Wie schön ist es wieder
In einen neuen Band der
Kleinen Bibliothek ganz tief
Einzutauchen um wie gerade
Mit Robert Byrons Worten
Bevor es auf die Reise geht
Die ihn zum Berg Athos führt
Durch das ländliche England
Zu wandern wie die üblichen
Spiele der dort Eingeborenen
Von der Jagd im Herbst den er
In allen Farben so gut beschreibt
Auch den grauen Nebel dabei
Nicht vergisst der über vielem
Auch der Stimmung gerne liegt
Über die Bälle im Winter mit dem
Üblichen kleinen Klatsch dort
Den er höflich nur gelegentlich
Ein wenig spöttisch streift um
Das Bild als ganzes zu zeigen
Hin zu den Picknicks im Sommer
Sogar vom großen Andrang zur
Sonnenfinsternis noch berichtet
Dieses Gefühl einer Welt zwischen
Tweed und Rhododendronbüschen
Die dich schon britisch im gefühlten
Duft anweht aus anderer Zeit dann
Weiß ich als Leser wieder wie weit
Gute Bücher tragen können wohin
Keine Reise je führen kann weil
Die schönsten Bilder beim Tee
Auf dem Diwan lesend in meinem
Kopf entstehen jede Realität nur
Etwas gehetzt enttäuschte neben
Den üblichen Unbill des Reisens
Von denen Byron nur plaudernd
Nebenbei berichtet wenn etwa
Sein Fahrer kollabiert oder das
Gepäck kurzzeitig verschwindet
Merke ich als Leser wie wunderbar
Es ist wenn dir die Welt in Büchern
Ohne zeitliche oder reale Grenzen
Als der des Umblätterns zu Füßen
Liegt du sie nach Laune ganz ohne
Zwänge durchstreifen kannst statt
Wie andere gehetzt durch die Welt
Zu laufen ohne dies tiefe Erlebnis
Guter Lektüre wozu auf Reisen
Meist die Muße fehlt die dafür
Durch Reisekrankheiten ersetzt
Das Sein relativ unerträglich macht
Für kurze lichte Momente dabei nur
Lasse die ungeduldigen Menschen
Reisen und lese mit gutem Gewissen
Weil ökologisch gut verträglich
Lieber mehr was andere schrieben
Bin in meinem Kopf unterwegs
Gerade zurückgekehrt aus dem
England der Jahrhundertwende
In das kein Zug nirgendwo fährt
Es in kluger Begleitung erkundet
Bin ich vollkommen zufrieden
Wie ich auf meine Art die Welt
Betrachte beim Tee auf dem Diwan
Solange es genug zu lesen gibt
Muss ich nirgendwo mehr hin
Was mich weiter führt als viele
Reisende sich vorstellen können
Darum bleibe ich Buchtaucher
Jenseits von Raum und Zeit
jens tuengerthal 25.2.20
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