Gefahrenlust
Welchen Reiz hat die Gefahr
Wie sehr verzaubert gerade
Was ein hohes Risiko birgt
Überlege ich und vermute
Dies ist der Grund ehelicher
Treue als Gebot die erst
Durch den Verstoß für uns
Geliebte wieder reizvoll macht
Es schafft der Antipode Reiz
Wir laufen weg vor dem
Was uns wirklich nahe kommt
Zerstören was uns gut tut
Aus Lust am Reiz des Gegenteils
Wer sich dessen nicht bewusst
Tut es bewusstlos noch mehr
Wo wir es wissen tun wir es
Mit vollem Risiko dennoch weil
Nichts reizvoller ist als die Gefahr
Bei dem was doch unmöglich ist
Erwischt zu werden was dann zur
Geilheit sui generis wird die den
Reiz ins ungewöhnliche erhöht
Mehr ist es vermutlich nie denn
Der Reiz des anderen ist doch
Natürlich beschränkt irgendwann
Nach hundert weißt du was kommt
Ab dem doppelten nichts neues
Mehr von einer noch zu erwarten
Während die Gefahr ihn neu erhöht
Wie manche es lieben noch nein
Zu sagen aber ja zu meinen was
Eine Gratwanderung eigener Art
In Zeiten von me too wurde
Von der alle Vernunft lieber
Die Finger lässt weil das Risiko
Viel zu hoch immer noch ist
Nein einfach nein heißt auch
Wenn manche es anders meint
Nur ist Vernunft selten beteiligt
Wenn das Hirn im Hintern sitzt
Mehr schieben hilft als schützt
Was dann zur Gefahrenlust
Uns schnell verführt dabei
Ist das bisschen Sex nie das
Risiko des Lebens wert denke ich
In Gedanken bei Jules Goncourt
Oder der Kameliendame
Wie vielen anderen Opfern der
Lust und ihrer Seuchen die durch
Alle Zeiten auftraten den Reiz
Des Spiels noch zu erhöhen
jens tuengerthal 22.11.22
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