Lektürentagebuch 10/8/24
Mit Marcel Proust und Arnon Grünberg
Über Freundschaft Verwandtschaft Nähe
Nachgedacht wie fern manchen doch ist
Was anderen am nächsten scheinbar liegt
Was bleibt und wer ist bedeutend außer
Wir für uns allein weil wir nach dem
Mutigen Max Stirner die Welt auf uns
Gestellt haben außer der nichts mehr ist
Die Liebeserklärungen wie die damit
Fürsorge des jungen Baron der ihre
Nähe echte Freundschaft nennt
Machen den Erzähler beklommen
Natürlich ehrt ihn das Bemühen des
Neffen der Herzogin als einem der
Höchsten Adel angehörte dessen
Vater in Faubourg Saint Germain
Noch aufwuchs dem Bezirk von Paris
Indem der Hochadel einst residierte
Doch zugleich ist es ihm fremd so
Von seiner Nähe schwärmen zu hören
Am besten fühlt er sich wenn er
Ganz unkonventionell ehrlich ist
Ganz für sich und ohne alle die
Ihre Gegenwart zu wichtig nehmen
Zuhause ist er in der Gedankenwelt
Die keiner je betreten kann der
Nicht in seinem Kopf lebt wie die
Fürsorge des anarchistischen Adeligen
Ihn verwirrt und ehrt zugleich weil
Sie so passend unpassend ist für
Ihn den Einzelgänger der sich als
Bester Freund schon unwohl fühlt
Die Nähe von der er vorher noch
Als er sich zurückgewiesen glaubte
Träumte wird ihm schnell zu viel
Wenn der Baron sie ihm schenkt
Ob Unzufriedenheit mit allem was
Wirklich wird hier näher liegt als
Sehnsucht nach Einsamkeit die
Alle geistigen Wesen auch teilen
Lässt Proust in der Verwirrung
Die in ihm zwischen Wollen und
Sollen noch herrscht und also
Wie üblich schwanken lässt offen
Auch um Nähe und Ferne geht es
In Gstaad wo sich Rollen wie Orte
Verschieben was ganz distanziert
Betrachtet wie beschrieben wird
Wie nah müssen sich Menschen
Körperlich gewesen sein um eine
Erinnerung zu werden und was
Verfliegt ohne eine solche leicht
Der Protagonist definiert Nähe
Über den Anus den er leckte
Was noch nicht sexuell sein soll
Eine verzögerte anale Phase
Wie einer sich zum Vater macht
In Diplomatenkreisen weil es passt
Die Mutter als Gattin mitadoptiert
Der Läufigen Beute suchen will
Immer wieder touchiert Grünberg
Das sexuelle aus Kinderaugen
Was seltsam pervers klingt wie
Viele Tabus harmlos einreißt
Wo werden Grenzen überschritten
Was wird mehr gedacht als gesagt
Warum überhaupt Beschränkung
Wenn doch erlaubt ist was gefällt
Wohin es treibt und wer mit wem
Es wirklich tun will bleibt in der
Kinderperspektive seltsam offen
Wohl doch nur spätanale Phase
jens tuengerthal 10.8.24
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