Naturmacht
Gerne beherrschte der Mensch
Die Natur deren Teil er nur ist
Immer wieder zeigen sich uns die
Grenzen unserer Fähigkeiten
Beim Wetter wie beim Klima hat
Die Menschheit erst ganz langsam
Begonnen zu begreifen wie alles
Miteinander zusammenhängt
Ähnlich sieht es mit dem Erbgut aus
Was wir zu entschlüsseln versuchen
Ohne alle Abläufe schon zu verstehen
Agieren wir weiter wie Zauberlehrlinge
Genau wie in Goethes Ballade werden
Die Geister die wir riefen selbständig
Ohne den magischen Spruch zu kennen
Der ihr Tun beendet wird es katastrophal
Ob Goethe das 1797 geschriebene Gedicht
Als Warnung vor der Revolution meinte bei
Der Veröffentlichung im Musen Almanach
Seines Freundes Schiller sei dahingestellt
Jedes Unwetter mit Opfern und Schäden
Wie alle Erdbeben und Vulkanausbrüche
Erinnern uns an unsere Unfähigkeit noch
Irgendwas davon wirklich zu verhindern
Dabei fallen in den gemäßigten Breiten
Menschen meist ihrem Leichtsinn zum
Opfer weil sie nicht achtsam genug die
Gefährliche Natur als solche sehen
Schon Alexander von Humboldt mahnte
Uns Anfang des 19. Jahrhunderts nicht
Den Kosmos der Wälder zu zerstören
Weil es unsere Welt verwüsten würde
Ganz langsam erst begreifen wir was
So nötig und dringend doch wäre um
In Zukunft weiter gut hier zu leben weil
Unsere Art lange gegen die Natur wirkte
Wie gut tun große Unwetter uns doch
Für künftige Katastrophen zu lernen
Achtsamer mit der Natur zu leben statt
Meinen sie beherrschen zu können
Gegenüber der Naturmacht endlich
Wieder bescheidener zu werden um
Ein gutes Leben führen zu können
Wäre zumindest endlich ein Anfang
Wir sind längst zu viele und leben auf
Eine Weise die weiter zerstört was als
Basis des Lebens gebraucht wird das
Komplexer zusammenhängt als wir es
Bis heute uns vorstellen können auch
Wenn die Chaostheorie einen Hauch
Von Ahnung der Zusammenhänge gibt
Sollten wir viel bescheidener werden
Dazu gehörte auch anzuerkennen
Ohne einen Schöpfer zu erfinden
Dass wir als Teil der Natur auch auf
Deren Zusammenspiel angewiesen sind
Keines kann ohne das andere wie kein
Wesen über andere herrschen darf nur
Es seiner Natur entsprechend achtsam
Zu nutzen ist das Gebot unserer Zeit
Unsere wichtigste und erste Aufgabe
Ist daher die Natur zu schützen wie
Die Komplexität heilen zu lassen was
Menschen zu lange zerstörten
Pflanzen wir immer mehr Wälder die
Alleine heilen was Mensch zerstört
Werden wir endlich wieder weniger
Weil alles Wachstum Grenzen hat
Wer die Naturmacht anerkennt kann
Mit ihr im Einklang ohne Furcht leben
Die sie beherrschen wollen werden
Wie Zauberlehrlinge scheitern
jens tuengerthal 27.6.24
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