sozial ungerecht dann finden
Gerne geben sie ihre Freiheit dann auf
Um sicher rundum versorgt zu werden
Nutzen aber die Sonderangebote doch
Die nur der freie Markt ihnen bieten kann
Der Staat kann mir keine Freiheit geben
Er kann nur für genug Sicherheit sorgen
Damit seine Bürger möglichst frei leben
Freiheit muss gegen ihn verteidigt werden
Wer mehr vom Staat fordern möchte
Gibt diesem mehr Macht über sich
Hat also logisch weniger Freiheit
Wird wieder ein Stück unmündiger
Um möglichst mündig leben zu können
Sollte der Staat ein Nachtwächter sein
Der nur in größter Not eingreifen darf
Damit die Bürger in größter Freiheit leben
Wer nach Kant aufgeklärt und frei ist
Will seine Chance nutzen können
Um mündig zu werden statt versorgt
Alles übrige regelt der Markt selbst
Wo eine populistische Bewegung nun
Den Armen Wohlstand ohne Leistung
Verspricht stellt sie die Freiheit infrage
Grundlage des Gesellschaftsvertrages
Der Sozialstaat hat einen Wert allein
Aus dem sozialen Frieden den er wahrt
Wer diesen aufkündigt macht ihn wertlos
Er soll nie materielle Gleichheit schaffen
Der Sozialstaat ist nur so leistungsfähig
Wie die Wirtschaft die ihn trägt produktiv
Die auf globalen Märkten bestehen muss
Damit sie dauerhaft Wert schöpfen kann
Wer die Freiheit der Wirtschaft beschränkt
Nimmt ihr die Grundlage der Produktivität
Schadet damit dem Sozialstaat nachhaltig
Der ohne kein Einkommen mehr hat
Die Freiheit ist bereits sehr eingeschränkt
Doch noch funktioniert das Engagement
Unser Land ist reicher und produktiver als je
Endlich kann es Schulden zurückzahlen
Schulden sind immer mehr Unfreiheit
Weil für sie Zinsen gezahlt werden müssen
Wer mehr Leistungen verspricht ohne diese
Zu begleichen macht den Staat unmündiger
Wie dies im Einzelfall entschieden wird
Ist weniger wichtig als der Grundsatz dabei
Der die Bürger im Staat mündig leben lässt
Nicht mehr Fürsorge sondern Freiheit will
Der Sozialismus ist ökonomisch gescheitert
Die Märkte agieren schon lange in allem global
Wer dort erfolgreich sein will braucht Freiheit
Nur sie garantiert größtmöglichen Wohlstand
Trauen wir uns lieber uns zu befreien statt
Unmündig um mehr Versorgung zu bitten
Wo diese nicht unbedingt nötig damit wir
Auf Dauer in Frieden und Freiheit leben
jens tuengerthal 10.08.2018
Zwangsfrei
Weil die türkische Lira stürzt
Die Wirtschaft den Hahn zudreht
Dem Diktator keiner mehr traut
Regiert das Geld allein die Welt
Stürzen Banken nun Regierungen
Oder treibt ihn Trump in die Ecke
In der er sich von selbst erledigt
Keine der Kräfte wirkt ganz allein
Der Zusammenhang erst macht
Aus erfolgreichen Diktatoren
Ganz schnell wieder Verlierer
Viele Türken wählten Erdogan
Weil er die Wirtschaft stärkte
Dabei am Aberglauben festhielt
Galt als konservativ verlässlich
Der bald Zusammenbruch am
Bosporus ist nur das Vorspiel
Der Sanktionen gegen China
Wie den Iran und Russland
Wessen Währung Schrottwert hat
Dem leiht keiner am Markt mehr
Außer überteuerte Wucherer noch
Die Spirale ins Elend dreht sich ruhig
Es ist beruhigend endlich zu sehen
Wie stark die Ökonomie wirken kann
Weil es die Freiheit der Märkte sichert
Deren Bedrohung Schaden verursacht
Die Türkei hat unter Erdogan alles
Vertrauen verspielt und setzt nun
Gegen den Dollar allein auf Allah
Der finanziell wirkungslos bleibt
Erdogans Untergang ist damit
Nicht mehr aufzuhalten aber
Umliegende Diktatoren merken
Wie abhängig sie eigentlich sind
Dem Markt vertrauen als Mittel
Zur Sicherung der Menschenrechte
Wie zur Durchsetzung der Demokratie
Braucht Geduld aber wirkt besser
Diese Aussicht ist in Krisenzeiten
Doch sehr beruhigend mal wieder
Abwarten hilft damit der Markt
Am Ende für Ordnung sorgt
jens tuengerthal 10.08.2018
Donnerstag, 9. August 2018
Sitzenbleiber
Wenn Linke vom Aufstehen schwärmen
Nationale und Sozialisten vereinen will
Braucht es ein Plädoyer für eine Mitte
Die das Gute erhält und wertschätzt
Sitzenbleiber werden Versager genannt
Weil sie Anforderungen nicht genügen
Dabei ist es Zeit ihre Qualität zu sehen
Für die Erhaltung des Status Quo aller
In Zeiten schwindender Ressourcen
Ist weniger Bewegung ein Vorteil
Erhaltung der Natur immer wichtiger
Lieber Evolution schonen statt stören
Linke träumen gern vom Umverteilen
Wollen die Weltrevolution ausrufen
Alles verbessern statt zu bewahren
Das Ergebnis ist historisch bekannt
Die ungute Vereinigung der Kräfte
Am linken und rechten Rand hat
Eine ungute Geschichte hierzulande
Davor muss laut gewarnt werden
Wer als Politiker über diese schimpft
Damit die Unzufriedenen ihn wählen
Ist mehr populistisch als glaubwürdig
Eine ungute Entwicklung im Diskurs
Die bürgerliche Mitte hat das Land
Erst so erfolgreich lange gemacht
Weil die Wirtschaft gut funktioniert
Sind soziale Leistungen möglich
Merkel steht für die Mitte im Land
Sie wird von den Extremisten dafür
Von beiden Seiten laut angegriffen
Bleibt dabei ruhig erledigt die Pflicht
Die Bekenntnisse eines Unpolitischen
Entzweiten einst die Brüder Mann lang
Thomas erkannte später wo er dabei irrte
Setzte sich für die Demokratie noch ein
Bevor die extremen Ränder lauter werden
Müssen wir die Mitte gegen sie verteidigen
Unser Land und unser Leben ist gut so
Es braucht keinen Aufstand gegen die Mitte
Vieles gilt es künftig noch zu verbessern
Schulden abbauen und erfolgreich bleiben
Investieren und sparen im Gleichgewicht
Das stört ein Aufstand der Extremisten nur
Die Ökonomie arbeitet heute stets global
Radikale Kräfte stören deren Arbeit nur
Was dem Reichtum des Landes schadet
Womit weniger für Soziales übrig bleibt
Politik arbeitet in einem Netzwerk dabei
Keine Entscheidung steht für sich alleine
Solange es ruhig läuft geht es allen besser
Radikale Wechsel schaden immer mehr
Wer als Parlamentsmitglied eine Bewegung
Außerparlamentarisch gründet beweist damit
Nur seine eigene Unfähigkeit im Parlament
Ohne Mehrheit sogar in der eigenen Partei
Warum der Kleinkrieg des Ehepaares
Lafontaine Wagenknecht gegen die SPD
Einer Splittergruppe am linken Rand eine
Volksbewegung sein soll versteht keiner
Die bürgerlichen Werte haben Tradition
Sie stehen für gute Arbeit und ihren Erfolg
Haben das Land lange schon reich gemacht
Wer für sie aufsteht ist kein Sitzenbleiber
Dennoch erhalten wollen was besteht
Heißt zwar ständig in Bewegung sein
Aber auf das System hier vertrauen
Statt es als Feind zu bekämpfen
Möchte in der Bundesrepublik bleiben
Dem besten Staat der je hier existierte
Schätze die soziale Ordnung relativ hoch
Verglichen mit vielen anderen Ländern
Als Sitzenbleiber verhalte ich mich
Ökologisch korrekt und stehe nur auf
Gegen diejenigen die es bekämpfen
Unfrieden im Land damit säen wollen
Es ist für die Demokratie besser wenn
Die Unzufriedenen eine Stimme haben
Doch sollte ihre Unruhe nicht gegen die
Zufriedene Mehrheit missbraucht werden
So gesehen sollen die Jünger von Sahra
Ruhig ein wenig ihr Aufstehen zelebrieren
Solange die Mehrheit der Sitzenbleiber
Die das Land trägt rechtzeitig aufsteht
So betrachtet sind diese Sitzenbleiber
Ein Plädoyer für die Bürgerlichkeit als
Wert und Grundlage des guten Lebens
Was kulturell wirklich erhaltenswert ist
jens tuengerthal 9.08.2018
Tageslust
Tagesbeginn heißt aufwachen
Mühsam wach werden mancher
Aufstehen müssen oder wollen
Selten einfach weiter schlafen
Wenn es so warm ist werden
Nächte selten wirklich erholsam
Lustvoller Tagesbeginn seltener
Schwitzend scheint alles mühsam
Warum dann nicht alles mal
Einfach umdrehen aus Lust
Als erstes miteinander schlafen
Hauptsache alles andersrum
Dazu ist es doch viel zu heiß
Sagt die Vernunft aus Furcht
Vorm Schwitzen in Bewegung
Hemmt sie sogar große Lust
Hinterher und hintenrum
Werden wir klüger sein
Kalte Duschen erfrischen
Befriedigt viel glücklicher
Darum habe ich heute gleich
Doppelt andersrum begonnen
Um in des Tages großer Hitze
Die Erinnerung zu genießen
Wenn es heute kühler wird
Können wir uns darauf freuen
Wenn nicht geht es auch gut
Dann schwitzen wir wieder
Lustvoll den Tag beginnen
Voller Lust den ganzen Tag
Vom lustvollen Ende träumen
Ist von jedem Ende aus besser
jens tuengerthal 9.08.2018
Mittwoch, 8. August 2018
Muskelspiel
Mit Weltraum und Autoträumen
Seine Autos benannte er sogar
Nach einem noch größeren Träumer
Tesla war ein genialer Betrüger
Ein Gaukler der Wissenschaften der
Aus Kroatien in die USA einst gekommen
Verarmt und gescheitert leider am Ende starb
Nun spielte der Tesla-Gründer
Auch mit den Unternehmenskursen
Ließ in aktueller Geldnot Kurse steigen
Durch Gerüchte über den möglichen Rückkauf
Das ist Kursmanipulation
Strafrechtlich schon als solche relevant
Betrug der Aktionäre ist es noch dazu
In manchem scheint Musk Trump ähnlich
Ein neues Wild-West-Klima blüht
In den einst demokratischen USA
Manche finden das vermutlich witzig
Erpressung und Betrug sind normal
Das der alte Schurkenstaat
Immer noch gern hinrichten lässt
Belegt die These vom wilden Westen
Weit entfernt von europäischer Kultur
Dort zählt noch lächerliches Muskelspiel
Aufgeblasene Diktatorengewohnheiten dazu
Machen die Welt ein wenig instabiler wohl
Die erstmal ohne die USA auskommen muss
Wird Musk für sein Handeln nicht bestraft
Sollte die Deutsche über alle Strafen lachen
Ein Staat verspielt seine Legitimation weiter
Unter einem aus Versehen nur Präsidenten Trump
jens tuengerthal 8.08.2018
Primaklima
Sagen die einen erfreut
Stöhnen die anderen ängstlich
Am lautesten klagen die Bauern
Ist also eigentlich alles wie immer
Weniger wäre wohl mehr
Wissen wir alle schon lange
Doch keiner handelt entsprechend
Es muss immer schneller und mehr
Für gesundes Wachstum heute sein
Das Wuppertal-Institut warnt uns
Es bräuchte weniger Autos und Straßen
Wenn wir das Klima irgend retten wollten
Was wir eigentlich schon lange wissen aber
Des Wachstums wegen keiner sagen mag
Wenn weniger mehr wäre
Fragt sich ob mehr vom weniger
Auch eine Form des Wachstums ist
Die nur dem Klima keinesfalls schadet
Dafür alle Ökonomen nachhaltig verwirrte
Vielleicht müssen wir nur neu denken
Um mit dem was ist glücklicher zu sein
Statt immer Neues haben zu wollen zum Glück
Der Verkäufer und damit Märkte als Mittelpunkt
Wenn weniger mehr ist macht nichts glücklicher
jens tuengerthal 8.08.2018
Dienstag, 7. August 2018
Heißgelaufen
Bei größter Hitze zwanzig
Kilometer lang
An Grenzen kommen
Um sie zu überschreiten
Die Motivation
Gedanken kühlen
Beim Laufen besser als sonst
Wo Denken möglich
Doch Hitze macht blöd
Unmengen dabei trinken
Lässt alles fließen
Glühe nun weiter
Hinter den Augen flimmerts
Grenzen gerissen
Erschöpfung ersetzt
Alles Denken mit Stumpfsinn
Fordert Erholung
Was hat es gebracht
Außer jenseits der Grenzen
Leere zu finden
Weniger wäre
Mehr gewesen wie immer
Siegt das Mittelmaß
Mitte ist Menschlich
Ausgewogen tut besser
Als die Extreme
Schreibe nun entspannt
Nahe dem Ventilator
Über Erschöpfung
Liebe die Mitte
Entspannt ohne Extreme
Weiß es nun wieder
jens tuengerthal 7.08.2018
Sommersex
Heute gab es echten Sommersex
So richtig heiß und dabei fließt alles
Erfüllend wie zugleich erschöpfend
Kleben zwei überall aneinander
Vorher schon vom davor erschöpft
Erschien das danach als Erlösung
War das dabei himmlisch ganz klar
Wie der Himmel über Berlin blau
Wenn jede Bewegung zuviel zu viel
Wir trotzdem kraftvoll aufeinander
Ausreiten als gäbe es kein morgen
Wird die Gegenwart zum Paradies
Alles fließt wusste schon Heraklit
Und wenn alles fließt ist alles gut
Liebten wir uns im Fluss der Lust
Die dabei ineinander überfloss
So leben wir wohl im Überfluss
Des Glücks von Lust und Liebe
Die sich mehrfach hoch und höher
Zu immer neuen Punkten bewegt
Es war eigentlich viel zu heiß
Um heute an Sex zu denken
Davor und danach bestimmt
War es nur noch richtig dabei
Sommersex ist totaler Überfluss
Überfließt sich mittig wie aus allen
Poren zugleich miteinander innig
Verschmolzen im feuchten Fluß
Und alles begann ganz unschuldig
Mit einem Kuß in der Liebsten Nacken
Nahe dem Küchenventilator noch aber
Endete fließend in der Horizontalen
So blieb alles ständig im Fluss
Was in heißen Sommern doch
Die Illusion von Kühle uns gibt
Am Ende fließt immer alles
jens tuengerthal 6.08.2018
Montag, 6. August 2018
Bewegunswahn
Die Bewegung steht in unguter Tradition
Damals begann gleichnamige in München
Heute soll sie im Netz überall fischen
Wagenknecht kennt ihre Ossis zu gut
Weit verbreitete rassistische Vorbehalte
Werden von der Volksversteherin geschürt
Weil Flüchtlinge Deutschen doch schaden
Auf dem Niedriglohnsektor sollen nun ihre
Künftigen Anbeter vor Konkurrenz geschützt
Um höhere Gerechtigkeit damit zu erreichen
Werden Flüchtlinge zu Konkurrenten gemacht
Damit gleicht die Bewegung Aufstehen noch
Mehr jener Bewegung des Münchner Putsches
Die SED geborene Linke wird wieder national
Um in allen Gewässern völkisch zu fischen
Wer dieser selbst sogenannten Bewegung
Noch weiter folgt trägt künftig Rassismus mit
Wie schon ihr Gatte Oskar zeigt auch Sahra
Den Kern ihrer populistischen Ideologie nun
Sie wollen linke und rechte Kräfte bündeln
Gegen die böse Kanzlerin und holt damit
Gleich noch die Pegiden in ihr Boot hinein
Auch wenn sie es bestreitet sie zündelt
Was ist von einer Politikerin zu halten
Die öffentlich Politikerschelte betreibt
Um die Stimmen der frustrierten Naiven
Auf jede Art bedenkenlos zu fischen
Diese geistige Brandstifterin ist intelligent
Genug zu wissen was sie dort tut womit
Sie für die Folgen haftbar sein sollte wohl
Auch wenn sie sich im Volkswillen dünkt
Dies Land braucht keine Führer wie sie
Welche dem Populismus mehr huldigen
Als sie konstruktiv gestalten wollen warum
Der schnelle Kotau vieler sie offenbart
Aufstehen sollten nun alle Demokraten
Gegen diese neue nationale Bewegung
In unguter Erinnerung die Schöne stoppen
Bevor ihr Bewegungswahn mehr Hass sät
jens tuengerthal 6.08.2018
Kurvenglück
Oh wie zart ist meine Liebste
Wie ein sanfter Sommerwind
Umweht ihre Schönheit mich
Zierlich und leicht trag ich sie
Doch zugleich hat meine Elfe
Die schönsten Kurven der Welt
Schmal in der Taille erheben sich
Vollkommene Rundungen an ihr
Wie gerne folge ich mit den Fingern
Den allerschönsten Kurven zärtlich
Streife ihre wunderbaren festen Brüste
Umkreise Venushügel und Po voll Liebe
Wie glücklich bin ich schon allein
Wo ich ihre Kurven umfahren darf
Doch unbeschreiblich schön erst
Wird es diese in ihr fest zu halten
Welch vollkommenes Glück habe ich
Mit meiner zarten lustvollen Liebsten
Die vollkommener ist als ich je träumte
Weil es ihr dazu dabei genauso geht
Träume schon wieder voll Lust davon
Wie meine Finger nach dem umkreisen
Zwischen ihre feuchten Lippen gleiten
Sie innen wie außen glücklich machen
jens tuengerthal 5.08.2018
Sonntag, 5. August 2018
Sommerspaziergang
Nachdem es ein wenig abkühlte
Vom Helmholtzplatz zum Weißensee
Den grünlich schimmerden umrundet
Statt zweifelhaft zu baden wieder zurück
Nach Schonung bei der großen Hitze
Lief es sich heute leicht beschwingt
Auch ohne Regen war es angenehm
Nur die Bäume sichtbar noch durstig
Traf eine ältere Dame die sie goß
Ihr gesagt wie toll ich das finde
Worauf sie erfreut los plauderte
Sie täte das schon seit Jahren so
Was ich lobte und weiter ging
Sie hätte wohl gern mehr geredet
Sonntäglich ruhig war der Weg
Bis zum See um den viele saßen
Plauderten picknikten sogar noch
Manche Kinder im Wasser badeten
Trotz ungesund grünblauer Farbe
Die Stimmung im Strandbad entspannt
Die Tische um die Bar dort gut gefüllt
Wenige Kinder und Muttis am Wasser
Der Eintritt war dort schon längst frei
Vermutlich der Treffpunkt in Weißensee
Auf dem Rückweg zeigte sich die Sonne
Im Westen in schönstem Rot vergehend
Kaum ein Wind zwischen den Häusern
Dennoch angenehm mildere Luft endlich
Nun in rosé mildem Licht pastellfarben
Die lange Dunkerstraße wie danach
Im rechten Winkel die lange Lehder
Bilden den größten Teil der Strecke
Danach schöne Klinker Siedlungen
Gibt es noch zwei kleinere Seen
Mit mittlerem Tempo schön flaniert
Viel zügiger als die letzten Tage
Blieb es ohne großes Schwitzen
Passend sonntäglich entspannt
Erlebte ich nichts beim Denken
jens tuengerthal 5.08.2018
A-L 0011
Links und rechts verwechselt keiner
In politischen Fragen mit Ausnahme
Beim Aufstehen der Populisten nun
Die alle Unzufriedenen einsammeln
Mehr Vernunft sollte dagegen helfen
Befreite schon aus der Unmündigkeit
Doch das Herz schlägt weiterhin links
Auch wo Ungeist rechte Sprüche liebt
Wo ein Gefühl von Gerechtigkeit
Menschen zu Jüngern macht bleibt
Der Verstand auf der Strecke dabei
Lässt er uns erst frei unterscheiden
jens tuengerthal 5.08.2018
Samstag, 4. August 2018
Blickwille
Schaue schon immer gern
Schöne Frauen an aus Freude
An der Schönheit der Natur
Nur der Wille dabei ändert sich
Früher schaute ich voll Hoffnung
Die eine oder andere zu erobern
Ihre Schönheit nah zu erkunden
Sie zu verführen und zu berühren
Heute schaue ich als Zuschauer
Freue mich an der schönen Natur
Im Wissen meine ist die Schönste
Sie nur will ich täglich verführen
Von außen betrachtet gleicht sich
Beides Schauen für Unbeteiligte
Und ist doch durch den Willen dabei
Etwas gänzlich anderes geworden
Laufe durch die Welt wie ein Museum
Betrachte die Kunstwerke der Natur
Freue mich daran weil es schön ist
Die Natur im Betrachten Freude macht
Wie im Museum als guter Besucher
Werde ich kein Kunstwerk berühren
Suche nichts als Betrachtung an sich
Die den Geist erfreut wie gute Kunst
Der Flaneur läuft durch die Welt
Die er betrachtet und beschreibt
Da seine Liebste ganz sicher weiß
Wohin sein Wille zielt ist alles gut
Da die Liebste auch die Schönste ist
Sich meiner Liebe immer sicher sein kann
Weiß dass in der Liebe allein der Wille
Zählt können beide wohl glücklich sein
Das Können auch zu können bedarf noch
Wie alles im Leben manchmal der Übung
Was aber könnte je glücklicher machen
Als die große Liebe gefunden zu haben
Werde immer gern Frauen betrachten
Nur habe ich heute die Schönste für mich
Warum ich genau weiß was ich nur will
Die Liebste als Schönste immer behalten
Am liebsten betrachte ich meine Liebste
In jeder Lage und Stellung dabei mehr
Oder weniger bekleidet ist ihr Anblick
Der einzige der Lust weckt und befriedigt
Bei ihr schaue ich mit liebendem Willen
Sie zu verführen und zu befriedigen dabei
Dies schönste Kunstwerk will ich berühren
Mit ihr gemeinsam die Liebe genießen
So teilt sich die Welt in zwei Betrachtungen
Als unberührtes Kunstwerk und als Liebste
Was die Ordnung im Inneren sehr vereinfacht
Der besten Frau nie Grund zur Eifersucht gibt
Wenn einer das selbe immer zu tun scheint
Der Wille es aber zu etwas anderem macht
Kommt es für ein Urteil auf diesen allein an
Wie gut dass meine Liebste ganz sicher ist
Flaniere weiter durch die beste aller Welten
Freue mich an der Natur wo sie sich zeigt
Weiß wie sicher meine Liebste ganz logisch
Unserer großen Liebe für immer sein kann
jens tuengertthal 4.08.2018
Dienstpflicht
Wenn nicht politische Themen lancieren
Die zur Diskussion führen bei der sich so
Reihen der Parteien schließen lassen
So gesehen hat Frau Kramp-Karrenbauer
Alles sogar im Sommerloch richtig gemacht
Gibt ihrer Partei ein Thema zum profilieren
Hilft bei der Abgrenzung nach allen Seiten
Wieder Wehrpflicht war das richtige Thema
Das zur richtigen Zeit zur Diskussion gestellt
Ihrer Partei viele Möglichkeiten gibt egal was
Das Ergebnis am Ende dabei sein sollte
Es fehlt der Bundeswehr an Nachwuchs
Sie war teilweise in schlechtes Licht geraten
Durch rechte Umtriebe und Mangelwirtschaft
Da kommt diese Diskussion genau richtig
Sie ändert nichts an den aktuellen Problemen
Aber sie verlagert mal wieder den Fokus
Hin zur Bürgerarmee und zur Dienstpflicht
In zunehmend desinteressierter Bevölkerung
Ob es diese wirklich militärisch noch braucht
Wem sie nutzt und was sie am Ende kostet
Ist eine Frage die Experten beantworten sollen
Politisch interessant aber ist die Dienstpflicht
Wie wäre es wenn der Staat plötzlich wieder
Junge Menschen vielleicht Männer und Frauen
In die Pflicht für den Dienst am Staat nimmt
Täte das nicht dem Gemeinsinn eigentlich gut
Darüber kann nun konservativ oder links
Den heißen Sommer diskutiert lang werden
Es ist ein konservatives und soziales Thema
Wie nötig bräuchten wir doch wieder die Zivis
Vielleicht kommt eine allgemeine Dienstpflicht
Einige werden fluchen andere dafür sie loben
Die SPD könnte für freie Wahl dabei kämpfen
Gegen mehr Engagement kann keiner sein
Den Rechten wird ein Thema weggenommen
Die Konservativen in ihren eigenen Reihen
Befriedigt die Generalsekretärin nebenbei
Deutschland erregt sich wieder dank der CDU
Es geht bei dem Thema nicht um Flüchtlinge
Die Bedeutung der sozialen Dienstpflicht aber
Stiehlt der neuen Sammlungsbewegung von links
Auch im gut gewählten Sommerloch die Show
Die Kanzlerin weilt dabei in Ruhe im Urlaub
Lässt ihre Generalsekretärin Wellen schlagen
Erkennt die gute Wahl ihrer wohl Nachfolgerin
Diese Dienstpflicht im Urlaub kam genau recht
Es ist keine schlechte Idee die Bürger wieder
Zum Dienst für den Staat zu verpflichten damit
Die Staatsbürger Verantwortung übernehmen
Egal ob die Bundeswehr sie nun braucht
jens tuengerthal 4.08.2018
Freitag, 3. August 2018
Aufbruchslügen
Sammlungsbewegung von links
Mit der Sahra Wagenknecht nun
Rückwärtige Politik neu verkauft
Den Traum des Gatten die SPD
Von links her klar zu schwächen
Ohne eine Perspektive zu haben
Unter dem üblichen Deckmantel
Mehr sozialer Gerechtigkeit soll
Soll sie endlich erobert werden
Der DDR will die SED wieder
Unter neuem Namen zur Macht
Als habe Sozialismus Zukunft
Auf allen Sendern imitiert will
Mit vorgestrigen Ideen endlich
An der Macht auch teilhaben
Auf allen Kanälen wieder von
Umverteilung des Reichtums
Als gäbe es kein Grundgesetz
Von etwas gefährdet ist dann nur
Von Extremisten rechts wie links
Die keine Verstärkung brauchen
Wollen wohl die Beerdigung der
Sozialdemokratie beschleunigen
Die in dem Bündnis keiner braucht
Jubeln alte und junge Linke nun
Es ginge ein linker Aufbruch von
Sahras Gnaden durch das Land
Das Wort Linke vereinnahmend als
Name für die SED Nachfolgerin einst
Nun wird das Aufstehen missbraucht
Welcher Anfang ist noch zu erwarten
Von linken Kadern mit vorgestrigen
Meist verfassungswidrigen Ideen
Als freier Geist in Europa gewesen
Denen es um Befreiung einst ging
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Von Umverteilung und starkem Staat
Der sie vorm Kapitalismus retten soll
Offenbaren nur vorgestrige Unfreiheit
Sollten alle Demokraten mehr isolieren
Um die Mehrheit in der Mitte zu stärken
Der Aufbruch will sie regieren lassen
Neuer gesammelter linker Ideologie die
Mit vorgestrigen Ideen keine Zukunft hat
Mit Planwirtschaft lang genug schadete
Gibt sich schon lange gern links hält das
Für progressiv obwohl es nur reaktionär ist
Den Geist der DDR reanimieren möchte
Was als Schulden kommende Generationen
Von heute linken Träumern naiv erben sollen
Umverteilung ist das Wort dieses Aufstehens
Vergeht sich an Grundwerten der Freiheit
Achtet morgen das Leben weniger weil es
Dem guten Plan irgendwo im Wege steht
Klare Grenzen das Verfassungsgericht
Wird die Freiheit dagegen bewachen
Wenn Linke von Umverteilung träumen
In Deutschland einmal schon gescheitert
Welche Zukunft er haben sollte ist unklar
Er wäre Rückschritt sicher nie Aufbruch
Erfolgreich und dem Land geht es gut
Vorige Schulden werden endlich getilgt
Was Verantwortung für die Zukunft heißt
Angeführt von einer älteren SED-Kader
Die sich nach ihrer Vergangenheit sehnt
Welche mit Gründen ökonomisch scheiterte
Wird wie seine Protagonistin nur eine
Unbedeutende Randnotiz der Geschichte
Die keine Rückkehr zu Marx mehr braucht
Donnerstag, 2. August 2018
Lufteros
Immer habe ich die Hitze gehasst
Schwitzte nur und mir war zu warm
Das ist es immer noch aber dafür
Genieße ich nun die luftige Liebste
Wie schön ist doch der Sommer
Wenn die Liebste leicht bekleidet
Gleich einem Windhauch alles sichtbar
Dich als holde Nymphe umschwirrt
Bewege mich kaum beobachte lieber
Aus meinem Winkel wie die Schönste
Mit nur einem Hauch Stoff umweht
Ihre geliebten Kurven mir präsentiert
Sehe dort die vollkommenen Spitzen
Ihres so perfekten Busens schimmern
Genieße wie der Ventilator schamlos
Sie auch untenrum gänzlich entblößt
Spanner sein dürfen bei der Liebsten
Die sich über meine Freude an ihr freut
Macht den geheimen Genuß straflos
Weckt sogar gegenseitige Lust dazu
Was tun mir all die Menschen leid
Die in Cafés mühsam nur versuchen
Einen Blick illegal zu erhaschen ohne
Dabei zu erregen als ihren Unwillen
Wie wunderbar lebt da der Dichter nun
Sitzt im trauten Heim die Schönste nah
Die sich an seinem gierigen Blick freut
Gern erregbar dann schönste Lust teilt
Jahrelang saß auch ich im heißen Sommer
Stets im Café mich am Anblick zu erfreuen
Wie selten wurde noch irgend mehr daraus
Wann dann lohnte der Aufwand überhaupt
Habe das große Los im Leben gezogen
Die schönste und klügste Frau darf ich
Täglich betrachten und sogar anfassen
Was sie dabei angeblich noch genießt
Doch all dies wunderbare Glück eines
Träumenden Flaneurs wäre nichtig klein
Ohne ihre Liebe die ich so unverdient teile
Was die Lust am Blick vollkommen macht
Dankbar feiert so der Atheist seine Messe
Offenen Auges für Eros in Gegenwart der
Schönsten und besten Frau der Welt was
Mehr sollte ich glücklicher Mann wünschen
jens tuengerthal 02.05.2018
A-L 0010
Die Sprache verroht im Lande
Wörter werden da missbraucht
Um andere zu diskriminieren im
Politischen Kampf der Ängste
Es geht gegen Ausländer häufig
Oder Politiker am Ende dann alle
Die als linksgrünversifft ihnen gelten
Eine andere Meinung vertreten
Hass und Todeswünsche sind längst
Alltag geworden wie Rassismus auch
Die Gegenseite wehrt sich selten zahm
Schubladendenken wurde längst Alltag
Sollte dieser Kampf toleriert werden
Als Ausdruck der Meinungsfreiheit
Muss öffentlicher Hass strafbar sein
Wer profitiert von der Toleranz noch
Wer das freie Wort bestrafen will
Schafft eine Kontrollgesellschaft
Wer dem Hass freien Lauf lässt
Verspielt seine Werte ohne Wehr
Soziale Netzwerke machen Worte
Immer zu öffentlich gesprochenen
Medien helfen dabei anzuheizen
Wer trägt wofür noch Verantwortung
Der Staat ist am besten wenn dezent
Um größtmögliche Freiheit zu sichern
Doch muss stark sein wo Schutz nötig
Menschen verletzt oder bedroht werden
Überall wo Personen also persönlich
Strafbar angegriffen werden muss er
Seine Bürger schützen das gilt auch
Für Worte gegenüber Amtsträgern
Der Ton der Debatte wird erst wieder
Zivil und friedlich wenn all diejenigen
Die Hass säen Konsequenzen fürchten
Nur um die Sache noch gestritten wird
Es geht nicht um die Schuld dabei
Egal ob Rechte oder Linke hassen
Beide sollten harte Strafen fürchten
Wenn Worte den Hass noch anstacheln
Wer andere beschimpft oder erniedrigt
Sollte sich dafür verantworten müssen
Um eine friedliche Kultur des Diskurses
Welche die Demokratie braucht zu sichern
Laissez Faire und Toleranz sind sehr gut
Solange es einen Konsens noch gibt
Fehlt die Möglichkeit der Verständigung
Braucht es einen klaren rechtlichen Rahmen
Strafbarkeit des öffentlichen Hasses wie
Schutz der Opfer auf beiden Seiten gibt
Den nötigen Rahmen freien Diskurses
Ihn muss der Staat wieder ermöglichen
Irgendwo in der Mitte liegt der gute Weg
Darauf wird sich die Mehrheit einigen
Der kategorische Imperativ ist dabei
Maßstab einer aufgeklärten Zukunft
Wo sich unsere Gesellschaft wieder
Auf Toleranz und Verantwortung besinnt
Werden die Extreme an den Rändern
Schnell still und überflüssig werden
Verständigung beginnt mit der Sprache
Darum müssen wir endlich auf sie achten
Die Menschen als mündige Bürger dann
Beim Wort nehmen gibt erst Verantwortung
jens tuengerthal 02.08.2018
Mittwoch, 1. August 2018
Verletzlich
Wer umfällt und sich verletzt
Stellt fest wie empfindlich er ist
Nur eine Kleinigkeit und Kratzer
Reißen aus gewohntem Alltag
Plötzlich gehen Dinge nicht mehr
Einfach so die vorher leicht fielen
Lächerliches bereitet Schmerzen
Macht damit auch nachdenklich
Bei zu heißem Wetter zu lange
Gelaufen und dann kurz vorm Ziel
Dumm hingefallen plötzlich blutend
Zeigte der Kreislauf mir Grenzen
Alles heilt und bleibt wohl folgenlos
Doch plötzlich merkst du sehr schnell
Wie verletzlich du eigentlich bist
Was alles schnell nicht normal ist
Nicht richtig greifen können ist lästig
Stellt ganz neue Herausforderungen
Vom Klo bis zur Bonbondose etwa
Becher wackeln wie bei den Alten
Dankbar und froh für Gesundheit
Werden wir meist erst wo sie fehlt
Dies bei Kleinigkeiten zu würdigen
Macht mich gerade sehr zufrieden
Glücklich aber ist in solcher Not
Wer dazu liebevoll gepflegt wird
Wie dankbar bin ich der Liebsten
Die sich rührend um mich kümmert
Wie schön und groß wird die Liebe
Wenn du irgendwie hilflos etwas bist
Wo der andere voller Liebe sich sorgt
Dir hilft und dich zärtlich dabei pflegt
Es ist nur eine Kleinigkeit eigentlich
Bin halt erschöpft dumm gestolpert
Aber sie zeigt mir etwas ganz Großes
Mit der zärtlichen Sorge meiner Liebsten
jens tuengerthal 01.08.2018
Lustgewinn
Gestern bin ich hingefallen
Dummerweise beim überqueren
Einer Straße mit Straßenbahn
Zum Glück gerade ohne diese
Heute habe ich ständig Lust
Auf meine wunderschöne Liebste
Aller Hitze und Verletzung zum Trotz
Fiel halt dabei auch auf den Kopf
Schöner als je scheint mir heute
Ihr schon immer perfekter Busen
Großartiger nur ist es überall in ihr
Wie könnte es auch je anders sein
Seltsam ist nur sie teilt meine Lust
Die bei mir offensichtlich verständlich
Obwohl sie nicht auf den Kopf fiel
Es eigentlich viel zu heiß dafür ist
So liege ich nackt vor dem Ventilator
Pflege meine vielen Wunden überall
Wie ein Ritter nach der Schlacht nur
Ohne Heldentum mit Dummheit dafür
Betrachte immer wieder meine Liebste
Die schöner mir scheint als jemals noch
Was ganz objektiv ist obwohl ich doch
Gestern auf den Kopf fiel und sie nicht
Vermutlich hilft mir die verbogene Brille
Mit den vom Asphalt zerkratzten Gläsern
Sie endlich in voller Schönheit zu sehen
Oder ich bin einfach dankbar und glücklich
Was immer es sein mag was uns beide
Aller Hitze und Verletzungen zum Trotz
Immer wieder so geil aufeinander macht
Genieße es ohne viele Worte für mich
Die Hitze ist so gesehen ein Lustgewinn
Für sie für mich wie für uns miteinander
Umgekehrt zur realen Erschöpfung steigt
Leicht bekleidet die Lust auch aneinander
jens tuengerthal 01.08.2018
A-L 0009
Dürreklage
Bauern klagen über Dürre
Die Landwirtschaft verursacht
Wollen zusätzliche Mittel noch
Zum schon nur geförderten Dasein
Ist das kluges Marketing einfach
Oder bloß geschulte Klientelpolitik
Wenn der Verursacher des Unglücks
Als erstes laut um Hilfe schreit
Keine Klagen kommen übrigens
Von den ökologischen Landwirten
Die nachhaltig wirtschaften statt
Felder mit Gülle zu verwüsten
Was Aufklärung ist wissen wir seit
Kant uns lehrte selbst zu denken
Als einzig vernünftige Befreiung
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Wer wird dies Wissen zukünftig den
Bauernverbänden vermitteln können
Denn Massentierhaltung braucht nie
Staatliche Hilfe sie schafft erst Dürre
Wer ein Problem nachhaltig lösen will
Sollte sich mit der Ursache beschäftigen
Statt den Verursacher zu versorgen
Sagt dem Denkenden alle Vernunft
jens tuengerthal 01.08.2018
Montag, 30. Juli 2018
Hitzelust
Leicht bekleidet in der Hitze
Steigt die Lust dazu parallel
Auch wenn die Umsetzung
Noch schöner Traum bleibt
Ein Traum von kühlen Nächten
In denen sich Körper aneinander
Reiben ohne zu zerfließen außer
In der Mitte wo sie so sollen
Wie zärtlich schön aber ist es
Gemeinsam davon zu träumen
Die Folgen dann zart zu erfühlen
Um sich auf später zu vertrösten
Größerer noch als die äußere Hitze
Wird da das innere Glühen voll Lust
Bis die Vorfreude die Zweifel besiegt
Sich schwitzend gestreichelt wird
Dann wird der Ventilator zum Helfer
Der zerfließenden Lust die doch lieber
Kein Fenster zum Hof schließen möchte
Technik hilft uns der Natur zu folgen
So träume ich schreibend gekühlt noch
Von der großen geteilten Lust später
Wenn der kühle Abendhauch nicht nur
Ein Traum in heißer Sommernacht ist
Sich bei jedem Wetter zu begehren
Kündet von der Größe unserer Lust
Davon genussvoll nun nur träumen
Im Wissen geteilten Lebens ist Liebe
jens tuengerthal 30.07.2018
A-L 0008
Gutes tun
Gutes tun scheint uns gut
Wer Menschen rettet tut
Logisch anscheinend Gutes
Ist diese schlichte Gleichung
Aktivistischen guten Willens
In Zeiten der Flucht noch gültig
Wer rettet rettet was gut ist
Wenn sonst gestorben würde
Außer es tötete logisch mehr
Wer Signale der Hoffnung sendet
Ohne eine Perspektive zu haben
Handelt mindestens verantwortungslos
Es gibt keine Pflicht zur Rettung
Noch weniger dabei Sicherheit
Notfälle sollen es immer bleiben
Wer retten will braucht Sicherheit
Eine langfristige Perspektive hier
Wo immer weniger teilen wollen
Wer Signale der Hoffnung sendet
Wird zum Helfer der Schlepper
Ist Mittäter des vielfachen Todes
Helfer folgen ihrem Gewissen
Staaten und Gesetze sind egal
Sie meinen ja sie würden helfen
Aufklärung aber heißt logisch
Befreiung aus der Unmündigkeit
Die selbstverschuldet dabei war
Wer nur im Moment handelt wird
Langfristig logisch verantwortungslos
Handelt nicht sittlich sondern naiv
Europa politisch zu überfordern
Ist mindestens riskant eher gefährlich
Wer das riskiert provoziert Unfrieden
Die Basis der guten Taten verspielen
Führt logisch zum bodenlosen Untergang
Diese Retter sind naive Gefährder
Wer Gutes verantwortungslos tut
Gefährdet mehr als je zu retten
Es geht tatsächlich um Leben
jens tuengerthal 30.07.2018
A-L 0007
Rasselogik
Menschen gleichen sich in mehr
Als wir je unterscheiden können
Rassenlehren sind einfach Unsinn
Trotzdem unterscheiden wir gern
Wollen anders behandelt werden
Nach je Aberglaube oder Vernunft
Die einen wollen sich gern integrieren
Andere schon immer lieber separieren
Was eint Türken Bayern Katalanen
Wie unterscheiden sich überhaupt
Juden Christen und Muslime von
Atheisten außer im Aberglauben
Rasse hat keine Logik an sich
Sie dient nur der Unterscheidung
Von natürlich wesentlich gleichem
Deutsche und Franzosen waren einst
Erbfeinde auch auf den Schlachtfeld
Was brachte sie wieder zusammen
Katholiken und Protestanten bekriegten
Sich schlimmer als Muslime bis heute
Vor gut 400 Jahren begann es hier
Wie kann ich heute noch gut leben
Ohne anderen und mir zu schaden
Wo beginnt Verantwortung für uns
Der kategorische Imperativ kennt
Keine Rasse und keinen Glauben
Dafür Mut zu voller Verantwortung
Habe Mut vorher zu denken statt
Schuld bei anderen zu attribuieren
Bei Gleichheit und Unterscheidung
jens tuengerthal 30.07.2018
Hitzehaiku
Von grosser Hitze
Schreiben ohne zu schwitzen
Eher unmöglich
Ventilatoren
Drehen sich desto schneller
Je langsamer wir
Gibt es Vorteile
Oder leiden wir lieber
An unsrer Natur
Im Winter suchen
Menschen Saunen dazu auf
Was Sommers umsonst
Sommerhitze lässt
Alles ungefragt fließen
Genießen ist Kunst
Klebrig sich fühlen
Wenn atmen allein erschöpft
Foltert Bewegung
Dagegen hilft es
Immer stiller zu stehen
Erholung aus nichts
Wer nun Langsamkeit
Als Ideal erkannte
Überlebt besser
Dabei auch bleiben
Nach der Sommerhitze hilft
Glücklich zu leben
jens tuengerthal 30.07.2018
Samstag, 28. Juli 2018
Regenlauschen
Nach der großen Hitze endlich
Dem Regen lauschen macht so
Erleichternd wunderbar glücklich
Der Donner dazu meine Musik
Gleichmäßig summt der Ventilator
Doch die Tropfen draußen haben
Längst sein Brummen hier übertönt
Dunkel wurde es unerwartet früh
Sehe die Liebste vorm Fenster stehen
Noch angemessen spärlich bekleidet
Zeigt sie ihre wunderbaren Rundungen
Passend zum traumhaften Sommerregen
Wind wogt in der Krone des Baums im Hof
Große Tropfen pladdern auf die Fensterbank
Selig lauschen wir dem endlich Regen lange
Schöner wäre es nur in ihrem Feuchtgebiet
Der Duft von Regen weht feuchtwarm
Durch die offenen Fenster sanft hinein
Glücklich wer dies Glück genießen kann
Selig wohl wer es liebend dabei tut
Dunkel grollt der Donner nun über uns
Kaum Zeit vergeht seit dem letzten Blitz
Mitten im Unwetter bist du am Höhepunkt
Was mehr könnte Leben uns noch sein
jens tuengerthal 28.07.2018
Freitag, 27. Juli 2018
Mondblut
Den Blutmond konnte jeder sehen
Nur ich erlebte ihn mit der Liebsten
Auch wenn Tausende im Mauerpark
Mit uns waren blieb es mir einmalig
Einen irgendwie roten Mond sehen
Der hinter Häusern rund auftaucht
Wäre kaum erwähnenswert mir hier
Doch besonderes mit ihr ist es erst
Schwitzend in schwüler Nachthitze
In einer großen Menge eng stehen
Würde ich lieber nicht gewollt haben
Allein ihre Gegenwart macht es toll
Irgenwann sagen wir uns vielleicht
Schatz weißt du noch der Blutmond
Als wir uns dort im Gedränge küssten
Wie schön es darum trotzdem war
Der Blutmond ist mir relativ egal
Unsere Liebe auch dabei aber
Macht auch diese Nacht für mich
Unvergesslich schön für immer
jens tuengerthal 27.07.2018
Donnerstag, 26. Juli 2018
B to B
Von Berlin nach Brandenburg
Mit der Liebsten geradelt
Durch Felder Wiesen Wälder
Zum endlich doch Gorinsee
Glücklich am See schließlich
Ihre vollkommenen Rundungen
In schönster Natur bewundert
Hügellandschaft mit Feuchtgebiet
Viele Stunden erschöpft hin und her
Für einige nur ganz ohne am See
Scheint hoher Aufwand bei Hitze
Und wäre für einen Blick alles wert
Allergie geplagt vermeintlich schon
Halb erstickt lässt ein Bad alles Elend
Vergessen was unerträglich schien
Zauberkraft des Wassers wohl
Doch wieviel schöner noch wird es
Wenn aus eiszeitlicher Landschaft
Heiße Hügel sichtbar sich erheben
Mit einer Ahnung von Vollkommenheit
Zurück fuhren die Bücherliebhaber
An Buch vorbei durch den Wald den
Pankeradweg immer durch Pankow
Zu dem auch viel Ländliches gehört
jens tuengerthal 26.07.2018
Dienstag, 24. Juli 2018
Lippenblick
Gedanken in heißer Sommernacht
Während du mir gegenüber
Liegst blicke ich auf deine
Lippen die ich dir oh Liebste
Am liebsten wieder küsste
Sehe sie nur halb geschossen
Wie feuchter Saum sie umspielt
Vielleicht Lust sie schwellen lässt
Unter dem Tau dieser Nacht
Zu heiß ist's noch sich zu rühren
Beobachte ich still erregt dichtend
Sehe äußere über den vorwitzigen
Inneren vom letzten Schaum bedeckt
Das aufrechte Lächeln dieser Lippen
Um die auch der Dame Bart besser steht
Lässt von der Lust kühlerer Nächte träumen
Voller Sehnsucht still im heißen Sommer
So schaue ich versonnen schwitzend
Auf deine schönsten Lippen der Welt
Die mir ein tiefes Universum längst sind
Ohne Angst vor schwarzen Löchern
Wie gerne flöge ich nun tief in dir
Durch mein mir über alles All um
Sich miteinander in Öffnungen zu
Verlieren als Quelle meiner Energie
Unendlich groß ist unser Universum
Jeder Höhepunkt mit dir ein Urknall
Oben stehen schon die Sterne unten
Längst vögeln wir uns überall
jens tuengerthal 24.07.2018
Erdoumgarnung
Bin entschieden gegen Rassismus
Özil anzufeinden weil er Türke ist
Bleibt rassistisch und darum falsch
Bin entschieden gegen jede Diktatur
Auch wenn sie Opfer unterstützen
Erdogan unterstützen bleibt falsch
Bin entschieden gegen allen Missbrauch
Auch wenn er nur sprachlich vorkommt
Rassismus als Keule schadet allen
Bin unbedingt für mehr Gerechtigkeit
Darum soll jeder behandelt werden
Wie es seiner Verantwortung entspricht
Rassisten sollen benannt werden
Rassismus soll bestraft werden
Diktatoren sollen so genannt werden
Diktatur nicht verharmlost werden
Die Affäre Özil wäre nie entstanden
Hielten sich alle Beteiligten daran
Stattdessen unterstützen viele Erdogan
Die nur gegen Rassismus sein wollen
So umgarnt der Diktator Erdogan viele
jens tuengerthal 24.07.2018
Glücksfund
Frauen gibt es viele
Mit langen Haaren einige
Perfekte Figur manchmal
Bücherliebhaberinnen 25%
Geist dazu schon seltener
Die Kommen können 10%
Mit denen ich kann Promille
Die ich immer riechen kann
Vermutlich noch kaum eine
Welche mir immer schmeckt
Vielleicht noch zwei oder drei
Die mich Idioten liebt eine
Hab ich da noch die Wahl
Oder ist alles gut so
Frag ich mich nicht
Genieße lieber
Was sich fand
Welch Glück
Einmalig
jens tuengerthal 23.08.2018
Montag, 23. Juli 2018
Rassismusvorwurf
Özil nennt den DFB rassistisch
Weil dieser ihn aufgrund seiner
Herkunft diskriminiert haben soll
Kann diese Aussage wahr sein
Rassismus ist Diskriminierung die
Auf Herkunft oder Glaube abzielt
Rassistisch wäre Özil als Türken
Oder Muslim darum zu kritisieren
Die Kritik am ehemaligen Spieler
Bezog sich auf sein Verhalten als
Nationalspieler gegenüber Erdogan
Wie die Reaktion auf Kritik daran
Fraglich wäre ob Türken genau so
Auf Erdogan reagieren müssen
Oder damit als Türken in ihrer so
Identität verletzt werden würden
Etwa 20% der Türken unterstützen
Erdogan und seine AKP dazu kommen
Weitere 30% die abhängig von ihm sind
Es muss kein Türke für Erdogan sein
Im Gegenteil etwa die Hälfte ist sogar
Gegen den autoritären Herrscher dort
Diese alle werden durch Özils Aussage
Auf rassistische Weise diskriminiert
Vorliegend liegt kein Kriterium vor
Dass auf Rassismus hindeutet
Seitens des DFB dafür könnte aber
Der Vorwurf Özils rassistisch sein
Die Deutschen werden von ihm als
Rassistisch qualifiziert weil einige
Sich ihm gegenüber so verhielten
Womit eine Gruppe diskriminiert wird
Özil könnte aufgrund der fehlenden
Verteidigung durch den DFB dazu
Moralisch berechtigt gewesen sein
Was eine Rechtspflicht voraussetzt
Der DFB muss als Verband für seine
Spieler öffentlich einstehen sie schützen
Dass sie aufgrund ihrer Rolle diskriminiert
Werden was er sträflich versäumte
Wie beurteilen wir einen Sachverhalt
In dem alle Beteiligten den Schaden
Gemeinsam verursachten langfristig
Besser als irgendwie salomonisch
Das Kind um das zwei Mütter stritten
Wollte er teilen um die wahre Mutter
Am Gefühl zu erkennen was weise war
Sich heute aber wohl logisch verbietet
Wir können nun weder Özil teilen
Noch den DFB gleichsam halbieren
Um der Wahrheit näher zu kommen
Am Ende bliebe keiner dabei übrig
Wem die Gewalt des Richters fehlt
Dem bleibt allein Kraft des Geistes
Eine weise Lösung noch zu finden
Die beiden und allem gerecht wird
Enthalte mich darum jeden Urteils
Muss nicht wissen was wahr ist
Lache lieber laut über alles bis
Eines Tages Gras darüber wächst
jens tuengerthal 23.07.2018
Zurücktritt
Özil tritt zurück
Özil trat zurück
Der Tritt traf den DFB
Der Rücktritt das Team
Sein Rücktritt blamiert alle
Der Tritt kam rechtzeitig
Er trat aufrecht zurück
Andere werden müssen
Seine Tat war nur unklug
Die Folgen beschämend
Rassismus als Rücktrittsgrund
Muss Konsequenzen haben
Sieger im moralischen Duell ist
Wer seine Fehler andren anhängt
Verlierer sind irgendwie alle nun
Es geht um Politik statt Fußball
jens tuengerthal 22.07.2018
Freitag, 20. Juli 2018
Gedenkperspektive
Dem Attentat von 1944 wieder
Um Attentäter der Ehre wegen
Künftig auch noch zu erinnern
Sie wollten Hitlers Regime stürzen
Dem Morden ein Ende bereiten
Einen Vernichtungskrieg beenden
Als es bereits damit zu Ende ging
Manche meinen sie kamen zu spät
Andere loben lieber das überhaupt
Sicher ist sie erreichten eher nichts
Als eine Potenzierung des Mordens
Die Größe der Gruppe zeigte uns
Es gab tatsächlich einen Widerstand
Gegen das Unrechtsregime Hitlers
Was Deutschland Zukunft auch gab
Dönhoffs publizistisches Bemühen
Für der Freunde und Vettern Ehre
Gab auch der Bundeswehr eine
Zumindest nahm die sie gerne an
Was aber ist die Perspektive heute
Während radikale Kräfte erstarken
Von Russland finanziell gefördert
Gedenkt die Mitte milde der Täter
Menschen wünschen heute wieder
Flüchtlingen und Politikern den Tod
Wie die Attentäter Hitler töten wollten
Oder sind die Mörder der Mörder gut
Die Kreisauer dagegen lehnten es ab
Moltke zumindest bezweifelte ob es
Nicht die Dolchstoßlegende stärkte
Während Yorck sich dafür aussprach
Kann die Demokratie durch Terror je
Befreit und erhalten werden oder nie
Weil nichts taugt was unrecht doch ist
Den Rechtsstaat wieder zu befreien
Während Pegiden Angst beschwören
Die Gewalt im Diskurs stets zunimmt
Fragt sich was das Land heute braucht
Um künftig in Frieden auch zu leben
Ein Bayer spielte gerade fast Krieg
Gegen unsere friedlichere Kanzlerin
Sie gewann wohl die Schlacht durch
Abwarten ohne große Zugeständnisse
Weiß nicht ob Gewalt richtig sein kann
Mord je ein legitimes Mittel im Kampf ist
Wenn Gedenken wieder daran erinnert
Sich diese Frage zu stellen ist es gut so
Tresckow versuchte schon über Jahre
Den Terrorstaat zu beenden wollte sich
Zur Sicherheit mit ihm gemeinsam töten
Was wie so vieles auch nicht glückte
Handelt etwa moralisch legitimer wer
Sein Leben im Kampf dabei riskiert
Oder bleibt doch jeder Mord fragwürdig
Nach dem kategorischen Imperativ
Abstrakt lässt sich leicht debattieren
Im Krieg fallen Entscheidungen schwer
Da geht es um mehr oder weniger mehr
Als um grundsätzliche Fragen dabei
Lehne die Todesstrafe als Verbrechen
In jedem Fall ab und nenne alle Staaten
Die sie vollziehen Schurkenstaaten weil
Unwiderrufliche Disposition illegitim ist
Darum halte ich auch dies Attentat
So sehr es mit Hitler den Richtigen
Getroffen hätte für moralisch falsch
Nach den Prinzipien Kants logisch
Weiß nicht ob ich damit Recht habe
Ob nicht in dem Fall eine Ausnahme
Gelten muss wie beim Prozess gegen
Den banal bösen Eichmann ebenso
Darüber heute wieder nachzudenken
Sich alle Jahre danach zu fragen aber
Scheint mir in Zeiten der Radikalisierung
Wichtiger als die eine sichere Antwort
Dieses Bedenken ist das wertvolle
Am Gedenken des 20. Juli für mich
Es hat eine Perspektive für uns alle
Die wieder vor der Frage nun stehen
Sollen wir sterben lassen im Mittelmeer
Müssen wir retten oder gerade nicht um
Keine mörderische Perspektive zu geben
Gibt es eine Pflicht dazu einzugreifen
Dürfen wir Terroristen mit Drohnen töten
Auch den Tod anderer dabei riskieren
Um eventuell Attentate zu verhindern
Oder bleiben Mörder immer Mörder
Fragen die sich auch die Attentäter
Vor dem 20. Juli stellten und lange
Diskutierten ohne eine Gewissheit
Für den wahren Weg zu finden
Dies zu erinnern und darüber heute
Mehr und weiter zu reden ist wichtig
Um künftig moralischer zu handeln
Was weiß ich schon was richtig ist
jens tuengerthal 20.07.2018
Mittwoch, 18. Juli 2018
Moraldiktat
Böse ist wer da Fragen stellt
Wenn viel mehr Moral herrscht
Als Vernunft je vorhanden war
Menschen in Seenot helfen ist gut
Außer ich gefährde damit noch mehr
Als ich demonstrativ je retten kann
Stifte also nur unheilbar damit an
Was könnte nachhaltig dort helfen
Wo Hilfe nötig ist und was schadet
Ländern in Not mehr als helfen kann
Wo profilieren wir uns nur selbst
Vergleichen wir Europa und Afrika
Sehen wir eine vielfaches an Fläche
Die der Süden mehr hat gegenüber
Vielfachem Reichtum im Norden
Wenn darum die Menschen dort
Gen Norden wandern um auch
Am Reichtum teilzuhaben stößt
Dies auf natürliche Grenzen
Wer an Lösungen denkt wird
Mehr in Afrika investieren statt
Menschen zur Flucht zu raten
Oder Helfer dabei zu unterstützen
Menschen in Not brauchen Hilfe
Vor Ort oder bevor sie überhaupt
In See stechen um in Seenot dann
Vielleicht noch gerettet zu werden
Europa braucht gemeinsame Regeln
Für Zuwanderung und Asyl um auch
Künftig mit einer Stimme zu handeln
Statt darüber sich zu zerreißen
Von einer Stärkung der Extremisten
Profitiert keiner der Beteiligten außer
Jenen die von der Angst allein leben
Nur sie stärken Streit und Hass
Investierten wir all die Gelder sicher
An Krisenorten für Frieden die wir
Längst zur Sicherung der Grenzen
Aufwenden ginge es allen besser
Menschen retten ist ganz toll
Wer alles dafür tut handelt also
Sehr menschlich normalerweise
Außer es sterben mehr dadurch
Wer wirklich Menschen retten will
Muss Krisen langfristig lösen wollen
Mehr Sicherheitszonen vor Ort bieten
Kein Geschäft mehr für Schlepper
Europa könnte dort Land erwerben
Auf dem Flüchtlinge versorgt werden
Ohne in Seenot geraten zu müssen
Lager mit diplomatischen Status
Wer als Flüchtling nach Europa kommt
Wird immer wieder zurückgebracht
Womit sich Flucht nicht mehr lohnte
Menschen werden vor Ort versorgt
Kleinteilige Hilfe zur Selbsthilfe
Als Basis für den Aufbau von dann
Langfristig nachhaltigen Strukturen
Rettet mehr als Alibi-Schiffe im Meer
Gut ist wer mit Plan Menschen hilft
Statt planlos Katastrophen weiter
Durch falsche Mildtätigkeit zusätzlich
Am falschen Ort noch zu vergrößern
Erste Hilfe war menschlich verständlich
Sie hat mehr Schaden verursacht auch
Im politischen Europa darum ist es Zeit
Nachhaltig vernünftig dafür zu handeln
Die Aufklärung ist ein Kind Europas
Sie fordert die Befreiung zuallererst
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Handeln wir also entsprechend endlich
Statt immer mehr Menschen ohne
Perspektive zur Flucht zu verführen
Sollten wir vernünftiger handeln statt
Falsche Moral anderen zu diktieren
Wer weiter Menschen im Mittelmeer
Möglichst professionell rettet um so
Eine Fluchtperspektive zu geben
Handelt nachhaltig unverantwortlich
Mehr Hilfe vor Ort und klarer Druck
Lager Europas wo Hilfe nötig ist
Einwanderung nur nach Kontingent
Wäre Klarheit ohne moralische Lügen
Eigentlich wäre es ganz einfach
Wagte nur jemand endlich es so
Deutlich ohne Richtung zu sagen
Die eine Seite moralisch verurteilt
jens tuengerthal 18.07.2018
Montag, 16. Juli 2018
Trumpdeal
Trump nennt sich der Dealmaker
Hält sich für genial und begabt
Darum gibt er seinen Beamten
Schuld am Problem mit Russland
Beamten die inzwischen bewiesen
Russland beeinflusste die Wahl
Damit Trump wunschgemäß auch
Präsident tatsächlich wurde
Er beschimpft seine Verbündeten
Stellt May in höchster Not noch bloß
Ließ sogar die Queen noch warten
Versteht sich super mit Putin
Putin leistet dafür überhaupt nichts
Bedankt sich beim großen Dealmaker
Für sein Entgegenkommen für nichts
Belässt es bei hohlen Formeln
Nie blamierte ein Staatsmann die USA
Nach außen wie innen so sehr allein
Völlig unvorbereitet kam er mal wieder
Geht erwartungsgemäß mit leeren Händen
Russlands als Großmacht damit gestärkt
Amerika blamiert und hilflos dagegen
Fragt sich wo künftig die Freiheit wohnt
Die der Westen einst verteidigen wollte
Der Dealmaker hat sein Land verkauft
Von Werten hatte er nie eine Ahnung
Was bleibt übrig vom früher Westen
Wenn Amerika verrückt geworden ist
jens tuengerthal 16.07.2018
Gipfelruh
Über allen Gipfeln sei Ruh
Zu ihren Zipfeln kein Wort
Wer sich gern überschätzt
Hinterlässt nur noch Wüste
Der Anscheinsbeweis vollen
Haupthaars verweht gegen
Reale Potenz eisiger Glatze
In Populismus ohne Bildung
Die Treffen älterer Herren
Huldigen mehr diesen nur
Als egal welcher Sache zu
Dienen sind überflüssig
jens tuengerthal 16.07.2018
Sonntag, 15. Juli 2018
Weltkleister
Einer gewinnt am Ende
Muss nicht gerecht sein
Spannend war es dafür
Der Verband ist mafiös
Schiedsrichter entscheiden
Auch nach dem Gefühl
Millionen waren begeistert
So gleicht der Fußball auch
In seiner Welt der übrigen
Manches ist ungerecht
Am Ende gewann halt einer
Alles ist ein großes Geschäft
An dem die Großen verdienen
Während andere nicht mitkamen
Es bleibt die Illusion des Spiels
Die Hoffnung jeder könnte mal
Gewinnen kleistert die Welt noch
Irgendwie zusammen bis zum
Nächsten mal in der Wüste
Solange genug dafür bezahlen
Für die Hoffnung alles geben
Gehen die Spiele immer weiter
Nicht Sinn aber Kleister ists
Sinn gibt und braucht es nicht
Freuen wir uns dafür am Spiel
Hatten wir zumindest Spaß dabei
Den Weltkleister zu erleben
jens tuengerthal 15.07.2018
Samstag, 14. Juli 2018
Erfüllungsglück
Nackt auf dem Bett legen
Die Liebste lustvoll hören
Wie sie nebenan abwäscht
Sich am miteinander freuen
Erfüllt vom schönstem Glück
Dem Wissen geteilter Liebe
Werden Kleinigkeiten groß
Liegt im Dasein allein alles
Wissen ganz bald kommt sie
Die Schönste zu und mit mir
Ist mir Erfüllung in Gedanken
Was mehr könnte es geben
jens tuengerthal 14.07.2018
A-L 0006
Büchertempel
Gläubige haben Tempel als Heimat
Dort streben sie nach höherem Glück
Leser bevorzugen Bibliotheken dafür
Als Tempel menschlichen Geistes
Bücher sind den Lesern ein Himmel
Nur lesen sie in ihm statt zu glauben
Auch Gläubige verehren ihre Bücher
Doch stets um des Höheren willen
Wie gerne gehe ich als Leser immer
In schöne Büchertempel um zu lesen
Was mir das Höchste scheint was ich
Als Mensch ohne Gott erreichen kann
jens tuengerthal 14.07.2018
A-L 0005
Bildungstrieb
Wenn Aufklärung erst Befreiung ist
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
Es auf den Mut zu denken ankommt
Fragt sich was diesen geben kann
Angst haben wir vor dem Unbekannten
Vernunft und Aufklärung helfen dagegen
Bildung ist der Schlüssel zur Freiheit
Vor aller Furcht der Unwissenden
Wilhelm von Humboldt trug das Ideal
Der Freiheit durch mit und der Bildung
In das geistig noch so unfreie Preußen
Schuf damit Wurzeln Berliner Freiheit
Der Trieb zur Bildung als Teil der Natur
Gefördert durch das freie Denken erst
Wird evolutionär besser entwickelt als
Je eine Revolution Menschen brachte
Darum braucht Aufklärung immer Zeit
Dabei mehr Geduld für den einzelnen
Als Ungeduld zum Guten geben will
Es erkennt nur was wer sich erkennt
jens tuengerthal 14.07.2018
Donnerstag, 12. Juli 2018
A-L 0004
Ist Aufklärung logisch feministisch
Oder nur soweit es Frauen betrifft
Niemals allein weil humanistisch
Eigentlich eine reine Männersache
Modisch wäre die Aufklärung wohl
Würde sie sich feministisch nennen
Huldigte dem Zeitgeist angemessen
Historisch bliebe es eher Unsinn
Bis auf Olympe de Gouges gibt es
Keine Feministin der Aufklärung
Männer dachten die Freiheit neu
Ohne an Frauen dabei zu denken
Es gab einige Damen an Universitäten
Wenige an der Macht wie Katharina
Maria Theresia zählt eher weniger dazu
Wie um die Pariser Salons herum
Verstehen wir Aufklärung kantisch
Als Befreiung aus selbstverschuldeter
Unmündigkeit sieht es eingeschnürt
Ins Rockoko Korsett noch übler aus
Menschenrechte einerseits erklären
Sklaven andererseits noch zulassen
Frauen haben keine eigenen Rechte
Männer entscheiden alles unter sich
Die Aufklärung war bis auf die eine
Nie feministisch aber immer dafür
Humanistisch für Menschen gesinnt
Was vollständiger bis heute erscheint
So mag der Geist der Aufklärung heut
Vielen unmodisch gar chauvinistisch
In Zeiten des Feminismus erscheinen
Fraglich was von der Freiheit bleibt
Vielleicht fragten wir besser weniger
Nach dem was Geschlechter trennt
Als was die Menschlichkeit fördert
Um miteinander glücklich zu sein
jens tuengerthal 12.7.2018
Mittwoch, 11. Juli 2018
Geisternebel
Eine Bücherwarnung
Kant für die Romantik zu nutzen, schien mir nach dem Besuch der Ausstellung Wanderlust sehr reizvoll und so erwarb ich dort in der Alten Nationalgalerie den Band Kants Wanderung über das Nebelmeer, der zwischenzeitlich sogar ausverkauft war Begeistert stürzte ich mich in die Lektüre und freute mich, eine neue Seite des Königsbergers kennenzulernen.
Aber was für eine Enttäuschung. Beispielgebend dafür auch die Ballade auf Kants Denken im Abschluss, die bestenfalls an eine niveaulose Büttenrede erinnert mit schlechtem Reimen zu billigen Versen ohne geistigen Gehalt deren Metrik schon auf einer Karnevalssitzung nur noch für Scham sorgte.
Schon das Vorwort hatte den Verdacht geweckt hier völlig daneben gegriffen zu haben, wenn der Neue Welt Verlag sich und den esoterischen Brückenschlag lobt mit dem Kant endlich für Gläubige dienlich gemacht wird.
So geht es im Essay weiter. Ohne philosophisches Niveau oder Strenge und Logik in der Argumentation wird gemutmaßt und mit viel Bauchgefühl mehr unterstellt als argumentiert.
Es ist ein Text für Gläubige, die Bestätigung in ihrem egal wie Aberglauben suchen. Das hat nichts mit Kant zu tun, sondern verkehrt den Autor der Träume eines Geistersehers in sein Gegenteil.
Es ist nicht Aufklärung, die hier betrieben wird, sondern eine Form geistiger Vernebelung. Wo nach Kant Aufklärung die Befreiung des Menschen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit ist, die den Mut erfordert, selbst zu denken, wirft Gregor Bernhart-Königstein in seinem Essay nur Nebelbomben von geringem Niveau, die noch dazu mit schlechten Reimen gekrönt werden.
Damit liegt ein Fall von Missbrauch vor, gegen den leider keine Strafanzeige erfolgreich wäre, weil auch solcher Unsinn mutmaßlich von der Freiheit der Kunst gedeckt wäre, was eine der Freiheiten ist, die wir Kants Mut verdanken, frei zu denken gegen solche religiösen Nebelwerfer wie sie sich wohl um den Neue Welt Verlag sammeln.
Wer Kant zum Diener der eigenen Esoterik und des Aberglaubens macht, also denjenigen, der Ethik und Moral endgültig von Gott befreite, hat den Königsberger offensichtlich nicht verstanden. Vor der Lektüre dieser Träume eines Geistersehers ist zu warnen.
Wer denken lernen will, lese lieber Kant statt solche Essays, die einzig zum Geist der Romantik noch passten, wären sie nicht sogar dafür handwerklich zu niveaulos und schlecht. Ein Werk vor dem zu warnen ist, weil es nur verklärt und Dummheit mehrt.
jens tuengerthal 11.07.2018
Sonntag, 8. Juli 2018
Glücksgröße
Wie groß ist das größte Glück
Woran wollen wir es messen
Mit was wäre es vergleichbar
Gibt es einen tauglichen Maßstab
Kenne keinen Maßstab für alle
Nichts was jedem gefallen würde
Weiß nur was mich glücklich macht
Aber auf was mehr kommt es an
Habe die beste Frau der Welt für mich
Was ganz fraglos mein größtes Glück ist
Müsste ich sie teilen minderte es meins
Auch wenn es dann alle sicher wüssten
Sie ist in allem und in jeder Lage immer
Die Beste ganz objektiv für mich sicher
Darüber muss ich mit niemand streiten
Bin mir dessen und ihrer ja gewiss
So behalte ich mein wunderbares Glück
Etwas geizig wohl ganz für mich allein
Schreibe nur darüber damit alle wissen
Wie groß das größte Glück wirklich ist
Guter Sex ist sicher ein großes Glück
Nie selbstverständlich im Gegenteil
Doch Liebe erst gibt der Lust Dauer
Gepaart mit Geist ist es größtes Glück
Alles in einer haben ist immer mehr
Als sich stückweise sein Glück suchen
Darum bleibe ich lieber immer dabei
Besser und mehr gibt es nicht mehr
jens tuengerthal 08.07.2018
Dienstag, 3. Juli 2018
Beständigkeitssiege
Der Blitzkrieg, wie Hitler ihn mit der deutschen Wehrmacht führte, war zunächst sehr erfolgreich und nahm ganz Europa für sich ein. Bestand hatte dieser Erfolg aber keine fünf Jahre bis zum völligen Untergang, den kaum ein großer Nazi überlebte und wenn doch bald hingerichtet wurde - das Unternehmen Blitzkrieg war also auf ein Menschenleben betrachtet nicht erfolgreich, auch wenn es weniger Opfer forderte als vorherige Stellungskriege, kostete es im Ergebnis mehr Opfer als jeder Krieg zuvor.
Gandhi sagte immer das gleiche gegen die britische Besatzungsmacht, erhob nicht einmal die Waffen, nachdem er als Rechtsanwalt aus Südafrika zurückgekehrt war, tat eher nichts, stiftete nur durch sein Vorbild zum zivilen Ungehorsam an und war damit auf Dauer siegreich, dahingestellt ob die Teilung des indischen Subkontinents in einen muslimischen und einen hinduistischen Teil in seinem Sinne war, doch wurde er ein Jahr nach dem friedlich errungenen Sieg gegen die britische Kolonialmacht von einem fanatischen Hindu getötet.
Historisch gibt es in Schlachten endlos viele Beispiele für die eine oder andere Taktik. Bei Friedrich war es einmal der überraschend aus dem Busch erscheinende Ziethen, der ihm auf Dauer den Kopf rettete, ein andermal die fehlende Ausdauer der Russen, ähnlich bei Cäsar und Alexander, Napoleon - wenn auch bei ersteren ohne Russen und bei letzterem umgekehrt 1812.
Gandhi war erfolgreich und wird bis heute verehrt, sehen wir mal von Fanatikern ab, die sich noch immer seinen Tod wünschen. Dass manche dabei in der Verklärung naiv das Machtbewusstsein dieses politischen Führers übersehen, stört mehr Inder, die sich von dessen Kongresspartei unterdrückt fühlten oder jene, die seiner Weigerung mit Muslimen zu verhandeln, die folgende Teilung vorwerfen.
Henry IV. auch Heinrich der Große genannt, der zwar erst nach langen Kämpfen, die Dynastie der Bourbonen auf den Thron brachte und um des lieben Friedens willen sogar seinen Glauben aufgab, erreichte mit seinem Toleranzedikt, bis sein Enkel Ludwig XIV. es wieder aufhob, das Ende der Hugenottenkriege und infolge einen großen Aufschwung seines Landes, auch wenn ihn ein katholischer Fanatiker knapp eine Dekade später in Paris ermordete, schaffte er es vorher noch seinen Geist, wie gerüchteweise seinen Samen auch, weit im Land zu verteilen und der strenge Laizismus des Frankreichs der Gegenwart, der zum Vorbild für Europa wurde, ist auch ein Kind Henrys und damit seinem Freund und wichtigen Gesprächspartner Michel de Montaigne zuzurechnen, was diesen in Zeiten eines wieder erstarkenden Fanatismus diesseits und jenseits der Grenzen so nötig erscheint und dessen Lektüre allen Europäern dringend empfiehlt.
Der letzte Wechsel des Glaubens des großen Heinrich von Navarra, war übrigens keinesfalls der erste sondern vielmehr der Dritte, denn ihm war nicht nur Paris eine Messe wert, sondern schon zuvor auch der königliche Schoß der Schwester der letzten Herrscher aus dem Hause Valois, als deren erster der Mann von Maria Stuart verstarb, die dann später in Schottland und England mit ihrer Base Elisabeth für einigen Ärger sorgte, noch bevor sich auf dem Gebiet des Deutschen Reiches 30 Jahre lang um den wahren Glauben bekriegt wurde, ohne dass am Ende einer siegte, was auch an der unterschiedlichen Unterstützung verschiedener europäischer Mächte für die eine oder andere Partei lag.
Der große Ludwig XIV., der die französischen Hugenotten nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes, das einst sein Großvater Henry im Geist der Toleranz und Brüderlichkeit erließ, noch vertrieben hatte und damit unter anderem den späteren Aufstieg Preußens erst ermöglichte oder zumindest förderte, ergriff im Dreißigjährigen Krieg durch seinen da noch Vertreter den Kardinal Mazarin, der halber Italiener mehr war als manch anderes, gegen seinen eigentlichen Vormund, seine Mutter, Anna von Österreich, Partei für die Protestanten, weil ein uneiniges Deutsches Reich Frankreich stärke und die Chancen auf die heilige römische Kaiserkrone wieder durch einen Franzosen erhöhte, die sie seit dem gemeinsamen großen Karl entbehrten.
Später musste die Liselotte von der Pfalz, die berühmt wurde durch ihre Briefe, die so schön deftig das höfische Leben beschrieben, da aber schon Herzogin von Orléans war, ertragen, wie im pfälzischen Erbfolgekrieg, auch ihretwegen, also eigentlich des Bruders des Königs wegen, aber das führt jetzt zu weit ab, wenn es genau betrachtet auch wieder zu gut passte, aber dennoch hier kein Thema sein soll, ihr geliebtes Heidelberg in Schutt und Asche gelegt wurde. Seitdem erst hat Heidelberg eine schöne Altstadt mit nur sehr wenigen Gebäuden von davor und eine dekorative Schlossruine, die so malerisch ist, dass die Amerikaner sogar auf die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gleich ganz verzichteten. Diese Beständigkeit brachte dem romantischen Städtchen am Neckar erst das amerikanische Headquarter und dann das militärische der NATO ein und viele Kasernen drumherum.
Womit ich wieder bei den Folgen des Blitzkrieges angekommen wäre, mit dem oben alles begann, um den es in diesem Essay zur Beständigkeit aber eigentlich nur am Rande gehen soll - als quasi abschreckendes Beispiel für historische Irrtümer vielleicht. Doch erreichte auch der größenwahnsinnige bayerisch-österreichische Hitler mit seinem Blitzkrieg und dem folgenden Vernichtungsfeldzug nie die Größe des Deutschen Reiches, die es unter dem Schwaben Friedrich II. von Hohenstaufen hatte, der sogar nur durch Verhandlung mit dem Sultan, ohne einmal das Schwert dafür zu zücken, zum König von Jerusalem wurde, auch wenn er dieses überschätzte Nest mit deutlich erhöhter Zahl der fanatischen Anhänger egal welcher Sekte, eigentlich nicht brauchen konnte und nur übernahm, um Frieden mit dem Vereinsvorsitzenden in Rom zu bekommen, der ihn rausgeworfen hatte und damit das Heilige seiner Krone genommen hätte.
Ob Seehofer eigentlich nach Merkels Krone greifen wollte, die sie ja, wie er mit voller Überzeugung natürlich der Süddeutschen verkündete, dem Münchner Lokalblatt des bayerischen Provinzfürsten, nur durch ihn überhaupt hätte - was, der historisch halb gebildete wird lächeln, an die Geschichte zwischen Barbarossa und Heinrich dem Löwen erinnert, kann dahinstehen, der Angriff der südlichen Provinz gegen Berlin ist gescheitert, auch wenn die Bayern auf Unterstützung durch Österreich gehofft haben mögen beim Amoklauf ihres Vorsitzenden, fasste sich der Kanzler dort auffällig kurz.
Frage also nicht weiter, warum ein Seehofer dies tat, denn Prinzip kann es, nach der Lösung, mit der sich der peinlich vor-und zurücktretende abspeisen ließ, nicht gewesen sein und so bleibt unergründlich, was die Bayern trieb am Stuhl der eisernen Kanzlerin mit ihrer Buben Laubsäge spurlos herum zu fummeln. Wer etwas Verstand hat, weiß, der Thron einer eisernen Lady wird sicher nicht aus Sperrholz sein - was beabsichtigt also wer mit untauglichem Werkzeug an eine so von vornherein zum Scheitern verurteilte Aufgabe geht, als auf sich aufmerksam zu machen?
In der Psychologie sprechen sie gerne davon, dass die meisten Selbstmordversuche nur Hilfeschreie seien - wenn sich einer die Pulsadern quer aufritzt, was bekanntlich nie funktionieren kann, offenbare er sich schon als jemand, dem es mehr um Aufmerksamkeit als Beschädigung seiner selbst ginge. Lasse das mal dahinstehen, auch was sonst von einer Psychologie zu halten ist, die auf Probleme schaut und meint, daraus Lösungen analysieren zu können, auch wenn die Führung der CSU in den letzten Tagen viel Anlass gab, an ihrer Gesundheit zu zweifeln, soll es mich in diesem Essay nicht interessieren.
Mögen sich zuständige Stellen um die Betroffenen kümmern, halte die Suizidgefahr bei Seehofer und Genossen, die sich natürlich nie so nennen würden, für relativ überschaubar.
Spannender finde ich dagegen die Frage, wie Merkel es schaffte, ohne sich das kleinste Stück zu bewegen, einen so glorreichen Sieg in der Sache einzufahren, indem sie die gewünschten Grenzkontrollen für den Fall für zulässig erklärt, den sie bereits durch Abkommen europäisch geregelt hat und damit die vermutlich bald nahe der Grenze errichteten Lager zu einem einzigen Fall für den Bundesrechnungshof macht, weil sie nur leer stehen werden.
Der schon halb in allem zurückgetretene und damit mit großer Geste politischen Suizid begehende Seehofer wird also nur mit potemkinschen Dörfern getröstet, deren Lächerlichkeit schon vor dem bayerischen Wahlkampf offenbar werden wird. Dann steht der eigentlich aus Prinzip zurückgetretene wieder mit leeren Händen da und wird bekennen müssen, dass der ganze Aufstand, den er seit Wochen veranstaltete, für nichts war und er sich in der Eprressbarkeit der Kanzlerin, die er auf dem CSU Parteitag stehen ließ, getäuscht hat, er nun wie ein dummer Junge dasteht.
Im gewöhnlichen Leben sprächen wir hier vielleicht von Rache, doch scheint diese Vokabel für die Höhe in der Merkel über diesem bayerischen Kasperletheater schwebt, unangemessen - hier hat es niemand nötig, sich zu rächen - da hat sich jemand willentlich blamiert und die Chefin, die ihn nicht mehr bräuchte, lässt ihm sogar Zeit vor und wieder zurück zu gehen, als handele es sich beim regieren um eine Springprozession.
Merkel blieb sitzen, saß diesen Konflikt in Ruhe aus, gab dann scheinbar nach für einen Kompromiss, der ihren von Anfang an geforderten Weg bestätigt und Seehofer wird nun viele Grenzposten anfordern und Lager einrichten, die leer stehen, um ein schon lange gültiges europäisches Recht durchzusetzen, was nur wirksam auf dem Weg der Kanzlerin wird.
Viel Lärm um nichts, werden die Shakespeare Kenner nun rufen und irren nicht, aus Sicht der Kanzlerin ist das vermeintliche Drama zur Komödie geworden - einer Posse, die nur fragen lässt, wer diese großmäuligen Schwätzer in Bayern noch ernsthaft wählen können wird - aber es gibt ja auch immer noch 10% fast die meinen, die Fake-Luftblasen und Angst verbreitenden Hohlköpfe am rechten Rand, könnten ihnen helfen und Merkel sei das Problem. Nichts als diese Krise zeigt nun deutlicher, Merkel und ihre Beständigkeit ist die einzige Lösung und über mehr braucht nun gar nichts mehr geschrieben oder geredet werden.
Verlierer muss der Gentleman nicht noch treten und erniedrigen - solches Tun ist nicht mal im Tierreich üblich, wenn sich einer ergibt und unterwirft, ist der Kampf um den Rang beendet. Dass hier die Verlierer ständig sagen, sie hätten in allem gewonnen, bedarf wohl keiner Erklärung mehr, was bleibt ihnen auch?
jens tuengerthal 03.07.2018
Montag, 2. Juli 2018
Verhorstung
Er tritt zurück
Er trat wieder zurück
Vom gerade Rücktritt
Um mit Rücktrittsdrohung
Über vielleicht doch noch
Rücktritt mit seiner Chefin
Ganz offen zu verhandeln
Wie Erpressung bayerisch
Gern gelegentlich genannt
Horst ist also nicht mehr
Zurechnungsfähig aber
Die CSU steht hinter ihm
Weil er sich zum Horst machte
Dem bayrischen Normalzustand
In bierzeltiger Seligkeit so nah
Sein Heimatnest als Adlerhorst
Sinnlos unnachgiebig umkreist
Bis ihn endlich einer heimschickt
jens tuengerthal 02.07.2018
Samstag, 30. Juni 2018
Liebeswanne
Mit der Liebsten an den Wannsee
Ist der gut Berliner Sommertraum
Spätestens seit so besungen einst
Mit Wochenend und Sonnenschein
Drum nutzte ich den freien Freitag
Erster wieder Sommerhitze endlich
Mit meiner Liebsten dorthin zu fahrn
Doch nicht das Strandbad war Ziel
Zuerst zu Liebermann wanderten wir
Gartenhaus und Bilder zu bestaunen
Vor Segeln im Wind bogen sich Birken
Wir liebten uns in ihrem Schatten dort
Am Haus der Wannsee-Konferenz nur
Ferneren Zieles wegen vorbei ging es
Kurz nach dem dort Löwen mal baden
Kühlende Erfrischung Wellen lauschend
Zur Pfaueninsel schließlich mit der Fähre
Rundherum und mitten hinein bei letzter
Führung im heimathölzernen Schlösschen
Sogar wilde Pfauen gelegentlich bestaunt
Zurück und bis wieder auf den Berg dann
Waren es doch 30 Kilometer geworden
Stolz auf die Liebste kam dann nur noch
Die Horizontale einzig angemessen uns vor
Wie glücklich ist der Flaneur nicht mehr allein
Flanieren zu müssen die langen Wege dort
Die Liebe gedeiht noch besser am Wannsee
Vielfalt Berlins erstaunt auch im Grünen
jens tuengerthal 30.6.2018
Mittwoch, 27. Juni 2018
Verlierkunst
Die Kunst zu verlieren, ist wohl die schwerste und es erfordert lebenslange Übung, dabei gelassen zu bleiben. Viele asiatische Kulturen haben die Kunst, das Gesicht auch in der Not zu wahren, zur Höchsten erhoben. Daraus können dann, wenn sie es übertreiben und die Dinge zu Ernst nehmen, übertriebene Eskalationen entstehen, wie die Selbsttötung der Samurai - das ist in meinen Augen keine Kunst, kein Zeichen von Gelassenheit sondern die Flucht ins Nichts. Wo nichts mehr ist und wir nicht mehr sind, geht uns auch nichts mehr an, aber wir haben nicht einmal vorher mehr Gelassenheit bewiesen, sondern sind nur veralteten unmenschlichen Ehrbegriffen gefolgt.
Deutschland hat bei der WM verloren, weil sie nicht gut genug waren und ist darum ausgeschieden. Dies sogar mit dem in vielem noch gleichen Team, das vier Jahre zuvor Weltmeister wurde. Der Bundestrainer hat die Verantwortung für seine Mannschaft übernommen und das ist gut so. Ohne eine Fußballexperte zu sein, bin froh, wenn ich die Regeln einigermaßen verstehe, konnte ich doch erkennen, wie behäbig und mühsam die Mannschaft spielte, ganz anders noch als das junge Team, das unter dem gleichen Trainer im Jahr zuvor den Confed-Cup gegen einen Teil der Weltelite gewann.
Woran das lag und wer dafür alles Verantwortung trägt, ob die anderen einfach besser waren, wird der Analyse von Spezialisten unterliegen, die sich besser damit auskennen als ich, darum bin ich froh dazu ganz gelassen, keine Meinung haben zu müssen.
Natürlich habe ich mit der deutschen Mannschaft gefiebert, die gegen Schweden noch in der letzten Sekunde in einem fast Herzinfarkt Finale der letzten Sekunden verdient gewann und heute am Ende verdient verloren hat. Dann anzuerkennen, dass der andere besser war oder zumindest die eigenen Spieler ihre Qualität nicht entfalten konnten, die sie sonst haben, erleichtert mehr, als die Enttäuschung über die Niederlage nun in Wut gegen Einzelne zu verwandeln.
Ob es tröstend sein kann, von einem Weltmeisterfluch zu reden, nach dem bei den letzten Weltmeisterschaften auch immer die vorigen Sieger in der Vorrunde rausflogen, ist ungefähr so intelligent, wie Orakel oder Sterne zu fragen und auf zuverlässige Antworten zu hoffen - es wären nur die Träume von Geistersehern, von denen uns hoffentlich bereits vor über 200 Jahren unser großer Aufklärer Immanuel Kant befreite und das auch, wenn die Menschen gerade beim Sport seltsamerweise besonders zur Orakelgläubigkeit neigen.
Manche wünschen sich nun schon lautstark den Rücktritt von Weltmeistertrainer Löw und bekunden, sie hätten es ja schon immer gewusst, wünschen sich gleich den Abschied von Merkel noch dazu. Das zeugt weder von Vernunft noch von voriger Überlegung.
Sollte dieser bis dahin sehr erfolgreiche Trainer nun seinen Abschied wünschen, soll er ihn nehmen. Das ist seine Entscheidung. Größe und Gelassenheit bewiese er eher, wenn er versuchte, aus den Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Eine ruhige Analyse des ganzen Teams wird ergeben, wo die Mängel lagen und woran sie scheiterten.
Vielleicht fehlte ihnen einfach das kleine Quäntchen Glück, dass es beim Fußball, der auch ein Spiel und trotz aller gegenteiligen Bekundungen keine genau berechenbare Schlacht gegen kalkulierbare Gegner wird, normal und dann ist es auch im Sinne der Verteilungsgerechtigkeit gut so, wenn der vorher Weltmeister mal weniger Glück hat. Lag es mehr am Glück als am Können von Team und Trainer, fände ich jede überstürzte Reaktion nun albern und ein Zeichen mangelnder Reife. Wenn einer erkennen kann, wo es gerade klemmt und was in Zukunft zu tun ist, dann ist es das Team mit seinem Trainer. Sie sollen in Ruhe gemeinsam daran arbeiten, nicht jammern, sondern kritisch analysieren und es besser machen. Verbesserung braucht Zeit und Ruhe. Hektik in hoch emotionalen Momenten scheint mir völlig falsch. Da könnte der Fußball und seine Fans von der Kanzlerin lernen.
Merkel ist momentan auch in einer sehr schwierigen Situation infolge einer sehr menschlichen Entscheidung, die sie einmal getroffen hat und die ich ihr hoch anrechne. Natürlich gibt es Schwierigkeiten und diese wollen in Ruhe gelöst werden. Wem, wenn nicht dieser Kanzlerin aber sollte ich nun Ruhe, Gelassenheit und Erfahrung zutrauen, die Probleme zu lösen?
Populisten, die mit der Angst spielen, verbreiten Panik, die nichts löst, sondern alles nur noch schlimmer erscheinen lässt, als es je war. Dass sie dabei auch auf Lügen setzen und die Furcht der Ängstlichen damit bis zur Hysterie schüren, macht es zu einem Problem, was wir nicht hätten, wenn wir alles mit Abstand und gelassener betrachteten.
Das Spiel mit der Angst ist wie der Fußball nur ein Spiel. Sich dabei in Gelassenheit zu üben und abzuwarten, erscheint mir wichtiger, als gleich zu wissen, was richtig ist und es auszuposaunen, damit alle Welt weiß, wer meiner Meinung nach Schuld ist.
Einen Schuldigen präsentieren und ihn öffentlich vorzuführen, ist leicht. Verantwortung übernehmen und für Lösungen kämpfen, auch wenn es schwer wird und mal ein Spiel oder eine Schlacht verloren geht, dagegen schwer.
Darum sehe ich diese Niederlage nun voller Gelassenheit und hoffe die Verantwortlichen stellen sich ihrer Verantwortung und werden an Lösungen für die Zukunft arbeiten. Der Weltmeister Italien, war diesmal gar nicht dabei, übt sich dafür auf einem anderen Feld in einer Abwehrschlacht auf dem Rücken Dritter.
Europa muss sich nun wie Deutschland gemeinsam der Verantwortung stellen und um Lösungen ringen, die werden nie allen gefallen und jede Seite wird, wie es immer so geht in der Politik, um ihre Positionen mit Vehemenz kämpfen. Darum werde ich, als ohne Wahlen relativ unbeteiligter Zuschauer, das Ganze nun mit möglichst großer Gelassenheit betrachten und hoffe die Verantwortlichen werden sich weiter ihren Aufgaben stellen und sie in Ruhe lösen, statt hektisch irgendwelchen populistischen Schwärmern hinterher zu laufen.
Im Ergebnis wäre das für den Fußball so gut wie für die Politik und so passt diese Niederlage gerade ganz gut in die Zeit. Nun heißt es, abwarten, aus Fehlern lernen, in Ruhe überlegen und dann in die richtige Richtung weitergehen. So gesehen ist alles gut so und wir können uns in Ruhe Zeit lassen.
jens tuengerthal 27.6.2018
Freitag, 22. Juni 2018
Liebesfamilie
Die Liebe in der Familie
Ist nicht immer ganz leicht
Weil wir uns nicht aussuchen
Wie die Familie darauf reagiert
Die Liebste dagegen hat mich
Ausgesucht und wurde damit
Das größtmögliche Glück für
Immer für mich in allem
In Familie werden wir geboren
Das passt mal mehr mal weniger
Ist trotzdem durchs Blut verbunden
Ein natürlicher Teil von uns immer
Die Familie der Zukunft aber
Schaffen wir erst mit unserer
Liebe die wir und die uns wählte
Sie wiegt mehr als die Geschichte
In der Gegenwart aber leben wir
Zwischen Zukunft und Vergangenheit
In einen Zustand der Geschichte wird
Ohne mehr als eine Idee noch zu sein
Sich der Liebe sicher zu sein hilft
Neues auf Dauer zu errichten
Wie Altes dabei zu erhalten
Dazwischen glücklich zu bleiben
Bin mir meiner Liebe ganz sicher
Meide hier wie dort lieber Konflikte
Geniesse was ist täglich mehr um
In Zukunft noch glücklich zu sein
jens tuengerthal 22.6.2018
Sonntag, 17. Juni 2018
Gendermord
Sprachmord ist Mode
Gilt als Emanzipation
Tötet mit Sternchen
Kampf der Geschlechter
Grammatisch eher peinlich
Ein Missverständnis
Gleichheit ist Gesetz
Aber wer gendert missbraucht
Worte sind Opfer
Sprache zu schützen
Vor politischem Missbrauch
Heißt Kultur retten
Bin lieber Retter
Als Mörder meiner Sprache
Als Dichter logisch
jens tuengerthal 16.06.2018
Freitag, 15. Juni 2018
Buhfrauen
Wahlkampf in Bayern
Mehr Bierzelt als vernünftig
Söder seehofert
Merkel angeklagt
Grenzen schließen als Lösung
Horizontal blind
Immer das gleiche
Alle vier Jahre wieder
Saubazin sie gern
Roth im Bundestag
Vereidigt diesmal Schäuble
Gegen die Rechten
Am Rand rumort es
Bei Annäherung mittig
Linke belegt es
Lechte und Rinke
Suchen immer Ärger
Darin zu glänzen
Solang die Mehrheit
Klüger lachen wir lieber
Über die Ränder
Gefährlich wird nur
Unaufgeklärte Mehrheit
Es braucht Aufklärung
jens tuengerthal 15.06.2018
Dienstag, 12. Juni 2018
Liebesschlaf
Nichts ist erholsamer als der
Liebesschlaf eng umschlungen
Innig dabei auch verbunden
Gut erholt erwache ich dann
Leicht erregt dabei mittig meist
Beginne den Tag voller Lust
Schlaf ist nötig und passiert uns
Einfach ungefragt jeden Tag doch
Dies Glück zu schätzen macht erst
Dauerhaft uns erholt und glücklich
Neben der Liebsten einzuschlafen
Wie beiderseits lustvoll zu erwachen
Verbindet Anfang und Ende des Tages
Voll zärtlicher Liebe mittig miteinander
jens tuengerthal 12.06.2018
Montag, 11. Juni 2018
A-L 0003
Sexuelle Aufklärung sieht immer
Am Anfang sonst bewusstloser
Lust als Teil unserer Natur auch
Jenseits aller erfundenen Moral
Sex ist der natürliche Weg zum
Glück mit sich und anderen
Ihn überall genießen zu können
Auch ohne jede Scham ist besser
Ob gleich oder gemischt ist dabei
Weniger wichtig als die Erfüllung
Miteinander zugleich zu finden um
Sich Befriedigung zu schenken
Die Anzahl der Teilnehmer ist
Weniger wichtig für den Erfolg
Der Befriedigung als für die
Wahrscheinlichkeit der Teilung
Ohne alle Moral dafür aber mit
Unbeschränkter Lust nach der
Natur ist Aufklärung dabei zuerst
Ein Weg zur Befriedigung
Gefühl ist ein wichtiger Schlüssel
Zur sexuellen Harmonie aber nie
Bedingung höchstens Möglichkeit
Sich noch näher dabei zu kommen
Wer guten Sex mit Liebe je kannte
Wird danach alles andere flau finden
Weil die dann Harmonie alles davor
Zu gymnastischen Übungen macht
Darum endet sexuelle Aufklärung
Über Techniken immer beim Gefühl
Das Basis und Gipfel allen Glücks
Zugleich geistig wie körperlich wirkt
Befriedigung hat stets viele Ebenen
Sie ist ein körperlicher Akt allein wie
Bedingung der geistigen Harmonie
Bloße Natur wie ihre Überwindung
Wer sexuell aufgeklärt wirklich ist
Weiß was gut tut und befriedigt
Kann Glück schenken wie genießen
Ist ein freier glücklicher Mensch
Freiheit und Glück aber sind stets
Die Voraussetzung sozialen Friedens
Darum ist sexuelle Aufklärung immer
Der Anfang des Großen im Kleinen
jens tuengerthal 11.06.2018
Samstag, 9. Juni 2018
A-L 0002
Sie endet in der aufgeklärten Gesellschaft
Wenn Vernunft und Toleranz herrschen
Wovon wir noch in vielem so fern sind
Unsere Verfassung genügt heute wohl
Den Grundsätzen der Aufklärung vollauf
Das Denken der Bürger in vielem nicht
Wie ein Mord uns wieder deutlich machte
Vorurteile durch den Verstand besiegen
War das Ziel der Aufklärung von Beginn
Im Meinungsstreit vergessen wir es gern
Glauben politischen Bauchgefühlen dann
Wer wider alle Vernunft das Gefühl nutzt
Massen zur Meinung zu bewegen handelt
Sicher als Prediger aber nie aufklärerisch
Aufklärung heißt drum denken und abwarten
Wer heute in die Medien schaut kann merken
Wie dringend es mehr Verstand nun bräuchte
Statt immer lauterer Meinungen im breiten Volk
Dem unverantwortlichen Herrscher durch Masse
Habe keine Meinung zu egal welchem Mordfall
Lebe glücklicherweise in einem Rechtsstaat
Der solche Fälle aufklärt und untersuchen wird
Damit nach dem Gesetz geurteilt werden kann
Solche Aufklärung durch den Staat braucht Zeit
Sie führt nicht zu Rache oder mehr Gerechtigkeit
Sondern setzt nur staatliches Recht einfach durch
Was ohne alle Emotionen zu geschehen hat
Ob die Dinge mit Recht und Ordnung zugehen
Prüfen kontrollierende Gewalten gegenseitig
Darum muss ich mich nicht weiter kümmern
Zu dem Ergebnis kann ich eine Meinung haben
Eine Meinung aber habe ich zu Recht und Freiheit
Die gefährdet wer Gefühle für Meinungen ausnutzt
Opfer oder Täter politisch instrumentalisieren will
Anstatt sachlicher Argumente nur Misstrauen sät
Im Geiste der Aufklärung dagegen laut werden
Scheint nötiger als dazu eine Meinung zu haben
Die weniger von Wissen als von Gefühl gespeist
Das Vertrauen in die Freiheit weiter erschüttert
Lassen wir die Ermittler ihre Arbeit machen
Die Gerichte darüber urteilen und Medien
Über das berichten was tatsächlich passiert
Dann können wir uns eine Meinung bilden
Wer dagegen Gefühle als Meinung ausgibt
Angst und Vorurteile statt Verstand fördert
Gefährdet Ordnung und Freiheit wirklich
Betreibt staatsgefährdende Propaganda
Ob die Täter solcher Hetze verfolgt werden
Wie Terroristen oder als Idioten behandelt
Werden können hängt daran wie aufgeklärt
Eine Gesellschaft als Ganzes bereits ist
Darum ist der Geist der Aufklärung heute
So wichtig wie damals um endlich wieder
Mehr auf Verstand als Gefühl zu setzen
Da nur Aufklärung die Freiheit sichert
jens tuengerthal 9.06.2018